Beim Entrümpeln der Wohnung und dem Ordnung schaffen stellen unwillige Partner (die männliche Form habe ich bewusst gewählt) oft ein großes Problem dar. Nicht nur sind sie von Natur aus unordentlicher und sehen die Unordnung nicht, sie sind auch schwer zu bewegen, ihre Sachen wegzuräumen oder zu entsorgen. Sie brauchen angeblich ALLES und NICHTS ist überflüssig.
Und wäre das nicht schlimm genug, oft torpedieren sie auch noch die Bemühungen ihrer Partnerinnen nach Ordnung, indem sie z.B. schmutzige Wäsche herumliegen lassen, Geschirr mit Essenresten nicht sofort in den Geschirrspüler stellen oder mit dreckigen Schuhen über den frisch gewischten Boden latschen. Mit meinen 3 genialen Tipps gibt es jetzt Abhilfe!
Wichtig: Arbeite dich von Tipp 1 bis Tipp 3 vor und wenn gar nichts hilft, habe ich selbstverständlich auch noch einen Bonus-Tipp für dich!
Tipp 1: Ordnung schaffen durch Drohung
Welche Drohung bei deinem Mann am besten wirkt, weißt sicher DU am besten. Ich gebe dir hier gerne ein paar Beispiele.
Wenn du deinen Schrank nicht ausmistest und die verbleibenden Kleidungsstücke wie Marie Kondo faltest, dann gibt es bis zur Erledigung dieser Tätigkeiten kein Abendessen mehr.
Wenn du dein Werkzeug nicht um mindestens 50% reduzierst, dann bist du aus dem Schlafzimmer verbannt und musst auf dem Sofa übernachten.
Neueste Forschungen haben ergeben, dass Männer von ihren Verhaltensmustern her renitenten Teenagern gleichen; manche sind auch im trotzigen Kleinkind-Alter stecken geblieben. D.h. wenn du eine Änderung erreichen willst, musst du auch wirklich konsequent vorgehen. Leere Drohungen bringen daher absolut nichts, sondern machen die Sache nur noch schlimmer.
Tipp 2: Ordnung schaffen durch Wegwerfen
Sollten deine Drohungen trotz konsequenter Umsetzung nicht gewirkt haben, dann ist es an der Zeit, selbst Hand anzulegen. Wirf die Sachen, die IHM gehören und die dich schon so lange nerven, einfach weg.
Für Kleinzeug brauchst du dazu nur einige große schwarze Säcke, die du in jedem Baumarkt bekommst. Sind größere Gegenstände dabei, empfehle ich dir, einen Container zu bestellen. Je nachdem, wie viel Geld du ausgeben möchtest, kannst du für diese Arbeit entweder ein paar Studenten oder ein professionelles Entrümpelungs-Team engagieren.
Wichtig: Gib ausschließlich SEIN Geld aus! Schließlich hat ja ER das Problem verursacht.
PS in eigener Sache: Meine Verschwindibus-Crew steht dir dazu natürlich sehr gerne zur Verfügung. Da wir extrem gut gebucht sind, empfehle ich dir, möglichst rasch einen Termin zu reservieren. Die gute Nachricht ist: Gegen Jahresende werden die Ressourcen erhöht, wenn durch die jährlich stattfindende Weihnachtsamnestie wieder mehr JVA-Insassen auf den umkämpften Arbeitsmarkt gespült werden.
Tipp 3: Ordnung schaffen durch Neubeginn
Sollte auch Tipp 2 keinen nachhaltigen Erfolg gebracht haben, d.h. dein Mann ist immer noch da, hat die von dir entsorgten Sachen wieder ersetzt und ist schlampig wie eh und je, dann ist es Zeit, dich nach einer guten Scheidungsanwältin umzusehen. Platziere einige Visitenkarten gut sichtbar im Haus und wenn du eine Google-Suche machst, dann lasse die Anwalts-Seiten offen. Lösche keinesfalls den Verlauf. Zusätzlich solltest du dich auch auf allen gängigen Partner-Plattformen anmelden.
Ändere in deinem Facebook-Profil den Status auf „es ist kompliziert“ oder wenn du schon fortgeschritten bist auf: „Verwitwet“. Führe auch (wenn dein Mann es hören kann) ein Telefonat mit einem Tatortreiniger und erkundige dich nach den Preisen. Spätestens das sollte deinen Mann dann zur Räson bringen.
Bonus-Tipp: Sprich mit mir!
Für die extrem schwierigen Fälle, aber auch wenn du dir die Tipps 1 bis 3 aus Zeitgründen ersparen willst, habe ich selbstverständlich auch eine Lösung. Lass uns darüber sprechen, wie ich dich beim Ausmisten unterstützen kann.
Übrigens: Ausmisten macht gute Laune! Ich hoffe, du hast über meinen Aprilscherz geschmunzelt! Der Text ist ironisch, dennoch steckt ein wahrer Kern in ihm. Damit meine ich selbstverständlich nicht, dass du deinen Ehemann entsorgen solltest. Aber viele Partnerschaften geraten in Schieflage, wenn permanent Unordnung herrscht. Und die Gefahr der Unordnung besteht, wenn es zu viele Dinge gibt.
Deine Regale, Kommoden und Kleiderbügel sind proppenvoll – nur für DICH ist nichts dabei? Dann hilft Kleiderschrank ausmisten!
Dabei mistest du nicht nur die Stücke aus, die du nicht mehr vewendest, sondern gleichzeitig die noch daran klebenden Emotionen. Ein Kleiderschrank mit vielen Stücken, die nicht (mehr) passen oder gefallen, kann dir schon am Morgen schlechte Laune und sogar Schuldgefühle bereiten.
Ein ordentlicher und gut sortierter Kleiderschrank schafft mehr Platz und erleichtert deinen Alltag und hilft dir, deinen individuellen Stil zu finden. Und er macht richtig gute Laune, wenn er nur mehr gut kombinierbare Lieblingsstücke enthält.
Außerdem weißt du immer ganz genau, wo jedes Kleidungsstück ist und du kannst in Sekundenschnelle das perfekte Outfit zusammenstellen. Ohne langes und mühsames Suchen und Herumwühlen und ohne dass die Kleiderstapel in sich zusammenfallen.
Lies weiter und bekomme eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du deinen Kleiderschrank effizient und stressfrei aussortierst.
Schritt 0: Vorarbeiten
Beschäftige dich mit der Wohin-Frage
Viele Ausmist-Versuche scheitern an der Wohin-Frage. Belasse es nicht dabei, diese Frage theoretisch und nur im Konjunktiv zu beantworten, sondern suche realistische Möglichkeiten, die gut für dich persönlich umsetzbar sind.
Aufgabe: Schreib dir einige Möglichkeiten auf und recherchiere lokale Organisationen (wie z.B. Obdachlosenheime, Sozialkaufhäuser), die sich über gut erhaltene Kleidungsstücke freuen.
Ziel: Die ausgemusterten Dinge sollen deinen Wohnraum möglichst schnell verlassen.
Folgende Varianten stehen dir grundsätzlich zur Verfügung:
Verkaufen (z.B. über Kleinanzeigen)
Verschenken (z.B. im Freundeskreis)
Spenden (z.B. an karitative Organisationen oder für spezielle Zwecke)
Recyceln der noch brauchbaren Materialien
Welche Möglichkeiten für dich infrage kommen, hängt sehr stark von der Zeit ab, die du für die Entsorgung aufbringen kannst und willst, aber auch von deinem Wohnort.
Stelle ausreichend Materialien zur Verfügung
Tipp: Bevor du mit dem Kleiderschrank ausmisten anfängst und deine Kleidungsstückesortierst, stell ausreichend Boxen oder Taschen für die jeweiligen Varianten zur Verfügung.
Schritt 1: Definiere deine Subkategorien
Subkategorien können z.B. sein: Hosen, Blusen, T-Shirts, Röcke, Kleider, Jacken, etc.
Schritt 2: Bestimme pro Subkategorie eine Zahl
Die Zahl definiert die Anzahl der Kleidungsstücke, die du behalten willst. Keine Sorge, sie ist nicht in Stein gemeißelt. Sie soll dir nur als ungefähre Orientierung und als Obergrenze dienen.
Wie kommst du nun zu dieser Zahl, wirst du vielleicht fragen. Folgende Erwägungen können einfließen:
Deine Vorlieben
Ich trage z.B. am liebsten Hosen, d.h. in dieser Subkategorie ist meine Anzahl höher, als bei den Kleidern, wo ich gerade einmal zwei – eines für den Sommer und eines für den Winter – besitze.
Deine Wäsche
Wie oft wäschst du?
Trennst du die Wäsche akkurat oder wird alles gemeinsam gewaschen?
