5 Schritte zum perfekt organisierten Zuhause

Ordnung zu Hause Eisblumen am Fenster

Es ist ein klirrend kalter Wintertag. Der Schnee knirscht unter den viel zu dünnen Schuhen und der erschöpfte Obdachlose schafft es mit letzter Kraft zur Notunterkunft. Er läutet an, er klopft an der Tür, aber sie öffnet sich nur einen winzigen Spalt. Denn die Unterkunft platzt schon aus allen Nähten. Sie ist voll – übervoll! Er bleibt draußen liegen; völlig erschöpft.

Sicher kennst du das auch. Du willst Ordnung zu Hause schaffen und ein Ding in den Schrank oder die Schublade legen, um aufzuräumen? Aber es ist kein Raum vorhanden. Der Schrank platzt schon aus allen Nähten, das Regal ist komplett voll gestellt und auch die Schublade lässt sich nur mit Gewalt öffnen und schließen. Selbst der Boden ist übersät. Das Ding ist obdachlos und hat kein fixes „Zuhause“.

Ich brauche mehr Stauraum, schießt es dir durch den Kopf oder ich muss die Dinge besser schlichten.

Wird das helfen? Kurzfristig vielleicht, aber was bringt es dir auf lange Sicht? Ich sage: Wenig bis gar nichts! Alles das sind im Endeffekt kosmetische Maßnahmen, die nicht darüber hinwegtäuschen können, dass du einfach zu viel hast. Ich kenne jedenfalls niemand, der durch mehr Stauraum, eine größere Wohnung oder ein externes Lager die Situation langfristig verbessert und mehr Ordnung zu Hause geschaffen hätte. Schon kurze Zeit später sind auch die neuen Stauräume und größeren Häuser ebenso voll, wie es die kleine Wohnung war. Vielleicht sogar voller. Das Problem hat sich verdoppelt! Vielleicht sogar verdreifacht!

Genauso wie bei der Obdachlosigkeit von Menschen ist es auch bei obdachlosen Dingen unumgänglich, das Problem an der Wurzel zu packen, anstelle sich nur mit den Symptomen zu beschäftigen. Langfristig gesehen ist das der einzige Weg.

Ein Aufräumprozess, der nachhaltig Ordnung herstellt, hat folgende Komponenten:

1. Reduzieren

Die Wahrheit ist: Wenn du zu viele Sachen hast, vor allem Sachen, die nur lagern und gar nicht mehr leben, ist der erste Schritt immer die Reduktion. Du kannst es drehen und wenden, wie du willst. Du kannst alles nach Farben sortieren und kunstvolle Stapel machen, deine Sachen eng an eng schlichten, um mehr Platz zu schaffen oder ein neues Regal ins Wohnzimmer stellen. Aber im Endeffekt nutzt es dir nichts. Die Ordnung in der Schublade ist in Sekunden zerstört, wenn du in Eile etwas suchst. Die Kleidungsstücke, die aus der Wäsche kommen, passen nicht mehr in den kunstvoll erstellten Stapel. Und auch die neuen Bücher haben irgendwann keinen Platz mehr.

Stapeln und Sortieren ist vergleichsweise einfach. Denn du musst keine harten Entscheidungen treffen. Außer der Entscheidung, ob du nach Blau mit Grün weitermachst oder umgekehrt. Oder ob du die Bücher lieber alphabetisch oder nach Farben oder nach Größe sortieren willst. Welche Dinge in die erste und welche in die zweite Schublade kommen. Diese Entscheidungen sind leicht und vor allem leicht zu revidieren. Nachteil: Sie schaffen keine nachhaltige Ordnung zu Hause!

Beim Reduzieren schaut die Sache schon etwas anders aus. Denn hier trennst du dich von Dingen. Deine innere Stimme fängt wahrscheinlich an diesem Punkt sofort zu meckern an:

Was ist, wenn ich das Ding doch noch einmal brauche?
Was ist, wenn ich die falsche Entscheidung treffe?
Was ist, wenn Tante Anni (die mir das Ding geschenkt hat) nun beleidigt ist?

Aus langjähriger Erfahrung kann ich dir sagen: In 99,9% der Fälle treffen die bösen Befürchtungen nicht ein. Ganz im Gegenteil. Die Vorteile, die eine solche Trennung mit sich bringen, überwiegen bei weitem die Nachteile, wenn du alle Sachen behältst und nichts machst.

Durch Unentschlossenheit geht mehr verloren, als durch falsche Entscheidungen, sagte schon

Marcus Tullius Cicero

Das kannst du jetzt glauben, musst du aber selbstverständlich nicht. Wie wäre es mit einem Experiment? Du kannst es sofort testen. Gefahrlos.

Nimm ein Buch aus dem Regal und trenne dich von genau dem einen Buch. Am besten nimmst du ein Exemplar, das dir nicht gefällt. Oder eines, das du immer mal lesen wolltest, aber in den letzten 10 Jahren nie getan hast. Ein Buch, das du dir im Fall des Falles günstig neu besorgen oder in der Bücherei ausleihen kannst. Baue dir ein Sicherheitsnetz!

Schreib Datum, Autor und Titel auf oder mach ein Foto davon. Verlass das Haus mit genau diesem Buch und lass es irgendwo liegen. Im Café, in der U-Bahn, im Bus, in einer Behörde, in der Kantine oder im Stiegenhaus oder wenn ein öffentlicher Bücherschrank in der Nähe ist, dann deponiere es dort.

Dann warte ab, welche Gefühle du nach einem Tag, einer Woche oder einem Monat hast? Kommen Reue und Trauer oder hast du das Buch schon vergessen, nachdem du die Tür hinter dir zugemacht hast?

Wiederhole dieses Experiment jeden Tag. Es müssen nicht nur Bücher, sondern können auch andere Sachen sein.

So trainierst du deine Entscheidungs- und Ausmistmuskulatur. Tag für Tag.

Wenn du gemeinsam mit anderen trainieren und endlich Ordnung zu Hause schaffen möchtest (ich sage nur: Dranbleiben!) dann ist die „30-Tage-Ausmist-Challenge“ genau das Richtige für dich!

2. Routinen

Routinen sind ein unerlässliches Mittel, um nachhaltig Ordnung zu schaffen und zu halten. Dafür reichen schon wenige Minuten pro Tag. Auch hier gilt das Motto: Weniger ist Mehr!

Auf Reddit hat sich Arnold Schwarzenegger einem Q&A (Fragen und Antworten) gestellt und viele der Fragen drehten sich um seine Motivation und auch, wie er nach seiner Herz-Operation so schnell wieder fit wurde. Seine Antwort: Alles ist Routine! Motivation kommt und geht, die Routine bleibt.

Fazit: Warte nicht, bis irgendwann die große Motivation herbeifliegt oder du unerwartet ganz viel Zeit hast. Starte JETZT. Und verachte nicht die kleinen Schritte. Besser, du machst klitzekleine Einheiten und das jeden Tag, als immer weiter zuzuwarten. Es ist wie bei der körperlichen Fitness: Wenn du nichts machst, bleibst du nicht stehen, sondern du fällst zurück und entfernst dich immer weiter von deinem Ziel.

Ordnung zu Hause
Routinen schaffen

Hier sind einige Vorschläge für Routinen, die du natürlich deinem eigenen Lebensstil anpassen kannst und sollst.

2.1 Abendroutine

Nimm dir vor, einen Bereich immer frei von Gerümpel zu halten. Z.B. den Esstisch oder die Oberflächen in der Küche. Lass keine angebrochenen Lebensmittel und schmutzigen Teller oder Gläser herumstehen. Wenn du am Morgen in die Küche oder ins Esszimmer kommst, wirst du von einem sauberen Raum begrüßt und du beginnst deinen Tag entspannter.

Leg dir die Sachen zum Anziehen für den nächsten Tag bereit sowie deine gepackte Tasche, wenn du einen Termin außer Haus hast. So sparst du viel Zeit und Stress am Morgen.

Auch hier gilt: Alles, was du in 10-15 Minuten machen kannst, das erledige. Besser teilweise gemacht, als gar nicht! Wenn ein Bereich gut funktioniert und in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann nimm dir den nächsten vor. Stell dir vor, wie viel weiter du in einem Monat oder einem Halbjahr sein wirst, selbst wenn du nur kleine Routinen verinnerlicht hast – im Gegensatz zum Abwarten auf den richtigen Zeitpunkt.

2.2 Morgenroutine

Mach etwas, um gut in den Tag zu starten. Ein paar Atemübungen, in Ruhe einen guten Tee oder Kaffee trinken, dein Frühstücksgeschirr in den Geschirrspüler räumen, eine Oberfläche abwischen, das Bett machen. Wenn du das Gefühl hast, in der Früh gar keine Zeit zu haben, dann mach etwas ganz Kleines, etwas, das in ein paar Sekunden erledigt ist. Es geht nicht darum, aus dem Stand heraus eine neue Routine zu entwickeln, die mehrere Stunden dauert, sondern eine kleine Mini-Routine an die nächste anzuhängen – bis du dort bist, wo du sein möchtest. Wenn die erste Routine funktioniert, dann beginn mit der nächsten.

2.3 Ausmistroutine

Stell dir einen Timer und miste jeden Tag in diesem Zeitraum aus. Wichtig ist nicht die Dauer, sondern die Regelmäßigkeit. Besorge dir eine Box und gib den Inhalt einer Schublade oder eines Regalteils oder die Sachen, die auf einer Oberfläche stehen, hinein. Dann reinigst du diesen Bereich. Schlussendlich gehst du alle Sachen durch, die zum Vorschein gekommen sind, trennst dich von den überflüssigen Dingen und räumst die restlichen Sachen wieder ein.

Das Herausräumen ist essenziell und macht es dir sehr viel leichter, Dinge loszulassen. Bleib nicht unentschlossen vor dem Schrank oder der Schublade stehen – räume aus! Erst wenn etwas ausgeräumt ist, siehst du das wahre Ausmaß der Dinge. In der Küchenschublade mögen sich z.B. diverse Dosenöffner „verstecken“, aber erst, wenn du sie alle offen vor dir liegen siehst, „begreifst“ du, was du besitzt und wichtiger, was du behalten willst.

2.4 Einkaufsroutine

Wenn etwas in deinen Haushalt reinkommt, mach es dir zur Routine, dass dann immer auch ein Ding deine Wohnung oder dein Haus verlässt. Wenn du etwas in deinen Online-Warenkorb gibst, mach es dir zur Gewohnheit, eine gewisse Zeit zuzuwarten, bevor du auf „kaufen“ klickst. Du hast etwas bestellt und innerhalb von 4 Wochen nicht benützt, überlege nochmals, ob du es wirklich brauchst oder doch besser zurückschickst oder umtauschst.

