Entrümpeln und sich von Dingen endgültig zu trennen, fällt vielen sehr schwer. Ich gebe dir 7 Tipps und 2 Bonus-Tipps, wie du es dir noch schwerer machen kannst. Für die aussichtslosen Fälle habe ich noch einen Extra-Bonus.
1. Verschiebe das Entrümpeln auf später – viel später
Du hast schließlich besseres zu tun, als zu entrümpeln. Am besten du machst dir einen Eintrag im Kalender für den „12th of Never„ – auch unter der Bezeichnung „Irgendwann“ bekannt. Sollte der extrem unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Irgendwann doch auf dich zukommt, dann stopfe so viele Termine wie nur möglich genau in diesen Tag.
Du kommst in deinem Leben nicht mehr zum Entrümpeln? Gut so! Du kannst von deinen Kindern und Erbinnen doch erwarten, dass sie sich um deine persönlichen Gegenstände der letzten 70-90 Jahre kümmern.
2. Gib jedem Ding eine besondere Bedeutung
Sobald die Gefahr besteht, dass du doch einmal schwach werden und etwas entsorgen könntest, überlege dir sofort eine besondere Bedeutung für das Ding. Der Kugelschreiber war ein Werbegeschenk einer Partei, die es nicht mehr gibt? Du solltest ihn auf jeden Fall aufbewahren, damit du dich auch in Zukunft weiter an diese Partei erinnern kannst. Der hässliche Becher wurde dir bei einem Kindergeburtstag im Fast Food Restaurant aufgedrängt? Entsorge ihn auf keinen Fall; er soll dich auch in Zukunft an das Fest und deine Zeit auf der Toilette erinnern.
Ganz wichtig: Wenn du ein Ding weggibst, dann ist auch deine daran verknüpfte Erinnerung auf alle Zeiten unwiederbringlich verschwunden. Erinnerungen ohne Dinge gibt es nicht! Ganz so, wie wenn du mit einem professionellen Löschprogramm die Festplatte deines Computers neu formatierst.
Warnung: Solltest du irgendwann einmal alle deine Dinge verlieren, dann hast du keine Vergangenheit mehr! Du bist dann hirntot!
Tipp für Fortgeschrittene: Gib den Dingen eine magische Bedeutung; so fällt es noch viel schwerer sie zu entsorgen.
3. Führe dir vor Augen, wie viel Geld dieses Ding gekostet hat
Bevor du ein Ding entsorgst, überlege dir sorgfältig, wie viel Geld es gekostet hat. Am besten, du schreibst es auf. Du wirst unweigerlich zum Schluss kommen, dass du deine Dinge auf jeden Fall behalten musst. Sonst wäre es ja rausgeschmissenes Geld.
4. Bedenke, dass du dieses Ding sicher noch irgendwann brauchen wirst
Die Wahrscheinlichkeit, dass du ein Ding noch irgendwann einmal brauchen wirst, ist gegeben. Am besten, du schwelgst in apokalyptischen Zukunftsvisionen. Mein Mann beispielsweise hebt das Französisch-Englisch Wörterbuch genau für den Fall auf, dass die Welt untergeht, wir keine Internetverbindung mehr zur Verfügung haben, er aber gerade zu diesem Zeitpunkt einen französischen Roman liest, der ein Wort beinhaltet, dessen Übersetzung ins Englische er nicht kennt. Und für exakt diesen Fall hat er dann das Wörterbuch parat. Ich halte das für eine sehr weise Entscheidung. Wir wohnen zwar in Wien, wo laut Gustav Mahler die Welt erst 50 Jahre später untergehen soll, aber sicher ist sicher!
5. Vergiss nicht, dass alles zu schade zum Weggeben ist
Grundsätzlich solltest du immer davon ausgehen, dass jedes Ding zu schade zum Weggeben ist. Solltest du dich dennoch in einem schwachen Moment veranlasst sehen, dich von einem Ding trennen zu wollen, dann ziehe sofort die Notbremse. Hast du es schon bei den Kleinanzeigen gepostet? Dann verlange einen astronomisch hohen Preis. Es ist nicht alt, es ist Vintage!
Suche dir zusätzliche Unterstützung bei Familienmitgliedern oder Freundinnen, besonders bei denen, die schon Expertinnen im Horten sind. Ein aufmunterndes: „WAS??!?!? DAS willst du weggeben?“ hilft dir in ausweglos erscheinenden Situationen weiter.
6. Beachte, dass Entrümpeln moralisch verwerflich ist
Für das Ding sind viele Ressourcen verwendet worden. Daher bist du verpflichtet, es in alle Ewigkeit bei dir aufzubewahren, auch wenn es weder dir noch sonst irgendjemandem nützt. Ein Ding, das du einmal in dein Haus gelassen hast, soll für immer bei dir bleiben. Wenn du dich nicht daran hältst, dann schaut es traurig aus für dein Seelenheil, so viel kann ich dir schon mal verraten.
7. Konsumiere!
Da manche Dinge beim besten Willen nicht auf ewig halten, ist es von großer Bedeutung, dass du stetig konsumierst und mehr Dinge in deinen Haushalt lässt. Du willst schließlich die Leere bekämpfen. Zusätzlich unterstützt du auch noch die globale Wirtschaft!
