Die Irgendwann Falle

Hast du auch „Irgendwann“-Gegenstände und bewahrst diese Dinge auf, um sie im Fall der Fälle zur Verfügung zu haben? Dann bist auch du ziemlich sicher schon in die Irgendwann Falle getappt.

  • Kleidung, die du schon Jahre lang nicht mehr getragen hast
  • Schuhe und Accessoires für besondere Anlässe
  • Küchenutensilien, die in Schränken und Laden auf ihren Einsatz warten
  • Sportgeräte
  • Werkzeuge
  • Verpackungen, Boxen
  • Gebrauchsanweisungen
  • Lexika

Ich hatte alle diese Dinge auch.

  • Schiunterwäsche für den Fall, dass ich bei -20 Grad eine Wanderung machen wollte. Der Fall ist nie eingetreten und außerdem habe ich einen warmen Daunenmantel, der bei Winterspaziergängen völlig ausreichend ist.
  • Winterstrumpfhosen – ich bin dann zu der Erkenntnis gekommen, dass ich im Winter kaum Röcke trage und wenn, dann nur in warmen Räumen.
  • Modeschmuck in allen Farben – ich trage nur einige wenige Lieblingsketten, im Grunde genommen nur zwei.
  • Bratpfannen – ich verwende nur eine und wenn ich wirklich einmal so viel auf einmal kochen sollte, dann kann ich auch einen Topf verwenden. Oder ich könnte meine Nachbarin fragen, ob sie mir ihre Pfanne leiht.
  • Plastikcontainer – ich verwende nur mehr Behälter aus Glas – die aus Plastik hatte ich trotzdem noch lange im Schrank.
  • Nachschlagwerke – ich recherchiere online … aber was ist, wenn das Internet streikt?

Ich bin zum Schluss gelangt, dass es fast immer einen Plan B oder C gibt und diese Worst Case Szenarien ein Relikt aus unserem Steinzeitalter-Gehirn sein müssen.

Die Irgendwann Falle schnappt besonders oft in folgenden Fällen zu:

Fallstrick 1: Neu und Alt

Die „Irgendwann“- und „im-Fall-der-Fälle“-Gegenstände sind oft Dinge, die wir mehrfach besitzen.

Der Klassiker: Du besorgst einen neuen, „besseren“ Gegenstand – der alte bleibt!

  • Du kaufst einen neuen Mantel – der alte Mantel hängt nach wie vor im Schrank
  • Du besorgst ein neues Handy – die alten (inkl. Kabel!) bleiben – ich sage nur: Kabelladen!
  • Du erwirbst die neue beschichtete Bratpfanne – die alte bleibt
  • Du bekommst eine neue Brille – die alte bleibt

Wenn du das lange genug machst, ist deine Wohnung irgendwann einmal voll von „Irgendwann“-Dingen, die als Ersatzoption oft jahrzehntelang auf ihren Einsatz warten.  Irgendwann wandern sie dann in den Keller, auf den Dachboden, in die Garage oder sie landen ganz hinten in unseren Schränken. Im schlimmsten Fall werden externe Lager angemietet.

Hinter dieser Ansammlung liegt die diffuse Angst, dass du in eine missliche Lage geraten könntest, wo du genau diesen Gegenstand brauchen könntest. Im Extremfall bauen Menschen, die an dieser Angst leiden, Bunker und legen Lager an. Wir haben zu Beginn der Pandemie gesehen, als die Supermärkte gestürmt worden sind und binnen Stunden alles Klopapier ausverkauft war, um ein Beispiel zu nennen.

Eine gute Freundin hatte ein Französisch Wörterbuch auf ihrem Wohnzimmertisch liegen; es schaute schon ziemlich verstaubt aus. Sie hat in ihrer Schulzeit (ist SEHR lang her) Französisch gelernt. Ich wollte wissen, ob sie das Buch denn noch verwendet. Nein, war die Antwort – falls sie überhaupt je ein französisches Wort nachschlagen wollte, würde sie das online machen. Wozu sie das Buch dann behielte? Falls sie keine Internetverbindung hätte und dringend ein französisches Wort nachschlagen wollte, wäre das Buch wohl von Vorteil.

Wir haben dann beide zum Lachen angefangen und uns folgende Situation vorgestellt: Die Welt geht unter (in Wien übrigens 50 Jahre später), wir warten auf das Ende – aber meine Freundin kann dennoch im Fall des Falles ein französische Wort nachschlagen.

Tipp:

Wenn du zögerst, dich von diesen Dingen zu trennen (verkaufen, verschenken, wegwerfen), dann male dir diesen Worst Case doch einmal aus und überlege gleichzeitig, was Plan B, C, D … sein könnte. Du kannst dich zusätzlich fragen, welchen monetären und zeitlichen Aufwand es bedeuten würde, das Ding im Fall der Fälle noch einmal anzuschaffen oder auszuborgen.

Es gibt hier die 20/20 Regel (die kannst du beliebig für dich anpassen): Alles, was weniger als 20€ kostet und/oder weniger als 20 Minuten in der Anschaffung benötigt – dieses Irgendwann-Ding kann gehen.

Fallstrick 2: Kreative Projekte

Auch kreative Menschen leiden oft sehr an diesen Irgendwann-Dingen, denn für sie ist jedes noch so kleine Ding etwas, dass sie irgendwann für ihre Projekte benötigen könnten.

Knöpfe, Trockenblumen, Muscheln, Steine, Sand, Papier, Stoffe, alte Strümpfe, Woll- und Kerzenreste, Korken, Flaschen … aus all diesen Materialien könnte man irgendwann eine Bastelei machen oder sie für ein Projekt verwenden.

Fotos, Ansichtskarten, Eintrittstickets … daraus könnte man irgendwann ein tolles Fotobuch machen.

Tipp:

Mustere die Materialien für deine kreativen Projekte regelmäßig aus und setzte dir ein quantitatives, qualitatives und zeitliches Limit.

Wenn sich zu viele Dinge in dieser Kategorie ansammeln, kann es auch leicht zu Schuldgefühlen kommen, denn es gibt so viele (vielleicht auch schon angefangene) Projekte, die um deine Aufmerksamkeit wetteifern.

Fallstrick 3: Unendlich viel Wissen

Menschen, die an vielen Sachen interessiert sind, haben oft ebenfalls viele Irgendwann-Gegenstände, z.B. in Form von ausgeschnittenen oder gespeicherten Zeitungsartikeln, ungelesenen Magazinen, Anleitungen, Stapel an Büchern oder Videos. Der Tag ist nicht lange genug, um alle diese Informationen zu konsumieren und jeden Tag kommen neue Informationen hinzu. Die Tageszeitung kommt schon am nächsten Tag wieder, das Magazin am nächsten Monat und es werden ständig neue wichtige Bücher veröffentlicht.

Tipp:

So traurig es sein mag, aber diesen Kampf kann niemand gewinnen. Es gibt einfach so viele Informationen. Selbst wenn man zu einem einzigen Thema alles lesen, hören oder sehen möchte, es wäre mit ziemlicher Sicherheit nicht möglich.

Auch bei diesen Dingen ist es am besten, sich selbst ein Limit zu setzen. Viele Büchereien bieten sehr kostengünstig Jahresabos an, wo du nicht nur Bücher ausleihen sondern auch Zeitungen und Magazine online lesen kannst.

Fallstrick 4: Spontankäufe

Eine weitere Art von „Irgendwann“-Dingen, sind Gegenstände, die du einmal spontan und begeistert gekauft hast, aber dann doch (noch) nicht genutzt hast.

Der Klassiker: Du wolltest eine neue Sportart oder Hobby anfangen oder zum Heimwerken beginnen und vielleicht hast du auch damit begonnen, aber es hat nicht wirklich Spaß gemacht oder du hattest einfach nicht genug Zeit dazu. Jetzt warten auch diese Dinge auf ihren Einsatz am Tag „Irgendwann“.

Tipp:

Mustere diese Gegenstände großzügig aus und freue dich, wenn jemand anders (dem du dieses Ding vielleicht schenkst oder günstig verkaufst) daran Freude hat. Diese Dinge haben es an sich, dass sie stumme Vorwürfe aussenden. „Jetzt war ich so teuer und du wolltest mich doch verwenden – und schau, wo ich nun gelandet bin, in einer muffigen Ecke im Keller!“

Wie du zukünftig solche Spontankäufe am besten vermeiden kannst, liest du in diesem Blogartikel:

Vorsicht! Konsumfalle!