3. Neue Ordnung schaffen

Wenn du dich von den überflüssigen Sachen einer Kategorie, z.B. den Kleidungsstücken oder den Küchenutensilien, getrennt hast, dann kannst du anfangen in diesen Bereichen eine neue Ordnung zu schaffen. Jetzt hast du genug Platz, um das zu bewerkstelligen. Die Dinge, die du am häufigsten verwendest, kommen dorthin, wo du sie sofort griffbereit hast.

Die neue Ordnung hat das Ziel, dass Suchen und Wühlen der Vergangenheit angehört. Alle Sachen haben ein fixes Zuhause, wohin du sie jederzeit zurückbringen kannst. Und das Zuhause deiner Dinge ist gemütlich und bietet genug Platz. Selbst wenn einmal viele Sachen heraußen herumliegen sollten, kannst du dennoch in Windeseile aufräumen. Deine Aufgabe ist dann nicht mehr, Platz zu suchen „wo hat das noch Raum?“, sondern die Dinge einfach ins angestammte Zuhause zurückzubringen.

4. Optimieren

Ausmisten ist normalerweise nichts, das ein Enddatum hat oder statisch ist. Alles ist im Fluss. Sachen, die heute total wichtig für dich sind, haben vielleicht nächstes Jahr keine Bedeutung mehr. Dafür können sie vielleicht anderen Menschen Nutzen bringen oder recycelt werden. Neue Dinge kommen in deinen Haushalt und andere verlassen dich. Im Laufe der Jahre ändert sich auch oft die Haushaltsgröße und damit die benötigten Sachen. Kinder werden erwachsen und ziehen aus. Es kommt zu Trennungen in der Partnerschaft oder ein neues Familienmitglied kommt hinzu.

Daher ist es vorteilhaft, sich regelmäßig von Dingen zu trennen und auch regelmäßig zu optimieren.

Das Gute an der Regelmäßigkeit oder Routine ist: Deine Grundordnung steht und je öfter und je mehr du schon ausgemistet hast, desto leichter geht es dir von der Hand und desto weniger gibt es auszumisten oder zu optimieren.

5. Konsumgewohnheiten ändern

Damit du nachhaltig Ordnung halten kannst, müssen sich auch deine Konsumgewohnheiten ändern. Glücklicherweise passiert das völlig automatisch, wenn du gründlich ausmistest.

In einem Newsletter habe ich das Bild eines Nachtclubs mit Türstehern verwendet, deren Aufgabe es ist, nur die erwünschten Gäste hereinzulassen. Genau solche imaginären Türsteher brauchst du auch, wenn du im Laden bist und den vermeintlichen Schnäppchen-Kauf tätigen willst oder dein Finger über dem Kaufen-Button im Online-Shop schwebt. Oder Tante Anni dir schon wieder ein unerwünschtes Geschenk aufdrängen will. Oder die Werbung dir einreden will, dass du dieses Ding unbedingt haben musst und am besten sofort.

Der reduzierte Konsum von physischen Gegenständen bewirkt nicht nur, dass du nachhaltig weniger Sachen und mehr Ordnung hast, sondern gibt dir und auch der Umwelt (wir haben nur den einen Planeten) sehr viel mehr:

  • Mehr Freiheit
  • Mehr Unabhängigkeit
  • Mehr Geld
  • Mehr Flexibilität
  • Mehr Überblick
  • Mehr Klarheit
  • Mehr Zeit
  • Mehr Freude
  • Mehr von dem, was wirklich für dich zählt

Wenn du JETZT starten willst, dann mach mit bei der Challenge. Ich freue mich auf dich!

12 von 12: Mein 12. Februar 2023 in Costa Rica

12 von 12

Sonntag, der 12. Februar ist der 43. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 322 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Samara, Costa Rica, ist heiß. Sehr heiß.

01: Ein neuer Tag in Samara, Costa Rica! Natürlicher Wecker: Die Howler-Affen, die schon sehr früh am Morgen mit ihren Meetings beginnen.
02: Egal, wo wir sind, am Sonntag gibt’s immer Scrambled Eggs – und die kocht der Chef persönlich!
03: Frühstück ist fertig – der Tisch ist gedeckt.
04: Rund ums Haus – Bambus wächst wie verrückt!
05: Rund ums Haus – Bambus
06: Rund ums Haus: Baum mit Luftwurzeln
07: Rund ums Haus: Rhapsodie in Grün
08: Rund ums Haus: Blütenpracht
09: Rund ums Haus: Blütenpracht
10: Rund ums Haus: Unser kleiner Vulkan
11: Unser Wohnzimmer
12: Abendstimmung

Du hast Lust auf noch mehr 12von12-Abenteuer und Stadtspaziergänge? Bitte hier entlang!

Nachhaltig ausmisten – 7 erste Schritte

Was hat nachhaltig ausmisten mit dem Lärm in deiner Wohnung und deinem Kopf zu tun? Einem Lärm, den du sehr schwer ausschalten kannst.

Unsere Wohnungen sind oft sehr laut. Dabei meine ich weniger den Straßenlärm, quengelnde Kinder, streitende Nachbarn oder Pressluftbohrer, die uns akustisch belasten, sondern den Lärm in unserem Kopf.

Neben den Unmengen an Informationen – viele davon negativ – die auf uns einprasseln, ist es vor allem die Werbung, die suggeriert, dass wir „mehr“ brauchen und die Bedürfnisse weckt. Die uns außerdem weismachen will, dass wir glücklicher und freier werden, wenn wir konsumieren. So werden unsere Wohnungen immer voller und auch wenn die Dinge keine eigenen Laute von sich geben (von sprechenden Teddybären mal abgesehen), so machen sie doch in unserem Kopf einen Höllenlärm.

Sie fordern uns auf, abzunehmen, Sport zu betreiben, doch endlich mal ein Gourmet-Gericht zu kochen, die Rezepte einzuordnen, die Bücher und Magazine zu lesen, sich mit den Rechnungen und Steuerunterlagen zu beschäftigen, die Mails zu lesen, die Fotos anzuschauen, Klavier zu spielen, usw. usf. Und diese Aufforderungen sind überdies selten in einer liebevollen Art an uns gerichtet, sondern eher harsch und kritisierend; dazu schreien sie unablässig durcheinander.

So entsteht ein unaufhörlicher Lärm in deinem Kopf. Er macht dich nervös und gestresst. Er lässt dich nicht zur Ruhe kommen.

Wie kannst du nach und nach Stille in deiner Wohnung und deinem Kopf schaffen, sodass du deine eigene Stimme wieder hörst und Klarheit und Überblick bekommst? Und dir auch Entscheidungen leichter fallen.

1. Bereite dich vor: Geh raus in die Natur

Mach – am besten allein – einen Spaziergang in der Natur. Oder eine kleine Radtour. Probleme, die in den eigenen vier Wänden vielleicht übermäßig groß erscheinen, schrumpfen draußen oft zusammen. Prioritäten verschieben sich. Durch die körperliche Bewegung entsteht auch Bewegung im Hirn und kreative Ideen und Lösungen kommen oft ganz automatisch.

So eine kleine Runde draußen ist nicht nur gut für die körperliche Fitness, sondern erleichtert auch das Ausmisten. Besonders, wenn du eine größere Ausmist-Aktion planst, fällt es dir dann viel leichter, Entscheidungen zu treffen.

2. Halte inne

Nimm dir 15 bis 20 Minuten Zeit. Am besten, wenn du allein zu Hause bist. Geh langsam von Raum zu Raum, verharre in jedem Raum ein paar Minuten und nimm wahr, wie deine Wohnung auf dich wirkt. Mach zuerst einfach gar nichts, außer in den Räumen zu stehen. Stell dir dann vor, du bist eine Besucherin, die nichts mit den Bewohnern zu tun hat. Oder Sherlock Holmes, der nun gleich seine berühmte Methode, die Deduktion, anwenden wird. Versuche wertfrei und unkritisch zu sein, so gut es geht. Schreib alles auf, was dir auffällt.

3. Plane erste kleine Aktivitäten

Nimm ein paar Müllsäcke und sammle alles ein, was zum Recycling gehört oder du direkt entsorgen kannst. Bring diese Sachen möglichst sofort aus dem Haus. Sachen, die nicht am richtigen Ort sind, kannst du nebenbei in ihr angestammtes Zuhause bringen.

Wichtig: Hier geht es um erste flotte Schritte und nicht um Perfektion. Perfektion anzustreben, ist geradezu kontraproduktiv. Auch zu viel Zeit zu investieren, ist zu Beginn keine gute Idee.

Meine Physiotherapeutin hat mir – sie hat es gutgemeint – viele Übungen aufgeschrieben, die ich jeden Tag machen sollte. Da ich wusste, ich würde dafür ca. 45 Minuten brauchen, habe ich sie zuerst aufgeschoben: „Mache ich später am Tag, wenn ich Zeit/Lust dazu habe.“ Schlussendlich, da ich keine Routine aufgebaut hatte, habe ich diese Übungen dann gar nicht gemacht.

Fazit: Es ist besser, du verbringst am Anfang jeden Tag wenige Minuten mit einer neuen Tätigkeit und steigerst dich, anstelle dich zu überfordern und schlussendlich entmutigt aufzugeben.

4. Arbeite regelmäßig an deinem Projekt

Besonders zu Beginn deines Ausmist-Projekts ist es vorteilhaft, regelmäßig daran zu arbeiten und auch die kleinen Schritte nicht zu verachten. Stell einen Timer auf 15 Minuten. Wenn du dann noch Zeit und Lust hast, auf weitere 15 Minuten. Besser, täglich einen kleinen und überschaubaren Bereich auszumisten, als auf die große Aktion zu warten, wo du dann ganz viel Zeit haben wirst. In vielen Fällen kommt dieser Tag nicht und die Überfüllung deiner Wohnung nimmt weiter zu.

5. Sorge für eine bessere Security

Wenn du zu viele Sachen in deiner Wohnung hast, dann ist der Grund wohl, dass deine Bodyguards und Türsteher nicht richtig arbeiten. Sie lassen immer wieder Dinge herein, die du im Grunde genommen weder willst noch brauchst. Unerwünschte Geschenke zum Beispiel oder unüberlegte Spontankäufe. Dinge, die aus ganz anderen Gründen zu dir gekommen sind, als dass du sie wirklich benötigst.

