Ich wollte mich heute einmal so richtig gemütlich dem Novemberblues hingeben. Das hat auch tadellos funktioniert, bis meine werte Blogger-Kollegin Sabine Scholze meine kontrollierte Trübsal nachhaltig gestört hat. Beim Lesen des Titels: 17 Tipps für den gelingenden Novemberblues musste ich schon laut lachen. Mickrige 17??? Als gelernte Wienerin kannst du selbst Mitte Juli aus dem Stand heraus mindestens 170 Tipps für negative Stimmung bloggen. Mit maximal grauenvoller Stimmung habe ich mich schweren Herzens vom Sofa losgeeist, um das echte, wahre und wissenschaftlich belegte Grau-en zu dokumentieren.
Tipp 5: Geh auf gar keinen Fall nach draußen. Es ist schrecklich da.
meint die liebe Sabine. Und als Warnung postet sie ein paar idyllische Fotos vom Landleben mit dekorativen Nebelschwaden. Da helfen auch ihre lustigen Grimassen nicht wirklich, um in den Blues zu kommen.
Das authentische November-Grau-en beginnt HIER! Begleite MICH auf meinem Spaziergang! Jetzt SOFORT!
#1: Überall sind Baustellen im Weg. Noch dazu mit frechen Lügen gepflastert! Motiviert. Innovativ. Konsequent. Dass ich nicht lache! Die Arbeiter sind konsequent abwesend. Daher ist es auch immer noch eine häßliche Baustelle.
#2: Graue verfallende Fassaden, soweit das Auge blickt. Künftige Baustellen!
#3: Ein scheußliches Haus im 60er Jahre Stil. Natürlich in Grau!
#4: Leere Geschäftslokale mit Graffiti übersäht. Der Verfall ist nicht aufzuhalten.
#5: Irgendwer frisst sich in graue Hausmauern. Kein Einzelfall!
#6: Netter Versuch – aber bei diesen Preisen kommt keine Freude auf!
#7: Ein ekelig grauer Gehsteig, wo es von einer Baustelle im 1. Stock heruntertropft.
#8: In aggressivem Rot wird auf geänderte Öffnungszeiten aufmerksam gemacht. An die Wochenend- und Morgen-Trinkerinnen denkt wieder einmal keiner. Meine Laune bessert sich dadurch natürlich nicht!
#9: Schmuck von gestern und morgen? Wo bleibt der Schmuck von heute, frage ich mich verärgert?
#10: Ein schmuckloses Juwelier-Fenster. Jetzt muss ich auch noch meine Einbruchspläne verschieben. Meine Laune sinkt weiter!
#11: Die Stadt Wien hat alle ihre Autos eingegraut, um sie der allgemeinen Laune anzugleichen.
#12: Auch die Tauben sind hier grau. Das ist eine einsame graue Taube, die keinen Gefährten findet.
#13: Der Fassadenfresser zieht eine Spur der Verwüstung.
#14: Die Retrospektive habe ich auch versäumt. Danke für nichts! Wenn schon etwas gepostet wird, dann bitte rechtzeitig.
#15: Wenn man zur Erkenntnis gelangt, dass es nicht genug Make-Up auf dieser Welt gibt, um jemals wieder so auszusehen, sinkt die Laune auf den Gefrierpunkt. Einen Friseurtermin habe ich auch noch nicht.
#16: Mehr Grün gibt es in dieser Stadt nicht. Um dieses winzige Grasbüschel zu finden, musste ich ewig suchen. Zusätzlich zu meiner schlechten Laune schmerzt nun auch mein Rücken.
#17: Anstelle dass der Bus auf mich wartet, ist er einfach abgefahren. Wissen die Busfahrer nicht, wer ICH bin? Meine telefonische Beschwerde bei den Wiener Linien wird abgewiesen, nachdem sie MICH mehrere Minuten in der Warteschleife haben warten lassen. Der Tag ist nun komplett ruiniert und ich hinke mühsam nach Hause.
Zuhause überlege ich, warum diese Stadt so hoffnungslos düster ist. Nicht umsonst hat die Psychiatrie in Wien ihren Anfang genommen. Ich sage nur: Freud, Wagner-Jauregg und Kraft-Ebbing! Wir haben einfach den Blues, besser gesagt das Grau-en in unserer DNA.
Das hat auch der junge Peter Cornelius schon erkannt, als er dieses Lied geschrieben hat:
Ganz Wien hat den Blues
Der Artikel ist als unbezahlte Werbung für den gemeinnützigen Verein „Haltet die Touristen fern von Wien“ entstanden.
Freitag, der 12. November ist der 316. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 49 Tage bis zum Jahresende. Die Wetterprognose für Wien ist Grau in Grau mit nur geringen Chancen auf ein paar Sonnenstrahlen. Ein typischer Novembertag mit Nebel und leichtem Nieselregen.
#1: Blick vom Schlafzimmerfenster – Die Müllabfuhr ist hier!
Wie fast jeden Tag werde ich auch heute von den Herren der Müllabfuhr aufgeweckt. Sie sind spät dran; es ist schon kurz nach 7:00 Uhr.
#2: Morgengymnastik mit Roland Liebscher-Bracht
Ein sehr wichtiger Mann in meinem Leben ist Roland Liebscher-Bracht. 😎 Am besten sollte er immer die erste Person sein, die ich am Morgen sehe (nachdem mich die Müllabfuhr aufgeweckt hat). Denn wenn ich nicht sofort in der Früh mit meinen Dehnübungen starte, dann könnte es leicht sein, dass ich sie an diesem Tag überhaupt nicht mehr mache. Und das widerspricht meiner Vision von „Fit und Beweglich bis ins hohe Alter“. Auf meinem Visionboard steht dazu folgendes: „Rücken, Hüfte, Arme, Knie – Dehnungsübungen mit L-B“. Mir war gar nicht bewusst, dass ich die erste Strophe für einen Rap-Song geschrieben habe, bis mich meine liebe Tochter darauf aufmerksam gemacht hat.
#3: Morgenkaffee
Nach den Dehnungsübungen genehmige ich mir einen Kaffee – und zwar aus meiner Lieblingstasse. Ein Morgen ohne Kaffee ist für mich nur ganz schwer vorstellbar. Alleine schon der Kaffeeduft ist wunderbar. Da ich 16:8 Intervall faste (d.h. 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen), trinke ich den Kaffee schwarz und das Frühstück kommt erst später.
#4: XII – Die Gehängte
Wie immer am 12. ziehe ich die XII – diesmal: Die Gehängte. Bei den meisten Tarotdecks zeigt die XII eine männliche Figur. Im Manga Tarot ist jedoch eine Frau dargestellt, die einen Handstand im Wasserfall macht.
In der Beschreibung ist folgendes zu lesen: XII – Die Gehängte – Gleichgewicht Ein Übergangsritual, Entbehrung, Übung. Sich den Widerwärtigkeiten unterordnen oder ihnen entgegentreten. Verständnis, das teuer zu stehen kommt. Den Schwierigkeiten entschlossen gegenübertreten.
Auch 103 Jahre nach der Einführung des Frauenwahlrechts in D und Ö gibt es noch sehr viel Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Das Wahlrecht wurde errungen, aber Frauen verdienen auch 2021 weniger, sind viel öfter von Altersarmut betroffen und besitzen weniger. Zudem sind Hausarbeit, Kinderbetreuung und sich um kranke Familienmitglieder zu kümmern auch heute noch oftmals Frauenangelegenheit.
Die Tarot-Karte XII symbolisiert das Warten. In vielen Decks wird der bzw. die Gehängte in einer kopfüber-Position dargestellt. Obwohl diese Körperhaltung ungemütlich ausschaut, lächelt die Figur auf der Karte oft und man hat den Eindruck, dass sie es sich trotz dieser verkehrten Lage bequem eingerichtet hat. Die XIII mit der enormen Kraft des Endes und des Neubeginns ist noch nicht angekommen. Die XII erinnert uns: Lächeln und warten ist schön und gut, aber diese Position sollte auch irgendwann ein Ende haben.
In Österreich war dieses Jahr der Equal-Pay-Day am 25. Oktober. Das ist jener Tag, an dem Vollzeit arbeitende Männer bereits das Jahreseinkommen von Vollzeit arbeitenden Frauen erreicht haben, D.h.: Am 25. Oktober haben 2021 Männer in Österreich bereits jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen noch bis zum Jahresende arbeiten müssen. Oder noch einmal anders: Frauen arbeiten gegenüber Männern dieses Jahr 68 Tage lang „gratis“.