Mir ist es wichtig, dass ich die Waschmaschine sinnvoll einsetzen kann. So habe ich mich z.B. von allen weißen Kleidungsstücken getrennt, denn damit erspare ich mir die weiße Wäsche und einen Waschgang, wo die Waschmaschine nur zu maximal 1/4 voll war. Ich habe sämtliche Kleidungsstücke weggegeben, die eine Sonderbehandlung, wie Handwäsche benötigen.
Ich bügle nicht. Diese Tätigkeit habe ich schon vor vielen Jahren minimalisiert. Alle Kleidungsstücke, die gebügelt werden müssten, habe ich weggegeben.
Deine Gewohnheiten und dein Tagesablauf
Brauchst du Arbeitskleidung?
Reist du viel und wie viel Kleidung benötigst du dafür?
Brauchst du Sportbekleidung?
Schritt 3: Finde deine Lieblingsstücke (im Kopf)
Du solltest darauf achten, nicht (extrem) über die vorher definierte Zahl zu gelangen.
Mach ein Gedankenspiel: Welche Kleidungsstücke würdest du auf jeden Fall in deinen Koffer packen, wenn du für eine lange Reise aufbrechen würdest?
Schritt 4: Räume deine Lieblingsstücke aus dem Schrank
Deine Lieblingsstücke willst du behalten, daher musterst du sie im „positiven“ Sinn aus, d.h. beim Kleiderschrank ausmisten, legst du sie vorweg beiseite. Wichtig ist, dass diese Sachen wirklich in die Kategorie „Lieblingsstücke“ fallen und du sie in Gebrauch hast. Ein Kleidungsstück ist „schön“ oder war „teuer“ oder ist eine „Erinnerung“, aber du hast es jahrelang nicht mehr getragen? Dann gehört es nicht in die Kategorie „Lieblingsstücke“.
Schritt 5: Räume alle Sachen aus dem Kleiderschrank
Jetzt geht’s zur Sache! Je nachdem, wie groß dein Kleiderschrank ist und wie viele Kleidungsstücke du hast, räumst du entweder den ganzen Schrank aus oder einen Teil davon. Sortiere deine Sachen nach den vorher definierten Kategorien.
Solltest du Dinge im Kleiderschrank verwahren, die dort gar nicht hingehören, gib sie in eine eigene Box oder einen eigenen Bereich. Kümmere dich darum später. Jetzt sind deine Kleidungsstücke dran.
Schritt 6: Die Entscheidung
Kleiderschrank radikal ausmisten
Alles, was es nicht in den Status „Lieblingsstücke“ fällt, kann entsorgt (verschenkt, verkauft oder weggeworfen) werden.
Kleiderschrank ausmisten light
Du gehst die Kleidungsstücke (die nicht den Status „Favoriten“ bekommen haben) durch und trennst dich sehr großzügig von den meisten der verbliebenen Dinge. Du weißt, deine Lieblingsstücke sind hier nicht dabei! Wovon du dich trennen solltest, sind folgende Sachen:
Zu klein oder zu groß
Zwickt oder kratzt
Kaputt (es sei denn, du hast konkrete Pläne, es zu reparieren oder reparieren zu lassen)
Einzelstücke (z.B. Bluse, die zu keiner Hose oder Rock passt)
In den letzten Jahren nie im Gebrauch (sei ehrlich zu dir selbst!)
Sind zwar „schön“ und „edel“, du magst sie aber trotzdem nicht anziehen
Gehören zu einem Fantasy Self (aus der Vergangenheit oder der Zukunft)
Machen dir schlechte Laune oder bringen negative Erinnerungen hervor
Zusatz-Tipp für jeden Tag: Wenn dir solche Kleidungsstücke in die Hände fallen (selbst wenn du gar keine große Ausmist-Aktion geplant hast) – trenne dich sofort von ihnen! Leg sie nicht wieder in den Schrank zurück. Jedes unnötige Ding, das dich verlässt, ist ein Ding weniger.
Schritt 7: Reinige den Schrank gründlich
Zum Kleiderschrank ausmisten gehört auch dazu, ihn gründlich zu reinigen. Du wirst sehen, das macht einen großen Unterschied. Es ist viel schwieriger, ungeliebtes Zeug in einen gereinigten Schrank einzuräumen. Solltest du bei Schritt 6 zu großzügig gewesen sein, wird dir der saubere Schrank ein Signal geben, noch weitere Kleidungsstücke wegzugeben.
Schritt 8: Sortiere deine verbliebenen Kleidungsstücke ein
Kleiderschrank ausmisten ist geschafft! Du hast dich von vielen Kleidungsstücken getrennt und es ist genug Platz für deine Lieblingsstücke. Bedenke stets, deine Dinge möchten es gemütlich haben und nicht so eingequetscht sein, wie die Fahrgäste in der Tokioter U-Bahn zur Rushhour, die noch einen Oshiya (Schieber, Drücker) benötigen.
Tipp 1: Die Kleidungsstücke, die auf keinen Kleiderbügel kommen, kannst du rollen. So hast du einen viel besseren Überblick und kannst wesentlich besser die Ordnung bewahren. Versuch es einfach einmal.
Tipp 2: Hänge die Kleiderbügel verkehrt herum in den Schrank. Sobald du ein Kleidungsstück anziehst, drehst du den Bügel in die richtige Richtung. So siehst du (z.B. nach einem Jahr) auf einen Blick, welche Sachen du angezogen hast und welche nicht. Das ist besonders wichtig, wenn es „Vielleicht-Stücke“ in den Schrank geschafft haben. Diese Methode wird dir die Entscheidung beim nächsten Kleiderschrank-Check sehr erleichtern.
Schritt 9: Entferne die ausgemusterten Kleidungsstücke
Entferne die ausgemusterten Kleidungsstücke so rasch wie möglich. Es sollen keine langfristigen Zwischenlager in deinem Wohnbereich entstehen.
Tipp 1: Wenn dir Schnelligkeit wichtig ist, halte dich nicht mit Verkaufen auf bzw. wenn du verkaufen willst, dann in Bausch und Bogen.
Tipp 2: DU entscheidest über DEINE Sachen. Lass dich nicht von Aussagen wie: „WAS!!!! Dieses tolle Teil willst du weggeben?“ in die Irre leiten. Am besten, du bringst die ausgemusterten Kleidungsstücke aus dem Haus, BEVOR Familienmitglieder ihre Ansichten zu DEINER Kleidung kundtun können!
Tipp 3: Was im Sack drinnen ist, bleibt drinnen. Stelle deine Entscheidungen nicht ständig wieder infrage. Kleiderschrank ausmisten (und andere Bereiche ebenso) = angewandte Entscheidungsfindung!
Schritt 10 (optional): Analyse
Zu welcher Kategorie gehören die Sachen, die beim Kleiderschrank ausmisten in den Stapel „Weggeben“ gekommen sind?
Passen nicht mehr (zu groß/zu klein)
Sind durch das viele Tragen bzw. Waschen unansehnlich oder kaputt geworden
Haben dir einmal gefallen, aber jetzt nicht mehr
Fehlkäufe
Spontankäufe
Geschenke
Wenn du viele Kleidungsstücke der letzten 3 Kategorien hast, vielleicht sogar Kleidungsstücke, die du nie getragen hast und an denen noch das Preisschild klebt, dann kommst das höchstwahrscheinlich daher, dass es dir schwerfällt „nein“ zu sagen und du eine impulsive Käuferin bist.
Deine Zukunftsstrategie
Kaufe bewusst ein, setze auf zeitlose Mode und Basics und achte auf gute Materialien. Stelle die Qualität deiner Kleidungsstücke über die Quantität.
Gestalte das Innere deines Kleiderschranks (z.B. durch Boxen) so, dass die Lagerung funktional und leicht zugänglich ist.
Das Kleiderschrank ausmisten ist zwar keine einmalige Angelegenheit; es wird allerdings von Mal zu Mal leichter und geht schneller. Zweimal im Jahr ist es empfehlenswert, wieder eine kleine Ausmist-Aktion zu starten. Regelmäßiges Ausmisten fördert deine langfristige Ordnung.
Verkaufen? Verschenken? Spenden? Recyceln? Was ist wofür und für wen geeignet? Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Entgehe der Konsumfalle, durchschaue die Fallstricke der Werbeindustrie und navigiere zielsicher durch Schnäppchenangebote, künstliche Verknappung und andere Manipulationen.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg sind und ein Dorn im Auge.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Ausmisten fällt manchmal sehr schwer und zieht sich wie ein Strudelteig (auf gut Wienerisch gesagt). Hier gebe ich dir meine 3 besten Tipps, wie du flott und effizient den Entrümpelungs-Prozess startest und den inneren Schweinehund besiegst. Mit diesen 3 Tipps hast du sehr gute Karten, um sofort erste Erfolge zu erzielen.
Tipp 1: Pomodorosiere!
Das Hauptproblem: Du fängst erst gar nicht mit dem Entrümpeln an. Die Aufgabe ist riesig und dir fehlt die Motivation zu starten.
