Mittwoch, der 12. April 2023 ist der 102. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 263 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist wechselhaft. Am Vormittag gibt es viel Sonne, ab Mittag überwiegen die Wolken. Es weht leichter bis mäßiger Wind und die Temperatur erreicht 16 Grad.
Der erste Weg an diesem Tag führt mich in die Apotheke. Nachdem ich vorige Woche positiv auf das Corona-Virus getestet habe, lasse ich einen weiteren PCR-Test machen. Ich fühle mich schon viel besser, möchte allerdings wissen, ob der CT-Wert schon die magische Grenze von 30 erreicht hat.
Heute ist ein perfekter Tag, um einen Frühlingsspaziergang zu machen. Nur ein paar Busstationen von mir entfernt liegt das Mühlwasser. Obwohl es ganz in meiner Nähe ist, komme ich dort eher selten vorbei, da mir diese Spazierrunde normalerweise zu kurz ist. Aber heute ist „kurz“ für mich „ideal“.
Rund ums Mühlwasser gibt es sowohl Wohnhausanlagen als auch Einfamilienhäuser und Schrebergartensiedlungen. Einige Bereiche muten richtig ländlich an. Bei dieser Laube bemerke ich ein kurioses Postkastl.
Beim blauen Haus liegt Bettwäsche auf dem Gehsteig. Handelt es sich hierbei um eine radikale Ausmistaktion?
Ich vermute, dass es sich um einen Unfall beim Lüften handelt, aber ein älterer Herr, der gerade vorbeikommt, ist anderer Meinung. Er erzählt mir, dass im Haus ein „Verrückter“ wohnt, der öfters mal etwas einfach aus dem Fenster wirft, u.a. auch Essen, das ihm nicht schmeckt. Ich mache mich rasch auf den Weg, denn ich möchte nicht „getroffen“ werden.
Am Nachmittag nehmen mehr und mehr die Wolken überhand. Von meinem Lieblingsplatz an der Alten Donau blicke ich auf das Gelände des Polizeisportvereins.
Am Nachhauseweg geht’s noch zum Einkaufen. Da der Supermarkt in unmittelbarer Nähe meiner Wohnung liegt, kann ich mir den Luxus erlauben, auch öfters als nur einmal pro Tag einkaufen zu gehen.
Zum Abendessen gibt es Hühnerschnitzel und Petersilie-Kartoffel. Reste von gestern. Ich freue mich, dass ich nur aufwärmen, und nicht kochen muss.
Heute habe ich das Buch: „Sohn ihres Vaters“ bekommen. Es liest sich ein wenig wie 1001 Nacht.
Er hatte Ärzte, Quacksalber und Wunderheiler aus dem ganzen Land aufgesucht. Er hatte mit seiner Frau sieben Tage und sieben Nächte in einem Marabut von trockenem Brot und Wasser gelebt. Sie hatte sich mit dem Urin einer Kamelstute besprenkelt und dann die Asche von siebzehn Weihrauchsträuchern ins Meer gestreut. Sie hatte aus Mekka kommende Amulette und Schriftstücke getragen. Sie hatte kostbare Kräuter aus Indien und dem Jemen hinuntergeschluckt. Sie hatte von einer alten Hexe zubereitete brackige, sehr bittere Flüssigkeit getrunken …
Alles nutzte nichts. Der marokkanische Kaufmann Hadsch Ahmed Suleiman ist verzweifelt. Sieben Geburten – sieben Töchter. Da beschließt er: Das achte Kind wird männlichen Geschlechts sein, auch wenn es wieder eine Tochter ist. Und so wächst Zahra vor der Familie, den Verwandten, der Nachbarschaft als Knabe Ahmed auf.
Du willst meine 12-von-12-Geschichten nachlesen? Hier gibt es noch viel mehr Abenteuer und Erlebnisse, jeweils am 12. des Monats niedergeschrieben.
Seit ungefähr 20 Jahren verbringen mein Mann und ich im Winter Zeit an der Pazifikküste in Costa Rica. Ursprünglich war Samara kaum touristisch ausgerichtet. Es gab ein paar kleine Geschäfte und einige Lokale. Für den Lebensmitteleinkauf mussten wir eine einstündige Fahrt nach Nicoya unternehmen. Das hat sich stark geändert. Samara ist zwar noch immer ein kleiner Ort, aber mehr und mehr mit einem Verkehr, der die Straßen verstopft. Die Infrastruktur, die sich zwar Jahr um Jahr verbessert hat, kann mit den vielen Urlaubern nicht mehr mithalten.
Tagesausflug nach Arenal
Auch im „Paradies“ herrschen nicht immer paradiesische Zustände.
Ich
Von Samara nach La Fortuna sind es hin und retour ca. 9 Stunden Autofahrt. Dementsprechend früh, nämlich um 5:30 Uhr, startet der Kleinbus in Richtung Arenal. Hätte ich vorher gewusst, in welch schäbigem Zustand der Bus ist, wäre ich wohl nicht mitgefahren. Die Route ist außerdem sehr kurvenreich und mit jeder Menge Hindernissen versehen, und so ist mir den größten Teil der Fahrt übel. Glücklicherweise habe ich nichts gefrühstückt.
Unser erstes Ziel ist der „Sloth Watching Trail„. Der Spaziergang durch den Regenwald ist sehr interessant, wenn auch extrem nass. Mir kommt der Gedanke, dass die Lobau und die Praterauen (nur wenige Busminuten von meiner Wohnung entfernt) ebenso interessant sind; auch dabei handelt es sich um einen Urwald. Kurz nach Beginn der Tour setzt ein starker tropischer Regen ein. Trotz Schirm, unter den mich glücklicherweise ein 49-jähriger Amsterdamer (der gerade an diesem Tag Geburtstag hat) einlädt, werde ich triefend nass. Das T-Shirt wird auch nicht wieder trocken, denn die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch – und so sitze ich bei der weiteren Fahrt abwechselnd mit meinem Unterhemd oder meinem Pullover im Van. Denn auch die Klimaanlage lässt sich nicht richtig einstellen. D.h. es ist entweder zu kalt oder zu heiß.
Wir sehen vermutlich 3 Faultiere in Form von grauen und unbeweglichen Kugeln, die sich vor dem Regen und den Touristen hoch nach oben auf die Bäume geflüchtet haben.
Tipp: Wer Faultiere sehen will, geht besser in den Zoo oder schaut sich die virtuelle Tour an.
Das zweite Ziel ist der La Fortuna Wasserfall. Es handelt sich um einen tadellos schönen Wasserfall in tropischer Landschaft. Nur: Ich war bereits bei den Iguazu-Wasserfällen in Argentinien und Brasilien – und seither fühlt sich für mich jeder andere Wasserfall mickrig an. Anstelle 500 Stufen zum Wasserfall hinunter und auch wieder hinaufzugehen, wollte ich lieber die Hanging-Bridges-Tour machen; wurde aber von den 5 anderen Mitreisenden überstimmt.
Ergebnis: Ein grässlicher Muskelkater und meine bereits vorhandenen Schmerzen in den Hüften sind schlimmer geworden.
Das dritte und finale Ziel vor der Rückfahrt ist das Hot-Springs Ressort Baldi. Wir essen im Pyramiden-Restaurant und haben ein sehr gutes Buffet-Essen. Ich bin jedenfalls froh, dass wir nur einen Nachmittag hier verbringen, denn ein kleines Bier kostet stolze 6$; Cocktails 11$. Ich trinke Wasser.
Apropos Bier: Das billigste Bier in den Supermärkten in Samara kostet mehr als doppelt so viel als in einem Wiener Supermarkt.
