Wie du deine Angst vor dem Ausmisten überwindest

Was sind deine schlimmsten Befürchtungen beim Ausmisten und Entrümpeln? Einer der Hauptgründe, warum alles in den Schränken, Regalen und Kellerabteilen bleibt, ist die Angst. Aber welche Ängste sind das und sind sie überhaupt berechtigt? Und was kannst du tun, wenn es nicht nur bei der Angst bleibt, sondern eine Befürchtung auch wirklich eintritt?

1. Das könnte ich noch einmal brauchen

DIE Hauptangst beim Ausmisten und Entrümpeln! Du befürchtest, dass du es später einmal bereuen wirst, etwas weggegeben zu haben.

Stimmt. Es könnte sein, dass du ein entsorgtes Ding irgendwann doch noch einmal brauchst. Ganz ausschließen kann man diesen Fall nicht, wenn er auch äußerst selten ist. Was passiert dann? In den allermeisten Fällen wirst du dieses Ding wieder besorgen oder dir einen Ersatz überlegen.

Vor ein paar Monaten habe ich meine letzten „schönen“ schwarzen Pumps (die nicht mehr ganz so schön waren) weggeworfen. Ich habe nun keine eleganten Schuhe mehr. Ich habe überlegt, ob ich das tun soll oder sofort einen Ersatz besorgen muss. Kann ich ohne stilvolles Schuhwerk leben? Ja. Es geht. Und sollte ich wirklich elegante Schuhe brauchen, dann kaufe ich sie dann, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist.

Nehmen wir an, du wirfst irrtümlich oder in einem Wutanfall dein Handy in den Müll oder deinen Laptop aus dem Fenster. Später tut es dir leid, aber der Schaden ist nicht wieder rückgängig zu machen. Oder du entsorgst zusammen mit dem Altpapier deinen Reisepass und deinen Führerschein. Dein Ehering fällt in den Abfluss und schwimmt für dich unerreichbar im Kanal. Die Fluglinie verliert dein Gepäck und viele deiner Kleidungsstücke sind unwiederbringlich verloren. Oder du wäschst deine Lieblingsbluse irrtümlich mit 90 Grad. Du rennst gegen ein Verkehrszeichen und deine Brille hat einen Totalschaden (ist mir mal passiert). Der demente Onkel wirft alle alten Familienfotos in den Müll (ist in meiner Familie passiert) und der Müll ist schon abgeholt.

Alles nicht angenehm, aber würdest du trauern? Wochen- oder monatelang? Wäre es so schmerzhaft, wie die Diagnose einer unheilbaren Krankheit im letzten Stadium? Ich sage: Nein! Es handelt sich um Dinge und selbst bei Gegenständen, die du täglich brauchst, die dir nützlich sind und die du liebst, würdest du zu Plan B (C oder D) übergehen. Du würdest die Sachen ersetzen. Oder wieder einmal mit der Cousine reden. Vielleicht hat auch sie noch alte Familienfotos.

Wenn du nun überlegst, ob du die Tasse, die dein Kind vor 15 Jahren in einem Fastfood-Restaurant bekommen hat, entsorgen sollst oder nicht – wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du diese Tasse irgendwann brauchst oder dass sie dir abgeht? Genauso ist es bei Apfelkernausstechern, Brezelschneidern oder Jacken, die du vor 10 Jahren das letzte Mal verwendet hast.

Ich habe mich übrigens von meinen Ausstechformen für Weihnachtskekse getrennt. Sollte ich jemals wieder das Bedürfnis haben, Kekse (aka Plätzchen) zu backen, dann werde ich meine liebe Nachbarin fragen, ob sie mir die Formen leiht.

2. Das hat viel Geld gekostet

Stimmt. Gewisse Dinge haben viel Geld gekostet. Aber ist die Angst, dass du dieses Geld jetzt verlieren könntest, berechtigt? Ich sage: Nein! Das Geld hast du zum Zeitpunkt des Kaufs ausgegeben. Ob ein Ding bei dir verstaubt oder du dich davon trennst, hat darauf keine Auswirkung. Aber, sagst du jetzt: Es hat sehr viel gekostet und nun will ich es verkaufen, damit ich zumindest ein wenig von dem Geld zurückbekomme. Ja, das ist verständlich. Aber: Auch deine Zeit ist etwas wert.

Frag dich daher:
Steht der zu erwartende Erlös in einer angemessenen Relation zu der Zeit, die du aufwenden musst, um das Ding zu verkaufen?
Kostet dich eine Sache weiterhin Geld, solange es in deinem Besitz ist? Oder bist du in Gefahr, in die Sunk Cost Fallacy zu fallen?

Manche Menschen mieten externe Lager oder bleiben in einem zu großen Haus, nur damit Dinge, die sie gar nie verwenden, weiter aufgehoben werden können. Sie besitzen Autos, obwohl ein Taxi oder Mietwagen unendlich viel billiger wäre. Mach eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung und schaue dir alle deine Besitztümer einmal neutral an.

3. Wegwerfen ist schädlich für die Umwelt

Stimmt. Wegwerfen ist der Umwelt nicht gerade dienlich. Aber die Umweltsünde wurde schon viel früher begangen. Nämlich bei der Produktion und beim Transport und bei der Lagerung im Geschäft. Du hilfst der Umwelt nicht, wenn ein Ding in deinem Besitz bleibt, du es aber nie verwendest. Da ist es besser, es wird recycelt. Du kannst nur dann Einfluss nehmen, wenn du Konsumgewohnheiten überdenkst und anfängst zu ändern.

Sei großzügig beim Verschenken. Wenn jemand anderer deine ungenutzten Dinge noch brauchen kann, umso besser.

4. Es ist schade, das wegzuwerfen

Stimmt. Gewisse Dinge sind noch gut und es ist schade, sie wegzuwerfen. Aber manchmal sind das Sachen, die niemand mehr will. Du hast dich vielleicht schon lange Zeit bemüht, diese Gegenstände zu verkaufen oder herzuschenken, aber es gelingt nicht. Etwas ewig aufzubewahren und über Jahre mitzuschleppen, bedeutet nur, dass du weiterhin damit belastet bist. Setz dir daher immer einen Termin und wenn das Ding bis dahin noch nicht verkauft oder verschenkt ist, dann darfst du dir auch zugestehen, es wegzuwerfen.

Jede/r macht auch mal (teure) Fehlkäufe. Es hilft nicht, wenn du dich jahrelang bestrafst, indem du das Ding in deinem Haushalt belässt. Mein Mann würde dazu sagen: Kiss it goodbye!

5. Person X. könnte beleidigt sein

Stimmt. Musst du jetzt Geschenke der Person X. in alle Ewigkeit behalten? Ich sage: Nein! Wenn du dieser Person etwas bedeutest, dann wird sie nicht wollen, dass du Sachen behältst, die dir nicht gefallen und dich nur belasten. Tausch einmal mental die Rollen. Möchtest du, dass jemand, den du gern hast, mit unerwünschten Geschenken belastet ist? Wahrscheinlich nicht. Genauso, wie jede/r mal Fehlkäufe macht, so gibt es auch Fehlgeschenke. Um dem vorzubeugen, ist es am besten offen zu kommunizieren, was gewünscht ist und was nicht. Und wenn jemand nichts will, dann schenke auch nichts!

Warum dich Ausmisten glücklich macht

Ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter gepaart mit ein paar hoffnungslosen Seufzern.
In sich zusammensinken.
Augenrollen oder den Blick demonstrativ abwenden.
Da habe ich jetzt keinen Nerv dazu.

Das ist eine kleine Auswahl von Reaktionen, die ich oft bekomme, wenn ich über das Thema Ausmisten oder Entrümpeln spreche. Die aufkommende Freude ist ähnlich hoch, wie die für eine bevorstehende Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Du weißt, es ist notwendig – aber sich darauf freuen? Yeah, ich hab endlich meinen Termin beim Zahnarzt! Nein, eher nicht!

Dabei kann das Ausmisten und Entrümpeln sehr viel Spaß machen und ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern. Und nicht nur das Endergebnis, sondern auch schon der Prozess. Was macht nun so viel Freude, dass du am liebsten gar nicht mehr aufhören möchtest?

1. Es kommt Bewegung in deine Wohnung und in dein Leben

Was bisher regungslos und tot in irgendwelchen Schränken, Boxen, Regalen oder Kellerabteilen gelagert hat, wird an die Oberfläche gebracht. Winken, Ecken und vergessene Stauräume werden ausgeräumt und gereinigt. Es kommt Bewegung auf! Allein der frische Duft der Sauberkeit, der durch deine Wohnung weht, macht gute Laune.

Auch du selbst fühlst dich immer beweglicher und lebendiger.

2. Du wirst immer besser beim Entscheidungen treffen

Sich von Dingen zu trennen und diese zu entsorgen bedeutet, dass du dich entscheidest. Am Anfang geht das oft noch sehr zögerlich, aber je länger und je mehr du ausmistest, desto einfacher wird es dir fallen. Du stellst irgendwann verwundert und freudig fest: Ich kann mich entscheiden! Und es fällt mir gar nicht mehr schwer. Irgendwann bist du so sehr im Flow, dass du gar nicht mehr aufhören willst mit dem Ausmisten.

Diese verbesserte Entscheidungsfähigkeit kommt dir auch in anderen Lebensbereichen zugute.

3. Du spürst deine Selbstwirksamkeit

Vielleicht geht es dir auch manchmal so, dass du resigniert meinst: Da kann ich nichts machen und nichts bewirken. Das muss ich so hinnehmen. Ein deprimierendes Gefühl.

Beim Ausmisten deiner Sachen spürst du wie es ist, wenn du selbstwirksam bist. Denn genau das bist du, wenn du bestimmst und entscheidest, was bleibt und was geht. Und das macht unglaublich gute Stimmung und Freude.

4. Du machst andere Menschen glücklich

Wenn du ausgemusterte Dinge verschenkst oder günstig verkaufst, dann kommt die Freude der neuen Besitzerinnen zu dir zurück. Meine Blogger-Kollegin Luise Geier-Asfiaoui hat das wunderbar in ihrem Artikel „Eingefangene Glücksmomente“ beschrieben.

Auch ich erinnere mich noch gut an zwei von mir ausgemusterte Kristallvasen. Sie waren ein Geschenk meiner Tante gewesen, aber ich fand sie immer hässlich und unpraktisch. Die Blumen wollten nie in diese Vasen passen. Eine ältere Dame hat die Vasen mit großer Freude mitgenommen. Später hat sie mir sogar ein Foto geschickt. Die Vasen hatte sie auf ihrem Wohnzimmertisch auf weißen Häkeldeckchen platziert – und dort passten sie auch viel besser hin als in meine Wohnung.

Meine Nachbarin hat sich aus meiner „zu-verschenken-Box“ einen großen Glaskrug genommen. Den hat sie für einen riesigen Blumenstrauß verwendet, den sie zum Valentinstag bekommen hatte.

