Vor vielen Jahren hatte ich den Traum, hoch über den Dächern Wiens zu leben. Lange genug hatte ich in Wohnungen gelebt, die zwar in Ordnung waren, aber eben nicht diesen Wow-Faktor boten. Das sollte sich nun ändern. Endlich war mein Traum in greifbare Nähe gerückt. Ich freute mich schon sehr auf die Besichtigung der Wohnung, die im 20. Stock lag und eine fantastische Aussicht auf den Donaupark bieten sollte. Ich betrat das Haus und fuhr mit dem Lift in den 20. Stock. Hier machte sich schon eine gewisse Beklemmung breit. Die Gänge und die Stahltüren fühlten sich wie Gefängnistore an. Wie sollten meine kleine Tochter und ich hier Nachbarn kennenlernen und mit ihnen Bekanntschaft oder sogar Freundschaft schließen?
Die Maklerin öffnete die Wohnungstür und ich schaute mich um. Es war in der Tat eine traumhafte Wohnung. Da war gar nichts daran auszusetzen. Ich ging auf die Terrasse. Der Wind blies hier oben in Orkanstärke. Unten war er nur ganz leicht zu spüren gewesen. Zumindest kam es mir so vor. Der Lärm der Donauuferautobahn erreichte hier oben einen unangenehmen Pegel. Unten hatte ich dieses Rauschen gar nicht bemerkt. Der Traum von der perfekten Wohnung war soeben geplatzt wie ein Luftballon und ich war im Grunde genommen sogar froh darüber. Ich bedankte mich höflich bei der Maklerin und verließ das Gebäude. Einige Wochen später mietete ich eine Wohnung, die im 2. Stock lag und in der ich auch heute noch glücklich lebe.
Ich bin skeptisch, was Träume betrifft. Natürlich kann man träumen und Träume haben, und vielleicht verliere ich mich zu sehr in der Wortklauberei, aber mir persönlich sind Ziele sympathischer.
Ziele kann man definieren, abändern, anpassen und wenn man ein Ziel erreicht hat, neue Ziele in Angriff nehmen. Man geht einen Weg, manchmal auch Umwege zum Ziel. Und vielleicht hat man auf der Reise auch das kleine Quäntchen Glück, das den entscheidenden Unterschied macht.
Geht das auch bei einem Traum? Und vor allem, was ist, wenn der Traum schon erfüllt wurde? Wenn man sein Traumleben bereits führt? Was ist dann? Welchen Traum hat Schneewittchen, NACHDEM sie ihren Traumprinz geheiratet hat?
Träume haben für mich etwas Irreales, etwas, das man nicht greifen kann. Vorstellungen, die man ideal findet, aber gar nicht weiß, ob sie der Realität auch standhalten werden. Fantasien, die absolut, perfekt und endgültig sein sollen. Oder Geschenke, die vom Himmel fallen. Liebe auf den ersten Blick. Nichts gegen Liebe auf den ersten Blick, aber was ist nach dem zweiten und dritten Blick?
Meine Freundin hatte eine Traumhochzeit mit ihrem Traummann in einem Traum von Weiß; nur das Beste vom Besten. Nicht einmal ein Jahr später war der Traum geplatzt.
Wenn wir heute auf Social Media oder in die Werbung schauen, dann sehen wir viele Traumleben. Menschen mit Traumfigur im Traumurlaub oder im Traumhaus mit wunderbar geratenen Kindern. Das Auto ist nicht nur ein Vehikel, das von A nach B fährt, nein, es verspricht den Traum von Freiheit. Die Arbeit ist ein Traumjob, der Glückseligkeit verspricht, darunter geht es nicht. Bei diesen Bildern und Formulierungen denke ich mir: Leben wir noch oder sind wir etwa schon im Himmel?
Wir sehen junge, schöne, lächelnde, erfolgreiche und gesunde Menschen, die in atemberaubend schönen und von anderen Touristen befreiten Traumgegenden perfekte Selfies machen.
Willst du auch so sein? Den Traum von ewiger Jugend, immensem Reichtum inklusive perfektem Traumpartner jetzt gleich manifestieren?