Dann geht es zu den Pools. Es gibt an die 20 Becken mit unterschiedlichen Temperaturen; wunderschön und luxuriös angelegt inmitten eines tropischen Gartens. In dem Becken, in dem ich mich befinde, sind zwei junge Frauen, die sich die ganze Zeit mit ihrem Handy filmen. Wahrscheinlich machen sie live Streams für Instagram; so mein Gedanke. Ich bemerke einen älteren Mann mit dünnem Haar, Bauchansatz, zusammengekniffenen Lippen und verblassenden Tattoos an der Poolbar. Er trinkt ein Bier und erinnert mich an einen abgehalfterten St. Pauli Zuhälter. Ich überlege, ob er Ähnlichkeit mit einem vom Bundeskriminalamt gesuchten mutmaßlichen Verbrecher hat. Es wäre wunderbar, hier auf die Schnelle 50.000€ für einen entscheidenden Hinweis zu kassieren.
Fazit: Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, in der Damensauna der Therme Wien eine gesuchte Person aufzuspüren, aber weitaus bequemer, ebenso luxuriös und noch dazu sehr viel günstiger und mit der U1 perfekt erreichbar. Außerdem sind Kinder und Handys verboten.
Die Rückfahrt nach Samara ist noch mühsamer, als die Hinfahrt, denn die Hälfte der Fahrt erfolgt in Dunkelheit. Aus mir unerfindlichen Gründen werden in Costa Rica die Autoscheinwerfer oft erst dann eingeschaltet, wenn es komplett finster ist. Ich sehe Fußgänger und Radfahrer auf der Autobahn, Temposchwellen auf der Schnellstraße (warum?), tote Hunde, Nasen- und Waschbären entweder mitten auf der Straße oder seitlich weggeschleudert. Zwischendurch gibt es die großartige Aussicht über den Lake Arenal als Belohnung.
Es ist ein ständiges Bremsen und wieder Beschleunigen und das in einem Auto, wo nichts abgefedert wird. Mir wird wieder schlecht. Ich tausche Platz mit einem Mitreisenden und sitze nun in der ersten Reihe. Zwar ist mir jetzt nicht mehr so schlecht, dafür sehe ich aber viel besser, was sich auf der Straße abspielt – und das ist auch nicht schön.
Alles in allem: Ein durchwachsener Tag und sehr anstrengend!
Meine Blogartikel im Februar
Nachhaltig ausmisten
Lärm im Kopf entsteht, wenn du ständig mit zu vielen Dingen und Verpflichtungen konfrontiert bist.
Selbst von der hintersten Ecke aus fordern uns die Dinge auf, abzunehmen, Sport zu betreiben, doch endlich mal ein Gourmet-Gericht zu kochen, die Rezepte einzuordnen, die Bücher und Magazine zu lesen, sich mit den Rechnungen und Steuerunterlagen zu beschäftigen, die Mails zu lesen, die Fotos anzuschauen, Klavier zu spielen, usw. usf. Und diese Aufforderungen sind überdies selten in einer liebevollen Art an uns gerichtet, sondern eher harsch und kritisierend; dazu schreien sie unablässig durcheinander.
Eine der Maßnahmen ist: Für bessere „Security“ zu sorgen, damit nicht ständig neue und ungebetene Dinge in den Haushalt hereinströmen.
Du willst Ordnung zu Hause schaffen und ein Ding in den Schrank oder die Schublade legen, um aufzuräumen? Aber es ist kein Raum vorhanden. Der Schrank platzt schon aus allen Nähten, das Regal ist komplett voll gestellt und auch die Schublade lässt sich nur mit Gewalt öffnen und schließen. Selbst der Boden ist übersät. Das Ding ist obdachlos und hat kein fixes „Zuhause“.
Ein wichtiger Grund, warum ich Ausmisten liebe: Beim Ausmisten bekommst du einen anderen Blickwinkel. Je mehr du ausmistest, desto klarer erkennst du die Konsumlügen. Das ist manchmal ein schmerzhafter Prozess. Ein wenig so wie Fegefeuer.
Meine Newsletter und Social Media Posts im Februar
Seit Mitte letzten Jahres schreibe ich einen wöchentlichen Newsletter; davor ist er alle zwei Wochen erschienen. Dabei handelt es sich nicht um stinknormale und gewöhnliche Newsletter, sondern mir macht es besonders viel Spaß, ungewöhnliche Parallelen zu ziehen und so zum Ausmisten zu motivieren.
Im Februar kommen u.a. folgende Persönlichkeiten vor:
Papst Benedikt XVI, und wie er seine roten Schuhe ausmistete
Ludwig van Beethoven, der mich zur eigens von mir entwickelten Beethoven-Skala inspirierte
Der Serienmörder Egidius S., den eine 24 Jahre alte Rechnung überführte
Ersatz-Prinz Harry und sein Unterhoser-Desaster
Die Wahrheit über „to-be-or-not-to-be“ und was Hamlet wirklich sagte
u.v.m.
Es zahlt sich also aus, den Newsletter zu abonnieren und mir auf Facebook und Instagram zu folgen.
Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.
Albert Einstein
Wir müssen Amerika von einer Bedarfskultur zu einer Verlangenskultur umwandeln. Die Menschen müssen trainiert werden, zu verlangen, neue Sachen zu wollen, auch wenn die alten noch nicht gänzlich verbraucht sind.
Paul Mazur, Wallstreet-Banker https://www.businessinsider.com/birth-of-consumer-culture-2013-2
Was Paul Mazur schon 1927 gesagt hat, gilt heutzutage nicht nur in Amerika, sondern weltweit. Unser Gott ist der Konsum. Und das hat unseren Planeten an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.
Schau mal die Werbebotschaften an. Selten wird dir einfach nur ein gutes Produkt versprochen, sondern es geht um Glück, Liebe, Familie, Gesundheit, Reichtum, Dazugehören, Freiheit, …
Wir sind das schon so gewohnt, dass es uns gar nicht mehr auffällt.
Du bekommst angeblich Freiheit – aber es ist nur ein Auto, das dich von A nach B bringt. Und dich vielleicht sogar deiner Freiheit beraubt, weil du Monat für Monat die Raten bezahlen musst, Stress hast, einen Parkplatz zu finden, dich mit Parkschäden und Versicherungen herumschlagen musst und Zeit in Reparaturwerkstätten verbringst. Daher ist es so wichtig für die Verkäufer, dich für den angeblichen „Mehrwert“ zu begeistern und dich auf der Gefühlsebene anzusprechen.
So ist das mit ganz vielen anderen Sachen auch, die dir schmackhaft gemacht werden sollen.
Beim Ausmisten bekommst du einen anderen Blickwinkel. Je mehr du ausmistest, desto klarer erkennst du die Konsumlügen. Das ist manchmal ein schmerzhafter Prozess. Ein wenig so wie Fegefeuer. Im Englischen gibt es fürs Ausräumen, Ausmisten und Reinigen den Begriff „purge“. Und nichts anderes ist im christlichen Glauben das Fegefeuer oder „purgatory“. Du reinigst deinen Haushalt von den unnötigen Sachen – und hierbei handelt es sich oft um Konsumsünden. Und genau deshalb ist es manchmal auch so schwierig, diesen Prozess zu beginnen, weil du deine „Sünden“ siehst und du sie dir vergeben musst.
Speziell bei großen Ausmist-Aktionen oder wenn du ein Haus oder Zimmer komplett ausräumst, fragst du dich wahrscheinlich: Wie, um alles in der Welt, ist dieses ganze Zeug hereingekommen? Warum habe ich alle diese Sachen gekauft, die ich nicht einmal verwendet habe?
Wenn du vor deinem aus allen Nähten platzenden Schrank stehst, dann kannst du entweder deine Augen und die Schranktür schließen (es zumindest versuchen :-)) oder mit dem Ausräumen beginnen.
Vom Fegefeuer führt der Weg in den Himmel oder die Hölle.