#5: Müsli mit Elefanten
Mein kombiniertes Frühstück/Mittagessen besteht aus einem riesigen Müsli, das ich schon in der Früh zusammengestellt habe:
Haferflocken
Kürbiskerne
Mandeln
Leinsamen
Sesam
Zimt
Kurkuma
Getrocknete Feigen
Hafermilch
Naturjoghurt
Vor dem Servieren kommen Bananen und Heidelbeeren dazu
#6: Gabriel, das Patenrind
Heute hat Gabi, meine liebe Freundin aus Vorarlberg Geburtstag. Wir leben weit voneinander entfernt, aber wir telefonieren und chatten regelmäßig und bleiben so immer in Kontakt. Gerade hat mein Smartphone gepingt und ich habe dieses entzückende Foto bekommen. Nicht nur ist heute Gabis Geburtstag, auf ihrem Hof hat heute ein Kälbchen das Licht der Welt erblickt. Zu Ehren von Gabi wurde der kleine Bulle Gabriel getauft – und Gabi hat ein neues Patenrind.
#7: Alte Donau – Kaiserwasser
Auch am trübsten Tag brauche ich zumindest einen kleinen Spaziergang. An der Alten Donau ist es auch im Spätherbst wunderschön.
#8: Laub
#9: Der 6. Bezirk – Mariahilf
Während die vorherigen Bilder das idyllische Leben im 22. Bezirk widerspiegeln, sind die meisten Leute dem Unbill der City ausgesetzt. Während ich die mächtige Donau in dreifacher Form vor meiner Haustür habe, haben sie: Asphalt, Beton und den mickrigen Wienfluss. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie ständig auf negative Energien treffen. Hier ist ein Exklusivbericht meines Korrespondenten, live aus dem 6. Wiener Gemeindebezirk. Übrigens: Wer des D-Englischen nicht mächtig ist, wendet sich am besten an Karen S. Boyd.
Walked out of the house with bottles, passed one ugly person after another. Then, a crazy was rooting through the bins looking for Pfand bottles, wild-eyed, ignoring me tossing mine in next to him, undisturbed by the music provided by the the massive earth-crushing drills pounding away relentlessly in front of Spar. Thought Billa looked empty, momentary happiness dashed when a woman with a large purchase held up the Kassa, paying with Kleingeld consisting of at least two thousand pennies, creating such a Stau that a new window had to be opened a moment before I grabbed an on-sale knife to cut her throat to the guaranteed cheers of the others in line. Walking home, a crow looked at me and crossed my path, signaling more bad luck to come! Turned the corner on Esti and there was Vera talking to the ambulatory Valentin sister, blocking my way. They parted like the Red Sea when they saw me coming. At least the elevator awaited me. Double locked the door. Fucking town’s gone crazy.
Ein wenig neidisch bin ich schon. Wann konnte ich zuletzt eine Menschenmenge durchschreiten, so wie Moses das Rote Meer? Ich muss mich mit dem alten Gospelsong „Go down Moses, way down in Egypt land …“ begnügen. Wobei „begnügen“ ist komplett untertrieben. Das Lied, Louis Armstrong und auch das Video sind fantastisch. Klicke auf das Bild, wenn du den Song hören willst.
#10: Moses am Weg zum Pharao
Der Gospelsong hat mich in Weihnachtsstimmung gebracht. Wahrscheinlich, weil die Harlem Gospel Singers jedes Jahr im Advent ein Konzert in der Votivkirche geben. Ich habe auch meine Weihnachtsgeschenke heute schon gekauft. Denn es gibt den genialen Abreißkalender mit 365 Wortspielen von der Blogger-Queen Judith Sympatexter. Der Kalender minimalisiert sich von selbst, daher wird er auch von führenden Entrümpelungsexpertinnen empfohlen.
Einem gemütlichen Leseabend inklusive Kräutertee steht nichts im Wege. Besonders neugierig bin ich auf das Kapitel: „Von der schlichten Dummheit zum Bullshit“.
Wenn von Minimalismus die Rede ist, meinen viele, dass es sich hierbei um Verzicht handelt. Nun, in gewisser Weise handelt es sich tatsächlich um Verzicht. Nämlich auf den Verzicht von Dingen:
die du nicht mehr brauchst
die dir keine Freude bereiten
die dir im Weg sind
die in Schränken, Kommoden oder in Kellerverliesen ein trauriges Dasein führen
Grob gesprochen gibt es zwei Kategorien von Dingen:
Dinge, die du verwendest und schätzt und die in deinem Leben eine aktive Rolle spielen. Das dahinterliegende Gefühl ist die Liebe.
Dinge, die du weder im Einsatz hast noch besonders magst und die in deinem Leben ein Schattendasein führen. Das dahinterliegende Gefühl ist die Angst.
Genauer gesagt, die Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen.
Es ist befreiend, diese Ängste loszulassen, dich von deinen überflüssigen Dingen zu trennen bzw. sie erst gar nicht anzuschaffen.Ich habe die wichtigsten 33 Punkte hier aufgelistet:
Du bekommst mehr Zeit
Du bekommst mehr Platz
Du hast weniger Streit
Du hast mehr Überblick
Du hast mehr Klarheit
Du hast mehr Struktur
Du hast mehr Geld
Du kannst dir bessere Qualität leisten
Du durchschaust die Werbung
Du lässt dich weniger leicht manipulieren
Du kaufst etwas, weil du es brauchst und nicht weil „man“ es haben muss
Du weißt genau, was du willst
Du vergleichst dich nicht mit anderen
Du weißt, dass mehr Dinge dich nicht glücklicher machen
Du investierst in Aktivitäten, Erlebnisse und in dich selbst anstatt in Dinge
Du bist zufrieden mit dem was du hast
Du schonst die Umwelt
Du gehst achtsamer mit deinen Dingen um
Du findest alles auf einen Griff
Du bist ausgeglichener
Du hast weniger Stress
Du hast nur Lieblings(kleidungs)stücke
Du hast weniger Verletzungsgefahr
Du hast weniger Staub
Es riecht besser in deiner Wohnung
Du kannst Überraschungsgäste empfangen
Gäste fühlen sich bei dir wohl und du dich auch
Du bist flexibler
Du bist unabhängiger
Du kannst leichter packen und reisen
Du hast keine Dinge, die negative Assoziationen hervorrufen
Du kannst besser „nein“ sagen
Du kannst dich besser entscheiden
Fallen dir noch weitere Gründe ein? Dann freue ich mich über einen Kommentar!
Neben der Entrümpelungs-Challenge ging es im Oktober bei mir hauptsächlich ums Schreiben. Das wird sich auch im November nicht ändern.
Die Mehrraum-Challenge
In der September-Entrümpelungs-Challenge war es unser Ziel, jeden Tag Dinge loszulassen und so unsere Loslass-Muskeln zu trainieren und zu stärken. In 30 Tagen haben wir uns von insgesamt 8028!!! Dingen getrennt und diese verschenkt, verkauft oder entsorgt. Das war ein großartiger Erfolg und meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen!
Im Oktober war bereits die nächste Challenge angesagt. Diesmal haben wir jede Woche einen Bereich genauer betrachtet, weiter entrümpelt und optimiert. Es ging nicht mehr um das Entsorgen alleine, sondern auch um die Optimierung, d.h. Möbel oder Geräte umzustellen und bessere „Wohnorte“ für die Dinge zu organisieren.
Woche 1
In der ersten Woche lag der Fokus auf den Außenbereichen und am Eingangsbereich.
Garten
Balkon
Auto
Eingang (Garderobe, Flur)
Diese Bereiche sind die „Point of Entry“ und sie sollen einladend wirken. Deine Gäste sollen sich willkommen und behaglich fühlen und auch du selbst. Den Eingangsbereich und das Vorzimmer siehst du zuerst, wenn du das Haus betrittst.
Jacken, Schuhe, Hauben, Hüte, Regenschirme … was kann weg aus dem unmittelbaren Sichtfeld?
Gibt es Dinge in deinem Auto, die dort schon seit Ewigkeiten „vergammeln“ bzw. die dort gar nicht hingehören? Wenn du jemand in deinem Auto mitnimmst, soll sich dein Gast wohlfühlen. Und auch du hast ein besseres Gefühl, wenn du nicht bei jedem Start zuerst mit Müll konfrontiert bist.
Woche 2
In der zweiten Woche ging es um den Bereich Küche, Kochen und Vorräte.
In der Küche haben wir haben ein besonderes Augenmerk auf folgende Dinge gelegt:
die nicht in die Küche gehören
die in die Kategorie „zu viele“ bzw. „nicht mehr benötigt“ fallen
die auf den Oberflächen stören
die als das „gute“ Geschirr gelten, aber nur in der Vitrine stehen
die nie bis selten benutzt werden (Klassiker: Elektro-Kleingeräte)
Bei den Vorräten haben wir uns einen Überblick geschaffen und uns von den Lebensmitteln getrennt, die wir nicht mehr verwenden werden.