Es gibt viele Coaches, die genau das versprechen – noch dazu schnell und einfach. Wenn du mehr dazu lesen willst: Ich habe einen Artikel zu diesem Thema geschrieben und du bist nur einen Klick davon entfernt.
Sind wir etwa von der Werbung und Social Media schon so beeinflusst, dass es unter „Traum-“ gar nicht mehr geht? Schneller, höher, besser – Traum? Ein Hochglanzleben?
Dornröschen wird von ihrem Traumprinzen wachgeküsst und die Hochzeit des Königssohns mit der schönen Prinzessin wird in aller Pracht gefeiert. Happy End! Und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende, heißt es in dem Märchen der Gebrüder Grimm.
And they all lived happily everafter!
Ich kann verstehen, dass sich viele das wünschen. Das Happy End, das allumfassend ist und für immer und ewig anhält. Deshalb gibt es auch Märchen, Romane und Filme, die genau dieses Klischee bedienen. Held und Heldin entschwinden im Abendrot. Und wir bleiben oft zurück mit dem Gefühl, dass mit unserem Leben etwas nicht in Ordnung sei. Weil wir diesen Hochglanztraum nicht erreicht haben und vielleicht auch gar nicht erreichen können.
Oder weil dieser Traum sich nun anfühlt wie ein Ballon, dem die Luft ausgeht. Weil der Traum vielleicht sogar zum Albtraum geworden ist. Oder weil wir nicht unseren eigenen Weg gehen, sondern einem fremden Traum nachrennen. Einem Traum, der einer Traumfabrik wie Hollywood entstammt oder in einer Werbeagentur erfunden wurde.
Nicht umsonst gibt es das Sprichwort:
Be careful what you wish for – you just might get it!
Heute ist Dienstag, der 12. Oktober 2021 und ich dokumentiere diesen Tag mit 12 Bildern. Es ist der 285. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 80 Tage bis zum Jahresende. Die Wetterprognose für Wien ist wechselhaft. Sonne, Wolken, lebhafter Wind und sehr kühl.
Mein Tag beginnt um 6:00 Uhr. Während ich die erste Tasse Kaffee trinke, höre ich „Angel of the Morning“ von Juice Newton. Das Lied ist 1981, also vor 40 Jahren herausgekommen und es gefällt mir immer noch gut. Ich starte gerne beschwingt in den Tag und stelle mir vor, heute der Morning Angel zu sein; zumindest bis zum Mittagessen.
„I see no need to take me home, I’m old enough to face the dawn“, kommt mir bekannt vor. Schon Goethe ließ Gretchen sagen: „Bin weder Fräulein weder schön, kann ungeleitet nach Hause gehn.“ In der Schule haben wir das umgedichtet in: „Bin kein Fräulein, aber schön, kann auch ungeleitet ins Wirtshaus gehen!“
Mit einem Lächeln im Gesicht verlasse ich das Haus.
Kurz nach Sonnenaufgang mache ich mich auf den Weg nach Heiligenstadt. Es ist ziemlich kühl und sehr windig. Die Temperatur ist sicher noch im 1stelligen Bereich. Das Radfahren bringt mich aber immer in gute Laune und am Rad kommen mir meistens die besten Ideen.
Wenig später bin ich bei der Brücke mit den vielen Namen. Unter dem offiziellen Namen Steinitzsteg kennt sie kaum jemand; früher hat sie Nordsteg geheißen. Ich nenne sie Ikea-Brücke wegen dem blau-gelben Design.
Vor einem Monat hat Veronika Stix den Artikel „Meine besten Selbstfürsorge-Tipps – Abseits von Schaumbad und Meditation“ veröffentlicht und mich sehr motiviert, für alle ausstehenden Vorsorgeuntersuchungen Termine zu vereinbaren. Heute hatte ich den letzten Termin und ich bin sehr froh, alle Untersuchungen hinter mir zu haben.
Meine Ärztin hat ihre Ordination mitten im Weinbaugebiet in Döbling. Hier wachsen die Trauben, aus denen der Grüne Veltliner und der berühmte Gemischte Satz gekeltert werden.
Ich fahre zurück mit dem Bus nach Heiligenstadt.
Am 12. Februar Platz befindet sich der imposante und architektonisch bemerkenswerte Karl-Marx-Hof.
Am 12. Oktober 1930 wird der Karl-Marx-Hofin Wien-Heiligenstadt, der weltweit längste zusammenhängende Wohnbau, von Bürgermeister Karl Seitz eröffnet.
Der Karl-Marx-Hof enthält 1382 Wohnungen, zwei Zentralwäschereien, zwei Bäder, zwei Kindergärten, eine Zahnklinik, eine Mutterberatungsstelle, eine Bibliothek, ein Jugendheim, ein Postamt, eine Krankenkasse mit Ambulatorium, eine Apotheke und 25 Geschäftslokale.
Ungefähr 65.000 Gemeindewohnungen entstanden in der Ersten Republik(1918–1934). Das Ziel der Sozialdemokratischen Partei in Wien war es, die miserablen Lebensumstände der Arbeiterinnen und Arbeiter zu verbessern.
In seiner Ansprache sagte Karl Seitz: „Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen.“
Und diese Steine sprechen in der Tat auch heute noch für eine Sozialdemokratie, die sich in diesen schweren Zeiten für die Menschen in Not einsetzte und ein Zeichen setzte.
Der Karl-Marx-Hof und die vielen weiteren Gemeindebauten in Wien sind Zeugen für einen Wandel, für Mut und eine Vision. Menschen, die in Elendsquartieren gehaust oder als Schlafgänger für ein paar Stunden ein Bett gemietet hatten, bekamen eine eigene Wohnung. Sie bekamen mehr als nur ein Dach über dem Kopf, denn diese Wohnhausanlagen sind auch mit großzügigen Grünflächen und Gemeinschaftseinrichtungen ausgestattet.
Um diese Gemeindebauten, die so viel mehr sind als hingeklotzte Schlafquartiere beneiden uns viele andere Städte.
Da das Frühstück heute ausgefallen ist, freue ich mich schon sehr auf mein Lachsbaguette.
Ein prüfender Blick aus dem Fenster zeigt mir nicht nur mein Spiegelbild, sondern auch, dass es geregnet hat. Aber der Wind ist schon wieder dabei, die Wolken zu verblasen. Und so kann „Der Gehängte“ im Freien posieren.
Wie immer am 12. ziehe ich die XII – Der Gehängte. Diese wunderschöne Karte stammt aus dem Alchemical Tarot und das ist eines meiner Lieblingsdecks. Ich besitze die mittlerweile vergriffene erste Edition aus dem Jahre 1995. Die Karten sind im wunderschönen Renaissance Stil gestaltet.
Nach der XII kommt die XIII – Der Tod. Oft wird diese Karte irrtümlich als schlechtes Omen gedeutet. Selbst Serienmörder hinterlassen schon mal gerne die Karte im irrigen Glauben, dass sie mit dem Sterben zu tun hat. Die XIII bedeutet Wandel, Ende und Neubeginn. Aber davor kommt die XII. Die Zeit ist noch nicht reif. Die Entscheidung ist noch nicht getroffen. Der Gehängte befindet sich in einer Warteposition. Das Neue kündigt sich schon an. Es gibt bereits eine neue Perspektive. Aber der nächste entscheidende Schritt muss noch getan werden.
Am Abend gibt es heute noch Earl Grey Tee und meine geliebten Thomas English Muffins mit köstlicher Orangenmarmelade. Die Muffins sind frisch aus den USA importiert. Mein Mann hat mehrere Großpackungen mitgenommen. Diese hatten Platz im Koffer, weil er meine Tipps für „Minimalistisches Reisen und Packen“ im gleichnamigen Blogartikel beherzigt hat.
Ich kann meine Tochter für ein spontanes Fotoshooting für den Artikel „7 Tipps: Wie du dich garantiert nie von Dingen trennst“ gewinnen. Am Bild mit ihr sind (von links nach rechts): Ceteris Paribus, Brumm, Edgar (das Schweinchen), Rudi, der Bär ohne Namen und Psycho.
Am Abend lasse ich nochmals die turbulenten letzten Tage in der österreichischen Politik Revue passieren. Ich hoffe inständig, dass mit Kurz auch diese Partei, die jetzt versucht, ihre Felle zu retten, in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Vielleicht werde ich irgendwann in der Zukunft verstehen, was die Faszination des geschniegelten und aalglatten Herrn Kurz war, einem Blender par excellence, dem es einzig und allein um die Macht geht. Was der „joy“ war, den er offensichtlich für so viele „gesparked“ hat. Als Bundeskanzler musste er zurücktreten, aber gestern wurde er von seiner Partei zum Klubchef (Fraktionschef) im Parlament gewählt. Ich kann mich darüber nur sehr wundern. Diese Partei besteht offenbar aus Unbelehrbaren, die sich zu lange im Erfolg von Messias Kurz gesuhlt haben. Ein österreichisches Trauerspiel.
Am besten wir singen gemeinsam:Hit the road, Jack…
Entrümpeln und sich von Dingen endgültig zu trennen, fällt vielen sehr schwer. Ich gebe dir 7 Tipps und 2 Bonus-Tipps, wie du es dir noch schwerer machen kannst. Für die aussichtslosen Fälle habe ich noch einen Extra-Bonus.
1. Verschiebe das Entrümpeln auf später – viel später
Du hast schließlich besseres zu tun, als zu entrümpeln. Am besten du machst dir einen Eintrag im Kalender für den „12th of Never„ – auch unter der Bezeichnung „Irgendwann“ bekannt. Sollte der extrem unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Irgendwann doch auf dich zukommt, dann stopfe so viele Termine wie nur möglich genau in diesen Tag.
Du kommst in deinem Leben nicht mehr zum Entrümpeln? Gut so! Du kannst von deinen Kindern und Erbinnen doch erwarten, dass sie sich um deine persönlichen Gegenstände der letzten 70-90 Jahre kümmern.
2. Gib jedem Ding eine besondere Bedeutung
Sobald die Gefahr besteht, dass du doch einmal schwach werden und etwas entsorgen könntest, überlege dir sofort eine besondere Bedeutung für das Ding. Der Kugelschreiber war ein Werbegeschenk einer Partei, die es nicht mehr gibt? Du solltest ihn auf jeden Fall aufbewahren, damit du dich auch in Zukunft weiter an diese Partei erinnern kannst. Der hässliche Becher wurde dir bei einem Kindergeburtstag im Fast Food Restaurant aufgedrängt? Entsorge ihn auf keinen Fall; er soll dich auch in Zukunft an das Fest und deine Zeit auf der Toilette erinnern.
Ganz wichtig: Wenn du ein Ding weggibst, dann ist auch deine daran verknüpfte Erinnerung auf alle Zeiten unwiederbringlich verschwunden. Erinnerungen ohne Dinge gibt es nicht! Ganz so, wie wenn du mit einem professionellen Löschprogramm die Festplatte deines Computers neu formatierst.
Warnung: Solltest du irgendwann einmal alle deine Dinge verlieren, dann hast du keine Vergangenheit mehr! Du bist dann hirntot!
Tipp für Fortgeschrittene: Gib den Dingen eine magische Bedeutung; so fällt es noch viel schwerer sie zu entsorgen.
3. Führe dir vor Augen, wie viel Geld dieses Ding gekostet hat
Bevor du ein Ding entsorgst, überlege dir sorgfältig, wie viel Geld es gekostet hat. Am besten, du schreibst es auf. Du wirst unweigerlich zum Schluss kommen, dass du deine Dinge auf jeden Fall behalten musst. Sonst wäre es ja rausgeschmissenes Geld.
4. Bedenke, dass du dieses Ding sicher noch irgendwann brauchen wirst
Die Wahrscheinlichkeit, dass du ein Ding noch irgendwann einmal brauchen wirst, ist gegeben. Am besten, du schwelgst in apokalyptischen Zukunftsvisionen. Mein Mann beispielsweise hebt das Französisch-Englisch Wörterbuch genau für den Fall auf, dass die Welt untergeht, wir keine Internetverbindung mehr zur Verfügung haben, er aber gerade zu diesem Zeitpunkt einen französischen Roman liest, der ein Wort beinhaltet, dessen Übersetzung ins Englische er nicht kennt. Und für exakt diesen Fall hat er dann das Wörterbuch parat. Ich halte das für eine sehr weise Entscheidung. Wir wohnen zwar in Wien, wo laut Gustav Mahler die Welt erst 50 Jahre später untergehen soll, aber sicher ist sicher!