Die Lösung: Arbeite in kleinen Zeiteinheiten. 25 Minuten gehen immer! Du wirst erstaunt sein, was du in der kurzen Zeit alles schaffen kannst. Mit dieser Methode wirst du deinen inneren Schweinehund effektiv überlisten.
Die Technik besteht aus folgenden Schritten:
Die Aufgabe formulieren
Den Timer auf 25 Minuten stellen
Die Aufgabe bearbeiten, bis der Wecker klingelt
Kurze Pause machen (5 Minuten)
Nach jeweils vier pomodori eine längere Pause machen (15–20 Minuten)
Es reicht auch ein pomodoro! Arbeite je nach individuellem Energie-Level. Besser weniger, dafür aber beständig, als zu viel auf einmal.
Das Essentielle an der Methode ist die Starthilfe, die sie bietet. Eine große Aufgabe wird in kleinere Teileinheiten zerstückelt und ist mental so einfacher zu bewältigen.
DiePomodoro Methode wurde von Francesco Cirillo in den 1980er Jahren als Zeitmanagement-Methode entwickelt. Pomodoro ist das italienische Wort für Tomate und Cirillo verwendete für seine Versuche eine Küchenuhr in Tomatenform.
Du kannst die Pomodoro Methode für sämtliche Tätigkeiten verwenden, bei denen du Anlaufschwierigkeiten hast.
Tipp 2: Entleere!
Das Hauptproblem: Du stehst vor dem Schrank, der Kommode, der Schublade oder dem Regal. Du machst die Tür auf und auch gleich wieder zu. Im besten Fall nimmst du ein paar wenige Dinge heraus und das war es auch schon wieder mit dem Entrümpeln.
Du denkst: Die Dinge haben doch Platz im Schrank. Sie sind nun mal „geordnet“ wie sie sind und du möchtest diese „Ordnung“ nicht zerstören.
Die Lösung: Räume den Bereich, den du entrümpeln willst komplett aus. Das ist mental schwierig, denn der innere Schweinehund sträubt sich dagegen. Aber für eine gründliche Entrümpelung ist dieser Punkt absolut entscheidend.
Wenn es dir schwer fällt, dann nutze den Timer und starte mit einem überschaubaren Teilbereich, z.B. einer einzelnen Schublade.
Dinge, die du einmal ausgeräumt hast, kannst du mental viel leichter loslassen.
Die Hemmschwelle, nicht mehr benötigte Dinge wieder in den leeren und gereinigten Schank einzuräumen, ist hoch. D.h. bevor du die Sachen wieder hinein räumst, wirst du dich in einem weiteren Schritt von noch mehr Dingen trennen.
Gehe daher immer in folgenden Schritten vor:
Ausräumen
Ausmustern
Reinigen
Einräumen
Aus dem Haus bringen
Tipp 3: Entsorge!
Das Hauptproblem: Die ausgemusterten Dinge bilden Zwischenlager in deiner Wohnung und es dauert ewig, bis sie dich wirklich verlassen. Sie bereiten dir weiterhin Sorgen!
Die Lösung: Überlege dir schon vor dem Entrümpeln, was du mit den nicht mehr benötigten Dingen machen wirst und vor allem auch realistisch machen kannst. Es hat keinen Sinn, Dinge verkaufen zu wollen, wenn du dann monatelang mit der Verkaufsabwicklung beschäftigt bist und deine Wohnung einem Lager gleicht.
Meine Empfehlung ist, nur ausgewählte Dinge zu verkaufen, wo sich der Kosten-Nutzen Aufwand auch wirklich lohnt. Den Rest solltest du großzügig verschenken oder fachgerecht entsorgen. Und das nicht irgendwann, sondern innerhalb weniger Tage.
Die Frage nach dem Wohin treibt dir Schweißperlen aufs Gesicht? In diesem Artikel habe ich einige Ideen zusammengefasst, was du mit den ausgemusterten Sachen machen kannst:
Kennst du schon das „121Dinge“-PDF? Diese Checkliste beinhaltet 121 Dinge, von denen du dich schnell und ohne Reue trennen kannst, weil sie so unnötig sind, wie abgelaufene Garantien oder Bedienungsanleitungen ohne die dazugehörigen Geräte. Außerdem bekommst du eine Kurzanleitung, wie du mit dem Ausmisten am besten beginnst und du kannst nach und nach auf der Liste abhaken, welche Sachen schon deinen Haushalt verlassen durften.
Heute beim Frühstück – Kaffee gehört immer dazu – ist mir plötzlich die alte Kaffeemaschine meines Mannes eingefallen. Es handelt sich um ein hässlich giftgrünes Gerät, das er in einem Anfall ästhetischer Verwirrung (ich kann es nicht anders bezeichnen) in einem Baumarkt gekauft hat. Dieses Ding hat zwar Kaffee produziert, aber der Geschmack hatte (für mich) immer einen toxischen Beigeschmack.
Irgendwann hatte mein Mann diese Kaffeemaschine ebenfalls satt. Als Ersatz für das giftgrüne Ding (das übrigens in seiner zweifellos gehässigen Art noch tadellos funktionierte) kaufte er Aroma-Boy. Wie der Name schon sagt, eine Mini-Maschine, dafür aber in klassischem Dunkelbraun, die nun farblich perfekt in seine Küche passte. Dem Kaffeeglück stand jetzt auch ästhetisch nichts mehr im Wege.
Seither wartet Giftgrün im Keller. Auf den Tag „IRGENDWANN“. Wann könnte dieser Tag IRGENDWANN eintreten? Ich versuche mir den Kaffee-Super-Gau vorzustellen, d.h. mein Mann ist so verzweifelt, dass er sich mit Stirnlampe bewaffnet auf den Weg in sein dunkles Kellerverlies macht, um Giftgrün hervorzuholen.
Keller in Wien schauen wirklich so aus! Das Haus wurde in den 1960er Jahren erbaut.
Es ist ein schöner Frühlingsmorgen und mein Mann isst gerade sein Müsli. Währenddessen blubbert Aroma-Boy in der Küche vor sich hin. Oder doch nicht? Es ist verräterisch still und ein Blick auf die Maschine zeigt: Aroma-Boy ist tot oder zumindest stellt er sich so.
Strom ist vorhanden, aber das Gerät bleibt kalt, stumm und ablehnend.
Wo ist mein Kaffee?????
Mein Mann ist verzweifelt. Aber ist er verzweifelt genug, um die giftgrüne Kaffeemaschine wieder in Betrieb zu setzen?
Ist heute der Kaffee-Super-Gau, die Koffein-Apokalypse eingetreten? Ist heute der ominöse Tag Irgendwann? Wird er endlich den Gang ins Kellerverlies antreten? Ist heute Revival von Giftgrün?
Leider nein, denn anstelle in den Keller zu gehen und die giftgrüne Maschine zu suchen (er weiß leider auch nicht, wo genau er das alte Gerät abgestellt hat), setzt er sich an den Computer und bestellt eine neue Maschine. Danach geht er in eines der 1.000 fußläufig zu erreichenden Cafés. Schließlich wohnen wir in Wien.
Giftgrün bleibt weiterhin im Keller, um auf den Tag Irgendwann zu warten. So wie Dornröschen auf den Kuss des Prinzen – nur dass der Prinz nie kommt!
Die Tür zum Keller bleibt geschlossen. Giftgrün wird nicht wachgeküsst.
Sicher warst du auch schon einmal in der Irgendwann-Falle und dir fallen Sachen ein, die vergeblich auf den Tag Irgendwann warten.
Du denkst, dass du ein Ding wieder verwenden würdest. Die Realität schaut aber oft anders aus. Du meinst, dass du das Kleid, das schon jahrelang im Schrank hängt, irgendwann brauchen könntest. Theoretisch. In der Praxis hängt es meistens weiter unbeachtet – oder was noch schlimmer ist – mit Schuldgefühlen am Kleiderbügel.
Du meinst, dass du die Bratpfanne, die du schon längst ersetzt hast, eventuell doch irgendwann einmal noch brauchen könntest – wenn die neue vielleicht irgendwann einmal kaputtgehen sollte.
Du hoffst, dass du das Mountainbike oder die Tauch-Ausrüstung doch irgendwann einmal verwenden wirst, weil du sie um teures Geld gekauft hast.
Aus Erfahrung weißt du jedoch, dass der Fall IRGENDWANN in 90 % der Fälle nie eintreten wird. Und dass es besser ist, wenn du dich JETZT von diesen Dingen trennst und es nicht auf IRGENDWANN verschiebst.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Aber du weißt nicht, wie und wo du am besten beginnen sollst? Hol dir das geniale Workbook: Happy Beginnings Hier erkläre ich dir, welche Einstiege (Plural!) es dir leicht machen, mit dem Chaos aufzuräumen und endlich eine nachhaltige Ordnung zu schaffen. Finde heraus, was für dich am besten passt!
