Sonntag, der 12. Juni 2022 ist der 163. Tag des gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 202 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist sommerlich heiß.
#01: Tarot: Der Teufel und der Ritter der Kelche
Normalerweise ziehe ich die XII – den Gehängten. Heute haben mich aber der Teufel und der Ritter der Kelche angelacht. Sie erinnern mich sofort an die vielen unerwünschten Instagram-Follower, die schleimige Texte wie folgenden verbreiten: „Ich grüße dich, Schönheit vom Himmel; tatsächlich bist du der fehlende Engel vom Himmel und deine Schönheit übertrifft meine Vorstellungskraft!“
#02: Die blaue Phase
Das Schlafzimmer, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2022. Heute ist der 12. Juni und ich bin wieder auf meiner 12von12-Mission unterwegs, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und Zivilisationen. Viele Kilometer von Wien entfernt dringen wir mit Zug und Bus in die Galaxie Wachau vor. So der Plan.
#03: Brutzelnder Speck fürs Sonntagsfrühstück
Um uns ausreichend für unsere Mission zu stärken, gibt es zusätzlich zu den Scrambled Eggs noch Speck. Dazu für meinen Mann einen English Muffin, für mich ein gutes Bio-Dinkelbrot – und natürlich ausreichend Kaffee für uns beide.
#04: Bushaltestelle 13A – Man in Red
Wir sind – trotz Baustelle – noch hoffnungsfroh und machen uns mit dem 13A auf zum Hauptbahnhof. Zu spät bemerke ich, dass mein Mann das „Merry Christmas“ Hawaii Shirt angezogen hat. Ob das mal gutgeht? Unsere Reise ist komplex, sehr komplex. Wien zu verlassen, sollte man sich wirklich gut überlegen. In den Galaxien außerhalb der Stadtgrenzen hat man mit gefährlichem Stoppismus und Langsameritis zu kämpfen.
Unser engagierter Plan sieht folgendermaßen aus:
Railjet von Wien nach St. Pölten (nur 5 Minuten Zeit zum Umsteigen!) Regionalzug von St. Pölten nach Melk Bus von Melk nach Emmersdorf Gemütliche Wanderung (ca. 3 Stunden) von Emmersdorf zurück nach Melk Schiff von Melk nach Krems Nächstbester Zug zurück von Krems nach Wien
Leider wird unser Vorhaben bereits in St. Pölten durchkreuzt, da anstelle des Regionalzugs in Richtung Amstetten der Regionalzug in Richtung Horn am Gleis steht und wir diesen – trotz einiger Bedenken – wagemutig besteigen. 35 Minuten später sind wir in Krems, mit dem neuen Plan nach Dürnstein zu wandern.
#05: Krems mit Blumenschmuck
Nichts gegen Krems, aber Krems ist nicht Melk und auch nicht Emmersdorf und schon gar nicht Wien. Wie alle lieblichen kleinen Orte fühlt sich auch Krems an einem Sonntag wie ausgestorben an. Daran ändern auch die Touristen nichts, die hier in der wunderschönen Altstadt unterwegs sind.
#06: Ein passendes Vatertagsgeschenk?
Bedauerlicherweise ist der Laden geschlossen, sonst hätte ich sicher meinen Vorrat an Pfefferspray aufgefüllt.
#07: Blick auf Krems
Vom Kreuzberg, den wir über Umwege erreichen, hat man einen fantastischen Blick auf Krems und auf die Donau. Wir gehen rauf und wieder runter und bemühen uns, dem Wanderweg nach Dürnstein zu folgen, aber sowohl die Beschilderung als auch die Beschreibung des Welterbesteigs lassen sehr zu wünschen übrig.
#08: Das Leben in Stein
Nicht jeder kommt in der Justizanstalt Krems/Stein unter, manche müssen sich auch eine Wohnung nehmen. Stein ist Österreichs größte Strafvollzugsanstalt und in ihr befinden sich ausschließlich männliche Strafgefangene mit einer Haftzeit von über 18 Monaten bis lebenslang. Wir fühlen uns ebenfalls gefangen in dieser Stadt, die wir bislang vergeblich versuchen zu verlassen.
#09: Durchs Gestrüpp
Wir machen einen letzten Versuch den Wanderweg nach Dürnstein zu finden, der auch wirklich ein Weg und nicht eine asphaltierte Straße ist. Fast schaut es so aus, als wären wir erfolgreich, aber am Ende treffen wir wieder auf die Straße und nach fast drei Stunden Herumirren reicht es uns jetzt. Wir geben auf. Und gerade dann ist uns das Glück hold und wir sehen das Schild zum Weingut Mayer-Resch.
#10: Enttäuscht
Noch ist mir die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Aber das ändert sich bald. Beim Mayer-Resch gibt es einen fantastischen Grünen Veltliner und wir bestellen auch noch zwei Brote mit Schweinsbraten und Geselchtem. Nach fast drei Stunden bergauf und bergab und im Kreis herum endlich ein Lichtblick. So gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof.
#11: Zurück in die Heimatgalaxie
Wir befinden uns im Regionalzug nach St. Pölten. Ich bin erleichtert, dass wir uns wieder in Richtung Wien bewegen, auch wenn wir in einer uralten, fast schon historisch anmutenden Garnitur sitzen. Ich wusste nicht, dass es diese altertümlichen Wagons überhaupt noch gibt und dachte, diese wären schon längst verschrottet.
#12: Wien Hauptbahnhof
Wir sind gesund und glücklich wieder zurück in Wien, unserer Heimatstadt. Den Heurigen-Ausflug nach Krems hätten wir wesentlich einfacher gestalten können. Nun fahren wir in unsere Wohnung, um den weiteren Abend entspannt ausklingen zu lassen.
Der Monat Mai stand ganz im Zeichen des Bloggens. Insgesamt habe ich zwar „nur“ zwei Artikel veröffentlicht, aber mit diesen beiden Artikeln bin ich sehr zufrieden. Der 12von12-Artikel vom 12. Mai 2022 markiert das 1-jährige Jubiläum der 12von12-Serie und nach 12 mal 12von12 habe ich dieses Format für mich perfektioniert. Für den Artikel „Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Minimalistin“ habe ich ganz tief in meiner Vergangenheit gegraben, was sowohl emotional belastend als auch befreiend war.
Die Challenge Boom Boom Blog
Challenge, die Zweite: Nachdem ich schon voriges Jahr an der „Boom Boom Blog“ Challenge von Judit Peters aka Sympatexter teilgenommen hatte, war es auch dieses Jahr selbstverständlich für mich, den Challenge-Artikel zu schreiben. Als ich jedoch das Thema hörte: „Wie ich wurde, was ich bin“, war ich erst einmal gar nicht begeistert. Schon wieder ein persönlicher Artikel, dachte ich mir.
Herausgekommen ist aber einer meiner besten und wichtigsten Artikel, seit ich blogge. Dieser Artikel hat mir auch viel Klarheit gegeben. Und es ist der Artikel, auf den ich bisher die meiste Resonanz und die meisten Kommentare bekommen habe.
Das Landleben und das Aufwachsen in einem kleinen konservativen Ort mit starren Strukturen hat meine Einstellung zu „Dingen“ nachhaltig geprägt. Hier habe ich gelernt: Trenne dich von allem, was nur Ballast ist und dich an einem Ort festhält!
Ausflug an die Riviera
Nachdem wir (d. h. mein Mann und ich) die letzten zwei Jahre wenig gereist sind, sind wir im Mai zu einem Kurzurlaub an die französische Riviera aufgebrochen. Der Anlass war, dass unser Enkel Julian einen Festivalpass für die Filmfestspiele in Cannes gewonnen hatte und wir uns mit ihm treffen wollten. Und nach der anstrengenden Challenge-Woche waren die paar Tage in Nizza eine willkommene Abwechslung.
Damit ich ihn jederzeit (auch in einer großen Menschenmenge) wieder finden kann, hat mein Mann praktischerweise dieses Hemd in Magenta getragen. Im Hintergrund sitzt ein zerstückelter Teenager, was meistens passiert, wenn nicht ich selbst das Foto mache.
Mein persönliches Highlight war der Ausflug nach Saint-Paul-de-Vence. Das ist ein romantischer Ort im Department Alpes-Maritime, der im Laufe der Zeit viele bekannte Künstler beherbergte, die sich hier von der besonderen Stimmung inspirieren ließen. So zum Beispiel Matisse, Modigliani und Marc Chagall, der auch hier im örtlichen Friedhof begraben liegt. Wir schlenderten durch malerische Gassen, bestaunten Häuser und Galerien mit bunt lackierten Fensterläden und die vielen bepflanzten Blumenkübel.
Saint-Paul-de-Vence liegt auf einer malerischen Anhöhe.
Idylle ist zerbrechlich und es kommt auf den Blickwinkel an. Das will ich auch immer in meinen Blog-Artikeln und Blog-Bildern vermitteln. Daher liebe ich das Blog-Format 12von12 so. Und natürlich meine Grau-Serie-Artikel, wie „17 Shades of Grey: Das graue Wien„.
Affiliate für Judith Peters
Ich habe auch schon im vergangenen Jahr Judiths Kurse empfohlen, aber für die Challenge und auch für die neue Ausgabe von „The Blog Bang“ habe ich mich entschlossen, eine viel aktivere Affiliate Partnerin zu sein, als zuvor. Mein Ziel (neben der Empfehlung natürlich) war es, mit einfachen Mitteln und alltäglichen Bildern kreative Social Media Postings zu gestalten, die einen gewissen WOW-Effekt haben und eine Kombination aus meinem eigenen mit dem Wiener Schmäh darstellen. Genauso wie bei meinen Blog-Artikeln möchte ich auch mit den Social Media Posts meine Leserinnen zum Lachen, aber auch zum Nachdenken bringen.
Wie praktisch, einen feschen jungen Mann für eine Fotosession zur Verfügung zu haben. Mein Beitrag begann so: „Voriges Jahr: Ich habe „The Blog Bang“ gebucht. Dieses Jahr: Ich bin als gefeierte Autorin in Cannes. Mit dem Privatflugzeug angereist, Limo wartet schon am Flughafen, Villa mit Riviera-Blick, gekleidet in Versace, …“
Viel zu viele Online-Kurse werben so ähnlich. Buche XY und in Nullkommanichts machst du 6-stellige Launches. Dann wird noch das Luxusleben aufgezählt, das angeblich schon wartet, wenn man nur zuerst für den magischen XY-Kurs tief in die Tasche greift. Und das alles geht ganz leicht! Für mich ist „leicht“ zu einem Unwort verkommen. Durch gutes Coaching oder Mentoring können Dinge leichter gehen, aber Zauberstab-Wedeln-leicht? Daran habe ich meine Zweifel.
Weil Judith eben nicht auf dieser „ich-verspreche-mal-das-Blaue-vom Himmel“-Schiene fährt und ich aus eigener Erfahrung weiß, welch ausgeklügeltes Konzept hinter ihren Kursen steht, war es für mich eine große Freude, Affiliate für sie zu sein.
Im Vorfeld der Challenge habe ich Judith auch interviewt. Obwohl ich zuerst ein wenig nervös war, hatte ich riesigen Spaß dabei. Ich habe mich sehr gut auf das Interview vorbereitet und Judith Fragen gestellt, die ihr so noch nicht gestellt worden waren. Wir teilen ja die Leidenschaft für Minimalismus: Judith mit ihren 1-Wort-Artikeln, besser bekannt als „Wort des Tages“ und ich mit meinem minimalistischen Lebensstil. Was lag also näher, sie zu Begriffen wie Müllionen, Rabatttanten und Emanzonen sowie ihren Sommerkurs „Müllrobics“ zu befragen, wo sie auch auf den Wegputzismus eingeht. Leider hatte ich einen „Bad Hair Day“. Dennoch gibt es das Interview hier zum Anschauen:
Was sonst im Mai noch los war
Ich habe endlich mein Büro neu gestaltet.
Das Bild im Bild ist schon einige Jahre alt – damals hatte ich noch eine Kurzhaarfrisur.
Ich habe einen wunderbaren12von12-Artikelgeschrieben und damit am 12.5.2022 das 1-jährige Jubiläum von 12von12 gefeiert, d.h. 12 mal 12von12 = 144 Einblicke in den jeweils 12. des Monats.
Ich habe bei Susanne Heines #farbkreisreise mitgemacht und hatte den Eindruck, dass Wien schon mehr Violett als Rot ist. Im Juni ist übrigens die Farbe Blau dran.
Ich habe den Autor Gert Heidenreich entdeckt. Das Hörbuch „Im Dunkel der Zeit“ ist ein wahrer sprachlicher Leckerbissen. Ich mag so schräge Charaktere, wie den grauhaarigen Kriminalkommissar Alexander Swoboda, der im fiktiven Zungen an der Nelda Mordfälle löst. Nicht jeder dort ist ihm seine neue Liebe vergönnt, wie man aus dem folgenden Text schließen kann:
„So sah ich euch stehen, ein nettes angejahrtes Paar. Man möchte neidisch werden, auf so viel trauliche Alterserotik. Aber man wird es nicht. Man möchte nicht in den Hängenden Gärten der Semiramis spazieren gehen, sondern zwischen Auroras frisch aufgegangenen Hügeln. Und deinen gewiss ausrundenden Speckgürtel Alex, der auch mit gewagtem Euphemismus nicht mehr als poignée d’amour zu bezeichnen wäre. Wer will denn sowas um die Hüften tragen?
Sieht sie deine Altmännerbrüstchen schlackern, deine Hamsterwangen fallen, wenn du dich auf sie beugst?“
Alterserotik mit Altmännerbrüstchen und Hamsterwangen klassifizieren jedenfalls für eine glatte 5-Sterne-Bewertung!
Worauf ich mich im Juni freue
Am 10.6.2022 findet in Wien wieder die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Ein jährlicher Fixpunkt ist für uns der Heiligenkreuzerhof. Dort gab es in den vergangenen Jahren köstliche Wildbratwürstel, aufgetischt von den Heiligenkreuzer Zisterziensermönchen und das fantastische Bier des Stiftes Aigen-Schlägl. Ich hoffe sehr, dass dies auch heuer wieder der Fall sein wird. Natürlich kann man auch die normalerweise nicht zugängliche Bernardikapelle besuchen. Diesen Programmpunkt haben wir jedoch schon vor Jahren abgehakt, daher können wir uns voll und ganz auf die Kulinarik konzentrieren.
Sowohl humorvoll als auch hochprozentig geht es in der Gustav-Adolf-Kirche weiter. Hier gibt es ein Kabarett-Programm mit Liedern im Stil vonGeorg Kreislersschwarzem Humor, Sketches mit Loriots ironischen Alltagssituationen und zum drüber Streuen die wortspielreichen Reime von Heinz Erhard. Das alles kann man mit besonderen Cocktails, wie z. B. „Jesus on the Beach“ oder „Pina Hebraica“ genießen.
Es gibt auch ernsthaftere Angebote. Aber wer mich kennt, weiß sicher, wohin es mich zieht.
Es ist ein kalter Apriltag, an dem ich das Licht der Welt erblicke. Ich hätte ein Junge werden sollen, wenn es nach meinem Vater gegangen wäre. Ein Wunsch, der ihm weder an meinem Geburtstag noch später erfüllt wird, denn ein Sohn wird sich nie einstellen. Der Wunsch meiner Mutter hingegen wird Realität. Mein Leben am Land mit den 3K (Kirche, Küche, Kinder) scheint vorgezeichnet, aber es wird nicht so kommen. Ich bin die Erste in der Familie, die studiert, die Erste, die nach Wien zieht, die Erste, die eine eigene Wohnung hat und auch die Erste, die sich scheiden lässt. So etwas hat es in meiner Familie bisher nicht gegeben, weder für die Frauen noch die Männer.
Wer oder was bin ich? Es ist eine komplexe Frage, denn ich habe viele Rollen und es gibt viele unterschiedliche Einflüsse, die bedeutsam sind. Ein wichtiger Aspekt in meinem Leben ist der Minimalismus und mein Weg zum Minimalismus beginnt schon sehr früh.
Wegziehen
Im Alter von vier oder fünf Jahren entschließe ich mich, meinen Heimatort zu verlassen. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich im Garten meiner Nachbarinnen stehe und Blumen in ihre Teile zerlege. „Hier werde ich nicht bleiben“, sage ich zu mir selbst. Auch 50 Jahre später habe ich diese Blumen noch genau vor Augen. Sie heißen Tränendes Herz.
Viele Jahre später sehe ich den Film „Der Knochenmann.“ Am Ende gibt es eine Szene, wo der Detektiv Brenner (gespielt von Josef Hader) nach einem anstrengenden Einsatz nach Wien zurückfährt. Auf der Südosttangente bittet er seinen Freund am Pannenstreifen zu halten. Er steigt aus und in der Hand hält er eine Plastiktüte, wo sein abgetrennter Finger auf schmelzenden Eiswürfeln wartet, wieder angenäht zu werden. Genussvoll atmet er die Luft der vorbei donnernden Lastwagen und Autos ein und sagt: „Endlich zu Hause!“ Genauso fühle ich mich, als ich in Wien ankomme. Und genauso fühle ich mich immer wieder, wenn ich nach Wien zurückkehre. Diese Stadt ist meine Heimat.
Ich liebe diesen Blick auf Wien! Meine grüne Heimatstadt an der blauen Donau!
Lernen
Im Vorschulalter ist es schwierig, allein ein neues Leben an einem anderen Ort zu beginnen. Das wird noch einige Jahre dauern. Die Zeit dazwischen vertreibe ich mir mit Lernen und Lesen. Denn eines ist mir klar und das lange bevor ich überhaupt weiß, was Feminismus ist: Für ein unabhängiges und eigenständiges Leben brauche ich eine gute Ausbildung. Um mich herum höre ich Aussagen wie: „Mädchen brauchen gar keine weiterführende Schule besuchen – sie heiraten sowieso und bekommen Kinder!“ Und wenn Ausbildung, dann am besten eine Haushaltsschule.
Er hod a klanes Häusl in der greanen Au Er hod a guten Posten und a dicke siaße Frau …
Ich sprüh’s auf jede Häuserwand Ich such‘ den schönsten Mann im Land …
Dass ich den in meiner Umgebung schwer finden werde, ist mir auch klar. Meine Ideen sind hier nicht besonders populär.
Ich will raus aus der Enge einer konservativen kleinbürgerlichen und -bäuerlichen Umgebung. Am besten geht das mit leichtem Gepäck, einer guten Ausbildung und Geld am Konto. Das kleine Samenkorn Minimalismus ist gelegt und wächst zusammen mit meinem Wunsch wegzugehen, lange bevor ich diesen Begriff überhaupt zum ersten Mal höre. Ich konzentriere mich fortan auf Bildung und Kapital.