Woche 3
In der Woche 3 ging es um die Schlafbereiche 🛌 und Arbeits- oder Hobbyraum. Gerade das Schlafzimmer ist oft ein beliebter Abstellort, wo man schnell etwas zwischen lagert. Nur dass aus „temporär“ dann gerne mal „permanent“ wird.
Im Schlafzimmer ist Erholung und Ruhe angesagt. Daher haben wir alle Dinge entfernt, die den Status „unerledigt“ oder „Arbeit“ haben oder die überhaupt nicht in den Schlafbereich gehören.
Woche 4
In der vierten Oktoberwoche ging es um den Wohnbereich, das Wohnzimmer aber auch das Esszimmer oder Fernsehzimmer. Bereiche, wo sich die Familie versammelt und wo auch Gäste empfangen werden.
Wir haben spezielle Hotspots betrachtet, wie z.B. Sachen am Wohnzimmer- oder Esszimmertisch, die dort nicht hingehören (z.B. Papier, Zeitschriften, etc.).
Dinge, die stören, die immer herumgeschoben werden müssen oder schlichtweg verstauben.
Dazu gehören z.B.:
Dekorationen aller Art
Fotos
Bücher
Nur weil etwas „schon immer“ da war, bedeutet nicht, dass du es in alle Ewigkeit behalten musst.
Die Aufgabe in der Woche 4 war es, jeden Gegenstand im Wohnbereich zu hinterfragen. Wenn diese Zimmer komplett leer wären, was würdest du wieder genauso hineingeben bzw. was würdest du dir wieder anschaffen?
Ironie
Im Oktober habe ich den Artikel „7 Tipps, wie du dich garantiert nie von Dingen trennst„ geschrieben. Er gehört in die Kategorie „Ironische Artikel“ und ist … ernst gemeint. Nur eben im umgekehrten Sinn. Obwohl die Ironie überwiegt, habe ich doch alles, was ich beschreibe, auch so erlebt. Klicke auf das Bild, wenn du diesen Blogartikel lesen willst:
Ich habe wieder einmal festgestellt, wie sehr ich Ironie liebe. Ich war nicht die einzige, die ironische Artikel geschrieben hat. Denn in der Content Societysind im Oktober ganz viele satirische Artikel zu den unterschiedlichsten Themen entstanden.
Träume
Im Oktober habe ich mit 46 weiteren Frauen bei der Blogparade der Zeitschrift Lemondaysteilgenommen. Das Thema war „Träumst du noch dein Leben oder lebst du schon deinen Traum„?
In meinem Artikel geht es um die Schattenseite des Traums. Um die Frage, welche Träume wirklich unsere Träume sind und welche nur Hochglanzversionen eines fremden Traums. Was passiert, wenn der Traum platzt.
Immer wenn etwas so gehypt wird, bin ich skeptisch. Traumhaus, Traumjob, Traumpartner, Traumgewicht, Traumauto, Traumurlaub … es gibt fast nichts, wo nicht Traum davor steht. Was ist, wenn wir kein stromlinienförmiges Traumleben führen, das wir auf Social Media stolz präsentieren können? Was ist, wenn der Traum zerplatzt?
Bist du neugierig geworden? Dann klicke auf das Bild; hier kannst du den ganzen Artikel lesen.
Du darfst dich auf weitere Entrümpelungs-Challenges freuen. Komm doch in die Gruppe, hier räumen wir gemeinsam auf.
Im November istNaNoWriMo, d.h. National Novel Writing Month. Ich hab zwar (derzeit!) nicht vor, einen Roman zu schreiben, aber ich beschäftige mich neben dem Bloggen auch mit einem Sachbuch Projekt. Wenn du mehr dazu wissen willst, dann schau mal hier vorbei. Dieser Blogartikel weist schon in die Richtung, in die auch mein Buch gehen soll:
Im November ist – so wie jeden Monat – 12von12. Am 12. eines Monats dokumentiere ich diesen Tag mit 12 Bildern. Damit folge ich einer mir schon sehr lieb gewordenen Bloggertradition; es wird mein sechster 12von12 Artikel sein. Der 12. November ist ein besonderer Tag, denn vor genau 103 Jahren haben die Frauen in Österreich und Deutschland das Wahlrecht errungen. Seither ist viel passiert in Richtung Verbesserung und Gleichstellung, aber bei weitem nicht genug. Im 12von12 Artikel werde ich einen „Tagesordnungspunkt“ den Frauenrechten widmen.
Fünf Mitglieder vom Verein für Frauenstimmrecht, Foto: Wikimedia, public domain
DerEqual Pay Day in Wienfällt auf den 15. November. Männer haben bis zu diesem Tag bereits so viel verdient wie Frauen im ganzen Jahr. D.h. in Wien arbeiten Frauen durchschnittlich 51 Tage gratis. Das ist zwar besser, als der österreichweite Equal Pay Day, der schon auf den 25. Oktober 2021 gefallen ist, aber immer noch nicht gut genug. Zeit, daran etwas zu ändern!
Vor vielen Jahren hatte ich den Traum, hoch über den Dächern Wiens zu leben. Lange genug hatte ich in Wohnungen gelebt, die zwar in Ordnung waren, aber eben nicht diesen Wow-Faktor boten. Das sollte sich nun ändern. Endlich war mein Traum in greifbare Nähe gerückt. Ich freute mich schon sehr auf die Besichtigung der Wohnung, die im 20. Stock lag und eine fantastische Aussicht auf den Donaupark bieten sollte. Ich betrat das Haus und fuhr mit dem Lift in den 20. Stock. Hier machte sich schon eine gewisse Beklemmung breit. Die Gänge und die Stahltüren fühlten sich wie Gefängnistore an. Wie sollten meine kleine Tochter und ich hier Nachbarn kennenlernen und mit ihnen Bekanntschaft oder sogar Freundschaft schließen?
Die Maklerin öffnete die Wohnungstür und ich schaute mich um. Es war in der Tat eine traumhafte Wohnung. Da war gar nichts daran auszusetzen. Ich ging auf die Terrasse. Der Wind blies hier oben in Orkanstärke. Unten war er nur ganz leicht zu spüren gewesen. Zumindest kam es mir so vor. Der Lärm der Donauuferautobahn erreichte hier oben einen unangenehmen Pegel. Unten hatte ich dieses Rauschen gar nicht bemerkt. Der Traum von der perfekten Wohnung war soeben geplatzt wie ein Luftballon und ich war im Grunde genommen sogar froh darüber. Ich bedankte mich höflich bei der Maklerin und verließ das Gebäude. Einige Wochen später mietete ich eine Wohnung, die im 2. Stock lag und in der ich auch heute noch glücklich lebe.
Ich bin skeptisch, was Träume betrifft. Natürlich kann man träumen und Träume haben, und vielleicht verliere ich mich zu sehr in der Wortklauberei, aber mir persönlich sind Ziele sympathischer.
Ziele kann man definieren, abändern, anpassen und wenn man ein Ziel erreicht hat, neue Ziele in Angriff nehmen. Man geht einen Weg, manchmal auch Umwege zum Ziel. Und vielleicht hat man auf der Reise auch das kleine Quäntchen Glück, das den entscheidenden Unterschied macht.
Geht das auch bei einem Traum? Und vor allem, was ist, wenn der Traum schon erfüllt wurde? Wenn man sein Traumleben bereits führt? Was ist dann? Welchen Traum hat Schneewittchen, NACHDEM sie ihren Traumprinz geheiratet hat?
Träume haben für mich etwas Irreales, etwas, das man nicht greifen kann. Vorstellungen, die man ideal findet, aber gar nicht weiß, ob sie der Realität auch standhalten werden. Fantasien, die absolut, perfekt und endgültig sein sollen. Oder Geschenke, die vom Himmel fallen. Liebe auf den ersten Blick. Nichts gegen Liebe auf den ersten Blick, aber was ist nach dem zweiten und dritten Blick?
Meine Freundin hatte eine Traumhochzeit mit ihrem Traummann in einem Traum von Weiß; nur das Beste vom Besten. Nicht einmal ein Jahr später war der Traum geplatzt.
Wenn wir heute auf Social Media oder in die Werbung schauen, dann sehen wir viele Traumleben. Menschen mit Traumfigur im Traumurlaub oder im Traumhaus mit wunderbar geratenen Kindern. Das Auto ist nicht nur ein Vehikel, das von A nach B fährt, nein, es verspricht den Traum von Freiheit. Die Arbeit ist ein Traumjob, der Glückseligkeit verspricht, darunter geht es nicht. Bei diesen Bildern und Formulierungen denke ich mir: Leben wir noch oder sind wir etwa schon im Himmel?
Wir sehen junge, schöne, lächelnde, erfolgreiche und gesunde Menschen, die in atemberaubend schönen und von anderen Touristen befreiten Traumgegenden perfekte Selfies machen.
Willst du auch so sein? Den Traum von ewiger Jugend, immensem Reichtum inklusive perfektem Traumpartner jetzt gleich manifestieren?
Es gibt viele Coaches, die genau das versprechen – noch dazu schnell und einfach. Wenn du mehr dazu lesen willst: Ich habe einen Artikel zu diesem Thema geschrieben und du bist nur einen Klick davon entfernt.
Sind wir etwa von der Werbung und Social Media schon so beeinflusst, dass es unter „Traum-“ gar nicht mehr geht? Schneller, höher, besser – Traum? Ein Hochglanzleben?
Dornröschen wird von ihrem Traumprinzen wachgeküsst und die Hochzeit des Königssohns mit der schönen Prinzessin wird in aller Pracht gefeiert. Happy End! Und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende, heißt es in dem Märchen der Gebrüder Grimm.
And they all lived happily everafter!
Ich kann verstehen, dass sich viele das wünschen. Das Happy End, das allumfassend ist und für immer und ewig anhält. Deshalb gibt es auch Märchen, Romane und Filme, die genau dieses Klischee bedienen. Held und Heldin entschwinden im Abendrot. Und wir bleiben oft zurück mit dem Gefühl, dass mit unserem Leben etwas nicht in Ordnung sei. Weil wir diesen Hochglanztraum nicht erreicht haben und vielleicht auch gar nicht erreichen können.
Oder weil dieser Traum sich nun anfühlt wie ein Ballon, dem die Luft ausgeht. Weil der Traum vielleicht sogar zum Albtraum geworden ist. Oder weil wir nicht unseren eigenen Weg gehen, sondern einem fremden Traum nachrennen. Einem Traum, der einer Traumfabrik wie Hollywood entstammt oder in einer Werbeagentur erfunden wurde.
Nicht umsonst gibt es das Sprichwort:
Be careful what you wish for – you just might get it!
Heute ist Dienstag, der 12. Oktober 2021 und ich dokumentiere diesen Tag mit 12 Bildern. Es ist der 285. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 80 Tage bis zum Jahresende. Die Wetterprognose für Wien ist wechselhaft. Sonne, Wolken, lebhafter Wind und sehr kühl.
#1: Morning Angel
Mein Tag beginnt um 6:00 Uhr. Während ich die erste Tasse Kaffee trinke, höre ich „Angel of the Morning“ von Juice Newton. Das Lied ist 1981, also vor 40 Jahren herausgekommen und es gefällt mir immer noch gut. Ich starte gerne beschwingt in den Tag und stelle mir vor, heute der Morning Angel zu sein; zumindest bis zum Mittagessen.
„I see no need to take me home, I’m old enough to face the dawn“, kommt mir bekannt vor. Schon Goethe ließ Gretchen sagen: „Bin weder Fräulein weder schön, kann ungeleitet nach Hause gehn.“ In der Schule haben wir das umgedichtet in: „Bin kein Fräulein, aber schön, kann auch ungeleitet ins Wirtshaus gehen!“
Mit einem Lächeln im Gesicht verlasse ich das Haus.
#2: Donauinsel – Blick auf Donauturm
Kurz nach Sonnenaufgang mache ich mich auf den Weg nach Heiligenstadt. Es ist ziemlich kühl und sehr windig. Die Temperatur ist sicher noch im 1stelligen Bereich. Das Radfahren bringt mich aber immer in gute Laune und am Rad kommen mir meistens die besten Ideen.
#3: Nordsteg – Blick in Richtung Nußdorfer Lände
Wenig später bin ich bei der Brücke mit den vielen Namen. Unter dem offiziellen Namen Steinitzsteg kennt sie kaum jemand; früher hat sie Nordsteg geheißen. Ich nenne sie Ikea-Brücke wegen dem blau-gelben Design.
#4: Wartezimmer
Vor einem Monat hat Veronika Stix den Artikel „Meine besten Selbstfürsorge-Tipps – Abseits von Schaumbad und Meditation“ veröffentlicht und mich sehr motiviert, für alle ausstehenden Vorsorgeuntersuchungen Termine zu vereinbaren. Heute hatte ich den letzten Termin und ich bin sehr froh, alle Untersuchungen hinter mir zu haben.
#5: Weinberg
Meine Ärztin hat ihre Ordination mitten im Weinbaugebiet in Döbling. Hier wachsen die Trauben, aus denen der Grüne Veltliner und der berühmte Gemischte Satz gekeltert werden.
Ich fahre zurück mit dem Bus nach Heiligenstadt.
#6: Karl Marx Hof – Heute vor 91 Jahren war die feierliche Eröffnung.
Am 12. Februar Platz befindet sich der imposante und architektonisch bemerkenswerte Karl-Marx-Hof.
Am 12. Oktober 1930 wird der Karl-Marx-Hofin Wien-Heiligenstadt, der weltweit längste zusammenhängende Wohnbau, von Bürgermeister Karl Seitz eröffnet.
Der Karl-Marx-Hof enthält 1382 Wohnungen, zwei Zentralwäschereien, zwei Bäder, zwei Kindergärten, eine Zahnklinik, eine Mutterberatungsstelle, eine Bibliothek, ein Jugendheim, ein Postamt, eine Krankenkasse mit Ambulatorium, eine Apotheke und 25 Geschäftslokale.
Ungefähr 65.000 Gemeindewohnungen entstanden in der Ersten Republik(1918–1934). Das Ziel der Sozialdemokratischen Partei in Wien war es, die miserablen Lebensumstände der Arbeiterinnen und Arbeiter zu verbessern.
In seiner Ansprache sagte Karl Seitz: „Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen.“
Und diese Steine sprechen in der Tat auch heute noch für eine Sozialdemokratie, die sich in diesen schweren Zeiten für die Menschen in Not einsetzte und ein Zeichen setzte.
Der Karl-Marx-Hof und die vielen weiteren Gemeindebauten in Wien sind Zeugen für einen Wandel, für Mut und eine Vision. Menschen, die in Elendsquartieren gehaust oder als Schlafgänger für ein paar Stunden ein Bett gemietet hatten, bekamen eine eigene Wohnung. Sie bekamen mehr als nur ein Dach über dem Kopf, denn diese Wohnhausanlagen sind auch mit großzügigen Grünflächen und Gemeinschaftseinrichtungen ausgestattet.
Um diese Gemeindebauten, die so viel mehr sind als hingeklotzte Schlafquartiere beneiden uns viele andere Städte.
#7: Mittagessen – Bio-Lachs mit Kren und Salat
Da das Frühstück heute ausgefallen ist, freue ich mich schon sehr auf mein Lachsbaguette.
#8: Spiegelbild
Ein prüfender Blick aus dem Fenster zeigt mir nicht nur mein Spiegelbild, sondern auch, dass es geregnet hat. Aber der Wind ist schon wieder dabei, die Wolken zu verblasen. Und so kann „Der Gehängte“ im Freien posieren.
#9: The Hanged Man
Wie immer am 12. ziehe ich die XII – Der Gehängte. Diese wunderschöne Karte stammt aus dem Alchemical Tarot und das ist eines meiner Lieblingsdecks. Ich besitze die mittlerweile vergriffene erste Edition aus dem Jahre 1995. Die Karten sind im wunderschönen Renaissance Stil gestaltet.
Nach der XII kommt die XIII – Der Tod. Oft wird diese Karte irrtümlich als schlechtes Omen gedeutet. Selbst Serienmörder hinterlassen schon mal gerne die Karte im irrigen Glauben, dass sie mit dem Sterben zu tun hat. Die XIII bedeutet Wandel, Ende und Neubeginn. Aber davor kommt die XII. Die Zeit ist noch nicht reif. Die Entscheidung ist noch nicht getroffen. Der Gehängte befindet sich in einer Warteposition. Das Neue kündigt sich schon an. Es gibt bereits eine neue Perspektive. Aber der nächste entscheidende Schritt muss noch getan werden.
#10: Lady Grey & English Muffins
Am Abend gibt es heute noch Earl Grey Tee und meine geliebten Thomas English Muffins mit köstlicher Orangenmarmelade. Die Muffins sind frisch aus den USA importiert. Mein Mann hat mehrere Großpackungen mitgenommen. Diese hatten Platz im Koffer, weil er meine Tipps für „Minimalistisches Reisen und Packen“ im gleichnamigen Blogartikel beherzigt hat.
#11: Fotoshooting
Ich kann meine Tochter für ein spontanes Fotoshooting für den Artikel „7 Tipps: Wie du dich garantiert nie von Dingen trennst“ gewinnen. Am Bild mit ihr sind (von links nach rechts): Ceteris Paribus, Brumm, Edgar (das Schweinchen), Rudi, der Bär ohne Namen und Psycho.
#12: Hit the road, Jack! And don’t you come back no more, no more, no more …
Am Abend lasse ich nochmals die turbulenten letzten Tage in der österreichischen Politik Revue passieren. Ich hoffe inständig, dass mit Kurz auch diese Partei, die jetzt versucht, ihre Felle zu retten, in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Vielleicht werde ich irgendwann in der Zukunft verstehen, was die Faszination des geschniegelten und aalglatten Herrn Kurz war, einem Blender par excellence, dem es einzig und allein um die Macht geht. Was der „joy“ war, den er offensichtlich für so viele „gesparked“ hat. Als Bundeskanzler musste er zurücktreten, aber gestern wurde er von seiner Partei zum Klubchef (Fraktionschef) im Parlament gewählt. Ich kann mich darüber nur sehr wundern. Diese Partei besteht offenbar aus Unbelehrbaren, die sich zu lange im Erfolg von Messias Kurz gesuhlt haben. Ein österreichisches Trauerspiel.
Am besten wir singen gemeinsam:Hit the road, Jack…
Entrümpeln und sich von Dingen endgültig zu trennen, fällt vielen sehr schwer. Ich gebe dir 7 Tipps und 2 Bonus-Tipps, wie du es dir noch schwerer machen kannst. Für die aussichtslosen Fälle habe ich noch einen Extra-Bonus.
1. Verschiebe das Entrümpeln auf später – viel später
Du hast schließlich besseres zu tun, als zu entrümpeln. Am besten du machst dir einen Eintrag im Kalender für den „12th of Never„ – auch unter der Bezeichnung „Irgendwann“ bekannt. Sollte der extrem unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Irgendwann doch auf dich zukommt, dann stopfe so viele Termine wie nur möglich genau in diesen Tag.
Du kommst in deinem Leben nicht mehr zum Entrümpeln? Gut so! Du kannst von deinen Kindern und Erbinnen doch erwarten, dass sie sich um deine persönlichen Gegenstände der letzten 70-90 Jahre kümmern.
2. Gib jedem Ding eine besondere Bedeutung
Sobald die Gefahr besteht, dass du doch einmal schwach werden und etwas entsorgen könntest, überlege dir sofort eine besondere Bedeutung für das Ding. Der Kugelschreiber war ein Werbegeschenk einer Partei, die es nicht mehr gibt? Du solltest ihn auf jeden Fall aufbewahren, damit du dich auch in Zukunft weiter an diese Partei erinnern kannst. Der hässliche Becher wurde dir bei einem Kindergeburtstag im Fast Food Restaurant aufgedrängt? Entsorge ihn auf keinen Fall; er soll dich auch in Zukunft an das Fest und deine Zeit auf der Toilette erinnern.
Ganz wichtig: Wenn du ein Ding weggibst, dann ist auch deine daran verknüpfte Erinnerung auf alle Zeiten unwiederbringlich verschwunden. Erinnerungen ohne Dinge gibt es nicht! Ganz so, wie wenn du mit einem professionellen Löschprogramm die Festplatte deines Computers neu formatierst.
Warnung: Solltest du irgendwann einmal alle deine Dinge verlieren, dann hast du keine Vergangenheit mehr! Du bist dann hirntot!
Tipp für Fortgeschrittene: Gib den Dingen eine magische Bedeutung; so fällt es noch viel schwerer sie zu entsorgen.
3. Führe dir vor Augen, wie viel Geld dieses Ding gekostet hat
Bevor du ein Ding entsorgst, überlege dir sorgfältig, wie viel Geld es gekostet hat. Am besten, du schreibst es auf. Du wirst unweigerlich zum Schluss kommen, dass du deine Dinge auf jeden Fall behalten musst. Sonst wäre es ja rausgeschmissenes Geld.
4. Bedenke, dass du dieses Ding sicher noch irgendwann brauchen wirst
Die Wahrscheinlichkeit, dass du ein Ding noch irgendwann einmal brauchen wirst, ist gegeben. Am besten, du schwelgst in apokalyptischen Zukunftsvisionen. Mein Mann beispielsweise hebt das Französisch-Englisch Wörterbuch genau für den Fall auf, dass die Welt untergeht, wir keine Internetverbindung mehr zur Verfügung haben, er aber gerade zu diesem Zeitpunkt einen französischen Roman liest, der ein Wort beinhaltet, dessen Übersetzung ins Englische er nicht kennt. Und für exakt diesen Fall hat er dann das Wörterbuch parat. Ich halte das für eine sehr weise Entscheidung. Wir wohnen zwar in Wien, wo laut Gustav Mahler die Welt erst 50 Jahre später untergehen soll, aber sicher ist sicher!
5. Vergiss nicht, dass alles zu schade zum Weggeben ist
Grundsätzlich solltest du immer davon ausgehen, dass jedes Ding zu schade zum Weggeben ist. Solltest du dich dennoch in einem schwachen Moment veranlasst sehen, dich von einem Ding trennen zu wollen, dann ziehe sofort die Notbremse. Hast du es schon bei den Kleinanzeigen gepostet? Dann verlange einen astronomisch hohen Preis. Es ist nicht alt, es ist Vintage!
Suche dir zusätzliche Unterstützung bei Familienmitgliedern oder Freundinnen, besonders bei denen, die schon Expertinnen im Horten sind. Ein aufmunterndes: „WAS??!?!? DAS willst du weggeben?“ hilft dir in ausweglos erscheinenden Situationen weiter.
6. Beachte, dass Entrümpeln moralisch verwerflich ist
Für das Ding sind viele Ressourcen verwendet worden. Daher bist du verpflichtet, es in alle Ewigkeit bei dir aufzubewahren, auch wenn es weder dir noch sonst irgendjemandem nützt. Ein Ding, das du einmal in dein Haus gelassen hast, soll für immer bei dir bleiben. Wenn du dich nicht daran hältst, dann schaut es traurig aus für dein Seelenheil, so viel kann ich dir schon mal verraten.
7. Konsumiere!
Da manche Dinge beim besten Willen nicht auf ewig halten, ist es von großer Bedeutung, dass du stetig konsumierst und mehr Dinge in deinen Haushalt lässt. Du willst schließlich die Leere bekämpfen. Zusätzlich unterstützt du auch noch die globale Wirtschaft!
Ich empfehle ausgedehnte Shopping Touren, mindestens 1 bis 2 Mal die Woche solltest du ein Einkaufszentrum aufsuchen. Zusätzlich benötigst du mehrere Online-Shopping-Accounts, damit du immer und überall Zugang zu den schönen Dingen hast. Tausche niemals etwas um und sende nie etwas zurück! Was dir jetzt nicht passt oder gefällt, könnte doch irgendwann später von unschätzbarem Wert für dich sein.
Glaube alles, was die Werbung dir sagt, die wollen nur dein Bestes und dich glücklich machen. Entscheide dich schnell und spontan; auch der Preis ist nicht so wichtig – Hauptsache, du hast das Ding ergattert. Selbst Schulden sind nicht schlimm. Du lebst nur einmal und du sollst dir ja auch was Schönes gönnen! Besser Privatkonkurs als ein verpasstes Schnäppchen!
Nimm Werbegeschenke grundsätzlich immer an, auch wenn du sie nicht brauchst. Irgendwann wirst du sie sicher einmal brauchen! Und schließlich sind sie ja gratis.
Unter allen Umständen solltest du Büchereien meiden, so wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser! Diese quasi-kriminellen Vereinigungen erwarten, dass du Bücher, die DU gelesen hast und die DIR gefallen haben, wieder retournierst. Wo kommen wir denn da hin? Viel besser ist es, du kaufst alle Bücher, liest sie nicht und stapelst sie zu kunstvollen Bücherbergen.
Bonus-Tipp 1: Umgang mit motzenden Familienmitgliedern
Dein Mann beschwert sich, dass er zu wenig Platz hat? Vielleicht solltest du in Erwägung ziehen, dich von IHM zu trennen. Wenn du ehrlich bist, ihr habt doch ohnehin nie so gut zusammen gepasst. Als zusätzlichen Vorteil bekommst du dann mehr Platz für DEINE Dinge, denn SEINEN Krempel soll er selbstverständlich mitnehmen!
