Du kennst das sicher: Vor ein paar Monaten war dein Kleiderschrank noch übersichtlich, deine Küche aufgeräumt, die Oberflächen leer und dein Keller – nun ja, zumindest betretbar. Und dann, plötzlich, ohne dein Zutun, ist alles wieder vollgestopft.
Wo kommt das ganze Zeug her? Wer hat das da reingetan?
Die Wissenschaft hat darauf endlich eine Antwort: Dinge vermehren sich von selbst!
Ja, du hast richtig gelesen. Forschende der Universität für Alltagsphänomene in Helsinki haben am 1. April 2025 eine bahnbrechende Studie veröffentlicht, die das bestätigt, was viele schon lange ahnen:
Besitztümer verfügen über eine geheime Fähigkeit zur Reproduktion.
Die Wissenschaft hinter der spontanen Gegenstandsvermehrung
Laut der führenden Forscherin Prof. Dr. Tarja Hämäläinen liegt dem Phänomen ein Prozess zugrunde, den sie „Chaotische Objektreplikation“ (C.O.R.) nennt.

Ihre Theorie besagt, dass Dinge, die zu lange unberührt in Schubladen, Kisten oder Regalen liegen, eine Art Vermehrungszyklus durchlaufen. Die genauen Mechanismen sind noch unklar, aber erste Beobachtungen lassen darauf schließen, dass Gegenstände in dunklen und überfüllten Umgebungen eine besondere „Objektmitose“ entwickeln.
Dasselbe gilt für Sachen, die kein fixes Zuhause haben und ständig verschoben werden.
Beweise für die spontane Gegenstandsvermehrung
Die Socken-Regel
Du legst zwei einzelne Socken in eine Schublade. Eine Woche später sind es zehn, aber keine passt zur anderen. Hämäläinen vermutet, dass Socken nicht nur spontan neue Socken produzieren, sondern dabei auch mutieren, sodass sie niemals identische Paare bilden.

Der Kabel-Hydra-Effekt
Du bist ziemlich sicher, nur ein einziges Ladekabel zu besitzen. Öffnest du jedoch die berühmte Kabel-Schublade, findest du plötzlich zwanzig Stück; alle für Geräte, die du längst nicht mehr hast.
Außerdem zeigt die Studie, dass sich Ladekabel besonders gerne mit Kopfhörer-Kabeln kreuzen, die aus einer Zeit stammen, in der Bluetooth noch nicht allgegenwärtig war. Sie bilden sogenannte unentwirrbare Superknäuel.

Das Vorratsdosen-Paradoxon
Jedes Mal, wenn du in deinen Vorratsdosen-Schrank greifst, sind neue, nie zuvor gesehene Plastikbehälter da; die passenden Deckel bleiben jedoch verschwunden. Umgekehrt kommt es auch vor, dass Deckel vorhanden sind, es dazu aber keinen Behälter gibt.
Prof. Hämäläinen geht davon aus, dass Tupperdosen sich nur in halben Paaren vermehren, ähnlich wie Amphibienlarven, die ihre Gliedmaßen nacheinander entwickeln.

Das Buch-Regal-Rätsel
Obwohl du dir geschworen hast, keine neuen Bücher mehr zu kaufen, sind es auf mysteriöse Weise mehr geworden. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich ungelesene Bücher besonders schnell vermehren, da sie sich aus Trotz gegen ihre Nichtbeachtung klonen.