Nicht mein Ziel – begraben zwischen Dingen und Verpflichtungen! Meine Zukunft ist in der grünen Stadt.
1969 komme ich in die örtliche Volksschule. Ich bin sehr wissbegierig. Ich stelle meinen Lehrern ständig viele „warum“-Fragen und beschäftige mich mit jedem Begriff, der für mich neu ist. Der Religionslehrer erzählt uns mit bewegter Stimme von „Gnade“. Ich will wissen, was das genau ist. Wir sollen Adam, Eva und die Schlange zeichnen. Ich will wissen, warum es schlecht sei, Gut und Böse erkennen zu wollen. Er erzählt uns die Geschichte von David und Bathseba. Ich will wissen, was aus Davids erster Frau geworden ist. Er spricht von der Erlösung am Kreuz. Ich will wissen, wie genau wir nun erlöst sind. Meine Mutter wird in die Schule zitiert. Das Kind fragt zu viel. Davon lasse ich mich jedoch nicht aufhalten. Auch wenn analytisches Denken hier mit Misstrauen betrachtet wird, genau das ist und bleibt meine Stärke.
Skeptische Engel
Lesen, lesen und nochmals lesen
In meiner Familie wird nicht gelesen. Aus sehr unterschiedlichen Gründen. Im Haushalt gibt genau ein Buch: Das Neue Testament, in dem auf der Seite 1 die Namen meiner Eltern und ihr Hochzeitsdatum angeführt ist. Sie haben es anlässlich ihrer Heirat geschenkt bekommen.
Das Neue Testament, das meine Eltern geschenkt bekommen haben. Ich fange früh an, mich mit Religion zu beschäftigen.
Ich lese grundsätzlich alles, was die örtliche Bücherei zu bieten hat. Jugend- und Liebesromane langweilen mich rasch und daher wende ich mich schon in sehr jungen Jahren der Kriminalliteratur zu.
Bei diesem Genre kann ich nach Herzenslust den Fragen nach dem „Wer“, „Wie“ und vor allem dem „Warum“ nachgehen und meine analytischen Fähigkeiten schärfen.
Kriminalliteratur
Ich beginne mit Agatha Christie. Auf den ersten Blick erscheint ihre Protagonistin Jane Marple wie eine harmlose alte Jungfer und gar nicht wie eine Emanze. Auf den zweiten Blick sie ist aber weitaus scharfsinniger und tiefgründiger als erwartet. Und genau das ist ihre Stärke, zusammen mit ihrer Superwaffe, dem Strickzeug.
Rettung in der Kindheit: Bücher! (Foto: Jeremy Horvatin on Unsplash)
Inspektor: Ich glaube, nur ein Weibergehirn und bloß auch nur Ihres konnte auf sowas kommen! Miss Marple: Es mag Sie irritieren, Herr Inspektor, dass weibliche Gehirne manchmal dem männlichen überlegen sind, doch Sie müssen sich nun leider damit abfinden!
Ebenso wie Jane Marple ist auch die Privatdetektivin Kinsey Millhone ohne Anhang und daher flexibel. Besitztümer würden sie nur stören und wie Ballast an ihr kleben.
Mein Apartment ist klein. Ich habe keine Haustiere. Ich habe keine Zimmerpflanzen. Ich bin viel unterwegs, und da lasse ich nicht gern etwas zurück.
Ein großes Haus, voll mit Sachen, ist von Kindheit an nicht mein Wunsch und wird es wohl auch in Zukunft nie auf mein Visionboard schaffen. Schon in jungen Jahren ist mir klar: Je mehr Besitz, desto mehr Zeit geht in die Verwaltung dieses Besitzes auf. Ich möchte nur Dinge, die mir sowohl Freude bereiten als auch nützlich sind und wenig von meiner Zeit beanspruchen. Die einer kritischen Kosten-Nutzen-Analyse standhalten. Da kann die Werbung noch so viele Milliarden ausgeben, eines glaube ich nicht: Dass man Emotionen käuflich erwerben kann.
Auf die Frage, warum er (außer einer faltbaren Zahnbürste und den Kleidern am Leib) keine Besitztümer hat, antwortet Jack Reacher:
Slippery slope. I carry a spare shirt, pretty soon I’m carrying spare pants. Then I’d need a suitcase. Next thing I know, I’ve got a house and a car and a savings plan and I’m filling out all kinds of forms.
Im Gegensatz zu Jack Reacher werfe ich meine Kleidung nach Gebrauch nicht weg. Ich besitze eine Waschmaschine. Aber den Grundsatz dahinter verstehe ich gut: Je mehr man hat, desto mehr Ballast schleppt man mit sich herum, desto weniger flexibel wird man.
Habgier und Streit: Verbrechen in der Nachbarschaft
Ich bin fünf Jahre alt und meine Mutter hat die Kronen Zeitung gekauft. Das ist etwas Besonderes. Normalerweise gibt es bei uns keine Zeitung. Aber Mord und Selbstmord haben es auch in unseren kleinen Ort geschafft und damit in die auflagenstärkste Zeitung Österreichs, die meine Mutter nun in ihren Händen hält. Das Opfer und ihr Mörder sind meiner Mutter gut bekannt, waren sie doch erst ein paar Tage zuvor bei uns im Haus.
Familienstreitigkeiten. Jung und Alt. Wenn ich an meine Kindheit und Jugend zurückdenke, dann ist Familienzwist zwischen den Generationen ein allgegenwärtiges Thema. Es geht dabei immer um Macht und Besitz, um einen Kampf zwischen Jung und Alt. „Die Alten“ übergeben „den Jungen“ Haus und Hof. Aber das Zusammenleben funktioniert in den wenigsten Fällen. Es wird von beiden Seiten viel erwartet. Hilfe, Dankbarkeit, Pflege, Geld, Bewahrung der Traditionen, Unterordnung.
Die heile Familie ist oft nicht so heil.
Im Dorf meiner Kindheit ist Besitz alles. Um zu besitzen, bleibt man. Eher wird sogar das eigene Leben ruiniert, als diesen Besitz zurückzulassen. Es ist undenkbar, zu gehen. „Wohin soll ich denn gehen?„, fragen sich außerdem viele Frauen in meiner Kindheit und bleiben Jahr um Jahr, bis es zu spät ist. Viele dieser Frauen haben kein Geld und keine Ausbildung, dafür einen gewalttätigen Ehemann, eine Schar Kinder, pflegebedürftige Schwiegereltern und die schwere Arbeit am Bauernhof. Sie arbeiten von Früh bis Spät, um am Ende mit leeren Händen dazustehen oder mit einem Almosen abgespeist zu werden.
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann ist das eine enge und starre Welt, obwohl auf den ersten Blick alles so idyllisch ausschaut.
Idylle am Land: Manchmal nur eine Illusion
Minimalistin aus Überzeugung
Die Last des Besitzes, den ich in meiner Kindheit so stark gespürt habe, ist ein wesentlicher Motivator, Dinge, aber auch Verpflichtungen, die mich beschweren, erst gar nicht in mein Leben zu lassen oder mich leichten Herzens davon zu trennen. Minimalismus ist für mich dabei etwas sehr Individuelles. Es geht mir nicht darum, nur eine gewisse Anzahl von Dingen besitzen zu dürfen oder das Leben mit möglichst wenig Sachen zu fristen. Für mich ist es wichtig, dass die Gegenstände, die ich habe, mir dienen und nicht umgekehrt; dass sie mir eine gute Zeit geben und mir nicht die Lebenszeit, unser wertvollstes Gut, wegfressen.
Das Zitat aus dem Film „Fight Club“
Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.
habe ich für mich folgendermaßen abgewandelt:
Ich habe nur Dinge, die ich brauche und die mir das Leben leichter und schöner machen.
Klicke auf das Bild und du bekommst das Workbook via Mail.
12von12 feiert das 1-jährige Jubiläum! Yeah! Mein erster 12von12 Artikel erschien am 12. Juni 2021, somit ist heute 12mal12. Ich liebe dieses Blogformat und mein Ziel ist ein 12von12-Tagebuch, das viele Jahre umfasst.
#01: Mein Tag beginnt wie immer mit Kaffee – heute in der Stadtwohnung mit der „Jimmy“-Tasse!
Der 12. Mai 2022 ist der 132. Tag des gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 233 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist heiß. Erstmals kratzen wir an der 30 Grad Marke. Das ist etwas verwunderlich, denn heute steht am Heiligenkalender „St. Pankratius“; einer der fünf Eisheiligen. Dieses Jahr sind die Eisheiligen zu Schweißheiligen geworden!
An Pankratius gibt es folgende Bauernregeln, denen man wohl uneingeschränkt zustimmen kann:
Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.
Der Legende nach wurde Pankratius als 14-jähriger Waise zu seinem Onkel nach Rom gebracht, aber schon bald (304 n. Chr.) unter der Herrschaft des Diokletian wegen seines christlichen Glaubens enthauptet.
#02: Podcast Iustitia: Spannende Kriminalfälle aus dem nachchristlichen Rom
Ein damaliger True-Crime-Podcast hätte sich so angehört:
Die Eltern sind früh verstorben und der 14-jährige Pankratius wurde von seinem Onkel aufgenommen. Das bedeutete für den Jungen die Übersiedlung von seiner kleinen Landgemeinde in eine unbekannte Großstadt. Der Onkel hat sich kaum um den verstörten und entwurzelten Teenager gekümmert und so ist Pankratius schon früh auf die schiefe Bahn geraten. Er ist einer berüchtigten und gewaltbereiten Jugend-Gang beigetreten, die ihm so etwas wie Familienanschluss gegeben haben. Seine Straftaten wurden jedoch immer mehr und schwerer und so wurde Panki (wie er von seinen Kumpels genannt wurde) nach mehrfachen bedingten Strafen zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt. Aber auch in der Jugendstrafanstalt stellte sich keine Einsicht und Besserung ein. Er endete, wie so viele von diesen verlorenen Jugendlichen, denen es in der Familie an elementarster Fürsorge und Struktur mangelt, KOPFLOS.
