Dienstag, der 12. November 2024 ist der 317. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 49 Tage bis zum Jahresende. Der Tag beginnt grau.
Wir werden vom Lärm einer nahen Baustelle geweckt. Meine investigative Neugier ist geweckt und nach dem Frühstück mache ich mich auf, die Ursache dieses Lärms zu erkunden. Der Tag präsentiert sich mir in Grau.
Im Erdgeschoss werde ich von einem stimmungsvollen Plakat begrüßt.
Ums Eck sehe ich die Verursacher des Lärms und des Staubs. Eine Tafel informiert mich über den Beginn der Baustelle, aber nicht über das Ende. Typisch!
Das Wetter in Wien ist bewölkt, mit Nebel und Hochnebel; hin und wieder nieselt es. Die Temperatur schafft es auf kühle 6 Grad. Die Luftgüte ist schlecht und die Feinstaubbelastung hoch.
Da der Kalender aber die Ziffer 12 zeigt, mache ich mich trotz aller wetterbedingten Widrigkeiten auf zum Schönbrunner Weihnachtsmarkt, um ein wenig Glanz in diesen bislang grauen Tag zu bringen.
Auf der Website verspricht man mir die Magie der Weihnachtszeit im imperialen Ambiente.
Dazu: Unzählige Lichter, 90 liebevoll dekorierte Hütten, ein vielfältiges Angebot an traditionellem Kunsthandwerk, regionale Gastronomie und besondere Erlebnissen für die ganze Familie.
Was sich mir an diesem grauen Novembervormittag in Schönbrunn bietet, ist ernüchternd. Es ist der Blick hinter die Fassade. Ein paar Lichter blinken – ja – aber Glanz entdecke ich keinen. In der düsteren und unerbittlichen Morgenkälte entfaltet der Weihnachtsmarkt keinen Charme.
Ich drehe um und fahre wieder nach Hause. Glücklicherweise sind es bis zur Stadtwohnung nur vier U-Bahnstationen. Mir ist kalt.
Am Nachmittag bin ich auf der Mariahilfer Straße und der Neubaugasse unterwegs. Mein Ziel ist Delikroat, ein kroatischer Delikatessenladen, wo ich ein paar Flaschen Zlahtina kaufe.
Am Weg passiere ich Cinnamood. Voriges Jahr gab es dort lange Warteschlangen. Jetzt ist der Zucker-Fett-Hype für Zimtschnecken an diesem Standort vorbei.
Kurz bevor ich Delikroat erreiche, komme ich beim Esoterikladen Om Sweet Om vorbei. Das Gebäude schaut mich grimmig und unfreundlich an.
Und dorthin, d.h. nach Hause, mache ich mich auch gleich auf. Ich komme an einer der vielen Großbaustellen vorbei.
Am Abend treffen wir uns mit Freunden im Bukowina. Es ist fast schon ein Stammlokal für uns und ich esse immer die vegetarischen Krautrouladen.
Nach einem sehr leckeren Essen fahren wir nach Hause und freuen uns schon auf unser gemütliches Sofa.
Ich arbeite noch ein wenig an meinem super kurz-knappen Adventskalender. Super kurz-knapp deshalb, weil die Vorweihnachtszeit erfahrungsgemäß oft turbulent sein kann und ich daher auf Mikro-Aufgaben und Impulse setze.
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Willst du mehr von meinen Abenteuern am 12. lesen? Hier entlang geht’s zum Augenblickstagebuch, das sind die 12-von-12 gesammelten Werke:
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Im Oktober kommt Covid zurück. Meine zweite Infektion. Schlimmer, als das erste Mal. Ich habe das Gefühl, das Virus (selbst als ich schon wieder negativ testete) wandert in meinem Körper von einem zum nächsten Organ. Kopfschmerzen, Fieber, Ohrenstechen, Halsschmerzen, Schnupfen und Hustenanfälle – alles war dabei.
Glücklicherweise gibt es im Oktober keine Hitzewellen mehr in Wien. Ich feiere jeden einzelnen Tag, und ist er auch noch so grau, nebelig und trüb; die reinste Erholung, Tage zum Aufatmen.
Es ist einer dieser frischen und goldenen Herbsttage, die ich so liebe. Unser 12-von-12-Ausflug im Oktober führt uns an die südliche Stadtgrenze Wiens, ins Naturschutzgebiet Perchtoldsdorfer Heide, wo vor 17 Millionen Jahren noch ein Meer wa. An diesem 12. gehen wir den Weg hinauf zum Parapluiberg und zur urigen Franz Ferdinand Schutzhütte.
Begleite mich auf diesem 12-von-12-Ausflug, in dem ich viele wunderbare Fotos und Augenblicke mit dir teile, die mir an diesem Tag vor die Kameralinse gesprungen sind.
Wenn du Lust auf mehr 12-von-12-Artikel hast, klicke auf den Button; du kommst dann zu allen Artikeln dieser Kategorie. Ich nehme dich mit zu unbekannten Ecken und Winkeln in Wien und zu meinen weltweiten Ausflügen.
Ein besonderes Augenmerk lege ich jede Woche auf meinen Newsletter.
Das waren die Ausgaben des Newsletters im Oktober 2024:
#40: Tabula Rasa oder der krasse Cut
Im Newsletter vom 6. Oktober ging es um Tabula Rasa oder wie du die Dinge bzw. Kategorien an Dingen identifizieren kannst, von denen du dich auf jeden Fall trennen solltest. Das können z.B. Sachen sein, die negative Erinnerungen auslösen oder die zu einer alten Identität gehören.
#41: Mehr Fokus für die wichtigen Dinge im Leben
Sicher kennst du das Gefühl, ständig abgelenkt zu sein und von einer Unmenge an Aufgaben gefordert zu sein. Ich nenne das „Kleinscheiß“. Alles, was dich hindert, die eigentlich wichtigen Aufgaben zu erledigen und die Dinge, die Freude machen.
Im Newsletter vom 13. Oktober gab es daher Tipps, um diese Ablenkungen zu entfernen bzw. abzumildern. Z.B. die Erstellung einer 3-Punkte-To-do-Liste oder die Führung eines Ablenkungstagebuchs.
#42: Ordnung im inneren und äußeren Zuhause
Im Newsletter vom 20. Oktober schrieb ich über die innere und die äußere Ordnung und wie diese zusammenhängen. Ein wichtiger Punkt, um mehr Ordnung in dein Leben zu bringen, sind Rituale, wie z.B. regelmäßiges Ausmisten. Mit täglich nur ein paar Minuten Aufwand kannst du viel mehr erreichen, als du vielleicht meinst.
Gerade zu Beginn eines großen Ausmistprojekts und wenn du Widerstände in dir spürst, ist mein Tipp: Beginne klein und etabliere neue Gewohnheiten nach und nach. Setze auf Regelmäßigkeit.
#43: Minimalistisch, ohne es zu wissen?
Lebst du minimalistisch und weißt es gar nicht? Diese Frage habe ich im Newsletter vom 27. Oktober gestellt. Viele Menschen antworten darauf: Ich könnte niemals minimalistisch leben – aber ist das wirklich so oder handelt es sich dabei eventuell um ein Missverständnis?
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Für September hat meine Blogger-Kollegin und Künstlerin Susanne Heinen „Braun“ (und alle dazugehörigen Schattierungen) als Motto für die Mehr Farbe ins Grau-Aktion ausgerufen.
Das Beitragsbild – in Braun – habe ich mit Canva Magic Media gestaltet.
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Mein persönliches Ziel für 2024: Durchschnittlich 7.000 Schritte pro Tag gehen.
Januar 2024: 7.562 Schritte Februar 2024: 7.686 Schritte März 2024: 6.772 Schritte Quartal 1/2024: 7.340 Schritte April 2024: 7.462 Schritte Mai 2024: 8.501 Schritte Juni 2024: 7.070 Schritte Quartal 2/2024: 7.678 Schritte Halbjahr 1/2024: 7.509 Schritte Juli 2024: 7.145 Schritte August: 7.155 Schritte September: 7.670 Schritte Quartal 3/2024: 7.323 Schritte Oktober: 7.474 Schritte
Mit durchschnittlich 7.474 Schritten pro Tag bin ich im Oktober 231.694 Schritte gegangen. Die zehnte Etappe meines Jahresziels, durchschnittlich mindestens 7.000 Schritte zu gehen, habe ich im Oktober erreicht.
Highlights im Oktober
Pötzleinsdorf oder The mysterious 41
Im Oktober präsentierte sich uns Pötzleinsdorf plötzlich mit Hindernissen und Umwegen.
Mit der festen Überzeugung, dass die Straßenbahn 43 nach Pötzleinsdorf von der Alser Straße abfährt, stiegen wir in den 43er. Der 43er-Wagen fährt allerdings nicht nach Pötzleinsdorf, sondern nach Neuwaldegg. Das stellten wir erst in Neuwaldegg fest.
Ein paar Wochen später machten wir einen zweiten Versuch. Nach einer mühsamen Fahrt mit dem 13A, der sich an diesem Tag durch die verstopften Straßen Wiens langsam in Richtung Alser Straße vorarbeitete, mussten wir feststellen, dass auch der 44er nicht nach Pötzleinsdorf fährt.
Alle unsere Wanderwege führen (fast immer) nach Salmansdorf bzw. Neustift am Walde. Solange das der Fall ist, beklagen wir uns nicht.
Stricken oder Madame Defarge
Ich stricke weiter. Madame Defarge ist die Anführerin der Trikoteusen und kommt nicht nur bei Charles Dickens vor, sondern auch in einem Krimi von Agatha Christie. Stricken entspannt und ich liebe ich es, Hörbücher zu hören, wie z.B. Sie kamen bis Bagdad.
Tag des offenen Ateliers – Besuch bei Romy in Wolkersdorf
Am 19. und 20. Oktober 2024 präsentierten die Kunstschaffenden aus Niederösterreich ihre Werke – und zwar direkt bei ihnen zu Hause und in ihren Ateliers.
Meine liebe Freundin Romy ist eine dieser Künstlerinnen. Sie zeigte ihr 100-Bäume-Projekt und ihre Cyantopien.
Kultur
L’Chaim oder Auf das Leben
Anlässlich des jüdischen Neujahrsfests Rosch ha-Schana gab es im Wiener Konzerthaus ein von der IKG veranstaltetes Konzert mit österreichischer und israelischer Musik. Wir feierten den Anbruch des Jahres 5.784.
Das Jahr Null ist nach jüdischem Glauben das Jahr, an dem G-tt die Welt erschaffen hat. In meinem 12-von-12-Artikel vom Monat August findest du ein Foto der ersten Menschen. Nur exklusiv auf meinem Blog!
Same Time Next Year
Nach gefühlt endlosen Jahren haben wir uns endlich aufgerafft, ins English Theatre zu gehen. Die Komödie Same Time Next Year erzählt über die jahrzehntelange Beziehung von Doris und George, die sich ab 1951 einmal jährlich abseits ihrer jeweils bestehenden Ehen treffen. Nicht nur die Protagonisten ändern sich, auch das Land (die USA) ist in einem beständigen Wandel.
Wer schreibt hier?
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Wenn du bis hierher gelesen hast: Ich würde mich sehr über einen Kommentar zu diesem (oder einem anderen) Blogartikel freuen. Kommentare helfen, dass mehr Menschen meinen Blog finden und Unterstützung beim Ausmustern und Ordnung schaffen bekommen.