6. Werde erfolgreiche Nachtclub-Chefin

Stell dir vor, du bist Nachtclub-Besitzerin. Jede Nacht kommen ungebetene Gäste in deinen Club. Sie mögen zu Beginn ganz nett ausschauen, aber nach und nach lümmeln sie überall herum, machen sich breit und vor allem weigern sie sich, den Club auch wieder zu verlassen. Ihre unerwünschte Präsenz bewirkt, dass du die VIP-Gäste gar nicht mehr sehen kannst.

Die Türsteher, die für dich arbeiten, sind kleine und schmächtige Bürschchen, die von den ungebetenen Gästen überrannt werden.

Wie kannst du das ändern? Woher bekommst du die effizienten Türsteher?

Wenn du gründlich ausmistest, dich von den unnötigen Dingen trennst, lernst Entscheidungen zu treffen und eine gute neue Ordnung herstellst, dann bekommst du die Türsteher als Geschenk dazu. Aus eigener Erfahrung und Feedback von meinen Klientinnen weiß ich, dass sich beim Ausmisten eine neue Denkweise einstellt. Du wirst nicht mehr jedes Ding in deine Wohnung hereinlassen, nur weil dir die Werbung verspricht, dass du damit glücklicher, schöner oder freier wirst. Deine Einstellung zu neuen Sachen (und Verpflichtungen!) wird automatisch sehr viel kritischer und das bedeutet, dass künftig wesentlich weniger Dinge an deinen Türstehern vorbei kommen werden. Das wiederum bedeutet, dass du viel Zeit, Energie und damit Geld sparen wirst.

7. Nachhaltig ausmisten!

Nimm teil an meinem genialen Kurs! In diesem neuen „Dranbleibe-Programm“ gehen wir in 6 Wochen Schritt für Schritt durch die Zimmer und Bereiche deines Hauses und machen sie zu den Wohlfühl-Räumen, die du dir schon lange gewünscht hast.

Jeden Donnerstag bekommst du via E-Mail eine kompakte Anleitung für einen Raum. Du hast dadurch eine wöchentliche Erinnerung und eine Woche Zeit, in deinem Tempo zu arbeiten.

So bleibt deine Motivation hoch, du bleibst dran und wir besiegen gemeinsam den inneren Schweinehund, der es sich vielleicht am Sofa deines Wohnzimmers sehr gemütlich gemacht hat.

Außerdem gibt es eine optionale Facebook-Gruppe zum Austausch und Posten der eigenen Ausmist-Erfolge. Hier geht’s zum Programm:

Die 30-Tage-Ausmist-Challenge

Wie funktioniert die 30-Tage-Challenge?

Du bekommst jeden Tag in der Früh (an 30 aufeinanderfolgenden Tagen) ein kurzes und knackiges Mail mit einer Aufgabe. Keine Sorge! Es handelt sich um kleine Aufgaben, die aber große Wirkung zeigen. In diesen 30 Tagen trainierst du deine Ausmist-Muskulatur, etablierst neue Verhaltensweisen und machst so ganz nebenbei deine Wohnung zu einem Wohlfühlort. In der sich genau die Dinge befinden, die dir nützlich sind und/oder die dir gefallen.

Zusätzlich gibt es eine begleitende (optionale) Facebook-Gruppe, wo wir uns austauschen, wo du Fragen stellen kannst und ich zusätzliche Tipps poste. Und wo wir natürlich unsere Erfolge zählen. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Zahl der ausgemusterten Sachen ein riesiger Motivator ist.

Was bewirkt die 30-Tage-Challenge?

Wie bei ganz vielen Aktivitäten, geht es auch beim Ausmisten um Motivation und ums Dranbleiben und darum, hilfreiche Verhaltensweisen zu verinnerlichen. Das tägliche Mail erinnert dich daran, es auch wirklich zu tun. Die 30-Tage-Challenge entfaltet außerdem noch lange nach den 30 Tagen ihre Wirksamkeit!

Apropos Mails: Sie sind kurz und knackig (wer will sich schon durch lange Abhandlungen quälen?) und stets mit einem kleinen Augenzwinkern verfasst. Oft mit einer lustigen (wahren) Geschichte versehen, denn ich bin überzeugt: Mit Humor und einem Lächeln auf den Lippen mistet es sich viel leichter aus. Auch diesen Nebeneffekt möchte ich mit meinen Mails bewirken: Dass du mit einem Lächeln in den Tag startest

Eine Teilnehmerin meiner Adventskalender-Challenge hat es so formuliert:

Ich danke dir für deine humorvollen Anregungen! Ich glaube, ich habe wirklich JEDEN Morgen mit als Erstes deine Mails geöffnet.
Ulrike Storny

Hat die 30-Tage-Challenge Nebenwirkungen?

Ja, absolut! Das kann ich garantieren! Eine Teilnehmerin hat mir geschrieben, dass sie die Challenge so weiterempfehlen wird:

Mach einfach mit, du musst ja nicht jeden Tag etwas ausmisten. Aber du wirst sehen, wenn du erstmal angefangen hast und deinen Ausmisterfolg gepostet hast, dann willst du MEHR!
Ina Bornholdt

Was tun, wenn du mal keine Zeit hast?

Auch das habe ich bedacht und dafür die Gurkenglas-Methode entwickelt. Wenn eine Aufgabe einmal nicht für dich passt oder du keine Zeit hast, dann schreib die Aufgabe auf einen Zettel und schmeiß ihn in ein leeres Gurkenglas (oder einen anderen Behälter). Wenn du dann bereit für diese Tätigkeit bist, holst du den Zettel wieder heraus. So kann nichts verloren gehen!

Die Gurkenglas-Methode!

Mehr Raum – mehr Zeit – mehr Klarheit – mehr Freiheit – mehr Fokus

Monatsrückblick Januar 2023: Ausmist-Challenge

Januar ist der Monat, den ich am wenigsten leiden kann. Weihnachten ist vorbei, aber der Frühling ist noch nicht in Sicht. In Wien ist es meistens trüb und kalt. DIE perfekte Zeit, um auszumisten und Menschen zu motivieren, an der Challenge teilzunehmen.

Die 30-Tage-Ausmist-Challenge

Der Januar steht ganz im Zeichen der Ausmist-Challenge. Aber nicht nur im Januar ist die Challenge DAS Ereignis. Die Challenge ist gekommen, um zu bleiben.

Lange habe ich überlegt, welche Unterstützung am besten beim Ausmisten hilft und was die Transformation beschleunigt. Ohne Gedöns, ohne langwierige Module, ohne sich durch stundenlanges Videomaterial quälen zu müssen, ohne Hochglanz-Workbooks, die dann wieder nur herumliegen: Etwas, das sofort ins Tun bringt und nicht ob der schieren Größe des Vorhabens gleich wieder verzweifeln lässt. Etwas, das die Motivation hochhält. Und etwas, das gleichzeitig auch neue Verhaltensweisen entstehen lässt.

Das ist „the one-and-only“ 30-Tage-Ausmist-Challenge. Der Kurs, der die Teilnehmerinnen nicht an der Seitenlinie stehen lässt, sondern sie ins Spiel bringt. Mit einem Lächeln im Gesicht.

Denn zusätzlich zum Ausmisten, möchte ich auch das Entrümpeln und Ordnung schaffen aus der Grau-Zone des Langweiligen, Mühsamen und Öden herausführen. Sodass spürbar wird, was für eine große Freude so ein Ausmist-Fest in Wirklichkeit ist.

Das bekommst du in der Challenge:

  • Du tust den ersten Schritt (das ist genau DER Schritt, der dich dem Ziel am nächsten bringt)
  • Du bleibst motiviert dran
  • Du etablierst neue Verhaltensweisen

Winter in Wien

Es ist sehr selten geworden, dass es in Wien schneit und der Schnee auch liegen bleibt. Dieser Januar ist anders. Er ist selbst in Wien kalt und schneereich.

Spaziergang an der Alten Donau
Alte Donau – Riesige Schwärme von Raben/Krähen lassen sich auf den Bäumen nieder und machen einen unglaublichen Lärm

12 von 12 im Januar

Mein liebstes Blog-Format ist 12-von-12. An jedem 12. des Monats dokumentiere ich diesen Tag mit 12 Bildern. Ich überlasse diesen Tag jedoch nicht komplett dem Zufall, sondern ich bereite mich darauf vor. Der Tag hat aber auch immer seine Eigenheiten. Diesmal begegne ich in der Früh drei Rauchfangkehrern. Ich weiß sofort, dass sie Glück bedeuten. Und so kommt es, dass sich der nicht öffentlich begehbare Innenhof des ehemaligen Hauses der „Blutgräfin“ für mich unerwartet öffnet. In der Wiener Weihburggasse komme ich am Weg in die Franziskanerkirche bei der von außen hin unauffälligen, aber innen dekadenten Herrensauna „Kaiserbründl“ vorbei. Dort erinnere ich mich an einen mysteriösen und bislang ungeklärten Vermisstenfall.

12-von-12: Bei meinen Stadtspaziergängen komme ich immer wieder an versteckten Innenöfen vorbei.

Die Kurzfassung des Tages lautet so:

Branntwein am Morgen im Vorbeigehen.
Ein Prediger wird exkommuniziert.
Meister Pilgram schaut sorgenvoll auf mich herab.
Ein nackter Mann verschwindet spurlos.
In Wien hat die Madonna nebst Kind auch noch eine Axt.
Und das Haus der Blutgräfin öffnet die Pforten für mich.

Den ganzen Artikel kannst du hier lesen:

Was sonst noch war

Ausflug nach Oberösterreich

Besuch bei meiner Mutter. Die Fahrt in das kleine Dorf im Mühlviertel ist jedes Mal ein schwieriges Unterfangen und muss exakt geplant werden, denn es ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar.

Eines meiner Lieblingsmotive: Die Kapelle Mariahilf

Die Kapelle ist von vier Bäumen umgeben. Aus weiterer Ferne schaut es jedoch so aus, als wäre es ein einziger Baum. Für uns Kinder war das damals immer nur der bullige Baum.

Neue Frisur

Nach vielen Jahren mit längeren Haaren habe ich nun wieder einen Kurzhaarschnitt. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber nach getaner Tat freue ich mich über das neue Aussehen.

Mit minimalistischem Kurzhaarschnitt – Uli Pauer: Wiens führende Zerstückelungs-Expertin

Ich habe auch meine Beschreibung in den sozialen Medien angepasst. Ganz unter dem Motto: Das Leben ist ohnehin oft viel zu stromlinienförmig und langweilig – da sollen sich zumindest meine Texte davon abheben.

12 von 12: Mein 12. Januar 2023: Das kriminelle Wien

Donnerstag, der 12. Januar 2023 ist der 12. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 353 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist mild, sonnig und sehr windig; mit einer Maximaltemperatur von 12°C. Ein wunderschöner Wintertag, der sich bereits frühlingshaft anfühlt. Während ich hier schreibe, höre ich draußen schon aufgeregt die Vögel zwitschern.