Die Tochter einer anderen Nachbarin hat sich das Buch „Herr der Diebe“ aus der Box genommen und sich sehr gefreut, ein komplett neues Buch geschenkt zu bekommen.

Über Kleinanzeigen habe ich ein Baby-Tragetuch günstig angeboten. Die Frau, die sich auf die Anzeige hin gemeldet hat, hat mir erzählt, dass ihr Tragetuch gestohlen wurde und sie exakt dieses Design gesucht hat.

Ich könnte hier noch ganz viele Beispiele und Gespräche anführen, die ich mit neuen Besitzerinnen geführt habe. Es ist nicht immer leicht, Dinge zu verschenken. Ich wurde auch manchmal versetzt oder es wurde versucht, einen ohnehin schon extrem günstigen Preis noch weiter herunterzuhandeln.

Aber eines ist immer besser: Dinge in den Kreislauf des Lebens zurückzugeben (und sei es in die Wertstoffsammelstelle), anstelle sie irgendwo zu horten, wo sie niemandem nutzen. Ja, wo sie sogar stören.

5. Du konsumierst weniger und rettest unseren Planeten

Systematisch und nachhaltig ausmisten geht immer Hand in Hand mit weniger und bewusster konsumieren. Das ist ein Geschenk, das du als Draufgabe erhältst. Es fällt dir nicht mehr schwer, nein zu sagen zu Schnäppchen, Sonderangeboten und Dingen, die dich angeblich glücklich, unabhängig, frei, dazugehörig, … machen sollen. Denn du weißt genau: Das ist alles nur eine Werbemasche! Ein Ding kann dir von Nutzen sein, aber glücklich machen? Nein, Dinge machen dich nicht glücklich.

Noch dazu verbrauchen sie viele Ressourcen und viel Energie.

Wenn du das erste Mal die marktschreierisch angepriesenen Sachen mit neuen und kritischen Augen siehst und lächelnd daran vorbeigehst, dann ist das ein absolut großartiges Gefühl! Du kaufst bewusst und weil du etwas wirklich brauchst und nicht, weil du überrumpelt worden bist.

Du spürst, dass du einen riesigen Schritt in Richtung Unabhängigkeit getan hast. Und das bereitet dir nicht nur große Freude, sondern gibt dir Zeit und Geld in die Hand, die du weitaus besser nutzen kannst, als für Dinge, die in kurzer Zeit in einer Ecke landen.

Du willst mehr Freiheit und weniger Ballast? Und ganz locker mit dem Ausmisten von Sachen beginnen, die du sowieso nicht mehr brauchst? Hier ist die geniale Liste zum Abhaken. Klick auf das Bild.

18 Shades of Grey: Miami Edition

Miami kommt immer wieder als Traumort vor. Sei es in Facebook-Beiträgen oder Instagram-Storys oder Webinaren von Geheimnisträgerinnen, die dir eben dieses Geheimnis – wie auch du es an diesen Traumort schaffen kannst – gegen kabbalistisch anmutende Preise verkaufen wollen.

Da immer mehr TouristInnen in den ohnehin zum Untergang geweihten Ort strömen, hat mich die bundesstaatliche Stelle Anti-Tourism Association (ATA) beauftragt, einen klärenden Artikel zu schreiben, in dem DIE Wahrheit über dieses Sumpfgebiet schonungslos dargelegt wird.

Solltest du einen Urlaub in Florida geplant oder sogar schon eine Reise gebucht haben: Storniere diese unbedingt und fahr nicht hin!

Miami Airport
#01: Miami International Airport – Proud Member of the Anti-Tourism Association.

Unser Flug AA1338 – Liberia/Costa Rica – nach Miama/USA landet überpünktlich in MIA International Airport. Natürlich ist kein Gate vorhanden und so kurven wir sinnlos und im Schneckentempo auf der Landebahn herum. Es dauert so lange, dass mein Mann meint, wir müssten in der Zwischenzeit schon in Tampa sein.

Bei der Immigration angekommen, sehe ich bereits die endlos lange Menschenschlange. 91 geschlagene Minuten warte ich, dass ich zu einem der spärlich besetzten Immigrationsschalter komme, um dort sinnlose Fragen zu beantworten. Z.B. wann ich wieder nach Wien zurückfliege und ob ich ein Rückflugticket habe. Ein ESTA-Visum hatte ich selbstverständlich beantragt und bezahlt; das kümmert die Immigrationsbehörden aber gar nicht.

Gleich bei der Ankunft bekommen die in Miami gelandeten Passagiere die Covid-Spezial-Prozedur:

  • Eine unübersehbare Menschenmenge (es hatten nicht einmal alle Platz in der Hölle, ähm Halle)
  • wartet eng auf eng
  • in einem Innenraum
  • ohne FFP2-Maskenpflicht (selbst das TSA-Personal ist nicht mit FFP2-Masken ausgestattet!)

Eigentlich könnte mein Artikel hier schon zu Ende sein. Ich weiß nicht, warum mich die Anti-Tourism Association (ATA) überhaupt eingeladen hat. Der Miami Airport leistet in Zusammenarbeit mit der TSA bereits grandiose Abwehr-Arbeit. Man fühlt sich sofort bei der Ankunft maximal unwillkommen.

In Wien muss man für dieses Gefühl zumindest das Flughafengebäude verlassen.

Das 4-Sterne-Hotel in Coconut Grove ist unspektakulär, ganz und gar nicht glamourös, dafür aber teuer. Eines der Gebäude, das man sofort wieder vergisst, nachdem man einen müden Blick darauf geworfen hat. Wahrscheinlich grau. Gelangweiltes Personal, Aircondition-Kälte, endlose Gänge und in irgendeiner Ecke eine lärmende Vending Machine. Ebenso unspektakulär ist das uns zugewiesene Hotelzimmer. Mit Bügelbrett und Bügeleisen! Wer bitteschön, bügelt heutzutage noch?

Man(n) verfällt sofort in einen lähmenden Dornröschenschlaf mit diffusen Traumsequenzen. Zuvor schaltet man aber jedenfalls den Fernseher ein! Damals (als alles noch besser war!) konnte man sofort Detective Lennie Briscoe vom 27th Precinct des NYPD auf Mörderjagd sehen. Diese gloriosen Zeiten, wo auf sämtlichen Kanälen Law & Order lief, sind leider vorbei.

#02: Det. Lennie Briscoe: Just like the Bates Hotel. They check in, but they never check out.

In einem unbeobachteten Augenblick (siehe Bild #02) nehme ich die Fernbedienung und schalte von MSNBC zu FOX NEWS um. Mein Mann hasst diesen TV-Sender mit Inbrunst und er wacht daher sofort auf und fängt augenblicklich an, zu nörgeln. Ich bestehe jedoch weiterhin auf FOX NEWS, schließlich habe ich hier eine Mission zu erfüllen.

#03: Fox News – The Pillow King: Mike Lindell – From Crack Addict to CEO 

Nach einigen Werbespots, die fast ausschließlich Fast Food in Kombination mit Verdauungsmitteln anpreisen, einigen wir uns darauf, schlafen zu gehen. The Pillow Guy ist ja geradezu ein Wink mit dem Zaunpfahl. Morgen werden wir durch die Stadt schlendern und sehen, welche Gräulichkeiten es an diesem sogenannten Traumort gibt.

Eines ist jedenfalls klar: This low-lying region is set to be swallowed by the sea. Mit diesem beruhigenden Gedanken schlafe ich friedlich ein.

Vor dem Frühstück ist die Welt noch in Ordnung und mein Mann und ich in sind im Partnerlook in luftige hellblaue T-Shirts gekleidet.

Ich weiß: In Miami herrscht tropisch-feuchtes Monsunklima. Dass angeblich in den Winter- und Frühjahrsmonaten (es ist Anfang März) mildere Temperaturen herrschen sollen, glaube ich selbstverständlich nicht. Auch weiß ich, dass man trotz Minusgraden im klimatisierten Hotel draußen mit einem Schwall heiß-feuchter Luft rechnen muss.

Mein Mann weiß das selbstverständlich auch alles, aber Wetter wird von ihm generell ignoriert, wenn es um die Auswahl der richtigen Kleidungsstücke geht. Mit warmem Strickpullover, dafür ohne Badesachen am heißen Sandstrand? Ja, warum eigentlich nicht.

Nach der Fotosession im Bad zieht mein Mann ein dickes schwarzes T-Shirt an und noch dickere Jeans. Man(n) will ja für alle Wetterlagen (nicht) gerüstet sein.

#05: Frühstück? Alles in Plastik!

Schon beim Frühstück so viel Müll zu produzieren, macht mich nicht happy. Der einzige Lichtblick ist ein Durchlauf-Toaster, den ich in Hotels immer sehr schätze, weil ich gerne damit experimentiere. Sei es mit der Temperatureinstellung oder mit den Lebensmitteln, die ich (außer Toastscheiben) noch durch den Toaster jagen kann.

Solange keine Flammen aus dem Gerät schlagen, ist alles gut. Dennoch beäugt mich mein Mann kritisch. Schon aus prinzipiellen Gründen lasse ich die Toastscheibe zwei Runden drehen und natürlich ist sie prompt verbrannt und ungenießbar. Zumindest wurde kein Feueralarm ausgelöst.

#06: Auch die Äpfel sind in Plastik eingeschweißt!

Das Frühstück hat uns müde gemacht und mein Mann meckert die ganze Zeit, dass er nicht nach draußen gehen will. Aber es hilft nichts, er muss mitkommen, denn ich will nicht alleine durch die endzeitliche Stadt gehen.

#07: Überall wo ich bin, ist auch eine Baustelle!

Auf den Eintritt bestimmter Ereignisse kann ich mich jederzeit verlassen. Eines davon ist, dass immer dort, wo ich bin, auch gleichzeitig eine Baustelle ist. Es handelt sich um eine Art abgewandeltes Gravitationsgesetz, wobei ich auf Baustellen (vorwiegend lärmige) aufgrund ihrer Scheußlichkeit anziehende Kräfte ausübe. Warum, konnte von diversen Wissenschaftsteams noch nicht abschließend geklärt werden. Auch warum hier angesichts des nahen Untergangs noch neue Häuser gebaut werden, entzieht sich jeglicher rationaler Erklärung.

#08: Feindbild: Ein hässlicher Lagerhallen-Klotz

Self Storage Gebäude sind ein sicheres Anzeichen, dass es in der Stadt einen großen Bedarf an Aufräumcoaches gibt. Kurz überlege ich, ob ich am amerikanischen Markt meine exklusiven Programme anbieten soll, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich meine mir vom Kosmos zugedachte Lebensaufgabe ist.

