12 von 12: Mein 12. Juli 2022: Heiligenkreuz und Mayerling

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Dienstag, der 12. Juli 2022 ist der 193. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 172 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist wechselhaft, mit Sonne, Wolken und lebhaftem Nordwestwind. Nach einem kühlen Wochenende legt die Temperatur langsam wieder zu und erreicht bis zu 25 Grad.

#01: Vorbereitung auf den Ausflug. Man beachte das themenbezogene klerikale Violett. Schließlich geht es diesmal in eines der ältesten Klöster Österreichs.

Nach dem misslungenen Emmersdorf-Ausflug haben wir heute eine neue Wanderung geplant. Es geht in den südlichen Wienerwald zum altehrwürdigen Stift Heiligenkreuz. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln muss generalstabsmäßig vorbereitet werden, denn sobald man die Stadtgrenzen Wiens verlässt, werden die Intervalle länger; viel länger.

#02: Die Anreise beginnt gemütlich am Praterstern. Wir fahren nach Mödling und von dort aus geht es mit dem Bus 365 weiter nach Heiligenkreuz.
#03: Heiligenkreuz empfängt uns mit strahlend blauem Himmel.

Das Kloster Heiligenkreuz wurde 1133 vom Heiligen Leopold III. aus der Dynastie der Babenberger gestiftet.

Es zählt zu den 300 Klöstern, die noch zu Lebzeiten des Heiligen Bernhard von Clairvaux entstanden sind. Das reguläre Klosterleben soll nach traditioneller Überlieferung am 11. September 1133 begonnen haben. Ich bezweifle das jedoch. Meine geheimen Forschungen ergeben den 12. September, denn am 11. waren die Mönche zweifellos noch mit Auspacken und Ausmisten beschäftigt.

Bevor wir jedoch die Klosterpforte durchschreiten, wollen wir dem Grab der Mary Vetsera einen Besuch abstatten, die am 30. Januar 1889 durch einen aufgesetzten Schuss aus einem Armeerevolver starb. Am 1. Februar 1889 wurde sie in einer unwürdigen Nacht- und Nebelaktion in einem schnell zusammengezimmerten Holzsarg im Selbstmördereck am Friedhof in Heiligenkreuz begraben.

#04: Grabmal der Marie Alexandrine, Freiin von Vetsera

Der Thronfolger der k.u.k. Monarchie, Kronprinz Rudolf, nahm die 17-jährige Baronesse „mit in den Tod“, wie es in vielen Schriften so schön melodramatisch heißt. Der von (damals unheilbarer) Syphilis geplagte Thronfolger wollte unbedingt mit jemand gemeinsam sterben. Seine Langzeitfreundin, die Sexarbeiterin Mizzi Kaspar lehnte ab. Mizzi informierte sogar die Wiener Polizei vom geplanten Suizid des Thronfolgers, wurde ab ignoriert. Mary Vetsera, ein naives und schwärmerisches Mädchen war wohl ein Zufallsopfer, denn die Liebe zu ihr dürfte sich aufseiten des Kronprinzen wohl sehr in Grenzen gehalten haben.

Der Tod der beiden löste einen Skandal der Sonderklasse im katholischen Hause Habsburg aus. In Windeseile wurde ein Gutachten erstellt, wonach der Kronprinz aufgrund eines Sturzes vom Pferd an temporärer Geistesschwäche gelitten haben soll. So stand einer pompösen Bestattung in der Kapuzinergruft nichts mehr im Wege.

Dass es am Tatort eine zweite Leiche gab, wurde fortan verschwiegen und zensiert.

Obwohl diese Tat so lange her ist, macht es mich dennoch unglaublich wütend, dass dieser „durchlauchtigste“ Herr und seine „feine“ Familie alles unter den Teppich gekehrt haben. Ich überlege, welche Anklagepunkte ich als Staatsanwältin gegen Rudolf H. hätte, wenn er noch am Leben wäre:

  • Mord aus niedrigen Beweggründen und in Verdeckungsabsicht
  • Vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten
  • Entziehung einer Minderjährigen

Mit düsteren Gedanken verlassen wir den Friedhof und durchschreiten die Klosterpforte. Wir schlendern durch den Innenhof des Stifts, besichtigen die Kirche und den Kreuzgang.

#05: Stiftskirche
#06: Kreuzgang

Nun wird es Zeit, unsere Wanderung zu beginnen. Der Weg soll angeblich gut markiert sein, aber diesmal will ich nichts dem Zufall überlassen. Ich habe technisch aufgerüstet mit einer Tracking-App. Wir machen uns also auf nach Mayerling, wo das ehemalige Jagdschloss von Kronprinz Rudolf steht.

#07: An den Markierungen ist tatsächlich nichts auszusetzen. Wir spazieren gemütlich durch den Wald.

Bald schon gelangen wir zum Jagdschloss Mayerling, den Tatort für den Mord an Mary Vetsera und Selbstmord von Kronprinz Rudolf. Unmittelbar nach dem Verbrechen befiehlt Kaiser Franz Joseph, das Schloss in ein Kloster umzubauen und es den Karmeliterinnen zu übergeben. Heute beherbergt es ein kleines, aber feines Museum. Es ist ein schöner und friedlicher Ort. Das erste Mal seit vielen Jahren rieche ich Rosen. Sie sind klein und unansehnlich, aber verströmen einen wunderbaren Duft.

#08: Jagdschloss Mayerling. Dort wo jetzt die Kirche steht, war das Schlafzimmer von Rudolf, in dem er Mary und sich am 30. Januar 1889 erschoss.
#09: Eingang zum Museum in Mayerling

Am 31. Januar 1889 berichtet die Wiener Zeitung, dass Seine k.u.k. Hoheit an einem Herzschlag plötzlich verschieden sei. Aber wenn der halbe Kopf fehlt und ein offener Sarg angedacht ist, kommen selbst die Habsburgs mit dieser Geschichte nicht weit.

#10: Original Haare von Mary Vetsera. In Frieden ruhen schaut anders aus!

Einige Tage nach dem ersten „Begräbnis“ wird Mary in einen Kupfersarg umgebettet und in einer Gruft beigesetzt. Diese wird 1945 von sowjetischen Soldaten geplündert. Eine Neubestattung findet am 7. Juli 1959 statt.

1992 gibt es wieder einen spektakulären Grabraub. Der Linzer Möbelhändler Helmut Flatzelsteiner stiehlt die sterblichen Überreste, weil er der genauen Todesursache nachgehen will. Er beauftragt ein forensisches Institut mit der Untersuchung, indem er vorgibt, dass es sich bei den Gebeinen um eine Verwandte von ihm handelt.

Als er die Geschichte einer Zeitung verkaufen will, fliegt er jedoch auf und die Polizei beschlagnahmt die Leiche. 1993 wird Mary Vetsera erneut bestattet. Der Heiligenkreuzer Abt lässt die Gruft mit Erde füllen, um etwaigen Grabräubern vorzubeugen.

Update und Empfehlung:

Der Podcast „Klenk und Reiter“ der Wochenzeitschrift „Der Falter“ beschäftigt sich eingehend mit den Geschehnissen am frühen Morgen des 30. Jänner 1889 und auch mit dem aufsehenerregenden Grabraub 1993. Florian Klenk ist Investigativjournalist und Chefredakteur vom Falter und Christian Reiter ist Gerichtsmediziner.
->>> Die gestohlene Mary Vetsera

Es wird Zeit für uns, Mayerling den Rücken zu kehren und nach Heiligenkreuz zurückzukehren. Wir sind schon hungrig und freuen uns auf die Klostergastwirtschaft. Aber zuvor müssen wir noch ein paar Kilometer zurücklegen.

#11: Wir durchqueren eine Furt und machen gleichzeitig eine kleine Kneipp-Kur.
#12: So erfrischt geht es zurück nach Heiligenkreuz.

Insgesamt laufen wir 21.110 Schritte und 14,7 km! Wir sind stolz auf uns und genießen im wunderbaren Klostergasthaus ein Wildragout mit Semmelknödel, dazu ein gutes Pils aus Aigen-Schlägel. Als Nachspeise gibt es eine fantastische Topfentorte. Gestärkt treten wir den Heimweg nach Wien an.

Live long and prosper! (Mr. Spock)

Frag dich: Was würden Mr. Spock oder Pater Tarcisius aus Heiligenkreuz sagen, wenn sie eine überfüllte Wohnung sehen, die dringend ausgemistet gehört? Ja, genau! Sie würden sagen: Fang doch mal an, dich von unnützem Gerümpel zu befreien. Hier geht’s zur fabelhaften „30-Tage-Ausmist-Challenge“. Jeden Tag ein kleiner Impuls, immer mit einem Augenzwinkern – inklusive Anleitung und Gurkenglasmethode. Informiere dich hier:

Monatsrückblick Juni 2022: Pleiten, Pech und Pannen und ein Happy End

Wenn ich die Fotos für den Monatsrückblick Juni durchgehe, die ich gemacht habe (oder auch nicht), dann ist das Motto dieses Monats ganz eindeutig: Pleiten, Pech und Pannen. Würde mich jemand zu meinen Aktivitäten befragen, müsste ich ganz oft „ja, aber“ sagen.

Ich hatte mir viel vorgenommen und ich habe versucht, die Pläne in die Tat umzusetzen, aber in den meisten Fällen ist es anders gekommen als geplant.

Pickelige Mönche und Kürbiskerne

Im Juni findet traditionellerweise die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Ich habe zwei Veranstaltungen im Kalender: Den Heiligenkreuzerhof mit der Bernardikapelle im 1. Bezirk und die Gustav Adolf Kirche im 6. Bezirk.

Vor der Pandemie war im wunderschönen Heiligenkreuzerhof immer Volksfeststimmung. Schon ab 17:00 wurden die leckeren Wildbratwürstel auf den großen Grill geworfen und es gab das ausgezeichnete und frisch gezapfte Bier aus der Stiftsbrauerei Aigen-Schlägel. Gut aussehende junge Mönche unterhielten sich mit den Besucherinnen.

Dieses Jahr: Ein mickriger Stand, wo ein paar pickelige Mönche Kürbiskerne und Tee verkaufen. Der schöne Plan, das Abendessen in den Heiligenkreuzerhof zu verlegen: Geplatzt wie eine Seifenblase. Mein Mann und ich ziehen unverrichteter Dinge wieder ab. Um irgendetwas zu essen, müssen wir uns mit schnellen Tortellini begnügen. Denn ich will ja noch in die Gustav Adolf Kirche. Wo es Kabarett vom Feinsten geben soll.

