Immaterielles Ausmisten unterscheidet sich dadurch, dass diese „Sachen“ körperlich nicht vorhanden sind.
In vielen Minimalismus-Foren und Ausmiste-Challenges stehen die materiellen Dinge im Vordergrund. Denn diese Dinge sind dir sprichwörtlich im Weg.
Sie verstauben.
Sie vergammeln in irgendwelchen Schränken oder Kellerabteilen.
Sie verstopfen den Wohnbereich und sie rauben die Luft zum Atmen.
Sie erschweren oder verhindern Besuche.
Sie kosten dich Geld und damit Zeit.
Sie schränken deine Freiheit und Flexibilität ein.
Sie kosten dich Klarheit und Übersicht und obwohl du alles hast, kannst du dennoch nichts finden.
Du bist gestresst.
Wie ist das mit den „Dingen“, die physisch keinen Platz brauchen, sich aber dennoch viel zu viel Raum und Zeit in deinem Leben nehmen?
Die dir das Leben schwer machen.
Die dir mental im Weg sind.
Nimm die folgenden Punkte einmal genau unter die Lupe und minimalisiere alles, was nicht hilfreich für dich ist, was dich nicht glücklich macht und du als sinnlose oder belastende Zeit- und Geldfresser oder als Energievampire einstufen kannst.
1. News
Baby geschüttelt, mit Kette gewürgt.
Welches Ausmaß an News (die zumeist zur Kategorie „Bad News“ gehören) ist vertretbar und welchen Sinn hat dieses Wissen für dich?
Wie viele Stunden pro Tag willst du mit Katastrophenberichterstattung verbringen?
Wie verarbeitest du (und auch deine Familie) die sich überschlagenden Meldungen über Kriegsgeschehen, Dürrekatastrophen, Klimaerwärmung, Covid-Zahlen, Betrugsaffären, Teuerungsraten und Femiziden?
Bedenke, dass die „News“ nicht DIE eine Wahrheit über die Welt darstellen. Redaktionen suchen die spektakulärsten Fälle aus und bereiten sie medial auf. Im Dezember 2004 als ein verheerendes Unterwasserbeben eine Reihe von Tsunamis mit Tausenden von Toten auslöste, gab es sicher auch andere „Bad News“ – die allerdings im Taumel der Tsunami Berichterstattung untergingen.
Ich sage nicht, dass du in Zukunft überhaupt keine Nachrichtensendungen mehr konsumieren solltest, aber überleg für dich, welche Berichte in welchem Umfang genug sind. Willst du wirklich jeden Tag mit Toten beginnen und mit mehr Toten beenden?
Sich mit Horrornachrichten zu beschäftigen, bringt so lange wenig, als du nicht selbst (und sei es auch noch so klitzeklein) etwas tust, das unseren Planeten in eine bessere Richtung bringt.
2. Social Media
Während sich die Nachrichtensendungen mit Schreckensszenarien überbieten, gibt es in vielen Social Media Accounts das perfekte Leben. Und jede Menge Angebote, die auch dir ein Leben in Luxus und Liebe, gerne im Kingsize-Bett oder im Schaumbad ermöglichen wollen. Alles in harmonischer Übereinstimmung mit den kosmischen Mächten und der Zahlenmagie. Daher kosten diese Angebote auch meistens 2.222 oder 5.555 oder 7.777 Euro – in bester Schnapszahlenmanier.
Und Fülle!
Fülle kannte ich früher nur aus Bibelversen oder von Tortenrezepten und brachte sie ansonsten mit beleibten Damen, die füllig genannt wurden, in Verbindung.
Nun versteht man unter Fülle die Übernachtung in 5-Sterne-Hotels, Limusinenservice und jede Menge Guccibrillen.
Es wird blumenreich und verfloskuliert beschrieben, wie das Universum schon eifrig darauf wartet, dir (und auch mir) endlich mal etwas Gutes zu tun. Das bisschen Mindset, sagt mein Coach, verkaufe ich dir gern.
Das Universum wird dann deinen Purpose droppen (oh, ich liebe Denglisch!)
Soulclients bringen.
Dich in deine Kraft bringen.
Die Umsätze ins 5, 6 oder gar 7-stellige katapultieren.
Transformationen schenken.
Du musst nur dem process trusten, mit dem Flow gehen und die gedroppten love-offers doch endlich annehmen! Sei es dir wert!
Wie viele Bullshit-Floskeln kann ein Mensch pro Tag ertragen?
Mein Rat: Minimalisiere, so viel du kannst!
3. Daten
Inbox, Fotos, Downloads, Ordner, Cloud, Speichermedien, …
Sie sind dir zwar nicht physisch im Weg und stellen dir auch keine hinterhältigen Fallen, wie die Legosteine am Weg ins Bad, aber sie sind dennoch eine nicht zu unterschätzende Last. Wie oft schon habe ich ein bestimmtes File gesucht, aber nicht gefunden. Ich kenne das nur zu gut aus eigener Erfahrung.
Daher gilt bei Daten: Löschen, löschen und nochmals löschen – und dann, erst dann, organisieren und kategorisieren und mit sprechenden Namen versehen!
4. Beziehungen
Ein heikles Thema. Kann man auch seinen Ehemann oder Tante Hilda minimalisieren?
Wenn dich eine Beziehung ständig traurig oder wütend macht, dich dein Gegenüber immer schlecht behandelt oder ignoriert und du dich fühlst, als wäre die Luft aus dem Raum herausgesaugt worden, dann ist es Zeit, darüber nachzudenken, zu dieser Person auf Abstand zu gehen oder dich von ihr zu trennen. Das gilt auch dann, wenn du allein für alle Beziehungsarbeit zuständig bist und kein Gleichgewicht herrscht. Auch dann solltest du erwägen, diese Beziehung zu beenden. Du bist auch nicht verpflichtet, dir zu Weihnachten oder sonstigen Feiertagen schauerliche Schwurbelgeschichten oder immer wiederkehrende Meckereien anzuhören. Zeit, alte Traditionen zu beenden und neue zu beginnen.
Ich meine damit nicht einen einzelnen Streit, wo einmal die Fetzen fliegen und man den Partner am liebsten auf den Mond schießen würde. Nein, ich meine diese zähen, klebrigen Beziehungen, die einen immer mit einem schlechten Nachgeschmack zurücklassen.
5. Tätigkeiten
Du tanzt auf allen Hochzeiten und hast eine meterlange To-do-Liste?
Dein Kalender ist randvoll mit Terminen?
Du hast erst wieder am 28. Dezember Zeit – in zwei Jahren?
Dir werden immer weitere Aufgaben zugeschoben, weil du ja die Beste bist und nur du es so gut kannst?
Dann ist es höchste Zeit, damit aufzuräumen und NEIN zu sagen!
Du hast das Bedürfnis, jetzt gleich zu starten? Dann ist das Workbook „Happy Beginnings“ richtig für dich. In dem PDF geht es um sieben Methoden, mit dem Ausmisten zu beginnen. Aber keine Sorge: Ich langweile dich sicher nicht mit seitenlanger Theorie. Es erwarten dich auch sieben Fragestellungen und sieben Aufgaben. Los geht’s: