Deine Regale, Kommoden und Kleiderbügel sind proppenvoll – nur für DICH ist nichts dabei? Dann hilft Kleiderschrank ausmisten!
Dabei mistest du nicht nur die Stücke aus, die du nicht mehr vewendest, sondern gleichzeitig die noch daran klebenden Emotionen. Ein Kleiderschrank mit vielen Stücken, die nicht (mehr) passen oder gefallen, kann dir schon am Morgen schlechte Laune und sogar Schuldgefühle bereiten.
Ein ordentlicher und gut sortierter Kleiderschrank schafft mehr Platz und erleichtert deinen Alltag und hilft dir, deinen individuellen Stil zu finden. Und er macht richtig gute Laune, wenn er nur mehr gut kombinierbare Lieblingsstücke enthält.
Außerdem weißt du immer ganz genau, wo jedes Kleidungsstück ist und du kannst in Sekundenschnelle das perfekte Outfit zusammenstellen. Ohne langes und mühsames Suchen und Herumwühlen und ohne dass die Kleiderstapel in sich zusammenfallen.
Lies weiter und bekomme eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du deinen Kleiderschrank effizient und stressfrei aussortierst.
Schritt 0: Vorarbeiten
Beschäftige dich mit der Wohin-Frage
Viele Ausmist-Versuche scheitern an der Wohin-Frage. Belasse es nicht dabei, diese Frage theoretisch und nur im Konjunktiv zu beantworten, sondern suche realistische Möglichkeiten, die gut für dich persönlich umsetzbar sind.
Aufgabe: Schreib dir einige Möglichkeiten auf und recherchiere lokale Organisationen (wie z.B. Obdachlosenheime, Sozialkaufhäuser), die sich über gut erhaltene Kleidungsstücke freuen.
Ziel: Die ausgemusterten Dinge sollen deinen Wohnraum möglichst schnell verlassen.
Folgende Varianten stehen dir grundsätzlich zur Verfügung:
- Verkaufen (z.B. über Kleinanzeigen)
- Verschenken (z.B. im Freundeskreis)
- Spenden (z.B. an karitative Organisationen oder für spezielle Zwecke)
- Recyceln der noch brauchbaren Materialien
Welche Möglichkeiten für dich infrage kommen, hängt sehr stark von der Zeit ab, die du für die Entsorgung aufbringen kannst und willst, aber auch von deinem Wohnort.
Stelle ausreichend Materialien zur Verfügung
Tipp: Bevor du mit dem Kleiderschrank ausmisten anfängst und deine Kleidungsstücke sortierst, stell ausreichend Boxen oder Taschen für die jeweiligen Varianten zur Verfügung.
Schritt 1: Definiere deine Subkategorien
Subkategorien können z.B. sein: Hosen, Blusen, T-Shirts, Röcke, Kleider, Jacken, etc.
Schritt 2: Bestimme pro Subkategorie eine Zahl
Die Zahl definiert die Anzahl der Kleidungsstücke, die du behalten willst. Keine Sorge, sie ist nicht in Stein gemeißelt. Sie soll dir nur als ungefähre Orientierung und als Obergrenze dienen.
Wie kommst du nun zu dieser Zahl, wirst du vielleicht fragen. Folgende Erwägungen können einfließen:
Deine Vorlieben
Ich trage z.B. am liebsten Hosen, d.h. in dieser Subkategorie ist meine Anzahl höher, als bei den Kleidern, wo ich gerade einmal zwei – eines für den Sommer und eines für den Winter – besitze.
Deine Wäsche
- Wie oft wäschst du?
- Trennst du die Wäsche akkurat oder wird alles gemeinsam gewaschen?
Mir ist es wichtig, dass ich die Waschmaschine sinnvoll einsetzen kann. So habe ich mich z.B. von allen weißen Kleidungsstücken getrennt, denn damit erspare ich mir die weiße Wäsche und einen Waschgang, wo die Waschmaschine nur zu maximal 1/4 voll war. Ich habe sämtliche Kleidungsstücke weggegeben, die eine Sonderbehandlung, wie Handwäsche benötigen.
Ich bügle nicht. Diese Tätigkeit habe ich schon vor vielen Jahren minimalisiert. Alle Kleidungsstücke, die gebügelt werden müssten, habe ich weggegeben.
Deine Gewohnheiten und dein Tagesablauf
- Brauchst du Arbeitskleidung?
- Reist du viel und wie viel Kleidung benötigst du dafür?