Das Event in der Gustav Adolf Kirche findet zwar statt, aber in sehr abgespeckter Form. Fast alle Ensemblemitglieder, die auftreten sollen, haben überraschenderweise ein Engagement irgendwo anders bekommen und stehen daher nicht mehr zur Verfügung. Das freut mich zwar sehr für die Schauspielerinnen und Sänger, aber das Publikum wird nur mit ein paar lahmen Gedichten abgespeist. Die Begeisterung hält sich sehr in Grenzen und dementsprechend verhalten ist der Applaus.

Zu Hause angekommen, meint mein Mann (der es sich schon mit Netflix gemütlich gemacht hat), dass er das schon geahnt habe. Und mein Pech, dass ich ihm nicht geglaubt habe. Besserwisser!

Die „12 von 12“-Chaoswanderung

Sonn- und Feiertage gehören eindeutig nicht zu meinen Lieblingstagen, da ich alle meine Freizeitaktivitäten viel lieber auf weniger stressbehaftete Wochentage lege, wenn andere arbeiten. Leider kann selbst ich nichts daran ändern, dass mein geliebtes „12 von 12“ diesmal auf einen Sonntag fällt.

Mein Mann und ich machen uns also auf nach Emmersdorf in der Wachau, um am Welterbesteig nach Melk zu wandern und von dort mit dem Schiff nach Krems zu fahren. Bereits in St. Pölten wird unser Plan jedoch über den Haufen geworfen, denn in St. Pölten steht der falsche Zug am Gleis.

Die ganze Chaos-Wanderung ist in meinem „12 von 12“-Artikel dokumentiert.

Highlight: Der Heurige Mayer-Resch in Krems, der glücklicherweise „ausg’steckt“ hatte.

Bye, bye Emmersdorf

Die missglückte Wanderung wollen wir so nicht auf uns sitzen lassen. Der 21. scheint uns auch numerologisch gesehen als der perfekte Tag, um den Misserfolg in einen Triumph umzuwandeln. Mein Mann und ich entscheiden uns daher, einen weiteren Versuch zu starten. Diesmal gelangen wir sogar bis Emmersdorf, aber genau wie bei der ersten Wachau-Wanderung ist der Wanderweg extrem schlecht markiert. Diesmal brechen wir die Tour bereits nach kurzer Zeit ab. Es ist zu heiß und wir beschließen, das Schiff nach Krems zu nehmen.

Blick auf Dürnstein

Wir haben genug von dieser idyllischen Kleinstadt, in der es zu spät fürs Frühstück und zu früh fürs Mittagessen ist. In Orten wie diesen gibt es erfahrungsgemäß zwei Aggregatzustände:
Tot (an Tagen, wo es wenige Touristen hierher verschlägt) und:
Überfüllt (an Sommerwochenenden und Tagen, wo touristische Events angeboten werden). Beides kann ich absolut nicht leiden.

Die Schifffahrt ist gemütlich und ich mache viele Fotos, während mein Mann von einem älteren Ehepaar aus Maine in Beschlag genommen wird, die sich unbändig freuen, einen Landsmann zu treffen. Während die Wachau gemächlich vorbeizieht, erfährt er alles über den Schiffbau des 19. Jahrhunderts. Ein Thema, für das er sich nicht wirklich interessiert, aber er hat nicht das Herz und auch nicht die Energie den Redefluss von John aus Maine zu stoppen.

In Krems angekommen, besteigen wir den nächsten Zug nach Wien-Heiligenstadt. Von dort aus ist es nicht weit zum Mayer am Pfarrplatz. Wir sind begeistert von diesem wunderbaren Heurigen und genießen leckere Fleischlaibchen und unseren Lieblingswein, den Grünen Veltliner.

Miss Saigon stirbt den Liebestod

Der 22. Juni hält eine positive Überraschung bereit und das sowohl für meinen Ex-Mann als auch für mich. Sein Covid-Test zeigt ein fieses „positiv“ an. Daher fällt für ihn „Miss Saigon“ im Raimund-Theater flach. Und ich komme unerwarteterweise in den Genuss einer wunderbaren Musical-Inszenierung, denn er schenkt mir seine Karte. Der VIP-Platz, Parkett 4. Reihe macht das Erlebnis noch eindrücklicher.

So viel Herz-Schmerz bin ich jedoch gar nicht mehr gewohnt und ich hätte mir gewünscht, dass das Ende weniger dramatisch und tödlich ist und Kim nicht den Liebestod sterben muss.

Ich stelle mir das alternative Ende so vor: Ellen (die Ehefrau) und Kim (die Geliebte) reisen gemeinsam mit Tam (dem Kind) ab, um ein neues Leben zu beginnen. John (Ehemann und Gelieber) bleibt in Bangkok zurück. Schlussszene: Die beiden Frauen besteigen die Gangway und singen: „Hit the road John, and don’t you come back no more, no more, no more …“

TCS Treffen in Grinzing

Meine Blogger-Kollegin Kerstin Salvador aus Berlin ist für einen Workation Aufenthalt im Weinviertel und so setzen wir die Idee eines Treffens der Wiener TCS Mitglieder in die Tat um.

Kerstin Salvador, Natalia Schweizer, Ingrid Mader, Monika Eisenbeutel und ich sind dabei. Es ist ein wunderbarer Abend mit intensiven Gesprächen. Ich hoffe, es wird eine Fortsetzung geben, denn dieser offline und live Austausch tut nach der langen Pandemie-Zeit so gut.

Ingrid, Kerstin, Natalia, Uli, Monika

Kerstin und ich spazieren noch durch die nächtliche Wiener Innenstadt. Die Hitze hat sich verzogen und ich zeige Kerstin die touristischen Highlights meiner Heimatstadt.

Rufus Wainwright und Pyjama Man

Das nächste kulturelle Highlight steht an. Wir haben Karten für das Rufus Wainwright Konzert im Volkstheater. Es ist einer der heißesten Tage in Wien bisher und ich war schon am Vormittag in der Innenstadt für meinen Friseur-Termin. Meine Lust, nun nochmals in die City zu fahren, hält sich sehr in Grenzen.

Glücklicherweise bessert sich meine Stimmung, als Rufus den Cohen-Song (und mein Lieblingslied) „Hallelujah“ singt. Wenn es nach mir ginge, dann müsste er das Lied mindestens 10x singen. In den Medien würde man tags darauf Folgendes berichten:

Eklat im Volkstheater! Bebrillte Dame stürmt auf die Bühne!

She tied him to a kitchen chair
(She broke his throne, and she cut your hair)
And from his lips she drew the Hallelujah

In der Pause entdecke ich „Pyjama Man„. Mein Mann meint, dass er ein neuer Super-Hero im Marvel Universum ist. 

Pyjama Man

Pyjama Man und sein Outfit werden sehr populär auf meinem Facebook-Profil. Besonders freue ich mich darüber, dass ich als „bebrillte Dame, die Fotos aus dem Hinterhalt schießt“ bezeichnet werde.

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10 Überlegungen zum Loslassen und Ausmisten

Du möchtest ausmisten und dich von vielen Dingen trennen? Der Wille ist da, aber irgendetwas hält dich immer zurück? Du denkst: „Das könnte ich doch vielleicht irgendwann einmal brauchen!“ Oder: „Das hat doch so viel Geld gekostet!“ Vielleicht hast du auch schon einige Versuche hinter dir, die ungeliebten Dinge loszuwerden, aber nach ein paar Monaten hat deine Wohnung wieder genauso verstopft ausgeschaut, wie zuvor.

Kommt dir das bekannt vor?

In den folgenden verlinkten Artikeln geht es darum, zu verstehen, warum es manchmal so schwerfällt, sich von Ballast, d.h. von überflüssigen Dingen zu trennen. Es geht nicht so sehr um die Tätigkeit des Ausmistens, sondern darum zu erkennen, was deine mentalen Blockaden sind, die dich davon abhalten, überhaupt zu beginnen. Und wie du diese Barrieren überwinden kannst, indem du sie erkennst. Denn dann wird es dir nicht nur viel leichter fallen, auszumisten, sondern du wirst die dadurch entstehende neue Ordnung auch nachhaltig etablieren. Der berüchtigte Jo-Jo-Effekt (ja, den gibt es auch bei Wohnungen!) gehört dann der Vergangenheit an.

Hier findest du alle 10 Artikel im Überblick. Wenn du auf das jeweilige Bild klickst, dann öffnet sich der ganze Artikel zum Nachlesen.

1. Warum dich Ausmisten befreit

Stellst du dir diese Frage: Soll ich überhaupt entrümpeln? Ich habe ja ein großes Haus oder eine große Wohnung und genug Stauraum. Die Dinge (auch wenn ich sie nicht brauche) haben genug Platz im Keller oder am Dachboden oder in den Einbauschränken. Sie stören doch niemanden und irgendwann könnte ich sie vielleicht brauchen. In diesem Artikel erfährst du, warum du dich sofort befreiter fühlen wirst, wenn du weniger Dinge in deinem Haushalt hast. Klicke im Bild auf die Freedom-Fahne und finde heraus, was Ausmisten für dich ändern kann.

Wie fühlt sich mehr Freiraum und damit mehr Freiheit für dich an?

2. Wann es Zeit ist, auszumisten

Jetzt! Es braucht weniger Zeit, als du vielleicht befürchtest. Und: Irgendwann ist kein guter Termin!

Geht es dir auch so?

  • Du suchst ständig Dinge, die du nur schnell irgendwohin gelegt hast?
  • Viele deiner Sachen haben kein fixes Zuhause?
  • Es stapeln sich Dinge, mit denen du dich irgendwann einmal beschäftigen willst?

Dann ist es Zeit, mit dem Ausmisten zu beginnen. Mach den Check und klicke im Bild auf den Wecker!


3. Emotionales loslassen und ausmisten

Emotionale und sentimentale Gegenstände zu entrümpeln ist sehr schwierig. Kuscheltiere aus der Kindheit, ererbtes Geschirr, der alte kratzige Pullover von der Oma, Glückwunschkarten, Eintrittstickets, verblasste Briefe, die schon seltsam riechen, alte Magazine aus der Schulzeit, mit Stars, die nun auch schon im Rentenalter sind, Muscheln vom Strandurlaub… Oft lagern sie jahrzehntelang in Boxen und Kisten, ohne dass du sie jemals auch nur anschaust. Aber Entsorgen? Schwierig, denkst du.
Wie es dennoch gelingen kann, davon handelt dieser Artikel. Klicke im Bild auf die Boxen!