Wie du am besten dabei vorgehst, liest du in folgender Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Wenn du zu wenig Platz für deine Dinge hast, könntest du einen oder mehrere der folgenden Vorschläge umsetzen:
Sei kreativ! Im Backrohr kannst du beispielsweise Bücher lagern. Backen ist ohnehin überbewertet. Auch die Böden kannst du gut als Ablageflächen verwenden. Wer von einem Zimmer ins andere will, kann doch über so einen kleinen Stapel springen. Das ist auch gleichzeitig gut als körperliche Ertüchtigung.
Staple und sortiere! Die wenigsten haben wirklich alle Staumöglichkeiten ausgenutzt. Mit gutem Willen und Fingerfertigkeit kannst du sicher noch einige Zentimeter herausholen.
Du hast ein Grundstück? Nutze die Fläche für Hütten, Scheunen und dergleichen, wo du deine Dinge lagern kannst. Zu viel Grün ist ohnehin schädlich, wie aktuelle Studien beweisen.
Miete einen externenLagerraum! So teuer ist das nun auch wieder nicht. Schließlich willst du dort Dinge für die Ewigkeit und danach lagern.
Übersiedle in eine größere Wohnung, am besten in ein Schloss! Deine Dinge haben es sich verdient!
Extra-Bonus: Für Unbelehrbare
Solltest du zu den Unbelehrbaren gehören, meine Tipps auf die leichte Schulter nehmen und sogar darüber lachen – dann habe ich selbst für DICH noch einen Tipp:
Mach mit bei der 30-Tage-Ausmist-Challenge, befreie dich von unnötigem Zeug und stärke deine Ausmist-Muskulatur. Und – on top of it – etabliere neue und hilfreiche Verhaltensweisen, die deine neu gewonnene Ordnung nachhaltig machen.
Der September war von der Entrümpelungs-Challenge geprägt, die in meiner Facebook-Gruppe stattgefunden hat. Unser Ziel war es, jeden Tag Dinge loszulassen und so unsere Loslass-Muskeln zu trainieren und zu stärken. In 30 Tagen haben wir uns von insgesamt 8028!!! Dingen getrennt und diese verschenkt, verkauft oder entsorgt. Das ist ein großartiger Erfolg; meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen!
Ich habe die Challenge bewusst so gestaltet, dass alle einfach und ohne zu viele Regeln mitmachen konnten und Neu-, Quer- und Wiedereinstiege jederzeit möglich waren.
Es hat sich herausgestellt, wie wichtig es ist, einfach zu starten. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und so ist es auch beim Entrümpeln. Besser sofort und mit kleinen Schritten anfangen, als auf den perfekten Zeitpunkt zu warten, der nie kommt. Und je länger du dran bleibst und je mehr du entrümpelst, desto leichter trennst du dich auch von den Dingen. Du kommst in den wunderbaren „Flow“.
Gemeinsam statt einsam war ein weiteres Motto des Entrümpelungsmonats und wir haben uns gegenseitig bestärkt und motiviert und in der Gruppe war eine super Aufbruchsenergie zu spüren.
Mehrere Teilnehmerinnen haben eine Verschenk-Box zur freien Entnahme vor das Haus gestellt. Das ist die beste und schnellste Verschenkmethode für kleinere Mengen und funktioniert überall dort wunderbar, wo viele Menschen daran vorbeigehen. Ich freue mich immer wieder, wenn ich in meiner Wohngegend mehr und mehr Verschenk-Boxen sehe. Auf diese Weise wechseln Dinge ihre Besitzerinnen mühelos.
Willst du auch Teil dieser FB-Gruppe sein? Klicke auf das Bild – und du kommst auf den Link.
Übrigens: Die Oktober-Challenge nimmt schon Formen in meinem Kopf an.
Buchheldinnen Challenge
Habe ich schon erwähnt, dass ich Challenges liebe? 😉
In den nächsten 4 Monaten stelle ich mich der Challenge, ein Buch zu schreiben. Momentan schwanke ich zwischen zwei Themenbereichen, die mich interessieren:
Entrümpeln & Konsum
Wo kommen diese vielen Dinge her?
Was machen diese Dinge mit uns?
Wie kann man sich dagegen wehren?
Eigener Konsum
Unerwünschte Geschenke
Warum fällt es oft so schwer, zu entrümpeln?
Wie kann es dennoch gelingen?
Über die Schlangenölverkäufer*innen im Online-Business
Schlangenöl (aus dem Englischen snake oil)ist die Bezeichnung für ein Produkt, das wenig oder keine echte Funktion hat, aber als Wundermittel zur Lösung vieler Probleme vermarktet wird.
Der Begriff „Produkt“ umfasst auch Coaching, Heilung und alles dazwischen.
Schlangenölverkäufer*innen sind Menschen, die solche Leistungen anbieten.
Warum gibt es sie?
Woher kommen sie?
In welcher Form treten sie heute auf?
Woran erkennt man sie?
Wie kann man sich vor ihnen schützen?
Anmerkung: Ich meine natürlich nicht, dass alle Coaches oder Heilpraktikerinnen windige Gestalten sind. Es geht um jene schwarzen Schafe, die „das Blaue vom Himmel herab“ versprechen und in Guru Manier etwas darstellen zu versuchen, das sie nicht sind.
Die Schlangenölverkäufer*innen haben es hauptsächlich auf Frauen abgesehen, die sich in einer Umbruchphase befinden und daher empfänglich für solche Praktiken sind, so meine These.
Salbungsvolle Wischiwaschi Sprache war mir schon immer ein Gräuel, selbst als Volksschulkind konnte ich das nicht leiden. Haltlose Versprechungen (Heilung in 20 Minuten oder Millionärin in 1 Woche) sind mir ebenso zuwider wie theatralisches Guru-Gehabe.
Bei diesem Thema falle ich sofort in einen Rant-Modus. Daher habe ich dazu auch schon einen solchen verfasst. Wenn dich dieses Thema interessiert, dann lies hier weiter:
3 geheime Zutaten für den magischen Erfolg!
Psst: Du bekommst gleich Geheimwissen serviert … das dich innerhalb von 5 Minuten Lesezeit komplett transformieren wird. Viele begeisterte Leserinnen haben mir das bestätigt! 😉
Im September habe ich leider nicht so viele Wanderungen geschafft, wie ich gehofft hatte, aber ein paar sind es doch geworden. Glücklicherweise lebe ich in einem der schönsten Wiener Grätzl; wer hat schon drei mal die Donau unmittelbar vor der Haustür und zusätzlich eine Insel?
Natur und Entrümpeln – 2 Gedanken
Du willst dich von Dingen trennen, aber schaffst es ganz schwer, loszulassen?
Geh hinaus in die Natur! Suche deinen Lieblingsplatz auf oder erkunde eine ganz neue Route. Genieße die frische Luft, den Regen, die Sonne, den Wind, einen grandiosen Ausblick. Dann denke an den Pullover, den du schon seit 10 Jahren nie angezogen hast. Wie wichtig ist er dir jetzt? Oder an die 28 Glasschüsselchen (die hatte ich einmal), wie wichtig ist es, diese alle zu besitzen? Ich bin mir ganz sicher, dass draußen, außerhalb deiner 4 Wände, deine Perspektive eine andere ist. Die Energie, die du in der Natur ganz gratis bekommst, unterstützt dich beim Loslassen.
Du konsumierst zu viel als gut für dich ist?
Geh hinaus in die Natur! Schau dich um, wie schön es draußen ist. Dann überlege, was wirklich wichtig für dich ist. Das 47. T-Shirt? Das neueste Handy? Noch mehr Weihnachtsdekoration? Die Werbung versucht uns einzureden, dass uns Dinge glücklich machen und etwas anderes darstellen, als was sie sind: nämlich einfach Dinge.
Oft höre ich: Das kann ich nicht wegwerfen. Ich möchte nicht Teil der Wegwerfgesellschaft sein und zum Müllberg beitragen.
Beginne doch am Anfang und schaffe nur Dinge an, die du wirklich brauchst und die nicht nur „nice to have“ sind. Umweltschutz heißt nicht, keine Dinge zu entsorgen, sondern unnötige Dinge erst gar nicht in dein Haus zu lassen. Nur was nicht produziert wird, schützt langfristig unseren Planeten.
Im Artikel „Achtung! Konsumfalle!“ gebe ich einige Tipps, wie du erst gar nicht in diese Falle tappst.
Hier kommen nun einige Bilder meiner September-Wanderungen und Spaziergänge. Come with me!