Eine der Hauptursachen, warum das Ausmisten als mühsam empfunden wird, ist die unbeantwortete Frage nach dem „Wohin mit ausgemusterten Sachen“. Als ich scherzhalber einmal gepostet habe: „Was meint ihr zu einem Angebot, wo ich unliebsame Gegenstände einfach in Luft auflöse?“, hatte das eine unglaubliche Resonanz. „Ja, genau das will ich!“ oder „Ich, Ich, Ich“ oder „Ja bitte, komm zu mir!“ waren die Reaktionen. Obwohl ich ständig an meinen magischen Fähigkeiten arbeite und mit einem Gebrauchtwarenhändler wegen eines „Verschwindibusses“ verhandle, möchte ich in diesem Artikel praktikable Alternativen aufzeigen. Also, wohin mit dem Zeugs?
Die unbeantwortete Frage des „Wohin“ führt meistens dazu, dass entweder gar nicht mit dem Ausmisten begonnen wird, es nur halbherzig gemacht wird oder am Ende die Wohnung wie ein Lager ausschaut und überall Kisten und Säcke herumstehen.
Die Frage des „Wohin“ kann nicht allgemeingültig beantwortet werden, denn die lokalen Gegebenheiten und die persönlichen Möglichkeiten sind natürlich individuell verschieden.
Tipp: Bevor du zum Ausmisten anfängst, überleg dir was du mit den Sachen machen wirst bzw. kannst. Sei dabei so konkret wie möglich und bedenke auch das „wie“ und das „wann“ und eventuell eine Alternative dazu. Meistens hilft schon eine einfache Internet-Recherche, um die Möglichkeiten herauszufinden, die es ihn deiner Umgebung gibt und die für dich in Frage kommen.
Wichtig: Setze dir immer ein persönliches Zeitlimit, denn sonst sind die ausgemusterten Dinge zwar ausgemustert, aber sie befinden sich noch immer in deinem Besitz!
„Das werde ich irgendwann verkaufen/verschenken/reparieren“ funktioniert nicht. Du kannst den Prozess nicht abschließen und das wiederum wirkt sich sehr negativ auf die Motivation aus, weiter zu entrümpeln. Wenn Plan A bis zum Tag X nicht funktioniert, dann wird es Zeit für deinen Plan B.
Grundsätzlich kannst du die ausgemusterten Sachen verschenken, verkaufen, anderweitig nutzen oder entsorgen. Was das individuell „Richtige“ ist, hängt einerseits stark von der Art der Dinge ab und andererseits vom Aufwand, den du bereit bist zu investieren.
Verkaufen
Du tauschst Zeit gegen Geld!
Du musst die Dinge fotografieren, eine Anzeige schreiben, posten, mit potenziellen Käufern kommunizieren, Termine für die Besichtigung/Abholung vereinbaren oder die Sachen verpacken und zur Post bringen. Dich mit möglichen Reklamationen herumschlagen. Oder du nimmst an einem Flohmarkt teil. Aber auch das kostet Zeit und meistens auch Geld für die Standgebühr. Der Verkaufserfolg hingegen ist immer ungewiss.
Frag dich: Ist es mir das wert?
Kann ich dieses Geld (oder viel mehr Geld) leichter verdienen, indem ich meine Zeit (das wertvollste überhaupt) anderweitig einsetze?
Ich empfehle Verkaufen nur dann, wenn folgende Bedingungen zutreffen:
Du hast Freude am Verkaufen und
Du hast genug Zeit für den Verkaufsprozess oder
Der realistische Erlös pro Ding ist > 100€ (das ist meine persönliche Zahl) oder
Du hast bereits einen potenziellen Käufer (z.B. im Freundeskreis oder in der Familie), d.h. der Verkauf kann rasch und problemlos abgewickelt werden
Der Wunsch ausgemusterte Dinge verkaufen zu wollen, entsteht oft aufgrund einer kognitiven Dissonanz, der sogenannten „Sunk Cost Fallacy“. Wir haben etwas für teures Geld gekauft, das wir nicht (mehr) wollen. Das daraus resultierende schlechte Gewissen möchten wir kompensieren, indem wir zumindest noch ein wenig Geld herausholen. Um das zu erreichen, müssen wir jedoch noch mehr Zeit und Geld investieren und wir müssen uns weiterhin mit diesen Dingen sowohl mental als auch physisch herumschlagen. Genau das ist der Kernpunkt der Sunk Cost Fallacy: „Throwing good money (time) after bad“. Anstelle loszulassen und den Verlust zu akzeptieren, d.h. “cutting one’s losses“, hängen wir weiter an diesen Dingen. Das macht den „Verlust“ allerdings nicht geringer, nur unser Leben schwerer.
Tipp: Wenn du das nächste Mal in einem Geschäft stehst oder dein Finger gerade über dem „Jetzt Kaufen“-Button schwebt – exakt dann ist der richtige Zeitpunkt, sich über die Sunk Cost Fallacy Gedanken zu machen. Denn genau dann hast du es in der Hand, dein Geld (=Zeit) auszugeben oder auch nicht.
Verschenken
Eine zumeist flotte Methode, Dinge loszuwerden, ist sie zu verschenken. Das funktioniert vor allem bei wenigen und kleinen Sachen sehr gut, weil hier kein Transport organisiert werden muss. Aber auch das Verschenken kann manchmal mühsam sein und bestimmte Sachen will einfach niemand. Überlege daher: Tauschst du Zeit gegen „gutes Gewissen“?
Es gibt unzählige Privatpersonen und Organisationen, die gerne ausgemusterte Dinge annehmen. Im Folgenden beschreibe ich einige Möglichkeiten, die ich selbst schon ausprobiert habe.
Stelle eine „Zu-Verschenken-Box“ auf
Wenn es sich um Kleinzeugs handelt, dann empfehle ich eine Box mit der Aufschrift „Zu Verschenken“ vor dem Haus aufzustellen. Bedingung ist natürlich, dass es platztechnisch möglich ist und genug Leute an der Box vorbeikommen. Ich habe damit nur die allerbesten Erfahrungen gemacht und fast immer war alles innerhalb kurzer Zeit weg. Auch in der FB-Gruppe „Entrümpeln mit System & Power“ haben mehrere Teilnehmerinnen auf diese Weise sehr viele Dinge verschenkt. Eine Freundin hat mir berichtet, sie hat gezweifelt, ob so eine Box bei ihr in einer ruhigen Seitenstraße funktionieren würde. Aber selbst bei ihr hat diese Methode wunderbar geklappt.
Sobald eine Ladung weg ist, wird die Kiste nachgefüllt. In die Box kannst du alles geben, was darin Platz findet: z.B. Bücher, CDs, DVDs, Spielzeug, Geschirr, Kleidungsstücke, Schuhe, Handtaschen oder Deko. Der entscheidende Vorteil ist, dass du die zu verschenkenden Sachen nur vors Haus bringen musst und kein Transport erforderlich ist. Außerdem kannst du dir sicher sein, dass die Dinge glückliche Nachbesitzerinnen finden werden.
Meine Nachbarin hat z.B. einen großen Glaskrug aus der Box genommen. Sie hat mir ein Bild über WhatsApp geschickt, das den Krug mit einem riesigen Blumenstrauß zeigt; ein Geschenk ihres Freundes zum Valentinstag. Die Tochter einer anderen Nachbarin hat sich das Buch „Herr der Diebe“ genommen, welches wir doppelt hatten. Sie hat sich bedankt, als ich sie im Stiegenhaus getroffen habe.
Mit beiden hat sich ein Gespräch entwickelt: In etwa so:
„Ich bin gerade am Ausmisten und habe noch x Bücher zum Verschenken. Magst du sie dir anschauen? Vielleicht ist etwas für dich dabei.“
Oder: „Ich habe noch viele Blumenübertöpfe (von meinen toten Pflanzen) – kannst du welche brauchen?“
Rede mit anderen
Eine gute Möglichkeit Dinge loszuwerden ist mit anderen (z.B. Kolleginnen, Freundinnen, Nachbarinnen) über deine Ausmistaktion zu reden bzw. sie zu fragen, ob sie etwas brauchen können. Auch die Box (siehe oben) ist ein guter Anknüpfungspunkt. Dinge, die auf ihrer Einkaufsliste sind, könnten auf deiner „zu-verschenken-Liste“ sein.
Als meine Mutter ins Seniorenheim gezogen ist, habe ich auf diese Art und Weise viele Küchengeräte und -utensilien verschenkt. Ein Kollege bekam ein Dampfbügeleisen; seines war kaputt gegangen und er wollte gerade ein neues bestellen. Einer Kollegin habe ich einen Handstaubsauger für ihr Wochenendhaus geschenkt. Meine Nachbarin hat Plastikcontainer brauchen können. Auch wenn du unmittelbar keine Abnehmer findest, so bekommst du vielleicht gute Tipps, wer gerade was sucht.