Mit meinem Business, meinen Artikeln, meinen Challenges und Kursen unterstütze ich Menschen, die sich von der Konsumhölle abwenden wollen. Die den Begriff Freiheit neu definieren wollen. Die von der Überfülle oder Völle in ein erfülltes Leben gehen wollen. Daher liebe ich Ausmisten! Weil wir gemeinsam in die richtige Richtung gehen.
Es ist ganz einfach. Es beginnt, wie alles, mit dem ersten Schritt.
Wenn auch du mit dem Ausmisten beginnen willst, hier geht’s zur himmlischen Challenge:
Es ist ein klirrend kalter Wintertag. Der Schnee knirscht unter den viel zu dünnen Schuhen und der erschöpfte Obdachlose schafft es mit letzter Kraft zur Notunterkunft. Er läutet an, er klopft an der Tür, aber sie öffnet sich nur einen winzigen Spalt. Denn die Unterkunft platzt schon aus allen Nähten. Sie ist voll – übervoll! Er bleibt draußen liegen; völlig erschöpft.
Sicher kennst du das auch. Du willst Ordnung zu Hause schaffen und ein Ding in den Schrank oder die Schublade legen, um aufzuräumen? Aber es ist kein Raum vorhanden. Der Schrank platzt schon aus allen Nähten, das Regal ist komplett voll gestellt und auch die Schublade lässt sich nur mit Gewalt öffnen und schließen. Selbst der Boden ist übersät. Das Ding ist obdachlos und hat kein fixes „Zuhause“.
Ich brauche mehr Stauraum, schießt es dir durch den Kopf oder ich muss die Dinge besser schlichten.
Wird das helfen? Kurzfristig vielleicht, aber was bringt es dir auf lange Sicht? Ich sage: Wenig bis gar nichts! Alles das sind im Endeffekt kosmetische Maßnahmen, die nicht darüber hinwegtäuschen können, dass du einfach zu viel hast. Ich kenne jedenfalls niemand, der durch mehr Stauraum, eine größere Wohnung oder ein externes Lager die Situation langfristig verbessert und mehr Ordnung zu Hause geschaffen hätte. Schon kurze Zeit später sind auch die neuen Stauräume und größeren Häuser ebenso voll, wie es die kleine Wohnung war. Vielleicht sogar voller. Das Problem hat sich verdoppelt! Vielleicht sogar verdreifacht!
Genauso wie bei der Obdachlosigkeitvon Menschen ist es auch bei obdachlosen Dingen unumgänglich, das Problem an der Wurzel zu packen, anstelle sich nur mit den Symptomen zu beschäftigen. Langfristig gesehen ist das der einzige Weg.
Ein Aufräumprozess, der nachhaltig Ordnung herstellt, hat folgende Komponenten:
1. Reduzieren
Die Wahrheit ist: Wenn du zu viele Sachen hast, vor allem Sachen, die nur lagern und gar nicht mehr leben, ist der erste Schritt immer die Reduktion. Du kannst es drehen und wenden, wie du willst. Du kannst alles nach Farben sortieren und kunstvolle Stapel machen, deine Sachen eng an eng schlichten, um mehr Platz zu schaffen oder ein neues Regal ins Wohnzimmer stellen. Aber im Endeffekt nutzt es dir nichts. Die Ordnung in der Schublade ist in Sekunden zerstört, wenn du in Eile etwas suchst. Die Kleidungsstücke, die aus der Wäsche kommen, passen nicht mehr in den kunstvoll erstellten Stapel. Und auch die neuen Bücher haben irgendwann keinen Platz mehr.
Stapeln und Sortieren ist vergleichsweise einfach. Denn du musst keine harten Entscheidungen treffen. Außer der Entscheidung, ob du nach Blau mit Grün weitermachst oder umgekehrt. Oder ob du die Bücher lieber alphabetisch oder nach Farben oder nach Größe sortieren willst. Welche Dinge in die erste und welche in die zweite Schublade kommen. Diese Entscheidungen sind leicht und vor allem leicht zu revidieren. Nachteil: Sie schaffen keine nachhaltige Ordnung zu Hause!
Beim Reduzieren schaut die Sache schon etwas anders aus. Denn hier trennst du dich von Dingen. Deine innere Stimme fängt wahrscheinlich an diesem Punkt sofort zu meckern an:
Was ist, wenn ich das Ding doch noch einmal brauche? Was ist, wenn ich die falsche Entscheidung treffe? Was ist, wenn Tante Anni (die mir das Ding geschenkt hat) nun beleidigt ist?
Aus langjähriger Erfahrung kann ich dir sagen: In 99,9% der Fälle treffen die bösen Befürchtungen nicht ein. Ganz im Gegenteil. Die Vorteile, die eine solche Trennung mit sich bringen, überwiegen bei weitem die Nachteile, wenn du alle Sachen behältst und nichts machst.
Durch Unentschlossenheit geht mehr verloren, als durch falsche Entscheidungen, sagte schon
Marcus Tullius Cicero
Das kannst du jetzt glauben, musst du aber selbstverständlich nicht. Wie wäre es mit einem Experiment? Du kannst es sofort testen. Gefahrlos.
Nimm einBuch aus dem Regal und trenne dich von genau dem einen Buch. Am besten nimmst du ein Exemplar, das dir nicht gefällt. Oder eines, das du immer mal lesen wolltest, aber in den letzten 10 Jahren nie getan hast. Ein Buch, das du dir im Fall des Falles günstig neu besorgen oder in der Bücherei ausleihen kannst. Baue dir ein Sicherheitsnetz!
Schreib Datum, Autor und Titel auf oder mach ein Foto davon. Verlass das Haus mit genau diesem Buch und lass es irgendwo liegen. Im Café, in der U-Bahn, im Bus, in einer Behörde, in der Kantine oder im Stiegenhaus oder wenn ein öffentlicher Bücherschrank in der Nähe ist, dann deponiere es dort.
Dann warte ab, welche Gefühle du nach einem Tag, einer Woche oder einem Monat hast? Kommen Reue und Trauer oder hast du das Buch schon vergessen, nachdem du die Tür hinter dir zugemacht hast?
Wiederhole dieses Experiment jeden Tag. Es müssen nicht nur Bücher, sondern können auch andere Sachen sein.
So trainierst du deine Entscheidungs- und Ausmistmuskulatur. Tag für Tag.
Wenn du gemeinsam mit anderen trainieren und endlich Ordnung zu Hause schaffen möchtest (ich sage nur: Dranbleiben!) dann ist die „30-Tage-Ausmist-Challenge“ genau das Richtige für dich!
Routinen sind ein unerlässliches Mittel, um nachhaltig Ordnung zu schaffen und zu halten. Dafür reichen schon wenige Minuten pro Tag. Auch hier gilt das Motto: Weniger ist Mehr!
Auf Reddit hat sich Arnold Schwarzenegger einem Q&A (Fragen und Antworten) gestellt und viele der Fragen drehten sich um seine Motivation und auch, wie er nach seiner Herz-Operation so schnell wieder fit wurde. Seine Antwort: Alles ist Routine! Motivation kommt und geht, die Routine bleibt.
Fazit: Warte nicht, bis irgendwann die große Motivation herbeifliegt oder du unerwartet ganz viel Zeit hast. Starte JETZT. Und verachte nicht die kleinen Schritte. Besser, du machst klitzekleine Einheiten und das jeden Tag, als immer weiter zuzuwarten. Es ist wie bei der körperlichen Fitness: Wenn du nichts machst, bleibst du nicht stehen, sondern du fällst zurück und entfernst dich immer weiter von deinem Ziel.
Hier sind einige Vorschläge für Routinen, die du natürlich deinem eigenen Lebensstil anpassen kannst und sollst.
2.1 Abendroutine
Nimm dir vor, einen Bereich immer frei von Gerümpel zu halten. Z.B. den Esstisch oder die Oberflächen in der Küche. Lass keine angebrochenen Lebensmittel und schmutzigen Teller oder Gläser herumstehen. Wenn du am Morgen in die Küche oder ins Esszimmer kommst, wirst du von einem sauberen Raum begrüßt und du beginnst deinen Tag entspannter.