Wie kannst du das Phänomen aufhalten?
Da die Gegenstandsvermehrung offenbar ein Naturgesetz ist, gibt es nur beschränkte Möglichkeiten: Hier ein paar Überlebenstipps:
1. Die Ein-Teil-rein-zwei-Teile-raus-Regel
Immer wenn ein neuer Gegenstand in dein Zuhause kommt, müssen mindestens zwei alte dafür gehen. Die Forschenden haben herausgefunden, dass dies besonders gut bei Kleidung, Schuhen und Küchenutensilien funktioniert, derzeit aber noch bei Kugelschreibern und Kabeln scheitert, die sich schneller vermehren, als du sie loswirst.
2. Die Versteck-und-Vergiss-nicht-Taktik
Packe verdächtige Objekte in eine Kiste, schreibe ein Datum drauf und stelle sie in den Keller. Wenn du sie nach einem Jahr nicht vermisst hast, weg damit – ohne Wenn und Aber!
Aber Achtung: Vergiss nicht, dir ein Datum im Kalender zu setzen, das dich an die Kiste erinnert. Denn wenn sie zu lange alleingelassen wird, nutzen diese Dinge die Isolation, um sich besonders stark zu vermehren.
3. Die digitale Täuschungstaktik
Scanne oder fotografiere Erinnerungsstücke und Dokumente, bevor du sie entsorgst. Dinge merken nicht, dass du sie losgeworden bist, wenn du eine digitale Kopie hast – und versuchen dann nicht, in anderer Form zurückzukehren.
4. Vermehrungs-Stopp-Zonen einrichten
Markiere eine Schublade oder ein Regal als sichere Zone, in der exakt nur die Dinge liegen dürfen, die du regelmäßig benutzt.
Sehr wichtig: Jedes Ding braucht genug Platz – je weniger sie sich berühren, desto geringer ist die Gefahr der Vermehrung.
Falls dort doch neue Gegenstände auftauchen, hast du den Beweis, dass die Vermehrung wieder außer Kontrolle geraten ist – und du sofort handeln musst!
5. Das Anti-Geschenk-Protokoll
Sei vorsichtig mit Menschen, die dir ständig Deko, Souvenirs, lustige Tassen – oder noch viel schlimmer: Selbstgebasteltes – schenken wollen. Sie sind oft unbewusste Verbreiter der Vermehritis. Von unbelehrbaren Rückfallsschenkern solltest du dich trennen!
Jedenfalls musst du unbedingt Strategien entwickeln, um – mehr oder weniger – höflich abzulehnen. Was normalerweise ausgezeichnet wirkt: Der Verweis auf Autoritäten, z.B. einen Guru.

Ein paar Beispiele, wie du dich gegen unerwünschte Geschenke wehrst:
- Danke, aber ich bin jetzt Minimalistin und lebe nach der japanischen Zen-Methode – und darf nur noch fünf Gegenstände besitzen. Leider sind alle Plätze schon vergeben.
- Ich habe gerade eine Challenge gestartet und darf die nächsten 100 Tage nichts Neues in meine Wohnung lassen. Du willst mich doch nicht scheitern lassen, oder?
- Oh, danke! Aber bedauerlicherweise habe ich eine chronische Staubfänger-Allergie. Für Fortgeschrittene: Erstelle dir ein ärztliches Attest.
- Meine Feng-Shui-Beraterin hat mir strikt untersagt, neue Dinge aufzunehmen, denn zu viele Deko-Objekte lassen die Energie im Raum stocken.
- Ich nehme keine Geschenke mehr an, denn ich befinde mich in meinem nachhaltigen Konsumstopp-Experiment. Ich darf nur noch Erinnerungen sammeln, sagt meine Therapeutin.
- Ich bin komplett auf digitale Geschenke umgestiegen! Wie wäre es mit einer Sprachnachricht, in der du mir sagst, was dir an mir besonders gefällt?
- Kannst du mir das als PDF schicken? Egal, worum es sich handelt, das wird die Leute verwirren und abschrecken.
- Ich habe auch etwas für dich! Hier ist die Kiste mit Dingen, die ich dir gerne schenken möchte!
Welche Bereiche musst du konstant überwachen?
Abstell- und Lagerräume sind Hochrisikogebiete! Besonders gefährdet sind Garagen, Dachböden, Keller, Kellerabteile und externe Lager. Dinge, die dort aufbewahrt werden, verdoppeln ihre Anzahl in weniger als einem Jahr.

Ein weiteres Hochrisikogebiet sind Handtaschen, Rucksäcke und Autofächer. Als Mikro-Ökosysteme enthalten sie laut einer aktuellen Langzeitstudie mindestens 30 % mehr Objekte, als jemals hineingetan wurden. Besonders häufig tritt dieser Effekt bei Lippenpflegestiften, Taschentüchern und Einkaufszetteln auf.

