Der Februar erschien mir unglaublich zäh und unproduktiv. Dass er nicht so war, „beweist“ dieser Artikel. Wie schon im Januar, ging es auch im Februar viel um innere Entwicklungen, die im Äußeren noch wenig sichtbar sind. Dennoch sind folgende Artikel und Texte entstanden.
12-von-12: Gedenktag: 90 Jahre Februar-Kämpfe
Der 12. Februar ist nicht nur ein Gedenktag für die Sozialdemokratie, sondern für uns alle. Er zeigt uns, was passiert, wenn wir „Führern“ folgen, die auf alles eine einfache Antwort haben und uns pauschal Sündenböcke präsentieren, die angeblich an allem Schuld sind.
Die Ausschaltung der Demokratie erfolgte in Etappen und wohin das geführt hat, können jene, die sehen wollen, auf Schritt und Tritt sehen.
Hier geht’s zum ganzen Artikel – und was ich alles am 12. Februar 2024 erlebt habe.
Meine Newsletter
Ein besonderes Augenmerk lege ich jede Woche auf meine Newsletter. Neben den Texten hat es mir besonders viel Spaß gemacht, die KI (Magic Media von Canva) für die grafische Gestaltung einzusetzen.
Das waren die Newsletter im Februar 2024:
#05: Der Klamotten-aufheben-Irrtum Nr. 1
Zum Newsletter vom 4. Februar hat mich ein Gespräch mit einem ehemaligen Kollegen inspiriert, der Tonnen an T-Shirts im Schrank hat – nach eigenen Aussagen noch viele originalverpackt. Er mag die T-Shirts zwar nicht, aber sie erinnern ihn an diverse Events.
Ich hebe alte Klamotten immer auf, da ich sie ja beim Streichen oder im Garten nochmal tragen könnte.
Demnach streiche ich noch ca. 26 Wohnungen und arbeite in 17 Gärten, lese ich auf einem Kalenderblatt.
In meinem neu überarbeiteten Kleiderschrank-Artikel gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du überflüssige Kleidungsstücke loswirst.
#06: 365 Tage Urlaubsfeeling
Wie du ohne Verreisen und sogar ohne Urlaub ein Urlaubsfeeling „herbeizaubern“ kannst, das habe ich im Newsletter vom 11. Februar erklärt. Inspiriert dazu hat mich meine langjährige und wohl unheilbare Reisephobie.
#07: Die Befreiung von den Sünden
Beim Ausmisten ist es wichtig, sich selbst zu vergeben. Dieses Thema spreche ich im Newsletter vom 18. Februar an. Auch ich war davon betroffen, denn ich hatte viele Jahre ein teures Dekorationsstück an der Wand hängen, das mir jedesmal beim Vorbeigehen Schuldgefühle bescherte.
In jedem Haushalt gibt es Sachen der Kategorie: (Teurer) Fehlkauf. Vielleicht musst du dir eingestehen, dass du eine Sportart nie machen oder eine Bastelarbeit nie fertigstellen wirst. Dass du das hochpreisige Küchen-Gadget nie verwenden und keine Gourmet-Köchin werden wirst. Oder dass du eine Sprache nicht lernen und ein Musikinstrument nicht spielen wirst.
Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen und einen Neuanfang zu wagen. Ohne die Sachen, die dich so lange zurückgehalten haben.
#08: Die drei Buchstaben des Erfolgs
Nicht nur zum Backen, sondern auch zum Newsletter vom 25. Februar haben mich die Manifestierer (sie haben es allerdings nicht in die kanonischen Bibeltexte geschafft :-)) inspiriert. Hier steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Manifestieren allein, sondern von jeder Tat, die er mit seinen Händen vollbringt.
In diesem Newsletter ging es um Ausmist-Blockaden, was dagegen hilft und was Erfolg beim Entrümpeln bringt.
Die Newsletter enthalten meistens eine besondere Geschichte, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Es kommen immer wieder „Prominente“ vor: Künstler, Kaiserinnen, Päpste, Nachtclubbesitzerinnen, Philosophen, Mütter, ehemalige Kollegen und manchmal sogar Serienmörder.