5. Vergiss nicht, dass alles zu schade zum Weggeben ist
Grundsätzlich solltest du immer davon ausgehen, dass jedes Ding zu schade zum Weggeben ist. Solltest du dich dennoch in einem schwachen Moment veranlasst sehen, dich von einem Ding trennen zu wollen, dann ziehe sofort die Notbremse. Hast du es schon bei den Kleinanzeigen gepostet? Dann verlange einen astronomisch hohen Preis. Es ist nicht alt, es ist Vintage!
Suche dir zusätzliche Unterstützung bei Familienmitgliedern oder Freundinnen, besonders bei denen, die schon Expertinnen im Horten sind. Ein aufmunterndes: „WAS??!?!? DAS willst du weggeben?“ hilft dir in ausweglos erscheinenden Situationen weiter.
6. Beachte, dass Entrümpeln moralisch verwerflich ist
Für das Ding sind viele Ressourcen verwendet worden. Daher bist du verpflichtet, es in alle Ewigkeit bei dir aufzubewahren, auch wenn es weder dir noch sonst irgendjemandem nützt. Ein Ding, das du einmal in dein Haus gelassen hast, soll für immer bei dir bleiben. Wenn du dich nicht daran hältst, dann schaut es traurig aus für dein Seelenheil, so viel kann ich dir schon mal verraten.
7. Konsumiere!
Da manche Dinge beim besten Willen nicht auf ewig halten, ist es von großer Bedeutung, dass du stetig konsumierst und mehr Dinge in deinen Haushalt lässt. Du willst schließlich die Leere bekämpfen. Zusätzlich unterstützt du auch noch die globale Wirtschaft!
Ich empfehle ausgedehnte Shopping Touren, mindestens 1 bis 2 Mal die Woche solltest du ein Einkaufszentrum aufsuchen. Zusätzlich benötigst du mehrere Online-Shopping-Accounts, damit du immer und überall Zugang zu den schönen Dingen hast. Tausche niemals etwas um und sende nie etwas zurück! Was dir jetzt nicht passt oder gefällt, könnte doch irgendwann später von unschätzbarem Wert für dich sein.
Glaube alles, was die Werbung dir sagt, die wollen nur dein Bestes und dich glücklich machen. Entscheide dich schnell und spontan; auch der Preis ist nicht so wichtig – Hauptsache, du hast das Ding ergattert. Selbst Schulden sind nicht schlimm. Du lebst nur einmal und du sollst dir ja auch was Schönes gönnen! Besser Privatkonkurs als ein verpasstes Schnäppchen!
Nimm Werbegeschenke grundsätzlich immer an, auch wenn du sie nicht brauchst. Irgendwann wirst du sie sicher einmal brauchen! Und schließlich sind sie ja gratis.
Unter allen Umständen solltest du Büchereien meiden, so wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser! Diese quasi-kriminellen Vereinigungen erwarten, dass du Bücher, die DU gelesen hast und die DIR gefallen haben, wieder retournierst. Wo kommen wir denn da hin? Viel besser ist es, du kaufst alle Bücher, liest sie nicht und stapelst sie zu kunstvollen Bücherbergen.
Bonus-Tipp 1: Umgang mit motzenden Familienmitgliedern
Dein Mann beschwert sich, dass er zu wenig Platz hat? Vielleicht solltest du in Erwägung ziehen, dich von IHM zu trennen. Wenn du ehrlich bist, ihr habt doch ohnehin nie so gut zusammen gepasst. Als zusätzlichen Vorteil bekommst du dann mehr Platz für DEINE Dinge, denn SEINEN Krempel soll er selbstverständlich mitnehmen!