Warum entrümpeln? Fragen für mehr Klarheit!

Beantworte ehrlich diese Fragen und finde Klarheit, ob es für dich Zeit ist, auszumisten und warum du entrümpeln solltest:

  • Suchst du ständig Dinge, die du schnell irgendwohin gelegt hast?
  • Hast du viele Gegenstände, die kein fixes „Zuhause“ haben?
  • Stapeln sich bei dir die Dinge, mit denen du dich irgendwann beschäftigen willst?
  • Wenn du dir deine Oberflächen anschaust, sind diese frei oder voll mit Zeugs?
  • Wenn du diese Oberflächen reinigen möchtest, verbringst du viel Zeit damit, erst einmal die Dinge aus dem Weg zu räumen?
  • Kaufst du manchmal Dinge, wo du dann später merkst, dass du sie schon zu Hause hast?
  • Ist Einkaufen für dich eine Freizeitbeschäftigung und kaufst du regelmäßig Dinge, die du eigentlich gar nicht brauchst?
  • Sind die Böden frei oder übersät mit Zeugs, das sonst keinen Platz hat?
  • Ist dein Kleiderschrank voll, aber du hast das Gefühl, trotzdem nichts zum Anziehen zu haben?
  • Ist der Esstisch ein Tisch, wo du jederzeit essen kannst oder eine weitere Ablagefläche?
  • Ist dein Bett frei, sodass du nicht erst Dinge wegräumen musst, um dich hinzulegen?
  • Kannst du dich jederzeit duschen oder baden oder musst du zuerst ausräumen? 
  • Hast du so viele Stifte und Kugelschreiber wie ein mittleres Schreibwarengeschäft?
  • Akzeptierst du jedes Werbegeschenk, auch wenn du es gar nicht brauchst?
  • Behältst du jede Weihnachts- bzw. Geburtstagskarte?
  • Behältst du Geschenke, auch wenn sie dir überhaupt nicht gefallen?
  • Hast du sentimentale Gegenstände, aber keinerlei Bedürfnis diese anzuschauen?
  • Hast du Küchenutensilien oder Werkzeug in mehrfachen Ausführungen, obwohl du nur eines benötigst?
  • Fühlt sich dein Zuhause übervoll an und fühlst du dich gestresst, wenn du an die vielen Dinge denkst?

Wenn du mehr als die Hälfte der Fragen mit „JA“ beantwortet hast, dann ist es Zeit, mit dem Ausmustern und Entsorgen zu beginnen und auch deine Einstellung zum „Hereinlassen der Dinge“ zu überdenken. Die Dinge, die jetzt in deinem Haushalt sind, hast du entweder gekauft oder geschenkt bekommen.

Häuser und Wohnungen mit zu vielen Dingen fühlen sich verstopft an – im Feng-Shui würde man sagen, das Chi kann nicht fließen. Das kann dazu führen, dass du dich auch physisch und mental unwohl fühlst und dich die Dinge (aus der Vergangenheit) emotional belasten.

Zeit, einen ersten Schritt in ein leichteres, luftigeres und einfacheres Leben zu tun und eine neue Einstellung zu den Dingen zu finden.

Je früher du damit beginnst, desto besser.

Morgen, übermorgen, nächste Woche, nächstes Monat, nächstes Jahr wird zu IRGENDWANN und die Dinge und Stapel wachsen und werden mehr. Die Aufschieberitis macht alles nur noch schlimmer.

Es ist Zeit, Entscheidungen zu treffen! Und genau diese Entscheidungen machen es oft so schwierig zu beginnen. Es ist nicht die fehlende Zeit (die gerne vorgeschoben wird), sondern ein diffus unangenehmes Gefühl, dass du dich jetzt gleich entscheiden musst. Ich kenne das nur zu gut von mir selbst. Eine endgültige Entscheidung treffen zu müssen und sei sie noch so klein, fühlt sich oft gar nicht gut an.

Ja oder nein?
Behalten oder weggeben?
Verschenken oder verkaufen?
Oder wegwerfen?

Die gute Nachricht: Je mehr du Entscheidungen du triffst, desto besser wirst du darin. Von je mehr Sachen du dich trennst, desto leichter wird es dir fallen. Es werden sowohl deine Entscheidungs- als auch Ausmiste-Muskulatur trainiert.

Einige Tipps, wie du sofort mit dem Ausmisten beginnen kannst, findest du in diesem Blogartikel:

Wann ist Ausmisten für dich geeignet?

Wann ausmisten

Stellst du dir diese Frage: Soll ich überhaupt ausmisten und entrümpeln? Ich habe ein großes Haus oder eine große Wohnung und genug Stauraum. Die Dinge (auch wenn ich sie nicht brauche) haben gut Platz im Keller, am Dachboden oder in den Einbauschränken. Sie stören doch niemanden und IRGENDWANN werde ich sie VIELLEICHT brauchen. Oder vielleicht werden meine Kinder oder Enkel sie einmal verwenden. 

Das stimmt nur bedingt, denn auch wenn dir diese Dinge nicht unmittelbar im Weg sind, so sind sie doch immer in deinem Kopf als „unerledigt“ präsent:

  • Da ist noch etwas, das du erledigen musst
  • Da gibt es Dinge, um die du dich kümmern musst
  • Was, wenn du jemals in eine andere – kleinere – Wohnung ziehen willst?

Die Sachen haben viel Geld gekostet, magst du denken. Viele Dinge sind Erinnerungen – und wenn du dich von diesen sentimentalen Gegenständen trennst, dann verlierst du auch diese Erinnerungen. Vielleicht meinst du, wenn du entrümpelst wird deine Wohnung kahl und unpersönlich sein.

Ich kann dich beruhigen. All das wird aller Voraussicht nach nicht eintreten. Nach diversen Ausmiste-Wellen ist meine Wohnung nach wie vor ganz bunt. Ich bin auch nicht in Trauer über entsorgte Dinge verfallen. Ganz im Gegenteil: An die allermeisten Sachen, d. h. 99,99 %, habe ich nie wieder gedacht und wenn, dann mit Erleichterung, dass sie weg waren. Auch meine Erinnerungen sind nicht verschwunden. Ich kann mich auch ohne physische Dinge gut erinnern.

Diese Gedanken halten dich nur ab, den Prozess des Ausmusterns zu beginnen. Sie sind Ausreden, die du dir vorsagst, selbst wenn du weißt, dass es so nicht ist. Wäre ich abergläubisch, würde ich sagen, den Dingen wohnt ein magischer Kleber inne, der je nach Person stärker oder schwächer ausgeprägt ist. Aber es ist ganz einfach die Angst vor der Entscheidung.

Zu viele Dinge, aber auch ein Übermaß an Tätigkeiten oder Verpflichtungen, oft bedingt durch FOMO (fear of missing out), beeinflussen dich sowohl physisch als auch mental.

Sie vermindern deine Flexibilität.
Sie halten dich zurück.
Sie verlangsamen dich.

Daher ist es so wichtig, den unnötigen Ballast loszuwerden, selbst wenn du noch so viel Stauraum zur Verfügung hast.

Ausmisten und Entrümpeln ist für dich geeignet, wenn dir einige der folgenden Punkten bekannt vorkommen:

  • Du hast Ziele, die du erreichen möchtest – hast aber immer das Gefühl, etwas hält dich zurück
  • Du möchtest mehr Freiheit in deinem Leben und deine Zeit nicht mit dem Organisieren von Kleinkram verbringen
  • Du möchtest Zeit für dich, deine Familie und deine Freundinnen haben und für die Tätigkeiten, die dir Freude bereiten
  • Du möchtest mehr Klarheit und Übersicht
  • Du möchtest mehr Geld zur Verfügung haben
  • Du möchtest in deiner Freizeit viel erleben
  • Du möchtest deine Dinge auf einen Griff finden und nicht frustriert in den Laden wühlen
  • Du möchtest durch dein Haus oder deine Wohnung gehen und nicht über Gerümpel stolpern
  • Du möchtest keine Streitigkeiten mehr in der Familie über herumliegende Sachen
  • Du möchtest jederzeit entspannt Besuch empfangen können
  • Du möchtest vor deinem Kleiderschrank stehen und sofort die Kleidung finden, die du anziehen möchtest
  • Du möchtest nur Kleidung vorfinden, in der du dich wohl fühlst, die dir steht und passt und die dich glücklich macht
  • Du willst „lebende“ Dinge, d.h. Dinge, die dich in deinem Leben unterstützen und die im Gebrauch sind, anstelle nur Staub anzusetzen
  • Du möchtest deinen Haushalt (und Homeoffice) so effizient wie möglich führen
  • Du möchtest deine digitalen Files jederzeit finden können

Das Entrümpeln ist ein Prozess, der zuerst einmal im Kopf beginnt. 

