Montag, der 12. Februar 2024 ist der 43. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 323 Tage bis zum Jahresende. In Wien ist es sonnig und mild. Vereinzelt ziehen Wolkenfelder durch, denn es weht lebhafter Westwind. Für Mitte Februar ist es überdurchschnittlich mild; die Temperatur erreicht 14 Grad.
Tag 129 – Israel im Krieg – 136 Geiseln, darunter Kleinkinder, Frauen und ältere Menschen, sind noch immer in den Händen der Terroristen. In den frühen Morgenstunden des 12. Februar 2024 werden in der Spezialoperation „Golden Hand“ zwei Geiseln aus einem Wohnhaus in Rafah befreit. Endlich gute Nachrichten aus Israel!
Heute ist in Wien ein besonderer Gedenktag. Vor 90 Jahren wurden der Wiener Landtag und Gemeinderat aufgelöst, der Bürgermeister und die Mitglieder des Stadtsenats ihrer Ämter enthoben. Bürgermeister Karl Seitz, der sich weigerte, den Verfassungsbruch der Regierung anzuerkennen, wurde aus dem Rathaus getragen und inhaftiert.
Zentren des Widerstands in Wien waren vor allem die großen Gemeindebauten, wie der Goethehof. Ab dem 12. Februar kam es zu heftigen Kämpfen zwischen den Mitgliedern des Republikanischen Schutzbundes und der Exekutive mit vielen Toten.
Die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften wurden verboten und Sozialdemokrat:innen mussten entweder flüchten oder wurden inhaftiert.
Nachdem bereits 1933 das Parlament ausgeschaltet wurde und der damalige Bundeskanzler Dolfuß per Notverordnung diktatorisch regierte, war dies der nächste Schritt, der Hitler und dem Faschismus den Weg ebnete.
Die Führer, Mullahs, charismatischen Gurus, etc. führen die Menschen immer in eine Richtung: in den Abgrund, das lehrt uns die Geschichte. So mühsam und unvollkommen die Demokratie auch manchmal sein mag, für sie müssen wir kämpfen, sie müssen wir bewahren.
Ich mache mich auf den Weg zur U1 Station Kaisermühlen, um in die Lassallestraße zu fahren. Dort gibt es ein Blumengeschäft und einen großartigen Obst- und Gemüseladen. Ich will ein paar Blumenzwiebeln und eine Papaya kaufen. Doch vorher werfe ich noch einen Blick auf die im Jahr 2000 eröffnete Kirche „Christus, Hoffung der Welt„. Niemand nennt sie jedoch so.
Für die Blumenläden ist diese Woche Großkampftag, denn am 14.2. ist der Valentinstag. Ich muss aufpassen, nicht überrollt zu werden, denn es wird Ladung um Ladung von Blumen ins Geschäft gekarrt. Ich kaufe zwei Blumenzwiebeln, die ich heute noch pflanzen werde.
Das Obst- und Gemüsegeschäft „spielt alle Stückerl“, wie wir in Wien sagen. Es gibt hier alles, was das Herz begehrt. Ich kaufe zwei rote Rüben (rote Beete) und eine halbe Papaya.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Liebe Uli,
wow! So ein tolles 12-von-12. Ich bin begeistert und finde es super, wie Du geschichtliche Momente und aktuelles Tagesgeschehen mit einbaust! Ich glaube, das gucke ich mir ab. Denn viel zu selten, schreibt man so etwas auf – und ist doch oft berührt von solchen Tagesereignissen.
Ebenso finde ich Dein 12-von-12 Tagbuch eine wundervolle Idee!!! Das will ich am liebsten auch gleich haben.
Und über allem noch das Wiener Stadtflair – schon beim Titelbild.
Danke für den schönen und interessanten Tag mit Dir.
Ich werde Dir auch noch in einem anderen persönlichen Kontext (WOL) demnächst schreiben.
Liebe Grüße vom Starnberger See,
Sabine
Vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich immer sehr, dass du mich virtuell begleitet hast.
LG – Uli
Well, if you read, you learn and what I learned from today’s 12-von-12 is that the Goethehof was a battleground way back when, in the „bad old times.“ Decades pass,
people forget but, as the Spanish philosopher George Santayana remarked with eerie accuracy–and I’m paraphrasing here since I’m working off memory-„Those who
forget the past are condemned to repeat it.“ Which is why it was heartening to hear
of the gathering at the Ghof, commemorating the battle between the residents and
Dolfuss‘ fascist troops. Never forget, keep history alive and a watchful eye or like Russia’s brief experiment with democracy in the 90s, it goes bye-bye in a flash. It can happen here, there, and everywhere.
On another note, while your Brazilian papaya looks passable, maybe even fine, my Costa Rican papaya still rules!