Leg dir die Sachen zum Anziehen für den nächsten Tag bereit sowie deine gepackte Tasche, wenn du einen Termin außer Haus hast. So sparst du viel Zeit und Stress am Morgen.
Auch hier gilt: Alles, was du in 10-15 Minuten machen kannst, das erledige. Besser teilweise gemacht, als gar nicht! Wenn ein Bereich gut funktioniert und in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann nimm dir den nächsten vor. Stell dir vor, wie viel weiter du in einem Monat oder einem Halbjahr sein wirst, selbst wenn du nur kleine Routinen verinnerlicht hast – im Gegensatz zum Abwarten auf den richtigen Zeitpunkt.
2.2 Morgenroutine
Mach etwas, um gut in den Tag zu starten. Ein paar Atemübungen, in Ruhe einen guten Tee oder Kaffee trinken, dein Frühstücksgeschirr in den Geschirrspüler räumen, eine Oberfläche abwischen, das Bett machen. Wenn du das Gefühl hast, in der Früh gar keine Zeit zu haben, dann mach etwas ganz Kleines, etwas, das in ein paar Sekunden erledigt ist. Es geht nicht darum, aus dem Stand heraus eine neue Routine zu entwickeln, die mehrere Stunden dauert, sondern eine kleine Mini-Routine an die nächste anzuhängen – bis du dort bist, wo du sein möchtest. Wenn die erste Routine funktioniert, dann beginn mit der nächsten.
2.3 Ausmistroutine
Stell dir einen Timer und miste jeden Tag in diesem Zeitraum aus. Wichtig ist nicht die Dauer, sondern die Regelmäßigkeit. Besorge dir eine Box und gib den Inhalt einer Schublade oder eines Regalteils oder die Sachen, die auf einer Oberfläche stehen, hinein. Dann reinigst du diesen Bereich. Schlussendlich gehst du alle Sachen durch, die zum Vorschein gekommen sind, trennst dich von den überflüssigen Dingen und räumst die restlichen Sachen wieder ein.
Das Herausräumen ist essenziell und macht es dir sehr viel leichter, Dinge loszulassen. Bleib nicht unentschlossen vor dem Schrank oder der Schublade stehen – räume aus! Erst wenn etwas ausgeräumt ist, siehst du das wahre Ausmaß der Dinge. In der Küchenschublade mögen sich z.B. diverse Dosenöffner „verstecken“, aber erst, wenn du sie alle offen vor dir liegen siehst, „begreifst“ du, was du besitzt und wichtiger, was du behalten willst.
2.4 Einkaufsroutine
Wenn etwas in deinen Haushalt reinkommt, mach es dir zur Routine, dass dann immer auch ein Ding deine Wohnung oder dein Haus verlässt. Wenn du etwas in deinen Online-Warenkorb gibst, mach es dir zur Gewohnheit, eine gewisse Zeit zuzuwarten, bevor du auf „kaufen“ klickst. Du hast etwas bestellt und innerhalb von 4 Wochen nicht benützt, überlege nochmals, ob du es wirklich brauchst oder doch besser zurückschickst oder umtauschst.
3. Neue Ordnung schaffen
Wenn du dich von den überflüssigen Sachen einer Kategorie, z.B. den Kleidungsstücken oder den Küchenutensilien, getrennt hast, dann kannst du anfangen in diesen Bereichen eine neue Ordnung zu schaffen. Jetzt hast du genug Platz, um das zu bewerkstelligen. Die Dinge, die du am häufigsten verwendest, kommen dorthin, wo du sie sofort griffbereit hast.
Die neue Ordnung hat das Ziel, dass Suchen und Wühlen der Vergangenheit angehört. Alle Sachen haben ein fixes Zuhause, wohin du sie jederzeit zurückbringen kannst. Und das Zuhause deiner Dinge ist gemütlich und bietet genug Platz. Selbst wenn einmal viele Sachen heraußen herumliegen sollten, kannst du dennoch in Windeseile aufräumen. Deine Aufgabe ist dann nicht mehr, Platz zu suchen „wo hat das noch Raum?“, sondern die Dinge einfach ins angestammte Zuhause zurückzubringen.
4. Optimieren
Ausmisten ist normalerweise nichts, das ein Enddatum hat oder statisch ist. Alles ist im Fluss. Sachen, die heute total wichtig für dich sind, haben vielleicht nächstes Jahr keine Bedeutung mehr. Dafür können sie vielleicht anderen Menschen Nutzen bringen oder recycelt werden. Neue Dinge kommen in deinen Haushalt und andere verlassen dich. Im Laufe der Jahre ändert sich auch oft die Haushaltsgröße und damit die benötigten Sachen. Kinder werden erwachsen und ziehen aus. Es kommt zu Trennungen in der Partnerschaft oder ein neues Familienmitglied kommt hinzu.
Daher ist es vorteilhaft, sich regelmäßig von Dingen zu trennen und auch regelmäßig zu optimieren.
Das Gute an der Regelmäßigkeit oder Routine ist: Deine Grundordnung steht und je öfter und je mehr du schon ausgemistet hast, desto leichter geht es dir von der Hand und desto weniger gibt es auszumisten oder zu optimieren.
5. Konsumgewohnheiten ändern
Damit du nachhaltig Ordnung halten kannst, müssen sich auch deine Konsumgewohnheiten ändern. Glücklicherweise passiert das völlig automatisch, wenn du gründlich ausmistest.
In einem Newsletter habe ich das Bild eines Nachtclubs mit Türstehern verwendet, deren Aufgabe es ist, nur die erwünschten Gäste hereinzulassen. Genau solche imaginären Türsteher brauchst du auch, wenn du im Laden bist und den vermeintlichen Schnäppchen-Kauf tätigen willst oder dein Finger über dem Kaufen-Button im Online-Shop schwebt. Oder Tante Anni dir schon wieder ein unerwünschtes Geschenk aufdrängen will. Oder die Werbung dir einreden will, dass du dieses Ding unbedingt haben musst und am besten sofort.
Der reduzierte Konsum von physischen Gegenständen bewirkt nicht nur, dass du nachhaltig weniger Sachen und mehr Ordnung hast, sondern gibt dir und auch der Umwelt (wir haben nur den einen Planeten) sehr viel mehr:
Sonntag, der 12. Februar ist der 43. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 322 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Samara, Costa Rica, ist heiß. Sehr heiß.
Du hast Lust auf noch mehr 12von12-Abenteuer und Stadtspaziergänge? Bitte hier entlang!
Was hat nachhaltig ausmisten mit dem Lärm in deiner Wohnung und deinem Kopf zu tun? Einem Lärm, den du sehr schwer ausschalten kannst.
Unsere Wohnungen sind oft sehr laut. Dabei meine ich weniger den Straßenlärm, quengelnde Kinder, streitende Nachbarn oder Pressluftbohrer, die uns akustisch belasten, sondern den Lärm in unserem Kopf.
Neben den Unmengen an Informationen – viele davon negativ – die auf uns einprasseln, ist es vor allem die Werbung, die suggeriert, dass wir „mehr“ brauchen und die Bedürfnisse weckt. Die uns außerdem weismachen will, dass wir glücklicher und freier werden, wenn wir konsumieren. So werden unsere Wohnungen immer voller und auch wenn die Dinge keine eigenen Laute von sich geben (von sprechenden Teddybären mal abgesehen), so machen sie doch in unserem Kopf einen Höllenlärm.