Auch emotionale Gegenstände haben ein Ablaufdatum, besonders wenn keine positiven Gefühle mehr dahinter stehen oder du sie nur aus schlechtem Gewissen heraus aufbewahrst.

4. Dinge, die du „Irgendwann“ brauchen könntest

Die Befürchtung: „Das könnte ich vielleicht irgendwann einmal brauchen“ ist einer der hartnäckigsten Glaubenssätze, wenn es ums Ausmisten geht. Es steckt nicht nur ein Glaubenssatz dahinter, sondern oft auch eine große Angst, es später zu bereuen, dass du gewisse Sachen entsorgt hast. Bei welchen Dingen du besonders achtgeben solltest und wie du die mentale Irgendwann-Barriere durchbrichst, zeige ich dir im folgenden Artikel. Klicke auf das Monster und komm heraus aus dieser Falle. Das Ausmisten fällt dir dann sofort leichter.

Das „Irgendwann-Monster“ hat es sich auf deinem Sofa gemütlich gemacht. In hartnäckigen Fällen entwickelt es sich zum „Irgendwahn“.

5. Dinge, die sehr teuer waren

Bei Gegenständen, die so richtig teuer waren, fällt es noch einmal schwerer, diese auszumisten. Hier schlägt die „Sunk Cost Fallacy“, auch Kostenfalle genannt, zu. Das ist ein Begriff aus der Ökonomie, der sehr gut beschreibt, warum wir an Dingen festhalten, die uns immer noch Ressourcen kosten, obwohl sie uns längst nicht mehr von Nutzen sind. Im Artikel geht es darum, diese mentale Blockade zu erkennen und aufzulösen. Klicke im Bild auf das Schiff.

„That ship has sunk and it’s time to cut your losses!“

6. Dinge, die zu deinem „Fantasy-Self“ gehören

Ein Fantasy-Self ist ein idealisiertes Bild von dir, d.h. wer du sein möchtest oder wer du in der Vergangenheit einmal warst, aber auch wie du gern von anderen wahrgenommen werden möchtest. Dieser Teil von dir existiert vielleicht gar nicht mehr oder nur mehr in einer fernen Vorstellung, aber leider gibt es die Dinge dazu noch in deinem Haushalt. Und diese sind dir sowohl physisch als auch mental im Weg. Wie du dich davon trennen kannst, darum geht es im folgenden Artikel. Klicke im Bild auf die Krone.

Das Fantasy-Self ist tot! Es lebe dein True-Self!

7. Weniger Stress durch weniger Dinge

Entrümpeln wirkt sich positiv auf das Lebensgefühl aus. Es gibt einen Zusammenhang zwischen zu viele Dinge und Stress. Wer weniger besitzt, muss sich weniger mit seinen Sachen beschäftigen und hat daher auch weniger Stress. Daher ist es so wichtig, genau die Dinge (aber auch Tätigkeiten, Verpflichtungen oder Beziehungen) in dein Leben zu lassen, die dir Freude und Nutzen bringen – und nicht Frust und zusätzlichen Aufwand. Klicke auf das Gedankenknäuel im Bild und erfahre mehr dazu.

Mit weniger Dingen und Verpflichtungen ist es leichter, das Gedankenchaos zu entwirren.

8. Ausmisten ist gut für deine Beziehung

Unordnung und zu viel Zeugs kann ein echter Beziehungskiller sein und Ursache für viele Konflikte und Dauerstreit sein. Hier geht es vor allem um Dinge, die keinen Platz haben oder nicht auf ihren Platz zurückgebracht werden. Es geht um Gegenstände, wo der Partner/die Partnerin schon mit den Augen rollt. Kommen noch angespannte Finanzen hinzu, sind die Probleme und Schuldzuweisungen vorprogrammiert. Klicke auf das Herz im Bild und lies, wie du durch Ausmisten deine Beziehung verbessern kannst.


9. Bring frischen Wind in dein Leben

Du willst neu durchstarten? Neuer Job? Neue Beziehung? Gesünderes Leben? Du willst aktiver sein? Das geht leichter, wenn du die Dinge loslässt, die dich – vielleicht auch unbewusst – zurückhalten. Loslassen für den Neubeginn, denn zu jedem Anfang gehört immer auch ein Abschied. Es muss Platz für das Neue geschaffen werden. Mehr dazu erfährst du im Artikel. Klicke auf den Windhauch im Bild.

Lass den „Wind-of-Change“ auch durch dein Leben wehen.

10. Ausmisten und Perfektionismus

Perfektionismus ist einer der Hauptgründe, warum das Loslassen so schwerfällt. Du fängst mit dem Ausmisten oder Ordnung machen erst gar nicht an, sondern du willst zuerst die perfekten Bedingungen schaffen. Und du willst 100 % sicher sein, dass du nicht „das Falsche“ entsorgst und es später bereust. Du gibst dich nicht mit kleinen unperfekten Lösungsschritten in die richtige Richtung zufrieden, sondern du wartest. Und das kann mitunter sehr lange dauern. Manchmal ewig. Meine Empfehlung: Klicke jetzt auf das Bild und erfahre, wie du schneller weiterkommst.

Wir warten, während die Zeit vergeht. Worauf?

Das Blogformat „12 von 12“ – ein Plädoyer

Blogformat "12 von 12"

Du stellst dir vielleicht die Frage: Was ist das Blogformat „12 von 12“ eigentlich und wie bereichert es meinen Blog? Wozu soll ich „12 von 12“ verbloggen?  Es passiert doch gar nichts Besonderes bei mir! Und überhaupt, wer soll schon an meinem langweiligen Tagesablauf interessiert sein? Passt so ein persönlicher Artikel denn zu meinem Expertinnen-Status?

Judith Peters ist in ihrer (nicht ganz kompletten) Anleitung für das Blogformat „12 von 12“ auf diese Punkte eingegangen. Ich möchte noch ein paar Ergänzungen zu meinem Lieblings-Blogformat „12 von 12“ anbringen und warum ich finde, dass es so wertvoll ist und du es auf jeden Fall verbloggen solltest. Und ich beantworte die Frage, warum ich „12 von 12“ so liebe.

Hier kommt sie also: „12 von 12″: Die ultimative Anleitung

12 von 12 bringt Leben in „normale“ Tage

Die Vorgabe für das Blogformat „12 von 12“ ist es, den 12. des jeweiligen Monats in 12 Bildern zu dokumentieren und zu jedem Bild einen kurzen Text oder eine Bildunterschrift zu verfassen. Einfach den Tag – so normal wie er nun eben ist – zu dokumentieren. Doch was ist schon normal?

Für mich ist der 12. des Monats immer etwas ganz Besonderes, selbst wenn ich die Wohnung nicht verlasse. Denn an diesem Tag schärfe ich meinen Blick und achte auf die Details und speziell auf die Gegensätze. Auf das Schöne im Hässlichen und das Hässliche im Schönen. Auf die Zwischen- und Grautöne und auf das Schräge. Auf die besonderen Blickwinkel.

Ich stelle mir den Tag in seiner ganzen Dimension vor und suche mir die Details heraus, die für mich wichtig und interessant sind. Ich erzähle (mir) die Geschichte dieses Tages, blicke dazu auch manchmal in die Vergangenheit und suche den Konnex zur Gegenwart, so wie ich sie jetzt erlebe.

Sommerschnee – oder was ist schon normal?

Im besten Fall sollte JEDER Tag so sein, d. h. etwas ganz Besonderes, denn alle diese kleinen wertvollen Momente formen unser Leben. „12 von 12“ ist für mich die monatliche Erinnerung daran.

12 von 12 ist perfekt für Storytelling

„12 von 12“ ist eines der besten Blogformate, um Storytelling zu machen und zu üben. Du nimmst deine Leserinnen mit in deinen Tag und die Geschichte soll im besten Fall eine Sogwirkung ausüben, Spannung aufbauen und Inspiration sein. So wie bei einer guten Fernsehserie führst auch du deine Leserinnen von einem Cliffhanger zum Nächsten. Es muss ja nicht so dramatisch sein wie bei einem Thriller, aber die Leserinnen neugierig auf MEHR zu machen, ist definitiv ein Ziel.

Das Gute am Storytelling ist: Deine Leserinnen und Kundinnen lernen dich besser kennen. Speziell im Online-Business ist es wichtig, als realer Mensch aus Fleisch und Blut mit Ecken und Kanten wahrgenommen zu werden und nicht nur als blasse Hochglanzfigur. „12 von 12“ ist dafür eine wunderbare Möglichkeit.

Einige von euch haben vielleicht schon von Elizabeth T. Spira gehört. Sie war die Produzentin und Moderatorin der berüchtigten Wiener Alltagsgeschichten, wo sie normale Menschen interviewt und ein Stück ihres Alltags aufzeigt. Oder die Serie Kaisermühlen Blues von Ernst Hinterberger. Auch sie handelt von normalen Menschen (zumindest fast).

Beide Serien haben Kultstatus und sind mitverantwortlich für den schlechten Ruf Kaisermühlens, was wiederum für eine lange Zeit die Wohnungspreise niedrig hielt. Sie sind vordergründig lustig, aber sie zeigen z. B. auch Einsamkeit, Armut, Korruption oder Rassismus auf. Das goldene Wiener Herz, aber auch die Risse darauf. Wenn man genau hinschaut und hinhört.

Das ist für mich ebenfalls „12 von 12″ – die unterschiedlichen Fassetten und Nuancen zu sehen und zu zeigen. Auch wenn du nicht alles in deinen „12 von 12“-Artikeln verarbeitest – diese neuen Sichtweisen einzunehmen und geschärften Blicks hinzuschauen, ist für sich allein schon unendlich wertvoll.

Das graue Wien. Abseits der schönen blauen Donau, der Walzerseeligkeit und der Sachertorte. Wohin gebe ich meine Aufmerksamkeit? Was ist eigentlich „schön“?

12 von 12 lässt dich innehalten

Oft sehen wir die Geschichten in unserem Alltag gar nicht mehr, denn alles erscheint so normal und banal. SOS – same old shit – aber gerade darunter ist manchmal das Gold vergraben. Das sind die vielen Momente, die unser Leben ausmachen und die wir zumeist gar nicht beachten.

Der 12. des Monats ist für mich so etwas wie ein Detox-, Wellness- oder Awareness-Tag für die Seele. Ein Tag meines Lebens, den ich bewusst erlebe und dokumentiere, auch wenn ich keine fixen Pläne habe. Wo ich vieles hinterfrage. Das können wiederum scheinbar banale Sachen sein, wie der Name einer Straße oder der Ursprung eines Feiertags. Wo ich mich auf Spurensuche begebe.

Wo ich etwas von mir zeige, auch wenn ich auf keinem einzigen Bild zu sehen bin. Der Tag, an dem ich von außen (mit der Kamera) auf mich selbst und meine Umgebung blicke; und das mit Humor und Augenzwinkern – und ja, obwohl ich es zum Unwort des Jahres ernannt habe: Mit Leichtigkeit.

Auch wenn manchmal harte Arbeit dahintersteckt. So wie bei diesem 12von12-Artikel, wo ich für die Bildkomposition bei eisigem Wind und unter den neugierigen Blicken der Nachbarinnen im Hof herumgekrochen bin.

Wo sind die Leichen vergraben?

12 von 12 ändert deine Sichtweise auf „ereignislose“ Tage

Dein Leben mag ereignislos sein und du bist ans Bett gefesselt oder in der Quarantäne gefangen – einen 12von12-Artikel kannst du in den meisten Fällen dennoch schreiben. Solange du nicht im Koma liegst, ist es machbar. Selbst mit gebrochenen Händen kannst du den Artikel diktieren.

Alfred Hitchcock hat es in seinem Thriller „Rear Window“ oder „Fenster zum Hof“ eindrucksvoll gezeigt. In den ersten paar Minuten sieht man den Fotografen L. B. Jefferies, der mit gebrochenem Bein eingegipst im Rollstuhl sitzt. Die Kamera zeigt die Wohnung und die gerahmten Fotografien; Jeffries Werke. Dann schwenkt die Kamera hinaus in den Hof und zu den Nachbarwohnungen. Allein diese paar Minuten würden mehr als genug Stoff für mehrere 12von12 liefern.

Was ich damit sagen will: Jeder scheinbar noch so öde Tag liefert Tonnen von Material für ein 12von12! Du musst „nur“ innehalten und es sehen.

„If you don’t pull me out of this swamp of boredom, I’m gonna do something drastic“

sagt Jeffries. Während die Zuschauerinnen schon von Hitchcocks genialem Plot gefesselt sind, kann er noch nichts außer Langeweile erkennen.

Dir mag es an einem 12. des Monats auch so gehen. Dann schau dir die ersten paar Minuten der Eröffnungsszene von Rear Window an, bevor du dann den Blick deiner eigenen Umgebung zuwendest. Welche Geschichten siehst du in deiner Umgebung? Hier hast du den Beginn für dein 12von12.

Übrigens: Die Geschichten deiner Dinge erzählen dir auch, was zu dir gehört und wovon du dich lieber trennen solltest. Zum Beginn jeden Ausmist-Prozesses gehört daher auch ein ausgiebiger Rundgang durch die eigene Wohnung dazu. 

12 von 12 schärft deinen Blick für die Geschichten hinter den Bildern

Beim Blogformat „12 von 12“ geht es nicht nur darum, den Tag chronologisch zu dokumentieren, sondern die Geschichte des Tages zu schreiben. Ein Bild kann dabei sehr viel mehr aussagen und Hintergrundinformation in sich bergen, als man auf den ersten Blick annimmt.

Mann in blauem Anzug

Auf dem Bild siehst du eine Fernsehwerbung. Der Mann heißt Mike Lindell und er verkauft Kissen. Soweit so langweilig. Als Bildunterschrift könnte ich verwenden: „Fernsehabend mit meinem Mann. Es läuft gerade Werbung.“

Als ich dieses Foto vom Fernsehschirm jedoch gemacht habe, waren wir in einem Hotelzimmer in Miami. Ich hatte mir die Fernbedienung geschnappt und auf Fox News umgeschaltet. Das ist ein TV-Sender, den mein Mann absolut HASST. Es entbrannte ein erbitterter Kampf um die Fernbedienung … Mehr will ich dazu gar nicht sagen, denn ich möchte die Story in meinem Miami-Artikel verwenden. Aber du siehst das Prinzip. Du kannst und sollst auch die Story dahinter erzählen. Die Leserinnen sind virtuell dabei im Hotelzimmer und wollen wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Dasselbe Bild könnte ich ebenso für ganz andere Geschichten verwenden. Als Ausmist-Expertin würde ich auf die Hintergrunddekoration eingehen und erklären, warum man sich nur mit Dingen umgeben soll, die eine positive Bedeutung im Hier und Jetzt haben. Als Psychologin könnte ich die einzelnen Gegenstände und ihre Bedeutung näher betrachten. Ich könnte mich auf das kleine Kreuz am Revers fokussieren und auf Lindells Wandlung vom Drogenabhängigen zum Inhaber einer großen Firma eingehen. Ich könnte das Bild auch für die #farbkreisreise im Juni 2022 verwenden, denn die dominante Farbe ist Blau. Es sind dir keine Grenzen gesetzt!

Wichtig: Deine Leserinnen lieben die Story dahinter!

12 von 12 ist Inspiration für dich und deine Leserinnen 

Aber auch wenn du nicht hinter jedem Kochtopf oder Blumenstock eine spannende Geschichte entdeckst, unterschätze nicht die Inspiration, die du auf deine Leserinnen ausüben kannst.

Silke Geissen hat ein Bild ihres Gartens gezeigt und erwähnt, dass die Blumen „Tränendes Herz“ heißen. Das hat mich sofort in meine Kindheit zurückkatapultiert, denn auch wir hatten Tränende Herzen im Garten, aber ich wusste nie, wie die Blumen heißen. Diese kleine Bildunterschrift hat mich bei meinem Artikel „Wie ich wurde, was ich bin“ inspiriert und ich habe eine meiner Geschichten mit dem Blütenbild erzählt.

Brigitte Lause/Unsplash

Andere Bloggerinnen schreiben von der reichen Gemüseernte oder zeigen ein besonders leckeres und gesundes Gericht. Sie berichten von Spaziergängen oder Reisen oder sie machen wie Luise Geier-Asfiaoui Revolutionstage. Sie erstellen kleine Kunstwerke aus Judiths „Wort-des-Tages“-Abreißkalender, wie Susanne Heinen.

Bernadette Vollbracht erzählt von einem ungeplanten Krankenhausaufenthalt und ich sehe, dass auch bei anderen nicht immer alles glatt und stromlinienförmig abläuft.

Eveyn Steindor-Schmidt schreibt, dass sie getrocknete Küchenkräuter alle zwei Jahre wegwirft. Das bringt mich zum Lachen, denn in der Küche meines Mannes könnte ich durchaus noch Kräuter vom vorigen Jahrhundert finden.

Der Begriff „Schrittli“, den die Schweizerinnen, u. a. Christine Traut, gern verwenden, hat mich in den letzten Wochen inspiriert, auch wochentags wieder mehr auf meine Schrittzahl zu achten. Das Wort hat es sogar permanent in meinen Wortschatz geschafft!

Du bringst mit „12 von 12“ jemand zum Lachen?
Allein dafür bekommst du mindestens 1.000 gute Karmapunkte!

12 von 12 lehrt dich Dankbarkeit

Das Blogformat „12 von 12“ lehrt genau das: Achtsamkeit, Inspiration und Dankbarkeit.

Wenn ich an die vielen „12 von 12“-Artikel denke, die ich schon gelesen habe, dann weiß ich: Wir leben in der Fülle. Wir alle haben ein Dach über dem Kopf und wir haben genug zum Essen. Wir haben Partner und Partnerinnen, Kinder und Enkelkinder, Eltern, Freunde und Freundinnen. Wir reisen und wir bewegen uns in der Natur. Viele von uns haben einen Garten und Haustiere. Wir haben Zugang zu Kunst und Kultur. Wenn wir krank sind, können wir ins Spital fahren und wir haben eine gute Gesundheitsversorgung. Und so vieles mehr!

„12 von 12“ erinnert mich jedes Monat daran, wie gut es mir geht und wie wertvoll jeder Moment ist. 

12 von 12: Mein 12. Juni 2022

Sonntag, der 12. Juni 2022 ist der 163. Tag des gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 202 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist sommerlich heiß.

#01: Tarot: Der Teufel und der Ritter der Kelche

Normalerweise ziehe ich die XII – den Gehängten. Heute haben mich aber der Teufel und der Ritter der Kelche angelacht. Sie erinnern mich sofort an die vielen unerwünschten Instagram-Follower, die schleimige Texte wie folgenden verbreiten: „Ich grüße dich, Schönheit vom Himmel; tatsächlich bist du der fehlende Engel vom Himmel und deine Schönheit übertrifft meine Vorstellungskraft!“

#02: Die blaue Phase

Das Schlafzimmer, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2022. Heute ist der 12. Juni und ich bin wieder auf meiner 12von12-Mission unterwegs, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und Zivilisationen. Viele Kilometer von Wien entfernt dringen wir mit Zug und Bus in die Galaxie Wachau vor. So der Plan.

#03: Brutzelnder Speck fürs Sonntagsfrühstück

Um uns ausreichend für unsere Mission zu stärken, gibt es zusätzlich zu den Scrambled Eggs noch Speck. Dazu für meinen Mann einen English Muffin, für mich ein gutes Bio-Dinkelbrot – und natürlich ausreichend Kaffee für uns beide.

#04: Bushaltestelle 13A – Man in Red

Wir sind – trotz Baustelle – noch hoffnungsfroh und machen uns mit dem 13A auf zum Hauptbahnhof. Zu spät bemerke ich, dass mein Mann das „Merry Christmas“ Hawaii Shirt angezogen hat. Ob das mal gutgeht? Unsere Reise ist komplex, sehr komplex. Wien zu verlassen, sollte man sich wirklich gut überlegen. In den Galaxien außerhalb der Stadtgrenzen hat man mit gefährlichem Stoppismus und Langsameritis zu kämpfen.

Unser engagierter Plan sieht folgendermaßen aus:

Railjet von Wien nach St. Pölten (nur 5 Minuten Zeit zum Umsteigen!)
Regionalzug von St. Pölten nach Melk
Bus von Melk nach Emmersdorf
Gemütliche Wanderung (ca. 3 Stunden) von Emmersdorf zurück nach Melk
Schiff von Melk nach Krems
Nächstbester Zug zurück von Krems nach Wien

Leider wird unser Vorhaben bereits in St. Pölten durchkreuzt, da anstelle des Regionalzugs in Richtung Amstetten der Regionalzug in Richtung Horn am Gleis steht und wir diesen – trotz einiger Bedenken – wagemutig besteigen. 35 Minuten später sind wir in Krems, mit dem neuen Plan nach Dürnstein zu wandern.