Während ich noch meine Visionen checke, fängt mein Mann schon an, sich zu beschweren. Er ist mit Jeans und schwarzem T-Shirt natürlich völlig falsch für Miami gekleidet. Außerdem sind seine Haare für dieses Klima zu lang und zu dicht. Es ist, wie erwartet, feucht-heiß und schon nach kurzer Zeit ist er in Schweiß gebadet und meckert die ganze Zeit von wegen zurück ins Hotel gehen.

#09: Die zerfallende Stadt

Allen Protesten zum Trotz schreite ich jedoch zügig voran (und mein Mann hinterher), um die Stadt zu erkunden und Material für den Artikel zu sammeln. Wie nicht anders erwartet, ist Auflösung und Zerfall überall schon weit fortgeschritten.

#10: Achtlos weggeworfene T-Shirts

Die Self Storage Lager scheinen überfüllt zu sein und auch eine Abfallentsorgung, geschweige denn eine Abfallvermeidung, dürfte es in der Stadt nicht geben.

#11: Toxische Flüssigkeit auf dem Gehsteig

Auch Straßenreinigung ist hier unbekannt. Nur mühsam und über Umwege kommen wir vorwärts. Aber es hilft nichts, auf unserem Tagesplan steht Shopping. Normalerweise hasst mein Mann es, einkaufen zu gehen und ich hasse es, mit ihm einzukaufen, aber die Aussicht auf einen klimatisierten Laden gibt uns die Energie weiterzugehen.

#12: Heaven: Besuch im Supermarkt!

Wir haben es geschafft und nach mehrmaligem Nachfragen einen Supermarkt gefunden, in dem es auch mein Lieblingsgebäck, „Thomas English Muffins“ gibt. Ein wahrer Lichtblick! Sechs Packungen landen im Einkaufswagerl, das uns warnt, es nicht nach draußen mitzunehmen. Warnungen begleiten uns übrigens auf Schritt und Tritt. Und wo es keine Warnungen gibt, ruft mein Mann mir nach: Watch out!

#13: HeimwerkerInnen-Paradies und meine Muffins im Sackerl (aka Tüte)

Unser nächstes Ziel ist ein Baumarkt. In Museen, Parks oder an den Strand gehen, kann jede/r. Das ist Tourismus für AnfängerInnen, mit dem wir uns natürlich nicht zufriedengeben. Laut Statistik gehören wir zu den elitären 0,000137% der TouristInnen, die in Miami einen Baumarkt besuchen. Mein Mann will Shims kaufen, die es angeblich in Wien nicht gibt. Seiner Auffassung nach sind Shims auch in Wien (sprich, in der deutschen Übersetzung) Shims. Eine Erklärung, die mich natürlich irritiert, genau wie der in Orange gekleidete Baumarktangestellte.

Der Mann wirkt auf mich wie ein Verschnitt aus Michelin-Männchen, Serienkiller und in Altersteilzeit befindlicher Mitarbeiter der Wiener Müllabfuhr, mit einem leichten Hauch von Hare Krishna im Abgang. Er und auch der Laden schauen ansonsten exakt so aus, wie die von mir glühend gehassten Wiener Baumärkte.

#14: Kettensägenabteilung – man weiß nie, wann man eine brauchen wird!

Während mein Mann noch mit dem Auffinden der Shims beschäftigt ist, mache ich eine kurze Weiterbildung in der Abteilung für Kettensägen. Ich stelle erstaunt fest, dass so eine Kettensäge ein recht erschwingliches Werkzeug ist und es auch durchaus handliche Teile für zarte Frauenhände gibt.

#15: Überall Verdauungs-Medikamente!

Da die Essensportionen in Miami (und grundsätzlich in den USA) unmenschlich groß sind, gibt es überall – sogar im Baumarkt – Verdauungsmedikamente. Ein Leben ohne Gas-Relief ist nicht möglich! Denn was in den USA eine Portion ist, wäre bei uns die Ration für eine 4-köpfige Familie.

#16: Geschlossen

Die wichtigsten Sachen haben wir bekommen, Muffins, Shims und Gas-Relief, aber nun wollen wir uns dem gemeinen Shopping (wie die anderen 99,999 % der TouristInnen) zuwenden. Auch die 20 Paar Guccibrillen wollen schließlich gekauft werden. Leider stehen wir überall vor verschlossenen Türen. Dem Coming Back Soon glaube ich nicht. Offenbar hat die Absiedlung schon begonnen.

#17: Auch geschlossen

Da wir genug von Miami gesehen haben, fahren wir zum Airport. Im Taxi schaue ich mich nochmals um und betrachte die apokalyptisch anmutenden Straßen, denn wahrscheinlich werde ich diesen schauerlichen Ort nicht mehr betreten.

#18: Der trostlose Miami Airport: „Nothing to be seen anywhere!“ Wer kann, flieht!

Am Airport angekommen, begeben wir uns – nachdem wir die Ausreisekontrollen glücklicherweise hinter uns gebracht haben – zu unserem Abflugsgate. Es ist immer ein besonderer Augenblick für mich, wenn ich die ganzen europäischen Fluglinien angeschrieben sehe. Ich fliege zurück in die Heimat. Diesmal mit Swiss Air über Zürich nach Wien. Bye, bye, Miami! Auf Nimmerwiedersehen!

Solltest du in einer Stadt wohnen, die für einen Grau-Serie-Artikel geeignet ist, dann melde dich unbedingt bei mir. Und wenn du noch nicht das geniale PDF mit den 121 Dingen, die du sofort entsorgen kannst, hast, dann klicke aufs Bild:

6 Gründe für das Horten von Dingen

Die Gründe, warum zu viele Sachen in deiner Wohnung lagern, können ganz unterschiedlich sein. Wenn du erkennst, welche der Gründe auf dich zutreffen, dann wird es dir auch leichter fallen, überflüssige Sachen zu minimalisieren.

1. Perfektionismus oder Verzettelismus

Du kümmerst dich hauptsächlich um Kleinigkeiten und verzettelst dich in Mikroaufgaben. Der Haushalt als Ganzes versinkt jedoch im Chaos. Du glaubst, dass es nur entweder 100 % oder gar nichts gibt, daher beginnst du erst gar nicht mit dem Ausmisten und Ordnung schaffen. Du beginnst sofort zu sortieren, anstelle zuerst einmal großzügig zu entrümpeln.

Tipp: Anstelle deine Gewürze alphabetisch und nach Farben zu organisieren, geh ein paar Großbaustellen an. Versuch, dich vom Perfektionismus nach und nach zu verabschieden. Ich weiß, das ist viel verlangt, denn Perfektionismus begleitet auch mich schon mein ganzes Leben. Setz ab und zu auf Geschwindigkeit. Wenn du ein Ding zur Wertstoffsammlung bringst, anstelle das perfekte neue Zuhause für diesen Gegenstand (vielleicht über Monate und Jahre hinweg) zu suchen, ist das auch völlig in Ordnung.

Niemand kann immer zu 100 % perfekt sein. Du darfst dir auch mal verzeihen (z. B. einen Fehlkauf) und fünf gerade sein lassen.

Verzettelismus ist meine eigene Wortkreation.

2. Sicherheit

Du erwartest stets den Worst Case und sorgst für diesen vor, indem du nicht bei Bedarf kaufst, sondern auf Vorrat. Leider vergisst du manchmal, was du schon alles hast und kaufst dann die Sachen nochmals. Du hast alles in mehrfacher Ausführung und selbst unansehnliche oder reparaturbedürftige Gegenstände hebst du weiter für den Fall der Fälle auf. Wenn du verreist, dann am liebsten mit einem riesigen Überseekoffer.

Tipp 1: Mach eine Bestandsaufnahme und verbrauche alles, was zu verbrauchen ist. Den Rest schenke her. Wenn du z. B. 50 Packungen Taschentücher zu 100 Stück pro Packung hast, insgesamt also 5000 Stück, dann sollten Taschentücher die nächsten Jahre definitiv nicht mehr auf deiner Einkaufsliste stehen.

Zusatz-Tipp: Mach dir immer eine Einkaufsliste und vermeide Spontankäufe wie der Teufel das Weihwasser! Auch bei Super-Sonder-Mega-Angeboten mit tickender Uhr im Hintergrund solltest du vorsichtig sein.

Tipp 2: Wenn dir das Entsorgen sehr schwerfällt, pack die Worst-Case-Sachen einer Art (z. B. die Pfannen, die du brauchen könntest, wenn deine neue Pfanne kaputtgeht und 20 Personen überraschend zu einer ungeplanten Dinner-Party bei dir erscheinen) in eine Box und beschrifte sie mit einem Ablaufdatum. Wenn der Worst Case bis dahin nicht eingetreten ist, kannst du diese Sachen entsorgen.

Bonus-Tipp: Lies meinen Kellerkrimi-Artikel, in dem es um eine giftgrüne Kaffeemaschine geht, die noch immer auf den Worst Case wartet.

https://ulipauer.com/sofort-ausmisten/

3. Viele Ideen

Du sprudelst nur so vor Ideen und Visionen und bist sehr schnell von immer neuen Projekten begeistert? Solange sich das alles in deinem Kopf abspielt, hast du „nur“ ein mentales Durcheinander. Wenn du aber zu denjenigen gehörst, die zusätzlich Materialien und Geräte anschaffen, Bücher kaufen, Zeitschriften abonnieren, Artikel ausschneiden und lose Zettel in wackeligen Stapeln aufbewahren, dann kann das auch physisch zu einem Problem ausarten. Wenn du dann noch jedes leere Joghurtglas, jeden bunten Faden und jede abgebrannte Kerze aufbewahrst, weil du das ja für ein künftiges Bastelprojekt brauchen könntest, dann ist es Zeit für einen Realitätscheck!

Tipp: Erkenne, dass auch für dich der Tag nur 24 Stunden hat und wähle die Projekte aus, die du realistischerweise wirklich umsetzen kannst und vor allem auch willst. Überleg dir, ob die Sachen eventuell zu einem Fantasy Self gehören.

Der englische Begriff „Fantasy Self“ beschreibt eine Vorstellung, die man von sich hat oder hatte, der man aber gar nicht mehr wirklich entspricht. Z. B. wenn du eine Gourmetköchin oder Bibliotheksbesitzerin sein wolltest.

4. Rebellion

In deinem Kinderzimmer musste stets peinliche Ordnung herrschen und deine Eltern waren pedantisch? Es wurden sogar die Socken gebügelt und die Handtücher mit dem Zentimetermaß in den Schrank eingeordnet? Ein Haar auf dem blanken weißen Fliesenboden kam einer mittleren Katastrophe gleich? Dann kann es sein, dass du in deinem Haushalt alles ganz anders machen willst. Du willst dem kreativen und bunten Chaos Raum geben.