Sie fordern uns auf, abzunehmen, Sport zu betreiben, doch endlich mal ein Gourmet-Gericht zu kochen, die Rezepte einzuordnen, die Bücher und Magazine zu lesen, sich mit den Rechnungen und Steuerunterlagen zu beschäftigen, die Mails zu lesen, die Fotos anzuschauen, Klavier zu spielen, usw. usf. Und diese Aufforderungen sind überdies selten in einer liebevollen Art an uns gerichtet, sondern eher harsch und kritisierend; dazu schreien sie unablässig durcheinander.
So entsteht ein unaufhörlicher Lärm in deinem Kopf. Er macht dich nervös und gestresst. Er lässt dich nicht zur Ruhe kommen.
Wie kannst du nach und nach Stille in deiner Wohnung und deinem Kopf schaffen, sodass du deine eigene Stimme wieder hörst und Klarheit und Überblick bekommst? Und dir auch Entscheidungen leichter fallen.
1. Bereite dich vor: Geh raus in die Natur
Mach – am besten allein – einen Spaziergang in der Natur. Oder eine kleine Radtour. Probleme, die in den eigenen vier Wänden vielleicht übermäßig groß erscheinen, schrumpfen draußen oft zusammen. Prioritäten verschieben sich. Durch die körperliche Bewegung entsteht auch Bewegung im Hirn und kreative Ideen und Lösungen kommen oft ganz automatisch.
So eine kleine Runde draußen ist nicht nur gut für die körperliche Fitness, sondern erleichtert auch das Ausmisten. Besonders, wenn du eine größere Ausmist-Aktion planst, fällt es dir dann viel leichter, Entscheidungen zu treffen.
2. Halte inne
Nimm dir 15 bis 20 Minuten Zeit. Am besten, wenn du allein zu Hause bist. Geh langsam von Raum zu Raum, verharre in jedem Raum ein paar Minuten und nimm wahr, wie deine Wohnung auf dich wirkt. Mach zuerst einfach gar nichts, außer in den Räumen zu stehen. Stell dir dann vor, du bist eine Besucherin, die nichts mit den Bewohnern zu tun hat. Oder Sherlock Holmes, der nun gleich seine berühmte Methode, die Deduktion, anwenden wird. Versuche wertfrei und unkritisch zu sein, so gut es geht. Schreib alles auf, was dir auffällt.
3. Plane erste kleine Aktivitäten
Nimm ein paar Müllsäcke und sammle alles ein, was zum Recycling gehört oder du direkt entsorgen kannst. Bring diese Sachen möglichst sofort aus dem Haus. Sachen, die nicht am richtigen Ort sind, kannst du nebenbei in ihr angestammtes Zuhause bringen.
Wichtig: Hier geht es um erste flotte Schritte und nicht um Perfektion. Perfektion anzustreben, ist geradezu kontraproduktiv. Auch zu viel Zeit zu investieren, ist zu Beginn keine gute Idee.
Meine Physiotherapeutin hat mir – sie hat es gutgemeint – viele Übungen aufgeschrieben, die ich jeden Tag machen sollte. Da ich wusste, ich würde dafür ca. 45 Minuten brauchen, habe ich sie zuerst aufgeschoben: „Mache ich später am Tag, wenn ich Zeit/Lust dazu habe.“ Schlussendlich, da ich keine Routine aufgebaut hatte, habe ich diese Übungen dann gar nicht gemacht.
Fazit: Es ist besser, du verbringst am Anfang jeden Tag wenige Minuten mit einer neuen Tätigkeit und steigerst dich, anstelle dich zu überfordern und schlussendlich entmutigt aufzugeben.
4. Arbeite regelmäßig an deinem Projekt
Besonders zu Beginn deines Ausmist-Projekts ist es vorteilhaft, regelmäßig daran zu arbeiten und auch die kleinen Schritte nicht zu verachten. Stell einen Timer auf 15 Minuten. Wenn du dann noch Zeit und Lust hast, auf weitere 15 Minuten. Besser, täglich einen kleinen und überschaubaren Bereich auszumisten, als auf die große Aktion zu warten, wo du dann ganz viel Zeit haben wirst. In vielen Fällen kommt dieser Tag nicht und die Überfüllung deiner Wohnung nimmt weiter zu.
5. Sorge für eine bessere Security
Wenn du zu viele Sachen in deiner Wohnung hast, dann ist der Grund wohl, dass deine Bodyguards und Türsteher nicht richtig arbeiten. Sie lassen immer wieder Dinge herein, die du im Grunde genommen weder willst noch brauchst. Unerwünschte Geschenke zum Beispiel oder unüberlegte Spontankäufe. Dinge, die aus ganz anderen Gründen zu dir gekommen sind, als dass du sie wirklich benötigst.
6. Werde erfolgreiche Nachtclub-Chefin
Stell dir vor, du bist Nachtclub-Besitzerin. Jede Nacht kommen ungebetene Gäste in deinen Club. Sie mögen zu Beginn ganz nett ausschauen, aber nach und nach lümmeln sie überall herum, machen sich breit und vor allem weigern sie sich, den Club auch wieder zu verlassen. Ihre unerwünschte Präsenz bewirkt, dass du die VIP-Gäste gar nicht mehr sehen kannst.
Die Türsteher, die für dich arbeiten, sind kleine und schmächtige Bürschchen, die von den ungebetenen Gästen überrannt werden.
Wie kannst du das ändern? Woher bekommst du die effizienten Türsteher?
Wenn du gründlich ausmistest, dich von den unnötigen Dingen trennst, lernst Entscheidungen zu treffen und eine gute neue Ordnung herstellst, dann bekommst du die Türsteher als Geschenk dazu. Aus eigener Erfahrung und Feedback von meinen Klientinnen weiß ich, dass sich beim Ausmisten eine neue Denkweise einstellt. Du wirst nicht mehr jedes Ding in deine Wohnung hereinlassen, nur weil dir die Werbung verspricht, dass du damit glücklicher, schöner oder freier wirst. Deine Einstellung zu neuen Sachen (und Verpflichtungen!) wird automatisch sehr viel kritischer und das bedeutet, dass künftig wesentlich weniger Dinge an deinen Türstehern vorbei kommen werden. Das wiederum bedeutet, dass du viel Zeit, Energie und damit Geld sparen wirst.
7. Nachhaltig ausmisten!
Nimm teil an meinem genialen Kurs! In diesem neuen „Dranbleibe-Programm“ gehen wir in 6 Wochen Schritt für Schritt durch die Zimmer und Bereiche deines Hauses und machen sie zu den Wohlfühl-Räumen, die du dir schon lange gewünscht hast.
Jeden Donnerstag bekommst du via E-Mail eine kompakte Anleitung für einen Raum. Du hast dadurch eine wöchentliche Erinnerung und eine Woche Zeit, in deinem Tempo zu arbeiten.
So bleibt deine Motivation hoch, du bleibst dran und wir besiegen gemeinsam den inneren Schweinehund, der es sich vielleicht am Sofa deines Wohnzimmers sehr gemütlich gemacht hat.
Außerdem gibt es eine optionale Facebook-Gruppe zum Austausch und Posten der eigenen Ausmist-Erfolge. Hier geht’s zum Programm:
Du bekommst jeden Tag in der Früh (an 30 aufeinanderfolgenden Tagen) ein kurzes und knackiges Mail mit einer Aufgabe. Keine Sorge! Es handelt sich um kleine Aufgaben, die aber große Wirkung zeigen. In diesen 30 Tagen trainierst du deine Ausmist-Muskulatur, etablierst neue Verhaltensweisen und machst so ganz nebenbei deine Wohnung zu einem Wohlfühlort. In der sich genau die Dinge befinden, die dir nützlich sind und/oder die dir gefallen.
Zusätzlich gibt es eine begleitende (optionale) Facebook-Gruppe, wo wir uns austauschen, wo du Fragen stellen kannst und ich zusätzliche Tipps poste. Und wo wir natürlich unsere Erfolge zählen. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Zahl der ausgemusterten Sachen ein riesiger Motivator ist.