Detail am Rande: Selbst nach seinem Tod darf Pankratius nicht in Frieden ruhen, sondern sein (mutmaßliches) Skelett wird bis heute in der schweizerischen Gemeinde Wil als Reliquie öffentlich ausgestellt.
#03: Eingang in die enge Naglergasse – Ursprünglicher Name: Hinter St. Pankraz
Zu Ehren des Heiligen Pankratius machen mein Mann und ich heute einen Ausflug in die Wiener Innenstadt und unser erster Stopp ist die Naglergasse, wo es im Mittelalter die St. Pankraz Kapelle gab.
„Nagler“ ist eine Verballhornung von „Nadler“. Im mittelalterlichen Zunftwesen stand der Begriff „Nadler“ für die Schmiede, die verschiedene Arten von Nadeln erzeugten und im Bereich rund um die Naglergasse ihr Gewerbe ausübten.
#04: Die Adresse Naglergasse 24 existiert zwar noch, aber nichts erinnert mehr an die St. Pankraz Kapelle
#05: Am Hof 4 beherbergt 2022 ein großes Bürogebäude
An der Adresse „Am Hof 4 / Naglergasse 24“ stand bis 1575 eine Pankraz Kapelle. Vermutlich ist sie um 1155/1156 entstanden. In einer offiziellen Urkunde scheint sie erstmals 1158 auf. Um die Kapelle brachen über die Jahrhunderte immer wieder Rechtsstreitigkeiten aus, welchem Stift sie unterstellt sein sollte. Bis ins frühe 15. Jahrhundert stand die Kapelle völlig frei. 1461 wurde sie dann dem Schottenstift inkorporiert. Meine Vermutung ist, dass sich die Streitigkeiten weniger um die Kapelle als sakralem Raum als um eine Immobilie in bester Lage drehten.
#06: Das Schottenstift auf der Freyung
Ab dem Jahr 1547 mischten dann auch weltliche Würdenträger mit, wie der Baumeister Bonifaz Wolmuet, der hier ein Haus in seinen Plan einzeichnete.
1575 haben zwei Steinmetze und ein Zimmermeister die Kapelle im Auftrag der Stadt Wien begutachtet. Folgender Bericht ist uns erhalten: „Der hölzerne Boden im kirchl ist nichts wert und sammt der kapellen mit russ überzogen und so unsauber zugerichtet durch einen öhler, der darin kerzen gemacht hat.“
Im selben Jahr schreibt der Abt des Schottenstiftes an den Bischof von Wien, Johann Caspar Neubeck, ihn habe der Anrainer Hieronymus Beck darauf aufmerksam gemacht, dass die Kapelle einsturzgefährdet sei. Außerdem seien hier schon viele Jahre keine Gottesdienste mehr gehalten worden, da in der Kapelle Kerzen hergestellt worden seien. Der Bischof möge dem Vorschlag von Herrn Beck, die Kapelle niederzureißen und im Schottenstift einen dem heiligen Pankratius geweihten Altar zu errichten, stattgeben. Dies würde auch dem in schwieriger finanzieller Lage befindlichem Stift entgegenkommen.
Der Bischof lehnte die Demolierung der Pankrazkapelle jedoch postwendend ab und befahl deren Renovierung: „Die Kapelle von jenem Ort wegbringen und demolieren zu lassen, daran denke ich nicht, wie ich auch nicht das Recht hätte, es zu erlauben.“
Ganz genauso wie heute, wurden wohl auch 1575 die Bauarbeiter zur besagten Adresse geschickt, um den Abbruch trotz fehlender Erlaubnis durchzuführen. Ob vielleicht Geld ins Schottenstift und an den Bischof geflossen ist? Ab 1575 fehlt jedenfalls jegliche Erwähnung der Pankrazkapelle. Sie wurde „profaniert“!
Noble Adresse: Der ehemalige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk wohnte an der Adresse Naglergasse 2. Dort wurde er auch Opfer des Briefbomben-Attentäters Franz Fuchs. Bei dem Anschlag wurde Zilk schwer verletzt und verlor mehrere Finger.
#07: Das Hotel Orient – ein nobles Wiener Stundenhotel
Wir spazieren weiter zum Tiefen Graben, um dem berühmt-berüchtigten Stundenhotel „Orient“ einen Besuch abzustatten. Hier wurden schon Tatort-Folgen gedreht und auch Szenen des Films „Der dritte Mann“. Laut Standard gehört es zu den originellsten Stundenhotels weltweit. Es ist auch unbeschadet durch die Pandemie gekommen, denn „G’schnackselt und Gegessen wird immer„
#08: Renaissance-Hauser „Am Gestade“
Nach so viel Dekadenz wenden wir uns wieder dem Bürgerlichen zu. Es geht weiter zum Gestade, wo wir die schönen Bürgerhäuser aus der Renaissance bewundern. Sightseeing macht jedoch müde und hungrig. Wir beschließen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und in eines unserer Lieblingscafés – den Florianihof – zu fahren.
#09: Spiegel-verkehrt, aber für uns genau richtig: Spätes Mittagessen im Florianihof
#10: Gemüsecurry mit Reis für mich
#11: Lachsstrudel für meinen (schon ungeduldigen) Mann – siehe einsatzbereite Gabel!
Wir schließen unseren Café-Besuch mit einem „Kleinen Braunen“ und einer köstlichen Zitronentarte ab. Leider war die Tarte schon zum Großteil aufgegessen, als ich an das Foto dachte. Mit dem Bus 13A geht’s wieder nach Hause. Ich bin schon 12von12 kampferprobt, aber mein Mann ist so erschöpft, dass er sich für einen ausgedehnten Nachmittagsschlaf zurückzieht.
Ein Punkt steht noch aus: Die Tarotkarte des Tages!
#12: Neben dem Okkultismus waren Alkohol, Drogen und Sex in Crowleys Leben allgegenwärtig.
Wie immer am 12. jeden Monats ziehe ich auch heute eine Tarotkarte und wie immer ist es die XII – Der Gehängte. Die Karte stammt diesmal aus dem Thoth Tarot, das von Aleister Crowley konzipiert und von der Künstlerin Frieda Harris ausgeführt wurde. Aleister Crowleys Leben war bewegt, um es milde auszudrücken.
Im beigefügten Büchlein ist dieser kryptische Text zu lesen: „Lass es nicht zu, dass die Wasser auf denen du reist, dich benetzen. Und am Ufer angekommen, pflanze du den Wein und erfreue dich ohne Scham.“
Traditionellerweise bedeutet der Gehängte eine Zeit der Stagnation und des Wartens. Kommt dir das bekannt vor?
Hängst du vielleicht auch in der Luft, weil du auf eine Entscheidung oder Eingebung wartest? Der Gehängte rät dir, nicht ungeduldig zu werden und dich zu entspannen. Hilfe von außen ist unterwegs. Ja, genauso ist!
Die Rettung ist nah, und zwar in Form der fantastischen Blogger-Challenge BoomBoomBlog, die vom 23. bis zum 29. Mai 2022 mit der „one and only“ Judith Peters stattfindet. Bist du mit dabei und wagst den Sprung in die Blogosphere, wo es endlich Nägel mit Köpfen gibt?
Im April habe ich viel Zeit im Freien verbracht. Nach einem stressigen März ging der April etwas ruhiger vonstatten.
Frühling in Wien
Nach einem eher kühlen März haben mein Mann und ich den April genutzt, um viel im Freien unterwegs zu sein und den Frühling zu genießen. Wien ist eine grüne Stadt mit vielen wunderschönen Wanderwegen und ausgedehnten Parks. Neben dem Wienerwald gehört der Nationalpark Donauauen zu unseren Lieblings-Ausflugsgebieten. Auch mein Fahrrad habe ich aus dem Winterquartier Heiligenstadt in die Donaustadt zurückgeholt.
Bei warmem Wetter in der Lobau
Die Bäume zeigen sich in ihrer vollen Blütenpracht – Lobau/Panozzalackenrunde
Osterspaziergang im Prater – das Wallfahrtskirchlein Maria Grün
Rhapsody in Magenta – Prateralleen
Am Weg vom Nationalparkhaus Lobau nach Großenzersdorf
Mein Geburtstag
Mein Geburtstag ist für mich immer ein besonderer Tag. Daher hat es mich auch besonders gefreut, dass die Kernfamilie am Frühstückstisch versammelt war. Es gab natürlich mein Lieblings-Frühstück: Kaffee, Scrambled Eggs, Toast mit Butter und Orangenmarmelade.
Am Nachmittag waren wir bei unserem Lieblings-Heurigen (=Weinlokal) in Neustift/Walde im 19. Wiener Gemeindebezirk.
Passend zu meinen „Lieblings-Farben“ Grau und Giftgrün habe ich von meinem Mann eine Geburtstagskarte bekommen, die das Zeug hat, zur neuen Perma-Karte zu werden.