Das Ziel des Entrümpeln ist nicht nur, weniger Zeugs zu haben, sondern die für DICH richtigen Dinge im Leben zu haben. Die Dinge, die dich unterstützen und die du gern um dich hast. Oft stehen die vielen (überflüssigen) Gegenstände physisch und psychisch im Weg. Sie kosten nicht nur bei der Anschaffung Geld und damit Lebenszeit, sondern auch über den ganzen Zyklus hinweg.

Mit dem Ausmisten beginnst du einen individuellen Prozess. Du beschäftigst dich mit der Essenz. Du findest heraus, was dich blockiert und abhält, deine Ziele und Wünsche zu erreichen.

Beim Entrümpeln ist das mentale Loslassen sehr wichtig. Oft merkst du gar nicht, wie sehr dich gewissen Dinge psychisch belasten, dich traurig machen, in der Vergangenheit festhalten und dadurch Stress erzeugen. 

Systematisch Ausmisten ist eine persönliche und individuelle Reise und der Beginn eines neuen Lebensstils. Was für die eine unnützes Gerümpel ist, ist für jemand anderen ein wertvoller Gegenstand. Es kommt auch nicht darauf an, wie viel ein Ding gekostet hat. Plastikspielzeug aus Überraschungs-Eiern kann sowohl Gerümpel als auch geliebter Sammlergegenstand sein. Ein teures Auto kann unnütz und eine Belastung sein oder ein sinnvolles Beförderungsmittel. 

Auch die Anzahl von gleichartigen Dingen kann stark variieren. Während die eine glücklich mit zwei Bettwäsche-Sets ist brauchen andere vielleicht mehr Sets.

Wichtig ist:

  • Was nie oder nur „irgendwann“ verwendet wird, kann weg
  • Was eine Belastung ist, kann weg
  • Was negative Gefühle oder Erinnerungen erzeugt, kann weg

Du willst den Prozess des Entrümpelns mit mir beginnen, dann freue ich mich auf eine Zusammenarbeit mit dir. Hol dir schon mal das PDF mit den 121 Dingen zum Abhaken, von denen du dich sofort trennen kannst:

Und komm in die Facebook-Gruppe: Entrümpeln mit System und Power. Im August gibt es jeden Tag einen Impuls zum Ausmisten von der one-and-only Zerstückelungsexpertin Uli Pauer. D. h. ich gebe so kleine Häppchen vor, dass jede und jeder fast wie von selbst in den Ausmiste-Flow kommt.

Entrümpeln mit System und Power

Jeden Tag eine Ausmist-Inspiration: Von der Inbox bis zur Sockenschublade – es ist alles dabei!

Monatsrückblick Juli 2021: Neubeginn

Zurück ins Büro

Seit Beginn der Pandemie habe ich überwiegend von zu Hause aus gearbeitet – im Home Office (auch wenn es sich dabei leider nicht um das britische Innenministerium handelt). Im Juli habe mich entschlossen, nun wieder öfter mit dem Rad ins Büro zu fahren und diesen Entschluss auch gleich in die Tat umgesetzt. Zuvor habe ich das Rad noch zum Service gebracht. Wie so viele Aktivitäten, hängt das Radfahren auch mit der eigenen Einstellung zusammen. Meine Strecke ins Büro beträgt nur 7,2 km Fahrt auf der Donauinsel (also maximal entspannend – ohne Autoverkehr), aber in meinem Kopf hatte sich dennoch nach und nach die Meinung festgesetzt, dass dies eine mühsame und lange Strecke sei. In der Realität ist es ganz anders. Und es ist so schön, den Tag mit Bewegung zu beginnen und man wird mit Eindrücken wie diesen belohnt (ganz zu schweigen von der tollen Infrastruktur eines gut ausgestatteten Büros).

Wassersport an der Neuen Donau

Was für mich übrigens das Mühsamste beim Radfahren ist – das Rad aus dem Radfahrraum herauszubringen.

Tipp: Nicht benötigte Fahrräder spenden oder via Kleinanzeigen (ebay, willhaben, fb-Gruppen, etc.) verschenken oder verkaufen. Gerade finanzschwächere Familien werden sich sehr darüber freuen, ein gratis oder kostengünstiges Fahrrad zu bekommen.

Rapid Blog Flow

Die Challenge Rapid Blog Flow beginnt

Die fabelhafte Judith Peters hat im Juli wieder zu einer Challenge geladen. Im Wirkshop ist es dann darum gegangen, einen Blogartikel zum Thema „Fun Facts über mich“ zu schreiben. Bei mir sind es 66 geworden – und es werden sicher noch welche hinzukommen.

Ein Fun Fact, der große Resonanz bekommen hat, ist der „Un-Grüne Daumen“. Offenbar bin ich nicht alleine in meinem bisher erfolglosen Bestreben, Topfpflanzen an meine Wohnumgebung zu gewöhnen. Ich versuche es dennoch immer wieder einmal mit einer Grünpflanze.

 

Wiener Stadtwanderwege

“Das Problem für jeden Wiener – und jede Wienerin: Man kann es in Wien nicht mehr aushalten, aber woanders auch nicht.” Helmut Qualtinger

Dieses Zitat trifft vor allem für heiße Tage zu. Ein guter Kompromiss ist es, in die Außenbezirke zu fahren und z.B. eine Wanderung durch den Wienerwald zu machen. Einer meiner Lieblingswanderwege beginnt in Pötzleinsdorf (Endstation der Straßenbahn-Linie 41). Von dort geht es durch den Pötzleinsdorfer Schlosspark nach Neuwaldegg und dann weiter nach Salmannsdorf. Die weniger Gehfreudigen können hier bereits Schluss machen und einen der vielen Heurigen in Neustift/Walde aufsuchen. Wer es etwas sportlicher mag, der erklimmt nun die Salmannsdorfer Höhe und spaziert durch die ausgedehnten Weingärten bis hinunter nach Sievering. Selbstverständlich hat auch Sievering mehrere Heurige aufzuweisen – und für meinen Mann und mich ist der Besuch eines dieser wunderschönen Weinlokale jedes Mal ein absolutes Muss. Die Heurigen sind für mich ein Teil des „alten“ Wien – und so wie bei den Kaffeehäusern achte ich darauf, Lokale aufzusuchen, die wenig von Touristen frequentiert werden. 

 

Vom 19. Bezirk geht’s direkt in den 17. und dann wieder zurück in den 19.

Hier wachsen u.a. der Grüne Veltliner und der Gelbe Muskateller. Bei den Heurigen gibt es zwar Sommerspritzer (Weißwein mit Soda), aber keinen Sommerwein (siehe dazu weiter unten – Ötztal).

Buschenschank in Sievering

Urlaub im Ötztal

Wie jedes Jahr, sind wir auch diesen Sommer im Ötztal – im kleinen feinen Kurort Umhausen. Ich kann mir für den Sommer keinen besseren Urlaubsort vorstellen. Es ist für mich wie ein nachhause kommen und das wiegt umso schwerer, als ich überzeugte Städterin und Wienerin bin und einst vom Land geflüchtet bin. Aber genauso wie Wien anders ist, so ist auch das Ötztal für mich anders.

Es sind diese komplett unerwarteten Momente des Glücks, die einen Urlaub besonders machen. Nicht irgendwelche Sehenswürdigkeiten, irgendwelche Dinge, die „man“ gesehen haben muss, Plätze und Restaurants, die in allen Reiseführern stehen. 

Wir fahren von Umhausen hoch nach Niederthai, unsere Fahrerin Margit hat das Radio angestellt und Nancy Sinatra und Lee Hazelwood singen „Summer Wine“. Ich muss lachen, denn dieses Lied habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Lee Hazelwood kann sich wohl glücklich schätzen (denke ich), für ein Paar Silver Spurs, 1 Dollar & 1 Dime Summer Wine zu bekommen. Die Wolken hängen tief und Nebelschwaden ziehen an den Bergrücken entlang. Ich denke, es wird wahrscheinlich regnen. Kein strahlendes Sommerwetter, kein blauer Himmel – aber einfach pure Freude, hier in den Bergen zu sein, diesen kitschigen Song zu hören und die Natur zu genießen. 