Samstag, der 12. Oktober 2024 ist der 286. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 80 Tage bis zum Jahresende. Alternativ ist heute der 10. Tischrei 5785 – Jom Kippur – der heiligste Tag im Judentum und ein strenger Fasttag.
An diesem Tag musste Moses noch einmal auf den Berg Sinai steigen, 40 Tage dort ausharren, bis dem Volk Israel wegen der Anbetung des goldenen Kalbs verziehen wurde und ihnen das zweite Set an Gesetzestafeln übergeben wurde, die G-tt (m.M. nach) in weiser Voraussicht erstellt hatte.
Das Wetter in Wien ist sonnig, jedoch bei maximal 15 Grad. Es ist einer dieser frischen und goldenen Herbsttage, die ich sehr liebe. Ideales Wetter, um Zeit draußen zu verbringen.
Unser heutiger Plan ist es, auf den Parapluiberg bei Perchtoldsdorf zu steigen und zur Franz Ferdinand Schutzhütte zu wandern. Gesetzestafeln erwarten wir nicht, dafür aber eine gemütliche Einkehr.
Zuerst müssen wir allerdings mit der U4 nach Hietzing fahren und von dort aus die sehr lange Straßenbahnfahrt mit der Linie 60 nach Rodaun antreten.
Die Perchtoldsdorfer Heide ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet, direkt vor den Toren von Wien.
Vor etwa 17 Millionen Jahren wurde das Wiener Becken vom Meer überflutet. Die Berge am Ostrand der Kalkalpen – wie der Parapluiberg – bildeten die Felsküste. Das Dolomitgestein wurde von den Wellen in Millionen von Jahren eingeebnet. So entstanden die ebenen Flächen der Heide. Vor 11 Millionen Jahren zog sich das Meer zurück. Der Bereich der heutigen Heide wurde zum Festland.
Nachdem wir einen sauren Radler und ein Schinkenbrot mit ganz viel frischem Kren genossen haben, geht’s wieder retour. Diesmal spazieren wir gemütlich auf einer Forststraße, die bequemer zum Bergabgehen ist und Hüfte und Knie schont. Wir kommen an vielen Büschen und Pflanzen vorbei.
Im Wald ist es plötzlich sehr kühl geworden. Ich bin froh, dass ich Jacke und Kopfbedeckung mit dabei habe. Weiter unten und in der Sonne ist es deutlich wärmer.
Schließlich kommen wir wieder bei unserem Ausgangspunkt an und steigen in Rodaun in die schon wartende Straßenbahnlinie 60.
Ich steige nochmals aus, um ein letztes Foto zu machen und siehe da – es wird ein Geisterfahrerfoto.
Zu Hause angekommen, bereite ich alles für unser Abendessen vor. Es gibt einen leckeren Strudel mit einer Fülle aus Blattspinat, Räucherlachs und Feta. Dazu ein gutes Glas Weißwein. Und als Nachspeise einen fantastischen Nusskuchen, den ich gemeinsam mit Irv (dem Thermomix) gemacht habe.
Der Tag geht dem Ende zu und mein Mann und ich machen es uns gemütlich am Sofa.
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Willst du mehr von meinen Abenteuern am 12. lesen? Hier entlang geht’s zum Augenblickstagebuch, das sind die 12-von-12 gesammelten Werke:
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
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Bis zum 12. September hatten wir mit einer Hitzewelle zu kämpfen und die Temperatur war konstant über 30 Grad. Juli und August waren geradezu unerträglich. Ich war von der andauernden Hitze sehr erschöpft.
Dann erlebten wir einen brutalen Wetterumschwung mit Temperaturen im einstelligen Bereich, Dauerregen und Sturm.
Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt. In höheren Lagen, im Westen Österreichs, gab es bereits Schneefall und Lawinen.
Ich leide an Sommerblues. Hitzesommer sind für mich inzwischen tote Jahreszeit, in der viele Aktivitäten nicht oder nur eingeschränkt möglich sind. In meinem Artikel Herbstblues? Was ist das? habe ich geschrieben:
Für mich ist der Herbst wie Balsam auf die erhitzte Seele.
Die 12-von-12-Ausflüge im Juli und im August waren geprägt von großer Hitze. Am 12. September war es bereits deutlich kühler und es war zu merken, dass sich ein Unwetter zusammenbraute.
12-von-12: Ausflug ins Mühlviertel
Der 12. September ist der Geburtstag meiner Mama. Ich machte mich auf die Reise nach Oberösterreich, ins Mühlviertel und kam gerade noch rechtzeitig an und auch wieder zurück nach Wien, bevor der große Regen ganz Österreich lahmlegte.
Begleite mich auf diesem 12-von-12, in dem ich viele skurrile Fotos und Augenblicke mit dir teile, die mir an diesem Tag vor die Kameralinse gesprungen sind.
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Ein besonderes Augenmerk lege ich jede Woche auf meinen Newsletter.
Das waren die Ausgaben des Newsletters im September 2024:
#35: Ausmisten und vergangene Fehler
Im Newsletter vom 1. September ging es um den Umgang mit vergangenen Fehlern und Fehlinvestitionen. Du hältst vielleicht nur deshalb an Dingen (aber auch Verhaltensweisen oder Verpflichtungen) fest, weil sie dich schon so viel Geld, Energie und Zeit gekostet haben.
#36: Die wunderbare Zeitvermehrungsmaschine
Sicher kennst du das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben. Die beiden Hauptgründe sind:
Du möchtest zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit erledigen
Die Aufgaben dauern regelmäßig länger als gedacht
Oft liegt die Ursache dafür nicht nur an den Tätigkeiten und Aufgaben, sondern auch an den Dingen, die dich umgeben: Dinge, die keine positive Ausstrahlung auf dich und dein Umfeld haben.
Wo du ansetzen kannst und von welchen Sachen du dich zuerst trennen solltest, davon handelt der Newsletter vom 8. September.
#37: Das Zahlenspiel
Im Newsletter vom 15. September spielten wir ein Zahlenspiel. Ich stellte folgende Fragen:
Wie viele Stücke einer Kategorie (z. B. T-Shirts) besitzt du?
Wie viele Stücke dieser Kategorie hast du in den letzten 12 Monaten verwendet?
Ziel: Einen Überblick zu gewinnen.
#38: Wohnung oder Museum?
Im Newsletter vom 22. September ging es um die alten Sachen; Gegenstände aus der Vergangenheit, die vielleicht schon Staub angesetzt haben und keine Freude mehr bereiten. Ich habe einige der „üblichen Verdächtigen“, die ich auch alle einmal hatte, im Newsletter angeführt.
#39: Der Zeigarnik-Effekt
Unerledigtes kann zum Gedankenstau führen, denn Gedanken wie – da sollte ich doch noch – bleiben im Kopf und erzeugen Stress.
Zu viele Sachen = zu viel zum Kümmern = zu viel Unerledigtes = Stress und Gedankenwirrwarr
Im Newsletter vom 29. September ging es darum, wie du dich aus diesem Gedankenchaos lösen kannst und endlich Kapazität für das wirklich Wichtige in deinem Leben bekommst.
Mein Newsletter ist reich an besonderen Geschichten, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Es kommen immer wieder „Prominente“ vor: Künstler, Kaiserinnen, Päpste, Nachtclubbesitzerinnen, Philosophen, Mütter, Mose und die Israeliten, jetzt auch Frau Lot, ehemalige Kollegen und manchmal sogar Serienmörder.
Wenn du Geschichten liebst, dich für Tipps zum Ausmisten, bessere Konsumgewohnheiten und Ordnung schaffen interessierst und noch nicht zu meinen Abonnentinnen gehörst, melde dich zum Newsletter an und erhalte zusätzlich jeden Sonntag früh ein Lächeln, das ich dir gratis mitliefere.Im Newsletter vom 22. SeptemberWenn du Geschichten liebst, dich für Tipps zum Ausmisten, bessere Konsumgewohnheiten und Ordnung schaffen interessierst und noch nicht zu meinen Abonnentinnen gehörst, melde dich zum Newsletter an und erhalte zusätzlich jeden Sonntag früh ein Lächeln, das ich dir gratis mitliefere.
Für September hat meine Blogger-Kollegin und Künstlerin Susanne Heinen „Gold“ (und alle dazugehörigen Schattierungen) als Motto für die „Mehr Farbe ins Grau„-Aktion ausgerufen.
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Mein persönliches Ziel für 2024: Durchschnittlich 7.000 Schritte pro Tag gehen.
Januar 2024: 7.562 Schritte Februar 2024: 7.686 Schritte März 2024: 6.772 Schritte Quartal 1/2024: 7.340 Schritte April 2024: 7.462 Schritte Mai 2024: 8.501 Schritte Juni 2024: 7.070 Schritte Quartal 2/2024: 7.678 Schritte Halbjahr 1/2024: 7.509 Schritte Juli 2024: 7.145 Schritte August: 7.155 Schritte September: 7.670 Schritte Quartal 3/2024: 7.323 Schritte
Mit durchschnittlich 7.670 Schritten pro Tag bin ich im September 230.100 Schritte gegangen. Die neunte Etappe meines Jahresziels, durchschnittlich mindestens 7.000 Schritte zu gehen, habe ich im September erreicht.
Highlights im September
Miss Marple, Madame Defarge und ich
In unregelmäßigen Abständen überkommt mich die Lust, einen Agatha Christie Krimi zu hören. Eine meiner liebsten Hauptprotagonistinnen der Queen of Crime ist die strickende Miss Marple.
Grund genug für mich, in die Taborstraße zu fahren, Wolle zu kaufen und wieder mit dem Stricken zu beginnen.
Ah, Madame Defarge, sagt mein Mann, als er mich strickend am Sofa sitzen sieht. Madame Defarge ist ein fiktionaler Charakter aus Charles Dickens Buch A Tale of Two Cities. Sie ist die Anführerin der Trikoteusen, eine unermüdliche Unterstützerin der Französischen Revolution, die bei Hinrichtungenneben der Guillotine strickt.
Mein nächstes Vorhaben: Warme Socken stricken!
Karmeliterviertel mit Romy
An einem der letzten heißen Tage treffen Romy und ich einander in Wien. Wir haben – immer – viel zu bereden und wie immer ist unser Austausch originell, kreativ, lustig und kulinarisch.
Wir beginnen im schattigen Gastgarten des Restaurants Hansy, gehen weiter ins Karmeliterviertel, schlendern an Romys ehemaligem Atelier vorbei und gehen dann schließlich ins TEWA, wo wir uns einen Vorspeisenteller teilen.
Bei Humus, Tahini, Melanzani-Tomaten-Püree, orientalischem Salat, Krautsalat, Tomaten Salsa, Oliven, Pitabrot, Wein und Bier genießen wir den Abend im israelischen Restaurant. Den Abschluss bildet ein Eis beim berühmten Eissalon am Schwedenplatz.
Mamas 94. Geburtstag im Mühlviertel
Schon meinen 12-von-12-Artikel vom 12. September 2023 habe ich dem Geburtstag meiner Mutter gewidmet. Und auch ein Jahr später mache ich mich auf den beschwerlichen Weg ins Mühlviertel, denn in den letzten 100 Jahren gab es betreffend öffentliche Verkehrsmittel keine nennenswerten Verbesserungen in diesem abgelegenen Landstrich.
Noch mehr Geburtstage in Neustift am Walde
Im September waren wir zweimal bei unserem Lieblingsheurigen. Einmal, um den Geburtstag meines Mannes und unserer Freundin Susanne zu feiern und einmal als Abschluss einer herbstlichen Wanderung im Wienerwald.