Ich empfehle ausgedehnte Shopping Touren, mindestens 1 bis 2 Mal die Woche solltest du ein Einkaufszentrum aufsuchen. Zusätzlich benötigst du mehrere Online-Shopping-Accounts, damit du immer und überall Zugang zu den schönen Dingen hast. Tausche niemals etwas um und sende nie etwas zurück! Was dir jetzt nicht passt oder gefällt, könnte doch irgendwann später von unschätzbarem Wert für dich sein.
Glaube alles, was die Werbung dir sagt, die wollen nur dein Bestes und dich glücklich machen. Entscheide dich schnell und spontan; auch der Preis ist nicht so wichtig – Hauptsache, du hast das Ding ergattert. Selbst Schulden sind nicht schlimm. Du lebst nur einmal und du sollst dir ja auch was Schönes gönnen! Besser Privatkonkurs als ein verpasstes Schnäppchen!
Nimm Werbegeschenke grundsätzlich immer an, auch wenn du sie nicht brauchst. Irgendwann wirst du sie sicher einmal brauchen! Und schließlich sind sie ja gratis.
Unter allen Umständen solltest du Büchereien meiden, so wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser! Diese quasi-kriminellen Vereinigungen erwarten, dass du Bücher, die DU gelesen hast und die DIR gefallen haben, wieder retournierst. Wo kommen wir denn da hin? Viel besser ist es, du kaufst alle Bücher, liest sie nicht und stapelst sie zu kunstvollen Bücherbergen.
Bonus-Tipp 1: Umgang mit motzenden Familienmitgliedern
Dein Mann beschwert sich, dass er zu wenig Platz hat? Vielleicht solltest du in Erwägung ziehen, dich von IHM zu trennen. Wenn du ehrlich bist, ihr habt doch ohnehin nie so gut zusammen gepasst. Als zusätzlichen Vorteil bekommst du dann mehr Platz für DEINE Dinge, denn SEINEN Krempel soll er selbstverständlich mitnehmen!
Wie du am besten dabei vorgehst, liest du in folgender Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Bonus-Tipp 2: Mehr Stauraum
Wenn du zu wenig Platz für deine Dinge hast, könntest du einen oder mehrere der folgenden Vorschläge umsetzen:
Sei kreativ! Im Backrohr kannst du beispielsweise Bücher lagern. Backen ist ohnehin überbewertet. Auch die Böden kannst du gut als Ablageflächen verwenden. Wer von einem Zimmer ins andere will, kann doch über so einen kleinen Stapel springen. Das ist auch gleichzeitig gut als körperliche Ertüchtigung.
Staple und sortiere! Die wenigsten haben wirklich alle Staumöglichkeiten ausgenutzt. Mit gutem Willen und Fingerfertigkeit kannst du sicher noch einige Zentimeter herausholen.
Du hast ein Grundstück? Nutze die Fläche für Hütten, Scheunen und dergleichen, wo du deine Dinge lagern kannst. Zu viel Grün ist ohnehin schädlich, wie aktuelle Studien beweisen.
Miete einen externen Lagerraum! So teuer ist das nun auch wieder nicht. Schließlich willst du dort Dinge für die Ewigkeit und danach lagern.
Übersiedle in eine größere Wohnung, am besten in ein Schloss! Deine Dinge haben es sich verdient!
Extra-Bonus: Für Unbelehrbare
Solltest du zu den Unbelehrbaren gehören, meine Tipps auf die leichte Schulter nehmen und sogar darüber lachen – dann habe ich selbst für DICH noch einen Tipp:
Mach mit bei der 30-Tage-Ausmist-Challenge, befreie dich von unnötigem Zeug und stärke deine Ausmist-Muskulatur. Und – on top of it – etabliere neue und hilfreiche Verhaltensweisen, die deine neu gewonnene Ordnung nachhaltig machen.
😉 Herrlich! Ich erkenne mich in vielem. – Und gelobe Besserung. 😉😉😉
Vielen Dank für dein Feedback, liebe Cynthia!
Ha, endlich bin ich mal ein absoluter Profi! Alle Tipps hab ich schon perfekt umgesetzt 🙂
Du bist meine ideale Klientin 😁, liebe Veronika! LG – Uli
There’s an obvious answer to how to gently rid oneself of valuable yet useless items that clutter your cupboard and closet. It’s called re-gifting. That unsightly sweater your mother gave you eight birthdays ago? Usw! Just use a meter or two of that wrapping paper that seems to grow like grass in the drawer, wrap the sweater, and give it to a worthy friend on her birthday. This foolproof method of ridding yourself of unwanted yet mindlessly cherished items always worked for me! And the gifts have always been appreciated by the recipient. Even better, the „gift“ becomes the recipient’s clutter problem. As Der Mann mentioned above, you never toss out a French dictionary because you never know when you might need „le mot juste“ to clinch an argument in your favor! In fact, it’s in my Testament that the French dictionary is to remain with me until death do us part so discard any thoughts about junking it!
Good to know about your intense relationship with a dictionary.😁 It’ll appear in a new article soon! xoxoxo