Am nächsten Tag strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Zeit, um ganz hoch hinauf zu fahren. Am Gaislachkogel auf über 3000 m wartet nicht nur eine fantastische Aussicht auf uns, sondern auch IceQ – und wir genießen in Gedanken an James Bond und Spectre einen Wodka Martini auf der Sonnenterrasse.


Als ich vor 5 Jahren das erste Mal im Ötztal war und zum allerersten Mal alleine in den Bergen unterwegs war, da hatte ich das Gefühl, dass kein einziges Ding zuhause eine große Bedeutung hatte. Ja, dass die Bindung an Dinge – noch dazu an Dinge, die nutzlos irgendwo gelagert werden – geradezu absurd ist. Hier ist die Idee für einen minimalistischen Lebensstil geboren.

Monatsrückblick Juli 2021: Neubeginn
Am Weg zur Amberger Hütte

 

 

Blogartikel im Juli

12 von 12: Mein toller 12. Juli 2021

Tarotkarte: The Hanged Man - Ator Tarot

12 von 12: Mein toller 12. Juli 2021:

Bei dieser Blog-Tradition mache ich nun das zweite Mal mit. Heute ist Montag, der 12. Juli 2021 und ich dokumentiere diesen Tag mit 12 Bildern. Es ist der 193. Tag des gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 172 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist heiß – Sonnenschein den ganzen Tag und bis 30 Grad – so die Prognose.

12 von 12: Mein toller 12. Juli 2021
#1: Der Morgen beginnt wie immer mit meinem Kaffeeritual. Ohne Kaffee geht bei mir gar nichts. Ich liebe Kaffee. Das „richtige“ Frühstück kommt erst später, denn ich mache seit über einem Jahr Intervallfasten 16:8 – das heißt 16 Stunden fasten und 8 Stunden essen. Kaffee (ohne Milch und Zucker) ist glücklicherweise in der Fastenphase erlaubt.
#2: Das „Lächle“ Motto meiner Kaffeetasse hätten so manche Englischen Fans beherzigen sollen. Ich habe mich über das Ergebnis des EM-Finales erst heute am Vormittag informiert – denn ich war gestern zu müde, um mir das Spiel anzuschauen. Fun Fact am Rande: Meiner Meinung nach sollten die UEFA Regeln dahingehend geändert werden, dass nach den 90 Minuten Spielzeit SOFORT das 11er Schießen beginnt!
#3: Ich ziehe eine Tarotkarte – wie immer ist es am 12. die Nummer XII – The Hanged Man. Das Ator Tarot Deck gehört zu den Decks, die mich sofort in gute Laune versetzen. Die großnasigen Gestalten sind einfach unwiderstehlich. Der Gehängte scheint es sich ganz gemütlich eingerichtet zu haben. Er genießt die Ruhe vor dem Sturm, der dann mit der Nummer XIII, dem Tod, hereinbrechen wird. Wie oft fälschlich (auch von Serienmördern und Filmemachern) angenommen, bedeutet die XIII nicht das blutige Ende, sondern eine bedeutsame Änderung im Leben.
#4: Heute geht’s zum Einkauf mit meinem „Mercedes“. Für mein zweites Frühstück will ich ein Salzstangerl kaufen und der Kühlschrank muss nach dem Wochenende wieder aufgefüllt werden. Vor vielen Jahren bin ich mit meinem Vorgänger-Trolley auf zwei Angeheiterte getroffen, die in der Nähe des Branntweiners am Gehsteig herumgelungert sind. Sagt der eine zum anderen: „Heast, pass auf! A Mercedes!“ Seitdem nenne ich meine Einkaufstrolleys immer Mercedes. Der Stern fehlt halt noch.
#5: Mein zweites Frühstück besteht aus Kaffee (wieder) und einem frischen knusprigen Salzstangerl (von dem ich das meiste Salz immer herunter kratze) mit Butter und Käse.
#6: Heute ist der erste Tag von Rapid Blog Flow – das ist eine Wirkshop Reihe (ja, das heißt genau so!), zu der Judith I, Sympatexter, Herrin von Word-or uns Emanzonen geladen hat. Wir versammeln uns, um den Kampf gegen die schleimigen Blogwürmer aufzunehmen, die uns bisher am schnellen Bloggen gehindert haben. Keine Frage, wir werden sie besiegen! Mein Motto: Im Alter macht man keine halben Sachen mehr! Mit einem kleinen Klick auf das Foto kommst du zum Sympatexter Imperium.
#7: Ich stelle meine „Zu-verschenken-Box“ vor den Hauseingang. Es gibt noch einige Bücher, Magazine und Kressesamen einer türkisen Partei, die neue Besitzerinnen suchen.
#8: Zum Abendessen gibt es heute „Honey Ginger Grilled Salmon“ – dazu habe ich eine leckere Marinade vorbereitet. Der Fisch kommt nun in den Kühlschrank bevor er ins Backrohr geschoben wird. Wenn du am Rezept interessiert bist, klicke auf das Foto.
#9: Als Beilage zum Lachs gibt es Bio-Reis aus Österreich – Österreis eben. Ja genau, wir sind ein Reisanbaugebiet – in Gerasdorf bei Wien wird er im Trockenreisanbau kultiviert. Du willst mehr Infos zum Österreis: Klicke auf das Foto!
#10: Ein wenig Bewegung muss sein. An der Alten Donau komme ich beim Denkmal des Hl. Koloman vorbei. Der Weg ist Teil des Jakobsweges, der auch quer durch Wien führt. Der Legende nach war Koloman, ein irischer Königssohn und Wanderprediger, unterwegs nach Jerusalem. In Stockerau hat man ihn fälschlicherweise für einen Spion gehalten und nach langer Folter am 17. Juli 1012 hingerichtet. Schon bitter, wenn man ausgerechnet in Stockerau aufgehalten wird. Er hätte besser in Kaisermühlen bleiben sollen!
#11: Darauf freue ich mich schon den ganzen Tag. Die ORF-Produktion Liebesg’schichten und Heiratssachen ist DAS HIGHLIGHT im Sommer. Ich verpasse niemals eine Sendung! Elizabeth T. Spira hat dieses Format entwickelt und wurde damit zur absoluten Quoten-Queen im österreichischen Fernsehen. Sie hat die Sendung von 1997 bis 2019 gestaltet und moderiert. Aber die einsamen Herzen, sprich schwer vermittelbare Männer, werden einfach nicht weniger – und so gibt es glücklicherweise die Liebesg’schichten auch nach dem Tod von Toni Spira weiterhin. Wir befinden uns nun in der 25. Staffel!
12 von 12: Mein toller 12. Juli 2021
#12: Ein schöner Tag geht zu Ende. Am Abend mache ich noch einen kleinen Abstecher zur Neuen Donau und wähle für das Foto einmal eine anderen Perspektive. Ich hoffe, das Wasser rinnt nicht aus – so wie bei Paulchen Panther. Die MA45 Wiener Gewässer wären sicher nicht amused. Kindheitserinnerungen kommen hoch. Die Sendung „Der rosarote Panther“ habe ich GELIEBT und so wie die Liebesg’schichten niemals verpasst.

Daher darf zum Ende Paulchen nicht fehlen:

Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon so spät?
Soll das heißen, ja ihr Leut,
mit dem Paul ist Schluss für heut‘.

Paulchen, Paulchen mach doch weiter jag‘ das Männchen auf die Leiter.
Säg und pinsle bunt die Wände, treibe Scherze ohne ende.
Machst ja manchmal schlimme Sachen über die wir trotzdem lachen.
Denn du bist wir kennen dich, doch nur Farb‘ und Pinselstrich.

Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon so spät?

Schade, dass es sein muss.
Ist für heute wirklich Schluss?

Heute ist nicht alle Tage. Ich komm‘ wieder, keine Frage.

(spätestens am 12. August!)

Doch, für heut ist wirklich Schluss.

3 Dinge die mich als Aufräumcoach nerven

3 Dinge die mich als Aufräumcoach nerven

Es gibt 3 Dinge die mich als Aufräumcoach nerven. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich liebe meine Arbeit als Entrümpelungsexpertin, und ich liebe es, dabei zu sein, wenn die Wohnungen spürbar leerer werden, aber die folgenden Punkte bringen mich regelmäßig auf die Palme. 