01: Am Weg zur Bäckerei

Frühstück ist mir wichtig. Daher mache ich mich schon im Morgengrauen (im Winter bei mir um 8:00) auf den Weg in die Bäckerei. Heute sehe ich drei Rauchfangkehrer, die eilig die Schiffmühlenstraße hinunterlaufen. Ich interpretiere diese Begegnung sofort als Glückstag für mich. Was sich später – in der Augustinerstraße – noch bewahrheiten wird.

02: Eine Wiener Institution: Der Brannweiner

Mein Weg führt an einem der wenigen verbliebenen Wiener Branntweiner-Lokalen vorbei. Das Wort „Lokal“ ist etwas hoch gegriffen; es handelt sich um eine kleine Stube, die mit einer alten Holzbank, einem schäbigen Tisch und schiefen Stühlen ausgestattet ist. Die Tür steht immer offen, aber dennoch habe ich es bisher noch nie gewagt, einzutreten. Ein typisches Tschecherl oder Tschocherl, wie wir das in Wien nennen. Mit der typischen Klientel aus Trinkern, die schon um 6:00 in der Früh ihren Schuss Schnaps brauchen. Seit ich in den 1990er Jahren nach Kaisermühlen gezogen bin, hat sich an und in diesem Lokal absolut nichts geändert. Auch das „Schaufenster“ ist gleich geblieben. Einzig der am Fensterbrett stehende Aschenbecher dürfte seit der Einführung des Rauchverbots seinen Weg nach draußen gefunden haben.

03: Lockenwickler and the City

Heute mache ich einen Ausflug in die Wiener Innenstadt und ich treffe mich zum Mittagessen mit meinem Mann und einem Freund am Naschmarkt. Da müssen selbstverständlich auch die Haare passen. Ich bin ein großer Fan von Lockenwicklern generell und von Lockenwickler-Selfies im Speziellen. Außerdem liebe ich mein Botero-Poster der Badenden, das mich schon seit mehr als 30 Jahren begleitet.

04: Der Stephansdom ist eine ewige Baustelle

Am 12. Jänner 1522 (übrigens auch ein Donnerstag) hält der ehemalige katholische Priester und evangelische Prediger Paul Speratus eine Predigt im Wiener Stephansdom, in der er das Zölibatsgelübde angreift. Daraufhin wird er als Häretiker exkommuniziert. Manche Dinge brauchen lang, sehr lang. Auch 501 Jahre später ist die katholische Kirche in der Frage des Zölibats noch nicht weitergekommen. Ob der Wind, mit dem die Bauarbeiter kämpfen, wohl ein geheimes Zeichen des Heiligen Geistes ist?

05: Selbstporträt des Dombaumeisters Anton Pilgram

Am Jahrestag dieser Predigt gehe ich in den Stephansdom. Vor 501 Jahren waren wohl mehr Gläubige in der Kirche als heute. Ich stelle mir vor, dass der Auftritt des Predigers ein Event war, bei dem auch viele Geistliche anwesend waren. Schließlich löste diese Predigt seine Exkommunikation aus. Heute tummeln sich vor allem Touristen im Dom. Wie so oft finde ich es sehr schade, dass ich keine Zeitreise machen kann.

06: Herrensauna Kaiserbründl

Am Weg zur Franziskanerkirche komme ich bei der luxuriösen und exklusiven Herrensauna „Kaiserbründl“ in der Weihburggasse vorbei. Der Eingang ist sehr schlicht und weist nicht darauf hin, dass sich in den Kellern des Hauses opulente Räumlichkeiten befinden.

Das Kaiserbründl ist auch der Schauplatz eines mysteriösen Vermisstenfalls. Am Abend des 7. Oktober 2007 rennt der damals 34-jährige Aeryn Gillern panisch und nackt aus der Sauna – und er ist bis heute vermisst. Zeugen wollen ihn am Donaukanal gesehen haben, aber dann verliert sich seine Spur. Bis heute kämpft die Mutter von Aeryn dafür, dass der Fall aufgeklärt wird. Viele Vermutungen und Gerüchte ranken sich um das Verschwinden von Aeryn. War es Mord, ein Unfall, Suizid? Waren Drogen im Spiel? Hatte er mit jemandem Streit? Wurde er bedroht? Welche prominenten Persönlichkeiten waren an diesem Tag in der Sauna? Wird etwas verschwiegen oder verdeckt?

Ich finde es jedenfalls seltsam, dass es so wenige Zeugen gibt. Ein splitterfasernackter Mann läuft an einem warmen Oktober-Abend durch die Wiener Innenstadt und niemand bemerkt etwas?

Ich verlinke hier den Kurier-Artikel sowie die absolut empfehlenswerte und akribisch recherchierte Episoden „Lauf ums Leben“ des Kurier-Podcasts „Dunkle Spuren“.

Kurier-Artikel: Der Vermisstenfall Aeryn Gillern
Podcast-Episode: Lauf ums Leben 1/2
Podcast-Episode: Lauf ums Leben 2/2

07: Franziskanerplatz

Vis-a-vis des Kaiserbründls befindet sich der malerisch gelegene Franziskanerplatz mit der Franziskanerkirche. Eine der Vermutungen ist, dass Aeyern hinter den dicken Mauern der Kirche oder des angrenzenden Hauses verschwunden sein könnte.

In der Kirche befindet sich eine spätgotische Madonna: Maria mit Kind und Axt. Auch um diese Figur ranken sich verschiedene Legenden. Meine Vermutung ist, dass der Künstler es irgendwann satthatte, weiter an der Madonna zu arbeiten und sein Werkzeug einfach zurückließ. Oder er wollte eine wehrhafte Frau und Mutter schaffen.

08: Maria mit Kind und Axt

Ich bin schon spät dran und beeile mich, zum Naschmarkt zu kommen, wo ich mich mit meinem Mann Jim und unserem Freund Don treffe. Wir wollen eigentlich ins Neni gehen, können es aber nicht finden und entscheiden uns fürs „Orient and Occident“. Ich kann nicht anders, als es Orient and Accident zu nennen.

9: Mittagessen am Naschmarkt

Ich frage mich, wozu ich Lockenwickler in meine Haare gegeben habe. Der Wind zerstört meine Frisur natürlich sofort. Das tut der guten Laune aber keinen Abbruch. Schließlich gibt es gleich etwas zum Essen. Ich entscheide mich für eine Falafel-Bowl und ein Glas Gelber Muskateller. Zugegebenermaßen werden es zwei Gläser. Mein Mann vergleicht mich mit Hemmingway, der angeblich auch seine besten Texte dann schrieb, nachdem er etwas getrunken hatte.

Gestärkt vom guten Essen gehe ich zurück in die City. Schließlich will ich noch einen historischen Kriminalschauplatz besuchen.

10: Augustinerstraße 12: Haus der Blutgräfin Elisabeth Báthory

Ich begebe mich zum Haus der 1611 als „Blutgräfin“ verurteilten Serienmörderin Elisabeth Báthory in der Augustinerstraße 12. Die Lärmbelästigung durch Schreie soll so arg gewesen sein, dass die Augustinermönche, die auf der anderen Straßenseite wohnten, Blumentöpfe auf die Fenster der reichen Gräfin warfen.

Die Prozessunterlagen schildern, dass die reiche ungarische Adelige Elisabeth Báthory viele junge Mädchen auf ihre Burgen und in ihre Häuser lockte. Dort folterte sie ihre Opfer (die Zahl schwankt von 38 bis zu 650) auf brutale und sadistische Weise zu Tode. Sie soll in deren Blut gebadet haben, um damit auf ewig jung zu bleiben. Erst als sie begann, auch adelige Frauen zu töten, wurde ihr der Prozess gemacht. Nach 4 Jahren Hausarrest (!) starb sie auf ihrer Burg in Čachtice.

Sie inspirierte Bram Stoker zu seinen Dracula-Romanen und gilt als Urmutter der weiblichen Vampire.

11: Innenhof des Hauses Augustinerstraße 12

Der Hof ist nicht für die Allgemeinheit zugänglich. Daher freue ich mich umso mehr, dass sich heute für mich zufällig das Tor öffnet und ich den wunderschönen Innenhof bestaunen kann. Dennoch könnte ich mir nicht vorstellen, hier in diesen alten Gemäuern zu wohnen.

Es wird Zeit, dass ich wieder nach Hause fahre, um den Artikel zu schreiben. In Kaisermühlen angekommen, atme ich auf. Die Kriminalschauplätze haben ein beklemmendes Gefühl hinterlassen, denn hier handelt es sich nicht um Fiktion, sondern um wahre Verbrechen. Außerdem hat das lange Gehen auf dem harten Asphalt meiner Hüfte nicht gutgetan und ich hinke.

12: Hier ist Kaisermühlens „Drogenumschlagplatz“ Nummer 1

Bevor ich endgültig nach Hause fahre, muss ich noch ein heute fälliges Buch zurückzubringen. Schon seit frühester Kindheit versorge ich mich in den Büchereien mit der für mich überlebenswichtigen Droge Buch. Diese Filiale befindet sich im Goethehof, der einer der größten Gemeindebauten in Wien ist.

Du hast Lust auf noch mehr 12von12-Abenteuer und Stadtspaziergänge? Bitte hier entlang!

Monatsrückblick Dezember 2022

Der Dezember ist ein Monat voller Widersprüche, Überraschungen, spontaner Ideen und der Geburt meines ersten Online-Kurses.

Frau Kalascheks Geburtstag

Im Dezember beschließe ich, den Geburtstag der ehemaligen Mordermittlerin und nunmehrigen Expertin fürs Ausmisten auf den 1. November zu legen. Auf den 1. November 1983, genauer gesagt. Agatha Christie hat mit Hercule Poirot einen pensionierten Polizeibeamten an den Start geschickt. Was sie später sehr bedauert hat. Diesen Fehler will ich selbstverständlich nicht machen.

What a terrible mistake I had made in starting with Hercule Poirot so old. I ought to have abandoned him after the first three or four books, and begun again with someone much younger! The result is that my fictional detective must really be well over a hundred by now.

Agatha Christie: An Autobiography

Darf ich vorstellen: Die brillante Frau Kalaschek ist die Protagonistin in einem Kriminalroman, den ich in meiner Freizeit plotte. Aus der Versenkung geholt durch inspirativen Anstoß der Flowing Fifties.