Auch Schreibtische und Büromaterial-Schränke zählen zu den absoluten Hochrisikogebieten. Büromaterialien wie Stifte, Notizzettel und Büroklammern neigen dazu, sich in bestimmten Ecken von Schreibtischen unkontrolliert zu häufen und zu vermehren. Prof. Hämäläinen nennt dies die Papier-Stapel-Singularität.

Fazit: Gibt es eine Lösung oder sind wir verloren?
Die große Frage bleibt: Kann die unkontrollierte Vermehrung von Dingen gestoppt werden?
Die Forschenden haben verschiedene Methoden getestet – mit gemischten Ergebnissen:
Die radikale Methode – ALLES auf einmal entsorgen
Ein Test in einem minimalistischen Experimentierhaushalt in Sevettijärvi zeigte: Wenn man innerhalb eines Tages alle überflüssigen Gegenstände entfernt, kann die Vermehrung kurzzeitig gestoppt werden.

Doch nach drei Monaten fanden sich dort wieder mysteriöse Neuanschaffungen. Besonders besorgniserregend: Niemand konnte sich daran erinnern, sie gekauft zu haben.
Die Versiegelungs- oder Einfrieren-Methoden
Im Versuchslabor der Universität für Alltagsphänomene in Helsinki wurde getestet, ob sich Dinge vermehren, wenn sie in luftdichte Vakuumbehälter eingeschlossen oder mit flüssigem Stickstoff bei -196 Grad Celsius eingefroren werden.

Das Ergebnis war ernüchternd: Selbst versiegelte oder eingefrorene Boxen enthielten nach einem Jahr mehr Inhalt als ursprünglich verstaut wurde.
Eine Kiste mit 10 Kugelschreibern wurde nach 12 Monaten geöffnet – sie enthielt 37 Kugelschreiber, drei Korkuntersetzer und eine einzelne Socke.
Der Kaufverbots-Ansatz
Einige Testpersonen erklärten sich bereit, ein Jahr lang nichts Neues zu kaufen, um die Vermehrung zu stoppen. Anfangs funktionierte es – doch die Testpersonen berichteten, dass stattdessen plötzlich Geschenke, Werbeartikel und ominöse Gratisproben in ihr Leben traten.

Der Tetris-Trick – Räume so vollstopfen, dass nichts mehr hineinpasst
Die letzte Hoffnung war eine Testreihe, in der Menschen absichtlich ihre Schubladen, Schränke und Regale bis zum Rand füllten, um zu verhindern, dass neue Dinge dazukommen. Doch das Gegenteil trat ein: Die Dinge begannen sich zu komprimieren und bildeten in den Ecken Platz für noch mehr Gegenstände.

Die ernüchternde Wahrheit
Bisher gibt es keine dauerhafte Lösung. Dinge finden ihren Weg in unser Leben. Der einzige funktionierende Ansatz scheint eine Mischung aus achtsamem Konsum und regelmäßigem Entrümpeln zu sein; BEVOR die Vermehrung außer Kontrolle gerät.
Bildernachweis: Canva
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Lass mich in den Kommentaren auch wissen, welche Methoden DU schon angewandt hast, um das ständige Dinge-Wachstum einzubremsen.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.