To quote Kreisky: „“Lernen’S ein bissl Geschichte und dann werden Sie sehen, wie das in Österreich sich damals im Parlament entwickelt hat.“
Liebe Uli,
Es ist schön, durch deine 12 von 12 mir völlig unbekannte Ecken Wiens kennenzulernen. Ich kenne Wien ja nur als Touristin und bekomme Lust, mal wieder hinzufahren. Die Geschichtsstunde war auch sehr interessant!
Liebe Grüße,
Angelika
Vielen Dank, liebe Angelika! Auch ich lerne immer wieder neue Ecken in Wien kennen und habe mir dieses Jahr vorgenommen, noch mehr neue Plätze und Gegenden in Wien zu besuchen.
LG – Uli
Eine Käsekirche wäre eigentlich eine ganz feine Sache. Käse ist ja schon anbetungswürdig 🤔😋😉
Jetzt hab ich so richtig Appetit auf frisches Obst und Gemüse. Und da wir mal wieder den ganzen Kühlschrank leer gefuttert haben, weiß ich schon , was heute Abend ansteht. Einen so schönen Gemüsehändler haben wir zwar nicht in der Nähe aber ein bisschen buntes lässt sich sicher auftreiben.
Und Danke für den kleinen Geschichtsunterricht – wie immer sehr interessant und lehrreich!
Der Name „Käsekirche“ stammt von den Kindern, die natürlich sofort erkannt haben, was Sache ist.
Danke fürs Lesen und deinen Kommentar, liebe Vanessa! Die 12-von-12-Artikel zu schreiben, macht mir immer sehr viel Freude und wenn ich in Wien bin, will ich immer etwas von meiner Heimatstadt zeigen.
LG – Uli
Toll, wie du es schaffst, Geschichte lebendig zu machen. Die Hyazinthen die du gekauft hast, werden sehr stark duften. Wenn ihr Kopfschmerzen bekommt, könnte es an ihnen liegen….Sie sind jedoch sehr schön.
Danke für deinen Kommentar, liebe Evelyn. Das Blumenarrangement steht in einiger Entfernung – denn ich weiß, die Hyazinthen haben einen starken Geruch. Aber sie sind auch sehr schön!
LG – Uli
Liebe Uli, vielen Dank für deinen herzerfrischenden und kurzweiligen Blog. Ich habe es sehr genossen ihn zu lesen. Dein Schreibstil hat mich angesprochen. Ausmisten steht bei mir gerade an. Ich freue mich schon auf das pdf und danke dir schon mal im voraus dafür. Herzlichst Romana
Vielen herzlichen Dank, liebe Romana! Wie schön, dass du das PDF heruntergeladen hast. Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß beim Ausmisten. Denn wenn man erst mal beginnt, dann will man gar nicht mehr aufhören!
LG – Uli
Das dachte ich mir, dass du heute auch die Februarkämpfe thematisierst, im Gegensatz zu mir sehr ausführlich, danke!
Mir sind leider noch nie solche Erinnerungssteine aufgefallen oder ich muss mehr meine Augen offenhalten…
lg
Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Friederike. Ich hatte auch überlegt, nach Heiligenstadt zu fahren und ein Foto vom 12.Februar-Platz zu machen, aber da die 90-Jahre-Gedenkfeier beim Goethehof stattgefunden hat, bin ich hier geblieben. Die Feier am Abend war sehr schön und feierlich, die Namen der Opfer wurden an die Wand projiziert und es waren sehr viele „Polit-Promis“ anwesend; angefangen vom ehemaligen Bundespräsidenten Fischer, dem ehemaligen Bürgermeister Michael Häupl, dem amtierenden Bürgermeister Michael Ludwig, dem SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler, der AK-Präsidentin Renate Anderl …
Liebe Uli, lustig! In meinem 12 von 12 Februar 2024 bin ich auch beim Urlaubsfeeling gelandet (zu Schweizerdeutsch: Ferienstimmung) und es hat auch mit Essen zu tun. Deine Papaya sieht saftig aus!
Ich liebe es, wenn am Gemüse noch das Kraut dran ist: Frühlingszwiebeln, Kohlrabi, Radieschen … mit dem Kraut der Karotten [Rüebli] habe ich bisher noch nicht gekocht, das bekamen immer die Kaninchen. Gruss von Susanne
Nachdem ich ja nicht mehr so viel verreisen will, ist es jetzt mein Ziel, jeden Tag ein wenig Urlaubs- oder Ferienstimmung in den Alltag zu bringen; sei es eine besondere Frucht oder ein Museumsbesuch oder ein Spaziergang durch ein Stadtviertel, das ich noch nicht kenne oder dass ich den Tisch besonders schön decke …
Das Obst- und Gemüsegeschäft in der Lassallestraße ist wirklich großartig. Ich habe mir vorgenommen, öfters einen Spaziergang über die Reichsbrücke zu unternehmen und dort einzukaufen.
LG – Uli