Hainburg – Keltenweg: Blick auf die wegen Hochwasser gar nicht so blaue Donau und den Nationalpark Donauauen
Lobau – Stadler Furt
Kahlenberg – Blick in Richtung Klosterneuburg
Die sanften Hügel des Mühlviertels
Donauinsel – Neue Donau: Hier gibt es neben Wander- und Radwegen auch Grill- und FKK-Zonen. Mein Überbegriff dafür ist „Fleischeslust“. An schönen Tagen sieht man viele Spanferkel Griller, die gefühlt den ganzen Hausstand mit auf die Insel bringen. Nackte können plötzlich aus dem Gebüsch springen oder gehen nur mit Socken bekleidet mit ihren Hunden Gassi. Die Hunde der Nackten sind übrigens IMMER klein; keine Ahnung warum. Wenn man mit dem Rad fährt, ist jedenfalls besondere Achtsamkeit erforderlich. Meine Tochter hat hier einmal vor vielen Jahren den legendären Ausspruch getätigt: „Ich werde NIE heiraten!“ Es könnte sein, dass sie von den FKK-lern optisch abgeschreckt war. „How’s it hanging?“, ein Slang Ausdruck, den mein Mann manchmal scherzhaft verwendet, bekommt hier eine ganz besondere Bedeutung.
Donaucity im Morgenrot – Blick von der Radfahrerbrücke bei der Nordbrücke. Ich persönlich halte diese Stelle als einen der schönsten Aussichtspunkte in Wien. Wenn ich die Brücke überquere, mache ich meistens Halt, um diese wunderbare Stimmung zu genießen.
Was steht im nächsten Quartal an?
Schreiben, schreiben, schreiben
Neben dem Buchprojekt plane ich jede Woche auch einen neuen Blogartikel zu veröffentlichen. Ich arbeite bereits an einer besonderen Anleitung zum Entrümpeln. Hier lasse ich einen amerikanischen Staatsanwalt zu Wort kommen. Was hat denn Entrümpeln mit der Vorbereitung auf einen spektakulären Mordprozess zu tun, fragst du dich vielleicht. Stay tuned! Die Aufklärung folgt demnächst.
Kleiner Tipp am Rande: Folge mir auf Instagram. Dort erfährst du es zuerst!
Die Mehr-Raum Challenge
Du bist neugierig geworden (was ich doch sehr hoffe): Komm einfach in die FB-Gruppe und mach mit!
Eine Winterwoche im Ötztal
Im Ötztal war ich bisher nur im Sommer. Jetzt werde ich in der Vorweihnachtszeit für eine Woche in meinem Lieblingshotel sein, um mich in dieser tollen Umgebung verwöhnen zu lassen und mich ganz dem Schreiben zu widmen.
Heute ist Sonntag, der 12. September 2021 und ich dokumentiere diesen Tag mit 12 Bildern. Es ist der 255. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 110 Tage bis zum Jahresende. Die Wetterprognose für Wien ist gut – abwechselnd sonnig und bewölkt bis maximal 27 Grad.
#1: Ausblick auf den neuen Morgen. Es wird ein fabelhafter Tag in Wien!
Der 12. September ist für mich ein ganz besonderer Tag, denn es ist der Geburtstag meiner Mutter und sie ist heute 91 Jahre alt. ❤️❤️❤️ Happy Birthday, Mama!
#2: Normalerweise ziehe ich am 12. immer die XII – das ist Der Gehängte, aber an Mamas Geburtstag kommt die III – Die Herrscherin. Die XII beinhaltet die Ziffern 1+2 und das ergibt die III. Diese wunderschöne Karte stammt aus dem Alchemical Tarot – das ist mein Lieblingsdeck. Die Herrscherin ist keine kalte Femme Fatale, sondern sie repräsentiert das Leben, die Natur, die Mutter, das Kreative – sie ist meine Mama. Anmerkung: Der Kaktus ist KEIN Symbol für meine Mama – bei uns überleben einfach nur äußerst genügsame Pflanzen.
#3: Heute ist der 38. Vienna City Marathon. Gestartet wird traditionellerweise um 9:00 Uhr bei der Reichsbrücke im 22. Wiener Gemeindebezirk. Das Bild habe ich 2 Stunden später an der Linken Wienzeile im 6. Bezirk aufgenommen. Es war schon sehr warm und man hat den Teilnehmerinnen die Strapazen angesehen.
#4: Heute ist auch das katholische Fest Mariä Namen. Am 12. September 1683 haben die vereinigten christlichen Heere unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Johann III. Sobieski die Zweite Wiener Türkenbelagerung mit der siegreichen Schlacht am Kahlenberg vor Wien beendet. Das ist für uns Anlass genug, dem Kahlenberg einen Besuch abzustatten. Dem Heer wurde das Banner mit der Schutzmantelmadonna vorangetragen. Wir sind erstaunt, so viele polnische Besucherinnen anzutreffen, die vor der Kirche eine Messe feiern. Schließlich ist die Schlacht schon 338 Jahre her.
#5: Ein Gedenkstein erinnert an die Schlacht. Heute ist er mit frischen Blumen geschmückt. Der Legende nach haben die Türken einige Säcke Kaffee in Wien zurückgelassen und so konnte sich die berühmte Wiener Caféhauskultur mit den Cafehausliteraten entwickeln.
#6: Wir lassen die Kirche am Kahlenberg links liegen und starten unsere Wanderung in Richtung Hermannskogel. Unser Ziel ist Sievering, eine wunderschöne Gegend mit guten Heurigen (=Weinlokalen).
#7: Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke. Der Weg ist sehr einfach zu gehen, da wir den Berg praktischerweise schon mit dem Bus erklommen haben.
#8: Den Irrweg nehmen wir diesmal nicht – obwohl wir in 99,9% der Fälle trotz Markierung, Google Maps und Wanderführer vom Weg abkommen. Solange wir aber entweder in Sievering oder Neustift am Walde ankommen, ist uns das egal. Denn am Ende der Wanderung ist der Heurige obligatorisch.
#9: Wir haben es auch diesmal wieder geschafft und sind beim Heurigen angekommen. Das Service ist langsam, aber das muss so sein. Touristen gibt es hier keine, das ist gut so. Wir essen – so wie immer in diesem Lokal – Fleischlaibchen mit Erdäpfel- und Krautsalat. Dazu trinken wir einen fantastischen Riesling. Auch so wie immer. Das Leben ist schön!
#10: Nur mit Murren macht mein Mann Fotos. Dabei schafft er es ja ab und zu, ein wirklich gutes Bild zu machen. Ich bin übrigens Entrümpelungsexpertin.
#11: Heute startet der Buch-Planer-Workshop mit Yvonne Kraus – und da bin ich natürlich dabei. Buch schreiben steht schon lange auf meiner Wunschliste und heute beginne ich damit, meine Ideen in die Tat umzusetzen. Schon mal vorweg: Es wird aufgeräumt! Apropos Aufräumen: Für meine FB-Gruppe „Entrümpeln mit System & Power“ – da gibt’s zur Zeit auch eine Gratis-Challenge – suche ich noch Quereinsteigerinnen. In 12 Tagen haben wir uns schon von knapp 1100 Dingen getrennt!
#12: Abendstimmung an der Alten Donau mit tollen Wolkenformationen.
Ich hasse packen. Das Packen hat mir schon oft die Vorfreude auf eine Reise vergällt. Reisen ja, wenn da nur nicht das ätzende Packen wäre. Außerdem hasse ich schwere Gepäckstücke. Wie kann man also minimalistisch packen?
In Büchern und Filmen ist das immer so einfach mit dem Verreisen, aber wie machen die Heldinnen und Helden das? Ich habe also nach Antworten in der Literatur gesucht.
Als Teenager und Agatha Christie Fan habe ich die vornehmen Ladies beneidet, die ein Stubenmädchen für diese Tätigkeit hatten. In „Murder is Easy“ verlässt die smarte Miss Conway den dicklichen und etwas beschränkten, dafür aber umso aufgeblaseneren Lord Whitfield, um mit dem viel attraktiveren Luke, der gerade aus den Kolonien zurückgekehrt ist, glücklich zu werden. Wer packt ihr Zeug zusammen? Das Stubenmädchen! Miss Conway „überwacht“ lediglich die Aktion und ich stelle mir vor, wie die Bedienstete die Kleider von Miss Conway sorgsam in Seidenpapier einhüllt. Auch mit Kofferschleppen muss sich die junge Dame nicht beschäftigen, der neue Verlobte holt die Koffer selbstverständlich nach dem Lunch mit dem Automobil ab.
Nehmen wir James Bond. In „Spectre“ ist er ständig auf Achse – Mexiko, London, Rom, Ötztal, Marokko, um nur einige Orte zu nennen. Gepäck? Höchstens ein Täschchen, wenn überhaupt. Dennoch ist der Mann stets tadellos gekleidet, selbst wenn er von einem Panzer überfahren wird. Auch Schmutz scheint von ihm in jeder Lebenslage abzuprallen. Rätselhaft, aber absolut beneidenswert. Mit Packen hält sich der Geheimagent jedenfalls nicht auf.