1. Wegwerfen = Umweltsünde

It's a sin - schwarzer Text auf weißem Hintergrund

Viele Menschen tun sich sehr schwer ungeliebte, unbenutzte und unnötige Dinge zu entsorgen. Neben „das-könnte-ich- noch-irgendwann-einmal-brauchen“ ist einer der Hauptgründe die Entsorgung selbst und die Angst, man könnte zur großen Umweltsünderin mutieren, wenn etwas im Müll oder im Wertstoff Sammelzentrum landet.

Manchmal bemerke ich sogar Empörung: „Ich möchte doch nicht Teil der Wegwerfgesellschaft sein.“ Also belässt man die Dinge lieber in der vollgestopften Wohnung. Verschenken, Verkaufen oder Upcyceln sind natürlich Alternativen – aber dazu braucht es Zeit und es können hartnäckige Zwischenlager entstehen. Das wiederum verzögert den Prozess des Entrümpelns.

Die Devise „das-könnte-ich-irgendwann-noch-einmal-brauchen“ wird umgewandelt in „das-müsste-ich-irgendwann-einmal-verkaufen-oder-verschenken“.

Fakt ist, die Umweltsünde wird nicht begangen, wenn etwas sachgerecht entsorgt wird, sondern VIEL früher, nämlich wenn ein (unnötiges) Ding

  • produziert wird
  • mehrfach um die Welt reist
  • um in einem Einkaufszentrum zu landen
  • wo Menschen mit ihren Autos hinfahren
  • wo wertvolle Grünflächen versiegelt und in Parkplätze umgewandelt werden
  • besagtes Ding gedankenlos mitgenommen wird ohne dass es wirklich gebraucht wird
  • weil die Werbung so geile Versprechungen abgibt
  • und weil es angeblich so günstig ist

Ich bin beileibe kein Fan vom Wegwerfen – und meine erste Wahl ist auch immer das Verschenken. Dazu verwende ich die zeitschonende „zu-verschenken-Box“ Methode.

ABER:

  • manche Dinge will einfach niemand mehr
  • sind nicht mehr gut genug (auch wenn man selbst das vielleicht glaubt)
  • die eigenen zeitlichen Ressourcen sind begrenzt – und Verkaufen, sogar Verschenken, kann sehr zeitaufwändig sein
  • auch Sozialkaufhäuser und Flohmärkte entsorgen Dinge, die sie nicht verkaufen können
  • das Ende aller physischen Dinge ist IMMER der Müll

DAHER:

Anstelle sich ganz viele Sorgen am Ende des Lebenszyklus eines Produkts zu machen, ist es viel besser, sich die Gedanken betreffend „Umweltsünde“ dann zu machen, wenn wir als Konsumentinnen die Kaufentscheidung treffen. Denn nur dann besteht die Möglichkeit, zu beeinflussen, welche Dinge nicht oder nicht mehr produziert werden.

2. Sortieren statt Entsorgen

Storage Box

Dinge endgültig loszulassen, ist für viele Menschen alles andere als einfach, besonders wenn in jedem – noch so profanem – Gegenstand ein sentimentaler Wert und eine Erinnerung gesehen wird.

Anstelle Dinge zu entsorgen, wird versucht, sie besser zu verstauen. Es wird neben-, hinter- und übereinander gestapelt, nach Kategorien und Farben sortiert, in Ordnungsboxen investiert – aber an der Situation ändert sich dadurch nur wenig. Je enger die Dinge aneinander kleben, je weniger Freiraum sie haben, desto schneller wird die ursprüngliche Unordnung wieder Einzug halten. Spätestens dann, wenn man „schnell“ etwas sucht und das Gesuchte ganz unten im Stapel liegt.

„Wenn-ich-doch-nur-mehr-Stauraum-hätte“ ist ein Wunsch, den ich oft höre. Aber Tatsache ist, je mehr (Stau)raum, desto mehr Kram.

Manche erfüllen sich den Wunsch nach mehr Stauraum auch und lagern Dinge in ein Self Storage Abteil aus. Möbelhäuser und Geschäfte für Wohnaccessoires bieten zudem von Ordnungsboxen bis hin zu ganzen Ordnungssystemen alles was das Aufräumerinnen-Herz begehrt.

Ordnungsboxen können durchaus hilfreich sein, selbst Self Storage kann sinnvoll sein, wenn man Dinge kurzfristig – z.B. zwischen Umzügen – lagern möchte.

ABER:

Weniger Dinge in der Wohnung erreicht man nur durch Entsorgung der nicht mehr benötigten Dinge und in Folge durch eine „gar-nicht-erst-in-die-Wohnung-lassen“ Strategie.

3. Minimalismus zerstört die Wirtschaft

It's a sin - schwarzer Text auf weißem Hintergrund

„Wenn alle so wären wie du, dann hätte das den Niederbruch der Wirtschaft zur Folge,“ das ist auch ein Satz, mit dem ich manchmal konfrontiert werde. Stimmt, aber wäre das so schlimm, wenn die Wirtschaft, so wie wir sie derzeit kennen, niederbrechen würde? Ein System, das auf Ausbeutung von Mensch und Umwelt hinausläuft. Und viele „Bullshit Jobs“ erzeugt, die im Grunde genommen völlig unnötig sind. Dinge produziert, wo durch gigantische Werbemaßnahmen ein künstlicher Bedarf erzeugt wird. Dinge durch geplante Obsoleszenz frühzeitig kaputt gehen und daher wieder neu angeschafft werden müssen.

„Aber, wir brauchen die Jobs! Sonst gibt es so viele Arbeitslose!“ Heisst im Klartext, wir müssen Industrien auffangen und unterstützen, die als Dank dafür unseren Planeten zerstören. Dabei gibt es viele Bereiche, die mehr Personal ganz dringend brauchen würden. In der Kinderbetreuung oder in der Betreuung von älteren Menschen oder im Gesundheitswesen, zum Beispiel. Dort wird jedoch gespart und noch mehr eingespart.

Für mich gehört eine gute Dosis Minimalismus zum Entrümpeln dazu. Entrümpeln ohne Änderung des Konsumverhaltens ist für mich zu wenig. Das ist nur die eine Seite der Medaille. Dinge loszulassen und ein Stück Vergangenheit hinter sich zu lassen, ist die Einstiegsdroge – das Ziel ist es jedoch, aus dem „immer-mehr“-Hamsterrad auszusteigen.

 

 
  • Brauche ich es oder „will“ ich es nur?
  • Welchen Nutzen bringt mir der Kauf und welche Kosten?
  • Wie viel Lebenszeit muss ich aufwenden, wenn ich es kaufe?
  • Wo wird die Neuerwerbung ihr künftiges fixes Zuhause haben?
  • Kann ich es auch gebraucht kaufen?
 

Monatsrückblick Juni 2021: Mörderische Hitze

Uli Pauer Juni 2021 Mörderische Hitze Donauinsel

Mörderische Hitze ist das erste, das mir für den Monatsrückblick Juni 2021 einfällt. April und Mai waren eher kühl und oft regnerisch, aber im Juni 2021 ist der Sommer und damit die Hitze mit voller Kraft zurückgekehrt. Hitze in der Stadt ist für mich nicht optimal, schon gar nicht, wenn die Temperatur auf über 30°C klettert und der Urlaub noch in weiter Ferne ist. Ich habe das Gefühl, mein Gehirn schmilzt proportional zum Wärmegrad am Thermometer und meine nach Süden ausgerichtete Wohnung erhöht noch die Pein. An diesem Punkt werde ich zur hochsensiblen Hitzehasserin. Es wird Zeit für einen kühlen Island-Krimi und einen noch kühleren Eis-Kaffee.