Umgekehrt ist es auch eine gute Idee, dein Umfeld nach gebrauchten Gegenständen zu fragen, bevor du etwas Neues kaufst.
Betrachte das Ausmisten als Projekt. Erzähle allen davon!
Gehe auf eine Party oder lade Freundinnen ein
Das ist zugegebenermaßen in Zeiten der Pandemie schwieriger geworden, aber ich hoffe, dass sich die Zeiten bald schon wieder ändern werden. Kleine Dinge, wie Modeschmuck und Accessoires kannst du mitnehmen und die Anwesenden können sich etwas aussuchen. Ich habe z.B. einen Brotkorb mit Schmuck auf den Tisch gestellt und wer wollte, konnte sich etwas aussuchen. Innerhalb weniger Minuten hatten alle Halsketten, Armbänder und Ringe neue glückliche Besitzerinnen gefunden.
Mit ausgemusterten Kleidungsstücken (vor allem Kinderbekleidung) und Büchern habe ich es auch so gemacht. Meine Gäste durften sich etwas aussuchen. Wenn sie wollten. Das ist wichtig! Übe keinen mentalen Druck aus, in der Form: „Das habe ich extra für dich aufgehoben; das wird dir gut passen; das wirst du lieben …“ Das letzte, was wir wollen ist: Unsere ausgemusterten Dinge anderen aufzudrängen! Und du solltest auch bedenken, dass manche Menschen extrem schwer „nein“ sagen können.
Mein Mann erinnert sich nach Jahrzehnten noch an eine lustige Weihnachtsparty, wo jeder das scheußlichste Weihnachtsgeschenk mitbringen sollte. Auch diese Dinge haben begeisterte Abnehmer gefunden. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Verschenke in Bausch und Bogen
Wenn du Kleinanzeigen schaltest: Stelle Pakete zusammen, wenn du viele gleichartige Dinge zum Verschenken (oder auch Verkaufen) hast. Das geht wesentlich schneller, als einzelne Gegenstände zu fotografieren, zu posten und gegebenenfalls zu verschicken.
Nutze öffentliche „Verschenk“ bzw. „Tausch“-Einrichtungen
In den meisten Städten gibt es öffentliche Bücherschränke, in die du Bücher hineingeben und dafür andere mitnehmen kannst. Genießbare Lebensmittel können in Wien in sogenannten FAIRteilern abgegeben werden. Auch einen „Kostnix-Laden“ gibt es in Wien, wo Dinge gebracht und auch mitgenommen werden können.
Spende für Sozialeinrichtungen
Karitative und soziale Einrichtungen nehmen ausgemusterte Sachen an, z.B. Sozialkaufhäuser, Obdachlosenunterkünfte oder Mutter-Kind-Häuser. Bevor du die Dinge zu den jeweiligen Einrichtungen bringst, ist es empfehlenswert, nachzufragen bzw. auf der jeweiligen Website nachzulesen, was genau gebraucht wird. Diese Einrichtungen haben ohnehin oft mit Personalmangel zu kämpfen, daher sollte man auf jeden Fall vermeiden, ihnen noch die zusätzliche Arbeit des Aussortierens und Entsorgens aufzuhalsen.
Auch beim Verschenken gilt: Die Sachen sollen gereinigt und in gutem und einsatzbereitem Zustand sein. Kleidungsstücke, bei denen „nur eine kleine Naht ausgebessert werden müsste“ oder Geräte die „nur einen kleinen Defekt haben, aber für einen Bastler sicher kein Problem wären“ zählen nicht dazu. Es sei denn, solche Sachen werden explizit z.B. für eine Reparaturwerkstatt oder kreative Projekte gesucht.
Verschenke an kreative Projekte oder Künstlerinnen
Was für die einen schon Müll ist, kann für andere noch wertvoller Rohstoff sein. Aus kaputten Kleidungsstücken können z.B. noch kleine Kissen genäht oder Kuscheltiere gebastelt werden. Oder aus alten ausgeschlachteten PC-Tastaturen Schmuckstücke angefertigt werden. Sei auch du kreativ und erforsche, wen du mit deinen alten Sachen noch glücklich machen könntest.
Erkundige dich bei deinem lokalen Entsorgungsunternehmen
In Wien gibt es die Möglichkeit, gut erhaltene Sachen (Kleidung, Schuhe, Schmuck, Uhren, Spielsachen, Bücher, LPs, CDs, Geschirr, Musikinstrumente, Einrichtungsgegenstände, Elektrogeräte, usw.) zur sogenannten „MA48er-Tandlerbox“ zu bringen. Das ist ein spezieller Container, den es bei allen Wiener Mistplätzen gibt. Diese Gegenstände werden dann im „MA48er-Tandler“, einem urigen 2nd-hand-Laden zum Verkauf angeboten. Der Erlös fließt an karitative Einrichtungen, wie z.B. ans Obdachlosenheim „Gruft“ oder ans Tierquartier. Es gibt auch immer wieder Veranstaltungen, wie z.B. Lesungen oder Konzerte beim Tandler und ich habe auch schon das eine oder andere besondere Stück erworben.
Entsorgen (lassen)
Problematischer kann es mit großen und sperrigen Sachen, wie z.B. Möbelstücken, werden. Selbst gut erhaltene Gegenstände finden manchmal schwer Abnehmer, wenn sie abgeholt werden müssen.
Ich erinnere mich noch lebhaft daran, als mein Mann sein gut erhaltenes Sofa verschenken wollte. In der Kleinanzeige hat er extra darauf hingewiesen, dass er im 7. Stock wohnt, das Sofa nicht in den Lift passt und daher zumindest zwei starke Personen nötig sind, um das gute Stück zu transportieren. Gekommen ist ein kleiner dürrer Mann, der zudem erzählte, dass er vor kurzem eine Herzoperation hatte. Er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Mein Mann war es daraufhin leid, weiter auf Interessenten zu warten, die das Sofa nicht nur wollten, sondern auch fähig waren, den kurzen Text der Kleinanzeige sinnerfassend zu lesen. Er hat das kommunale Abfallentsorgungsunternehmen beauftragt, das Sofa (kostenpflichtig) abzuholen.
Ich erinnere mich auch noch an die Zeit, wo ich ausgemusterte Sachen über die FB-Gruppe „Wien verschenkt“ angeboten habe. Ich habe das aufgegeben, weil zu viele schwarze Schafe dabei waren, die nur laut „ich will“ geschrien haben, dann die Sachen aber nie abgeholt bzw. mich gefragt haben, ob ich ihnen die Verschenk-Sachen zustellen könnte.
Auch bei anderen Verkauf- oder Verschenk-Portalen gibt es immer wieder unverschämte Interessenten, die den Preis ewig herunterhandeln, nur um dann nicht aufzutauchen.
Ich (im Posting): „Abzuholen im xx. Bezirk, Nähe YY, U-Bahnstation ZZ“ Interessent: „Ich will“ Ich (via Messenger): „Kannst du am tt um hh kommen, um das Ding abzuholen?“ (ich nenne mehrere Tage und Uhrzeiten) Interessent: „Wo wohnst du?“ Ich: „Im xx. Bezirk (siehe Posting)“ Interessent: „Oh, das ist weit weg von mir.“ Ich bin schon leicht irritiert, denn aufgrund meines Postings ist klar ersichtlich, in welcher Gegend Wiens die Sachen abzuholen sind. Interessent: „Könnten wir uns bei der U-Bahnstation A treffen?“ Oder Interessent: „Ich hole das Ding am tt um hh ab“, nur um dann zu spät oder gar nicht aufzutauchen.
Viele haben weder Zeit noch Lust, in endlose Dialoge mit potenziellen Nicht-Käufern oder Nicht-Abholern zu treten.
Wenn das Verkaufen bzw. das Verschenken zu mühsam und zu langsam wird, macht es durchaus Sinn, die Dinge zu entsorgen oder entsorgen zu lassen. Einen Dienstleister zu beauftragen, kostet zwar etwas, aber die Alternative ist, auf den Dingen sprichwörtlich sitzen zu bleiben und das ist noch viel weniger erfreulich. Ich habe es schon erlebt, dass Menschen endlos zögern, eine kostenpflichtige Entsorgung zu bestellen oder externe Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Dabei würde das ihr Leben viel leichter machen und das Problem rasch beseitigen. Aber irgendwie haftet dem Ganzen der Geruch des Misserfolgs an. „Aufräumen sollte ich doch allein können!“
Das schlechte Gewissen schlägt zu. Wir haben Geld ausgegeben für Dinge, die wir nicht (mehr) brauchen, die aber noch in gutem Zustand sind. Wenn wir sie nicht mehr verwenden wollen, dann soll sie zumindest noch jemand anderer stellvertretend für uns verwenden. Ich bin nun keinesfalls dafür, alles in den Müll zu werfen und Verschenken ist oft die beste Option.