- Brauchst du Sportbekleidung?
Schritt 3: Finde deine Lieblingsstücke (im Kopf)
Du solltest darauf achten, nicht (extrem) über die vorher definierte Zahl zu gelangen.
Mach ein Gedankenspiel: Welche Kleidungsstücke würdest du auf jeden Fall in deinen Koffer packen, wenn du für eine lange Reise aufbrechen würdest?
Schritt 4: Räume deine Lieblingsstücke aus dem Schrank
Deine Lieblingsstücke willst du behalten, daher musterst du sie im „positiven“ Sinn aus, d.h. beim Kleiderschrank ausmisten, legst du sie vorweg beiseite. Wichtig ist, dass diese Sachen wirklich in die Kategorie „Lieblingsstücke“ fallen und du sie in Gebrauch hast. Ein Kleidungsstück ist „schön“ oder war „teuer“ oder ist eine „Erinnerung“, aber du hast es jahrelang nicht mehr getragen? Dann gehört es nicht in die Kategorie „Lieblingsstücke“.
Schritt 5: Räume alle Sachen aus dem Kleiderschrank
Jetzt geht’s zur Sache! Je nachdem, wie groß dein Kleiderschrank ist und wie viele Kleidungsstücke du hast, räumst du entweder den ganzen Schrank aus oder einen Teil davon. Sortiere deine Sachen nach den vorher definierten Kategorien.
Solltest du Dinge im Kleiderschrank verwahren, die dort gar nicht hingehören, gib sie in eine eigene Box oder einen eigenen Bereich. Kümmere dich darum später. Jetzt sind deine Kleidungsstücke dran.
Schritt 6: Die Entscheidung
Kleiderschrank radikal ausmisten
Alles, was es nicht in den Status „Lieblingsstücke“ fällt, kann entsorgt (verschenkt, verkauft oder weggeworfen) werden.
Kleiderschrank ausmisten light
Du gehst die Kleidungsstücke (die nicht den Status „Favoriten“ bekommen haben) durch und trennst dich sehr großzügig von den meisten der verbliebenen Dinge. Du weißt, deine Lieblingsstücke sind hier nicht dabei! Wovon du dich trennen solltest, sind folgende Sachen:
- Zu klein oder zu groß
- Zwickt oder kratzt
- Kaputt (es sei denn, du hast konkrete Pläne, es zu reparieren oder reparieren zu lassen)
- Einzelstücke (z.B. Bluse, die zu keiner Hose oder Rock passt)
- In den letzten Jahren nie im Gebrauch (sei ehrlich zu dir selbst!)
- Sind zwar „schön“ und „edel“, du magst sie aber trotzdem nicht anziehen
- Gehören zu einem Fantasy Self (aus der Vergangenheit oder der Zukunft)
- Machen dir schlechte Laune oder bringen negative Erinnerungen hervor
Zusatz-Tipp für jeden Tag: Wenn dir solche Kleidungsstücke in die Hände fallen (selbst wenn du gar keine große Ausmist-Aktion geplant hast) – trenne dich sofort von ihnen! Leg sie nicht wieder in den Schrank zurück. Jedes unnötige Ding, das dich verlässt, ist ein Ding weniger.
Schritt 7: Reinige den Schrank gründlich
Zum Kleiderschrank ausmisten gehört auch dazu, ihn gründlich zu reinigen. Du wirst sehen, das macht einen großen Unterschied. Es ist viel schwieriger, ungeliebtes Zeug in einen gereinigten Schrank einzuräumen. Solltest du bei Schritt 6 zu großzügig gewesen sein, wird dir der saubere Schrank ein Signal geben, noch weitere Kleidungsstücke wegzugeben.
Schritt 8: Sortiere deine verbliebenen Kleidungsstücke ein
Kleiderschrank ausmisten ist geschafft! Du hast dich von vielen Kleidungsstücken getrennt und es ist genug Platz für deine Lieblingsstücke. Bedenke stets, deine Dinge möchten es gemütlich haben und nicht so eingequetscht sein, wie die Fahrgäste in der Tokioter U-Bahn zur Rushhour, die noch einen Oshiya (Schieber, Drücker) benötigen.
Tipp 1: Die Kleidungsstücke, die auf keinen Kleiderbügel kommen, kannst du rollen. So hast du einen viel besseren Überblick und kannst wesentlich besser die Ordnung bewahren. Versuch es einfach einmal.