Krakau
Reisen gehört nicht zu meinen Stärken. Genaugenommen habe ich ein Reisetrauma. Dennoch habe ich mich überwunden – und mein Mann und ich sind nach Krakau gereist. Was mich beruhigt hat: Im Fall des Falles könnte ich innerhalb weniger Stunden wieder in Wien zurück sein.
Wir hatten ein paar wunderschöne Tage in Polen. Super Wetter; tolles Hotel; italienischer Flair ohne italienische Preise, leckeres Essen – Pierogi, Bier und Scharlotka – und interessante Stadtspaziergänge. Ein perfekter Kurzurlaub. Krakau hat mich begeistert!
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Donnerstag, der 12. September 2024 ist der 256. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 110 Tage bis zum Jahresende. Heute vor 94 Jahren wurde meine Mama geboren.
Der Sommer und die Hitze sind vorüber; in ganz Österreich regnet es, zum Teil auch kräftig und anhaltend. Es wird kühl bei nur 6 bis knapp 12 Grad. Ideales Wetter, um nach Oberösterreich zu fahren und den Geburtstag von Mama zu feiern.
Ich mache mich auf den Weg zum Westbahnhof, um den 10:08 Zug nach Amstetten zu erreichen.
Wie immer, vergeht die Zeit viel zu schnell und ich muss wieder zum Bahnhof fahren.
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Diametral entgegengesetzt zur Hitze sank meine Stimmung und Energie immer weiter in den Keller. Es war nicht einfach mal ein wenig warm, sondern eine Hitzewelle nach der anderen legte sich wie eine warm-feuchte Decke über die Stadt. Diese Art Hitze raubt mir alle Energie. An manchen Tagen fühlte ich mich nicht einmal in der Lage, die kurze Strecke von meiner Wohnung zum Gänsehäufel zurückzulegen.
Wer in Wien lebt, weiß: Hier ist es normalerweise windig. Nicht so diesen Sommer. Brütende Hitze und kein Lüftchen. Bisher gab es schon 44 Tropennächte, d.h. die Temperatur sank auch in diesen Nächten nicht unter 20 Grad. Alles, was nicht künstlich bewässert wird, ist verbrannt. Ein Ende dieses qualvollen Wetters ist auch Anfang September noch nicht abzusehen.
Hatte ich im Juli noch die Hoffnung, dass es am Semmering etwas kühler sein würde, so hatte ich im August schon alle Hoffnung aufgegeben. Ich hatte fast keine Kraft mehr für einen 12-von-12-Ausflug. Dennoch habe ich mich schlussendlich entschlossen, eine kleine Radtour entlang der Donau bis zur buddhistischen Pagode zu machen.
12-von-12: Hundstage in Wien
Hundstage in Wien beschreibt nicht nur einen Radausflug, sondern gibt diesmal auch einen biblischen Einblick in den (verdorrten) Garten Eden und nach Sodom und Gomorrha. Das Adam-und-Eva-Bild wollte ich zuerst gar nicht veröffentlichen, aber zusammen mit Sodom hat es zum durchschlagenden Erfolg dieses Texts beigetragen.
Begleite mich auf einem 12-von-12, in dem ich nicht nur einen Tag dokumentiere, sondern wo wir 5.784 Jahre durchlaufen. Der Abend belohnte uns mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.
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Das waren die Ausgaben des Newsletters im August 2024:
#31: Die Zeichen stehen auf Null
Im Newsletter vom 4. August ging es um meine leere Wohnung; als ich vor mehr als 20 Jahren dort einzog. Frage dich selbst: Wenn du nochmals ganz bei null anfangen würdest, welche Sachen würden es jetzt in deinen Wohnraum schaffen?
#32: Wie du deine Beziehungen rettest
Zum Newsletter vom 11. August hat mich ein Podcast-Interview mit einem Scheidungsmediator inspiriert. Ein signifikantes Problem, das zu Problemen in einer Paarbeziehung führen kann, ist der übermäßige Fokus auf Konsum. Konsumieren kostet Geld, Zeit und Energie – die dann nicht für den Partner bzw. die Partnerin vorhanden ist. Kommen dann noch finanzielle Zwangslagen hinzu, führt das oft zur Trennung.
#33: Wie dein Geld dich endlich glücklich macht
Im Newsletter vom 18. August ging es um Entscheidungen. Und die Erkenntnis, dass du Geld mit deiner Lebenszeit (Lebensenergie) gleichsetzen kannst. Wenn du Konsum unter diesen Aspekt siehst und auch sogenannte kleine Anschaffungen einer Kosten-Nutzen-Analyse unterziehst, wirst du sowohl weniger Zeug haben, als auch mehr Geld und mehr Zeit – und dadurch mehr Freiheit.
#34: Wut: Ausmisten statt Ausrasten
Im Newsletter vom 25. August ging es um die Wut. In der Vergangenheit bin ich regelmäßig ausgerastet, wenn ich Sachen nicht finden konnte. So gesehen hat diese Wut maßgeblich dazu beigetragen, dass ich nicht nur meine erste große Ausmistwelle gestartet habe, sondern mich jetzt auch professionell mit dem Thema Ausmustern und Ordnung schaffen beschäftige.
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Mein persönliches Ziel für 2024: Durchschnittlich 7.000 Schritte pro Tag gehen.
Januar 2024: 7.562 Schritte Februar 2024: 7.686 Schritte März 2024: 6.772 Schritte Quartal 1/2024: 7.340 Schritte April 2024: 7.462 Schritte Mai 2024: 8.501 Schritte Juni 2024: 7.070 Schritte Quartal 2/2024: 7.678 Schritte Halbjahr 1/2024: 7.509 Schritte Juli 2024: 7.145 Schritte August: 7.155 Schritte
Mit durchschnittlich 7.155 Schritten pro Tag bin ich im Juli 221.805 Schritte gegangen. Die achte Etappe meines Jahresziels, durchschnittlich mindestens 7.000 Schritte zu gehen, habe ich im August erreicht.
Highlights im August
Hätte mich jemand spontan gefragt, was ich im August so gemacht habe – meine Antwort wäre definitiv gewesen: nichts. Meine Foto-Mediathek spricht dann doch ein anderes Bild – und auch das Aufschreiben in Form dieses Monatsrückblicks hilft, Dinge ins rechte Licht zu rücken.
Ausflug ins Mühlviertel
Besuch von Mama, Übernachten in einer Burg, viele gute oberösterreichische Spezialitäten – u. a. einen Bauernkrapfen – und eine großartige und sehr interessante Führung durch die Burg Clam.
Ausflug nach Schloss Hof
Schloss Hof war schon lange auf meiner To-do-Liste. In einer kleinen Hitzepause bin ich mit dem Bus ins Marchfeld gefahren. Allein schon die Busreise ist wunderschön, das Barock-Schloss und vor allem die riesige Parkanlage sind fantastisch.
Mutter-Tochter-Ausflug
Meine Tochter und ich waren in den Praterauen (Stadtwanderweg 9) unterwegs und haben uns dann als Stärkung ein leckeres israelisches Essen gegönnt, bevor wir dann zur noblen Kurkonditiorei Oberlaa weitergezogen sind.
Spaziergang am Helentalweg in Baden
Ich kenn’ ein kleines Wegerl im Helenental ist nicht nur ein ehemals populäres Lied, sondern auch eine fabelhafte Möglichkeit bei 30+ Grad einen Spaziergang zu machen, denn der Weg ist sehr schattig und ohne Auf- bzw. Abstiege. Baden bei Wien ist außerdem – wie der Name schon andeutet – einfach und schnell mit Bahn und Bus von Wien aus zu erreichen.
Das hat sich am Blog getan
Es ist wieder Blogparaden-Zeit und viele Bloggerinnen haben dazu aufgerufen, mitzumachen und Fragen zu beantworten. Im August habe ich folgende drei Blogparade-Artikel geschrieben.
Sprache mit Verantwortung: Texte ausmisten
Nicole Isermann hat in ihrem Blogparadeaufruf gefragt: Wo zieht man die rote Linie im Streitfall Sprache? Wie weit darf „Zensur“ gehen? Sollen alte Texte überhaupt korrigiert werden oder müssen sie so bleiben, wie sie sind?
Sprache ist für mich ein sehr wichtiges Thema und daher war es mir eine Freude, einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben.
Ausmisten statt Ausrasten: Wie du Wut in positive Energie umwandelst
In Anita GrieblsBlogparade geht es die Wut. Sie fragt: Welche Strategien verwendest du, um deine Wut abzubauen?
Die Wut war eine der maßgeblichen Ursachen für meine erste große Ausmistwelle und ein wichtiger Grund, warum ich mich mit den Themen Ausmustern, Ordnung schaffen und Konsum beschäftige. Im Blogparade-Artikel geht es um folgende Punkte:
Wut zulassen
Wut loslassen
Wut analysieren
Wut-Prävention
Zusammenhänge zwischen Wut und Sachen ausmisten und Ordnung schaffen
Spannende Geschichten und tiefgehende Einblicke: Meine Lieblingspodcasts
Ich bin ein riesiger Fan von Podcasts. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht Podcasts höre. Manchmal so viel und so lange, dass ich mir schon Sorgen um meine Ohren mache. Daher habe ich auch gern bei Andrea Maria Boklers Blogparade mitgemacht und im folgenden Artikel meine absoluten Lieblingspodcasts zu den Genres Politik, Geschichte, Religion und True Crime geteilt.
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge auszumustern, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Wenn du bis hierher gelesen hast: Ich würde mich sehr über einen Kommentar zu diesem (oder einem anderen) Blogartikel freuen. Kommentare helfen, dass mehr Menschen meinen Blog finden und Unterstützung beim Ausmustern und Ordnung schaffen bekommen.
Meine ersten Podcasts gehörten alle zum Genre True Crime.
Schon als Teenager habe ich angefangen, Krimis zu lesen und für mich war und ist nichts spannender, als mich mit Kriminalgeschichten auseinanderzusetzen.
Eigentlich hat diese Leidenschaft noch früher begonnen. Mein erstes Wort war möglicherweise nicht Mama oder Papa, sondern WARUM.
Ich interessiere mich nicht für blutrünstige Details, sondern für die gesellschaftlichen Hintergründe, die Motive, wie Verbrechen zustande gekommen sind und welche Auswirkungen sie noch viele Jahre und manchmal Generationen danach auf die Überlebenden – und uns alle – haben.
Der 7. Oktober 2023, der Überfall der Hamas auf Israel, brachte für mich eine Zäsur. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich kaum Politik-Podcasts gehört. Mein Mann (News Junkie) und ich (Überschriften Leserin) haben uns gegenseitig belächelt.
Jetzt höre ich auch regelmäßig Politik Podcasts. Einerseits welche, die sich speziell mit dem Krieg in Nahost beschäftigen und andererseits Podcasts, die allgemeine Politik Hintergrundinformationen, wie z.B. zur bevorstehenden Wahl in den USA und dem Ukraine-Krieg bringen.
Ich höre Podcasts vorwiegend beim Kochen, Backen, Putzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Daher koche und backe ich auch so viel. Die Zeit, die ich fürs Putzen aufwende und in der U-Bahn verbringe, hat sich hingegen nicht maßgeblich erhöht.