Monatsrückblick Juni Wetter Thermometer auf 40°C
Im Stadtgebiet steigt die Temperatur im Juni schon auf 40°C

1. In der Lobau

Ich dachte, ich kenne die Lobau gut, aber im Blättergewirr des Sommers habe ich mich einige Male verirrt. Die Lobau ist Teil des Nationalparks Donauauen und ich habe im Juni mehrere schöne Wanderungen unternommen. Die Lobau liegt im Stadtgebiet Wien und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Dennoch hat sie im Sommer den Flair eines Dschungels und man kann sich gut vorstellen, wie man plötzlich vor einem verfallenen Tempel steht. Ich habe erst im Herbst 2020 die Lobau wieder für mich entdeckt. In der kühlen Jahreszeit herrscht hier eine ganz andere Stimmung. Das Grün weicht dem Grau der kahlen Baumstämme und man kann die gefrorenen Lacken sehen. An Tagen über 30° denke ich an die kühlen Nebelschwaden, die man frühmorgens an einem Novembertag genießen kann. Ich liebe diese metallische Atmosphäre und die frische Luft und wenn die ganze Landschaft in ein fahles silbergraues Licht getaucht ist.

2. Von The Blog Bang zu The Content Society

Der Monat Mai war ein Monat der Challenges. Ganz ohne Challenge geht es auch im Juni nicht. Ich habe mich entschlossen, meine Bloggerinnen-Karriere auf das nächste Level zu bringen. Während ich bei The Blog Bang den „Ich bin dabei“-Button noch zögerlich am letzten Tag um 23:59 gedrückt habe, bin ich nun voller Überzeugung und Freude zur Content Society gewechselt. The Blog Bang hat nicht nur unglaublich viel Spaß gemacht, sondern mich auch richtig gut beim Bloggen unterstützt. Und ich habe viele tolle Mit-Bloggerinnen und ihre spannenden Themen kennengelernt. Daher war für mich klar: The Blog must go on!

Im Juni sind folgende Blogartikel entstanden und ich habe jedes Mal selbstbewusst „Veröffentlichen“ gedrückt.

Bei meinen Blogartikeln geht es mir immer auch um die Kehrseite des Entrümpelns – um das erst-gar-nicht-ins-Haus-lassen – sei es in Form von unerwünschten Geschenken oder unbedachten Spontankäufen.

3. Lockdown-Ende

Ich weiß gar nicht, wie lange ich nicht mehr in einem Lokal essen war, aber im Juni war es dann soweit. Mit der 3G-Regel ist es jetzt auch möglich, auszugehen. Welche Freude, wieder einmal in einem schönen Gastgarten zu sitzen und sich bedienen zu lassen. Wir waren in unserem Lieblingsrestaurant und haben – ganz klassisch wienerisch – ein Wiener Schnitzel mit Erdäpfel-Vogerlsalat bestellt. Als Nachspeise gab es Powidltascherl, das ist ein Gebäck aus Kartoffelteig gefüllt mit Zwetschken Marmelade.

4. Was sonst noch los war im Juni

Ich hoffe, dass auch die Pflanze längerfristig lächeln wird – leider habe ich keinen „grünen Daumen“ – ich versuche es hin und wieder, eine Pflanze an meine Umgebung zu gewöhnen.

Nach reiflicher Überlegung durften 2 Dinge bei mir einziehen – eine Pflanze und eine Emailletasse. Ich gebe zu, ich habe genug Tassen im Schrank, aber eben nicht alle. Die Tasse ist die Verbindung zu meiner Krimi-Leidenschaft und zu meinen True-Crime Podcasts. Und jeden Tag in der Früh genieße ich meinen Kaffee in dieser Tasse.

Ich habe eine Zugreservierung gemacht bzw. machen lassen. Nun sollte das ja in weniger als 1 Minute über die ÖBB-App zu erledigen sein, aber durch unerklärliche, fast kafkaeske Verstrickungen brauchte ich geschlagene 50 Minuten, um mit Hilfe einer geduldigen Dame vom Support meine Tickets zu bekommen. Der Zug fährt zwar durch Österreich, die Waggons gehören auch der ÖBB, aber das Ziel ist die Schweiz und die Sitzbelegung kann man sich nur auf einer tschechischen Seite anschauen. Ich brauchte 2 Tage, um mich von diesem langen Telefongespräch und der sich daraufhin anbahnenden depressiven Stimmungslage wieder zu erholen.

5. Ausblick auf Juli

Nachdem ich nun immer leihweise den Laptop meiner Tochter oder meines Mannes verwendet (sie behaupten: entwendet) habe, wird es Zeit, ein eigenes Gerät anzuschaffen. Der alte Standcomputer hat nach 12 Jahren Dienst schon etliche Macken und darf in Ruhestand gehen. Außerdem passt so ein Gerät einfach schwer in den Koffer, wenn man verreisen will.

Ein Wirkshop steht im Juli auch noch an. In typischer Sympatexter Manier macht Judith Peters natürlich keinen gewöhnlichen Workshop. Da ich schon von der Challenge Boom Boom Blog im April so begeistert war, nehme ich natürlich auch am Wirkshop teil. Wir werden gemeinsam einen Blogartikel schreiben und weitere 8 Beiträge planen.

Im Juli und August will ich meinen neuen Online-Entrümpelungs-Kurs fertigstellen. Es soll eine flotte Challenge werden, wo wir in nur 30 Tagen die bewohnten Bereiche von unnötigen Dingen befreien.

In Anlehnung an unser Motto beim Bloggen:

DECLUTTER LIKE NOBODY IS HOLDING YOU BACK!

Bücher wegwerfen – schlimm wie Kindesweglegung? 3 mögliche Gründe

Bücher wegwerfen Bücher in Box mit Aufschrift Zu Verschenken

Für viele ist Bücher wegwerfen ein absolutes NOGO. Bücher verkaufen oder verschenken mag ja noch gehen – aber in den Papiermüll?

Auf geniale und humorvolle Weise hat das Harald Schmidt schon vor vielen Jahren erklärt: Goethe ist überschätzt!

Nicht alle sehen es so entspannt wie Harald Schmidt – in einem Artikel in der Washington Post wird Aufräum-Queen Marie Kondo attackiert. Sie vertritt die Ansicht, dass 30 Bücher in etwa ausreichend sind. Viele sind mit dieser Meinung nicht einverstanden, wie die Headline hier zeigt: „Keep your tidy spark-joy hands off my book piles, Marie Kondo!

Warum fällt es schwerer, Bücher wegzuwerfen oder auch nur wegzugeben, als z.B. gebrauchte Kleidung, Dekorationsgegenstände oder Küchenutensilien? Warum fühlt es sich so an, als würden wir etwas ganz verwerfliches tun?

1. Buch als (Status)-Symbol

Bücher sind nicht einfach Gegenstände, sondern Symbole. Sie stehen für Wissen, Bildung, Kultur, Intelligenz und sozialen Aufstieg. Und auch für die Ideen darin und die Menschen dahinter. Wenn wir ein Buch weggeben oder sogar wegwerfen, dann fühlt sich der Akt des Wegwerfens ebenfalls wie ein Symbol an. Es fühlt sich so an, als ob wir auch die Autorin oder den Autor mißachten würden.
 
Und genau diese Symbolsprache wurde politisch auch immer wieder genutzt, sei es, dass Bücher am Index gelandet oder verbrannt worden sind. Es ist immer darum gegangen, die Ideen oder Menschen zu unterdrücken oder zu zerstören. Daher fällt es uns auch heutzutage noch so schwer, uns von Büchern zu trennen, weil wir meinen, dass wir damit auch eine Aussage über die Qualität des Buches treffen und auch über uns als gebildete Menschen.
 
Trotz elektronischer Medien sind Bücher noch immer Symbole für ein gutbürgerliches und intellektuelles Leben. Bücherwände und Privatbibliotheken dienen als Lebensziel. Damit kann man Besucherinnen auch heute noch gut beeindrucken. Die von Büchern überquellenden Arbeitszimmer von Professoren oder Autorinnen kommen mir in den Sinn oder die gutbestückten Bücherwände in so manchem Wohnzimmer.
 
Die Ex-Schwiegermutter meines Mannes fragte ihn – er arbeitete damals im Verlagswesen – ob er ihr ein paar Bücher mitnehmen könnte. Ja, sehr gerne – welche Bücher sie denn lesen möchte? Lesen? Nun ja, auf den Inhalt käme es ihr nicht so an – sie würde sich aber über einige Exemplare in Magenta und Violett freuen. Bücher waren für sie Symbole einer gediegenen Einrichtung.

2. Buch als Identifikation

Wir identifizieren uns mit manchen Büchern stark und sehen ein Stück eigene Persönlichkeit darin. Sie waren vielleicht in einer anderen Lebensphase einmal wichtig.