Wenn du Geschichten liebst, dich für Tipps zum Ausmisten, bessere Konsumgewohnheiten und Ordnung schaffen interessierst und noch nicht zu meinen Abonnentinnen gehörst, melde dich zum Newsletter an und erhalte zusätzlich jeden Sonntag früh ein Lächeln, das ich dir gratis mitliefere.
Kreativ Orange
Für Februar hat meine Blogger-Kollegin und Künstlerin Susanne Heinen „Orange“ als Motto für die „Mehr Farbe ins Grau„-Aktion ausgerufen. In der Natur haben im Februar Grün, Gelb und Weiß in Form von zarten Knospen und Blüten dominiert. Daher habe ich Orange selbst in die Hand genommen und einige Bilder und Geschichten mit Magic Media (KI des Grafikprogramms Canva) gestaltet.
Kühlschrank ausmisten
Manifestieren
Das Wort „manifestieren“ stammt aus dem Lateinischen (manus = Hand) und bedeutet „handgreiflich machen“.
Im Februar sind viele Gurus und Gurusinen unterwegs. Mit salbungsvoll verklärtem Gesicht erzählen sie vom Manifestieren und wie es wäre, eines Morgens aufzuwachen und es wäre ein Wunder geschehen. Ich fühle mich inspiriert, eine Tortenmeditation grafisch und als Text zu gestalten.
Die Tortenmeditation
Stell dir vor, du bist in einer wunderschönen Küche. Die Oberflächen sind frei. Du findest alles auf einen Griff. Du beginnst voller Freude mit dem Backen. Es duftet nach Orangen, Mandeln, Zimt und Nelken. Das Backrohr sendet dir seine wärmenden Strahlen entgegen und lässt dein Gesicht zart erröten. Der Kochlöffel fühlt sich angenehm holzig in deiner Hand an.
Du schließt die Augen und stellst dir den Augenblick vor, wenn du genussvoll den ersten zarten Bissen in deinem Mund spürst. Du weißt, du bist die große Magierin, die Alchimistin, die die Torte backen wird. Liebe, Freude und Genuss wird sich in der Welt ausbreiten.
Die Linzertorte
TUN – ein Wort mit drei Buchstaben.
Du kannst manifestieren, so viel du willst, Rezepte lesen, Videos anschauen, PDFs ausfüllen und Tortenmeditationen machen, dir vorstellen, wie schön es wäre, so eine selbst gebackene Linzertorte zu haben, usw. usf.
ABER: Solange du nicht Butter, Zucker, Eier, usw. aus dem Kühlschrank holst und einen Teig MACHST – solange wirst du auch keine selbst gebackene Linzertorte haben.
Genauso ist es mit dem Ausmisten und Ordnung schaffen: Nur darüber nachdenken und auf ein Wunder hoffen, das urplötzlich eintritt, wenn du in der Früh deine Augen aufschlägst – NEIN, das garantiere ich dir, das wird nicht eintreten. Außer du wartest auf ein so bedenkliches „Wunder“, wie das Niederbrennen deines Hauses – dann wird wohl zugegebenermaßen auch dein Zeug weg sein …
Für alle, die das Ausmisten in die eigenen Hände nehmen wollen: Dazu gibt es die Ausmist-Challenge in 30 klein verdaulichen Häppchen, die in Form von E-Mails an 30 Tagen in deine Mailbox kommen. 30 Inspirationen und 30 Aufgaben, die sich flott erledigen lassen.
Der Jesus von Wolkersdorf oder emotionale Dinge ausmisten
Wenn ich an meine Großmutter denke, fällt mir sofort dieses Jesus-Bild ein, das sie in ihrem Schlafzimmer hängen hatte. Jesus mit langem lockigen Haar und Heiligenschein im fahlen Mondlicht; das entrückte Gesicht gen Himmel gerichtet. (Ganz anders übrigens, als der Forensiker Richard Neave das Gesicht des historischen Jesus rekonstruiert hat.)
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mich beim Anblick des großmütterlichen Schlafzimmerbildes jedes Mal ein eiskalter Schauder überkam, denn im Religionsunterricht hatten wir gelernt, dass dieser Mann schon sehr bald einen furchtbaren Foltertod erleiden würde, um uns alle (irgendwie) zu erretten.