Was ich nicht leiden kann: Gelaber und endlos lange Intros. Ich mag es, wenn es sofort zur Sache geht. Ohne lange Vorstellung und Musikstücke, ohne Geplapper, ohne langweilige Informationen über allfällige Haustiere oder Topfpflanzen oder bevorstehende Urlaube. Wenn ich zu den Podcast-Hosts etwas wissen möchte, kann ich ja die Homepage oder die Folgenseite besuchen.
Was mir wichtig ist: Eine exzellente Investigativ-Recherche und neue Ansätze, eigene Vorort-Ermittlungen oder Interviews mit Beteiligten und Expertinnen. Es sollen Menschen zu Wort kommen, die auch wirklich etwas zu sagen haben und sich das auch trauen. Wenn jemand nur ein paar alte Zeitungsartikel vorliest oder allgemeines Blabla vorträgt, viele nichtssagende Worte und Worthülsen produziert, dann ist das kein Podcast für mich.
Ich möchte durch Podcasts etwas Neues und Relevantes hören oder lernen und möglichst Informationen aus erster Hand bekommen.
Wer sich direkt in die Podcasts klicken möchte: Ich habe die jeweiligen Überschriften mit Links versehen!
Mein liebster True-Crime-Podcast
Ich habe endlos viele True-Crime-Podcasts gehört; sicher Tausende von Episoden. Daher fällt es mir sehr schwer, einen Lieblingspodcast herauszupicken. Stellvertretend für die vielen großartigen Kriminalgeschichten möchte ich an dieser Stelle den Kurier-Podcast Dunkle Spuren vorstellen.
Dieser Podcast befasst sich hauptsächlich mit österreichischen ungeklärten Kriminal- und Vermisstenfällen und mysteriöse Vermisstenfälle gehören innerhalb des Genres True Crime zu meinen absoluten Favoriten.
Wenn Menschen spurlos verschwinden – wie z. B. Madeleine McCann, Lars Mittank, Inga Gehrike, Inka Köntges, Hilal Ercan oder Rebecca Reusch, um nur einige zu nennen – ist das für die Angehörigen ein unfassbares Leid, mit dem sie nicht einmal abschließen können. Zudem müssen Menschen mit Verdächtigungen leben, die sich vielleicht erst nach Jahrzehnten als falsch herausstellen oder vielleicht gar nie aufgelöst werden können.
Auch in Österreich gibt es spurlos vermisste Personen; Menschen, die nicht die riesige internationale Publicity der oben genannten Fälle bekommen haben. Im Podcast Dunkle Spuren wird diesen Fällen akribisch nachgegangen.
Folgende Episoden haben mich besonders berührt:
Die letzte Messe: Eine an Alzheimer erkrankte 82-jährige Frau verschwindet in der idyllischen Kleinstadt Laa an der Thaya spurlos aus dem Seniorenheim. Sie hat offenbar in einem unbeobachteten Augenblick die Hauskapelle nur mit dem, was sie am Leib trug und mit Hausschuhen an ihren Füßen verlassen. Weder von ihr noch von ihren Kleidungsstücken fand sich je eine Spur, obwohl sehr intensiv und sogar länderübergreifend nach ihr gesucht wurde.
Der Fall Aeyrn Gillern: An einem Oktoberabend rennt ein junger Mann nackt aus der noblen (und von vielen Promis frequentierten) Herrensauna Kaiserbründl in der Wiener Innenstadt. Niemand will etwas wissen oder gesehen haben, obwohl um diese Zeit sicher noch viele Menschen unterwegs waren. Die Polizei mauert und speist die Mutter mit nichtssagenden Informationen ab. Die Spur verliert sich bei der Urania am Donaukanal.
Das tödliche Geschenk: Der bekannte Grazer Profitänzer und Tanzschullehrer Heinz Kern erhält ein Paket mit einer Dankes-Nachricht; man wünscht ihm guten Appetit. Im Paket sind verschiedene Lebensmittel und Getränke enthalten. Darunter auch Verhackertes. Was das Opfer nicht weiß: Der Fleischaufstrich ist mit Arsen versetzt.
Bei diesem Arsen handelte es sich um Hidrach oder Hittrach, mundartlich für Hüttenrauch, ein Nebenprodukt bei der Glaserzeugung und der Erzverhüttung.
Was diesen ungelösten Fall – er ist Europas ältester Coldcase – für mich so bemerkenswert macht: Die Täter konnten nicht davon ausgehen, dass das Opfer den Aufstrich alleine essen würde. Mit ihm im Haus lebte auch seine Frau und es wäre überdies gut möglich gewesen, dass er das Essenspaket mit in die Tanzschule genommen und mit seinen Mitarbeitenden geteilt hätte.
Es gab und gibt viele Verdächtigungen und Vermutungen über mögliche Motive, aber bisher reichte nichts davon aus, um einen hinreichenden Tatverdacht zu begründen.
Was mir an diesem Podcast gefällt: Dieser Podcast punktet mit differenzierter und detaillierter Recherche. Es kommen ermittelnde Beamte ebenso zu Wort, wie Angehörige oder Menschen im Umfeld der Opfer. Hier bekommt man Informationen aus erster Hand und immer steht das Opfer im Mittelpunkt.
Im Herbst 2024 startet übrigens eine neue Staffel.
Mein liebster Religions-Podcast
Neben Krimis habe ich mich auch schon immer sehr für Religionen interessiert und im Grunde genommen sind die meisten biblischen Geschichten ja auch nichts anderes als Kriminalfälle. Als Kind habe ich meine Religionslehrer regelmäßig zum Verzweifeln gebracht, weil ich so viele Fragen hatte. Weder meine Mitschülerinnen noch meine Lehrerinnen noch meine Eltern konnten nachvollziehen, woher das viele WARUM kam.
Warum war es schlecht, dass Eva den Apfel gegessen hat? Sie wollte doch etwas Positives damit bewirken – Gut und Böse unterscheiden können. Wenn Adam und Eva die ersten Menschen waren, woher kam dann die Stadt Nod, wohin Kain nach dem Mord an Abel floh? Warum wurde der spätere Inzesttäter Lot mittels göttlicher Intervention aus Sodom herausgeführt, obwohl er zuvor seine beiden minderjährigen Töchter dem Mob angeboten hatte? Was geschah mit Michal, der ersten Frau von König David, nachdem dieser Ehebruch mit Bathseba begangen hatte?
Warum wurde in der Genealogie die Linie von König David auf Josef, den Mann Marias, dargestellt, wenn er doch angeblich gar nicht der Vater von Jesus war? Warum wird Jesus im neuen Testament als Messias betrachtet, obwohl sich die Prophezeiungennicht erfüllt haben?
Regelmäßig wurde ich von meinen Religionslehrern mit salbungsvollen und nichtssagenden Antworten abgespeist: Das ist ein Geheimnis des Glaubens oder das ist die Gnade Gottes. Lange Zeit dachte ich, dass etwas falsch mit mir sei – schließlich hatte außer mir scheinbar niemand solche Fragen.
Ich musste viele Jahrzehnte warten, aber jetzt gibt es inspirierende Antworten, wundervolle Interpretationen und die unterschiedlichsten Sichtweisen auf die biblischen Geschichten in Form des Podcasts:
Die Pfarrerstöchter sind die beiden Schwestern Sabine Rückert, stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT, und Johanna Haberer, ehemalige Theologieprofessorin. Ihr Vater war evangelischer Pastor und Sabine und Johanna sind mit den Geschichten aus der Bibel aufgewachsen und damit bestens vertraut.
Was mir an diesem Podcast gefällt: Die lockere Art und Weise, wie die beiden Schwestern sich den biblischen Themen widmen, immer wieder kontroverse und ungewöhnliche Sichtweisen darstellen und dabei dennoch in die Tiefe gehen. Sie wollen niemanden bekehren, sind nicht salbungsvoll oder fromm und sie räumen laut eigener Beschreibung mit Kitsch und Klischee auf.
Sabine Rückert ist auch noch im Kriminalpodcast Zeit Verbrechen zu hören, den ich ebenfalls sehr empfehle.
Paul Ronzheimer ist Journalist und Kriegsberichterstatter. Er berichtet aus allen Kriegs- und Krisenregionen der Welt, aber auch aus seiner Heimat Deutschland. Er spricht mit Gästen, wie Viktor Orbán über den Ukraine-Krieg oder Ahmad Mansour über Islamismus-Terror und er hat Benjamin Netanjahu interviewt, um nur einige wenige zu nennen. Paul war sowohl beim Parteitag der Republikaner als auch der Demokraten und er recherchiert auch immer wieder aus den USA – ebenso wie aus der Ukraine und aus Israel.
Was mir an diesem Podcast gefällt: Paul Ronzheimer berichtet aus erster Hand, d.h. er ist vor Ort, er stellt unbequeme Fragen und er bemüht sich um Objektivität, d.h. er sieht sich in erster Linie als Berichterstatter und nicht als Meinungsmacher. Er hat hochkarätige Gäste, seien es nun Top-Politiker oder Expertinnen.
Eylon Levi (ehemaliger Sprecher der israelischen Regierung) interviewt Gäste zum Krieg in Nahost und zu den Hintergründen, warum z.B. Israel ab Tag 1 des mörderischen Überfalls der Hamas als Täter gesehen wird; wie diese Täter-Opfer-Umkehr zustande gekommen ist, wie jetzt der Antisemitismus im Gewand des Antizionismus daherkommt und warum es eine regelrechte antisemitische Gewaltexplosion in den USA und in Europa gibt.
Alle Episoden sind hörens- und sehenswert. Folgende Episoden haben mich besonders beeindruckt:
Give me back my son: Interview mit Jonathan Dekel-Chen. Sein Sohn Sagui wurde vom Kibbutz Nir Oz verschleppt. Vor dem Terrorüberfall vom 7. Oktober waren die Einwohner des Kibbutz überzeugt, dass Hilfe innerhalb von wenigen Minuten kommen würde. Es vergingen aber viele Stunden und ein Viertel der Bevölkerung wurde entweder von den Terroristen und dem nachkommenden Mob ermordet oder verschleppt.
I am a Gay Lebanese Christian Zionist: Jonathan Elkhoury erzählt von seiner Flucht aus dem Libanon und seiner Hoffnung auf Frieden zwischen den beiden Ländern.
I could have been a Houthi: Luai Ahmed wuchs in einer extrem islamistischen Gemeinschaft auf. Der Hass auf Juden, auf homosexuelle Menschen und Ungläubige war allgegenwärtig. Sie zu töten, war religiöse Pflicht. Als er bemerkte, dass er selbst homosexuell war, plante er die Flucht. Er lebt jetzt in Schweden, hat die islamistische Indoktrination in Flüchtlingslagern im Europa erlebt und setzt sich für den Frieden ein.
In ihrer Geschichte erzählt Mehereta, wie ihr die Flucht nach Israel gelungen ist, nach 700 km Fußmarsch durch die Wüste und monatelangem Aufenthalt in sudanesischen Flüchtlingslagern, wo sie ihre jüdische Identität verbergen musste, um zu überleben.
Was mir an diesem Podcast gefällt: Die hochkarätigen Gäste mit Experten- und Insiderwissen und dass hier mit so vielen Vorurteilen und vor allem gefährlichem Halbwissen aufgeräumt wird – und das nicht in besserwisserischer Manier, sondern trotz der schwierigen Themen immer mit einem Quäntchen Humor.