Das doppelte Nein

Viele Jahre verzichte ich auf Christbaum und Weihnachtsdekoration. Ich will Weihnachten minimalistisch begehen, sprich ignorieren. Dann kommt Silke Geissen mit ihrem Neinachtskalender. Dieser Neinachtskalender ist nicht nur eine geniale Wortkreation, sondern bringt auch meinen kontroversen Charakter so richtig gut zum Vorschein. Unterstützung bekomme ich (wie könnte es anders sein) von der ebenso kontroversen Frau Kalaschek, die auch nur extrem schlecht mit einem „Nein“ umgehen kann.

Wir sind happy!

Dieses Jahr kaufe und schmücke ich den Baum (mit tatkräftiger Unterstützung durch meine Tochter) bereits Mitte Dezember, um schon in der Adventszeit den Glanz der schönen Lichterketten genießen zu können, während ich es mir am Sofa gemütlich mache.

Besuch bei meiner Mama

Mama ist begeistert von meiner neu gewonnenen Fähigkeit, Selfies zu machen.

Jahresrückblick

Ab dem 1. Dezember schickt Judith Sympatexter Tag für Tag ihre Mails zum Jahresrückblick – auch Jahresrückblog genannt – aus. Zusätzlich gibt es jede Menge Erklärvideos dazu. Und eine Facebook-Gruppe. Am 20. Dezember ist die große gemeinsame Veröffentlichung dieses Blogartikels geplant.
Ich denke mir aber stets in Neinachts-Manier:
Nein, ich schreibe heuer keinen Jahresrückblick. Keine Lust.

Während bei den anderen Teilnehmerinnen des Bloggerkurses „The Content Society“ die Jahresrückblick-Artikel wachsen, habe ich nur den Beitrag angelegt, der exakt 12 Worte beinhaltet:

Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember.

Am Abend des 19. Dezember setzt dann plötzlich ein leiser Sinneswandel ein. Jetzt bin ich bereit, den Artikel zu schreiben – aber ganz anders, als Judith ihn vorgeschlagen hat.

Am 20. Dezember um 8:00 Uhr in der Früh beginne ich mit dem Schreiben. Ich gebe mir 4 Stunden für den Text. Ein paar Fotos sind auch dabei. Pünktlich um 12:00 Uhr drücke ich gemeinsam mit vielen anderen Bloggerinnen wagemutig den „Veröffentlichen“-Button. Bis zum Abend habe ich dann auch die allermeisten Fotos und Links eingefügt. Es ist vollbracht. Und nicht nur das: Der Jahresrückblick ist einer meiner lustigsten und besten Artikel 2022 geworden.

Und wäre das nicht schon wunderbar genug – aus dem Jahresrückblick und der Beschäftigung mit den Zahlen ist auch mein brandneuer Online-Kurs, die „30-Tage-Ausmist-Challenge“ entstanden.

Auf Facebook poste ich folgenden Text:

Hier kommt mein genialer, frisch an einem (!) Tag gebloggter Jahresrückblick. Wien, Tirol, Venedig, Cefalù, Rom, Costa Rica, Miami, Balmoral und London: Ich habe nichts ausgelassen. In meinem Jahresrückblick kommen sie alle vor: Könige, Kardinäle, Kommissare, Frau Kalaschek und auch meine Mutter. Und Tucker Carlson als Produzent des ultimativen Antidepressiva-Videos. Die Entdeckung des Lockenwickler-Gens. Nicht zu vergessen, die beiden Emmersdorf-Debakel und meine ulimative Abrechnung mit Miami!
schreibe ich am Abend des 20.12.2022

Nun bin ich bereit für Weihnachten! Aber vorher muss ich noch meine Adventskalender-Aktion abschließen, in der es ums Ausmisten, Ordnung schaffen, Sparen und Minimalisieren geht. 160 Frauen haben sich angemeldet, 60 sind in der Facebook-Gruppe und insgesamt haben wir in 24 Tagen 8.349 Sachen ausgemistet. Ein toller Erfolg.

Die Impulse waren sehr inspirierend! Das hat bei mir etwas in Gang gesetzt, was schon lange überfällig war, nämlich in die unterschiedlichsten Eckchen und Winkel genau hinzuschauen und zu überprüfen, was da seit Jahren „Winterschlaf“ hält! Täglich eine machbare Kleinigkeit.
sagt Jutta Lipowski

Die Ausmist-Million

Und während ich die Feedbacks der Adventskalender-Teilnehmerinnen lese und alle im Jahr 2022 in meinen Challenges ausgemisteten Sachen für den Jahresrückblick addiere und sich die Zahl 46.702 vor mir aufbaut, wird mir schlagartig klar: Die 46.702 sind erst der Anfang. Ich will eine Million! Mindestens!

Und dann weiß ich plötzlich genau, was ich machen werde und dass ich jetzt meinen ersten Online-Kurs vor mir habe. Ich packe genau das in den Kurs, was sowohl allen bisherigen Teilnehmerinnen als auch mir am meisten Spaß gemacht hat und wo wir großartige Erfolge erzielt haben: Gemeinsam ausmisten, mit kurzen und knappen Aufgaben, die auch noch ein Lächeln hervorzaubern. Mit Mails, die mit Freude geöffnet werden und zu MEHR motivieren. Die dieses Quäntchen Humor enthalten, das vieles leichter und einfacher macht.

Mach einfach mit, du musst ja nicht jeden Tag etwas ausmisten. Aber du wirst sehen, wenn du erstmal angefangen hast und deinen Ausmist-Erfolg gepostet hast, dann willst du MEHR!
sagt Ina Bornholdt

Die „30-Tage-Ausmist-Challenge“ ist geboren. Ein minimalistischer Kurs, mit maximalem Erfolg und Nebenwirkungen, die weit länger als die 30 Tage andauern werden.

Ich danke dir für deine humorvollen Anregungen, das war wirklich ein etwas anderer Adventskalender, und ich glaube, ich habe wirklich JEDEN Morgen mit als Erstes deine Mails geöffnet.
sagt Ulrike Storny

Hier entlang geht’s zum Kurs – mit dem großartig minimalistischem Einstiegspreis:

Geschenke – oder was schenkt man einer Ausmist-Expertin?

Sherlock Holmes, Sudoku und Housplants for Beginners. Susanne Heinen und Kathrin Kreh haben mit ihren wunderbaren und unerwarteten Geschenken ins Schwarze getroffen, denn es gibt fast keinen Tag, an dem ich mich nicht mit Crime und Sudokus beschäftige.

Die Houseplants for Beginners haben mich auch überrascht. Zugegebenermaßen hatte ich dieses Jahr einige Topfpflanzen-Tode zu beklagen, aber mit einem Ratgeber habe ich dennoch nicht gerechnet. Als Partner einer Ausmist-Expertin ist mein Mann jedenfalls in der komfortablen Lage, dass alle seine Geschenke immer perfekt sind. Er kann nichts falsch machen, denn sie werden von mir so oder so in eine Story verwandelt.

Aus Expertinnen-Sicht rate ich von Büchern, die auf Defizite hinweisen, ab!

Das Beste kommt zum Schluss. Mein Eierkocher hat im November nach über 34 Jahren Dienstzeit das Zeitliche gesegnet und wurde so zur Nummer 1 im Zählpost der Adventskalender-Ausmist-Challenge. Da ich so gerne weich gekochte Eier esse, hat mich meine liebe Tochter mit einem neuen Gerät überrascht.

Es wird kulinarisch

Nach längerer Abstinenz fühle ich mich im Dezember wieder motiviert, zu kochen und zu backen und neue Rezepte auszuprobieren. Das Jahr geht mit gutem Essen und entspannenden Spaziergängen zu Ende.

Jahresrückblick 2022

1. Januar

Wie immer begrüßen mein Mann und ich das neue Jahr mit einem Spaziergang hinauf zum Wiener Blick.

Wiener Blick im Lainzer Tiergarten

12. Januar

12 von 12: Das Wetter ist sonnig und eisig. Aber nichtsdestotrotz gehe ich in den Hof, um mein Weihnachtsgeschenk so richtig in Szene zu setzen. Es ist der erste 12-von-12-Artikel des Jahres und ich werde dieses Jahr noch weitere elf schreiben.

Das Notizbuch ist ein sehr praktisches Geschenk, um nichts zu vergessen.

25. Januar

Abreise nach Costa Rica. Die Route geht von Wien über Zürich nach Miami und am nächsten Tag weiter nach Liberia an der Pazifikküste Costa Ricas.

Der Wermutstropfen dieser Reise ist wie jedes Jahr Miami, wo lange und unnötige Wartezeiten am Airport auf dem Programm stehen. Meine Abrechnung mit Miami findest du hier:

18 Shades of Grey: Miami Edition

Februar

Wir haben es uns in unserem Feriendomizil in Costa Rica gemütlich gemacht. Wir unternehmen lange Strandspaziergänge und spielen mit den Nachbarn Petanque.

Mein erster Online-Kurs: The Clean House Club entsteht.

4. März

Ich veröffentliche einen Kellerkrimi, in dem die giftgrüne Kaffeemaschine meines Mannes die Hauptrolle spielt.

Im Kellerverlies

März 2022

Zurück in Wien starte ich den Kurs: The Clean House Club. 38 Teilnehmerinnen machen mit und insgesamt misten wir in 4 Wochen 12.602(!) Dinge aus.

1. April

Ich schreibe einen wissenschaftlichen Artikel zum Thema: 3 Tipps, um unwillige Partner vom Ordnung schaffen zu überzeugen.

Ordnung schaffen

Alle, und damit meine ich wirklich alle, die meine Tipps befolgen, erreichen ihre Ziele mit Bravour.

14. März 2022

Eine neue Emaille Tasse zieht bei mir ein. Für gute Texte und Bilder braucht es einen scharfen Blick und eine gute Beobachtungsgabe.

… und Notizen

April

Im Prater blüh’n wieder die Bäume. Grund genug, den Osterspaziergang in den Prater zu verlegen. Im April erleben wir eine wahre Blüten- und Farbenpracht in Wien.

21. April

Mein Mann schickt mir ein kleines Video, das belegt, dass das Ende der Männer nahe ist. Zumindest in den USA. In Wien passiert ja leider alles immer 50 Jahre später, wenn man Karl Kraus (oder Gustav Mahler) Glauben schenken will. Das Video ist das ganze Jahr über mein nebenwirkungsfreies Antidepressivum. Immer, wenn ich in melancholische Stimmung gerate, schaue ich es mir an.

->>> The End of Men

25. April

Mein 59. Geburtstag. Ich mache ein Lockenwickler-Foto. Fotos, auf denen ich mit Lockenwickler zu sehen bin, erfreuen sich auf Social Media höchster Beliebtheit und bekommen immer die meisten Likes. Warum wohl?