Vielleicht durftest du gewisse Dinge als Kind nie haben, oder nicht genug davon. Bei mir waren das die Bücher. Meine Mutter vertrat die Meinung, dass ich – als Viel- und Schnellleserin – die Bücher doch besser bei der örtlichen Bücherei ausborgen sollte, anstelle Geld dafür auszugeben. Sobald ich eigenes Geld hatte, kaufte ich Bücher und noch mehr Bücher. Irgendwann erkannte ich, dass ich mir damit nichts Gutes tat, sondern nur gegen meine Mutter rebellierte (die das nicht einmal mitbekam). Seitdem habe ich eine Jahreskarte der Wiener Büchereien (die ich allen Wienerinnen zu 100 % empfehlen kann), wo ich sowohl physische als auch digitale Medien ausleihe und sehr viel Geld damit spare.
Mama, du hattest recht!

Tipp: Werde erwachsen!

5. Sentimentalität

Du machst viele Erinnerungsfotos (ohne je welche zu löschen), nimmst von jedem Ausflug Souvenirs mit und hebst sogar die Bleistifte mit dem Aufdruck einer Partei auf, die es gar nicht mehr gibt? Bei dir lagern Muscheln aus Costa Rica, Lavasteine vom Ätna und auch Sand vom schwarzen Strand in Vik hast du in einer Schatulle? Auch die Bluse, die du bei deinem Vorstellungsgespräch vor 20 Jahren getragen hast, ist noch in deinem Schrank. Und das, obwohl sie inzwischen um mindestens zwei Größen zu klein ist. Selbstverständlich hast du auch noch sämtliche Kinderbasteleien, die gesamte Babyausstattung deines inzwischen erwachsenen Kindes, ja vielleicht sogar deine eigenen Grundschulhefte. Kino- und Theatertickets wirfst du nicht weg, sondern sammelst sie in einem Ordner.

Deine Wohnung hat das Flair eines Museums, dem der Kurator abhandengekommen ist. Du lebst in der Vergangenheit. Und du hast Angst, deine Vergangenheit zu vergessen, wenn diese Dinge weg sind.

Tipp: Beschränke dich. Triff eine Auswahl. Anstelle ALLES aufzuheben, such die schönsten und besten und dir liebsten Gegenstände aus und gib ihnen einen guten Platz. Und sei versichert: Auch wenn du alles wegwerfen solltest, deine Erinnerungen bleiben dennoch bei dir!

Spezial-Tipp: Sollte jemals ein Sondereinsatzkommando der Polizei mit richterlichem Durchsuchungsbeschluss vor deiner Tür stehen, ist es möglicherweise auch besser, gewisse Sachen nicht aufzubewahren.

6. Erschöpfung

Du hast einen anstrengenden Beruf und musst vielleicht viele Überstunden machen. Einmal zu Hause angekommen, hast du nicht mehr die Energie, deine Sachen wegzuräumen und Ordnung zu schaffen. Außerdem beansprucht auch deine Familie Zeit. Wenn du etwas suchst, muss es schnell gehen (du bist im Dauerstress) und das Durchwühlen von Schränken und Schubladen hinterlässt noch mehr Unordnung. Es machen sich Stapel um Stapel breit. Ungeöffnete Post, genauso wie schmutzige Teller und achtlos hingeworfene Socken. Du hast den Überblick verloren und kaufst Sachen, die du eigentlich schon hast, aber nicht mehr findest.

Tipp: Such dir unbedingt Hilfe! Du musst nicht alles allein schaffen! Überleg, welche Bereiche du minimalisieren könntest und beginn mit denen, die für dich am einfachsten machbar sind. Bürde dir nicht noch mehr Sachen auf. Lerne, NEIN zu sagen!

Vereinfache dein Leben: Die 10 wichtigsten Punkte

La semplicità è la suprema sofisticazione.
Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung.

Leonardo da Vinci

Das alles kannst du – nach und nach – minimalisieren:

1. Deinen erschwerenden physischen Besitz

Beim physischen Besitz geht es um so große Dinge, wie dein Haus oder dein Auto, aber auch um Kleinigkeiten, wie Plastikdosen oder Wandersocken.

Wir leben (noch) in einer Zeit, in der Besitz einen hohen emotionalen Wert hat. Viele Menschen definieren sich über Besitz und schauen ganz wenig auf das Kosten-Nutzen Verhältnis. Das Haus im Grünen mit Garten und Pool und das große gediegene Auto gehören wie selbstverständlich zu denen, die es geschafft haben im Leben. Darüber wird vergessen, dass alle Dinge mit einem Preis kommen, der viel höher ist, als nur die Kosten in Euro.

Nichts gegen ein Haus und nichts gegen ein Auto! Aber hin und wieder solltest du dir die Kosten anschauen und mit dem Nutzen vergleichen.

Unterstützen dich deine Sachen in deinem Leben oder bereiten sie dir hauptsächlich Arbeit, kosten Geld und werfen dir Steine in den Weg?
Halten dich deine Dinge zurück?
Wie ist es mit deiner Flexibilität?

Oft hilft schon ein anderer Blickwinkel, Alternativen zu überlegen und einmal etwas Neues auszuprobieren oder eine schlichte Rechnung anzustellen.

Nur, weil du etwas schon immer hattest oder etwas immer schon so getan hast, bedeutet nicht, dass du das in alle Ewigkeit so handhaben musst.

2. Deine herumschwirrenden digitalen Daten

In einer Zeit, wo die Speicherung von digitalen Daten scheinbar fast nichts kostet, werden unendliche Mengen aufgehoben und gesichert. Ich selbst kämpfe auch immer wieder damit, nicht benötigte Daten zu löschen und eine gute Ordnung und Struktur aufzubauen, sodass ich meine Files auch finde, wenn ich sie brauche.

Diese unglaublichen Zahlen liefert Statistika:

Volumen der jährlich generierten/replizierten digitalen Datenmenge weltweit in den Jahren 2012 und 2020 und Prognose für 2025 (in Zettabyte)
1 Zettabyte [ZB] = 1 099 511 627 776 Gigabyte [GB]

Die Energie- und sonstigen Kosten für diese Datenflut mag und kann ich mir gar nicht vorstellen.

3. Dein Übermaß an Terminen

Wie oft hast du schon gehört oder selbst gesagt: Ich habe keine Zeit!

Der Blick auf deinen Terminkalender zeigt dir sehr gut, wo deine Prioritäten liegen. Auch in diesem Bereich ist es empfehlenswert, hin und wieder auszumisten und zu überlegen, welche Termine wirklich hilfreich sind, welche nur in die Kategorie nice to have fallen und welche sogar sinnlos oder schädlich sind. So wie beim physischen Besitz schleichen sich auch bei den Terminen Gewohnheiten ein.

Frag dich nach jedem Termin, was er dir und den anderen Anwesenden gebracht hat.

4. Deine überkommenen Ziele

Auch Ziele haben ein Ablaufdatum. Frag dich, was ein Ziel mit dir macht? Beflügelt und motiviert es dich oder ist genau das Gegenteil der Fall? Nur weil es sich um ein vor langer Zeit einmal gefasstes Ziel handelt, heißt es nicht automatisch, dass du dieses auch weiterhin anstreben musst. Wenn du das Gefühl hast, gleichzeitig mit einem Ziel eine schwere Last abzustreifen, dann ist es Zeit, das Ziel loszulassen oder zumindest zu überdenken.

Wie viele Ziele hast du? Und warum willst du sie erreichen? Schreib dir eine Liste und definiere dein wichtigstes Ziel. Fokussiere dich auf die Erreichung dieses Ziels. So beugst du vor, dich im Zieldschungel zu verzetteln.

Wenn du dir Tagesetappen-Ziele setzt, dann minimalisiere diese auf höchstens drei.

5. Deine negativen Gedanken

Jede/r von uns hat auch negative Gedanken und das ist auch ganz normal und in Ordnung. Du hast gute und schlechte Tage. Du erinnerst dich an Ereignisse, die erfolglos, vergeblich, unnötig, sinnlos und vielleicht sogar schmerzhaft waren. Du meinst vielleicht, allen anderen geht es viel besser und sie sind viel erfolgreicher. Bedenke, dass so manche Social Media Accounts und Umsatzlisten mehr Schein als Sein sind. Alle kochen nur mit Wasser!

Zu sagen, denk einfach nur mehr positiv, wäre viel zu kurz gegriffen und birgt außerdem die Gefahr, in toxische Positivität abzurutschen. Zu diesem Thema gibt es einen sehr informativen Stern-Artikel, den ich dir hier verlinke:

Toxische Positivität: Diese acht Sätze sind gut gemeint – aber gefährlich!

Übrigens: Von Menschen, die mit Sätzen und Ratschlägen, wie z. B. „Alles hat seinen Grund“ inflationär um sich werfen, solltest du dich ebenfalls eher fernhalten.

Wenn aber deine negativen Gedanken und vielleicht sogar Schuldgefühle sehr viel Raum einnehmen, dann könntest du (vielleicht mithilfe einer Therapeutin) versuchen, diesem ständigen Kreisen in der Negativität auf den Grund zu gehen, damit du sie nach und nach loslassen kannst.

6. Deine belastenden Schulden

Nun kannst du wahrscheinlich Schulden (falls du welche hast) nicht von einem Tag auf den anderen abzahlen, aber du kannst beständig Schritte in die Richtung von mehr Schuldenfreiheit machen. Oft belasten Schulden auch mental sehr. Ein einfacher Lebensstil mit weniger und dafür bewusstem Konsum hilft unserem Planeten, hält deine Wohnung frei von unnötigen Sachen und trägt dazu bei, dass du genug Geld zur Verfügung hast.

7. Dein ungesundes Essen

Ich meine damit nicht, dass du eine dieser unsäglichen Diäten mit fast immer garantiertem Jo-Jo-Effekt beginnen sollst. Aber fange an, vorwiegend Lebensmittel zu kaufen, die nicht industriell verarbeitet sind und 25 verschiedene Inhaltsstoffe enthalten, die du mangels Chemiestudiums nicht kennst. Du wirst nicht nur gesünder und besser essen, sondern auch insgesamt weniger Geld für Lebensmittel ausgeben. Gerade bei der Werbung für Lebensmittel wird gelogen, dass sich die Balken biegen.

8. Deine Zeit vor den Bildschirmen

Nach einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom, beträgt die durchschnittliche Zeit vor dem Bildschirm zehn Stunden pro Tag. Dabei werden die Zeit mit dem Smartphone und die Stunden vor einem Computer-Monitor oder dem Fernseher zusammengerechnet.

PC und Handy sind nicht mehr wegzudenken aus unserer Arbeitswelt, aber auch im Privatbereich. Dennoch kann diese viele Zeit vor Bildschirmen auch belastend sein und uns in einer Scheinwelt gefangen halten.

Mein Tipp: Begrenze die Zeit vor den Bildschirmen. Lösche Apps von deinem Smartphone, die dich immer wieder magisch anziehen und dir viel Zeit rauben. Schreib wieder einmal etwas von Hand. Geh hinaus in die Natur und umgib dich auch mit realen Menschen.

