Es scheint, dass es NICHTS gibt, das man nicht mit Leichtigkeit lernen oder durchführen könnte. Und meistens auch noch in kurzer Zeit – so die Versprechungen.
- Mehr Lebensfreude und Leichtigkeit
- Neue Leichtigkeit
- Hamsterrad gegen Leichtigkeit tauschen
- Mit Leichtigkeit Essverhalten verändern
- Lernen mit Leichtigkeit
- Mit Leichtigkeit leisten
- Schwanger mit Leichtigkeit
- usw. wsf.
Leichtigkeit ist in aller Munde. Leichtigkeit ist das neue Dogma!
Kann man also leicht oder mit Leichtigkeit entrümpeln? Die Antwort ist: Ja und Nein.
Ich fange mal mit „Ja“ an.
Die einfachste Variante ist folgende: Müllsack auf – Ding rein – Müllsack zu! Und ab in den Müll oder zum Recycling. Diese Dinge sind NICHT.MEHR.DEIN.PROBLEM!
Nicht viele Menschen ziehen es so durch – Leute im Zeugenschutz Programm fallen mir da spontan ein, die schleunigst ihre Identität und Unterkunft wechseln müssen.
Also „Nein“.
Entrümpeln ist emotionale und physische Schwerarbeit. Denn alles, was man entfernt, hat mit der Vergangenheit zu tun und Vergangenes loszulassen, fällt oft sehr schwer. Und dann schwebt noch die „Wohin?“ Frage drohend im Raum. Ein unbeantwortetes oder unrealistisches „Wohin“ führt unweigerlich dazu, dass Zwischenlager entstehen und die Energie, die beim Entrümpeln entstanden ist, verpufft. Das Entrümpeln wird zäh!
Wenn sich auch noch die Mitbewohner*innen mit Aussagen wie „DAS KANNST DU DOCH NICHT WEGWERFEN!?!?!?!“ einmischen, dann ist meistens Schluss mit Entrümpeln. Es wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Was kannst du dennoch tun, um Entrümpeln so einfach wie möglich für dich zu machen? Ich habe hier 6 Tipps für dich zusammengefasst.
1. Einen Spaziergang oder eine Wanderung machen
Das Loslassen fällt viel leichter, wenn du vorher hinaus in die Natur gehst. Du verlässt die 4 Wände deiner Wohnung und damit auch deine Besitztümer. Du bist draußen und spürst Sonne und Wind und konzentrierst dich nur auf das schöne Erlebnis des Gehens. Die Dinge werden viel unwichtiger. Ob du nun eine größere Wanderung machst oder einen kleinen Spaziergang: Wichtig ist, hinaus zu gehen!
2. Ein Ziel setzen
Je konkreter und realistischer das Ziel ist, desto besser. Alles auf einmal geht in den wenigsten Fällen. Es ermüdet und frustriert – und am Ende gibst du vielleicht auf, ohne überhaupt richtig angefangen zu haben. Es ist besser, einen überschaubaren Bereich, wie z.B. die Socken oder die Unterwäsche zu entrümpeln. Beginne immer mit den einfachen Dingen, wo keine oder wenige Emotionen daran hängen.
3. Zeit einplanen
Nebenbei und irgendwann funktioniert bei keinem Projekt. Am besten ist es, einen konkreten Termin zu planen, wo du ungestört arbeiten kannst. Blockiere diesen Termin in deinem Kalender. Ganz so, als ob du dich mit deiner besten Freundin zum Kaffee treffen würdest, oder du einen Termin bei deiner Therapeutin ausmachen würdest. Behandle dein Date mit deinen Dingen auch genauso!
4. Vorbereitung
Überlege im Vorhinein, was du mit den aussortierten Dingen machen wirst! Sei realistisch und beantworte dir die Frage, ob du die Zeit aufwenden willst und kannst, die du z.B. fürs Verkaufen benötigen würdest.
Stelle Tüten und Boxen bereit. Und vergiss nicht auf dich selbst – bereite Getränke und einen gesunden Snack vor.
Bevor du anfängst, stelle dir deine Lieblingsmusik an – am besten etwas Fetziges – einen Diskosong aus deiner Jugend vielleicht. Und nun tanze dazu. Die Bewegung zu einem beschwingten Lied zaubert ein Lächeln auf deine Lippen, macht dich locker und erleichtert dir das Loslassen.
5. Fokus auf das Ziel
Schalte alle Störquellen aus. Telefone auf lautlos. PC zugeklappt. Jetzt geht es darum, zu entrümpeln und dich auf den Prozess zu konzentrieren. Wichtig ist auch, dass du nicht vom Hundertsten ins Tausendste kommst. Wenn dein Ziel ist, den Kleiderschrank auszumustern, dann beschäftige dich auch nur genau damit. Bist du damit fertig, dann erst kommt das nächste Projekt dran.
6. Feiere dich selbst
Für jeden geschafften Teilbereich solltest du dich auch belohnen und stolz auf dich sein! Wir sind oft sehr hart und kritisch mit uns selbst. Daher ist es wichtig, sich für jeden Erfolg auch zu loben.
Vielen Dank für diese Tipps zur Entrümpelung! Es stimmt, dass eine gute Vorbereitung wichtig ist. Ich werde vorher einige Boxen bereitstellen. Auch darf man die Snacks nicht vergessen.