Auch meine Mama ist ein Fan von Lockenwicklern. Die Lockenwicklerei ist in unseren Genen.

12. Mai

Ich kaufe wieder einmal eine neue Pflanze. Da sie so schön ist und mir leidtut, überlasse ich sie der Pflege meines grünbedaumten Mannes und sie darf in seiner Wohnung bleiben. Eine gute Entscheidung, denn die Pflanze entwickelt sich formidabel und nimmt nun schon den halben Tisch ein.

Die glückliche Pflanze

26. Mai

Ich lerne Kommissar Alexander Swoboda kennen, der nicht gerade liebevoll beschrieben wird. Fast falle ich von der Reichsbrücke, weil ich so lachen muss, während der Autor (Gert Heidenreich) vorliest:

„So sah ich euch stehen, ein nettes angejahrtes Paar. Man möchte neidisch werden, auf so viel trauliche Alterserotik. Aber man wird es nicht. Man möchte nicht in den Hängenden Gärten der Semiramis spazieren gehen, sondern zwischen Auroras frisch aufgegangenen Hügeln.
Und deinen gewiss ausrundenden Speckgürtel Alex, der auch mit gewagtem Euphemismus nicht mehr als poignée d’amour zu bezeichnen wäre. Wer will denn sowas um die Hüften tragen?
Sieht sie deine Altmännerbrüstchen schlackern, deine Hamsterwangen fallen, wenn du dich auf sie beugst?“

Ich bin froh, dass ich nach wie vor Intervallfasten 16:8 praktiziere. Schließlich bin ich 59 und die „hängenden Gärten“ erschrecken mich.

29. Mai

Ich veröffentliche den Artikel: Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Minimalistin. Er gehört für mich zu den wichtigsten Artikeln des Jahres und er bekommt auch bei weitem die meisten Kommentare.

30. Mai

Wir reisen nach Nizza. Als Affiliate für Judiths „The Blog Bang“-Kurs werfe ich mich ins Zeug. Sogar Stiefenkel Julian überrede ich, mitzumachen, wenngleich sein Lächeln etwas gequält wirkt.

Ich schreibe folgenden überzeugenden Post auf Facebook:

Voriges Jahr: Ich habe „The Blog Bang“ gebucht.
Dieses Jahr: Ich bin als gefeierte Autorin in Cannes. Mit dem Privatflugzeug angereist, Limo wartet schon am Flughafen, Villa mit Riviera-Blick, gekleidet in Versace, …
Den attraktiven jungen Mann habe ich zusätzlich durch konzentrierte Manifestation in mein Leben gebracht. Buche den Kurs und dann wirst auch DU in Zukunft im Luxus leben! 

2022 habe ich es noch nicht zur gefeierten Autorin geschafft, aber 2023 wird es dann so weit sein.

12. Juni

Das Emmersdorf Debakel #01 – oder mein beliebtester 12-von-12-Artikel des Jahres

Unser engagierter Plan (noch dazu für einen Sonntag!) sieht folgendermaßen aus:

Railjet von Wien nach St. Pölten
Regionalzug von St. Pölten nach Melk
Bus von Melk nach Emmersdorf
Gemütliche Wanderung (ca. 3 Stunden) von Emmersdorf zurück nach Melk
Schiff von Melk nach Krems
Zug zurück von Krems nach Wien

In Realität steht in St. Pölten der falsche Zug am Gleis. Anstelle nach Melk fahren wir nach Krems.

In Krems-Stein steht auch Österreichs größtes Gefängnis

Nur leider, leider ist der Wanderweg nach Dürnstein so schlecht markiert, dass wir es nicht schaffen, aus Krems hinauszukommen. Nach 3 Stunden Herumirren geben wir entnervt auf und gehen zu einem Heurigen.

Fazit: Sobald man die Stadtgrenzen Wiens verlässt, werden die öffentlichen Verkehrsmittel rarer und unzuverlässiger.

21. Juni

Emmersdorf #02

So schnell wollen wir natürlich nicht aufgeben und daher wiederholen wir am 21. Juni (man beachte hier die numerologische Relevanz!) die Wanderung. Diesmal schaffen wir es zumindest bis nach Emmersdorf. Aber auch in Emmersdorf ist die Beschilderung des Wanderwegs so schlecht, dass wir keine Lust auf weiteres Herumirren haben, noch dazu bei Temperaturen nahe 30°C. Wir brechen die Wanderung ab, noch bevor sie richtig begonnen hat. Mit dem Schiff geht’s nach Krems und zurück in Wien begeben wir uns geradewegs zu einem Heurigen.

Blick zurück auf Dürnstein

Ergebnis aus 2x Emmersdorf: Wir entdecken zwei neue Heurigenlokale.

26. Juni

TCS-Treffen in Grinzing.

Kerstin Salvador (sie ist auf Workation im Waldviertel), Natalia SchweizerIngrid MaderMonika Eisenbeutel und ich sind dabei. Es ist ein wunderbarer Abend mit intensiven Gesprächen.

28. Juni

Rufus Wainwright gastiert im Volkstheater in Wien. Halleluja! In der Pause gelingt mir dieses fotografische Meisterwerk, das mir den Titel: Bebrillte Fotografin aus dem Hinterhalt einbringt. Über diesen Titel freue ich mich besonders.

Pyjama Man

12. Juli

Wir fahren nach Heiligenkreuz und besuchen das Grab der Mary Vetsera. Ich tauche tief in die Geschichte um den Skandal des Mordes an der 17-jährigen schwärmerischen Baroness und des Selbstmordes von Kronprinz Rudolph ein. Sie wurde in einer Nacht- und Nebelaktion am Friedhof in Heiligenkreuz verscharrt und ihr Schicksal und das ihrer Familie macht mich auch heute noch wütend. Der Tag in Heiligenkreuz und Mayerling ist im 12-von-12 des Monats Juli nachzulesen.

Juli

Ich beginne mit dem Kurs: iPhone-Photoacademy. Gute und lustige Fotos für meine Blogartikel zu machen, ist mir sehr wichtig. Der Kurs erfüllt alle meine Erwartungen und ist sogar noch viel besser, als ich erwartet hatte.

Winter im Sommer

Da ich diesen Kurs sehr empfehle, gibt’s hier den Affiliate-Link.

August

Unseren Sommerurlaub verbringen wir traditionellerweise im Ötztal in Tirol. Auch dieses Jahr geht es für zwei Wochen nach Umhausen. Wir unternehmen viele schöne Wanderungen und genießen die Zeit in den Bergen.

Im August findet auch die Blogdekade statt. Ich schreibe 9 Artikel zu den Themen Ausmisten, Entrümpeln und Minimalismus und einen weiteren Artikel der Kategorie „Greyativity„. Meine Abrechnung mit dem Grauen in Miami.

September

Im September findet die Abschiedsbrief-Aktion statt. Ich sehe immer wieder, wie emotional das Loslassen von gewissen Dingen sein kann. So entsteht die Idee, für jedes ausgemusterte Ding einen Abschiedsbrief zu schreiben. 34 Freundinnen und Follower machen mit und reichen sowohl ein Foto als auch einen Abschiedsbrief ein.

Einen sehr emotionalen Brief bekomme ich von Sabine Scholze, die ihre langgedienten Laufschuhe liebevoll zur Ruhe bettet:

Liebe Laufschuhe!
1.280 Kilometer sind wir zusammen gerannt. Gekauft habe ich Euch, als meine Achillessehne Probleme machte und Ihr mir als die „ultimativen Schuhe für Vielläuferinnen“ empfohlen worden seid. Ich habe Euch angezogen und es war, als wären meine Füße zu Hause. „Die Stylischen“ habe ich Euch getauft, weil Ihr auch noch total schick wart.
Jetzt sind die Sohlen ziemlich ab, das Fußbett ausgeleiert und so müssen wir uns nun voneinander verabschieden.
Aber ich bleibe Euch treu: Ein paar Nachfolger stehen schon im Regal – in Feuerwehrauto-Rot. Trotzdem werde ich ein Tränchen für Euch zerdrücken, wenn ich Euch sehr liebevoll die letzte Ruhestätte im Hausmüll bereite. Ich lege einen vollen Staubsaugerbeutel darunter. Dann habt Ihr es wenigstens bequem.

Wohl weil dieser Brief so emotional ist, erhalte ich (oder doch eher Sabine oder womöglich die Laufschuhe) diesen Kommentar, der schon fast einer Ode gleicht:

Kommentare von Bots machen mir etwas aus und werden daher alle gelöscht!

8. September

Die englische Königin, Queen Elizabeth II stirbt im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral. Ihre letzte Besucherin ist die Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss. Ich bereite schon die Schlagzeile „Truss kills Queen“ vor, aber mein Chefredakteur (aka mein Mann) findet, das sei zu extrem und außerdem fehlen die endgültigen Beweise.

Das ist der Beweis: King Charles III empfängt Ms. Truss nur ein einziges Mal, bevor er sich wegen Gefahr in Verzug sowohl von ihr als auch von seinem defekten Kugelschreiber trennt. Hier ist der Abschiedsbrief des Königs:

Time to say sayonara, pen. You served me well for a short while, but when you ran out as I was signing yet another document, you failed me! Since you’ve become useless, I will grant you a last wish–a proper burial. As a coffin, I’ve chosen an empty wine bottle, one that I emptied last night. So, farewell, pen, enjoy the eternal joy of the local landfill!

Ich werde angefragt, im Schloss Balmoral gründlich auszumisten. Bis der endgültige Termin fixiert ist, habe ich Charles schon mal meine geniale „121-Dinge-zum-sofortigen-Ausmisten“-Liste geschickt. Mach es wie er und die ehrenwerte Camilla – hol auch du dir die Checkliste inklusive Anleitung!

26. September

Ich schreibe den Artikel: „10 Gründe, warum Minimalismus sexy ist“ und löse damit einige Kontroversen aus. Er ist der Artikel, der die meisten unterschiedlichen Reaktionen hervorbringt. Und das ist gut so.

6. Oktober

Ich starte die Blogparade: „Wer bist du ohne deine Dinge?

Ich stelle folgende Frage: Wie wäre es, wenn du nichts mehr hättest? Schließe kurz die Augen und stelle es dir vor. Du bist gesund und munter. Aber alle deine Sachen sind weg. Was spürst du? Panik oder Freude oder ganz etwas anderes?

17 Bloggerinnen und Blogger nehmen teil und schreiben einen Artikel zu diesem Thema. Jedem dieser Artikel widme ich ein Reel auf Instagram.

