Keine Panik vor der Ausmist-Apokalypse

Ich bin – was das Ausmisten betrifft – nicht besonders furchtsam. Beim letzten gründlichen Küche-Ausmisten habe ich meine zweite (nicht mehr sehr ansehnliche) Auflaufform entsorgt. Mehr als eine auf einmal werde ich nicht brauchen. Dachte ich.

Dann kam es aber ganz anders. Der kulinarische Super-Gau trat ein. Der schwarze apokalyptische Reiter – der für den Hunger steht – klopfte an meine Tür.

Was war geschehen?

Ich hatte Gäste zum Abendessen eingeladen. Die Hauptspeise marinierte gemütlich in der Auflaufform vor sich hin.

Ich ging dazu über, die Zutaten für meinen berühmten Ribiselkuchen vorzubereiten, da fiel mir plötzlich ein: Ich habe keine zweite Auflaufform! Natürlich könnte ich den Kuchen am Blech machen – aber in der Auflaufform gelingen sie am allerbesten.

Was also tun?

Was will ich damit sagen?

Die Post-Ausmist-Apokalypse ist wesentlich weniger schlimm, als du es dir vielleicht in Gedanken vorstellst.

Selbst wenn du einen „Fehler“ beim Ausmisten machen solltest – solange du nicht irrtümlich deinen Ehemann oder deine Ehefrau ausgemistet hast, ist das in 99,9 % der Fälle nicht so schlimm. Du wirst du eine Alternative finden.

Wichtig: Die Vorteile eines locker-luftigen und aufgeräumten Zuhauses überwiegen bei weitem die gravierenden Nachteile, die ein für alle Eventualitäten vollgestopfter Wohnraum mit sich bringt.

Plan B hat übrigens funktioniert! Meine Nachbarin war gerne bereit, mir ihre Auflaufform zu leihen und wir hatten ein nettes Gespräch.

Schon Mama hat ihn gebacken. Das Rezept stammt aus ihrem altbewährten Kochbuch. Ich kenne niemanden, der ihn nicht geliebt hat oder liebt. Die Rede ist vom einzigartig fruchtigen und auf der Zunge zergehenden Ribiselkuchen. Das Originalrezept wurde von mir adaptiert.

Frisch, fruchtig, sommerlich – und Zucker-reduziert: Mein Lieblings-Ribiselkuchen
Zutaten:
2 Eiklar
Ein wenig Zucker (1 bis 2 Esslöffel)
280 g Mehl
Ein wenig Backpulver
Eine Prise Salz
140 g Butter
40 g Zucker
Ein wenig Vanillezucker
Zitronenschale
Ein wenig Zitronensaft
2 Dotter
250 – 300 g Ribisel
Zubereitung:
1. Die Ribisel vorbereiten (von den Stielen abstreifen, waschen)
2. Aus den zwei Eiklar und dem Zucker Schnee schlagen und kalt stellen
3. Mehl, Backpulver, Salz und Butter abbröseln (mache ich gleich in der Auflaufform)
4. Mit Zucker, Vanillezucker und den Dottern mit den Fingern zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten
5. Gleichmäßig in der Auflaufform verteilen
6. Mit einer Gabel einige Male einstechen
7. Bei 180 Grad Heißluft im Backrohr für ca. 10 Minuten backen
8. Die Ribisel mit dem Schnee vermischen
9. Den Teig kurz aus dem Backrohr nehmen und die Ribisel-Schneemasse darüber geben
10. Für weitere 10 – 12 Minuten backen
11. Auskühlen lassen und in Quadrate schneiden

Anmerkungen:
Das Rezept ist mengenmäßig passend für eine Auflaufform von ca. 20 x 30 cm. Gib Zitronenschale und ein wenig Zitronensaft je nach Geschmack bei. Der Kuchen ist auch gut zum Einfrieren geeignet.

Wer schreibt hier?

Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze und ermutige dich, Dinge auszumustern, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.

Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!

Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.

Deine Ausmist-Expertin

9 Gedanken zu „Keine Panik vor der Ausmist-Apokalypse

  1. Guten Morgen Uli,
    Ribisel sind also Johannisbeeren – wieder etwas dazugelernt!
    Ist auch alles ganz richtig, das mit dem Ausmisten…nur: was, wenn man keinerlei Kontakt zu Nachbarn hat? Irgendwo klingeln und fragen, das könnte ich niemals! Hab es seinerzeit *ein*mal versucht, als meine schwerverletzte Katze verschwunden war (Ausnahmesituation, da habe ich mich ganz ganz sehr überwinden müssen!)…aber niemand hat mir geöffnet – – – – ich hörte sehr wohl, dasz sie da waren.
    Naja, Kreativität brauche ich hier ja sowieso, in fast allen Lebenslagen.
    Sonntagsgrüsze aus dem Harz
    Mascha

  2. Liebe Uli,

    Vielen Dank, dass du bei meiner Blogparade mitgemacht hast!
    Dein Kuchenrezept liest sich wirklich lecker. Ich finde es gut, dass du Zucker-reduziert backst. Meist nehme ich auch nur die Hälfte oder ein Drittel des in Rezepten angegebenen Zuckers. Rote Johannisbeeren esse ich am liebsten pur, aber im Kuchen sind sie ebenfalls schmackhaft.

    Was die Ausmist-Apokalypse angeht, da kann ich noch an mir arbeiten. Deine Alternativen von Plan B bis Plan H (wow!) sind inspirierend.
    Ich habe mal eine nicht mehr so ansehnliche Auflaufform als Pflanzschale umfunktioniert, bevor sie dann irgendwann im Müll gelandet ist.

    LG Ingrid

    1. Es war mir eine Freude, bei deiner Blogparade mitzumachen. Es ist mir ein Anliegen zu zeigen, dass wir uns nicht aus Angst vor dem „was-wäre-wenn“ blockieren lassen sollten und viel unnötiges Zeug endlos für den Tag X aufheben. Mein Tag X ist gekommen und wieder gegangen und die Katastrophe ist nicht eingetreten.
      LG – Uli

  3. Mit Kreativität kann man ganz viele Herauforderungen lösen. Wir besitzen nur eine Kastenform zum Backen aber die Auflaufform (der Kasten wäre viel, viel zu klein für Lasagne 😉) für Kuchen umzunutzen, ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Definitiv wird keine runde Kuchenform einziehen, da ich nur alle Jubeljahre mal einen runden Kuchen backen würde. Und wenn Mann die Wahl hat, entscheidet er sich eh immer für den Schokorührkuchen – mit Guss, selbst bei 40° im Schatten…

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