#05: Krems mit Blumenschmuck

Nichts gegen Krems, aber Krems ist nicht Melk und auch nicht Emmersdorf und schon gar nicht Wien. Wie alle lieblichen kleinen Orte fühlt sich auch Krems an einem Sonntag wie ausgestorben an. Daran ändern auch die Touristen nichts, die hier in der wunderschönen Altstadt unterwegs sind.

#06: Ein passendes Vatertagsgeschenk?

Bedauerlicherweise ist der Laden geschlossen, sonst hätte ich sicher meinen Vorrat an Pfefferspray aufgefüllt.

#07: Blick auf Krems

Vom Kreuzberg, den wir über Umwege erreichen, hat man einen fantastischen Blick auf Krems und auf die Donau. Wir gehen rauf und wieder runter und bemühen uns, dem Wanderweg nach Dürnstein zu folgen, aber sowohl die Beschilderung als auch die Beschreibung des Welterbesteigs lassen sehr zu wünschen übrig.

#08: Das Leben in Stein

Nicht jeder kommt in der Justizanstalt Krems/Stein unter, manche müssen sich auch eine Wohnung nehmen. Stein ist Österreichs größte Strafvollzugsanstalt und in ihr befinden sich ausschließlich männliche Strafgefangene mit einer Haftzeit von über 18 Monaten bis lebenslang. Wir fühlen uns ebenfalls gefangen in dieser Stadt, die wir bislang vergeblich versuchen zu verlassen.

#09: Durchs Gestrüpp

Wir machen einen letzten Versuch den Wanderweg nach Dürnstein zu finden, der auch wirklich ein Weg und nicht eine asphaltierte Straße ist. Fast schaut es so aus, als wären wir erfolgreich, aber am Ende treffen wir wieder auf die Straße und nach fast drei Stunden Herumirren reicht es uns jetzt. Wir geben auf. Und gerade dann ist uns das Glück hold und wir sehen das Schild zum Weingut Mayer-Resch.

#10: Enttäuscht

Noch ist mir die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Aber das ändert sich bald. Beim Mayer-Resch gibt es einen fantastischen Grünen Veltliner und wir bestellen auch noch zwei Brote mit Schweinsbraten und Geselchtem. Nach fast drei Stunden bergauf und bergab und im Kreis herum endlich ein Lichtblick. So gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. 

#11: Zurück in die Heimatgalaxie

Wir befinden uns im Regionalzug nach St. Pölten. Ich bin erleichtert, dass wir uns wieder in Richtung Wien bewegen, auch wenn wir in einer uralten, fast schon historisch anmutenden Garnitur sitzen. Ich wusste nicht, dass es diese altertümlichen Wagons überhaupt noch gibt und dachte, diese wären schon längst verschrottet.

#12: Wien Hauptbahnhof

Wir sind gesund und glücklich wieder zurück in Wien, unserer Heimatstadt. Den Heurigen-Ausflug nach Krems hätten wir wesentlich einfacher gestalten können. Nun fahren wir in unsere Wohnung, um den weiteren Abend entspannt ausklingen zu lassen.

Monatsrückblick Mai 2022

Aufräumcoach Uli Pauer

Der Monat Mai stand ganz im Zeichen des Bloggens. Insgesamt habe ich zwar „nur“ zwei Artikel veröffentlicht, aber mit diesen beiden Artikeln bin ich sehr zufrieden. Der 12von12-Artikel vom 12. Mai 2022 markiert das 1-jährige Jubiläum der 12von12-Serie und nach 12 mal 12von12 habe ich dieses Format für mich perfektioniert. Für den Artikel „Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Minimalistin“ habe ich ganz tief in meiner Vergangenheit gegraben, was sowohl emotional belastend als auch befreiend war.

Die Challenge Boom Boom Blog

Challenge, die Zweite: Nachdem ich schon voriges Jahr an der „Boom Boom Blog“ Challenge von Judit Peters aka Sympatexter teilgenommen hatte, war es auch dieses Jahr selbstverständlich für mich, den Challenge-Artikel zu schreiben. Als ich jedoch das Thema hörte: „Wie ich wurde, was ich bin“, war ich erst einmal gar nicht begeistert. Schon wieder ein persönlicher Artikel, dachte ich mir.

Herausgekommen ist aber einer meiner besten und wichtigsten Artikel, seit ich blogge. Dieser Artikel hat mir auch viel Klarheit gegeben. Und es ist der Artikel, auf den ich bisher die meiste Resonanz und die meisten Kommentare bekommen habe.

Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Minimalistin

Das Landleben und das Aufwachsen in einem kleinen konservativen Ort mit starren Strukturen hat meine Einstellung zu „Dingen“ nachhaltig geprägt. Hier habe ich gelernt: Trenne dich von allem, was nur Ballast ist und dich an einem Ort festhält!

Ausflug an die Riviera

Nachdem wir (d. h. mein Mann und ich) die letzten zwei Jahre wenig gereist sind, sind wir im Mai zu einem Kurzurlaub an die französische Riviera aufgebrochen. Der Anlass war, dass unser Enkel Julian einen Festivalpass für die Filmfestspiele in Cannes gewonnen hatte und wir uns mit ihm treffen wollten. Und nach der anstrengenden Challenge-Woche waren die paar Tage in Nizza eine willkommene Abwechslung.

Damit ich ihn jederzeit (auch in einer großen Menschenmenge) wieder finden kann, hat mein Mann praktischerweise dieses Hemd in Magenta getragen. Im Hintergrund sitzt ein zerstückelter Teenager, was meistens passiert, wenn nicht ich selbst das Foto mache.

Mein persönliches Highlight war der Ausflug nach Saint-Paul-de-Vence. Das ist ein romantischer Ort im Department Alpes-Maritime, der im Laufe der Zeit viele bekannte Künstler beherbergte, die sich hier von der besonderen Stimmung inspirieren ließen. So zum Beispiel Matisse, Modigliani und Marc Chagall, der auch hier im örtlichen Friedhof begraben liegt. Wir schlenderten durch malerische Gassen, bestaunten Häuser und Galerien mit bunt lackierten Fensterläden und die vielen bepflanzten Blumenkübel.

Saint-Paul-de-Vence liegt auf einer malerischen Anhöhe.
Idylle ist zerbrechlich und es kommt auf den Blickwinkel an. Das will ich auch immer in meinen Blog-Artikeln und Blog-Bildern vermitteln. Daher liebe ich das Blog-Format 12von12 so. Und natürlich meine Grau-Serie-Artikel, wie „17 Shades of Grey: Das graue Wien„.

Affiliate für Judith Peters

Ich habe auch schon im vergangenen Jahr Judiths Kurse empfohlen, aber für die Challenge und auch für die neue Ausgabe von „The Blog Bang“ habe ich mich entschlossen, eine viel aktivere Affiliate Partnerin zu sein, als zuvor. Mein Ziel (neben der Empfehlung natürlich) war es, mit einfachen Mitteln und alltäglichen Bildern kreative Social Media Postings zu gestalten, die einen gewissen WOW-Effekt haben und eine Kombination aus meinem eigenen mit dem Wiener Schmäh darstellen. Genauso wie bei meinen Blog-Artikeln möchte ich auch mit den Social Media Posts meine Leserinnen zum Lachen, aber auch zum Nachdenken bringen.

Wie praktisch, einen feschen jungen Mann für eine Fotosession zur Verfügung zu haben. Mein Beitrag begann so: „Voriges Jahr: Ich habe „The Blog Bang“ gebucht.
Dieses Jahr: Ich bin als gefeierte Autorin in Cannes. Mit dem Privatflugzeug angereist, Limo wartet schon am Flughafen, Villa mit Riviera-Blick, gekleidet in Versace, …“

Viel zu viele Online-Kurse werben so ähnlich. Buche XY und in Nullkommanichts machst du 6-stellige Launches. Dann wird noch das Luxusleben aufgezählt, das angeblich schon wartet, wenn man nur zuerst für den magischen XY-Kurs tief in die Tasche greift. Und das alles geht ganz leicht! Für mich ist „leicht“ zu einem Unwort verkommen. Durch gutes Coaching oder Mentoring können Dinge leichter gehen, aber Zauberstab-Wedeln-leicht? Daran habe ich meine Zweifel.

Weil Judith eben nicht auf dieser „ich-verspreche-mal-das-Blaue-vom Himmel“-Schiene fährt und ich aus eigener Erfahrung weiß, welch ausgeklügeltes Konzept hinter ihren Kursen steht, war es für mich eine große Freude, Affiliate für sie zu sein.

Im Vorfeld der Challenge habe ich Judith auch interviewt. Obwohl ich zuerst ein wenig nervös war, hatte ich riesigen Spaß dabei. Ich habe mich sehr gut auf das Interview vorbereitet und Judith Fragen gestellt, die ihr so noch nicht gestellt worden waren. Wir teilen ja die Leidenschaft für Minimalismus: Judith mit ihren 1-Wort-Artikeln, besser bekannt als „Wort des Tages“ und ich mit meinem minimalistischen Lebensstil. Was lag also näher, sie zu Begriffen wie Müllionen, Rabatttanten und Emanzonen sowie ihren Sommerkurs „Müllrobics“ zu befragen, wo sie auch auf den Wegputzismus eingeht. Leider hatte ich einen „Bad Hair Day“. Dennoch gibt es das Interview hier zum Anschauen:

Was sonst im Mai noch los war

Ich habe endlich mein Büro neu gestaltet.

Das Bild im Bild ist schon einige Jahre alt – damals hatte ich noch eine Kurzhaarfrisur.

Ich habe einen wunderbaren 12von12-Artikel geschrieben und damit am 12.5.2022 das 1-jährige Jubiläum von 12von12 gefeiert, d.h. 12 mal 12von12 = 144 Einblicke in den jeweils 12. des Monats.

Ich habe bei Susanne Heines #farbkreisreise mitgemacht und hatte den Eindruck, dass Wien schon mehr Violett als Rot ist. Im Juni ist übrigens die Farbe Blau dran.