Ich sehe aber auch, wie sich manche Menschen jahrelang abplagen, die „perfekten“ Abnehmer für ihre Sachen zu finden. Die Entrümpelung zieht sich dann über viele Jahre, ist sehr mühsam, kommt immer wieder ins Stocken und es entsteht das Gefühl, dass kein Ende in Sicht ist. Manchmal denke ich mir, hier bedarf es einer „Absolution“:
So wie der katholische Priester im Beichtstuhl sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben! Bete zehn Vater-Unser. Gehe hin und sündige nicht mehr!“ würde ich gerne sagen: „Es ist in Ordnung, Ballast abzuwerfen. Du darfst dir den Fehlkauf vergeben! Gehe hin und lösche zumindest 10 Newsletter, alles was in deinem Online-Einkaufswagen liegt und mach einen großen Bogen um die Einkaufszentren!“
Du brauchst dringend eine Absolution? Dann zögere nicht und kontaktiere mich und wir besprechen, wie du deinen Ballast loswerden kannst.
Entrümpeln und sich von Dingen endgültig zu trennen, fällt vielen sehr schwer. Ich gebe dir 7 Tipps und 2 Bonus-Tipps, wie du es dir noch schwerer machen kannst. Für die aussichtslosen Fälle habe ich noch einen Extra-Bonus.
1. Verschiebe das Entrümpeln auf später – viel später
Du hast schließlich besseres zu tun, als zu entrümpeln. Am besten du machst dir einen Eintrag im Kalender für den „12th of Never„ – auch unter der Bezeichnung „Irgendwann“ bekannt. Sollte der extrem unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Irgendwann doch auf dich zukommt, dann stopfe so viele Termine wie nur möglich genau in diesen Tag.
Du kommst in deinem Leben nicht mehr zum Entrümpeln? Gut so! Du kannst von deinen Kindern und Erbinnen doch erwarten, dass sie sich um deine persönlichen Gegenstände der letzten 70-90 Jahre kümmern.
2. Gib jedem Ding eine besondere Bedeutung
Sobald die Gefahr besteht, dass du doch einmal schwach werden und etwas entsorgen könntest, überlege dir sofort eine besondere Bedeutung für das Ding. Der Kugelschreiber war ein Werbegeschenk einer Partei, die es nicht mehr gibt? Du solltest ihn auf jeden Fall aufbewahren, damit du dich auch in Zukunft weiter an diese Partei erinnern kannst. Der hässliche Becher wurde dir bei einem Kindergeburtstag im Fast Food Restaurant aufgedrängt? Entsorge ihn auf keinen Fall; er soll dich auch in Zukunft an das Fest und deine Zeit auf der Toilette erinnern.
Ganz wichtig: Wenn du ein Ding weggibst, dann ist auch deine daran verknüpfte Erinnerung auf alle Zeiten unwiederbringlich verschwunden. Erinnerungen ohne Dinge gibt es nicht! Ganz so, wie wenn du mit einem professionellen Löschprogramm die Festplatte deines Computers neu formatierst.
Warnung: Solltest du irgendwann einmal alle deine Dinge verlieren, dann hast du keine Vergangenheit mehr! Du bist dann hirntot!
Tipp für Fortgeschrittene: Gib den Dingen eine magische Bedeutung; so fällt es noch viel schwerer sie zu entsorgen.
3. Führe dir vor Augen, wie viel Geld dieses Ding gekostet hat
Bevor du ein Ding entsorgst, überlege dir sorgfältig, wie viel Geld es gekostet hat. Am besten, du schreibst es auf. Du wirst unweigerlich zum Schluss kommen, dass du deine Dinge auf jeden Fall behalten musst. Sonst wäre es ja rausgeschmissenes Geld.
4. Bedenke, dass du dieses Ding sicher noch irgendwann brauchen wirst
Die Wahrscheinlichkeit, dass du ein Ding noch irgendwann einmal brauchen wirst, ist gegeben. Am besten, du schwelgst in apokalyptischen Zukunftsvisionen. Mein Mann beispielsweise hebt das Französisch-Englisch Wörterbuch genau für den Fall auf, dass die Welt untergeht, wir keine Internetverbindung mehr zur Verfügung haben, er aber gerade zu diesem Zeitpunkt einen französischen Roman liest, der ein Wort beinhaltet, dessen Übersetzung ins Englische er nicht kennt. Und für exakt diesen Fall hat er dann das Wörterbuch parat. Ich halte das für eine sehr weise Entscheidung. Wir wohnen zwar in Wien, wo laut Gustav Mahler die Welt erst 50 Jahre später untergehen soll, aber sicher ist sicher!
5. Vergiss nicht, dass alles zu schade zum Weggeben ist
Grundsätzlich solltest du immer davon ausgehen, dass jedes Ding zu schade zum Weggeben ist. Solltest du dich dennoch in einem schwachen Moment veranlasst sehen, dich von einem Ding trennen zu wollen, dann ziehe sofort die Notbremse. Hast du es schon bei den Kleinanzeigen gepostet? Dann verlange einen astronomisch hohen Preis. Es ist nicht alt, es ist Vintage!
Suche dir zusätzliche Unterstützung bei Familienmitgliedern oder Freundinnen, besonders bei denen, die schon Expertinnen im Horten sind. Ein aufmunterndes: „WAS??!?!? DAS willst du weggeben?“ hilft dir in ausweglos erscheinenden Situationen weiter.
6. Beachte, dass Entrümpeln moralisch verwerflich ist
Für das Ding sind viele Ressourcen verwendet worden. Daher bist du verpflichtet, es in alle Ewigkeit bei dir aufzubewahren, auch wenn es weder dir noch sonst irgendjemandem nützt. Ein Ding, das du einmal in dein Haus gelassen hast, soll für immer bei dir bleiben. Wenn du dich nicht daran hältst, dann schaut es traurig aus für dein Seelenheil, so viel kann ich dir schon mal verraten.
7. Konsumiere!
Da manche Dinge beim besten Willen nicht auf ewig halten, ist es von großer Bedeutung, dass du stetig konsumierst und mehr Dinge in deinen Haushalt lässt. Du willst schließlich die Leere bekämpfen. Zusätzlich unterstützt du auch noch die globale Wirtschaft!
Ich empfehle ausgedehnte Shopping Touren, mindestens 1 bis 2 Mal die Woche solltest du ein Einkaufszentrum aufsuchen. Zusätzlich benötigst du mehrere Online-Shopping-Accounts, damit du immer und überall Zugang zu den schönen Dingen hast. Tausche niemals etwas um und sende nie etwas zurück! Was dir jetzt nicht passt oder gefällt, könnte doch irgendwann später von unschätzbarem Wert für dich sein.
Glaube alles, was die Werbung dir sagt, die wollen nur dein Bestes und dich glücklich machen. Entscheide dich schnell und spontan; auch der Preis ist nicht so wichtig – Hauptsache, du hast das Ding ergattert. Selbst Schulden sind nicht schlimm. Du lebst nur einmal und du sollst dir ja auch was Schönes gönnen! Besser Privatkonkurs als ein verpasstes Schnäppchen!
Nimm Werbegeschenke grundsätzlich immer an, auch wenn du sie nicht brauchst. Irgendwann wirst du sie sicher einmal brauchen! Und schließlich sind sie ja gratis.
Unter allen Umständen solltest du Büchereien meiden, so wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser! Diese quasi-kriminellen Vereinigungen erwarten, dass du Bücher, die DU gelesen hast und die DIR gefallen haben, wieder retournierst. Wo kommen wir denn da hin? Viel besser ist es, du kaufst alle Bücher, liest sie nicht und stapelst sie zu kunstvollen Bücherbergen.
Bonus-Tipp 1: Umgang mit motzenden Familienmitgliedern
Dein Mann beschwert sich, dass er zu wenig Platz hat? Vielleicht solltest du in Erwägung ziehen, dich von IHM zu trennen. Wenn du ehrlich bist, ihr habt doch ohnehin nie so gut zusammen gepasst. Als zusätzlichen Vorteil bekommst du dann mehr Platz für DEINE Dinge, denn SEINEN Krempel soll er selbstverständlich mitnehmen!
Wie du am besten dabei vorgehst, liest du in folgender Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Wenn du zu wenig Platz für deine Dinge hast, könntest du einen oder mehrere der folgenden Vorschläge umsetzen:
Sei kreativ! Im Backrohr kannst du beispielsweise Bücher lagern. Backen ist ohnehin überbewertet. Auch die Böden kannst du gut als Ablageflächen verwenden. Wer von einem Zimmer ins andere will, kann doch über so einen kleinen Stapel springen. Das ist auch gleichzeitig gut als körperliche Ertüchtigung.