Und schließlich heißt es bei Lukas 22,44: „Und er geriet in Todesangst und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.“
Dachte er genau in dieser Szene an den nahenden Tod?
Als er das Kommen des Messias voraussah, sprach der Prophet Jesaja von wunderbaren Zeiten, die anbrechen würden. Von den Kriegsuniformen – den Stiefeln, die mit Gedröhn daher gehen und den mit Blut getränkten Mänteln – die dann verbrannt werden können. Und von den Löwen, die friedlich mit den Lämmern grasen.
Warum sollen wir glauben, dass Jesus der Messias sei, fragte ich meinen Religionslehrer. Es herrscht doch immer noch Krieg.
Wie auf so viele Fragen habe ich auch darauf keine befriedigende Antwort bekommen. Dafür jede Menge seltsamer Blicke. Wie kann es sein, dass dieses Kind schon in jungen Jahren vom Glauben abgefallen ist? Woher kommen diese Fragen?
All das geht mir durch den Kopf, als ich an einem trüben Februartag kurz vor dem Bahnhof Wolkersdorf plötzlich dieses Bild sehe. Flohmarkt prangt in großen bunten Lettern vom Laden. Soll ich hineingehen und fragen, was es kostet? Soll ich dieses Bild kaufen? Als Erinnerung an meine verstorbene Großmutter und den Religionslehrer, der keine Antworten auf meine Fragen hatten?
Ich entscheide mich dagegen. Meine Erinnerungen sind in meinem Kopf und sie werden nicht durch ein Ding – das unweigerlich im Keller verstauben würde – lebendig, sondern durch Geschichten, die ich schreibe.
Wenn du emotionale Dinge hast, die ein trauriges Dasein fristen, dann lass sie los. Die guten Erinnerungen lagern nie in dunklen Kellern!
Die „Was ich bis zum 31. März 2024 tun will“-Liste
Einige Punkte habe ich erledigt; andere sind offen geblieben. Aber es gibt ja noch den März.
Schritte-Challenge
Mit durchschnittlich 7.xxx Schritten pro Tag bin ich im Februar 223.155 Schritte gegangen. Die zweite Etappe meines Quartalsziels, durchschnittlich mindestens 7.000 Schritte zu gehen, habe ich erreicht.
Januar 2024: 7.562 Schritte/Tag
Februar 2024: 7.695 Schritte/Tag
Besuch bei Mama
Ins Mühlviertel zu fahren – ohne Auto – ist so gut wie undurchführbar. Meine Besuche bei Mama sind nur möglich, weil ein guter Freund der Familie mich immer vom Bahnhof Amstetten abholt und wieder hinbringt.
Wellness in Oberlaa
Mehr als drei Jahre hat es gedauert, bis ich wieder in die Therme Wien gefahren bin. Wunderbar einfach zu erreichen mit der U1. Luxus pur. Sauna, Dampfbad, Salzpeeling, Whirlpool, Tauchbecken, Tepedarium – und himmlische Ruhe im Damenbereich.
Kultur im Radiokulturhaus
Das Ensemble „Klakradl“ aus Kärnten war am 14. Februar zu Gast im Radiokulturhaus. Das Klakradl besticht durch außergewöhnliche Eigenkompositionen, in denen weltmusikalischen Einflüssen keine Grenzen gesetzt und dem Kärntner Dialekt all seine dadaistischen Facetten entlockt werden.
An diesem Abend präsentierten sie ihr neues Programm „umatum„. Die Musik hat mir sehr gut gefallen, ich habe jedoch meine Fähigkeiten, den kärntnerischen Dialekt zu verstehen, weit überschätzt.
Backen mit Germteig
Nachdem die „Backstube“ für einige Wochen geschlossen war, habe ich zusätzlich zur Linzertorte auch Challah, den traditionellen jüdischen Feiertagsstriezel, gebacken. Meinen Handmixer habe ich damit an die Grenzen des Heißlaufens gebracht, dafür hat mich dieses Rezept aber wieder mit dem Germteig versöhnt. Optisch ist noch Luft nach oben.