Bei Tatort Geschichte geht es um spannende Verbrechen aus der Vergangenheit. Die beiden Historiker Niklas Fischer und Hannes Liebrandt erzählen von Hexenprozessen, grauenvollen Verbrechen aus der Zeit des Dritten Reichs und über Nazijäger, despotischen Kaisern der Römerzeit oder auch Terroranschlägen der jüngeren Vergangenheit.
Was mir an diesem Podcast gefällt: Die famose Kombination an Fachwissen und Aufbereitung der Geschichten in der Geschichte.
Wer spannende Geschichte-Geschichten mag, ist bei dieser großartigen Produktion des BR2 genau richtig. Folgende Episoden haben mir besonders gut gefallen, weil sie Aspekte beleuchten, die ich trotz guter Geschichtskenntnisse so noch nie gehört hatte.
Magda Göbbels: Von der First Lady des Dritten Reichs zur Kindsmörderin Irmfried Eberl: Der Mörder im weißen Kittel Erich Mielke: Vom Polizistenmörder zum Stasi-Chef zum verurteilten Mörder Klaus Barbie: Der Schlächter von Lyon und seine Nachkriegskarriere
Bei dieser Serie geht es um zwei berühmte Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Um Jeanne d’Arc und um die österreichische Kaiserin Sisi.
Jeanne d’Arc
Es ist 1429 und zwischen England und Frankreich tobt schon seit Jahrzehnten ein erbitterter Krieg. Plötzlich kommt die junge Bauerntochter Jeanne zum französischen König und behauptet, sie sei von Gott gesandt und solle dem König dabei helfen, die Engländer aus Frankreich zu vertreiben.
Sisi – die wunderschöne Märchenkaiserin
Ich dachte, über Sisi weiß ich schon alles; schließlich bin ich Wienerin. Ich habe außerdem sehr viel über sie gelesen, u.a. die großartige Biographie vonBrigitte Hamann und auch sonst jede Habsburger-Unterkunft und jede Ausstellung in Wien und Umgebung besucht, die mit der illustren Gattin von Kaiser Franz Josef zu tun hatte. Ich habe festgestellt, dass es doch noch Details gibt, die ich nicht wusste.
Was mir an diesem Podcast gefällt: Es werden zwei Frauen dargestellt und ihr Leben und ihre Lebensumstände sehr detailliert beleuchtet. Ich liebe es, wenn ein Podcast tief in die Zeit der Protagonistinnen eintaucht und diese Zeit für uns wieder lebendig werden lässt.
Der kurioseste Podcast
Einer der konstant kuriosen Podcast gehört – wie nicht anders zu erwarten – ebenfalls zum Genre True Crime.
Der Wiener Gerichtsmediziner Christian Reiter plaudert noncholant mit dem FALTER-Chefredakteur Florian Klenk über seine Fälle der letzten 40 Jahre. So manche seiner Klienten waren Opfer in spektakulären Kriminalfällen, wie z.B. der letzte Lebensgefährte der berüchtigten Witwe Blauensteiner oder die Patienten und Patientinnen, die im Spital Lainz von den sogenannten Lainzer Mordschwestern getötet wurden.
Reiters Auftraggeberin ist aber nicht nur die Staatsanwaltschaft, sondern auch die katholische Kirche. Er wird gerufen, wenn eine Selig- oder Heiligsprechung ansteht. Dann rücken er und sein Team zur Enterdigung an.
Beim Fall: Der grüne Pater Schwartz erfährt man im Detail, wie die Wiener Rechtsmedizin eine Mumie produzierte und mit welchen Problemen sie sich dabei herumschlagen musste. Den Fall gibt es bebildert auch in meiner 12-von-12 Story vom November 2023 – Mürbides Wien. Selbstverständlich habe ich die Mumie an ihrem derzeitigen Ablageort besucht.
Was mir an diesem Podcast gefällt: Die famose Erzählart des Gerichtsmediziners Reiter. Ich kenne viele Podcasts, bei denen Gerichtsmediziner ihre Fälle vorstellen, aber es gibt nur einen Reiter. Hier bekommt man zusätzlich zu unglaublichen Facetten und bisher nie gehörten Kuriositäten aus der Gerichtsmedizin auch einen tiefen Einblick in die österreichische Psyche. Der Podcast ist allerdings nichts für schwache Nerven und man sollte ihn vielleicht auch nicht beim Essen hören.
Zwischen den Bergen und Feldern von Nordmazedonien liegt die kleine Stadt Kicevo. Die Menschen gehen ihrer Arbeit nach. Sie kümmern sich um die Felder, verkaufen ihre Waren in den Gassen der Stadt oder gehen auf dem Markt einkaufen. Soweit, so normal. 2004 ändert sich alles. Eine ältere Frau wird entführt und erst ein paar Monate später tot aufgefunden. Und sie bleibt nicht das einzige Opfer. Kicevo hat einen Serienmörder. Vlado Taneski, ein lokaler Journalist, heftet sich an die Fersen des „Monsters von Kicevo“ und versucht alles, um den Täter zu fassen.
Aus der Folgenbeschreibung
Ich will hier gar nicht mehr schreiben und spoilern – aber: diese Episode hat es in sich!
Mord auf Ex mit den beiden Journalistinnen Leonie Bartsch und Linn Schütze gehört auch zu meinen Top Podcasts. Sie punkten mit interessanten und ungewöhnlichen Kriminalfällen und fabelhafter Recherche. Kleiner Wehrmutstropfen: Ca. 10-minütiges Gelaber am Beginn.
Da war doch noch die Lucona-Affäre. Im Januar 1977 versinkt der Frachter Lucona im indischen Ozean; angeblich beladen mit einer teuren Uranerz-Aufbereitungsanlage. Sechs Menschen verlieren ihr Leben. Zuerst geht man noch von einem Unglück aus, später stellt sich heraus, dass der in der österreichischen Politik und Kultur bestens vernetzte Udo Proksch hinter dem Versicherungsbetrug (es war nur wertloser Schrott geladen) und dem 6-fach Mord steht.
Die Aufklärung wurde lange Zeit durch oberste Kreise der österreichischen Justiz und Politik vereitelt. Erst 1992 wurde der skrupellose Mörder Proksch schließlich zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Er starb während einer Herzoperation im Jahr 2001.
Diese Episode ist nicht nur deshalb so interessant, weil sie einen alten österreichischen Fall aufrollt (an den ich gar nicht mehr gedacht hatte), sondern auch ganz tief blicken lässt: In die österreichische Seele der Freunderlwirtschaft, wo sogar kaltblütige Mörder geschützt werden.
Der Podcast Verbrechen von Nebenan von und mit Phillip Fleiter gehört ebenfalls zu meinen Top True Crime Podcasts. Ich schätze die exzellente Recherche und die Gäste, die Phillipp immer wieder in sein Podcast-Studio einlädt.
Podcast-Serien, die ich gesuchtet habe – Binge Listening
In dieser großartig recherchierten 6-teiligen ARD- und WRD-Produktion geht es um das Spionage-Paar Heidrun und Andreas Anschlag. In ihrer Nachbarschaft vermutet niemand, dass es sich bei dem freundlichen und gut situierten Paar mit Tochter, die im Eigenheim mit Garten leben und am dörflichen Leben teilnehmen, um russische Spione handelt.
BR2 zeichnet verantwortlich für die ebenfalls fantastisch recherchierte Seelenfänger-Serie, in der es um Machtmissbrauch und Manipulation geht. Es gibt inzwischen vier Staffeln. Ich habe sie alle gesuchtet und ich kann sie alle uneingeschränkt empfehlen.
Sie handeln von destruktiven und ominösen Sekten und Kulten. Wenn man sie als Außenstehende betrachtet, fragt man sich: Könnte das auch mir passieren?
Das Fatale und Bestürzende daran: Die Antwort ist Ja. Diese Seelenfänger Organisationen kommen im Schafspelz daher und jede und jeder könnte sich in deren giftigem Spinnennetz verfangen.
Diese beiden Staffeln haben mir am besten gefallen:
Es ist die Geschichte, wie sich aus einem Reformprojekt der katholischen Kirche, das auch vom damaligen Kardinal Ratzinger gefördert wurde, eine autoritäre Sekte entwickelte, die ihre Mitglieder finanziell, geistig und spirituell missbrauchte.
In Toxic Tantra geht es um die Yogabewegung Atman. Um den Missbrauch an jungen Frauen, die zuerst ganz harmlos erscheinende Yogakurse belegt haben, aber dann immer weiter hineingeraten sind in die manipulativen Machenschaften des selbsternannten Gurus Gregorian Bivolaru.
In allen Staffeln kommen Betroffene zu Wort. Ganz normale Menschen, wie du und ich.
Es geht um den preisgekrönten BlogRead on my dear, read on, in dem die junge Autorin Marie Sophie Hingst über die Familiengeschichte ihrer jüdischen Vorfahren schreibt. Sie hat 240.000 Follower und tritt in Talkshows und als Speakerin auf. Bis sich herausstellt, dass die Geschichten frei erfunden sind und dass die im Holocaust ermordeten Verwandten, die sie auch der Erinnerungsstätte Yad Vashem gemeldet hat, gar nie existiert haben.
Es wird nicht die einzige Episode bleiben, denn die Aufarbeitung dieser tragischen Geschichte hat mir außerordentlich gut gefallen. Und ich hoffe, dass auch die anderen Episoden so interessant sein werden.
Ich dachte, dieser Artikel wird kurz und knapp und ich zähle mal schnell meine Lieblingspodcasts auf. Wenn du bis hierher gelesen hast, dann weißt du, dass es anders gekommen ist. Ich hoffe, bei dieser Auswahl sind ein paar gute Tipps und Ideen für dich dabei.
Zusammenfassung aller im Artikel genannten Podcasts
Wie immer, freue ich mich, wenn du einen Kommentar beim Blogartikel hinterlässt. So hilfst du mir, dass dieser Blog noch mehr Menschen erreicht. Das ist mir sehr wichtig.
Welche Podcasts magst du gern? Lass es mich wissen. Ich bin immer auf der Suche nach neuem Material und kann gar nicht genug vom Medium Podcast bekommen.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze und ermutige dich, Dinge auszumustern, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Von Kindesbeinen an wird vielen von uns eingetrichtert, wie schlecht und böse Wut sei. Besonders dann, wenn wir weiblich sind und zur Generation 50+ gehören.
Wenn du das Gefühl hast, die Wut in dich hineinfressen zu müssen und du dir nicht einmal zugestehst, wütend sein zu dürfen, dann steht an erster Stelle: Lass deine Wut zu!
Du darfst wütend sein!
Vielleicht gehörst du zu den Frauen, die damit aufgewachsen sind, sich klein und dünn und lieb und nett zu verhalten. Für Harmonie zu sorgen. Alles zusammenzuhalten. Die anstehenden Hausarbeiten ohne Murren zu erledigen. Zusätzlich zu einem Vollzeitjob.
Vielleicht ist es üblich, dass du übersehen wirst. Dass auf deinen Gefühlen herumgetrampelt wird und du dennoch das Gefühl hast, ständig danke sagen zu müssen.
Vielleicht bist du auf einen dieser toxisch-positiven Coaches getroffen, die dir einreden wollen, dass du ausschließlich positiv denken darfst.
Es ist in Ordnung, dass du eine Scheiß Wut hast!
Nichts daran ist falsch. Lass die Beschwichtiger (das-ist-doch-alles-nicht-so-schlimm oder das-ist-doch-nur-so-eine-Kleinigkeit) links liegen. Lass dir nicht vorschreiben, worüber du wütend sein darfst und worüber nicht.