Die geniale Blog-Challenge BoomBoomBlog wird wieder geöffnet. Ich werde diesmal nicht nur selbst an der Challenge teilnehmen, sondern als Teil des #teamsympatexter diese Challenge auch begleiten.
Vom 23. bis 29.5.2022 schreibst du einen großartigen Blogartikel in 7 Tagen und lernst nebenbei und ganz entspannt die Grundlagen für deinen erfolgreichen Business-Blog.
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Wenn du noch Fragen hast, dann schick mir eine Mail. Ich bin auch 2021 über diese Challenge ins Bloggen eingestiegen und das war die beste Entscheidung! Seither blogge ich und habe meinen eigenen Blog und viele Blogartikel sind bisher entstanden.
Du bist neugierig geworden und möchtest in meinem Blog stöbern? Hier entlang, bitte:
Heute ist Dienstag, der 12. April 2022. Das ist der 102. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 263 Tage bis zum Jahresende. In Wien scheint den ganzen Tag die Sonne und die Temperatur erreicht ein Maximum von 17 Grad. Es sind nur ein paar dünne, hoch liegende Wolken am Himmel zu sehen. Ein wunderschöner Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch!
#01: The Hanged Man – Old English Tarot
Wie immer am 12. des Monats, ziehe ich auch heute eine Tarot-Karte. Es ist auch diesmal die XII – The Hanged Man. Die Karte stammt aus dem Old English Tarot Deck.
In der Beschreibung für diese Karte ist folgendes zu lesen: „The Hanged Man indicates life in suspension, and a time of transition and uncertainty. Boredom leads to a need for change, improvement, and reconsidered goals.“
Bei der Nummer XII ist alles in Schwebe; so wie immer. Man kann die XIII schon fühlen, aber sie ist noch nicht da.
#02: Im März ist diese Tasse bei mir eingezogen.
Mein erstes Frühstück besteht aus warmem Wasser (ich beherzige jetzt auch einen Ayurveda Grundsatz) und schwarzem Kaffee. Diesmal trinke ich meinen Kaffee aus der neuen „Ich-beobachte-euch-alle“-Tasse.
#03: Blick vom Balkon in den Innenhof
Dank Regen am Wochenende gibt es zur Zeit eine wahre Blütenexplosion. Ich liebe diesen Blick in den Innenhof. Meinen Laptop habe ich so platziert, dass ich die Bäume im Blick habe.
#04: Warten auf den Bus
Ich entscheide mich: Heute ist ein guter Tag, um ins Büro nach Heiligenstadt zu fahren. Mein Rad wartet seit November im Fahrradraum des Bürogebäudes auf mich und ich will es nun nach Hause holen. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als ich mich entschloss, das Rad dort zu lassen. Die Dämmerung setzte schon ein und es wehte ein eisiger Wind. Ich hatte nicht die Kraft und Energie mich auf der Donauinsel gegen den Wind zu stemmen und entschied mich, die U-Bahn zu nehmen. Dann kam – wieder einmal – Homeoffice und das Rad blieb bis heute im „Winterquartier“.
#05: U4-Station Schottenring
Ich warte auf die U4 nach Heiligenstadt. Die Station Schottenring ist verwaist. Man merkt, dass Osterferien sind.
#06: U4-Station Heiligenstadt
Auch in Heiligenstadt ist vergleichsweise wenig los. Der 12.-Februar-Platzerinnert mich daran, Fotos für meinen 12von12 Artikel zu machen.
#07: Verspätetes Weihnachtsgeschenk
Im Büro wartet nicht nur mein Rad auf mich, sondern auch ein Weihnachtsgeschenk. Weihnachten ist zwar schon lange vorbei, aber ich freue mich, den Gutschein für meine Ostereinkäufe zu haben.
Auf der Fahrradbrücke bleibe ich stehen, um diesen grandiosen Donau-Blick zu genießen. Ich liebe diesen Ausblick und habe schon viele Fotos genau von diesem Punkt aus gemacht. Geradeaus ist die Reichsbrücke, auf der linken Seite die Donaucity mit dem Donauturm und rechts der Milleniums-Tower.
#09: Donauinsel
Auch auf der Donauinsel hat der Frühling Einzug gehalten.
#10: Es gibt Erdbeeren aus der Steiermark!
Wieder zuhause angekommen, brauche ich eine kleine Stärkung. Gestern habe ich die ersten inländischen Erdbeeren im Supermarkt gesehen und gleich mitgenommen; heute sind sie ein willkommener Snack.
#11: Noch mehr Erdbeeren
Die Erdbeeren sind köstlich und die fünf Stück waren natürlich nicht genug, daher habe ich auch die restlichen Erdbeeren verspeist.
#12: Alte Donau
Mein Tag geht mit einem Spaziergang zu Ende. Ich gehe zur Brücke, die zum (noch geschlossenen) Strandbad Gänsehäufel führt. Von hier aus hat man einen großartigen Blick auf die Alte Donau.
Danke, dass du mich virtuell durch meinen Tag begleitet hast. Du willst noch mehr von mir lesen? Hier geht’s zu meinen Blogartikeln, in denen ich zu den Themen Ausmisten, Entrümpeln und Minimalismus schreibe.
Ich bin immer etwas wehmütig, wenn wir Costa Rica wieder verlassen und ins frühlingskalte Wien zurückkehren. Unsere erste Etappe führt uns von Samara nach Liberia. Diesmal übernachten wir in einer kleinen Hotelanlage und wir haben unser eigenes „tiny“ Haus. Innen ist es gut ausgestattet; von außen schaut es aus wie TedKaczynskis Hütte. Perfekt für einen True Crime Fan wie mich!
Am nächsten Morgen geht’s zum Flughafen, wo wir zuerst einen Antigen-Test für 65$ durchführen lassen müssen. Denn trotz 3fach Impfung können wir in die USA nur mit einem negativen Testergebnis einreisen. Ich bin sehr nervös; ich möchte die Flüge wie geplant antreten und hoffe, dass unsere Rückreisepläne nicht durchkreuzt werden. Kurze Zeit später gibt es Entwarnung – sowohl das Testergebnis meines Mannes als auch meines ist negativ.
Am frühen Nachmittag ist es dann so weit. Wir gehen an Bord des Fluges AA1338, der uns zu unserer nächsten Etappe, Miami, bringt. Es gibt (aus meiner Sicht) nur wenig Positives über Miami zu sagen. Einer dieser „positiven“ Punkte ist: Meine leichte Wehmut und Trauer über die Abreise aus Costa Rica verwandelt sich sofort in brodelnd heiße Wut; spätestens dann, als ich geschlagene 91 Minuten bei der Immigration warte. Um dann am Schalter sofort gefragt zu werden, wann ich denn gedenke, wieder auszureisen und ob ich auch ein Flugticket zurück nach Europa hätte.
Bevor ich den Rückflug nach Europa antrete, decke ich mich noch mit 6 Packungen „Thomas English Muffins“ ein. Der zweite positive Punkt an Miami.
Im Januar schrieb ich: „Was ich absolut nicht leiden kann ist Inkompetenz in Kombination mit Größenwahn.“ Inkompetenz kann ich verzeihen; sie stammt oft aus mangelnder Praxis oder Erfahrung. Aber in Kombination mit Größenwahn „Wir- sind-die-Besten“ und völlig sinnlosem Aktionismus ist das für mich unerträglich. So unerträglich, dass ich nächstes Jahr wieder direkt von Wien über Zürich nach San José fliegen werde, um die USA als Transit zu vermeiden. Mein Mann und ich werden also getrennte Wege fliegen.
Ankunft in Wien
Anfang März präsentiert sich Wien von der kalten Seite; zwar sonnig, aber Minusgrade bin ich nicht gewohnt. Auch 12von12 erwischt mich kalt und das allererste Mal in meiner 12von12-Karriere vergesse ich fast auf diesen Tag. Ich schiebe es auf die 7 Stunden Zeitverschiebung und versuche so gut wie möglich, mich wieder auf Wiener Verhältnisse einzustellen. Denn ich habe eine Mission, auf die ich mich sehr freue und die ich schon in Costa Rica vorbereitet habe: Mein allererster Online-Kurs „The Clean House Club“ beginnt am 14. März. 2022!
The Clean House Club
Schon bevor ich den Beta-Kurs gestartet habe, wusste ich: Das wird ein riesiger Erfolg. Denn zum ersten Mal bin ich den Schritt gegangen von: Ich „überlege“ ein Angebot zu machen zu: Ich „mache“ ein Angebot. Und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, die „Technik“ so gut im Griff zu haben, um einen Onlinekurs durchzuführen.
Am Esstisch in Costa Rica habe ich den Kurs konzipiert. Hier hatte ich absolute Ruhe und Fokus.
In der Kursbeschreibung habe ich folgendes festgehalten: Ausmisten ist so viel mehr als sich nur von Dingen zu trennen. Wenn du diesen Prozess startest, dann beginnst du, dich zu entscheiden und selbstwirksam zu werden. Und mit jedem überflüssigem, dir im Wege stehenden oder ungeliebten Ding, das dein Haus verlässt, wird nicht nur dein Wohnraum übersichtlicher, sondern du gewinnst mehr Klarheit und Energie. Mehr Luft zum Atmen! Und zusätzlich trainierst du deine Ausmist-Muskulatur und es wird dir immer leichter fallen, Dinge loszulassen.
Im Verlauf des Kurses hat sich genau das bestätigt. Systematisches und kontinuierliches Ausmisten und die Etablierung von neuen Verhaltensweisen machen den entscheidenden Unterschied. Und das in kurzer Zeit. Die Gruppe ist eine große zusätzliche Motivation.