Auch ich nehme an verschiedenen Blogparaden teil und verfasse folgende Artikel:

->>> Sind Frauen ab 50 für immer unsichtbar? fragt Silke Geissen
->>> Wozu sind Frauen ab 50 noch gut? fragt Mia Brummer
->>> Was würde ich mit 1.000.000 Euro tun? fragt Mrs. Coasting to FIRE
->>> Herbstblues? fragen Susanne Heinen und Rosina Geltinger

November

Der (bei mir nicht vorhandene) Herbstblues geht nahtlos in die Flowember-Aktion meiner lieben Blogger-Kollegin Sabine Scholze über. Ich irritiere und verwundere sowohl die Mitglieder der Facebook-Gruppe als auch die Leserinnen meines November-Monatsrückblicks mit Frau Kalaschek, die sich so quasi aus dem Nichts materialisiert hat.

Die Kalaschek hat zwar schon vor dem November existiert, aber erst in der Facebook-Gruppe von Sabine fängt sie an, sich einzumischen und selbst Texte zu schreiben. Sie bringt auch andere Personen mit, unter anderem ihren phlegmatischen Cousin Travnicek, den Illusionisten und Kleinkriminellen Walter Geist und ihre Mutter, die formidable Frau Kalaschek Senior, die auch noch mit über 90 Jahren ein scharfes Gedächtnis, so wie eh und je hat.

Die literarische Figur der Frau Kalaschek, die sich im Entwicklungsstadium befindet, wird im Jahr 2023 eine wichtigere Rolle spielen. So hat sie sich schon eigenständig bei Sabines „Flowing Fifties“ angemeldet und das, obwohl sie noch gar nicht 50 ist. Ich will schließlich nicht denselben Fehler wie Agatha Christie begehen, die Hercule Poirot an den Start brachte, als er schon in Pension war.

Wie auch die Monate zuvor, nehme ich auch im November an Susanne Heinens Farbkreisreise teil. Im November ist der Underdog unter den Farben – Grau – an der Reihe. Dieser Farbe habe ich sogar eine eigene Blogkategorie auf meinem Blog gewidmet und dazu das Wort „Greyativity“ kreiert.

1. Dezember

Meine Vorarlberger Freundin Gaby ist in Wien, wir besuchen ein Konzert der Wiener Symphoniker und erleben einen fantastischen Abend im goldenen Saal des Musikvereins. Nach Rufus Wainwright ist das die zweite kulturelle Veranstaltung, die ich 2022 besuche.

Dezember – Adventskalender-Challenge

Ich erstelle den etwas anderen Adventskalender, in dem es ums Ausmisten, Ordnung schaffen, Sparen und Minimalismus geht. 162 Teilnehmerinnen sind dabei und bekommen 24 kurze und knackige E-Mails mit Inspirationen zum Ausmustern von Sachen, die dann zu Weihnachten nicht mehr im Weg herumstehen werden. Bisher (25.12.2022) haben wir in der dazugehörigen Facebook-Gruppe 8.229 Dinge entsorgt.

15. Dezember

Ich gehe das erste Mal im Leben Bowlen. Und das, obwohl ich im November mit einem Hexenschuss zu kämpfen habe. Eigentlich mache ich nur mit, weil ich auch – so wie Luise Geier-Asfiaoui – wieder einmal einen Revolutionstag machen will.

Ausgestattet mit Bowlingschuhen

17. Dezember – Italien

Ein weiterer Kommissar tritt in mein Leben, und zwar Antonio Morello aus Cefalù, der nach Venedig versetzt wurde. Eine Stadt, die seiner Meinung nach wie eine Kloake stinkt und auch kulinarisch nicht an Sizilien herankommt. Commissario Morello inspiriert mich, im Internet nach sizilianischen Rezepten zu suchen und ich finde einen himmlischen Orangenkuchen, der nicht nur ausgezeichnet schmeckt, sondern auch meine Wohnung in weihnachtlichen Mandel-Orangenduft hüllt. Das Rezept soll der Überlieferung nach von den Benediktinerinnen aus Catania stammen. Ich sage ein dankbares: Grazie!

Klick auf die Orangen! Dahinter verbirgt sich das Orangenkuchen-Rezept!

Kardinal Chris Schönborn reist nach Rom, ohne mich vorher wegen des Geschenks für den Pontifex zu fragen. Und so ist das Oberhaupt der katholischen Kirche auch nicht sonderlich erfreut, als ihm die 738. Marienstatue des Jahres überreicht wird. Ich empfehle dem Kardinal, mir künftig auf meinen Social Media Accounts zu folgen und sich unbedingt für meinen Newsletter anzumelden. Denn dort veröffentliche ich regelmäßig all die Tipps und Tricks und Hacks für ein optimalistisches Leben und Geschenke ohne Reue. Und das alles mit dem gewissen humorvollen Wiener Schmäh!

20. Dezember

Wir schnuppern Erdberger Höhenluft

Die dritte kulturelle Veranstaltung des Jahres ist ein Theaterbesuch im Rabenhof. Wir begeben uns mit „Heil – eine energetische Reinigung“ in die Welt der Schamanen, Energetiker und Nippies, auf die die Autorin Stephanie Sargnagel einen kritisch-satirischen Blick werfen will. Leider ist das Stück so gar nicht nach unserem Geschmack. Um als Satire oder Humor durchzugehen, braucht es eine subtile Sprache und das fehlt dieser Aufführung komplett. Glücklicherweise haben wir Rand-Plätze neben dem Ausgang und so verlassen wir das Theater frühzeitig. Mit einer Sprache wie mit der Brechstange kann Ironie nicht erreicht werden.

Challenges 2022

2022 ist das Jahr der Challenges. Bei insgesamt fünf großen Ausmiste-Challenges haben alle, die mitgemacht haben, insgesamt (Stand 25.12.) 46.702 Dinge ausgemistet!

Eine Challenge ist eine wunderbare Möglichkeit, Dinge loszulassen und auszumustern. Ich bin immer wieder total begeistert von der Motivation, dem Schwung und dem Spaß, den wir haben. Es ist so schön, Raum zu schaffen und zu sehen, wie mehr und mehr äußere und innere Ordnung und Klarheit entstehen. Und mehr Raum zum Atmen!

Hier ist der perfekte Kurs für dich! In der 30-Tage-Ausmist-Challenge machst du deine Wohnung zu einem Wohlfühlort, in dem sich genau die Dinge befinden, die dir nützlich sind und/oder die dir gefallen. Mit 30 kleinen Aufgaben, die nicht viel Zeit kosten, dir aber effizient und nachhaltig eine gerümpelfreie Zukunft bringen.

12 von 12: Mein 12. Dezember 2022

Montag, der 12. Dezember 2022 ist der 346. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 19 Tage bis zum Jahresende. In der Nacht hat es geschneit und es ist sogar ein wenig Schnee liegen geblieben. Als ich in der Früh aus dem Fenster schaue, schneit es immer noch ein bisschen. Es herrscht Dauerfrost bei -1 Grad. Ein stürmischer und eisiger Westwind treibt ausgedehnte Wolkenfelder durch. Zwischendurch zeigt sich auch immer wieder eine fahle Wintersonne.

Auch 10 Jahre nach dem angeblich im Maya-Kalender vorhergesagten Weltuntergang am 12.12.12 ist die Welt noch nicht untergegangen. In Wien war das aber sowieso kein Thema.

Wenn die Welt einmal untergehen sollte, ziehe ich nach Wien, denn dort passiert alles 50 Jahre später.

sagte nämlich schon Gustav Mahler oder doch Karl Kraus?

Heute bin ich zu Hause und ich habe für den Tag nichts geplant. Ganz stimmt das natürlich nicht, denn in der Früh stehen Dehnungsübungen am Programm. Eigentlich sollten sie immer ein morgendlicher Fixpunkt sein, aber ich gebe zu, dass ich sie in den letzten Monaten sträflich vernachlässigt habe und mein Körper reagiert zunehmend mit Unmut und Frust.

#01: Am Weg in den Supermarkt

In Wien ist heute einer der extrem seltenen Tage mit Schnee. Ich mache mich auf in den Supermarkt, um mein Frühstück zu kaufen: 2 Handsemmeln, frischen Schinken und reifen Bergkäse. Dazu gibt es selbstverständlich frisch im Keramik-Handfilter aufgebrühten starken Kaffee. Und die Morgenzeitung.

#02: Ich liebe Frühstücken!

Der Vormittag ist schnell vorbei. Ich schreibe einige E-Mails und arbeite an den Fotokalendern für meinen Mann und meine Mutter. Sprich: Ich versuche, meine renitenten Verwandten davon zu überzeugen, mir sowohl sinnvolle als auch scharfe Porträtfotos in Originalgröße zu schicken, damit ich die Kalendermonate damit füllen kann. Ein Kalender ist fertig, der andere noch im Entstehen. Was das Fotografieren betrifft, kann ich meine Verwandten grob in folgende Gruppen unterteilen: Scherzbolde, Unbegabte (mit null Bock, etwas dazuzulernen), Unwillige (die mich ignorieren) und meine liebste Gruppe, die Fähig-Willigen.

#03: Ein Scherzbold-Foto; mit „scharf“ meinte ich nicht die Zähne!

Ich habe erst mal genug vom Kalender erstellen und beschließe, einen Spaziergang in der Lobau zu unternehmen. Der Naturpark Donauauen ist nicht weit von meiner Wohnung entfernt und ich mache mich auf zur Busstation.

Obwohl das Wetter sehr kalt und sehr feucht ist, sind mehrere „zu-verschenken“-Sachen an der Straße zu sehen. Heute ist nicht der optimale Tag, um Dinge nach draußen zu stellen, aber vielleicht findet sich ja schnell ein neuer Besitzer oder eine neue Besitzerin.

#04: Kinderstuhl zu verschenken
#05: Privater Bücherschrank
#06: Sneakers

Ich muss nicht lange auf den Bus warten, aber für ein Selfie reicht die Zeit.

#07: An der Busstation

Ich liebe die Lobau zu allen Jahreszeiten und bin sehr glücklich, dass ich dieses wunderbare Naturschutzgebiet in meiner Nähe habe.

#08: Wanderweg in der Lobau
#09: Die Dechantlacke
#10: Beim Josefssteg

Nachdem ich für die Rückfahrt fast 15 Minuten in eisiger Kälte auf den Bus warten musste, muss ein warmes Mittagessen/Abendessen her. Meine Vorräte sind sehr aufgebraucht und ich bin heute auch etwas fantasielos, was das Essen betrifft. Aber Spaghetti mit Tomatensauce gehen immer. Dazu habe ich Frühlingszwiebeln in Olivenöl angeschwitzt, klein geschnittene grüne Oliven und gehackte Tomaten dazugegeben, mit Oregano, Basilikum und Dill gewürzt und dann noch mit Parmesan bestreut. Sehr lecker!