Bei den sogenannten positiven Gefühlen sagt auch niemand: Ach, über dieses Glas Wasser bist du jetzt glücklich? Was ist bloß los mit dir? Bei Wut oder Trauer wird hingegen sehr oft beschwichtigt und relativiert. Anderen geht es doch noch viel schlechter und jetzt reiß dich doch endlich mal zusammen!
Vielleicht spürst du deine Wut, während du diese Zeilen liest. Ich habe sie beim Schreiben dieses Textes immer wieder gespürt. Gut so!
Wut kann ein produktives Gefühl sein. Wenn du Wut langfristig immer unterdrückst, weil alles immer Happy Sunshine sein soll und die Harmonie unter allen Umständen immer erhalten bleiben soll, kann sich dieses ständige Unter-den-Teppich-kehren jedoch äußerst destruktiv auswirken. Nach innen sowie nach außen.
Wut will dich – genauso wie Schmerz oder Entzündungen im Körper – auf etwas aufmerksam machen, das in deinem Leben nicht im Gleichgewicht ist.
Disclaimer:
Ich meine nicht, dass du den Menschen in deinem Umfeld zerstörerische Gewalt angedeihen lassen sollst, dass du im Beisein deiner Familie das ganze Porzellan an die Wand werfen und solange schreien sollst, bis die Nachbarn den Notruf wählen.
Ich meine damit auch nicht, dass du dich den Hatern anschließen und völlig bedenkenlos rassistischen oder antisemitischen oder sonstigen Schwachsinn im Netz verbreiten sollst.
Und ich meine damit auch nicht, dass Vandalismus in Ordnung wäre und du dich einem grölenden Mob, der angetrunken durch die Straßen torkelt, anschließen solltest.
Das alles sind falsche und ungeeignete Ventile. Ventile, an denen manchmal durch gezielte Manipulation und Streuen von Verschwörungserzählungen geschraubt wird.
Was kannst du also tun?
2. Wut loslassen
Wütend sein alleine reicht nicht. Es gilt, Wege zu suchen, um diese Wut loszulassen, d.h. die Wut muss dein System verlassen. Je länger du die Wut unterdrückst, desto destruktiver und gewaltiger wird der Ausbruch oder desto mieser wirst du dich fühlen, wenn du alles immer weiter in dich hineinfrisst.
Dann reicht schon eine Kleinigkeit, um eine riesige Wutexplosion auszulösen.
Daher ist es empfehlenswert, dir schon im Vorfeld zu überlegen, welche Strategien du im Akutfall zur Verfügung hast, wenn du spürst, wie dein Wutlevel steigt.
Schreien, ausgemusterte Tassen auf den Boden werfen, einen Boxsack oder ein Kissen bearbeiten, Rad fahren, laufen, tief ein- und ausatmen, langsam bis 10 zählen, in ein anderes Zimmer gehen – das sind alles ausgezeichnete Methoden zur Akuthilfe und Symptombekämpfung.
Achte aber darauf, dass du bestenfalls alleine bist und niemanden verängstigst oder verletzt, wenn du das Ventil öffnest.
3. Wut analysieren
Wenn die akute Wut dein System verlassen hat und du dabei bist, die Scherben zusammenzukehren, dann hast du wieder genug Ruhe, um deine Wut zu analysieren.
In vielen Fällen sind die Auslöser ganz banal. Vielleicht bist du wütend, weil sich jemand rüde vorgedrängt hat oder weil du am Telefon ewig in der Warteschlange wir-nehmen-uns-Zeit-für-alle-unsere-Kunden warten musst oder weil gefühlt immer du diejenige bist, die in der Familie alles organisieren muss – und dann noch jemand über den frisch gewischten Boden latscht. Oder du kochst schon innerlich, weil der Kellner demonstrativ in die andere Richtung schaut und dich geflissentlich übersieht.
Dann reicht schon der berühmte Funke und du steuerst auf einen Wutanfall zu.
Die Wut hat aber meistens viel tiefere Wurzeln und Gründe. Vielleicht fühlst du dich schon seit Kindertagen nicht gesehen, übergangen, in die Ecke gedrängt, als jemand, deren Gefühle nicht wichtig genommen werden. Als jemand, der ganz selbstverständlich für die anderen da sein soll, ansonsten aber nicht wertgeschätzt wird. Vielleicht bist du schon lange in der Rolle der ultimativen Kümmererin.
Haben wir kein Salz, sagt Johannes beim Abendessen, sagt es genau so: Haben wir kein Salz, und nicht einmal in Helenes Richtung.
Marlene Fallwickl: Die Wut, die bleibt
Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Das ist die Szene, mit welcher der Roman – Die Wut, die bleibt – beginnt.
Wenn du wütend bist, versuche die tieferen Ursachen dieser Wut zu erkennen und diese Ursachen (mit psychologischer Hilfe) aufzuarbeiten. Vielleicht ziehst du (unbewusst) die Wut vor, damit du nicht in die Trauer fällst.
4. Wut-Prävention
Was helfen kann:
Grenzen setzen.
Nein sagen lernen.
Einen Raum für dich haben, in dem nicht jede/r ungefragt herumtrampeln kann.
Zeit für dich alleine.
Unterstützung suchen und annehmen.
Führe ein Wut-Tagebuch. Versuche, die Hintergründe deiner vielleicht banal erscheinenden Wut zu erkennen. Was sind deine Wut-Auslöser? Kannst du zusätzlich zur Bearbeitung deiner inneren Themen potenzielle Wut-Situationen im Außen meiden oder entschärfen?
Bei mir sind solche potenziellen Wut-Auslöser Menschenmassen, Warteschlangen und Gedränge. Daher vermeide ich Orte bzw. Zeiten, bei denen ich große Menschenansammlungen erwarte. Im öffentlichen Raum bin ich seit Jahrzehnten antizyklisch unterwegs, wann immer es nur möglich ist.
Ich brauche genug Raum – sowohl psychisch als auch physisch. Diesen Raum zu schaffen und mich mit den essenziellen und von mir geschätzten Menschen und Dingen zu umgeben, ist mir sehr wichtig.
5. Wut, Sachen ausmisten und Ordnung schaffen
Sich von unnützen, ungeliebten, mental belastenden und platzraubenden Sachen zu befreien, beruhigt und macht Raum für ein neues – leichteres – Leben. Oft hören und lesen wir, wie wichtig es sei, immer mehr zu haben. Ich finde, das ist eine glatte Lüge; aufgetischt, um dir etwas zu verkaufen.
Du brauchst nicht mehr Gegenstände und noch mehr Verpflichtungen, sondern
mehr Freude
mehr Ruhe
mehr Zeit
mehr Begegnungen
mehr Erlebnisse
mehr Freiheit
So kannst du Wut produktiv nützen:
5.1 Wut als Energiequelle
Wenn du wütend bist, kann das Ausmisten und Ordnung schaffen überschüssige Wut-Energie kanalisieren. Physische Aufgaben beruhigen und du schaffst gleichzeitig mehr Raum für dich.
5.2 Symbolische Handlung
Das Ausmisten ist eine symbolische Handlung. Du lässt los und fängst neu an. Indem du dich von unnötigen Gegenständen trennst, befreist du dich auch emotional von Gefühlen, die an diesen Gegenständen hängen. Du ziehst durch die physische Trennung auch einen mentalen Schlussstrich.
5.3 Kontrolle und Entscheidungsstärke
Wut kann aus einem Gefühl des Kontrollverlusts resultieren. Ordnung schaffen oder Dinge ausmisten gibt dir ein großartiges Gefühl der Kontrolle über deine Umgebung. Mit jedem Gegenstand, der dich verlässt, triffst du eine aktive Entscheidung. Du gewinnst die Kontrolle über dein Umfeld zurück.
Zusätzlich zum wunderbaren Gefühl, endlich aus dem Entscheidungsschwächen-Nebel herauszutreten, beseitigst du auch das Chaos, das möglicherweise zu deiner Wut beigetragen hat.
5.4 Mentale und emotionale Klarheit
Das Schaffen von Ordnung hilft, mentalen Ballast abzubauen und schafft nicht nur äußerliche, sondern auch innere Klarheit. Nichts ist schöner, als endlich klar zu sehen.
5.5 Loslassen von Ballast
Wut kann durch alte und unbearbeitete Probleme ausgelöst werden, die symbolisch in alten Gegenständen festgehalten werden. Durch das Ausmisten schaffst du Platz für Neues, sowohl physisch als auch emotional.
5.6 Stressreduktion durch Ordnung
Unordnung kann eine Quelle von Stress und Frustration sein und das kann wiederum Wut begünstigen und auslösen. Indem du Ordnung schaffst, beseitigst du diese Stressfaktoren und du fühlst dich ruhiger und zufriedener.
5.7 Was du jetzt tun kannst
Vielleicht hast du beim Lesen dieses Artikels mehrmals genickt und vielleicht möchtest du gleich loslegen und die positive Energie eines ausgemisteten Wohnraums spüren. Vielleicht ist es Zeit, mit dem alten Zeug aufzuräumen und mutig den Raum für Neues zu schaffen.
Starte diesen Weg mit der 30-Tage-Ausmist-Challenge – und befreie dich vom verstaubten Gerümpel, das dir die Sicht für die wirklich wichtigen Sachen schon so lange vernebelt.
Ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar für diesen Artikel hinterlässt und ihn teilst. So unterstützt du meine Arbeit und trägst dazu bei, dass mein Blog gefunden und gelesen wird – und auch andere Menschen unterstützt. Das ist mir wirklich wichtig! Vielen Dank!
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Ich liebe es, zu schreiben. Daher sind meine Newsletter auch weit abseits von allgemeinem Blabla. Dich erwarten ungewöhnliche und authentische Geschichten, die meistens einen kleinen Twist haben – und dich unterstützen, mit deinem neuen Leben jetzt zu beginnen.
Muss alte Sprache bereinigt werden oder darf sie frei und dynamisch bleiben, fragt Nicole Isermann in ihrem Blogparaden-Aufruf. Ich dachte, die Antwort darauf wird kurz – ein lapidares Nein. Alte Sprache und vor allem alte literarische oder historische Texte sollen auf gar keinen Fall bereinigt oder verändert werden. Aber stimmt das wirklich?
Die Beschäftigung mit diesem Thema hat für mich mehr Fragen als Antworten gebracht. Teilweise habe ich mich gefühlt, wie im Treibsand zu versinken und immer tiefer hineinzugeraten.
Sind die Antworten, die ich (61-jährige Frau mit Universitätsabschluss, die in Vor-Internetzeiten groß geworden ist und sich immer für Geschichte interessiert hat) mir selbst gebe, richtig für die junge Generation oder korrekt für die Generation meiner Eltern? Richtig für Menschen ohne formelle Bildung? Richtig für Menschen mit formeller Bildung, aber ohne Herzensbildung? Richtig für Menschen mit Migrationshintergrund?
Wenn ich einen historischen Roman lese, in dem Antisemitismus in einem Dialog offen zur Schau gestellt wird, denke ich daran, wie diese tief liegenden Ressentiments zur Shoa geführt haben und wie aktiv sie selbst heute noch sind. Weil sie immer noch so normal klingen.
Was aber denken sich z.B. Jugendliche, die aufgrund ihres Alters weit weniger Lebenserfahrung haben und ihre Weltsicht vielleicht hauptsächlich auf Tik-Tok und anderen Social-Media-Plattformen finden? Fühlen sie sich bestärkt in ihren antisemitischen oder rassistischen Ansichten? Sollten wir für diese junge Generation die alten Texte ändern? Zu jedem dieser Texte einen Kommentar verfassen?