Jack Reacher hat seine Karriere bei der US Army schon hinter sich und Lee Child lässt ihn die ländlichen Gebiete der USA bereisen. Entweder mit dem Bus, zu fuß oder per Autostopp. Gepäck hat der ehemalige Militärpolizist keines – gar keines. Die einzige Ausnahme ist eine zusammenklappbare Zahnbürste. Reacher hält sich auch nicht mit Wäsche waschen auf, denn seine Kleidung schmeisst er nach Gebrauch weg und kauft einfach wieder neue Sachen. Ein Haus braucht der Ex-Polizist natürlich nicht, er hat ja nichts, was er aufbewahren müsste. Minimalisten mit 100 Dingen? Da kann Reacher wohl nur darüber lachen; außer den Kleidern am Leib hat er genau ein Ding: Die funktionelle Zahnbürste.
Du willst so leben wie Jack Reacher? Klicke auf das Bild. Dr. Penny Pincher erklärt, wie es geht und was es kostet.
„My name is Jack Reacher. No middle name, no address.“ — KILLING FLOOR (JACK REACHER #1)
Frederick J. Frenger Jr. ist am Weg nach Miami, dort wo sein genialer Erschaffer Charles Willeford schon ist. Junior, wie ihn seine wenigen Freunde nennen, reist mit dem Flugzeug, first class, ein wenig Luxus muss schon sein. Gepäck hat er keines, wurde er doch gerade aus der berüchtigten Haftanstalt San Quentin entlassen. Er hat allerdings ein paar gestohlene Kreditkarten dabei, deren Unterschrift er eifrig übt, während er genußvoll an seinem Champagner nippt.
Eines der wenigen Bücher, die ich behalten werde, denn ich lese immer wieder gerne einzelne Passagen von Miami Blues.
Wiewohl die Beispiele aus Literatur und Film aufregend sind, auf mich treffen sie nicht zu.
Ich habe (leider?) keinen Lord kennengelernt und kein Stubenmädchen angestellt, auch keinen Butler.
Ich arbeite nicht für den MI5 und auch Q, der mich mit Geheimwaffen (wie die automatische Kofferpackmaschine) ausstatten könnte, steht mir leider nicht zur Verfügung.
Ich liebe meine elektrische Zahnbürste und habe eine Aversion neue Kleidung zu tragen, ohne sie vorher gründlich zu waschen.
First Class fliegen und jemand anderer zahlt? Ich gestehe, das ist sehr verführerisch, aber ich weiß ja, dass es mit Junior kein gutes Ende genommen hat.
Was also tun, wenn man vereist und das Gepäck so leicht wie möglich sein soll?
Zuallererst ist es wichtig, sich davon zu verabschieden, dass man immer und überall und für jeden erdenklichen Fall alles mithaben muss. Nein! Muss man nicht!
Wenn du nicht gerade eine Expedition in die Antarktis oder die Wüste Gobi planst, dann kannst du in 99% der Fälle davon ausgehen, dass du auch am Urlaubsort benötigte Dinge besorgen kannst.
Hier kommen einige praktische und erprobte Tipps
Ich habe die Tipps so einfach und allgemein wie möglich gehalten. Natürlich kommt es immer darauf an, welche Art von Reise man unternimmt, welche Unterkunft man hat und ob man alleine reist oder mit Partner oder Kindern.
Packliste schreiben
So ist es weniger wahrscheinlich, dass du wichtige Dinge vergisst.
Alle Dinge aufs Bett oder Sofa legen
Hier siehst du alles auf einen Blick und kannst sofort wieder Dinge zurück in den Schrank befördern.
Alle „just-in-case“ Dinge sofort wieder entfernen
Just in case zieht man die Unterhose eben ein zweites Mal an oder kauft sich ein T-Shirt.
Wichtig sind die funktionellen Sachen. Da kommt es darauf an, welche Aktivitäten geplant sind. Oft kann man im Notfall auch diese Gegenstände vor Ort besorgen.
Gut kombinierbare Teile einpacken
Im Idealfall passt alles zu allem.
Knitterfreie Kleidung bevorzugen
Mein Rat: Kleidung, die gebügelt werden muss, erst gar nicht kaufen bzw. eine rasche Trennung in die Wege leiten! Ich bügle seit 20 Jahren nicht mehr.
Auf bequeme Schuhe achten
Wenn es eng wird im Koffer, gewinnen immer die bequemen Schuhe, denn sie sind universell einsetzbar.
Dinge einpacken, die du im Laufe der Reise entsorgen kannst
Du kannst (sofern du solche Dinge noch hast), alte T-Shirts, Unterwäsche, Socken, etc. noch 1x tragen und dann direkt vor Ort wegwerfen. Zusätzlicher Vorteil: Du hast wieder mehr Platz im Koffer und musst zuhause weniger waschen.
Was gibt es im Hotel oder der Unterkunft?
Alles was es dort gibt, musst du nicht unbedingt mitnehmen
Fön
Shampoo
Duschgel
Bodylotion
Pool-Handtücher
Bademantel
Badeschlappen
Regenschirm
…
Wenn es Wäscheservice gibt, dann kannst du dort auch deine Wäsche waschen lassen. Das ist immer noch billiger als z.B. für ein (zusätzliches) eingechecktes Gepäckstück zu zahlen.
Was nimmt der Reisepartner mit?
Wenn du zu zweit oder als Familie verreist, dann spricht man sich am besten ab. Bei manchen Dingen ist ein Stück ausreichend, z.B. Ladegerät für Elektrozahnbürste oder Zahnpasta.
Kosmetik
Hast du kleine Packungen oder Probepackungen? Dann nimm diese mit, sie verbrauchen weniger Platz und sind leichter.
Medikamente
Nimm nur die Medikamente mit, die du regelmäßig nimmst. Alles andere kannst du bei Bedarf vor Ort besorgen – es sei denn, du reist in ein Gebiet, wo du nur schwer Zugang zu Ärzten und Apotheken hast.
Rollen
Der Platz wird wesentlich effizienter ausgenutzt, wenn du die Kleidungsstücke zusammen rollst und zusammen gehörige Dinge auch gemeinsam verpackst. So findest du auch alles viel einfacher, wenn du aus dem Koffer leben musst, z.B. bei einer Rundreise.
Platz ausnutzen
In die Schuhe passen z.B. auch gerollte Socken hinein.
Kofferservice
Wenn man mit der Bahn verreist, kann man ein Haus-zu-Haus Service buchen. Aus eigener Erfahrung kann ich das aus vollstem Herzen empfehlen. Es ist so viel entspannter, wenn man den Koffer schon voraus schickt und nur mit leichtem Handgepäck reist.
Der Reisetag sollte nicht mit schweren Gepäckstücken beginnen.
Dinge zurücklassen
Wenn die Unterkunft eine Ferienwohnung war (als meine Tochter noch klein war, sind wir hauptsächlich so gereist), dann habe ich Sachen (Lebensmittel, Hygieneartikel, etc.) vor Ort gekauft und diese dann auch wieder zurückgelassen. Die nächsten Gäste oder das Reinigungspersonal haben sich hoffentlich darüber gefreut. Mein Mann sagt manchmal im Scherz, dass er nicht verstehen kann, wozu all das Hanteltraining gut sei, wenn ich doch nichts trage, was schwerer als eine Feder ist.
Souvenirs?
Vorsicht, Falle! Was am Urlaubsort noch toll ausschaut, ist zuhause vielleicht doch nicht so toll. Die schöne Tracht macht sich gut in den Alpen – aber auch zuhause? Wann und wo wirst du sie anziehen? Die handbemalte Vase lacht dich verführerisch an – aber brauchst du noch ein zusätzliches Stück Dekoration und passt sie überhaupt zum Stil deiner Wohnung? Geschenke für andere mitnehmen? Wenn es sich nicht um einen explizit geäußerten Wunsch handelt, dann ist mein Rat, davon abzusehen.
Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Dinge oft jahrelang aufbewahrt werden, bevor sie dann mit schlechtem Gewissen entsorgt werden.
Eines der wenigen Souvenirs, die ich behalten habe, ist dieser Golem, den ich vor vielen Jahren in Prag gekauft habe. Das Buch hat es nur dem Golem zu verdanken, dass es noch bei mir sein darf.
Packliste für die nächste Reise schreiben
Oft denkt man sich am Urlaubsort: Hätte ich nur das eingepackt oder daran gedacht. Diese Dinge schreibst du am besten sofort auf, damit du sie dann bei der nächsten Reise parat hast. Wenn du (mehrfach) Sachen eingepackt hast, diese aber dann nie verwendest, dann schreib sie ebenfalls auf. Denn darauf kannst du dann beim nächsten Mal verzichten.