9. Deine toxischen Beziehungen

Zugegebenermaßen: Das ist ein schwieriges Thema und nicht meine Expertise als Ordnungs- und Aufräumcoach. Dennoch möchte ich auch diesen Punkt hier erwähnen. Denn genauso, wie dich ein Übermaß an Dingen erdrücken kann, so können dich auch nicht hilfreiche Beziehungen hinunterziehen und in einem Leben festhalten, das sich schwer und mühsam anfühlt. Meistens hast du selbst ein sehr gutes Gespür dafür, welche Menschen dir guttun und welche die sprichwörtliche Luft aus dem Raum heraussaugen, wenn sie in deiner Nähe sind.

Wenn du deine physischen Sachen ausmistest und eine neue Ordnung schaffst, dann etablierst du gleichzeitig auch neue Verhaltensweisen. Diese werden dich dabei unterstützen und motivieren, auch neue Verhaltensweisen für deine Beziehungen zu schaffen.

10. Deine Ablenkungen

Wenn du unablässig am Arbeiten und Kommunizieren bist, aber wenig dabei rauskommt, dann bist du vielleicht in einem ständigen Fluss von Ablenkungen gefangen. Es kann sein, dass du dich von anderen leicht ablenken lässt oder dich selbst mit einer Abfolge von Aktivitäten ablenkst.

Lege den Fokus auf eine Sache oder ein Ziel, das du in einem bestimmten Zeitraum erreichen willst und vermeide vor allem Multitasking. Stell dir einen Timer. 25 Minuten fokussiertes Arbeiten machen einen riesigen Unterschied. Lass auch nicht zu, dass die Menschen in deinem Umfeld dich immer und überall unterbrechen können. Das mag dir zwar das Gefühl geben, wichtig und gebraucht zu sein, aber darauf kannst du gerne verzichten.

121 Dinge, die du mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr brauchst, habe ich in einem PDF zum Downloaden zusammengefasst. Klick auf das Bild und hol dir die geniale Liste der überflüssigen Dinge zum Abhaken:

Immaterielles ausmisten

Immaterielles Ausmisten Bild des Himmels mit Wolken

Immaterielles Ausmisten unterscheidet sich dadurch, dass diese „Sachen“ körperlich nicht vorhanden sind.

In vielen Minimalismus-Foren und Ausmiste-Challenges stehen die materiellen Dinge im Vordergrund. Denn diese Dinge sind dir sprichwörtlich im Weg.

Sie verstauben.
Sie vergammeln in irgendwelchen Schränken oder Kellerabteilen.
Sie verstopfen den Wohnbereich und sie rauben die Luft zum Atmen.
Sie erschweren oder verhindern Besuche.
Sie kosten dich Geld und damit Zeit.
Sie schränken deine Freiheit und Flexibilität ein.
Sie kosten dich Klarheit und Übersicht und obwohl du alles hast, kannst du dennoch nichts finden.
Du bist gestresst.

Wie ist das mit den „Dingen“, die physisch keinen Platz brauchen, sich aber dennoch viel zu viel Raum und Zeit in deinem Leben nehmen?

Die dir das Leben schwer machen.
Die dir mental im Weg sind.

Nimm die folgenden Punkte einmal genau unter die Lupe und minimalisiere alles, was nicht hilfreich für dich ist, was dich nicht glücklich macht und du als sinnlose oder belastende Zeit- und Geldfresser oder als Energievampire einstufen kannst.

1. News

Baby geschüttelt, mit Kette gewürgt.

Immaterielles ausmisten

Welches Ausmaß an News (die zumeist zur Kategorie „Bad News“ gehören) ist vertretbar und welchen Sinn hat dieses Wissen für dich?
Wie viele Stunden pro Tag willst du mit Katastrophenberichterstattung verbringen?
Wie verarbeitest du (und auch deine Familie) die sich überschlagenden Meldungen über Kriegsgeschehen, Dürrekatastrophen, Klimaerwärmung, Covid-Zahlen, Betrugsaffären, Teuerungsraten und Femiziden?

Bedenke, dass die „News“ nicht DIE eine Wahrheit über die Welt darstellen. Redaktionen suchen die spektakulärsten Fälle aus und bereiten sie medial auf. Im Dezember 2004 als ein verheerendes Unterwasserbeben eine Reihe von Tsunamis mit Tausenden von Toten auslöste, gab es sicher auch andere „Bad News“ – die allerdings im Taumel der Tsunami Berichterstattung untergingen.

Ich sage nicht, dass du in Zukunft überhaupt keine Nachrichtensendungen mehr konsumieren solltest, aber überleg für dich, welche Berichte in welchem Umfang genug sind. Willst du wirklich jeden Tag mit Toten beginnen und mit mehr Toten beenden?

Sich mit Horrornachrichten zu beschäftigen, bringt so lange wenig, als du nicht selbst (und sei es auch noch so klitzeklein) etwas tust, das unseren Planeten in eine bessere Richtung bringt.

2. Social Media

Während sich die Nachrichtensendungen mit Schreckensszenarien überbieten, gibt es in vielen Social Media Accounts das perfekte Leben. Und jede Menge Angebote, die auch dir ein Leben in Luxus und Liebe, gerne im Kingsize-Bett oder im Schaumbad ermöglichen wollen. Alles in harmonischer Übereinstimmung mit den kosmischen Mächten und der Zahlenmagie. Daher kosten diese Angebote auch meistens 2.222 oder 5.555 oder 7.777 Euro – in bester Schnapszahlenmanier.

Und Fülle!
Fülle kannte ich früher nur aus Bibelversen oder von Tortenrezepten und brachte sie ansonsten mit beleibten Damen, die füllig genannt wurden, in Verbindung.
Nun versteht man unter Fülle die Übernachtung in 5-Sterne-Hotels, Limusinenservice und jede Menge Guccibrillen.

Es wird blumenreich und verfloskuliert beschrieben, wie das Universum schon eifrig darauf wartet, dir (und auch mir) endlich mal etwas Gutes zu tun. Das bisschen Mindset, sagt mein Coach, verkaufe ich dir gern.

Das Universum wird dann deinen Purpose droppen (oh, ich liebe Denglisch!)
Soulclients bringen.
Dich in deine Kraft bringen.
Die Umsätze ins 5, 6 oder gar 7-stellige katapultieren.
Transformationen schenken.

Du musst nur dem process trusten, mit dem Flow gehen und die gedroppten love-offers doch endlich annehmen! Sei es dir wert!

Wie viele Bullshit-Floskeln kann ein Mensch pro Tag ertragen?

Mein Rat: Minimalisiere, so viel du kannst!

3. Daten

Inbox, Fotos, Downloads, Ordner, Cloud, Speichermedien, …

Sie sind dir zwar nicht physisch im Weg und stellen dir auch keine hinterhältigen Fallen, wie die Legosteine am Weg ins Bad, aber sie sind dennoch eine nicht zu unterschätzende Last. Wie oft schon habe ich ein bestimmtes File gesucht, aber nicht gefunden. Ich kenne das nur zu gut aus eigener Erfahrung.

Daher gilt bei Daten: Löschen, löschen und nochmals löschen – und dann, erst dann, organisieren und kategorisieren und mit sprechenden Namen versehen!

4. Beziehungen

Ein heikles Thema. Kann man auch seinen Ehemann oder Tante Hilda minimalisieren?

Wenn dich eine Beziehung ständig traurig oder wütend macht, dich dein Gegenüber immer schlecht behandelt oder ignoriert und du dich fühlst, als wäre die Luft aus dem Raum herausgesaugt worden, dann ist es Zeit, darüber nachzudenken, zu dieser Person auf Abstand zu gehen oder dich von ihr zu trennen. Das gilt auch dann, wenn du allein für alle Beziehungsarbeit zuständig bist und kein Gleichgewicht herrscht. Auch dann solltest du erwägen, diese Beziehung zu beenden. Du bist auch nicht verpflichtet, dir zu Weihnachten oder sonstigen Feiertagen schauerliche Schwurbelgeschichten oder immer wiederkehrende Meckereien anzuhören. Zeit, alte Traditionen zu beenden und neue zu beginnen.

Ich meine damit nicht einen einzelnen Streit, wo einmal die Fetzen fliegen und man den Partner am liebsten auf den Mond schießen würde. Nein, ich meine diese zähen, klebrigen Beziehungen, die einen immer mit einem schlechten Nachgeschmack zurücklassen.

5. Tätigkeiten

Du tanzt auf allen Hochzeiten und hast eine meterlange To-do-Liste?
Dein Kalender ist randvoll mit Terminen?
Du hast erst wieder am 28. Dezember Zeit – in zwei Jahren?
Dir werden immer weitere Aufgaben zugeschoben, weil du ja die Beste bist und nur du es so gut kannst?

Dann ist es höchste Zeit, damit aufzuräumen und NEIN zu sagen!

Du hast das Bedürfnis, jetzt gleich zu starten? Dann ist das Workbook „Happy Beginnings“ richtig für dich. In dem PDF geht es um sieben Methoden, mit dem Ausmisten zu beginnen. Aber keine Sorge: Ich langweile dich sicher nicht mit seitenlanger Theorie. Es erwarten dich auch sieben Fragestellungen und sieben Aufgaben. Los geht’s:

Happy Beginnings

Wie du mit dem Ausmisten beginnst!

Warum macht dich Minimalismus glücklich?

Minimalismus ist mehr, als nur überflüssige Sachen zu entsorgen oder mit einer definierten Anzahl von Dingen zu leben. Es ist ein individueller Lebensstil, in dem du genau die Dinge und die Ordnung hast, die für dich gut sind. D. h. du triffst die Entscheidung, mit wie vielen und mit welchen Sachen du dich umgibst, wie du diese organisierst und wofür du deine Zeit und dein Geld investierst. Minimalismus hat das Potenzial, dich glücklich zu machen.

Das klingt einfach, ist es oft aber nicht. Denn die Dinge in deinem Haushalt haben die Tendenz, sich festzukrallen und dir ein schlechtes Gewissen, manchmal sogar Schuldgefühle, zu bereiten. Sie sträuben sich förmlich dagegen, ausgemustert zu werden. Genauso wie sich liebgewonnene und vielleicht nicht so hilfreiche Verhaltensweisen sträuben, verändert zu werden.

Wenn du einen minimalistischen Lebensstil anstrebst, d. h. nach der Devise „Weniger ist Mehr“ leben willst, dann funktioniert das zumeist in mehreren Schritten.

Dein Weg zu einem minimalistischen Lebensstil

Schritt 1: Entsorgen

Du lässt die überflüssigen „Dinge“, das können materielle Sachen sein, aber auch Verpflichtungen, Tätigkeiten oder belastende Beziehungen, nach und nach los und trennst dich von ihnen. Natürlich kannst du auch auf einmal Tabula Rasa machen. Das gelingt am besten, wenn du z. B. übersiedelst.