Tipp 2: Hänge die Kleiderbügel verkehrt herum in den Schrank. Sobald du ein Kleidungsstück anziehst, drehst du den Bügel in die richtige Richtung. So siehst du (z.B. nach einem Jahr) auf einen Blick, welche Sachen du angezogen hast und welche nicht. Das ist besonders wichtig, wenn es „Vielleicht-Stücke“ in den Schrank geschafft haben. Diese Methode wird dir die Entscheidung beim nächsten Kleiderschrank-Check sehr erleichtern.
Schritt 9: Entferne die ausgemusterten Kleidungsstücke
Entferne die ausgemusterten Kleidungsstücke so rasch wie möglich. Es sollen keine langfristigen Zwischenlager in deinem Wohnbereich entstehen.
Tipp 1: Wenn dir Schnelligkeit wichtig ist, halte dich nicht mit Verkaufen auf bzw. wenn du verkaufen willst, dann in Bausch und Bogen.
Tipp 2: DU entscheidest über DEINE Sachen. Lass dich nicht von Aussagen wie: „WAS!!!! Dieses tolle Teil willst du weggeben?“ in die Irre leiten. Am besten, du bringst die ausgemusterten Kleidungsstücke aus dem Haus, BEVOR Familienmitglieder ihre Ansichten zu DEINER Kleidung kundtun können!
Tipp 3: Was im Sack drinnen ist, bleibt drinnen. Stelle deine Entscheidungen nicht ständig wieder infrage. Kleiderschrank ausmisten (und andere Bereiche ebenso) = angewandte Entscheidungsfindung!
Schritt 10 (optional): Analyse
Zu welcher Kategorie gehören die Sachen, die beim Kleiderschrank ausmisten in den Stapel „Weggeben“ gekommen sind?
- Passen nicht mehr (zu groß/zu klein)
- Sind durch das viele Tragen bzw. Waschen unansehnlich oder kaputt geworden
- Haben dir einmal gefallen, aber jetzt nicht mehr
- Fehlkäufe
- Spontankäufe
- Geschenke
Wenn du viele Kleidungsstücke der letzten 3 Kategorien hast, vielleicht sogar Kleidungsstücke, die du nie getragen hast und an denen noch das Preisschild klebt, dann kommst das höchstwahrscheinlich daher, dass es dir schwerfällt „nein“ zu sagen und du eine impulsive Käuferin bist.
Deine Zukunftsstrategie
Kaufe bewusst ein, setze auf zeitlose Mode und Basics und achte auf gute Materialien. Stelle die Qualität deiner Kleidungsstücke über die Quantität.
Gestalte das Innere deines Kleiderschranks (z.B. durch Boxen) so, dass die Lagerung funktional und leicht zugänglich ist.
Das Kleiderschrank ausmisten ist zwar keine einmalige Angelegenheit; es wird allerdings von Mal zu Mal leichter und geht schneller. Zweimal im Jahr ist es empfehlenswert, wieder eine kleine Ausmist-Aktion zu starten. Regelmäßiges Ausmisten fördert deine langfristige Ordnung.
Zusammenfassung
- Vorbereitung
- Zeit im Kalender eintragen
- Materialienzur Verfügung stellen (Boxen, Taschen, Reinigungsmaterial, usw.)
- Liste erstellen, wohin die ausgemusterten Sachen kommen können
- Perfektionismusgedanken zuerst entsorgen
- Durchführung
- Ausräumen
- Lieblingsstücke beiseitelegen
- Subkategorien ausmisten
- Großzügig ausmustern (alles, was du nicht mehr im Schrank haben willst)
- In die jeweiligen Boxen und Taschen einsortieren
- Kleiderschrank reinigen
- Kleiderschrank mit deinen Lieblingsstücken neu einräumen und ordnen
- Die ausgemusterten Sachen aus deinem Wohnbereich bringen
- Dir auf die Schulter klopfen und dich freuen!
- Nachbearbeitung
- Woher kommen die ausgemusterten Stücke
- Welche Schlussfolgerungen ziehst du daraus
- Was wirst du in Zukunft anders und besser machen
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Verkaufen? Verschenken? Spenden? Recyceln? Was ist wofür und für wen geeignet? Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Entgehe der Konsumfalle, durchschaue die Fallstricke der Werbeindustrie und navigiere zielsicher durch Schnäppchenangebote, künstliche Verknappung und andere Manipulationen.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg sind und ein Dorn im Auge.
Willst du gleich loszulegen?
Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.