Mein Fazit von fast 4 Wochen Kurs: Ich bin am richtigen Weg!
Meine Blogartikel im März
Der Tag Irgendwann – ein Kellerkrimi Es geht es um das Schicksal einer giftgrünen Kaffeemaschine, die ohne eigenes Verschulden in einem dunklen Kellerverlies gelandet ist.
12von12: Mein 12. März 2022 Unter anderen kann man hier nachlesen, wie mir Judith Peters mit ihrem Newsletter mein Jetlag-behaftetes Grappa-Frühstück vermiest hat.
Wenn du meine Tipps befolgst, wirst du schon bald ein motiviertes Lächeln auf dieses Gesicht zaubern.
Vorschau auf April
Ab 1. April unterstütze ich das Team Sympatexter als Feedbackerin. Es wurde auch Zeit, der Außenstelle Wien die Bedeutung zu geben, die ihr aufgrund ihrer Größe zusteht. Wer mich kennt, weiß: Jetzt ist Schluss mit Lustig! Der Blogbot und ich (und natürlich das ganze Team) werden dafür sorgen, dass die Blogmillion nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ Formen annimmt. 😉
Kursgeschehen: Nach Beta im März kommt Alpha im April.
Postscriptum: Glaubenssätze, eine Podcast-Empfehlung und eine Filmbesprechung
Wer vielleicht den Glaubenssatz hat: „Am Land ist alles viel besser, idyllischer und persönlicher als in der Stadt“, dem lege ich den Podcast „Dunkle Spuren“ ans Herz. Im Fall „Ausgelöscht„ geht es in den beiden Episoden „Wer ist das Mitzerl?“ und „Falsche Fährte“ um den Mord an der 70jährigen Maria Piribauer. Nun gibt es Mord- und Totschlag selbstverständlich nicht nur in der „großen bösen“ Stadt, sondern auch am Land. Was diese Geschichte allerdings so interessant und für mich so schockierend macht, ist die Reaktion der Bevölkerung auf dieses Verbrechen. Ich habe es für mich so zusammengefasst: Maria Piribauer war schon lange vor ihrer Ermordung tot. Diese beiden Podcastfolgen empfehle ich auch allen, die sich nicht für True Crime interessieren. Sie zeichnen das Sittengemälde eines kleinen Dorfs, das kälter nicht sein könnte. Dunkle Spuren wird übrigens von der österreichischen Tageszeitung „Der Kurier“ produziert und ich finde, er ist einer der besten True Crime Podcasts am deutschsprachigen Markt.
Viele Jahre haben mein Mann und ich Ulrich Seidl gemieden. Ulrich Seidl, das ist ein österreichischer Filmemacher und Regisseur, der tief in die (österreichischen) Seelen blickt und dort selten auf schöne Bilder trifft. Und er scheut sich überhaupt nicht, verstörende Schlaglichter auf diese Bilder zu werfen. Wie z.B. bei der Wiener Festwochen Produktion „Böse Buben / Fiese Männer„, die eine Art multitraumatische Belastungsstörung bei uns hervorrief. Zugegebenermaßen übertreibe ich jetzt ein wenig. Aber er log, was die Aufführungsdauer betraf (es dauerte doppelt so lang, wie im Programm angegeben!), wir waren im Zuschauerraum gefangen, mein Mann musste dringend aufs Klo und es gab keine Pause! So etwas verzeiht man nicht leicht.
Ausgerechnet dieser Seidl gab jetzt anlässlich seines neuen Films „Rimini“ imStandARTein Interview. Und irgendetwas hat mich bewogen, das Interview-Video anzuschauen. „Rimini“ handelt vom gealterten Schlagerstar Richie Bravo, der im winterlichen und schneegepeitschten Badeort vor ebenso gealterten Bustouristinnen (Schock: Das sind Frauen in meinem Alter!) auftritt. Und genau bei seiner mit hintergründigem Lächeln gegebenen Antwort auf die Frage: „Was macht den Reiz eines verlassenen Urlaubsorts aus?“ verstand ich plötzlich, warum ich immer „Probleme“ bei Meditationen habe.
Badeort im Winter
Er beantwortete die Frage mit einer Gegenfrage:
„Was macht den Reiz eines bevölkerten Urlaubsortes im Sommer aus, wenn zehntausende Touristen sich an den Stränden versammeln und die Sonne scheint und der Himmel ist blau?
Das ist die Frage, was wir alle als Sehnsuchtsort begreifen, wenn man an den Süden denkt und wenn man an den Urlaub denkt? Aber ich finde, dass die andere Seite, der Winter und manche würden vielleicht sagen, die Tristesse des Winters eine ganz besondere Schönheit hat. Die Adria im Nebel wenn die Strände leer sind, wenn die Badehütten und die Restaurants und die Hotels geschlossen sind, dann hat das so etwas Sentimentales, eine Stimmung, wo man mehr über das Leben nachdenkt, als wenn man in der Sonne liegt.“
Magischer Ort Homedepot. Für Männer. Österreichische Touristinnen im Homedepot in Miami? Ihre Anzahl liegt bei verschwindend geringen 0,0000066667%.
Genauso wie Seidl keine „schönen“ Filme dreht, habe auch ich eine Abneigung gegen „wunderschöne“ Orte bei Meditationen (nicht im Alltag!). Ich mag mir keine perfekten Strände und auch keine Blumenwiesen vorstellen und auch kein liebliches Vogelgezwitscher; diese typischen „Sehnsuchtsorte“ zu denken, löst bei mir großen Widerstand aus. Und auch weise Menschen, die mir in der Meditation etwas sagen sollen. Ich will sie nicht hören.
Wie Seidl mag ich das Schräge, das Ungewöhnliche, die Grautöne, die Orte, wo man normalerweise nicht hinschaut und Stimmen, die man normalerweise nicht hört. Mag ich jetzt Seidl? Hat dieses Interview meinen Glaubenssatz „Nie wieder Seidl“ zerschmettert?
Und den Glaubenssatz, dass Meditationen nichts für mich sind, gleich mit dazu? Werde ich bei Meditationsreisen nun an Orte wie Rimini im Winter denken und höre ich zu, was abgehalfterte Alkoholiker mir zu sagen haben?
Ich werde im nächsten Monatsrückblick davon berichten. Am 8. April kommt „Rimini“ in die Kinos und ich habe vor, nach jahrelanger Absenz wieder einmal einWiener Lichtspieltheater zu besuchen.
Beim Entrümpeln der Wohnung und dem Ordnung schaffen stellen unwillige Partner (die männliche Form habe ich bewusst gewählt) oft ein großes Problem dar. Nicht nur sind sie von Natur aus unordentlicher und sehen die Unordnung nicht, sie sind auch schwer zu bewegen, ihre Sachen wegzuräumen oder zu entsorgen. Sie brauchen angeblich ALLES und NICHTS ist überflüssig.
Und wäre das nicht schlimm genug, oft torpedieren sie auch noch die Bemühungen ihrer Partnerinnen nach Ordnung, indem sie z.B. schmutzige Wäsche herumliegen lassen, Geschirr mit Essenresten nicht sofort in den Geschirrspüler stellen oder mit dreckigen Schuhen über den frisch gewischten Boden latschen. Mit meinen 3 genialen Tipps gibt es jetzt Abhilfe!
Wichtig: Arbeite dich von Tipp 1 bis Tipp 3 vor und wenn gar nichts hilft, habe ich selbstverständlich auch noch einen Bonus-Tipp für dich!
Tipp 1: Ordnung schaffen durch Drohung
Welche Drohung bei deinem Mann am besten wirkt, weißt sicher DU am besten. Ich gebe dir hier gerne ein paar Beispiele.
Wenn du deinen Schrank nicht ausmistest und die verbleibenden Kleidungsstücke wie Marie Kondo faltest, dann gibt es bis zur Erledigung dieser Tätigkeiten kein Abendessen mehr.
Wenn du dein Werkzeug nicht um mindestens 50% reduzierst, dann bist du aus dem Schlafzimmer verbannt und musst auf dem Sofa übernachten.
Neueste Forschungen haben ergeben, dass Männer von ihren Verhaltensmustern her renitenten Teenagern gleichen; manche sind auch im trotzigen Kleinkind-Alter stecken geblieben. D.h. wenn du eine Änderung erreichen willst, musst du auch wirklich konsequent vorgehen. Leere Drohungen bringen daher absolut nichts, sondern machen die Sache nur noch schlimmer.
Tipp 2: Ordnung schaffen durch Wegwerfen
Sollten deine Drohungen trotz konsequenter Umsetzung nicht gewirkt haben, dann ist es an der Zeit, selbst Hand anzulegen. Wirf die Sachen, die IHM gehören und die dich schon so lange nerven, einfach weg.
Für Kleinzeug brauchst du dazu nur einige große schwarze Säcke, die du in jedem Baumarkt bekommst. Sind größere Gegenstände dabei, empfehle ich dir, einen Container zu bestellen. Je nachdem, wie viel Geld du ausgeben möchtest, kannst du für diese Arbeit entweder ein paar Studenten oder ein professionelles Entrümpelungs-Team engagieren.
Wichtig: Gib ausschließlich SEIN Geld aus! Schließlich hat ja ER das Problem verursacht.