Ich hatte schon die ganze Wohnung entrümpelt – mit einer Ausnahme: Meinen Büchern, die ich als begeisterte Leserin über viele Jahre hinweg angeschafft hatte. Klassiker der österreichischen und deutschen Literatur und auch jede Menge Krimis und Thriller. Meist als Taschenbuch und in kleiner Schrift, viele 30 bis 40 Jahre alt. Lange Zeit schwindelte ich mich darüber hinweg, indem ich dachte: Die Bücher haben doch gut Platz im Regal. In Wirklichkeit verstaubten sie und gelegentlich saugte ich darüber. Dann: Ich werde sie zwar nicht mehr lesen, aber sie taugen noch als Dekoration. Und als kleinen Hintergedanken: Besucherinnen werden beeindruckt von meiner Belesenheit sein.

Als Teenager hatte ich sogar einmal den Wunsch, eine eigene Bibliothek zu besitzen. Sie sollte sich idealerweise in einem idyllischen englischen Herrensitz befinden und ich wäre die Gattin eines echten Lords, also eine Mylady. Der Butler würde, je nach Tageszeit, Earl Grey oder besten Single Malt servieren während ich es mir in den Lederfauteuils mit einem Buch gemütlich machte. Ich sehe dieses Szene auch noch heute anschaulich vor mir. Herrenhaus und Lord wurden (glücklicherweise) nie Realität – aber die Bücher dieser Phase – Agatha Christie, Dorothy L. Sayers und P.D. James – waren noch lange Zeit in meiner Wohnung vorhanden. In deutscher Übersetzung. Die ich in Teenagerjahren völlig in Ordnung fand, nun aber nicht mehr lesen würde.

Eines Tages – ich war wieder mit dem Staubsauger zugange – fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Diese Leserin, d.h. diese Rolle von mir, existierte in der Form nicht mehr. Zwar lese ich noch immer leidenschaftlich gern, aber hauptsächlich mit meinem e-Book Reader, wo ich die Schriftgröße einstellen kann und Hintergrundbeleuchtung habe. Oder ich höre Audiobücher und Podcasts. Und ich interessiere mich für neue Autorinnen und Autoren. Als ich dies begriffen hatte, war es plötzlich ganz leicht, meine alte Büchersammlung loszulassen.

3. Buch als (m)ein Besitz

Der Endowment-Effekt, auch bekannt als Besitztumseffekt, beschreibt, wie Menschen den Wert ihres eigenen Besitztums einschätzen. Der Effekt sorgt dafür, dass wir den Wert eines Gutes einfach nur dadurch höher einschätzen, weil wir dieses Gut besitzen. Der Besitztumseffekt wurde 1980 erstmals vom US-amerikanischen Ökonomen Richard Thaler erwähnt.

Bekannt ist ein Experiment mit Tassen, das Daniel Kahnemann 1990 durchführte. Dabei bildete er zwei Gruppen:

Der ersten Gruppe (den Verkäufern) gab er Tassen und fragte sie, welchen Preis zwischen 0,25$ und 9,25$ sie fordern würden, wenn sie die Tasse verkaufen müssten.
Die Teilnehmer der zweiten Gruppe wurden gefragt, welchen Preis sie zahlen würden, um die Tasse zu erhalten.
Der Preis der „Verkaufsgruppe“ lag im Mittel bei 7,12$ während der Preis der „Kaufgruppe“ gerade mal bei 2,87$ lag.

Eine liebe Freundin von mir entrümpelt schon seit längerer Zeit. Sie hat den Anspruch, für jedes ausgemusterte Ding neue Besitzerinnen zu finden, d.h. sie vermeidet es, Dinge wegzuwerfen. Gute Sachen in den Müll? Das macht sie nicht. Darum ist ihre Geschichte umso bemerkenswerter und sie zeigt, dass der physische Besitz einen großen Einfluss auf unsere Bewertung eines Dinges hat, selbst wenn wir uns schon davon trennen wollen.

Meine Freundin hatte pädagogisch wertvolle Bücher zum Verschenken und wollte diese in einem öffentlichen Bücherschrank platzieren. Nur war da leider kein Platz mehr für diese Bücher. Alles zugestellt mit – in ihren Augen – wertlosen Schundromanen von Konsalik und Simmel! Sorry, an alle Konsalik und Simmel-Fans an dieser Stelle.  Kurzerhand – sie ist eine Frau der Tat! – hat sie die literarisch wertlosen Machwerke in den Papiermüll gekippt und den so frei gewordenen Platz mit ihren wertvollen Büchern bestückt. Endowment Effekt in reinster Form. 🤩

4. Hard Facts zum Thema Buch

  • Rohstoff Papier: Papier kann neben Glas am besten recycelt werden. Die Recyclingquote beträgt über 70%
  • Wiederbeschaffung: Die meisten Bücher können einfach und kostengünstig oder sogar gratis wiederbeschafft werden.
  • Bücher aus der Bücherei: Normalerweise werden Bücher ohne nennenswerte Emotionen zurückgebracht. In meinen vielen Jahren als Mitglied der Büchereien Wien hatte ich niemals ein emotionales Problem mit der Rückgabe eines Buches – selbst wenn es mir noch so gut gefallen hat.
  • E-Books: E-Books vom Reader oder der Cloud zu löschen ist einfacher als ein Papier-Buch zu entsorgen. Das Medium macht einen großen Unterschied.

5. Resume 

  • Wie bei allen physischen Dingen: Sei zurückhaltend beim Erwerb eines physischen Buches – du wirst es womöglich nie wieder los. Die Mitgliedschaft in einer Bücherei zahlt sich immer aus.
  • Denke beim Entrümpeln daran, dass der Besitztums-Effekt eine kognitive Verzerrung ist, die auf alle wirkt. 
  • Auch ohne physische Bücher – oder mit nur wenigen Exemplaren – kannst du belesen, gebildet und intelligent sein. 
  • Auch wenn du dich von Büchern trennst, bist du deswegen kein schlechterer Mensch und es bedeutet nicht, dass du eine negative Aussage über den Autoren oder Autorin triffst.
 

12 von 12: Mein fantastischer 12. Juni 2021

Portrait Uli Pauer

12 von 12: Bei dieser Blog-Tradition mache ich jetzt das erste Mal mit. Heute ist Samstag, der 12. Juni 2021 und ich dokumentiere diesen Tag mit 12 Bildern. Es ist der 163. Tag des gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 202 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist wechselhaft – Sonne, Wind und sogar ein paar Regentropfen sind dabei.