Ich hab es immer gewusst, danke dass du nun den Beweis erbracht hast! Batterien können den Prozess übrigens noch beschleunigen. Man lege diese einfach in eine Schublade und schon ziehen sie weiteren Kleinkram an, der sich vermehrungstechnisch mit Karnickeln messen kann. Ich hatte sogar mal einen Mantel, in dessen Innenfutter sich Gegenstände materialisieren konnten. Dieser unkontrollierte Prozess ließ sich nur mit dem radikalen Stopfen des Lochs in der Manteltasche stoppen.
Was Bücher angeht, überliste ich meinen Minimalismus-Guru allerdings gerne. Der ist da viel zu radikal und hat schon einen lebensbedrohlichen Engpass beim Nachschub an Lesestoff verursacht. Wenn er also nicht hinschaut, dürfen gerne mal ein paar Exemplare mehr einziehen – die sind ja eh alle nur temporär zu Besuch.
For the most part, I’m a one-shot, over and out guy. Collect all those items, big and small, and bring them to the Muell. But here’s the problem. Not all of them are immediately disposable. What to do with that easy chair with the frayed seat cushion that occupies a corner of your bedroom, weighs more than you can lift, and costs 37 euros for the strongarm guys from the 48 Abteilung to remove with the grace of a drunken sailor, chipping pieces off your bedroom furniture in the process? And what if you’ve still got that tuxedo from your first wedding? Who needs it, who’s gonna wear it? I certainly can’t bring it to the Gruft! I’d be laughed out of the place! What homeless unfortunate needs a tux? Or that box of documents, all faded and by now indecipherable, and probably worthless, yet still a fire hazard ready to burst into flames in your Keller or closet? You’ve heard of spontaneous combustion, yes? All this useless gesammelt dreckerei surrounds you, albeit in different forms and content. What to do? Call your local government official and demand a fireproof steel Muelltonne be provided gratis in each district one day a month for the citizens to bring what they need to rid themselves of or for the government to offer free pick up for the larger items. Let’s face it: the average citizen is unfahig, or dog lazy or uninspired, or psychologically incapable to do the work him or herself. But he or she pays taxes so the government has an obligation. Provide a monthly ensorgung service, including a personal visit from a mental health professional, should he or she be needed on an emergency basis for those reluctant to part with, say, that ancient, tattered nightgown or that worn-down pair of shoes that went out of fashion during the 1970s! It’s the humane thing to do, no!
Liebe Uli,
herrlich, dein Artikel. Ich liebs! Vor allem diese finnischen Namen geben dem ganzen einen besonderen Pfiff. Wusstest du, dass ich mal einen Blog mit dem Titel Sillisalaati aufsetzen wollte??? Quasi als Lose-Notiz-Sammlung bzw. Zettelkasten für alles, was bei mir zu Hause auf Post-its und Zetteln so rumfliegt, weil ich es bemerkenswert, wichtig oder hilfreich finde, es aber im Fall der Fälle nicht mehr wiederfinde …
Vielleicht vermehrt sich digitales nicht so schnell?! Hast du dazu Erkenntnisse? 🤪😊
Herzliche Grüße von Nicole
PRojektText.com
Oh, wie phantastisch! Ich habe mich beim Lesen bestens amüsiert.
Jetzt kann ich mir so einiges besser erklären. Und vor allem weiß ich jetzt, dass ich nichts dafür kann, wenn es schon kurz nach einer Ausmist-Aktion nicht mehr ausgemistet aussieht.
Wunderbar, liebe Uli, du hast so viel Fantasie und mich zum Lachen gebracht!
Viele Grüße
Heike
Herrlich, Uli! Ganz wunderbar! 🤣🤣🤣
Ich mag, wie Du schreibst.
Ganz besonders die Mischung hier aus Humor und pragmatischer Hilfestellung.
Liebe Grüße!
Guten Morgen Uli,
wie schön, dasz man endlich herausgefunden hat, woran es denn liegt – all diese hoffnungslos überfüllten Schubladen, Kammern und Schränke – seufz! Denn ICH bin das nicht gewesen…!
Liebe Grüsze und einen heiteren Tag
Mascha
„Sehr wichtig: Jedes Ding braucht genug Platz – je weniger sie sich berühren, desto geringer ist die Gefahr der Vermehrung.“
Da haben deine ergrauten Zellen ja mal wieder Sambaparty gehabt! Ich will das, woran du genippt hast, bitte auch haben!
Und zwar in Fülle und nicht in minimalistischer Dosis! Ich lache hier lauthals los über einen guten Gag nach dem anderen. Besonders gefällt mir die Vermehrung im Frostvakuum. So was aber auch!
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, du warst schon mal bei mir zu Hause in den Chaos-Ecken und Räumen.
Mit einem Tag ist das nicht getan, nur mit Räumkommando. Aber ich stehe dazu und mache jetzt mit deiner Hilfe klar Schiff dort, wo das Leben einfach immer alles liegen gelassen hat.