#11: Spaghetti

Der Tag hat noch eine ganz besondere Überraschung parat. Ein Packerl von einer meiner Teilnehmerinnen an der Adventskalender-Aktion. Sie hat gelesen, dass ich Sudokus liebe und mir einen Sudoku-Kalender geschenkt. Damit hat sie sowohl das perfekte Geschenk für mich gefunden, als mir auch eine riesige Freude bereitet. 2023 kann kommen!

Bis zum 23.12. kannst du dich übrigens noch für die Adventskalender-Aktion anmelden. Im etwas anderen Adventskalender geht es ums Ausmisten, Ordnung schaffen, Sparen und Minimalismus (bei mir Optimalismus). Auch wenn du nicht von Anfang an dabei warst, du wirst auch jetzt noch von den Tipps profitieren! Zur Anmeldung geht’s hier: ->>> Adventskalender

#12: Ein liebes Weihnachtsgeschenk

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, schau doch bei „12-von-12“ vorbei und folge mir auf meinen bisherigen Touren. Am 12. jeden Monats dokumentiere ich den Tag in 12 Bildern. Es ist mein Augenblicks-Tagebuch.

Um die Bilder noch besser zu machen, habe ich dieses Jahr einen iPhone-Fotokurs gemacht, den ich dir sehr gerne weiterempfehle. Es ist ein Selbstlerner-Kurs und wunderbar geeignet für Anfänger*innen und leicht Fortgeschrittene. Ich war immer wieder erstaunt, was meine iPhone-Kamera so alles kann und wie man mit einfachen Hacks und Tipps soooooooo viel bessere Fotos mit dem Handy (das man sowieso meistens mit hat) machen kann.

Daher kann ich diesen Kurs aus vollem Herzen allen empfehlen, die tolle Fotos – seien es nun Urlaubsfotos oder Fotos für Blogartikel – machen wollen. Es war auch der Kurs mit dem bei weitem besten Preis-Leistung-Verhältnis!

Zusätzliches Plus: Die Foto-Locations für die Videos sind in Lettland; sowohl in der Hauptstadt Riga als auch in den wunderschönen Naturparks und Stränden.

Der Link ist ein Affiliate-Link, d.h. wenn du den Kurs über diesen Link buchst, bekomme ich eine kleine Provision. Dich kostet der Kurs keinen Cent mehr.

Monatsrückblick November 2022

Flowember und seine Folgen

Meine liebe Blogger-Kollegin und Zwillingsschwester Sabine Scholze (wir wurden bei der Geburt getrennt) hat im November die Aktion Flowember ins Leben gerufen. 30 kleine Aktivitäten sollten dabei helfen, keinen Herbstblues aufkommen zu lassen. Da ich ja ohnehin nur an Sommerblues leide, dachte ich, dass ich hierbei gefahrlos mitmachen könnte. Es fing auch alles sehr harmlos an. Wir sollten uns selbst einen Text schreiben.

Damit war eigentlich alles schon gesagt!

Aktivitäten, wo man aufgefordert wurde, ein Bad zu nehmen, waren da schon etwas kritischer zu betrachten. Dieser Vorschlag war nicht nur energietechnisch völlig unmöglich, er führte sogar zu einem handfesten Konflikt der Energieministerinnen und gipfelte in diplomatischen Verwerfungen zwischen Österreich und Deutschland. Für ein paar Tage hing sogar die Drohung im Raum, den deutschen Botschafter aus Wien auszuweisen.

Noch gefährlicher wurde es dann am 27. November, wo folgende Nachricht zugestellt wurde, die leider in falsche Hände gelangte:

„Alles ist genauso, wie Du es machst, nicht nur okay, sondern genau richtig. Weil Du genau richtig bist mit allem, was Du tust oder lässt.“

Ein paar Tage später hat Frau Scholze von der Staatsanwaltschaft Wien die Aufforderung erhalten, sich für eine Zeuginnen-Einvernahme zur Verfügung zu halten (die sogar noch in einer Mit-Beschuldigten-Vernehmung enden könnte). Der Kleinkriminelle Walter Geist (auf den ich später noch kommen werde) hat Frau Scholzes Aufforderung wörtlich genommen und mehrere Seniorinnen in einem Pflegeheim mit einer dubiosen Flaschengeist-Geschichte (du ahnst sicher schon, wer diese erfunden hat) abgelenkt, um seine windigen Aktivitäten durchführen zu können.

Im Zuge des Flowember haben sich dann noch weitere Personen materialisiert. Am wichtigsten hat sich eine gewisse Frau Kalaschek gemacht. Die Kalaschek hat zwar schon vor Flowember existiert, aber nun hat sie angefangen, mit anderen zu kommunizieren und zu schreiben. Und sie hat ihre lästige Entourage mitgebracht. Mutter, Ex-Mann, Tochter, einen phlegmatischen Cousin und besagten Kleinkriminellen Walter Geist. Und das war erst der Anfang. Alle haben zudem sofort damit begonnen, sich einzumischen, Forderungen zu stellen und so zu tun, als wären sie schon immer dagewesen.

Die Gefahr, die durch Flowember entstanden ist und vor allem wie sich das alles auf die Zukunft auswirken wird, konnte noch gar nicht abschließend ermittelt werden. Eines kann man allerdings jetzt schon sagen: Frau Scholze ist es hervorragend gelungen – mit zugegebenermaßen etwas unorthodoxen Mitteln – die Teilnehmerinnen nachhaltig vom November-Blues zu befreien und in einen Flow zu bringen, der bei allen ein Lächeln im Gesicht hinterlassen hat.

Disclaimer: Frau Kalaschek, Walter Geist, die Zeuginnen-Einvernahme sowie die Querelen der Energieministerinnen und der Fast-Hinausschmiss des deutschen Botschafters sind fiktiv und von mir frei erfunden.

Da ich schon so im kreativen Flow war, habe ich mich lächelnd dem Adventkalender-Projekt zugewendet.

Der etwas andere Adventskalender

Im November ist nämlich die Idee entstanden, einen Adventskalender zu gestalten, wo es um Ausmisten, Ordnung schaffen, Sparen und Minimalismus geht. Advent bzw. Weihnachten ist die Zeit, wo nicht nur viele Unternehmen ihre größten Umsätze machen, sondern wo auch das meiste Zeug in Form von Käufen und Geschenken in die Haushalte strömt. Gab es früher noch einen Jahresschlussverkauf, so locken die Händler nun schon ab Ende November mit Rabatten (die oft gar keine sind).

Viele zieht es zu den Weihnachtsmärkten. Das sind Orte, wo die Gefahr hoch ist, die eine oder andere Kleinigkeit mitzunehmen. Punsch- und Glühweindämpfe sowie Weihnachtslieder-Dauerbeschallung können zu Kaufrausch-Zuständen führen – und schon gibt es ein paar Dekorationsstücke mehr im Haushalt. Oder schon ist ein unbedachtes Geschenk gekauft.

Der etwas andere Adventskalender soll genau das Gegenteil bewirken. Nämlich zu schauen, welche Sachen (aber auch Aufgaben, Verpflichtungen, Tätigkeiten) es in deinem Leben gibt; welche gut sind und bleiben sollen und von welchen du dich trennen willst. Selbstverständlich kannst du dich (bis inkl. 23. Dezember 2022) noch für den Adventskalender anmelden und wenn du auch in die dazugehörige Facebook-Gruppe kommst, sogar etwas gewinnen.

In den 24 Türchen (= 24 knackig-kurze Mails) ist jeweils ein Tipp oder ein Gedanke enthalten, der dir hilft, Ballast loszulassen. Es gibt Mini-Aufgaben, die ich absichtlich sehr kurz gehalten habe. Im Kalender habe ich auch die Special-December-Edition Gurkenglas-Methode vorgestellt, sodass wirklich jede/r mitmachen und weit über Dezember hinaus profitieren kann.

Wenn die Aufgabe für den jeweiligen Tag nicht passt, du sie aber später erledigen möchtest, dann schreib sie auf einen Zettel und gib sie in ein großes (leeres!) Gurkenglas oder ein anderes Gefäß deiner Wahl. Wenn du dann Zeit hast, fischst du einen Zettel heraus und erledigst diese Aufgabe.

November-12-von-12: Simmering

Auf der Simmeringer Had‘ hat’s an Schneider verwaht.

Dichtkunst in Simmering

Eines meiner liebsten Blogformate ist „12von12“. Am 12. jeden Monats schreibe ich einen Artikel, der diesen Tag in 12 Bildern dokumentiert. Der Artikel, den ich im November geschrieben habe, ist schon der achtzehnte dieser Reihe. Ich nenne es mein Augenblicktagebuch und ich habe mir vorgenommen, an jedem 12. des Monats entweder etwas Besonderes oder etwas Neues zu machen.

Am 12. November sind mein Mann und ich nach Simmering gefahren. Ich habe dazu ein wenig die Zahlenmystik bemüht. November ist der 11. Monat – daher war unser Ziel der 11. Wiener Gemeindebezirk. November ist mit Allerseelen der Monat, wo der Toten gedacht wird – daher haben wir an diesem Tag auch einen Friedhof besucht. Und nicht nur irgendeinen Friedhof, sondern einen der ältesten Friedhöfe in Wien, wo es auch ein ganz besonderes Grab zu bestaunen gibt. Aber lies selbst:

Empfehlungen

Ulis Greyativity

Wenn du Wienerin bist, einen Wien-Besuch in Erwägung ziehst oder lieber (so wie immer!) in Grau schwelgen möchte, dann habe ich eine Leseempfehlung für dich. 17 Shades of Grey ist eine streng wissenschaftliche Abhandlung über das Grau-en in Wien, das die Anti-Tourismus-Behörde voriges Jahr bei mir in Auftrag gegeben hat. Dieser Artikel hat außerdem maßgeblich dazu beigetragen, dass Wien auch dieses Jahr wieder die Auszeichnung „Unfreundlichste Stadt der Welt“ bekommen hat. Ich bin stolz auf mich!
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Wenn du nun doch wieder ein wenig Farbe ins Grau bringen willst, dann schau am besten bei der farbelhaften Susanne Heinen vorbei. In ihrer Special Christmas Edition ist das Oberthema: „Lass Weihnachten in allen Farben strahlen“. Gemalt, gezeichnet, geklebt, fotografiert, gedichtet, alles ist möglich!
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Selbst für jene, die zu allem immer NEIN sagen (wollen), habe ich eine Empfehlung. Silke Geissen hat diesmal einen Neinachtskalender gestaltet. Du kannst immer noch nein sagen und dir die Neinachtstipps holen.
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