Ich habe den Autor Gert Heidenreich entdeckt. Das Hörbuch „Im Dunkel der Zeit“ ist ein wahrer sprachlicher Leckerbissen. Ich mag so schräge Charaktere, wie den grauhaarigen Kriminalkommissar Alexander Swoboda, der im fiktiven Zungen an der Nelda Mordfälle löst. Nicht jeder dort ist ihm seine neue Liebe vergönnt, wie man aus dem folgenden Text schließen kann:

„So sah ich euch stehen, ein nettes angejahrtes Paar. Man möchte neidisch werden, auf so viel trauliche Alterserotik. Aber man wird es nicht. Man möchte nicht in den Hängenden Gärten der Semiramis spazieren gehen, sondern zwischen Auroras frisch aufgegangenen Hügeln. Und deinen gewiss ausrundenden Speckgürtel Alex, der auch mit gewagtem Euphemismus nicht mehr als poignée d’amour zu bezeichnen wäre. Wer will denn sowas um die Hüften tragen?

Sieht sie deine Altmännerbrüstchen schlackern, deine Hamsterwangen fallen, wenn du dich auf sie beugst?“

Alterserotik mit Altmännerbrüstchen und Hamsterwangen klassifizieren jedenfalls für eine glatte 5-Sterne-Bewertung!

Worauf ich mich im Juni freue

Am 10.6.2022 findet in Wien wieder die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Ein jährlicher Fixpunkt ist für uns der Heiligenkreuzerhof. Dort gab es in den vergangenen Jahren köstliche Wildbratwürstel, aufgetischt von den Heiligenkreuzer Zisterziensermönchen und das fantastische Bier des Stiftes Aigen-Schlägl. Ich hoffe sehr, dass dies auch heuer wieder der Fall sein wird. Natürlich kann man auch die normalerweise nicht zugängliche Bernardikapelle besuchen. Diesen Programmpunkt haben wir jedoch schon vor Jahren abgehakt, daher können wir uns voll und ganz auf die Kulinarik konzentrieren.

Sowohl humorvoll als auch hochprozentig geht es in der Gustav-Adolf-Kirche weiter. Hier gibt es ein Kabarett-Programm mit Liedern im Stil von Georg Kreislers schwarzem Humor, Sketches mit Loriots ironischen Alltagssituationen und zum drüber Streuen die wortspielreichen Reime von Heinz Erhard. Das alles kann man mit besonderen Cocktails, wie z. B. „Jesus on the Beach“ oder „Pina Hebraica“ genießen.

Es gibt auch ernsthaftere Angebote. Aber wer mich kennt, weiß sicher, wohin es mich zieht.

Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Minimalistin

Mein Weg zur Minimalistin Porträt Uli Pauer

Es ist ein kalter Apriltag, an dem ich das Licht der Welt erblicke. Ich hätte ein Junge werden sollen, wenn es nach meinem Vater gegangen wäre. Ein Wunsch, der ihm weder an meinem Geburtstag noch später erfüllt wird, denn ein Sohn wird sich nie einstellen. Der Wunsch meiner Mutter hingegen wird Realität.  Mein Leben am Land mit den 3K (Kirche, Küche, Kinder) scheint vorgezeichnet, aber es wird nicht so kommen. Ich bin die Erste in der Familie, die studiert, die Erste, die nach Wien zieht, die Erste, die eine eigene Wohnung hat und auch die Erste, die sich scheiden lässt. So etwas hat es in meiner Familie bisher nicht gegeben, weder für die Frauen noch die Männer.

Wer oder was bin ich? Es ist eine komplexe Frage, denn ich habe viele Rollen und es gibt viele unterschiedliche Einflüsse, die bedeutsam sind. Ein wichtiger Aspekt in meinem Leben ist der Minimalismus und mein Weg zum Minimalismus beginnt schon sehr früh.

Wegziehen

Im Alter von vier oder fünf Jahren entschließe ich mich, meinen Heimatort zu verlassen. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich im Garten meiner Nachbarinnen stehe und Blumen in ihre Teile zerlege. „Hier werde ich nicht bleiben“, sage ich zu mir selbst. Auch 50 Jahre später habe ich diese Blumen noch genau vor Augen. Sie heißen Tränendes Herz.

Tränendes Herz – (Brigitte Lause on Unsplash)

Viele Jahre später sehe ich den Film „Der Knochenmann.“ Am Ende gibt es eine Szene, wo der Detektiv Brenner (gespielt von Josef Hader) nach einem anstrengenden Einsatz nach Wien zurückfährt. Auf der Südosttangente bittet er seinen Freund am Pannenstreifen zu halten. Er steigt aus und in der Hand hält er eine Plastiktüte, wo sein abgetrennter Finger auf schmelzenden Eiswürfeln wartet, wieder angenäht zu werden. Genussvoll atmet er die Luft der vorbei donnernden Lastwagen und Autos ein und sagt: „Endlich zu Hause!“ Genauso fühle ich mich, als ich in Wien ankomme. Und genauso fühle ich mich immer wieder, wenn ich nach Wien zurückkehre. Diese Stadt ist meine Heimat.

Ich liebe diesen Blick auf Wien! Meine grüne Heimatstadt an der blauen Donau!

Lernen

Im Vorschulalter ist es schwierig, allein ein neues Leben an einem anderen Ort zu beginnen. Das wird noch einige Jahre dauern. Die Zeit dazwischen vertreibe ich mir mit Lernen und Lesen. Denn eines ist mir klar und das lange bevor ich überhaupt weiß, was Feminismus ist: Für ein unabhängiges und eigenständiges Leben brauche ich eine gute Ausbildung. Um mich herum höre ich Aussagen wie: „Mädchen brauchen gar keine weiterführende Schule besuchen – sie heiraten sowieso und bekommen Kinder!“ Und wenn Ausbildung, dann am besten eine Haushaltsschule.

Er hod a klanes Häusl in der greanen Au
Er hod a guten Posten und a dicke siaße Frau

singt Arik Brauer.

Für mich ist klar: Ich werde diese Frau nicht sein, so sehr sich das meine Eltern auch wünschen. So ein Leben will ich nicht!

Lass dich nicht unterkriegen!

Später singe ich mit Ina Deter:

Ich sprüh’s auf jede Häuserwand
Ich such‘ den schönsten Mann im Land …

Dass ich den in meiner Umgebung schwer finden werde, ist mir auch klar. Meine Ideen sind hier nicht besonders populär.

Ich will raus aus der Enge einer konservativen kleinbürgerlichen und -bäuerlichen Umgebung. Am besten geht das mit leichtem Gepäck, einer guten Ausbildung und Geld am Konto. Das kleine Samenkorn Minimalismus ist gelegt und wächst zusammen mit meinem Wunsch wegzugehen, lange bevor ich diesen Begriff überhaupt zum ersten Mal höre. Ich konzentriere mich fortan auf Bildung und Kapital.

Nicht mein Ziel – begraben zwischen Dingen und Verpflichtungen! Meine Zukunft ist in der grünen Stadt.

1969 komme ich in die örtliche Volksschule. Ich bin sehr wissbegierig. Ich stelle meinen Lehrern ständig viele „warum“-Fragen und beschäftige mich mit jedem Begriff, der für mich neu ist. Der Religionslehrer erzählt uns mit bewegter Stimme von „Gnade“. Ich will wissen, was das genau ist. Wir sollen Adam, Eva und die Schlange zeichnen. Ich will wissen, warum es schlecht sei, Gut und Böse erkennen zu wollen. Er erzählt uns die Geschichte von David und Bathseba. Ich will wissen, was aus Davids erster Frau geworden ist. Er spricht von der Erlösung am Kreuz. Ich will wissen, wie genau wir nun erlöst sind. Meine Mutter wird in die Schule zitiert. Das Kind fragt zu viel. Davon lasse ich mich jedoch nicht aufhalten. Auch wenn analytisches Denken hier mit Misstrauen betrachtet wird, genau das ist und bleibt meine Stärke.

Skeptische Engel

Lesen, lesen und nochmals lesen

In meiner Familie wird nicht gelesen. Aus sehr unterschiedlichen Gründen. Im Haushalt gibt genau ein Buch: Das Neue Testament, in dem auf der Seite 1 die Namen meiner Eltern und ihr Hochzeitsdatum angeführt ist. Sie haben es anlässlich ihrer Heirat geschenkt bekommen.

Das Neue Testament, das meine Eltern geschenkt bekommen haben. Ich fange früh an, mich mit Religion zu beschäftigen.

Ich lese grundsätzlich alles, was die örtliche Bücherei zu bieten hat. Jugend- und Liebesromane langweilen mich rasch und daher wende ich mich schon in sehr jungen Jahren der Kriminalliteratur zu.

Bei diesem Genre kann ich nach Herzenslust den Fragen nach dem „Wer“, „Wie“ und vor allem dem „Warum“ nachgehen und meine analytischen Fähigkeiten schärfen.

Kriminalliteratur

Ich beginne mit Agatha Christie. Auf den ersten Blick erscheint ihre Protagonistin Jane Marple wie eine harmlose alte Jungfer und gar nicht wie eine Emanze. Auf den zweiten Blick sie ist aber weitaus scharfsinniger und tiefgründiger als erwartet. Und genau das ist ihre Stärke, zusammen mit ihrer Superwaffe, dem Strickzeug. 

Rettung in der Kindheit: Bücher! (Foto: Jeremy Horvatin on Unsplash)

Inspektor: Ich glaube, nur ein Weibergehirn und bloß auch nur Ihres konnte auf sowas kommen!
Miss Marple: Es mag Sie irritieren, Herr Inspektor, dass weibliche Gehirne manchmal
dem männlichen überlegen sind, doch Sie müssen sich nun leider damit abfinden!

Agatha Christie: Vier Frauen und ein Mord

Ebenso wie Jane Marple ist auch die Privatdetektivin Kinsey Millhone ohne Anhang und daher flexibel. Besitztümer würden sie nur stören und wie Ballast an ihr kleben. 

Mein Apartment ist klein.
Ich habe keine Haustiere.
Ich habe keine Zimmerpflanzen.
Ich bin viel unterwegs, und da lasse ich nicht gern etwas zurück.

Sue Grafton: A wie Alibi

Ein großes Haus, voll mit Sachen, ist von Kindheit an nicht mein Wunsch und wird es wohl auch in Zukunft nie auf mein Visionboard schaffen. Schon in jungen Jahren ist mir klar: Je mehr Besitz, desto mehr Zeit geht in die Verwaltung dieses Besitzes auf. Ich möchte nur Dinge, die mir sowohl Freude bereiten als auch nützlich sind und wenig von meiner Zeit beanspruchen. Die einer kritischen Kosten-Nutzen-Analyse standhalten. Da kann die Werbung noch so viele Milliarden ausgeben, eines glaube ich nicht: Dass man Emotionen käuflich erwerben kann. 