Schritt 2: Strukturieren

Du organisierst dich neu. Die Dinge, die bleiben, bekommen ein schönes und geräumiges Zuhause. Stapel, die in sich zusammenfallen können, oder eng geschlichtete Kleidungsstücke gehören der Vergangenheit an. Die neue Devise ist: Wenn du etwas suchst, dann findest du es sofort und wenn du etwas herausnimmst, musst du nicht mehr in Schränken oder Schubladen wühlen. Nachdem du ein Ding verwendet hast, kehrt es unverzüglich in sein angestammtes Zuhause zurück. So entsteht eine neue und nachhaltige Grundordnung.

Schritt 3: Bewusst Konsumieren

Der dritte Schritt ist der wichtigste Punkt! Er ist das Geschenk, das du bekommst, wenn du Schritt 1 und Schritt 2 erledigt hast, denn du wirst dann ganz leichten Herzens an den vielen Dingen vorbeigehen, die da schreien: Nimm mich mit! Ich bringe dir Glück! Durch weniger und bewussten Konsum trägst du dazu bei, dass der Planet nicht weiter zerstört wird und du steigst aus dem ständigen Kreislauf von Konsum (Geld verdienen) und Wegwerfen aus.

Das ist ein unglaublich tolles Gefühl, das du spüren wirst und ich übertreibe damit nicht. Du weißt dann, dass dein Glück und deine Zufriedenheit nicht von irgendwelchen physischen Sachen abhängig ist. Und diese neugewonnene Unabhängigkeit und Selbstwirksamkeit ist phänomenal. Markenklamotten, Designerbrillen, Luxusautos und auch die riesige Villa mit integriertem Golfplatz – darüber wirst du nur mehr lachen und dafür wirst du deine Unabhängigkeit nicht mehr aufgeben. Wenn du an diesem Punkt angelangt bist, wirst du eine Welle von Dankbarkeit und Freiheit spüren, denn du weißt, dass du alles hast, was du brauchst.

Der entscheidende Unterschied ist folgender: Du besitzt etwas, weil du es verwendest und liebst und weil es dir Nutzen bringt und nicht, weil du etwas damit darstellen willst oder weil du einer ausgeklügelten Werbestrategie glaubst.

Das bedeutet natürlich nicht, dass du nie mehr etwas kaufen darfst und künftig als Einsiedlerin in einer Höhle von Almosen leben musst. Oder dass du mit den ominösen 100 Dingen auskommen musst, die von Hardcore Minimalisten propagiert werden. Du musst auch nicht alle persönlichen und bunten Dinge aus deiner Wohnung verbannen. Und dein Wohnbereich muss weder kahl noch kalt ausschauen. Deine Einrichtung muss nicht aus weiß/grau/schwarzen Möbeln und grünen Topfpflanzen bestehen!

Du umgibst dich mit deinen Lieblingsdingen!

Das scheinbar Paradoxe am Minimalismus ist: Sobald du dich von der Überfülle befreit hast, wirst du dich in der Fülle wiederfinden. So ist es mir gegangen, nachdem ich 2/3 meiner Kleidung ausgemustert hatte. Es sind nur mehr die Lieblingsstücke übrig geblieben und ich hatte plötzlich sowohl immer die richtige als auch ausreichend Kleidung.

Du willst gleich mit dem Ausmisten und Entrümpeln anfangen? Hier geht’s zur Liste mit den 121 Dingen, die du sofort entsorgen kannst. Klick auf das Bild!

Vorteile eines minimalistischen Lebensstils

Ein minimalistischer Lebensstil ist nichts Neues; es gibt ihn schon seit Tausenden von Jahren. Sei es, als religiösen Weg oder schlicht als Notwendigkeit, um zu überleben. Unsere Vorfahren kamen noch mit viel weniger Dingen aus, bzw. sie mussten es. Auf die eigenen Dinge achteten sie, denn diese sollten und mussten lange halten. Heute sind wir mit Massen- und Wegwerfprodukten konfrontiert, die vordergründig billig sind, aber den Preis haben, dass sie unseren Planeten zerstören. Mit einem minimalistischen Lebensstil wirst du Teil der Lösung und trägst dazu bei, unsere Umwelt zu schonen. Außerdem hast du folgende große Vorteile:

Du sparst Geld

Wenn du weniger besitzt und weniger konsumierst, dann hast du auch mehr Geld zur Verfügung, das du definitiv besser investieren kannst, als in Dinge, die dir nach kurzer Zeit schon nichts mehr bedeuten und irgendwo vergessen lagern. Das gilt auch und gerade für „Kleinigkeiten“, die scheinbar so billig sind, dass du nicht weiter darüber nachdenkst und sie einfach mitnimmst.

Minimalismus glücklich und spart dir Geld

Wichtig ist, dass du dein Kaufverhalten erkennst und anpasst:

  • Schreib Wunsch- und Einkaufslisten und warte bei größeren Erwerbungen ein paar Tage
  • Vermeide Spontankäufe
  • Lauf nicht jedem Trend hinterher und verwende Dinge weiter, wenn sie noch gut sind
  • Schau mal, ob du etwas im Secondhand-Laden bekommst, anstelle immer alles neu zu kaufen
  • Leih aus, anstelle zu kaufen (werde z. B. Mitglied einer Bücherei)
  • Stell Dinge selbst her und sei kreativ (z. B. Verpackungsmaterial oder Karten oder auch Putzmittel)

Tipp: Mach dir eine Ausgabenübersicht. So erkennst du unnötige Anschaffungen auf einen Blick.

Du sparst Zeit

Du hast mehr Zeit und weniger Stress, weil du

  • nicht mehr so viel arbeiten musst (du brauchst weniger Geld 😉)
  • flotter aufräumen und putzen kannst
  • dich weniger mit der Organisation und Wartung deiner Dinge beschäftigen musst
  • wenig Interesse an ausgedehnten Shoppingtouren haben wirst
  • lernst „NEIN“ zu sagen
Minimalismus Vorteile Zeit

Die gewonnene Zeit kannst du für dich, deine Familie und Unternehmungen verwenden, die dir wirklich am Herzen liegen.

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12 von 12: Mein 12. August 2022

Uli Pauer 12 von 12

Freitag, der 12. August 2022 ist der 224. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 141 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Umhausen ist sonnig und warm. In Vent ist es merklich kühler und es weht ein lebhafter Wind, der die Wolken durcheinander wirbelt.

Bereits vor 9000 Jahren wird die Hochgebirgsregion des Ötztals von steinzeitlichen Jägern durchstreift. Erste Urkunden über eine Besiedelung des Tals sind aus dem 12. Jahrhundert erhalten: Das Ötztal wird 1163 als Ezital und Sölden 1166/1167 als Seldon erwähnt. Flachs wird im Tal, besonders in Umhausen, noch bis vor einigen Jahrzehnten angebaut und zu Leinen verarbeitet. 

Mitte des 19. Jahrhunderts setzt der Tourismus im Hochgebirge ein. Einer der Pioniere ist der „Gletscherpfarrer“ Franz Senn, der Begründer des Tiroler Bergführerwesens. Es werden nun auch zahlreiche Schutzhütten erbaut und Wanderwege angelegt.

Im 21. Jahrhundert sind es nicht mehr die steinzeitlichen Jägerinnen, die das Ötztal durchstreifen, sondern Feriengäste auf der Suche nach Abenteuer oder nach Ruhe oder auch nach einem guten Essen auf einer der vielen Almen.

#01: Frühstücksraum in unserem Hotel. Um 7:00 noch ziemlich verlassen.

Wandern und lange schlafen ist in den Bergen keine gute Kombination. Daher gehören wir immer zu den ersten im Frühstücksraum. Das Frühstück ist genial – es gibt alles, was das Herz begehrt.

#02: Blick auf den Pool

Schwimmen und Wellness wäre natürlich eine Möglichkeit, aber wir haben heute unsere traditionelle Wanderung nach Vent [ˈfɛnt] geplant.

#03: Bushaltestelle „Gasthaus Andreas Hofer“ in Umhausen

Die Busse der Ötztaler Verkehrsgesellschaft und die Wandertaxis bringen uns sicher von A nach B und auch nach C. Heute fahren wir bei herrlichem Sonnenschein nach Sölden. Von dort aus geht’s weiter ins idyllische Bergsteigerdorf Vent.

#04: Glückliche Schafe

Am Eingang zum Wanderweg, der uns zu den Rofenhöfen führt, grasen gemütlich einige Schafe. Im Sommer weiden etwa 3500 Schafe aus dem Südtiroler Schnalstal oberhalb von Vent. Die jährlich insgesamt vier Ötztaler Schaftriebe finden Anfang Juni nordwärts und Mitte September südwärts statt. Dass diese Wege offenbar schon seit langem genutzt wurden, lässt auch der Fund der Gletschermumie Ötzi am Tisenjoch vermuten.

#05: Friedvolle Haflinger

Auf unserem Weg begegnen wir einer Herde wunderschöner Haflinger, die hier gemächlich grasen und sich nicht von den Wanderern aus der Ruhe bringen lassen.

#06: Am Weg durch das Tal

Wir genießen die wunderschöne Landschaft. Es geht sehr moderat bergauf. Gerade richtig für eine gemütliche Wanderung.

#07: Rofenhöfe

Die auf 2.014 Metern Höhe gelegenen Rofenhöfe sind die höchstgelegenen und dauerbesiedelten Bergbauernhöfe Österreichs.

#08: Gruppenweise

Heute begegnen wir einigen Wandergruppen, so auch einer Gruppe Teenager aus Rostock, die nach Meran unterwegs sind.

#09: Bauer beim Grasmähen

Die Szene könnte auch in einem Roadmovie in den USA vorkommen. Der Bauer, ähm Farmer auf dem Bild ist ganz links zu sehen, wie er mit dem Rasenmäher Frischfutter für seine Tiere (welche wohl?) mäht.

#10: Wolkenformationen

Das „Problem“ bei dieser Wanderung ist die absolute Schönheit der Landschaft. Am liebsten möchte ich immer stehenbleiben und das Panorama bestaunen und diese Pracht auf Fotos festhalten. Wir wandern wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Der Bus steht schon bereit und wir fahren wieder über Sölden nach Umhausen.

#11: Haus in Umhausen

Umhausen liegt auf der zweiten Talstufe des Ötztals und gilt als die älteste Dauersiedlung des Tals. Da das Umhausener Becken oft von Muren und Gletscherausbrüchen verwüstet wurde, zog es die Menschen in die höheren Lagen Umhausens, wie Niederthai, Farst oder die Fundusalm. Im Bereich der Fundusalm auf 1940 m Seehöhe lassen sich Feuerrodungen in die Zeit um 7400 vor unserer Zeitrechnung datieren. 