Staple und sortiere! Die wenigsten haben wirklich alle Staumöglichkeiten ausgenutzt. Mit gutem Willen und Fingerfertigkeit kannst du sicher noch einige Zentimeter herausholen.
Du hast ein Grundstück? Nutze die Fläche für Hütten, Scheunen und dergleichen, wo du deine Dinge lagern kannst. Zu viel Grün ist ohnehin schädlich, wie aktuelle Studien beweisen.
Miete einen externenLagerraum! So teuer ist das nun auch wieder nicht. Schließlich willst du dort Dinge für die Ewigkeit und danach lagern.
Übersiedle in eine größere Wohnung, am besten in ein Schloss! Deine Dinge haben es sich verdient!
Extra-Bonus: Für Unbelehrbare
Solltest du zu den Unbelehrbaren gehören, meine Tipps auf die leichte Schulter nehmen und sogar darüber lachen – dann habe ich selbst für DICH noch einen Tipp:
Mach mit bei der 30-Tage-Ausmist-Challenge, befreie dich von unnötigem Zeug und stärke deine Ausmist-Muskulatur. Und – on top of it – etabliere neue und hilfreiche Verhaltensweisen, die deine neu gewonnene Ordnung nachhaltig machen.
Perfektionismus ist einer der Hauptgründe, warum das Entrümpeln und Loslassen so schwer fällt. Wir fangen mit dem Entrümpeln oder Ordnung machen erst gar nicht an, sondern wir wollen zuerst die perfekten Bedingungen schaffen. Wir geben uns nicht mit kleinen unperfekten Lösungsschritten in die richtige Richtung zufrieden, sondern wir warten. Und das kann mitunter sehr lange dauern. Manchmal ewig. Nichts zu tun und in einer Art Lähmung festzustecken, macht die Situation aber nur noch schlimmer. Zusätzlich sind wir in einem Gedankenkarussell gefangen.
Kennst du das auch?
Welcher Zeitpunkt ist am besten?
Der nächste Urlaub?
Im Winter oder doch lieber im Sommer?
Dann, wenn einmal VIEL Zeit ist.
Jetzt passt es gerade nicht.
Welche Dinge genau sollen ausgemustert werden und welche bleiben?
Wo am besten anfangen?
Was, wenn genau dieses Ding später einmal gebraucht wird?
Werden mit dem Ding auch unwiederbringliche Erinnerungen weggeworfen?
Was, wenn Familienmitglieder dem Entrümpeln kritisch gegenüber stehen?
Was, wenn die Mutter beleidigt ist, weil du ihr Geschenk weitergegeben hast?
Wohin mit den ausgemusterten Sachen?
Verschenken, Verkaufen oder Wegwerfen?
Welche Organisationen sind würdig, die ausrangierten Dinge zu erhalten?
Wer könnte diese Dinge am besten brauchen?
Müssen die guten Dinge verkauft werden, damit der Verlust nicht so hoch ist?
Um welchen Preis sollen die ausrangierten Dinge verkauft werden?
Ist wegwerfen eine Umweltsünde?
Und so ziehen die Jahre ins Land, und die Wohnungen bleiben so verstopft und unordentlich wie immer, ja schlimmer noch: Es kommen konstant neue Sachen hinzu.
Hier ein paar schnelle Ideen, um die Lähmung – ganz unperfekt – aufzulösen:
Überlege dir zuerst, welche Zimmer bzw. Kategorien (Kleidung, Bücher, Papier, Bastelsachen, usw.) du generell in Angriff nehmen willst.
Schaffe in kleinen 15 Minuten Einheiten Ordnung in einer Lade oder einem Regal(teil). Erlaube dir ganz bewusst, nicht perfekt zu sein.
Bevor du die Dinge wieder einräumst, reinige die Fläche gründlich. Es fällt viel schwerer, in eine gereinigte Lade (z.B.) die Dinge einfach wieder hineinzuwerfen als in eine nicht gereinigte. Diesen psychologischen Trick können wir hier anwenden.
Nimm dir nicht vor, alle Bücher oder die ganze Kleidung auf einmal auszumustern, sondern starte klein. Du kannst dir z.B. nur die Socken vornehmen oder nur die Schals.
Alternativ kannst du beginnen, von jeder Kategorie 1 Stück (bzw. x Stück) auszumustern. Du schaffst es, dich von einem Buch zu trennen und es z.B. in eine Zu-Verschenken-Box zu legen. Bravo, dann schaffst du am nächsten Tag 2. Der Beginn ist gemacht. Du schaffst es, ein Regal aufzuräumen – dann schaffst du es auch, ein weiteres Regal aufzuräumen.
Wichtig ist, dass der Stillstand durchbrochen wird und Dynamik in die Sache kommt – d.h. dass der erste Schritt gemacht und als Erfolg verbucht wird! Der Wunsch, mehr zu machen kommt dann quasi von selbst, ohne dass du dich quälen musst.
Stell dir vor, du möchtest einen Marathon laufen – du startest auch nicht sofort mit 42 km, sondern vielleicht mit einigen 100 Metern oder du ziehst einmal nur deine Laufschuhe an und gehst raus. Aber du befindest dich am Start und das ist 1000 mal besser, als über die perfekte Vorgangsweise nachzugrübeln und nichts zu machen.
Beim Entrümpeln ist es genauso. Auch hier muss erst einmal die „Aufräum-Muskulatur“ trainiert werden. Je länger du dran bleibst, desto einfacher wird es dir fallen. Gerade am Beginn und wenn das Ausmisten sehr schwer fällt, sind kleine aber konstante Schritte besser als nach einem Tag „Aufräum-Marathon“ entnervt aufzugeben.
Was Laotse gesagt hat, gilt auch für uns. Wenn schnell nicht geht, dann machen wir es eben langsam – und das ist viel besser als gar nicht erst zu beginnen.
Buchempfehlung:
Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist „Atomic Habits“ von James Clear. Er beschreibt darin in vielen praktischen Beispielen, wie man die eigenen Verhaltensweisen in „mini“ Schritten in die gewünschte Richtung verändern kann. Sein Motto ist „Get 1% Better Every Day„.
Du willst neu durchstarten? Neuer Job? Neue Beziehung? Gesünderes Leben? Du willst aktiver sein?
Das geht leichter, wenn du die Dinge loslässt, die dich – vielleicht auch unbewusst – zurückhalten. Du solltest Entrümpeln für den Neubeginn.
Zu jedem Neubeginn gehört immer auch ein Abschied. Es muss Platz für das Neue geschaffen werden. Im Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse wird diese Transformation wunderbar ausgedrückt.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen,
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen
Meine Empfehlung: Räume auf und trenne dich von Überkommenem und mache deinen Wohnbereich so einladend wie möglich. Denn dann können neue Chancen und Möglichkeiten leichter zu dir kommen. Je weniger Zeugs du hast, desto flexibler wirst du.
Wichtig: Denke beim Ordnung machen und Platz schaffen, nicht an das, was du verlierst, sondern an das, was du gewinnst:
Mehr Raum
Mehr Zeit
Mehr Flexibilität
Weniger Stress
Mehr Lebensfreude
Mehr Klarheit
Beginne mit folgenden Bereichen:
Eingangsbereich:
Entferne alles Überflüssige! Winterschuhe oder Winterjacken haben im Sommer nichts in der Garderobe verloren und umgekehrt. Kleidung, die gar nicht mehr getragen wird, kannst du spenden. Wenn jemand deinen Wohnbereich betritt, so sollte Platz für Jacke und Schuhe sein. Wenn du zuerst zum Wegräumen anfangen musst, damit dein Gast ankommen kann, dann ist das nicht gerade einladend.
Wohnzimmer:
Es sollte Platz sein, damit sich dein Gast gemütlich setzen kann. Schmutzige Kleidung am Sofa, leere Getränkeflaschen oder Pizzaverpackungen am klebrigen Tisch wirken nicht vertrauenserweckend. Verstaubte Dekorationen und tote Zimmerpflanzen ebenso wenig. Bilder von Expartner*innen gehören auch weg, wenn du vielleicht eine neue Beziehung anpeilst.
Badezimmer:
Dinge, die nicht ins Bad gehören, sollten sich dort auch nicht befinden. Ein Gast sollte nicht über schmutzige Kleidung steigen müssen, um nur ein Beispiel zu nennen.
Auto:
Wenn du ein Auto hast, dann checke dieses doch einmal nach Dingen, die du dort nicht brauchst. Da gehört Müll genauso dazu wie alte Landkarten. Ein sauberes und gut riechendes Auto fühlt sich so viel besser an – für dich und auch für jede Person, die du einlädst mir dir zu fahren.