Auf die Frage, warum er (außer einer faltbaren Zahnbürste und den Kleidern am Leib) keine Besitztümer hat, antwortet Jack Reacher:

Slippery slope.
I carry a spare shirt, pretty soon I’m carrying spare pants.
Then I’d need a suitcase.
Next thing I know, I’ve got a house and a car and a savings plan and I’m filling out all kinds of forms.

Lee Child: Bad Luck And Trouble

Im Gegensatz zu Jack Reacher werfe ich meine Kleidung nach Gebrauch nicht weg. Ich besitze eine Waschmaschine. Aber den Grundsatz dahinter verstehe ich gut: Je mehr man hat, desto mehr Ballast schleppt man mit sich herum, desto weniger flexibel wird man.

Habgier und Streit: Verbrechen in der Nachbarschaft

Ich bin fünf Jahre alt und meine Mutter hat die Kronen Zeitung gekauft. Das ist etwas Besonderes. Normalerweise gibt es bei uns keine Zeitung. Aber Mord und Selbstmord haben es auch in unseren kleinen Ort geschafft und damit in die auflagenstärkste Zeitung Österreichs, die meine Mutter nun in ihren Händen hält. Das Opfer und ihr Mörder sind meiner Mutter gut bekannt, waren sie doch erst ein paar Tage zuvor bei uns im Haus.

Familienstreitigkeiten. Jung und Alt. Wenn ich an meine Kindheit und Jugend zurückdenke, dann ist Familienzwist zwischen den Generationen ein allgegenwärtiges Thema. Es geht dabei immer um Macht und Besitz, um einen Kampf zwischen Jung und Alt. „Die Alten“ übergeben „den Jungen“ Haus und Hof. Aber das Zusammenleben funktioniert in den wenigsten Fällen. Es wird von beiden Seiten viel erwartet. Hilfe, Dankbarkeit, Pflege, Geld, Bewahrung der Traditionen, Unterordnung.  

Die heile Familie ist oft nicht so heil.

Im Dorf meiner Kindheit ist Besitz alles. Um zu besitzen, bleibt man. Eher wird sogar das eigene Leben ruiniert, als diesen Besitz zurückzulassen. Es ist undenkbar, zu gehen. „Wohin soll ich denn gehen?„, fragen sich außerdem viele Frauen in meiner Kindheit und bleiben Jahr um Jahr, bis es zu spät ist. Viele dieser Frauen haben kein Geld und keine Ausbildung, dafür einen gewalttätigen Ehemann, eine Schar Kinder, pflegebedürftige Schwiegereltern und die schwere Arbeit am Bauernhof. Sie arbeiten von Früh bis Spät, um am Ende mit leeren Händen dazustehen oder mit einem Almosen abgespeist zu werden.

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann ist das eine enge und starre Welt, obwohl auf den ersten Blick alles so idyllisch ausschaut.  

Idylle am Land: Manchmal nur eine Illusion

Minimalistin aus Überzeugung

Die Last des Besitzes, den ich in meiner Kindheit so stark gespürt habe, ist ein wesentlicher Motivator, Dinge, aber auch Verpflichtungen, die mich beschweren, erst gar nicht in mein Leben zu lassen oder mich leichten Herzens davon zu trennen. Minimalismus ist für mich dabei etwas sehr Individuelles. Es geht mir nicht darum, nur eine gewisse Anzahl von Dingen besitzen zu dürfen oder das Leben mit möglichst wenig Sachen zu fristen. Für mich ist es wichtig, dass die Gegenstände, die ich habe, mir dienen und nicht umgekehrt; dass sie mir eine gute Zeit geben und mir nicht die Lebenszeit, unser wertvollstes Gut, wegfressen. 

Das Zitat aus dem Film „Fight Club“ 

Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.

habe ich für mich folgendermaßen abgewandelt:

Ich habe nur Dinge, die ich brauche und die mir das Leben leichter und schöner machen.

Klicke auf das Bild und du bekommst das Workbook via Mail.

12 von 12: Mein 12. Mai 2022

12von12 feiert das 1-jährige Jubiläum! Yeah! Mein erster 12von12 Artikel erschien am 12. Juni 2021, somit ist heute 12mal12. Ich liebe dieses Blogformat und mein Ziel ist ein 12von12-Tagebuch, das viele Jahre umfasst.  

#01: Mein Tag beginnt wie immer mit Kaffee – heute in der Stadtwohnung mit der „Jimmy“-Tasse!

Der 12. Mai 2022 ist der 132. Tag des gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 233 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist heiß. Erstmals kratzen wir an der 30 Grad Marke. Das ist etwas verwunderlich, denn heute steht am Heiligenkalender „St. Pankratius“; einer der fünf Eisheiligen. Dieses Jahr sind die Eisheiligen zu Schweißheiligen geworden! 

An Pankratius gibt es folgende Bauernregeln, denen man wohl uneingeschränkt zustimmen kann:

  • Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
  • Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.

Der Legende nach wurde Pankratius als 14-jähriger Waise zu seinem Onkel nach Rom gebracht, aber schon bald (304 n. Chr.) unter der Herrschaft des Diokletian wegen seines christlichen Glaubens enthauptet. 

#02: Podcast Iustitia: Spannende Kriminalfälle aus dem nachchristlichen Rom

Ein damaliger True-Crime-Podcast hätte sich so angehört:

Die Eltern sind früh verstorben und der 14-jährige Pankratius wurde von seinem Onkel aufgenommen. Das bedeutete für den Jungen die Übersiedlung von seiner kleinen Landgemeinde in eine unbekannte Großstadt. Der Onkel hat sich kaum um den verstörten und entwurzelten Teenager gekümmert und so ist Pankratius schon früh auf die schiefe Bahn geraten. Er ist einer berüchtigten und gewaltbereiten Jugend-Gang beigetreten, die ihm so etwas wie Familienanschluss gegeben haben. Seine Straftaten wurden jedoch immer mehr und schwerer und so wurde Panki (wie er von seinen Kumpels genannt wurde) nach mehrfachen bedingten Strafen zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt. Aber auch in der Jugendstrafanstalt stellte sich keine Einsicht und Besserung ein. Er endete, wie so viele von diesen verlorenen Jugendlichen, denen es in der Familie an elementarster Fürsorge und Struktur mangelt, KOPFLOS.

Detail am Rande: Selbst nach seinem Tod darf Pankratius nicht in Frieden ruhen, sondern sein (mutmaßliches) Skelett wird bis heute in der schweizerischen Gemeinde Wil als Reliquie öffentlich ausgestellt. 

#03: Eingang in die enge Naglergasse – Ursprünglicher Name: Hinter St. Pankraz

Zu Ehren des Heiligen Pankratius machen mein Mann und ich heute einen Ausflug in die Wiener Innenstadt und unser erster Stopp ist die Naglergasse, wo es im Mittelalter die St. Pankraz Kapelle gab.

„Nagler“ ist eine Verballhornung von „Nadler“. Im mittelalterlichen Zunftwesen stand der Begriff „Nadler“ für die Schmiede, die verschiedene Arten von Nadeln erzeugten und im Bereich rund um die Naglergasse ihr Gewerbe ausübten. 

#04: Die Adresse Naglergasse 24 existiert zwar noch, aber nichts erinnert mehr an die St. Pankraz Kapelle
#05: Am Hof 4 beherbergt 2022 ein großes Bürogebäude

An der Adresse „Am Hof 4 / Naglergasse 24“ stand bis 1575 eine Pankraz Kapelle. Vermutlich ist sie um 1155/1156 entstanden. In einer offiziellen Urkunde scheint sie erstmals 1158 auf. Um die Kapelle brachen über die Jahrhunderte immer wieder Rechtsstreitigkeiten aus, welchem Stift sie unterstellt sein sollte. Bis ins frühe 15. Jahrhundert stand die Kapelle völlig frei. 1461 wurde sie dann dem Schottenstift inkorporiert. Meine Vermutung ist, dass sich die Streitigkeiten weniger um die Kapelle als sakralem Raum als um eine Immobilie in bester Lage drehten.

#06: Das Schottenstift auf der Freyung

Ab dem Jahr 1547 mischten dann auch weltliche Würdenträger mit, wie der Baumeister Bonifaz Wolmuet, der hier ein Haus in seinen Plan einzeichnete. 

1575 haben zwei Steinmetze und ein Zimmermeister die Kapelle im Auftrag der Stadt Wien begutachtet. Folgender Bericht ist uns erhalten: „Der hölzerne Boden im kirchl ist nichts wert und sammt der kapellen mit russ überzogen und so unsauber zugerichtet durch einen öhler, der darin kerzen gemacht hat.“

Im selben Jahr schreibt der Abt des Schottenstiftes an den Bischof von Wien, Johann Caspar Neubeck, ihn habe der Anrainer Hieronymus Beck darauf aufmerksam gemacht, dass die Kapelle einsturzgefährdet sei. Außerdem seien hier schon viele Jahre keine Gottesdienste mehr gehalten worden, da in der Kapelle Kerzen hergestellt worden seien. Der Bischof möge dem Vorschlag von Herrn Beck, die Kapelle niederzureißen und im Schottenstift einen dem heiligen Pankratius geweihten Altar zu errichten, stattgeben. Dies würde auch dem in schwieriger finanzieller Lage befindlichem Stift entgegenkommen.

Der Bischof lehnte die Demolierung der Pankrazkapelle jedoch postwendend ab und befahl deren Renovierung: „Die Kapelle von jenem Ort wegbringen und demolieren zu lassen, daran denke ich nicht, wie ich auch nicht das Recht hätte, es zu erlauben.“

Ganz genauso wie heute, wurden wohl auch 1575 die Bauarbeiter zur besagten Adresse geschickt, um den Abbruch trotz fehlender Erlaubnis durchzuführen. Ob vielleicht Geld ins Schottenstift und an den Bischof geflossen ist? Ab 1575 fehlt jedenfalls jegliche Erwähnung der Pankrazkapelle. Sie wurde „profaniert“!

Noble Adresse: Der ehemalige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk wohnte an der Adresse Naglergasse 2. Dort wurde er auch Opfer des Briefbomben-Attentäters Franz Fuchs. Bei dem Anschlag wurde Zilk schwer verletzt und verlor mehrere Finger.