Was bewirkt die 30-Tage-Challenge?
Wie bei ganz vielen Aktivitäten, geht es auch beim Ausmisten um Motivation und ums Dranbleiben und darum, hilfreiche Verhaltensweisen zu verinnerlichen. Das tägliche Mail erinnert dich daran, es auch wirklich zu tun. Die 30-Tage-Challenge entfaltet außerdem noch lange nach den 30 Tagen ihre Wirksamkeit!
Apropos Mails: Sie sind kurz und knackig (wer will sich schon durch lange Abhandlungen quälen?) und stets mit einem kleinen Augenzwinkern verfasst. Oft mit einer lustigen (wahren) Geschichte versehen, denn ich bin überzeugt: Mit Humor und einem Lächeln auf den Lippen mistet es sich viel leichter aus. Auch diesen Nebeneffekt möchte ich mit meinen Mails bewirken: Dass du mit einem Lächeln in den Tag startest
Eine Teilnehmerin meiner Adventskalender-Challenge hat es so formuliert:
Ich danke dir für deine humorvollen Anregungen! Ich glaube, ich habe wirklich JEDEN Morgen mit als Erstes deine Mails geöffnet.
Ulrike Storny
Hat die 30-Tage-Challenge Nebenwirkungen?
Ja, absolut! Das kann ich garantieren! Eine Teilnehmerin hat mir geschrieben, dass sie die Challenge so weiterempfehlen wird:
Mach einfach mit, du musst ja nicht jeden Tag etwas ausmisten. Aber du wirst sehen, wenn du erstmal angefangen hast und deinen Ausmisterfolg gepostet hast, dann willst du MEHR!
Ina Bornholdt
Was tun, wenn du mal keine Zeit hast?
Auch das habe ich bedacht und dafür die Gurkenglas-Methode entwickelt. Wenn eine Aufgabe einmal nicht für dich passt oder du keine Zeit hast, dann schreib die Aufgabe auf einen Zettel und schmeiß ihn in ein leeres Gurkenglas (oder einen anderen Behälter). Wenn du dann bereit für diese Tätigkeit bist, holst du den Zettel wieder heraus. So kann nichts verloren gehen!
Mehr Raum – mehr Zeit – mehr Klarheit – mehr Freiheit – mehr Fokus
Januar ist der Monat, den ich am wenigsten leiden kann. Weihnachten ist vorbei, aber der Frühling ist noch nicht in Sicht. In Wien ist es meistens trüb und kalt. DIE perfekte Zeit, um auszumisten und Menschen zu motivieren, an der Challenge teilzunehmen.
Die 30-Tage-Ausmist-Challenge
Der Januar steht ganz im Zeichen der Ausmist-Challenge. Aber nicht nur im Januar ist die Challenge DAS Ereignis. Die Challenge ist gekommen, um zu bleiben.
Lange habe ich überlegt, welche Unterstützung am besten beim Ausmisten hilft und was die Transformation beschleunigt. Ohne Gedöns, ohne langwierige Module, ohne sich durch stundenlanges Videomaterial quälen zu müssen, ohne Hochglanz-Workbooks, die dann wieder nur herumliegen: Etwas, das sofort ins Tun bringt und nicht ob der schieren Größe des Vorhabens gleich wieder verzweifeln lässt. Etwas, das die Motivation hochhält. Und etwas, das gleichzeitig auch neue Verhaltensweisen entstehen lässt.
Das ist „the one-and-only“ 30-Tage-Ausmist-Challenge. Der Kurs, der die Teilnehmerinnen nicht an der Seitenlinie stehen lässt, sondern sie ins Spiel bringt. Mit einem Lächeln im Gesicht.
Denn zusätzlich zum Ausmisten, möchte ich auch das Entrümpeln und Ordnung schaffen aus der Grau-Zone des Langweiligen, Mühsamen und Öden herausführen. Sodass spürbar wird, was für eine große Freude so ein Ausmist-Fest in Wirklichkeit ist.
Das bekommst du in der Challenge:
Du tust den ersten Schritt (das ist genau DER Schritt, der dich dem Ziel am nächsten bringt)
Es ist sehr selten geworden, dass es in Wien schneit und der Schnee auch liegen bleibt. Dieser Januar ist anders. Er ist selbst in Wien kalt und schneereich.
12 von 12 im Januar
Mein liebstes Blog-Format ist 12-von-12. An jedem 12. des Monats dokumentiere ich diesen Tag mit 12 Bildern. Ich überlasse diesen Tag jedoch nicht komplett dem Zufall, sondern ich bereite mich darauf vor. Der Tag hat aber auch immer seine Eigenheiten. Diesmal begegne ich in der Früh drei Rauchfangkehrern. Ich weiß sofort, dass sie Glück bedeuten. Und so kommt es, dass sich der nicht öffentlich begehbare Innenhof des ehemaligen Hauses der „Blutgräfin“ für mich unerwartet öffnet. In der Wiener Weihburggasse komme ich am Weg in die Franziskanerkirche bei der von außen hin unauffälligen, aber innen dekadenten Herrensauna „Kaiserbründl“ vorbei. Dort erinnere ich mich an einen mysteriösen und bislang ungeklärten Vermisstenfall.
Die Kurzfassung des Tages lautet so:
Branntwein am Morgen im Vorbeigehen. Ein Prediger wird exkommuniziert. Meister Pilgram schaut sorgenvoll auf mich herab. Ein nackter Mann verschwindet spurlos. In Wien hat die Madonna nebst Kind auch noch eine Axt. Und das Haus der Blutgräfin öffnet die Pforten für mich.
Besuch bei meiner Mutter. Die Fahrt in das kleine Dorf im Mühlviertel ist jedes Mal ein schwieriges Unterfangen und muss exakt geplant werden, denn es ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar.
Die Kapelle ist von vier Bäumen umgeben. Aus weiterer Ferne schaut es jedoch so aus, als wäre es ein einziger Baum. Für uns Kinder war das damals immer nur der bullige Baum.
Neue Frisur
Nach vielen Jahren mit längeren Haaren habe ich nun wieder einen Kurzhaarschnitt. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber nach getaner Tat freue ich mich über das neue Aussehen.
Ich habe auch meine Beschreibung in den sozialen Medien angepasst. Ganz unter dem Motto: Das Leben ist ohnehin oft viel zu stromlinienförmig und langweilig – da sollen sich zumindest meine Texte davon abheben.
Donnerstag, der 12. Januar 2023 ist der 12. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 353 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist mild, sonnig und sehr windig; mit einer Maximaltemperatur von 12°C. Ein wunderschöner Wintertag, der sich bereits frühlingshaft anfühlt. Während ich hier schreibe, höre ich draußen schon aufgeregt die Vögel zwitschern.
Frühstück ist mir wichtig. Daher mache ich mich schon im Morgengrauen (im Winter bei mir um 8:00) auf den Weg in die Bäckerei. Heute sehe ich drei Rauchfangkehrer, die eilig die Schiffmühlenstraße hinunterlaufen. Ich interpretiere diese Begegnung sofort als Glückstag für mich. Was sich später – in der Augustinerstraße – noch bewahrheiten wird.
Mein Weg führt an einem der wenigen verbliebenen Wiener Branntweiner-Lokalen vorbei. Das Wort „Lokal“ ist etwas hoch gegriffen; es handelt sich um eine kleine Stube, die mit einer alten Holzbank, einem schäbigen Tisch und schiefen Stühlen ausgestattet ist. Die Tür steht immer offen, aber dennoch habe ich es bisher noch nie gewagt, einzutreten. Ein typisches Tschecherl oder Tschocherl, wie wir das in Wien nennen. Mit der typischen Klientel aus Trinkern, die schon um 6:00 in der Früh ihren Schuss Schnaps brauchen. Seit ich in den 1990er Jahren nach Kaisermühlen gezogen bin, hat sich an und in diesem Lokal absolut nichts geändert. Auch das „Schaufenster“ ist gleich geblieben. Einzig der am Fensterbrett stehende Aschenbecher dürfte seit der Einführung des Rauchverbots seinen Weg nach draußen gefunden haben.