PS in eigener Sache: Meine Verschwindibus-Crew steht dir dazu natürlich sehr gerne zur Verfügung. Da wir extrem gut gebucht sind, empfehle ich dir, möglichst rasch einen Termin zu reservieren. Die gute Nachricht ist: Gegen Jahresende werden die Ressourcen erhöht, wenn durch die jährlich stattfindende Weihnachtsamnestie wieder mehr JVA-Insassen auf den umkämpften Arbeitsmarkt gespült werden.
Tipp 3: Ordnung schaffen durch Neubeginn
Sollte auch Tipp 2 keinen nachhaltigen Erfolg gebracht haben, d.h. dein Mann ist immer noch da, hat die von dir entsorgten Sachen wieder ersetzt und ist schlampig wie eh und je, dann ist es Zeit, dich nach einer guten Scheidungsanwältin umzusehen. Platziere einige Visitenkarten gut sichtbar im Haus und wenn du eine Google-Suche machst, dann lasse die Anwalts-Seiten offen. Lösche keinesfalls den Verlauf. Zusätzlich solltest du dich auch auf allen gängigen Partner-Plattformen anmelden.
Ändere in deinem Facebook-Profil den Status auf „es ist kompliziert“ oder wenn du schon fortgeschritten bist auf: „Verwitwet“. Führe auch (wenn dein Mann es hören kann) ein Telefonat mit einem Tatortreiniger und erkundige dich nach den Preisen. Spätestens das sollte deinen Mann dann zur Räson bringen.
Bonus-Tipp: Sprich mit mir!
Für die extrem schwierigen Fälle, aber auch wenn du dir die Tipps 1 bis 3 aus Zeitgründen ersparen willst, habe ich selbstverständlich auch eine Lösung. Lass uns darüber sprechen, wie ich dich beim Ausmisten unterstützen kann.
Übrigens: Ausmisten macht gute Laune! Ich hoffe, du hast über meinen Aprilscherz geschmunzelt! Der Text ist ironisch, dennoch steckt ein wahrer Kern in ihm. Damit meine ich selbstverständlich nicht, dass du deinen Ehemann entsorgen solltest. Aber viele Partnerschaften geraten in Schieflage, wenn permanent Unordnung herrscht. Und die Gefahr der Unordnung besteht, wenn es zu viele Dinge gibt.
Deine Regale, Kommoden und Kleiderbügel sind proppenvoll – nur für DICH ist nichts dabei? Dann hilft Kleiderschrank ausmisten!
Dabei mistest du nicht nur die Stücke aus, die du nicht mehr vewendest, sondern gleichzeitig die noch daran klebenden Emotionen. Ein Kleiderschrank mit vielen Stücken, die nicht (mehr) passen oder gefallen, kann dir schon am Morgen schlechte Laune und sogar Schuldgefühle bereiten.
Ein ordentlicher und gut sortierter Kleiderschrank schafft mehr Platz und erleichtert deinen Alltag und hilft dir, deinen individuellen Stil zu finden. Und er macht richtig gute Laune, wenn er nur mehr gut kombinierbare Lieblingsstücke enthält.
Außerdem weißt du immer ganz genau, wo jedes Kleidungsstück ist und du kannst in Sekundenschnelle das perfekte Outfit zusammenstellen. Ohne langes und mühsames Suchen und Herumwühlen und ohne dass die Kleiderstapel in sich zusammenfallen.
Lies weiter und bekomme eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du deinen Kleiderschrank effizient und stressfrei aussortierst.
Schritt 0: Vorarbeiten
Beschäftige dich mit der Wohin-Frage
Viele Ausmist-Versuche scheitern an der Wohin-Frage. Belasse es nicht dabei, diese Frage theoretisch und nur im Konjunktiv zu beantworten, sondern suche realistische Möglichkeiten, die gut für dich persönlich umsetzbar sind.
Aufgabe: Schreib dir einige Möglichkeiten auf und recherchiere lokale Organisationen (wie z.B. Obdachlosenheime, Sozialkaufhäuser), die sich über gut erhaltene Kleidungsstücke freuen.
Ziel: Die ausgemusterten Dinge sollen deinen Wohnraum möglichst schnell verlassen.
Folgende Varianten stehen dir grundsätzlich zur Verfügung:
Verkaufen (z.B. über Kleinanzeigen)
Verschenken (z.B. im Freundeskreis)
Spenden (z.B. an karitative Organisationen oder für spezielle Zwecke)
Recyceln der noch brauchbaren Materialien
Welche Möglichkeiten für dich infrage kommen, hängt sehr stark von der Zeit ab, die du für die Entsorgung aufbringen kannst und willst, aber auch von deinem Wohnort.
Stelle ausreichend Materialien zur Verfügung
Tipp: Bevor du mit dem Kleiderschrank ausmisten anfängst und deine Kleidungsstückesortierst, stell ausreichend Boxen oder Taschen für die jeweiligen Varianten zur Verfügung.
Schritt 1: Definiere deine Subkategorien
Subkategorien können z.B. sein: Hosen, Blusen, T-Shirts, Röcke, Kleider, Jacken, etc.
Schritt 2: Bestimme pro Subkategorie eine Zahl
Die Zahl definiert die Anzahl der Kleidungsstücke, die du behalten willst. Keine Sorge, sie ist nicht in Stein gemeißelt. Sie soll dir nur als ungefähre Orientierung und als Obergrenze dienen.
Wie kommst du nun zu dieser Zahl, wirst du vielleicht fragen. Folgende Erwägungen können einfließen:
Deine Vorlieben
Ich trage z.B. am liebsten Hosen, d.h. in dieser Subkategorie ist meine Anzahl höher, als bei den Kleidern, wo ich gerade einmal zwei – eines für den Sommer und eines für den Winter – besitze.
Deine Wäsche
Wie oft wäschst du?
Trennst du die Wäsche akkurat oder wird alles gemeinsam gewaschen?
Mir ist es wichtig, dass ich die Waschmaschine sinnvoll einsetzen kann. So habe ich mich z.B. von allen weißen Kleidungsstücken getrennt, denn damit erspare ich mir die weiße Wäsche und einen Waschgang, wo die Waschmaschine nur zu maximal 1/4 voll war. Ich habe sämtliche Kleidungsstücke weggegeben, die eine Sonderbehandlung, wie Handwäsche benötigen.
Ich bügle nicht. Diese Tätigkeit habe ich schon vor vielen Jahren minimalisiert. Alle Kleidungsstücke, die gebügelt werden müssten, habe ich weggegeben.
Deine Gewohnheiten und dein Tagesablauf
Brauchst du Arbeitskleidung?
Reist du viel und wie viel Kleidung benötigst du dafür?
Brauchst du Sportbekleidung?
Schritt 3: Finde deine Lieblingsstücke (im Kopf)
Du solltest darauf achten, nicht (extrem) über die vorher definierte Zahl zu gelangen.
Mach ein Gedankenspiel: Welche Kleidungsstücke würdest du auf jeden Fall in deinen Koffer packen, wenn du für eine lange Reise aufbrechen würdest?
Schritt 4: Räume deine Lieblingsstücke aus dem Schrank
Deine Lieblingsstücke willst du behalten, daher musterst du sie im „positiven“ Sinn aus, d.h. beim Kleiderschrank ausmisten, legst du sie vorweg beiseite. Wichtig ist, dass diese Sachen wirklich in die Kategorie „Lieblingsstücke“ fallen und du sie in Gebrauch hast. Ein Kleidungsstück ist „schön“ oder war „teuer“ oder ist eine „Erinnerung“, aber du hast es jahrelang nicht mehr getragen? Dann gehört es nicht in die Kategorie „Lieblingsstücke“.
Schritt 5: Räume alle Sachen aus dem Kleiderschrank
Jetzt geht’s zur Sache! Je nachdem, wie groß dein Kleiderschrank ist und wie viele Kleidungsstücke du hast, räumst du entweder den ganzen Schrank aus oder einen Teil davon. Sortiere deine Sachen nach den vorher definierten Kategorien.
Solltest du Dinge im Kleiderschrank verwahren, die dort gar nicht hingehören, gib sie in eine eigene Box oder einen eigenen Bereich. Kümmere dich darum später. Jetzt sind deine Kleidungsstücke dran.
Schritt 6: Die Entscheidung
Kleiderschrank radikal ausmisten
Alles, was es nicht in den Status „Lieblingsstücke“ fällt, kann entsorgt (verschenkt, verkauft oder weggeworfen) werden.
Kleiderschrank ausmisten light
Du gehst die Kleidungsstücke (die nicht den Status „Favoriten“ bekommen haben) durch und trennst dich sehr großzügig von den meisten der verbliebenen Dinge. Du weißt, deine Lieblingsstücke sind hier nicht dabei! Wovon du dich trennen solltest, sind folgende Sachen:
Zu klein oder zu groß
Zwickt oder kratzt
Kaputt (es sei denn, du hast konkrete Pläne, es zu reparieren oder reparieren zu lassen)
Einzelstücke (z.B. Bluse, die zu keiner Hose oder Rock passt)
In den letzten Jahren nie im Gebrauch (sei ehrlich zu dir selbst!)
Sind zwar „schön“ und „edel“, du magst sie aber trotzdem nicht anziehen
Gehören zu einem Fantasy Self (aus der Vergangenheit oder der Zukunft)
Machen dir schlechte Laune oder bringen negative Erinnerungen hervor
Zusatz-Tipp für jeden Tag: Wenn dir solche Kleidungsstücke in die Hände fallen (selbst wenn du gar keine große Ausmist-Aktion geplant hast) – trenne dich sofort von ihnen! Leg sie nicht wieder in den Schrank zurück. Jedes unnötige Ding, das dich verlässt, ist ein Ding weniger.