#12: Sonnenblume

In den Vorgärten blüht es üppig und die Bienen haben ihre Freude. Mit vielen schönen Eindrücken gestärkt geht es zurück ins Hotel.

Die Tage im Ötztal gehören jedes Jahr zu meinen schönsten Tagen!

Monatsrückblick Juli 2022

Die Hochsommer-Monate sind für mich schon seit Jahren eine lähmende Zeit. Ich verbringe viel Zeit drinnen. Entweder in meiner abgedunkelten (südseitig gelegenen!) Wohnung oder im klimatisierten Büro. Beides ist nicht ideal. Draußen bin ich nur in der Früh oder am Abend. Durch die Klimakrise und die damit einhergehenden Hitzewellen und Tropennächte wird es speziell in den Städten immer unerträglicher.

Mit der Kamera kann ich jedoch auch an einem heißen Sommerabend ein Kälte-Feeling herstellen.

Sommerschnee in der Hofburg

Doch der Wahnsinn mit mehr (statt weniger) Bodenversiegelung geht überall munter weiter. Unser Planet verändert sich. Wir alle verändern uns leider noch nicht in dem Ausmaß, das nötig wäre, um zumindest kleine Verbesserungen zu erreichen.

Der Grund, warum ich mich mit Ausmisten, Entrümpeln und Ordnung schaffen beschäftige, hat mit unserer Umwelt zu tun. Bei diesen Themen gibt es für mich vereinfacht gesprochen zwei Seiten.

Die eine Seite ist es, Dinge auszumustern,

  • die nicht mehr benötigt werden
  • die belastend sind
  • die im Weg stehen
  • die den Wohnbereich verstopfen

und stattdessen

  • eine Grundordnung herzustellen
  • Klarheit und Übersicht zu schaffen

Die andere Seite ist der Konsum. Durch das systematische und gründliche Ausmisten wird (meist ganz automatisch) auch mental ein Schalter umgelegt. Der Konsum verliert sehr viel von seinem Glanz. Die Konsumlügen offenbaren sich als lächerliche Farce und manipulative Anmache einer Werbeindustrie mit unerschöpflichem Budget.

Weniger Konsum und damit weniger Produktion und weniger Transport helfen unserer Umwelt.

Das bedeutet natürlich nicht, dass du nie wieder etwas kaufen darfst oder dich nicht über eine Erwerbung freuen darfst. Aber du weißt und spürst dann, dass du Glück und Fülle nicht in einer Luxussonnenbrille finden wirst oder in teurer Markenkleidung und auch nicht in billigen Dekorationsartikeln.

1. Die 121-Dinge-Checkliste

Um alle zu unterstützen, die einen Schritt in die Richtung „Weniger Dinge – dafür mehr Freiheit“ gehen wollen, habe ich eine neue Checkliste geschrieben, die das Ausmisten noch einfacher machen wird:

121 Dinge, die du sofort ausmisten kannst! Hier habe ich z. B. Gegenstände, die oft komplett vergessen vor sich hinlagern, nach Kategorien geordnet, die nach Erledigung abgehakt werden können.

Motto: Es ist besser, mit ein paar kleinen (nicht perfekten) Schritten anzufangen, als auf den perfekten Zeitpunkt für die ganz große Ausmiste-Aktion zu warten. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche kleinen Aktivitäten oft der Beginn eines neuen Lebens ohne den alten Krempel sind.

2. Mein Fotokurs

Einen Fotokurs machen, das wollte ich schon länger. Irgendwie war aber nie das richtige Angebot dabei. Mitte Juli habe ich es dann gefunden – richtigerweise hat es mich gefunden:

iPhone Photo Academy: How to take incredible iPhone photos that leave everyone speechless!

Was für eine Ansage! Ob meine künftigen Fotos so gut sein werden, dass alle sprachlos vor Begeisterung sind, wird sich zeigen. Ich übe jedenfalls schon fleißig und dabei ist auch das folgende Bild entstanden.

Sonnenuntergang an der Alten Donau
Sonnenuntergang an der Alten Donau mit Blick auf die Donaucity und den Donauturm

I wanted to do more photography, but it just wasn’t practical to carry a camera around with me at all times. And that’s not to mention the lenses, tripods and all the other heavy equipment. The best camera is the one that’s always in your pocket!

Das trifft zu 100 % auf mich zu. Kameraequipment zu schleppen, ist nicht meine Sache. Also habe ich schnell entschlossen (nachdem ich mich durch die gefühlt längste Salespage ever gekämpft hatte) den Kurs gekauft und bin sehr angetan davon. Ich lerne hier genau die Tipps, die ich als Anfängerin brauche und arbeite die Module in meinem eigenen Tempo ab.

3. Meine Blogartikel im Juli

Im Juli habe ich zwei Blogartikel geschrieben:

3.1. Wozu braucht es einen Aufräumcoach?

Im Juli ist mein Expertenartikel – 7 Gründe für einen Aufräumcoach – entstanden. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt: Soll ich wirklich Geld für einen Aufräumcoach ausgeben? Was macht so ein Coach überhaupt und was bringt es mir?

Das bisschen Haushalt macht sich von allein …
Das bisschen Haushalt kann so schlimm nicht sein …

… heisst es in einem ironischen Lied von Johanna von Koczian aus den 70er Jahren. Gilt das auch für Ausmisten und Ordnung schaffen? Wie leicht oder wie schwierig ist es, sich von überflüssigen Dingen zu trennen und dauerhaft Ordnung zu schaffen? Wie und wobei kann dich ein Aufräumcoach hier unterstützen und warum ist es sinnvoll, einen zu engagieren? Das alles erfährst du in diesem Artikel:

3.2. 12 von 12: Mein 12. Juli 2022

Wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du, dass „12 von 12“ zu meinen Lieblings-Blogformaten zählt. Mein Ziel ist es, ein digitales Augenblicks-Tagebuch zu schaffen. Der 12. jeden Monats soll aus der Gleichförmigkeit der Tage herausstechen.

Am 12. Juli 2022 haben mein Mann und ich einen Ausflug nach Heiligenkreuz und Mayerling unternommen. Der „12 von 12“-Artikel im Juli stand unter dem Motto „k.u.k.u.k“. Kaiserlich, königlich und klerikal.

Es ist mir wieder einmal sehr klar geworden, wie sehr ich Geschichte(n) liebe. Ich habe viel im Vorfeld und auch im Nachgang recherchiert und einen tiefen Blick in die tragischen und skandalösen Geschehnisse rund um den Suizid von Kronprinz Rudolph geworfen. Hier kannst du den ganzen Artikel lesen:

4. Ausflug nach Wolkersdorf

Ich habe meine liebe Blogger-Kollegin Romy Pfyl im idyllischen Weinviertler Ort Wolkersdorf besucht. Romy ist Künstlerin, Cyanotypistin, Naturvermittlerin und Mentorin für Kunst & Natur.

Romy und Uli
Romy und Uli

Der Name des Ortes erinnert mich an einen jungen Lehrer, den ich in der Grundschule hatte und für den ich damals sehr geschwärmt habe. Herr Wolkerstorfer war meine erste unerwiderte Liebe. Ich sehe mich in meinem Zimmer sitzen, den Atlas studieren und den Ort Wolkersdorf suchen. Allein aus dem Grund, weil sein Name und der Ortsname so eine hohe Deckungsgleichheit haben.

Wolkersdorf liegt zwar sehr nah an Wien und ist sogar ein Heurigengebiet, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal in dieser idyllischen Kleinstadt war. Herr Wolkerstorfer und damit auch Wolkersdorf verloren über die Jahre ihren Glanz. Umso mehr freut es mich, dass ich Romy treffe, die mir ihre wunderbaren Kunstwerke zeigt und wir uns über das Bloggen und unser Business austauschen.

Obwohl unsere Business-Themen sehr unterschiedlich sind, haben wir doch viele Gemeinsamkeiten. Die wichtigste Übereinstimmung ist dieser positive Glaubenssatz:

Alles, was wir brauchen, haben wir schon in Fülle.

5. Vorschau auf August

Vom 1. bis zum 31. August 2022 wird es wieder eine Ausmist- und Minimalismus-Challenge in meiner Facebook-Gruppe geben. Wenn du noch nicht Teil dieser Gruppe bist, lade ich dich ganz herzlich ein, dazuzukommen und mitzumachen.

Wozu brauchst du einen Aufräumcoach? 7 Gründe!

Aufräumcoach Uli Pauer

Die Frage „Wozu brauche ich überhaupt einen Aufräumcoach?“ stellt mir so direkt fast niemand, aber ich sehe diese Frage manchmal in den Köpfen von potenziellen Klientinnen auftauchen. Wozu einen Coach engagieren und Geld ausgeben, wenn das Ausmisten und Aufräumen doch eine Tätigkeit ist, die wirklich jede und jeder können sollte? Schon kleinen Kindern wird aufgetragen: Jetzt räum doch mal dein Zimmer auf! Drohungen werden ausgesprochen: Wenn du keine Ordnung schaffst, gibt es heute kein Eis!

Alternativ kannst du auch ausmisten und entrümpeln lassen. Du kannst ein Unternehmen beauftragen oder die Sachen einfach deinen Nachkommen hinterlassen. So vermeidest du es, Entscheidungen zu treffen. Die treffen dann andere für dich.

Denn genau das bedeutet es, wenn du Ordnung schaffst:

Du ent-scheidest dich! Und das ist der Punkt, der oft so schwer fällt. Sich jetzt und endgültig zu entscheiden. Das ist der Schmerzpunkt für viele. Der Grund, warum der Schrank schnell wieder zugemacht wird und das Ausmisten auf irgendwann später verschoben wird. Genauso ist es mir auch lange Zeit gegangen.

Lesermeinung zum Standard-Artikel: Besitzen wir wirklich 10.000 Dinge?

Vielleicht würdest du ja gerne. Wäre dieses und jenes nicht gewesen, hättest du auch. Du sagst dir, dass du solltest und müsstest und auch könntest. Aber du tust es nicht! Denn du bist tief im Konjunktiv gefangen.

Lesermeinung zum Standard-Artikel: Besitzen wir wirklich 10.000 Dinge?

Du überlegst, mehr Stauraum anzuschaffen, den Ehemann gegen ein ordentlicheres Modell auszutauschen, die Kinder zur Adoption freizugeben oder einen Kredit für den Kauf eines größeren Hauses aufzunehmen. Bevor du zu so drastischen Maßnahmen greifst, solltest du dir Unterstützung in Form eines Aufräumcoaches holen.

Wie und wobei kann ich (als Aufräumcoach) dir helfen?

1. Als Aufräumcoach inspiriere ich dich, dein „WARUM“ zu finden

Wenn du mit dem Ausmisten beginnst, ist es wichtig, dein „WARUM“ zu finden.

Du magst jetzt denken:
Ich möchte sofort loslegen und keine wertvolle Zeit mit der Warum-Frage verschwenden.