Heute mache ich einen Ausflug in die Wiener Innenstadt und ich treffe mich zum Mittagessen mit meinem Mann und einem Freund am Naschmarkt. Da müssen selbstverständlich auch die Haare passen. Ich bin ein großer Fan von Lockenwicklern generell und von Lockenwickler-Selfies im Speziellen. Außerdem liebe ich mein Botero-Poster der Badenden, das mich schon seit mehr als 30 Jahren begleitet.
Am 12. Jänner 1522 (übrigens auch ein Donnerstag) hält der ehemalige katholische Priester und evangelische Prediger Paul Speratus eine Predigt im Wiener Stephansdom, in der er das Zölibatsgelübde angreift. Daraufhin wird er als Häretiker exkommuniziert. Manche Dinge brauchen lang, sehr lang. Auch 501 Jahre später ist die katholische Kirche in der Frage des Zölibats noch nicht weitergekommen. Ob der Wind, mit dem die Bauarbeiter kämpfen, wohl ein geheimes Zeichen des Heiligen Geistes ist?
Am Jahrestag dieser Predigt gehe ich in den Stephansdom. Vor 501 Jahren waren wohl mehr Gläubige in der Kirche als heute. Ich stelle mir vor, dass der Auftritt des Predigers ein Event war, bei dem auch viele Geistliche anwesend waren. Schließlich löste diese Predigt seine Exkommunikation aus. Heute tummeln sich vor allem Touristen im Dom. Wie so oft finde ich es sehr schade, dass ich keine Zeitreise machen kann.
Am Weg zur Franziskanerkirche komme ich bei der luxuriösen und exklusiven Herrensauna „Kaiserbründl“ in der Weihburggasse vorbei. Der Eingang ist sehr schlicht und weist nicht darauf hin, dass sich in den Kellern des Hauses opulente Räumlichkeiten befinden.
Das Kaiserbründl ist auch der Schauplatz eines mysteriösen Vermisstenfalls. Am Abend des 7. Oktober 2007 rennt der damals 34-jährige Aeryn Gillern panisch und nackt aus der Sauna – und er ist bis heute vermisst. Zeugen wollen ihn am Donaukanal gesehen haben, aber dann verliert sich seine Spur. Bis heute kämpft die Mutter von Aeryn dafür, dass der Fall aufgeklärt wird. Viele Vermutungen und Gerüchte ranken sich um das Verschwinden von Aeryn. War es Mord, ein Unfall, Suizid? Waren Drogen im Spiel? Hatte er mit jemandem Streit? Wurde er bedroht? Welche prominenten Persönlichkeiten waren an diesem Tag in der Sauna? Wird etwas verschwiegen oder verdeckt?
Ich finde es jedenfalls seltsam, dass es so wenige Zeugen gibt. Ein splitterfasernackter Mann läuft an einem warmen Oktober-Abend durch die Wiener Innenstadt und niemand bemerkt etwas?
Ich verlinke hier den Kurier-Artikel sowie die absolut empfehlenswerte und akribisch recherchierte Episoden „Lauf ums Leben“ des Kurier-Podcasts „Dunkle Spuren“.
Vis-a-vis des Kaiserbründls befindet sich der malerisch gelegene Franziskanerplatz mit der Franziskanerkirche. Eine der Vermutungen ist, dass Aeyern hinter den dicken Mauern der Kirche oder des angrenzenden Hauses verschwunden sein könnte.
In der Kirche befindet sich eine spätgotische Madonna: Maria mit Kind und Axt. Auch um diese Figur ranken sich verschiedene Legenden. Meine Vermutung ist, dass der Künstler es irgendwann satthatte, weiter an der Madonna zu arbeiten und sein Werkzeug einfach zurückließ. Oder er wollte eine wehrhafte Frau und Mutter schaffen.
Ich bin schon spät dran und beeile mich, zum Naschmarkt zu kommen, wo ich mich mit meinem Mann Jim und unserem Freund Don treffe. Wir wollen eigentlich ins Neni gehen, können es aber nicht finden und entscheiden uns fürs „Orient and Occident“. Ich kann nicht anders, als es Orient and Accident zu nennen.
Ich frage mich, wozu ich Lockenwickler in meine Haare gegeben habe. Der Wind zerstört meine Frisur natürlich sofort. Das tut der guten Laune aber keinen Abbruch. Schließlich gibt es gleich etwas zum Essen. Ich entscheide mich für eine Falafel-Bowl und ein Glas Gelber Muskateller. Zugegebenermaßen werden es zwei Gläser. Mein Mann vergleicht mich mit Hemmingway, der angeblich auch seine besten Texte dann schrieb, nachdem er etwas getrunken hatte.
Gestärkt vom guten Essen gehe ich zurück in die City. Schließlich will ich noch einen historischen Kriminalschauplatz besuchen.
Ich begebe mich zum Haus der 1611 als „Blutgräfin“ verurteilten Serienmörderin Elisabeth Báthory in der Augustinerstraße 12. Die Lärmbelästigung durch Schreie soll so arg gewesen sein, dass die Augustinermönche, die auf der anderen Straßenseite wohnten, Blumentöpfe auf die Fenster der reichen Gräfin warfen.
Die Prozessunterlagen schildern, dass die reiche ungarische Adelige Elisabeth Báthory viele junge Mädchen auf ihre Burgen und in ihre Häuser lockte. Dort folterte sie ihre Opfer (die Zahl schwankt von 38 bis zu 650) auf brutale und sadistische Weise zu Tode. Sie soll in deren Blut gebadet haben, um damit auf ewig jung zu bleiben. Erst als sie begann, auch adelige Frauen zu töten, wurde ihr der Prozess gemacht. Nach 4 Jahren Hausarrest (!) starb sie auf ihrer Burg in Čachtice.
Der Hof ist nicht für die Allgemeinheit zugänglich. Daher freue ich mich umso mehr, dass sich heute für mich zufällig das Tor öffnet und ich den wunderschönen Innenhof bestaunen kann. Dennoch könnte ich mir nicht vorstellen, hier in diesen alten Gemäuern zu wohnen.
Es wird Zeit, dass ich wieder nach Hause fahre, um den Artikel zu schreiben. In Kaisermühlen angekommen, atme ich auf. Die Kriminalschauplätze haben ein beklemmendes Gefühl hinterlassen, denn hier handelt es sich nicht um Fiktion, sondern um wahre Verbrechen. Außerdem hat das lange Gehen auf dem harten Asphalt meiner Hüfte nicht gutgetan und ich hinke.
Bevor ich endgültig nach Hause fahre, muss ich noch ein heute fälliges Buch zurückzubringen. Schon seit frühester Kindheit versorge ich mich in den Büchereien mit der für mich überlebenswichtigen Droge Buch. Diese Filiale befindet sich im Goethehof, der einer der größten Gemeindebauten in Wien ist.
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Der Dezember ist ein Monat voller Widersprüche, Überraschungen, spontaner Ideen und der Geburt meines ersten Online-Kurses.
Frau Kalascheks Geburtstag
Im Dezember beschließe ich, den Geburtstag der ehemaligen Mordermittlerin und nunmehrigen Expertin fürs Ausmisten auf den 1. November zu legen. Auf den 1. November 1983, genauer gesagt. Agatha Christie hat mit Hercule Poirot einen pensionierten Polizeibeamten an den Start geschickt. Was sie später sehr bedauert hat. Diesen Fehler will ich selbstverständlich nicht machen.
What a terrible mistake I had made in starting with Hercule Poirot so old. I ought to have abandoned him after the first three or four books, and begun again with someone much younger! The result is that my fictional detective must really be well over a hundred by now.