Oft werde ich gefragt: „Wie kann ich meinen Partner dazu bewegen, mit mir Ordnung zu halten und zu entrümpeln? ICH würde ja so gerne, aber mein Mann zieht nicht mit.“ Oder: „Meine Kinder sind so schlampig. Ich räume auf und bringe die Dinge zurück an ihren Platz, aber nach wenigen Minuten herrscht schon wieder Chaos.“
Zuerst ist immer wichtig, die eigenen Dinge in Ordnung zu bringen und ein gutes Vorbild zu sein. Sachen von Haushaltsmitgliedern wegzuwerfen ohne deren Zustimmung eingeholt zu haben, ist ein absolutes NOGO.
Unordnung und zu viel Zeugs kann ein echter Beziehungskiller sein und Ursache für viele Konflikte und Dauerstreit sein. Hier geht es vor allem um Dinge, die keinen Platz haben oder nicht auf ihren Platz zurückgebracht werden. Es geht um Gegenstände, wo der Partner/die Partnerin schon mit den Augen rollt. Kommen noch angespannte Finanzen hinzu, sind die Probleme und Schuldzuweisungen vorprogrammiert.
Bei Unordnung können schon einige einfache Maßnahmen helfen, die angespannte Situation zu entschärfen.
Wenn du an der Unordnung deiner Familie leidest: Artikuliere deine Gefühle und werde sehr konkret. Weise darauf hin, wie sehr dich die Unordnung und das Zuviel an Sachen stresst und stört. Immer alles in dich hineinzufressen, macht auf lange Sicht krank.
Wenn deine Familienmitglieder ärgerlich über deine Unordnung sind: Nimm die Gefühle deines Partners/deiner Partnerin ernst.
Übernimm die Verantwortung für deine Unordnung, die in deiner Verantwortung liegt. Aussagen wie: „Was du immer hast!“ oder „Ich räume das gleich weg!“ oder „Du bist so pingelig!“ helfen definitiv NICHT! Das Problem zu negieren, macht es nur noch schlimmer und schwelende Wut ist die Folge.
Fange am besten sofort an, dich zu organisieren, überflüssige Dinge zu spenden, zu recyceln, zu verkaufen oder wegzuwerfen! Die Dinge, die bleiben, benötigen ein fixes Zuhause, wohin sie immer sofort zurückgebracht werden können.
Fange in kleinen Schritten an. Es ist besser, sofort Minischritte zu setzen, als immer auf den optimalen Zeitpunkt zu warten, der vielleicht nie kommt oder wo es für die Beziehung dann schon zu spät ist.
Wenn du dich überfordert fühlst (Haushalt, Kinder, Job, Verpflichtungen, …), dann lasse dir helfen und suche Unterstützung, z.B. bei der Hausarbeit, bei der Kinderbetreuung oder auch dabei, zu entrümpeln und eine neue Ordnung zu schaffen. Du musst nicht alles alleine bewältigen und machen.
Schaffe Raum in deinen Schränken, Kommoden und Regalen, damit jeder Gegenstand, den du aufbewahren willst, einen Platz hat. Mach es dir zur Gewohnheit, nach Gebrauch die Dinge sofort an den angestammten Platz zurückzubringen.
Definiere einige Räume (wie das Schlafzimmer oder das Badezimmer) als absolut tabu für Unordnung, ebenso wie Plätze, z.B. den Esstisch.
Du willst dich ins Bett legen? Das sollte sofort möglich sein, ohne zuerst Kleidung wegräumen zu müssen oder über Dinge am Boden zu stolpern. Wenn du im Bett liegst, solltest dein Blick nicht auf einen Lagerraum fallen müssen. Zu viel unnötiges Zeugs im Schlafzimmer ist auch schlecht für deine intimen Beziehungen.
Du willst am Esstisch essen? Auch das sollte sofort möglich sein, ohne zuerst Papierstapel, leere Flaschen oder schmutziges Geschirr wegräumen zu müssen.
Du willst ein Bad nehmen? Das sollte möglich sein, ohne zuerst die Badewanne von Schmutzwäsche befreien zu müssen.
Je mehr du Ordnung schaffst, desto mehr Plätze definierst du, die absolut tabu für Unordnung sind. Das Ziel ist: Der gesamte Wohnbereich ist tabu für Unordnung!
Vereinbare gemeinsam mit deinen Haushaltsmitgliedern einen Konsumstopp, z.B. innerhalb des nächsten Monats werden nur Anschaffungen getätigt, die unbedingt notwendig sind – alle „nice-to-have“ Sachen werden auf Eis gelegt.
Plane täglich eine kurze fixe Zeit ein, um Unordnung zu beseitigen. Stelle dir dazu einen Timer. Jeden Tag 15 Minuten konzentriert Dinge in ihr Zuhause zu räumen und Müll zu beseitigen, ist einfach möglich. Sind die 15 Minuten um, dann stoppe. Es ist nicht wichtig, perfekt aufzuräumen, sondern die 15 Minuten konsequent zu nutzen. Du wirst staunen, welchen Unterschied das macht.
Entrümpeln wirkt sich positiv auf das Lebensgefühl aus. Es gibt einen Zusammenhang zwischen zu vielen Dinge und Stress. Wer weniger besitzt, muss sich weniger mit seinen Sachen beschäftigen und hat daher auch weniger Stress. Daher ist es so wichtig, genau die Dinge (aber auch Tätigkeiten, Verpflichtungen oder Beziehungen) in dein Leben zu lassen, die dir Freude und Nutzen bringen – und nicht Frust und zusätzlichen Aufwand. Die dich unterstützen und dir nicht Zeit, Geld und Energie stehlen. Wo der Nutzen höher ist als die Kosten. Und alles andere aus deinem Leben zu verabschieden.
Es ist daher vor allem wichtig, NEIN sagen zu lernen.
Wenn du dich also gestresst fühlst, dann überlege doch einmal, welche Dinge dir aktuell welchen Nutzen bringen und was sie dich kosten (an Wartung, Reinigung, Platz, etc.)
Hier einige Beispiele:
Am Beispiel Auto kann man gut erkennen, wie viel Geld, Zeit und auch Nerven so ein Ding benötigen kann.
Wenn es gute öffentliche Verkehrsmittel in deiner Nähe gibt oder du Wege auch mit dem Rad zurücklegen kannst, dann könntest du dich fragen, ob das eigene Auto dich wirklich unterstützt oder du unnötig viel Zeit und Geld investierst.
Anschaffungskosten
Fixkosten
Sprit
Kosten für Service
Strafzettel
Reparaturen
Zeit im Stau
Parkplatzsuche
Parkplatzkosten
…
Es mag zwar sein, dass die Strecke A nach B schneller mit dem Auto zu bewältigen ist, als mit einem öffentlichen Verkehrsmittel, aber der Besitz eines Autos bedeutet ja nicht nur, dass du flott von A nach B fahren kannst, sondern auch, dass du dich ständig um das Auto kümmern musst.
Ein anderes Beispiel ist ein großes Haus. Das eigene Haus ist der Traum von vielen Menschen, der jedoch auch leicht zum Albtraum werden kann. Wenn Haus und Garten bedeuten, dass man ständig nur noch am Arbeiten ist und auch große finanzielle Belastungen zum Tragen hat, dann ist es an der Zeit, diesen „Traum“ in Frage zu stellen.
Vor einigen Jahren habe ich bei Bekannten übernachtet. Sie haben ein großes Haus, das zu ihrer Lebenssituation gepasst hat, als sie ihre vier Kinder aufgezogen haben. Aber nun sind alle Kinder erwachsen und wohnen nicht mehr im Elternhaus. Das Haus wirkt verlassen und überdimensioniert für zwei ältere Personen, die sich darum kümmern müssen.
Aber auch ein übervoller Kleiderschrank kann massiv Stress verursachen. Und auch ein Schlafzimmer, in dem sich Dinge befinden, die dort gar nicht hingehören. Speziell Schlafzimmer verkommen leicht zu Abstellräumen, wo man „schnell“ etwas zwischenlagert. Leider werden diese Zwischenlager dann oft zu permanente Lagerflächen. Das kann den gesunden Schlaf beeinträchtigen.
Mein Tipp für Sofortmaßnahmen ist daher: Nimm einmal dein Schlafzimmer unter die Lupe und mache einen Quick Check:
Welche Dinge gehören nicht in dein Schlafzimmer?
Welche Dinge kannst du sofort dorthin räumen, wo ihr richtiges „Zuhause“ ist?
Welche Dinge kannst du sofort (ohne großes Überlegen) entsorgen?
Wie wohl fühlst du dich in deinem Schlafzimmer?
Frag dich immer, ob ein „Ding“ überhaupt noch zu deinem derzeitigen Lebensstil passt oder es dich nur noch behindert und dir im Weg ist? Nur weil etwas zu deinem Lebensstil vor 10 oder 20 Jahren gepasst hat, bedeutet nicht, dass es auch aktuell noch sinnvoll und hilfreich ist.