Mittwoch, der 12. Februar 2025 ist der 43. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 322 Tage bis zum Jahresende.
Es ist kalt, trüb, grau und es weht ein lebhafter Wind. Einer der Tage, an denen es im Wetterbericht heißt: Es fühlt sich kälter an. Außerdem hat es angefangen, leicht zu schneien. Der ganze Februar war sonnig und mit blauem Himmel – so ist zumindest meine Erinnerung.
Die grell leuchtende Sonne, die sowohl mein Wohnzimmer als auch mein Büro selbst im Winter in gleißendes Licht taucht, hat es mir 11 Tage lang schwer gemacht, zu schreiben. Am 12. Tag, dem Ausflugstag, versteckt sie sich mürrisch hinter den Wolken.
Ich fahre heute nach Tulln an der Donau. Die westlich von Wien gelegene niederösterreichische Bezirksstadt ist von Heiligenstadt aus in nur 22 Minuten mit dem REX erreichbar.
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Der Karl-Marx-Hof wurde 1930 eröffnet und ist mit ungefähr 1100 Metern Länge der längste zusammenhängende Wohnbau der Welt. Bei der Eröffnung im Jahr 1930 sprach der damalige sozialdemokratische Wiener Bürgermeister Karl Seitz die legendären Worte:
Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen.
Jedes Mal, wenn ich vor einem der Wiener Gemeindebauten stehe, denke ich an diesen Satz. Die Wiener Sozialdemokratie hat mehr als alle anderen Parteien dazu beigetragen, die Situation der Menschen in der Zwischenkriegszeit zu verbessern und sie aus ihren Elendsquartieren herauszuholen.
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Tulln ist eine der ältesten Städte Österreichs. Im Jahr 859 wurde der Name Tullina erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort war jedoch schon in vorrömischer Zeit besiedelt und Stützpunkt der römischen Donauflottille. In den letzten Jahren der Römerherrschaft soll angeblich der heilige Severin die Stadt besucht haben und so zur wunderbaren Rettung vor den Barbaren beigetragen haben.
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Tulln ist auch die Geburtstadt des österreichischen Malers Egon Schiele. Er wurde im Bahnhofsgebäude, wo sein Vater eine Dienstwohnung hatte, geboren. Die Wohnung kann auch heute noch besichtigt werden.
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Das kunsthistorisch bedeutendste Bauwerk in Tulln ist der im 13. Jahrhundert errichtete, elfeckige Karner. Der Begriff Karner, auch Carnarium, steht für ein Beinhaus. Als Bauherr gilt der letzte Babenberger-Herzog Friedrich II., der Streitbare.
Der Karner liegt direkt hinter der Stadtpfarrkirche St. Stephan.
Das Untergeschoß des Karners diente bis 1785 als Beinhaus für die exhumierten Gebeine des Friedhofs, der die Stadtpfarrkirche damals noch umgab.
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Ich wärme mich noch ein wenig im Mini-Einkaufszentrum auf und kaufe zwei rote Stumpenkerzen, bevor ich mich wieder auf den Weg zum Bahnhof mache.
Diese Kleinstädte – und mögen sie noch so lieblich sein – haben für mich immer eine Aura des Verlassenen.
Hier ist für mich zu wenig Leben.
Das Leben ist in Wien und dort fahre ich wieder hin.
Am Abend belohne ich mich mit einem wunderbaren Vanille-Sahne-Milchreis mit Himbeersauce, den mein nützlicher Kitchenboy Irv (aka Thermomix) für mich macht.
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Willst du mehr von meinen Abenteuern am 12. lesen? Hier entlang geht’s zum Augenblickstagebuch, das sind die 12-von-12 gesammelten Werke:
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
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