#07: Das Hotel Orient – ein nobles Wiener Stundenhotel

Wir spazieren weiter zum Tiefen Graben, um dem berühmt-berüchtigten Stundenhotel „Orient“ einen Besuch abzustatten. Hier wurden schon Tatort-Folgen gedreht und auch Szenen des Films „Der dritte Mann“. Laut Standard gehört es zu den originellsten Stundenhotels weltweit. Es ist auch unbeschadet durch die Pandemie gekommen, denn G’schnackselt und Gegessen wird immer

#08: Renaissance-Hauser „Am Gestade“

Nach so viel Dekadenz wenden wir uns wieder dem Bürgerlichen zu. Es geht weiter zum Gestade, wo wir die schönen Bürgerhäuser aus der Renaissance bewundern. Sightseeing macht jedoch müde und hungrig. Wir beschließen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und in eines unserer Lieblingscafés – den Florianihof – zu fahren.

#09: Spiegel-verkehrt, aber für uns genau richtig: Spätes Mittagessen im Florianihof
#10: Gemüsecurry mit Reis für mich
#11: Lachsstrudel für meinen (schon ungeduldigen) Mann – siehe einsatzbereite Gabel!

Wir schließen unseren Café-Besuch mit einem „Kleinen Braunen“ und einer köstlichen Zitronentarte ab. Leider war die Tarte schon zum Großteil aufgegessen, als ich an das Foto dachte. Mit dem Bus 13A geht’s wieder nach Hause. Ich bin schon 12von12 kampferprobt, aber mein Mann ist so erschöpft, dass er sich für einen ausgedehnten Nachmittagsschlaf zurückzieht.

Ein Punkt steht noch aus: Die Tarotkarte des Tages!

#12: Neben dem Okkultismus waren Alkohol, Drogen und Sex in Crowleys Leben allgegenwärtig.

Wie immer am 12. jeden Monats ziehe ich auch heute eine Tarotkarte und wie immer ist es die XII – Der Gehängte. Die Karte stammt diesmal aus dem Thoth Tarot, das von Aleister Crowley konzipiert und von der Künstlerin Frieda Harris ausgeführt wurde. Aleister Crowleys Leben war bewegt, um es milde auszudrücken. 

Im beigefügten Büchlein ist dieser kryptische Text zu lesen: „Lass es nicht zu, dass die Wasser auf denen du reist, dich benetzen. Und am Ufer angekommen, pflanze du den Wein und erfreue dich ohne Scham.“ 

Traditionellerweise bedeutet der Gehängte eine Zeit der Stagnation und des Wartens. Kommt dir das bekannt vor?

Hängst du vielleicht auch in der Luft, weil du auf eine Entscheidung oder Eingebung wartest? Der Gehängte rät dir, nicht ungeduldig zu werden und dich zu entspannen. Hilfe von außen ist unterwegs. Ja, genauso ist!

Die Rettung ist nah, und zwar in Form der fantastischen Blogger-Challenge BoomBoomBlog, die vom 23. bis zum 29. Mai 2022  mit der „one and only“ Judith Peters stattfindet. Bist du mit dabei und wagst den Sprung in die Blogosphere, wo es endlich Nägel mit Köpfen gibt?

Zur Anmeldung geht’s HIER!

Und welche spannenden Artikel ich zum Thema Ausmisten und Minimalismus schon geschrieben habe, findest du hier:

Ulis Blog

Danke, dass du mich virtuell an diesem 12. Mai begleitet hast.

Monatsrückblick April 2022

Monatsrückblick April 2022

Im April habe ich viel Zeit im Freien verbracht. Nach einem stressigen März ging der April etwas ruhiger vonstatten. 

Frühling in Wien

Nach einem eher kühlen März haben mein Mann und ich den April genutzt, um viel im Freien unterwegs zu sein und den Frühling zu genießen. Wien ist eine grüne Stadt mit vielen wunderschönen Wanderwegen und ausgedehnten Parks. Neben dem Wienerwald gehört der Nationalpark Donauauen zu unseren Lieblings-Ausflugsgebieten. Auch mein Fahrrad habe ich aus dem Winterquartier Heiligenstadt in die Donaustadt zurückgeholt.

Bei warmem Wetter in der Lobau

Die Bäume zeigen sich in ihrer vollen Blütenpracht – Lobau/Panozzalackenrunde

Osterspaziergang im Prater – das Wallfahrtskirchlein Maria Grün

Rhapsody in Magenta – Prateralleen

Am Weg vom Nationalparkhaus Lobau nach Großenzersdorf

Mein Geburtstag

Mein Geburtstag ist für mich immer ein besonderer Tag. Daher hat es mich auch besonders gefreut, dass die Kernfamilie am Frühstückstisch versammelt war. Es gab natürlich mein Lieblings-Frühstück: Kaffee, Scrambled Eggs, Toast mit Butter und Orangenmarmelade.

Am Nachmittag waren wir bei unserem Lieblings-Heurigen (=Weinlokal) in Neustift/Walde im 19. Wiener Gemeindebezirk.

Passend zu meinen „Lieblings-Farben“ Grau und Giftgrün habe ich von meinem Mann eine Geburtstagskarte bekommen, die das Zeug hat, zur neuen Perma-Karte zu werden.

Meine Blogartikel im April

3 Tipps, um unwillige Partner zum Ausmisten zu überzeugen – Nicht nur am 1. April

12von12 – Mein 12. April in 12 Bildern

Vorschau auf Mai

Die geniale Blog-Challenge BoomBoomBlog wird wieder geöffnet. Ich werde diesmal nicht nur selbst an der Challenge teilnehmen, sondern als Teil des #teamsympatexter diese Challenge auch begleiten.

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Wenn du noch Fragen hast, dann schick mir eine Mail. Ich bin auch 2021 über diese Challenge ins Bloggen eingestiegen und das war die beste Entscheidung! Seither blogge ich und habe meinen eigenen Blog und viele Blogartikel sind bisher entstanden.

Du bist neugierig geworden und möchtest in meinem Blog stöbern? Hier entlang, bitte:

12 von 12: Mein 12. April 2022

12 von 12: Mein 12. April 2022

Engel über Wien – er schwebt in meiner Wohnung.

Heute ist Dienstag, der 12. April 2022. Das ist der 102. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 263 Tage bis zum Jahresende. In Wien scheint den ganzen Tag die Sonne und die Temperatur erreicht ein Maximum von 17 Grad. Es sind nur ein paar dünne, hoch liegende Wolken am Himmel zu sehen. Ein wunderschöner Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch!

#01: The Hanged Man – Old English Tarot

Wie immer am 12. des Monats, ziehe ich auch heute eine Tarot-Karte. Es ist auch diesmal die XII – The Hanged Man. Die Karte stammt aus dem Old English Tarot Deck.

In der Beschreibung für diese Karte ist folgendes zu lesen: „The Hanged Man indicates life in suspension, and a time of transition and uncertainty. Boredom leads to a need for change, improvement, and reconsidered goals.“

Bei der Nummer XII ist alles in Schwebe; so wie immer. Man kann die XIII schon fühlen, aber sie ist noch nicht da.

#02: Im März ist diese Tasse bei mir eingezogen.

Mein erstes Frühstück besteht aus warmem Wasser (ich beherzige jetzt auch einen Ayurveda Grundsatz) und schwarzem Kaffee. Diesmal trinke ich meinen Kaffee aus der neuen „Ich-beobachte-euch-alle“-Tasse.

#03: Blick vom Balkon in den Innenhof

Dank Regen am Wochenende gibt es zur Zeit eine wahre Blütenexplosion. Ich liebe diesen Blick in den Innenhof. Meinen Laptop habe ich so platziert, dass ich die Bäume im Blick habe.

#04: Warten auf den Bus

Ich entscheide mich: Heute ist ein guter Tag, um ins Büro nach Heiligenstadt zu fahren. Mein Rad wartet seit November im Fahrradraum des Bürogebäudes auf mich und ich will es nun nach Hause holen. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als ich mich entschloss, das Rad dort zu lassen. Die Dämmerung setzte schon ein und es wehte ein eisiger Wind. Ich hatte nicht die Kraft und Energie mich auf der Donauinsel gegen den Wind zu stemmen und entschied mich, die U-Bahn zu nehmen. Dann kam – wieder einmal – Homeoffice und das Rad blieb bis heute im „Winterquartier“.

#05: U4-Station Schottenring

Ich warte auf die U4 nach Heiligenstadt. Die Station Schottenring ist verwaist. Man merkt, dass Osterferien sind.

#06: U4-Station Heiligenstadt

Auch in Heiligenstadt ist vergleichsweise wenig los. Der 12.-Februar-Platz erinnert mich daran, Fotos für meinen 12von12 Artikel zu machen.

#07: Verspätetes Weihnachtsgeschenk

Im Büro wartet nicht nur mein Rad auf mich, sondern auch ein Weihnachtsgeschenk. Weihnachten ist zwar schon lange vorbei, aber ich freue mich, den Gutschein für meine Ostereinkäufe zu haben.

#08: Mein Lieblings-Aussichtspunkt: Fahrradbrücke Steinitzsteg

Auf der Fahrradbrücke bleibe ich stehen, um diesen grandiosen Donau-Blick zu genießen. Ich liebe diesen Ausblick und habe schon viele Fotos genau von diesem Punkt aus gemacht. Geradeaus ist die Reichsbrücke, auf der linken Seite die Donaucity mit dem Donauturm und rechts der Milleniums-Tower.

#09: Donauinsel

Auch auf der Donauinsel hat der Frühling Einzug gehalten.

#10: Es gibt Erdbeeren aus der Steiermark!

Wieder zuhause angekommen, brauche ich eine kleine Stärkung. Gestern habe ich die ersten inländischen Erdbeeren im Supermarkt gesehen und gleich mitgenommen; heute sind sie ein willkommener Snack.

#11: Noch mehr Erdbeeren

Die Erdbeeren sind köstlich und die fünf Stück waren natürlich nicht genug, daher habe ich auch die restlichen Erdbeeren verspeist.

#12: Alte Donau

Mein Tag geht mit einem Spaziergang zu Ende. Ich gehe zur Brücke, die zum (noch geschlossenen) Strandbad Gänsehäufel führt. Von hier aus hat man einen großartigen Blick auf die Alte Donau.

Danke, dass du mich virtuell durch meinen Tag begleitet hast. Du willst noch mehr von mir lesen? Hier geht’s zu meinen Blogartikeln, in denen ich zu den Themen Ausmisten, Entrümpeln und Minimalismus schreibe.

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