Schritt 7: Reinige den Schrank gründlich
Zum Kleiderschrank ausmisten gehört auch dazu, ihn gründlich zu reinigen. Du wirst sehen, das macht einen großen Unterschied. Es ist viel schwieriger, ungeliebtes Zeug in einen gereinigten Schrank einzuräumen. Solltest du bei Schritt 6 zu großzügig gewesen sein, wird dir der saubere Schrank ein Signal geben, noch weitere Kleidungsstücke wegzugeben.
Schritt 8: Sortiere deine verbliebenen Kleidungsstücke ein
Kleiderschrank ausmisten ist geschafft! Du hast dich von vielen Kleidungsstücken getrennt und es ist genug Platz für deine Lieblingsstücke. Bedenke stets, deine Dinge möchten es gemütlich haben und nicht so eingequetscht sein, wie die Fahrgäste in der Tokioter U-Bahn zur Rushhour, die noch einen Oshiya (Schieber, Drücker) benötigen.
Tipp 1: Die Kleidungsstücke, die auf keinen Kleiderbügel kommen, kannst du rollen. So hast du einen viel besseren Überblick und kannst wesentlich besser die Ordnung bewahren. Versuch es einfach einmal.
Tipp 2: Hänge die Kleiderbügel verkehrt herum in den Schrank. Sobald du ein Kleidungsstück anziehst, drehst du den Bügel in die richtige Richtung. So siehst du (z.B. nach einem Jahr) auf einen Blick, welche Sachen du angezogen hast und welche nicht. Das ist besonders wichtig, wenn es „Vielleicht-Stücke“ in den Schrank geschafft haben. Diese Methode wird dir die Entscheidung beim nächsten Kleiderschrank-Check sehr erleichtern.
Schritt 9: Entferne die ausgemusterten Kleidungsstücke
Entferne die ausgemusterten Kleidungsstücke so rasch wie möglich. Es sollen keine langfristigen Zwischenlager in deinem Wohnbereich entstehen.
Tipp 1: Wenn dir Schnelligkeit wichtig ist, halte dich nicht mit Verkaufen auf bzw. wenn du verkaufen willst, dann in Bausch und Bogen.
Tipp 2: DU entscheidest über DEINE Sachen. Lass dich nicht von Aussagen wie: „WAS!!!! Dieses tolle Teil willst du weggeben?“ in die Irre leiten. Am besten, du bringst die ausgemusterten Kleidungsstücke aus dem Haus, BEVOR Familienmitglieder ihre Ansichten zu DEINER Kleidung kundtun können!
Tipp 3: Was im Sack drinnen ist, bleibt drinnen. Stelle deine Entscheidungen nicht ständig wieder infrage. Kleiderschrank ausmisten (und andere Bereiche ebenso) = angewandte Entscheidungsfindung!
Schritt 10 (optional): Analyse
Zu welcher Kategorie gehören die Sachen, die beim Kleiderschrank ausmisten in den Stapel „Weggeben“ gekommen sind?
Passen nicht mehr (zu groß/zu klein)
Sind durch das viele Tragen bzw. Waschen unansehnlich oder kaputt geworden
Haben dir einmal gefallen, aber jetzt nicht mehr
Fehlkäufe
Spontankäufe
Geschenke
Wenn du viele Kleidungsstücke der letzten 3 Kategorien hast, vielleicht sogar Kleidungsstücke, die du nie getragen hast und an denen noch das Preisschild klebt, dann kommst das höchstwahrscheinlich daher, dass es dir schwerfällt „nein“ zu sagen und du eine impulsive Käuferin bist.
Deine Zukunftsstrategie
Kaufe bewusst ein, setze auf zeitlose Mode und Basics und achte auf gute Materialien. Stelle die Qualität deiner Kleidungsstücke über die Quantität.
Gestalte das Innere deines Kleiderschranks (z.B. durch Boxen) so, dass die Lagerung funktional und leicht zugänglich ist.
Das Kleiderschrank ausmisten ist zwar keine einmalige Angelegenheit; es wird allerdings von Mal zu Mal leichter und geht schneller. Zweimal im Jahr ist es empfehlenswert, wieder eine kleine Ausmist-Aktion zu starten. Regelmäßiges Ausmisten fördert deine langfristige Ordnung.
Verkaufen? Verschenken? Spenden? Recyceln? Was ist wofür und für wen geeignet? Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Entgehe der Konsumfalle, durchschaue die Fallstricke der Werbeindustrie und navigiere zielsicher durch Schnäppchenangebote, künstliche Verknappung und andere Manipulationen.
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg sind und ein Dorn im Auge.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Ausmisten fällt manchmal sehr schwer und zieht sich wie ein Strudelteig (auf gut Wienerisch gesagt). Hier gebe ich dir meine 3 besten Tipps, wie du flott und effizient den Entrümpelungs-Prozess startest und den inneren Schweinehund besiegst. Mit diesen 3 Tipps hast du sehr gute Karten, um sofort erste Erfolge zu erzielen.
Tipp 1: Pomodorosiere!
Das Hauptproblem: Du fängst erst gar nicht mit dem Entrümpeln an. Die Aufgabe ist riesig und dir fehlt die Motivation zu starten.
Die Lösung: Arbeite in kleinen Zeiteinheiten. 25 Minuten gehen immer! Du wirst erstaunt sein, was du in der kurzen Zeit alles schaffen kannst. Mit dieser Methode wirst du deinen inneren Schweinehund effektiv überlisten.
Die Technik besteht aus folgenden Schritten:
Die Aufgabe formulieren
Den Timer auf 25 Minuten stellen
Die Aufgabe bearbeiten, bis der Wecker klingelt
Kurze Pause machen (5 Minuten)
Nach jeweils vier pomodori eine längere Pause machen (15–20 Minuten)
Es reicht auch ein pomodoro! Arbeite je nach individuellem Energie-Level. Besser weniger, dafür aber beständig, als zu viel auf einmal.
Das Essentielle an der Methode ist die Starthilfe, die sie bietet. Eine große Aufgabe wird in kleinere Teileinheiten zerstückelt und ist mental so einfacher zu bewältigen.
DiePomodoro Methode wurde von Francesco Cirillo in den 1980er Jahren als Zeitmanagement-Methode entwickelt. Pomodoro ist das italienische Wort für Tomate und Cirillo verwendete für seine Versuche eine Küchenuhr in Tomatenform.
Du kannst die Pomodoro Methode für sämtliche Tätigkeiten verwenden, bei denen du Anlaufschwierigkeiten hast.
Tipp 2: Entleere!
Das Hauptproblem: Du stehst vor dem Schrank, der Kommode, der Schublade oder dem Regal. Du machst die Tür auf und auch gleich wieder zu. Im besten Fall nimmst du ein paar wenige Dinge heraus und das war es auch schon wieder mit dem Entrümpeln.
Du denkst: Die Dinge haben doch Platz im Schrank. Sie sind nun mal „geordnet“ wie sie sind und du möchtest diese „Ordnung“ nicht zerstören.
Die Lösung: Räume den Bereich, den du entrümpeln willst komplett aus. Das ist mental schwierig, denn der innere Schweinehund sträubt sich dagegen. Aber für eine gründliche Entrümpelung ist dieser Punkt absolut entscheidend.
Wenn es dir schwer fällt, dann nutze den Timer und starte mit einem überschaubaren Teilbereich, z.B. einer einzelnen Schublade.
Dinge, die du einmal ausgeräumt hast, kannst du mental viel leichter loslassen.
Die Hemmschwelle, nicht mehr benötigte Dinge wieder in den leeren und gereinigten Schank einzuräumen, ist hoch. D.h. bevor du die Sachen wieder hinein räumst, wirst du dich in einem weiteren Schritt von noch mehr Dingen trennen.
Gehe daher immer in folgenden Schritten vor:
Ausräumen
Ausmustern
Reinigen
Einräumen
Aus dem Haus bringen
Tipp 3: Entsorge!
Das Hauptproblem: Die ausgemusterten Dinge bilden Zwischenlager in deiner Wohnung und es dauert ewig, bis sie dich wirklich verlassen. Sie bereiten dir weiterhin Sorgen!
Die Lösung: Überlege dir schon vor dem Entrümpeln, was du mit den nicht mehr benötigten Dingen machen wirst und vor allem auch realistisch machen kannst. Es hat keinen Sinn, Dinge verkaufen zu wollen, wenn du dann monatelang mit der Verkaufsabwicklung beschäftigt bist und deine Wohnung einem Lager gleicht.
Meine Empfehlung ist, nur ausgewählte Dinge zu verkaufen, wo sich der Kosten-Nutzen Aufwand auch wirklich lohnt. Den Rest solltest du großzügig verschenken oder fachgerecht entsorgen. Und das nicht irgendwann, sondern innerhalb weniger Tage.
Die Frage nach dem Wohin treibt dir Schweißperlen aufs Gesicht? In diesem Artikel habe ich einige Ideen zusammengefasst, was du mit den ausgemusterten Sachen machen kannst:
Kennst du schon das „121Dinge“-PDF? Diese Checkliste beinhaltet 121 Dinge, von denen du dich schnell und ohne Reue trennen kannst, weil sie so unnötig sind, wie abgelaufene Garantien oder Bedienungsanleitungen ohne die dazugehörigen Geräte. Außerdem bekommst du eine Kurzanleitung, wie du mit dem Ausmisten am besten beginnst und du kannst nach und nach auf der Liste abhaken, welche Sachen schon deinen Haushalt verlassen durften.