Außerdem: Ist es nicht offensichtlich? Die Schränke sind prallgefüllt mit Sachen, die ich nicht verwende und wenn ich von einem Zimmer ins nächste gehen will, dann geht das nur im Slalom-Stil.
Wozu soll ich mich mit dem „Warum“ herumschlagen?

Die Antwort ist simpel: Aufräumen (im wahrsten Sinne des Wortes) ist weit mehr als nur ein paar Dinge in den Schrank zurückzulegen und andere zum Sperrmüll zu bringen oder zu verschenken. Mehr als Dinge zu sortieren und zu verstauen. Aufräumen und eine nachhaltig aufgeräumte Wohnung bedeuten eine Verhaltensänderung und einen neuen Lebensstil. Und um das zu erreichen, brauchst du sowohl einen Grund als auch ein Ziel oder eine Vision vor Augen. Ein Bild, das dir ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zaubert und dich so begeistert, dass du zu tanzen beginnen willst.

Es ist das Bild deines neuen Lebens ohne den alten Krempel!

Du bist auf einer wunderschönen Reise, aber leider schleppst du die ganze Zeit mehrere schwere Koffer mit dir herum. Drinnen sind Sachen, die du einmal gebraucht hast, jetzt aber nur noch Ballast für dich sind. Anstatt die Reise zu genießen und flexibel von Ort zu Ort zu reisen, musst du dich ständig um deine Koffer kümmern. Das Gepäck kostet dich zudem viel Geld, denn für jeden Transport musst du extra bezahlen. Viele großartige Möglichkeiten auf dieser Reise verpasst du, weil du so mit deinen Sachen beschäftigt bist. Vielleicht weißt du nicht einmal mehr, was in den Gepäckstücken drinnen ist. Du wirst unflexibel und dein Radius schränkt sich ein. So vergeht die Zeit.

Nun denke dir diese Reise ohne das schwere Gepäck. Wie du beschwingt und leicht alles erlebst, was dir Freude und Spaß bereitet. Wie du das Geld für den Gepäcktransport für dich selbst ausgibst oder für etwas Sinnvolleres sparst. Und wie du keine weitere Zeit mehr mit der Sorge um die Koffer verbrauchst. Wie deine Hände endlich frei sind!

Reise beschwingt und unbe-SCHWER-t durch dein Leben.

An diesem Bild deines neuen Lebens arbeiten wir. Dieses Bild – das so unendlich viel mehr beinhaltet – als nur ein paar freie Regalmeter – trägt und motiviert dich durch den gesamten Prozess. Daher ist es so wichtig, dieses Bild zu entwickeln.

Ohne dieses positive Bild passiert genau das, was so oft mit guten Vorsätzen passiert. Das „Leben“ kommt dazwischen. Die Vorsätze verlieren nach der ersten Euphorie des Neuen ihren Glanz und sie landen in der Prioritätenliste irgendwo unter ferner liefen, bevor du seufzend sagst: „Ich bin halt so. Ich kann keine Ordnung halten.“

Stimmt nicht. Diesen Glaubenssatz kannst du ebenfalls entsorgen. Du bist noch nicht dort, wo du sein möchtest. Aber nicht, weil „du halt so bist“, sondern weil du noch nicht die richtige Strategie anwendest.

2. Als Aufräumcoach unterstütze ich dich, deine Grundordnung zu schaffen

Vor einigen Jahren habe ich in einem Ratgeber folgenden Satz gelesen, der sich immer wieder bewahrheitet:

Gerümpel kann man nicht aufräumen!

Marla Cilley: Die magische Küchenspüle

Du kannst es drehen und wenden, wie du willst. Du kannst dir Ordnungssysteme besorgen und alles kunstvoll schlichten und nach Farben sortieren – aber im Endeffekt ist es immer dasselbe: Über kurz oder lang bricht diese Scheinordnung in sich zusammen und es schaut genauso aus wie vorher, wenn nicht sogar schlimmer.

Du kannst die überflüssigen Sachen in ein Self-Storage Lager bringen oder in den Keller verbannen, aber die nagenden Gedanken, dass es Dinge gibt, um die du dich irgendwann einmal kümmern musst, wirst du dennoch nicht abschütteln.

Im ersten Schritt beschäftigen wir uns daher immer mit dem Zuviel, denn dieses Zuviel gilt es, loszuwerden.

Papiere, bitte!

Ich bin keineswegs dagegen, Sachen zu ordnen oder nach Farben zu sortieren. Aber: Das ist der zweite Schritt, nachdem du gründlich ausgemistet hast. Viele Menschen machen den entscheidenden Fehler, sich sofort mit Feuereifer ins Sortieren zu stürzen und denken, ihr Problem mit den überflüssigen Dingen würde durch ein besseres Ordnungssystem gelöst. Das ist allerdings in den allermeisten Fällen ein Trugschluss.

Und manchmal auch eine Ausflucht, um keine Entscheidung treffen zu müssen.

3. Als Aufräumcoach helfe ich dir mit Tipps für die Entsorgung

Eine der Hauptursachen, warum erst gar nicht mit dem Ausmisten angefangen wird, ist die drohende Entsorgung. Du weißt, dass du viele Dinge nicht mehr brauchst und auch nicht mehr willst, aber wohin damit?

Verschenken? Wer kommt in Frage? Und was, wenn die Sachen niemand will?
Verkaufen? Wann zahlt es sich aus, auf diversen Verkaufsplattformen zu posten oder an Flohmärkten teilzunehmen?
Wegwerfen? Darfst du es dir zugestehen, Dinge „einfach“ wegzuwerfen oder bist du dann automatisch ein schlechter Mensch? Wie lange musst du versuchen, neuen Besitzerinnen für deine ausgemusterten Sachen zu finden?

So geht Entrümpelung NICHT!!!

Zum Thema „Entsorgen“ habe ich einen eigenen Blogartikel geschrieben, den ich dir hier verlinke. „Wohin mit den ausgemusterten Sachen“ beinhaltet viele gute Tipps, wie du die ausgemisteten Sachen schnell loswerden kannst.

Denn genau darum geht es, wenn die Dinge ausgemustert sind. Du sollst sie nicht weiter langfristig lagern, sondern sie flott und endgültig aus dem Haus bringen. Oft ist es aber so, dass sich hartnäckige Zwischenlager bilden und im schlimmsten Fall einen Teil deiner Wohnung okkupieren. Dann hast du zwar deine Regale und Schränke ausgemistet, die Ursache der Unordnung ist aber nicht beseitigt, sondern hat sich nur verschoben.

Damit das nicht so ist und du nicht nur halb entrümpelst, sondern ganz, dafür bin ich an deiner Seite.

4. Als Aufräumcoach bin ich da, wenn deine Motivation im Keller ist

Raus aus dem Keller! Das gilt sowohl für deine Motivation als auch das Zeug, das du dort lagerst.

Ich bin an deiner Seite, wenn du zweifelst und deine Motivation einmal niedrig ist. Dass die Motivation in den Keller sinken kann, ist ganz normal. Wichtig ist, dass dann jemand da ist, der dich unterstützt und du eine Struktur hast, an die du dich halten kannst. Alleine gibst du vielleicht entnervt auf. Viele abgebrochene Vorhaben (und Dinge, die jetzt unbenutzt herumstehen!) sind stumme Zeugen dafür. Aber wenn du ein smartes Programm hast und einen Ordnungscoach an deiner Seite, dann erreichst du Schritt für Schritt dein Ziel.

5. Als Aufräumcoach helfe ich dir, Routinen zu entwickeln

Wie bei jeder Verhaltensänderung geht es auch beim Ausmisten, Ordnung schaffen und Ordnung halten darum, dass sie „in Fleisch und Blut übergehen“. So wie Zähneputzen. Du überlegst dir auch nicht jeden Tag aufs Neue, ob du deine Zähne putzen sollst oder nicht. Du tust es einfach, ohne lange darüber nachzudenken.

Besser sofort wegwerfen, als jahrelang horten!

Als Aufräumcoach unterstütze ich dich doppelt: Erstens, dass du ins Tun kommst und zweitens, dass du motiviert dranbleibst. Das Dranbleiben ist mindestens genauso wichtig, wie eine Grundordnung zu schaffen. Wie beim Abnehmen gibt es auch beim Aufräumen und Ausmisten den berüchtigten Jo-Jo-Effekt. Dagegen helfen Routinen, die du gewissermaßen nebenbei erledigst und die dafür sorgen, dass deine Wohnung nicht nur einmal, sondern jederzeit aufgeräumt und ausgemistet ist.

6. Als Aufräumcoach berate ich dich dabei, eine neue Ordnung zu etablieren

Wenn die überflüssigen Dinge aus dem Haus sind, dann geht es darum, eine neue Ordnung zu schaffen. Jedes Ding bekommt ein fixes und zu ihm passendes Zuhause. Und nicht irgendein Zuhause, wo es eingequetscht auf seinen Einsatz wartet, sondern eine wunderschöne und komfortable Unterkunft mit genug Freiraum. Obdachlosigkeit, verzweifeltes Wühlen und Suchen wird der Vergangenheit angehören. 

Auch in sich zusammenbrechende Stapel gehören der Vergangenheit an.

7. Als Aufräumcoach helfe ich dir, die Konsumlügen zu durchschauen

Viele der Dinge, die sich jetzt in deinem Haushalt befinden, hast du wahrscheinlich selbst gekauft. Um eine Grundordnung zu schaffen, beginnst du auszumisten und zu entrümpeln. Erleichtert siehst du, wie sich die Regale und Schränke nach und nach leeren und eine neue Ordnung entsteht. Aber um diese Ordnung auch dauerhaft zu halten, musst du dir deine Konsumgewohnheiten genau anschauen, damit du verstehst, warum und welche Dinge es (immer wieder) in deinen Haushalt schaffen. Zum Thema „Konsum“ gibt es einen eigenen Blogartikel, den ich dir hier verlinke. Hier gehts zu „Vorsicht Konsumfalle!

Das Ziel ist eine Verhaltensänderung. Du besorgst nur noch die Sachen, die du brauchst und die du liebst. Du kaufst Dinge, weil sie dir einen dauerhaften Nutzen bringen und nicht nur ein schnelles Hochgefühl, das nach kurzer Zeit schon wieder verflogen ist. Außerdem lernst du, deine wahren Kosten dem erwarteten Nutzen gegenüberzustellen. Keine Sorge, dafür musst du kein Betriebswirtschaftsstudium beginnen, und es ist auch überhaupt nicht schwer. Ganz im Gegenteil, es wird dir ganz viel Spaß bereiten, künftig so zu denken und einkaufen zu gehen.

Fühlst du dich angesprochen? Möchtest du auch gerne ausmisten und zwar so richtig? Dann lass uns reden und vereinbare einen Termin mit mir.