Provokativ gefragt: Wozu eigentlich?
Wir leben in einer Zeit, in der wir von Fake News, tendenziösen Nachrichten und Verschwörungsgeschichten geflutet werden. Das ist zwar kein neues Phänomen, aber heute haben wir die Machwerke und den Hass in Sekundenschnelle auf unseren Bildschirmen. Immer und jederzeit. Ein Shitstorm jagt den nächsten.
Während wir noch akademisch über den Negerkönig in Pipi Langstrumpf diskutieren und ob es richtig war, die Töchter in der österreichischen Bundeshymne aufzunehmen, verbreiten sich abgrundtief falsche und hasstriefende Texte in rasender Geschwindigkeit. Sprechen Kinder im Kindergartenalter schon eine Sprache, die uns schockieren sollte.
Neger und Juden
Zwei Beispiele von vielen.
Agatha Christie (1890 – 1976)
Ten little nigger boys went out to dine; One choked his little self, and then there were nine.
Frank Green, 1869
Agatha Christie hat diesen Kinderreim als Basis für ihren weltberühmten Krimi Ten little niggers (1939) hergenommen. Im deutschen Sprachraum hatte das Buch bis 1985 den unverfänglichen Titel Letztes Weekend. Dann erfolgte eine Neuübersetzung – diesmal mit dem Titel Zehn kleine Negerlein.
Ein umstrittener Titel, wie sich herausstellen sollte, denn 2002 kam der Fall vor die Antidiskriminierungsstelle in Hannover. Diese Institution ruhte nicht, bis die Erben der Queen of Crime zustimmten, dass sowohl ein geplantes Theaterstück als auch die Neuauflage des Krimis mit dem Titel Und dann gab’s keines mehr auf den Markt kommen sollte.
Auch der englische Originaltitel brachte immer wieder Zores mit sich. Er wurde von Ten little Niggers auf Ten little Indians und dann auf And then there were none umbenannt. Nigger Island, wo die Geschichte spielt, wurde schlussendlich in Soldier Island umbenannt und die Ten little Niggers/Indians wurden zu Ten little Soldiers.
Auch die Passage über einen geldgierigen Juden mit thick semitic lips, wurde entfernt.
There had been a very faint smile on the thick Semitic lips of Mr. Morris … Damn the smooth little brute, he had smiled.
Agatha Christie: Captain Lombard talking about Jews in Ten little Niggers
Was sollen wir heute mit literarischen Texten, wie diesen, tun? Sie so lange säubern, bis sie politisch korrekt sind? War Agatha Christie eine Rassistin oder Antisemitin oder Chronistin ihrer Zeit, die scharfzüngig mit ihren Krimifiguren die britische Upperclass porträtierte? Ich tendiere zu letzterer Version. Die Captain Lombards ihrer Zeit sprachen damals diese Sprache – und die war oft antisemitisch und rassistisch geprägt und voll von Standesdünkel.
Wenn wir alte Texte von allen unschönen Begriffen säubern und unseren heutigen Vorstellungen anpassen, dann verlieren wir auch ein Stück Zeitgeschichte. Wir bekommen langweilige und weichgespülte Charaktere, die von Ecken und Kanten befreit sind. Wir lernen nichts, wenn Begriffe einfach nur verschwinden.
Franz Grillparzer (1791 – 1872)
Ein Beispiel ungefilterter Abneigung für alles andere, erkennt man deutlich beim Hypochonder und Dichter Franz Grillparzer, im Brotberuf Direktor des k.u.k. Hofarchivs in Wien. Bildungsreisen waren im Großbürgertum sehr populär und der studierte und gebildete Jurist Grillparzer hat seine Erlebnisse in Tagebüchern festgehalten.
Zugutehalten kann man Grillparzer, dass diese Texte nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Publiziert wurden sie aus seinem Nachlass erst ab den 1970er Jahren und sie sind online im Gutenberg Projekt verfügbar.
Im August 1826 reist er nach Deutschland.
Ich beginne diese Reise mit einem eigenen unangenehmen Vorgefühle. Im Wagen ein Kaufmann aus Wien und zwei Juden. Höchst unangenehm.
In Prag merkt er an:
In der Judenstadt gewesen. Schmutz, Schmutz, Schmutz! Man begreift, warum dieses Volk keine Schweine isst.
Auch in Dresden gefällt es ihm nicht. Eigentlich gefällt es ihm nirgends.
Drääsden. Die Sprache dieser Leute beleidigt mein Ohr. Sie ist unmännlich, geckenhaft, wie von und für Kopflose.
Im August 1843 begibt er sich nach Griechenland und besteigt in Bulgarien ein Schiff.
Das Dampfboot hat sich indes mit Türken, Bulgaren, Juden und Jüdinnen samt Familie gefüllt, sodass wir einer türkischen Kolonie gleichen.
In Konstantinopel (heute Istanbul) geht er auf einen Markt, der ihm – wie nicht anders zu erwarten – nicht gefällt.
Besah mir den schändlichen Handel. Die Ware bestand aber bloß aus Negern. Ein hübscher Knabe wurde eben herumgeführt und um 1200 Piaster feilgeboten. Der Bube schien gar nicht betrübt und folgte ungezwungen dem Ausrufer. Der größte Teil Weiber, d. h. Mädchen. Wenige hübsche. Eine sah nicht übel aus und blickte mich an, als wollte sie mich zu einem Gebot auffordern. Das Abscheuliche war in seiner Einförmigkeit bloß widerlich.
Ich finde diese Texte deshalb so interessant und auch wichtig, weil man – besonders bei Grillparzers offenen Antisemitismus – sieht, wie komplett durchdrungen die damalige Gesellschaft – selbst das gebildete Bürgertum – davon war. Wie normal das war. Und wie wegbereitend für das Dritte Reich. Was man auch sieht, dass die viel beschworene Bildung wenig gegen Vorurteile ausrichten kann.
Mit dem Finger auf alte literarische Texte zu zeigen, sich über einzelne Wörter zu empören und zu verlangen, dass diese ausradiert werden, ist zu wenig. Genauso, wie es nicht reicht, an Gedenktagenergreifenden Reden über ermordete Juden und Jüdinnen zu halten. Oder sich über die Sklaverei der Kolonialstaaten wortreich zu empören.
Wichtig ist, wer wir heute sind und wie wir heute agieren. Jede und jeder von uns. Machen wir es uns nicht zu bequem, indem wir gemütlich am Sofa sitzend betroffen auf die Vergangenheit zurückblicken und meinen, das war damals und wir wären heute besser und gebildeter. Wir würden die Göbbel’sche Propaganda durchschauen. Spätestens seit dem 7. Oktober 2023 sollten wir wissen, dass es nicht so ist.
Zur Verdeutlichung: Der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Österreich liegt bei 0,1 %, davon lebt der überwiegende Großteil in Wien.
Dennoch glauben 19 % der Befragten (Umfragezeitpunkt: Oktober und November 2022), dass Juden in Österreich zu viel Einfluss hätten. Ebenfalls 19 % meinen, dass sie zumindest teilweise selbst schuld an den historischen Verfolgungen wären.
Wenn wir sehen, wie antisemitische Übergriffe seit dem 7. Oktober 2023 rasant in die Höhe geschnellt sind, dann bin ich davon überzeugt, dass eine neuerliche Umfrage noch weitaus bedenklichere Werte zeigen würde.
Märchen und Erzählungen für Kinder
Ein schwarzer König – Melchior
Eine immer noch sehr populäre Weihnachtsgeschichte stammt vom österreichischen Dichter Karl Heinrich Waggerl (1897 – 1973). Protagonist der kurzen Erzählung ist Melchior, der Mohr unten den Heiligen Drei Königen.
Baumlang und Tintenschwarz wird er beschrieben – und zum König in seinem Heimatland erhoben. Nicht, weil er aus nobler Familie stammt, sondern weil er noch schwärzer als die anderen Schwarzen ist. Wird das Jesuskind weinen, wenn es den furchterregenden Kerl mit den rollenden Augen und dem fürchterlichen Gebiss sieht? Der kein Fleckchen Weiß an sich hat? Nein!
Über die Maßen glücklich war der schwarze König! Nie zuvor hatte er so großartig die Augen gerollt und die Zähne gebleckt von einem Ohr zum andern. Melchior konnte nicht anders, er musste die Füße des Kindes umfassen und alle seine Zehen küssen, wie es im Mohrenlande Brauch war. Als er aber die Hände wieder löste, sah er das Wunder: Sie waren innen weiß geworden! Und seither haben alle Mohren helle Handflächen, geht nur hin und seht es und grüßt sie brüderlich.
Karl Heinrich Waggerl: Warum der schwarze König Melchior so froh wurde
Soll man heutzutage so eine Geschichte seinen Kindern vorlesen? Das Happy End der Erzählung hinterlässt bei mir einen seltsamen Nachgeschmack. Bei meinem erwachsenen Ich; als Kind war ich mit Melchior über den wundervollen Ausgang der Geschichte glücklich.
In meiner Kindheit gab es auch Negerbrot (heute: Schokotraum Erdnuss), Negerküsse (heute: Schaum- oder Schokoküsse) und Mohr im Hemd (heute: Schoko-Nuss-Kuchen mit Schlagsahne). Heute würde ich diese Begriffe nicht mehr verwenden.
Dennoch ist es m. M. nach wichtig, über die sprachliche und gesellschaftliche Entwicklung und Verknüpfung Bescheid zu wissen, denn nur so erkennen wir, wie tief in uns allen noch immer alte Vorurteile verfestigt sind. Und nur so können wir – hoffentlich – auch ein wenig aus der Geschichte lernen und sehen, wie eng Sprache und Gesellschaft verwoben sind.
Märchen der Gebrüder Grimm
Auch wenn das viele glauben und bekrönte und kusswütige Deko-Frösche viele Gärten bevölkern: Die Prinzessin küsst den Frosch nicht. Vielmehr ist sie wütend, weil der garstige Frosch sie vom Schlafen abhält.
Da wurde sie bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn mit aller Kraft gegen die Wand: Nun wirst du Ruhe geben, du garstiger Frosch!
Gebrüder Grimm: Der Froschkönig
Im Gegensatz zu Texten mit problematischen Begriffen enthalten die Grimm’schen Kinder- und Hausmärchen viel Gewalt und sehr viel Schuldzuweisungen an Frauen. Es wimmelt nur so von bösen Hexen, bösen Feen, bösen Stiefmüttern und bösen Stiefschwestern.
Obwohl jede Kriminalstatistik eine komplett andere Sprache spricht und in allen Gefängnissen weltweit die schweren Straftäter zu mindestens 80 % männlich sind, werden in den Märchen die Frauen als die Schuldigen und die Bösen angesehen und als böse Frauen hart bestraft.
Anders gefragt: Wo waren die Väter des Schneewittchens und des Aschenputtels? Außer Ignoranz und Inaktivität haben sie in den Märchen wenig zu bieten. Warum retten sie ihre Töchter nicht?
Die Grimm’schen Märchen zeigen ein Gesellschaftsbild, das auch heute noch Frauen als Rabenmütter und Schuldige abstempelt, wenn etwas nicht so glatt läuft. Die Frauen in böse Alte und in wunderschöne junge Prinzessinnen aufteilt – und nichts dazwischen.