Agatha Christie: An Autobiography
Darf ich vorstellen: Die brillante Frau Kalaschek ist die Protagonistin in einem Kriminalroman, den ich in meiner Freizeit plotte. Aus der Versenkung geholt durch inspirativen Anstoß der Flowing Fifties.
Das doppelte Nein
Viele Jahre verzichte ich auf Christbaum und Weihnachtsdekoration. Ich will Weihnachtenminimalistisch begehen, sprich ignorieren. Dann kommt Silke Geissen mit ihrem Neinachtskalender. Dieser Neinachtskalender ist nicht nur eine geniale Wortkreation, sondern bringt auch meinen kontroversen Charakter so richtig gut zum Vorschein. Unterstützung bekomme ich (wie könnte es anders sein) von der ebenso kontroversen Frau Kalaschek, die auch nur extrem schlecht mit einem „Nein“ umgehen kann.
Dieses Jahr kaufe und schmücke ich den Baum (mit tatkräftiger Unterstützung durch meine Tochter) bereits Mitte Dezember, um schon in der Adventszeit den Glanz der schönen Lichterketten genießen zu können, während ich es mir am Sofa gemütlich mache.
Besuch bei meiner Mama
Jahresrückblick
Ab dem 1. Dezember schickt Judith Sympatexter Tag für Tag ihre Mails zum Jahresrückblick – auch Jahresrückblog genannt – aus. Zusätzlich gibt es jede Menge Erklärvideos dazu. Und eine Facebook-Gruppe. Am 20. Dezember ist die große gemeinsame Veröffentlichung dieses Blogartikels geplant. Ich denke mir aber stets in Neinachts-Manier: Nein, ich schreibe heuer keinen Jahresrückblick. Keine Lust.
Während bei den anderen Teilnehmerinnen des Bloggerkurses „The Content Society“ die Jahresrückblick-Artikel wachsen, habe ich nur den Beitrag angelegt, der exakt 12 Worte beinhaltet:
Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember.
Am Abend des 19. Dezember setzt dann plötzlich ein leiser Sinneswandel ein. Jetzt bin ich bereit, den Artikel zu schreiben – aber ganz anders, als Judith ihn vorgeschlagen hat.
Am 20. Dezember um 8:00 Uhr in der Früh beginne ich mit dem Schreiben. Ich gebe mir 4 Stunden für den Text. Ein paar Fotos sind auch dabei. Pünktlich um 12:00 Uhr drücke ich gemeinsam mit vielen anderen Bloggerinnen wagemutig den „Veröffentlichen“-Button. Bis zum Abend habe ich dann auch die allermeisten Fotos und Links eingefügt. Es ist vollbracht. Und nicht nur das: Der Jahresrückblick ist einer meiner lustigsten und besten Artikel 2022 geworden.
Und wäre das nicht schon wunderbar genug – aus dem Jahresrückblick und der Beschäftigung mit den Zahlen ist auch mein brandneuer Online-Kurs, die „30-Tage-Ausmist-Challenge“ entstanden.
Hier kommt mein genialer, frisch an einem (!) Tag gebloggter Jahresrückblick. Wien, Tirol, Venedig, Cefalù, Rom, Costa Rica, Miami, Balmoral und London: Ich habe nichts ausgelassen. In meinem Jahresrückblick kommen sie alle vor: Könige, Kardinäle, Kommissare, Frau Kalaschek und auch meine Mutter. Und Tucker Carlson als Produzent des ultimativen Antidepressiva-Videos. Die Entdeckung des Lockenwickler-Gens. Nicht zu vergessen, die beiden Emmersdorf-Debakel und meine ulimative Abrechnung mit Miami!
schreibe ich am Abend des 20.12.2022
Nun bin ich bereit für Weihnachten! Aber vorher muss ich noch meine Adventskalender-Aktion abschließen, in der es ums Ausmisten, Ordnung schaffen, Sparen und Minimalisieren geht. 160 Frauen haben sich angemeldet, 60 sind in der Facebook-Gruppe und insgesamt haben wir in 24 Tagen 8.349 Sachen ausgemistet. Ein toller Erfolg.
Die Impulse waren sehr inspirierend! Das hat bei mir etwas in Gang gesetzt, was schon lange überfällig war, nämlich in die unterschiedlichsten Eckchen und Winkel genau hinzuschauen und zu überprüfen, was da seit Jahren „Winterschlaf“ hält! Täglich eine machbare Kleinigkeit.
sagt Jutta Lipowski
Die Ausmist-Million
Und während ich die Feedbacks der Adventskalender-Teilnehmerinnen lese und alle im Jahr 2022 in meinen Challenges ausgemisteten Sachen für den Jahresrückblick addiere und sich die Zahl 46.702 vor mir aufbaut, wird mir schlagartig klar: Die 46.702 sind erst der Anfang. Ich will eine Million! Mindestens!
Und dann weiß ich plötzlich genau, was ich machen werde und dass ich jetzt meinen ersten Online-Kurs vor mir habe. Ich packe genau das in den Kurs, was sowohl allen bisherigen Teilnehmerinnen als auch mir am meisten Spaß gemacht hat und wo wir großartige Erfolge erzielt haben: Gemeinsam ausmisten, mit kurzen und knappen Aufgaben, die auch noch ein Lächeln hervorzaubern. Mit Mails, die mit Freude geöffnet werden und zu MEHR motivieren. Die dieses Quäntchen Humor enthalten, das vieles leichter und einfacher macht.
Mach einfach mit, du musst ja nicht jeden Tag etwas ausmisten. Aber du wirst sehen, wenn du erstmal angefangen hast und deinen Ausmist-Erfolg gepostet hast, dann willst du MEHR!
sagt Ina Bornholdt
Die „30-Tage-Ausmist-Challenge“ ist geboren. Ein minimalistischer Kurs, mit maximalem Erfolg und Nebenwirkungen, die weit länger als die 30 Tage andauern werden.
Ich danke dir für deine humorvollen Anregungen, das war wirklich ein etwas anderer Adventskalender, und ich glaube, ich habe wirklich JEDEN Morgen mit als Erstes deine Mails geöffnet.
sagt Ulrike Storny
Hier entlang geht’s zum Kurs – mit dem großartig minimalistischem Einstiegspreis:
Geschenke – oder was schenkt man einer Ausmist-Expertin?
Sherlock Holmes, Sudoku und Housplants for Beginners. Susanne Heinen und Kathrin Kreh haben mit ihren wunderbaren und unerwarteten Geschenken ins Schwarze getroffen, denn es gibt fast keinen Tag, an dem ich mich nicht mit Crime und Sudokus beschäftige.
Die Houseplants for Beginners haben mich auch überrascht. Zugegebenermaßen hatte ich dieses Jahr einige Topfpflanzen-Tode zu beklagen, aber mit einem Ratgeber habe ich dennoch nicht gerechnet. Als Partner einer Ausmist-Expertin ist mein Mann jedenfalls in der komfortablen Lage, dass alle seine Geschenke immer perfekt sind. Er kann nichts falsch machen, denn sie werden von mir so oder so in eine Story verwandelt.
Aus Expertinnen-Sicht rate ich von Büchern, die auf Defizite hinweisen, ab!
Das Beste kommt zum Schluss. Mein Eierkocher hat im November nach über 34 Jahren Dienstzeit das Zeitliche gesegnet und wurde so zur Nummer 1 im Zählpost der Adventskalender-Ausmist-Challenge. Da ich so gerne weich gekochte Eier esse, hat mich meine liebe Tochter mit einem neuen Gerät überrascht.
Es wird kulinarisch
Nach längerer Abstinenz fühle ich mich im Dezember wieder motiviert, zu kochen und zu backen und neue Rezepte auszuprobieren. Das Jahr geht mit gutem Essen und entspannenden Spaziergängen zu Ende.