Kaffeetasse mit Keramikhandfilter und Kaffeebehälter
#1: Der Tag beginnt wie immer mit Kaffee! Stark und Schwarz! Ein Morgen ohne Kaffee?! Einfach undenkbar! Ich liebe meinen Keramik-Handfilter.
Matte mit zwei Hantelsets (1 kg und 3 kg) und 2 Faszienrollen
#2: Nachdem ich Sport während der Woche sträflich vernachlässigt habe, kann ich mich heute (mit viel schlechtem Gewissen) dazu aufraffen, meine Rückengymnastik auf der Matte zu machen und auch das Training mit den Hanteln.
Voller Wäschekorb mit Tarotkarte "The Hanged Man"
#3: Ich fühle mich gestärkt für die Hausarbeit. Ich öffne den Wäschekorb und da lacht mir auch schon „XII – The Hanged Man“ entgegen. Ich lege zwar keine Tarotkarten, aber das Housewives Tarot – mit Illustrationen aus den 50er und 60er Jahren zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Zeit, die Waschmaschine einzuschalten.
Wäscheständer mit Wäsche am Balkon
#4: Die Wäsche ist fertig – und kann nun am Balkon trocknen. Gebügelt wird bei mir nichts! Das Bügeleisen habe ich schon vor langer Zeit entsorgt.
Bananenkuchenrezept und Bananenkuchenteig, bevor er in das Backrohr geschoben wird.
#5: Es ist Wochenende! Ein Kuchen muss her! Da ich noch ein paar Bananen habe, die schon sehr braun sind, entscheide ich mich spontan für ein Mandel-Bananen-Brot. Jane Pettigrew’s „Tea Time“ gehört zu meinen ältesten Kochbüchern. Es hat bisher alle Entrümpelungswellen überlebt. Agatha Christie, Dorothy L. Sayers und P.D. James gehörten zu der Zeit zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen. Wer englische Kriminalromane liebt, der weiß, dass eines IMMER hilft – selbst wenn der eigene Gatte gerade in die Häckselmaschine geraten ist – A BIG mug of tea with lots of sugar! Zugegebenermaßen – manchmal braucht es auch einen Brandy!
Fertiger Bananenkuchen und Kochbuch: Jane Pettigrew's Tea Time
Straßenszene mit Lokal
#6: Am Nachmittag mache ich einen kleinen Spaziergang und komme beim Branntweiner vorbei! Sie sind fast ausgestorben, aber hier existiert noch einer in meiner Straße. Weder Rauchverbot noch Pandemie konnten ihm etwas anhaben. Seit Jahren nehme ich mir vor, einmal in dieses „Lokal“ zu gehen, aber ich gebe zu, ich habe mich bisher nicht getraut. In symbiotischer Nachbarschaft gibt es hier auch einen der wenigen Pferdefleischhauer.
Kirche in Kaisermühlen, Wien, 22. Bezirk
#7: Mein Spaziergang führt mich vorbei an der Kirche, einer wunderschönen Basilika. Für den Campanile war dann aber leider kein Geld mehr vorhanden. Der Turm wurde nachträglich 1966 gebaut. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Alte Donau
#8: Weiter geht’s zur Alten Donau, wo heute schon reges Treiben herrscht. Es gibt hier viele Bootsverleihe. Auch das Strandbad Gänsehäufel ist in unmittelbarer Nähe. Ernst Hinterberger, der Autor von Kaisermühlen Blues hatte hier viele Jahre eine Kabane und die Vorlagen für seine skurrilen Charaktere hat er genau hier gefunden.
Bayern 3 True Crime Website Cover
#9: Es ist Zeit, das Abendessen zu kochen. Und beim Kochen höre ich immer gerne Podcasts, am liebsten True Crime. In „Verhängnisvolle Affären“ geht es um Online-Dates, die allesamt vor Gericht gelandet sind. Um Knast-Boys, falsche Priester und Tinder-Dates, die durch SEK-Kommandos beendet wurden. Right up my alley! 
Tisch mit 2 Tellern mit Putenbraten und Spätzle, Salat und Weißwein.
#10: Zum Abendessen hat sich nun auch mein lieber Mann eingefunden und gibt es Putenbraten mit Spätzle und Salat, dazu ein Glas Weißwein. Während ich noch die ideale Kameraeinstellung suche, wartet er schon ungeduldig auf das Essen. Als Nachspeise gibt es natürlich den Bananenkuchen. Sehr lecker! Wird mein Mann den Abwasch machen? Er sagt: Ja – On the 12th of Never. Mist, falsche Frage!
Dessertteller mit einem Stück Bananenkuchen und Kuchengabel
Alte Donau mit Blick auf das Strandbad Gänsehäufel
#11: Nach so viel Essen ist nochmals ein kleiner Spaziergang angesagt. Es ist schon Badeschluss und das Gänsehäufel kann sich endlich von den vielen Besucher*innen ausruhen.
Füße ausgestreckt auf einer Parkbank mit Blick auf die Alte Donau. 12 von 12 geht zu Ende.
#12: Eine Rast auf meiner Lieblingsbank mit Blick aufs Wasser, bevor es wieder nach Hause geht. Ein schöner Tag ist nun fast zu Ende.

Vorsicht! Konsumfalle! 6 Tipps wie du ihr entkommst!

Konsumfalle 100% off Bild mit Eule

Wenn wir über Entrümpeln und Minimalisieren reden, dann denken wir oft an das Entsorgen nicht mehr benötigter Gegenstände, und weniger an die Konsumfalle, die uns gefangen hält. Die dazu beiträgt, dass neue Dinge  hinzukommen, wenn wir doch ohnehin schon mehr als genug haben. 

Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast. Marc Aurel

Wir tun uns oft sehr schwer loszulassen, auch wenn viele Dinge bei uns nur ein kümmerliches Dasein fristen. Das Kleidungsstück passt nicht mehr, aber vielleicht gelingt in diesem Jahr die Gewichtsabnahme, so zumindest die Hoffnung. Die Schuhe stehen schon seit Jahren ungebraucht herum, aber sie waren einmal so teuer, zu schade um sie wegzuwerfen. Die Bleikristall Vase – Geschenk von Tante Inge – ist im Abstellraum gut versteckt und setzt Staub an. Aber sie war ein Geschenk, so etwas entsorgt man doch nicht. Die Liste lässt sich fast unbeschränkt fortsetzen. Und so vergeht Jahr um Jahr, und Wohnung, Keller und Dachboden werden immer verstopfter.

Aber nicht nur die Dinge, die wir bereits besitzen, sind ein Problem, auch die Dinge, die neu dazukommen, die sich irgendwie hinterrücks in unseren Haushalt „einschleichen“.

Hier sind die 7 besten Tipps, um dem Zufluss der Dinge SOFORT Einhalt zu gebieten.

1. Überlege dir den Nutzen

Was passiert, wenn du ein Ding nicht kaufst?
Hast du eventuell schon etwas im Haushalt, das du verwenden kannst?
Kannst du es dir ausborgen oder gebraucht kaufen?

2. Sei vorsichtig bei Angeboten und Konsumfallen-Schnäppchen

Die ganze Werbemaschinerie will nichts anderes, als dich dazu zu bringen, zu kaufen und mehr zu kaufen. Dafür werden Hunderte von Millionen investiert. Und es wird ganz tief in die psychologische Trickkiste gegriffen. Besonders spontane Käufe haben meistens das Potential dich zu enttäuschen. Und bedenke immer:

Am meisten sparst du, wenn du etwas gar nicht kaufst; nämlich 100%.

Künstlicher Druck wird aufgebaut: Einmaliges Angebot, nur noch bis zum x-Tag.
Alle Angebote kommen immer wieder. Ganz sicher!

Diese Werbestrategien sollen dich nur in die Konsumfalle locken.

3. Schreib eine Liste mit geplanten Anschaffungen

Lass immer ein paar Tage vergehen, bevor du die Anschaffung machst – je größer die Anschaffung ist, desto mehr Tage solltest du vergehen lassen. Oft erledigt sich der Wunsch dann von selbst. 

4. Visualisiere das zukünftige „Zuhause“ der Neuanschaffung 

Viele Dinge, die uns im Weg sind, haben kein richtiges Zuhause oder es ist schlichtweg der Platz (z.B. im schon überbordenden Kleiderschrank) nicht vorhanden.

Kaufe nur Dinge, für die du einen Platz visualisieren kannst und dieser Platz auch vorhanden ist.

5. Für neue Dinge kann ein altes Ding gehen

Du kaufst z.B. eine neue Pfanne – die alte Pfanne kann gehen!
Du brauchst nicht für alles ein backup. Mach dir keine Sorgen! Im Fall des Falles gibt es fast immer einen Plan B.

6. Wie viel Lebenszeit kostet diese Anschaffung

Ein Ding kostet nicht nur Geld, sondern vor allem deine Lebenszeit – sowohl für die Anschaffung als auch die Wartung – und nicht zu vergessen, die Entsorgung! Frag dich daher immer, ob es dir das wert ist. Für jedes Ding, das produziert wird, gehen viele Ressourcen darauf, auch für billiges Zeug.

Sei auch achtsam bei den sogenannten „Kleinigkeiten“ – denn auch „Kleinvieh macht Mist“ und kann sich zu einem großen Berg summieren.

7. Vermeide unerwünschte Geschenke

Sprich mit deinen Freundinnen und Familienmitgliedern, was an Geschenken erwünscht ist und was nicht.

Viele meinen, zumindest eine „Kleinigkeit“ muss sein, aber genau diese Kleinigkeiten stehen dann oft ungenutzt und ungeliebt herum.

Wünsche dir z.B. gemeinsame Unternehmungen. Oder etwas, das du verbrauchen kannst, wie z.B. ein gutes Getränk oder ein besonderes Lebensmittel.
Wichtig ist, darüber zu reden – und den anderen auch deine Gründe zu erklären.

Solltest du dennoch unerwünschte Geschenke bekommen, bedanke dich höflich und lass sie gleich wieder los. Lagere sie nicht endlos irgendwo in deiner Wohnung. Bei einem Geschenk ist die Geste wesentlich und du musst dich nicht schuldig fühlen, wenn du ein Geschenk hergibst oder entsorgst.

Sei auch du eine gute (Nicht)-Schenkerin, d.h. wenn jemand „nichts“ will, dann akzeptiere das bzw. schlage eine gemeinsame Unternehmung vor.