Was „sonst“ noch war
Alexej Nawalny im Straflager gestorben
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny starb russischen Angaben zufolge am 16. Februar 2024 im Straflager Polarwolf in Charp, wo er eine langjährige Haftstrafe abbüßte. Offiziell ist die Todesursache nicht bekannt. Nawalnys Unterstützer und viele Politiker im Westen machen jedoch Putin für seinen Tod verantwortlich.
Ein unliebsamer Gegner wurde – nachdem der Giftanschlag mit dem Nervengift Nowitschok fehlgeschlagen war – endgültig zum Schweigen gebracht.
Ukraine im Krieg
Am 24. Februar 2024 war der traurige 2. Jahrestag des Überfalls von Russland auf die Ukraine. Zum Jahrestag hat der Kriegsberichterstatter Paul Ronzheimer folgende Einschätzung zum Krieg und zu unserer Untätigkeit gegeben.
Israel im Krieg
Im Februar waren die entführten Menschen im Gazastreifen weitere 29 Tage in den Terrortunneln gefangen. Israel wird nach wie vor von den Terroristen mit Raketen angegriffen. Der Antisemitismus greift auch bei uns um sich. Es wird eine klassische Opfer-Täter Umkehr betrieben.
Schon 2015 hat die forensische Psychiaterin Dr. Nahla Saimeh der Süddeutschen Zeitung ein Interview zum Thema „Wie kommt es dazu, dass junge Männer plötzlich Massaker auf den Straßen veranstalten?“ gegeben. Leider nach wie vor aktueller denn je.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge auszumustern, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Liebe Uli,
danke für diesen wunderbar vielfältigen Monatsrückblick! Danke, dass du sowohl dem aktuellen als auch dem vergangenen, unvergesslichen Grauen einen Platz gibst.
Mein Favorit unter deinen Bildern ist natürlich die Orange! Was für eine geniale Idee, Susannes Farbkreisreise zu verrückblicken!
Deinen Newsletter kann ich nur empfehlen, gut, dass du ihn noch einmal bewirbt. Jedes Mal, wenn ich einen davon lese, MUSS ich anschließend etwas aussortieren, unglaublich!
Liebe Grüße
Silke
One of the lessons learned from hard experience to avoid closets stuffed with once-worn or never-worn articles of clothing is to steer clear of „bargains!“ There’s a familiar English-language meme that goes: „There’s no such thing as a free lunch!“ When it comes to future unwanted items or Dinge, reject the „bargain“ bait! It falls into the „free lunch“ category that you’ll surely pay for later. I mean, how many T-shirts do you need (unless you have a Doppelgaenger, of course!). I used to keep the T-shirt I received after my first marathon, resplendent with the emblem and the date. It occupied a small space in my closet for 20 years. In year 21, the moths solved my small space problem. When I lifted the treasured T-shirt, it had more holes in it that a slice of Swiss cheese, leaving me with no alternative but to toss it out! So, yeah, steer clear of bargain offers and hanging onto items, particularly T-shirts, that may feed your ego and memory but in the end only feed the moths!
Right! Don’t wait until the moths eat your T-shirts!
Deine Newsletter und Posts und Artikel sind soo lesenswert! Danke dafür, dass du so tolle Sachen machst. Besonders gelacht habe ich über die Tortenmeditation. Wo bitte bekommt man das, was du genascht hast, bevor du diese Idee hattest?!
Vielen Dank, liebe Evelyn! Diese Gedanken kommen von ganz allein. 🙂
LG – Uli
Liebe Uli, wow, wie produktiv du warst, dafür, dass du dachtest, du wärest es nicht. Bei deinem Kühlschrankbild musste ich lachen. So eine böse dreinschauende Orange. Wahnsinn, was für Bilder sich mit KI gestalten lassen. Dein Satz aus dem Jesusabschnitt „Die guten Erinnerungen lagern nie in dunklen Kellern!“ hat mich sehr berührt, der schafft es definitiv in meine Zitatesammlung. Herzliche Grüße Sylvia
Vielen herzlichen Dank, liebe Sylvia! Die Orange war so lange gefangen, dass sie nun ausgebrochen ist 🙂
LG – Uli