Die Grimm’schen Märchen wird es weiterhin geben und ich nehme an, dass Kinder sie weiterhin lieben werden. Aber hoffentlich entstehen zusätzlich auch neue Märchen, die nicht ausschließlich das klassische Klischee und Nonplusultra der heilen Vater-Mutter-Kind-Erzählung bedienen und die Frauen als die Schuldigen darstellen, wenn dieses Klischee Kratzer bekommt.
Biblische Texte
Brüder in den christlichen Urgemeinden
Etwas, das hingenommen wurde und teilweise noch immer wird, war bzw. ist die Dominanz der maskulinen Form in religiösen Texten und damit einhergehend die maskuline Sichtweise. An vielen Stellen im Neuen Testament werden nur die Brüder angesprochen. Von Frauen ist meist nur die Rede, wenn es ums Sündigen oder um die Jungfrauengeburt geht.
Frauen durften und dürfen sich mitgemeint fühlen. Es sei denn, sie werden explizit aufgefordert, zu schweigen – dann bringt man auch das Wort Frau über die Lippen.
Im erzkatholischen Oberösterreich von 1956 (als meine Eltern heirateten), war es noch gang und gäbe, dass die Frau im Ehegelöbnis versprach, ihrem Mann zu gehorchen – und genau so war das Leben der Frauen üblicherweise in dieser Zeit. Unterdrückt.
Einige der neutestamentarischen Texte wurden inzwischen – m. M. nach zu Recht – angepasst, d.h. ergänzt. Sie sind nicht nur ein Stück Weltliteratur, sondern sollen den Gläubigen auch heutzutage noch eine Botschaft übermitteln.
Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln … Lutherbibel 1984 Darum, Brüder und Schwestern, bemüht euch umso eifriger, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals straucheln … Lutherbibel 2017
2. Petrusbrief: Brüder oder Brüder und Schwestern?
Einige Texte, wie z.B. die Geburtsgeschichte von Jesus warten wahrscheinlich vergeblich darauf, korrigiert zu werden. Junge Frau oder Jungfrau? Absichtliche Fälschung oder nur ein fataler Übersetzungsfehler, der zum Marien- und Jungfrauenkult beitrug, Dogmen und Kirchenspaltungen hervorbrachte? Der Frauen in Sünderinnen und Heilige unterteilt.
Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in den Gemeindeversammlungen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen.
1 Korinther, 33-35
Sollen solche Texte noch vorgelesen werden? Sollen sie weiterhin im aus Menschenhand zusammengestellten Kanon der biblischen Texte erhalten bleiben?
Sind diese Fragen hier bei uns in der westlichen Kulturnoch relevant oder sind die institutionellen christlichen Kirchen ohnehin im unaufhaltsamen Verfall begriffen? Ich tendiere zu letzterer Version. Die netten und salbungsvollen Worte und vorsichtigen Ergänzungen kommen viel zu spät.
Menschen wenden sich esoterischen Bewegungen zu, die oft wieder ein traditionelles Bild des Weiblichen propagieren und in Extremfällen faschistische und autoritäre Tendenzen aufweisen und den Mitgliedern im besten Fall nur das Geld aus den Taschen ziehen wollen.
Vergewaltiger und Inzesttäter in Sodom
Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Gib sie heraus, dass wir ihnen beiwohnen. Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloss die Tür hinter sich zu und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel! Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich euch herausgeben, und dann tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen.
1 Mose 19 – Lutherbibel 2017
Sollen solche Texte heutzutage noch ohne Trigger Warnung und Erklärungen in Synagogen, Kirchen und Schulen vorgelesen werden? Ein Vater, der seine minderjährigen Töchter dem Mob anbietet? Dürfen Kinder solchen Texten ausgesetzt werden? Noch dazu, wo Lot (dem späteren Inzesttäter) durch göttliche Intervention zur Flucht verholfen wird und die namenlose Frau Lot als Steinsäule zurückbleibt?
In den USA, im Bundesstaat Utah wurde offenbar die Bibel in einigen Schuldistrikten verboten. Sie darf im Unterricht erst ab dem Highschool-Alter verwendet werden. In einem Standard-Artikel vom 3. Juni 2023 ist zu lesen, dass ein Gesetz aus dem Jahr 2022 es Schuldistrikten ermöglicht, Bücher mit anstößigen oder pornographischen Inhalten aus dem Schulbetrieb zu verbannen.
Auch hier stellt sich die Frage: Wer – außer den Bibelwissenschaftlern, Rabbinern, Pastoren und mir interessiert sich für den alten Lot und seine Mischpoche? Selbst in der Torah kommt er nach der unrühmlichen Inzest-Geschichte nicht mehr vor. Die aus dem Inzest entstandenen Völker Amon und Moab können dem Judentum (lt. Deuteronomium) nicht beitreten. Die ganze Mühe umsonst?
Söhne (und Töchter) in der österreichischen Bundeshymne
Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker, Land der Dome, Land der Hämmer, zukunftsreich! Heimat bist du großer Söhne, Volk, begnadet für das Schöne, Vielgerühmtes Österreich.
Österreichische Bundeshymne bis 2011: Paula Preradovic (1887-1951)
Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker, Land der Dome, Land der Hämmer, zukunftsreich! Heimat großer Töchter und Söhne, Volk, begnadet für das Schöne, Vielgerühmtes Österreich.
Österreichische Bundeshymne ab 2012
Der Änderung sind lange und mühsame kontroversielle Diskussionen vorausgegangen, ob man denn so einfach den Text ändern dürfte. Sogar die Erben von Paula Preradovic wurden von den Traditionalisten bemüht, um eine Ergänzung abzuwenden.
Am Ende wurden der österreichischen Bundeshymne dennoch die Töchter hinzugefügt. Bei Fußball-Länderspielen wird dennoch zumeist die alte Version gegrölt. Wo kämen wir denn sonst hin!
Das Vaterland in einer der weiteren Strophen blieb erhalten; dabei ist unser Land – und auch jedes andere Land – meiner Ansicht nach auch und vor allem ein Mutterland.
Gerechtigkeit und Sprache
Vielleicht wird die Welt durch geänderte Sprache gerechter, vielleicht auch nicht. Sprache ist etwas Lebendes und ändert sich ständig, genauso wie sich unsere Welt tagtäglich ändert und weiterentwickelt, ob wir das nun wollen oder nicht. Die Sprache würde dann einzementiert sein, d.h. zur toten Sprache werden, wenn es auch uns nicht mehr gibt.
Wer sich ängstlich an die Vergangenheit klammert und das Heil in der guten alten Zeit sucht und dort, wo alles so einfach erschien und es nur die Bürger, Söhne, Freunde, Lehrer, Bauern und Arbeiter gab, wird wohl in dieser Bubble bleiben.
Stimmt, der Opa meinte es (wahrscheinlich) nicht böse, als er von Negern sprach. Ich habe Pipi Langstrumpf gelesen, Winnetou-Filme geschaut, in meiner Kindheit gab es Eskimos und den schwarz bemalten König Melchior und ich bin (meiner Einschätzung nach) nicht zur Rassistin geworden. Dennoch würde ich heute diese Begriffe nicht mehr verwenden.
Ob bzw. wie die Sprachkorrektur hilft, sei dahingestellt. Besonders wenn wir uns die unendliche Flut an Hasskommentaren anschauen, die unter jedem Artikel zu lesen sind. Da mutet Astrid Lindgrens Negerkönig harmlos an.
Was schlussendlich zählt, sind harte Fakten, wie z.B. Einkommens- und Vermögensverteilung und wer sich um die meist unbezahlte und wenig wertgeschätzte Care-Arbeit kümmert. Wie viele Femizide es pro Jahr gibt, ausgeführt von Männern, die es nicht ertragen können, dass ihnen ihr Eigentum Frau abhandenkommt. Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Da schaut es nicht so gut aus.
Die Frage bleibt: Drückt die Sprache die Einstellungen der Gesellschaft aus oder bestimmt und ändert die Sprache die gesellschaftlichen Strömungen? Was ist/war zuerst? Wo können/sollen wir ansetzen, wenn wir die Welt zum Besseren ändern möchten oder sind wir ohnehin auf verlorenem Posten?
Wenn du bis hierher gelesen hast, würde ich mich über einen Kommentar und einen Dialog mit dir freuen. Das wäre mir sehr wichtig. Wie siehst du diese Frage? Welche Aspekte möchtest du gerne noch einbringen? Schreib es mir bitte in einem Kommentar oder kontaktiere mich via E-Mail.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze und ermutige dich, Dinge auszumustern, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Montag, der 12. August 2024 ist der 225. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 141 Tage bis zum Jahresende. In Wien ist es tropisch heiß mit Temperaturen bis zu 34 Grad. Ich bin schon kurz davor, gar keinen 12-von-12-Artikel zu schreiben und mich in der abgedunkelten Wohnung meiner depressiven Stimmung hinzugeben.
Nach dem Frühstück raffe ich mich doch auf, das Haus zu verlassen und eine kleine Radtour entlang der Donau zur buddhistischen Pagode zu unternehmen. Von Fliegerbomben, die dort gelegentlich hochgehen, lasse ich mich nicht beirren.
Ich fahre auf der Donauinsel hinauf zur Reichsbrücke, wo ich sowohl die Neue Donau als auch die Donau überquere.
Ich fahre entlang des rechten Donauufers und komme zu seltsamen Skulpturen. Obwohl ich diese Strecke schon viele Male gefahren bin, sind sie mir noch nie aufgefallen. Information dazu kann ich keine finden. Wenn die Sonne alles Leben verbrannt hat, werden diese dystopisch anmutenden Figuren bleiben.
Der Blick zurück mutet ein wenig schöner an, auch wenn er auf Hochhäuser aus Beton fällt.
Die orangen Plastiksessel beim OXBO Vienna Waterfront Hotel (ehemals Hilton) laden nicht zum Verweilen ein. Das dazugehörige Gebäude war einmal ein Getreidespeicher (erbaut 1911 bis 1913) und wurde ab 1986 zu einem Hotel umgebaut.
Entlang der Donau lagern Frachtenkähne, die auf Weiterfahrt, Be- oder Entladung warten.
Ganz Wien ist eine Baustelle und Kräne gehören zum Alltagsbild; ganz besonders im Sommer.
Entlang des Handelskais schlängeln sich viele grau-braun-beige Wohnsiedlungen aus früheren Zeiten.
Endlich komme ich bei meinem Ziel, der Friedenspagode, an. Der Grundstein wurde am Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki gelegt (9. August 1982). Die Einweihungszeremonie fand am 25. September 1983 statt. Am 13. Mai 1985 besuchte der Dalai-Lama die Pagode. Heute bin ich vor Ort.
Ich fahre retour bis zur Praterbrücke und überquere am Radweg die Donau. Auf der Donauinsel geht’s flott zurück nach Kaisermühlen. Ich kann getrost auf den Treppelwegen fahren, denn einen spontanen Wintereinbruch erwarte ich nicht.
Ganz im Gegenteil: Es wird immer heißer. Höllisch heiß. Vom Garten Eden keine Spur.
Weltuntergangs-Sonnenuntergang. Einerseits mit wunderbaren Farben, andererseits mit einer Luft, wie zum Schneiden; schwül und drückend, jeglichen Lärm erstickend. Ich fühle mich an Sodom und Gomorrha erinnert.
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Willst du mehr von meinen Abenteuern am 12. lesen? Hier entlang geht’s zum Augenblickstagebuch, das sind die 12-von-12 gesammelten Werke:
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