Wie du am besten dabei vorgehst, liest du in folgender Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Wenn du zu wenig Platz für deine Dinge hast, könntest du einen oder mehrere der folgenden Vorschläge umsetzen:
Sei kreativ! Im Backrohr kannst du beispielsweise Bücher lagern. Backen ist ohnehin überbewertet. Auch die Böden kannst du gut als Ablageflächen verwenden. Wer von einem Zimmer ins andere will, kann doch über so einen kleinen Stapel springen. Das ist auch gleichzeitig gut als körperliche Ertüchtigung.
Staple und sortiere! Die wenigsten haben wirklich alle Staumöglichkeiten ausgenutzt. Mit gutem Willen und Fingerfertigkeit kannst du sicher noch einige Zentimeter herausholen.
Du hast ein Grundstück? Nutze die Fläche für Hütten, Scheunen und dergleichen, wo du deine Dinge lagern kannst. Zu viel Grün ist ohnehin schädlich, wie aktuelle Studien beweisen.
Miete einen externenLagerraum! So teuer ist das nun auch wieder nicht. Schließlich willst du dort Dinge für die Ewigkeit und danach lagern.
Übersiedle in eine größere Wohnung, am besten in ein Schloss! Deine Dinge haben es sich verdient!
Extra-Bonus: Für Unbelehrbare
Solltest du zu den Unbelehrbaren gehören, meine Tipps auf die leichte Schulter nehmen und sogar darüber lachen – dann habe ich selbst für DICH noch einen Tipp:
Mach mit bei der 30-Tage-Ausmist-Challenge, befreie dich von unnötigem Zeug und stärke deine Ausmist-Muskulatur. Und – on top of it – etabliere neue und hilfreiche Verhaltensweisen, die deine neu gewonnene Ordnung nachhaltig machen.
Der September war von der Entrümpelungs-Challenge geprägt, die in meiner Facebook-Gruppe stattgefunden hat. Unser Ziel war es, jeden Tag Dinge loszulassen und so unsere Loslass-Muskeln zu trainieren und zu stärken. In 30 Tagen haben wir uns von insgesamt 8028!!! Dingen getrennt und diese verschenkt, verkauft oder entsorgt. Das ist ein großartiger Erfolg; meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen!
Ich habe die Challenge bewusst so gestaltet, dass alle einfach und ohne zu viele Regeln mitmachen konnten und Neu-, Quer- und Wiedereinstiege jederzeit möglich waren.
Es hat sich herausgestellt, wie wichtig es ist, einfach zu starten. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und so ist es auch beim Entrümpeln. Besser sofort und mit kleinen Schritten anfangen, als auf den perfekten Zeitpunkt zu warten, der nie kommt. Und je länger du dran bleibst und je mehr du entrümpelst, desto leichter trennst du dich auch von den Dingen. Du kommst in den wunderbaren „Flow“.
Gemeinsam statt einsam war ein weiteres Motto des Entrümpelungsmonats und wir haben uns gegenseitig bestärkt und motiviert und in der Gruppe war eine super Aufbruchsenergie zu spüren.
Mehrere Teilnehmerinnen haben eine Verschenk-Box zur freien Entnahme vor das Haus gestellt. Das ist die beste und schnellste Verschenkmethode für kleinere Mengen und funktioniert überall dort wunderbar, wo viele Menschen daran vorbeigehen. Ich freue mich immer wieder, wenn ich in meiner Wohngegend mehr und mehr Verschenk-Boxen sehe. Auf diese Weise wechseln Dinge ihre Besitzerinnen mühelos.
Willst du auch Teil dieser FB-Gruppe sein? Klicke auf das Bild – und du kommst auf den Link.
Übrigens: Die Oktober-Challenge nimmt schon Formen in meinem Kopf an.
Buchheldinnen Challenge
Habe ich schon erwähnt, dass ich Challenges liebe? 😉
In den nächsten 4 Monaten stelle ich mich der Challenge, ein Buch zu schreiben. Momentan schwanke ich zwischen zwei Themenbereichen, die mich interessieren:
Entrümpeln & Konsum
Wo kommen diese vielen Dinge her?
Was machen diese Dinge mit uns?
Wie kann man sich dagegen wehren?
Eigener Konsum
Unerwünschte Geschenke
Warum fällt es oft so schwer, zu entrümpeln?
Wie kann es dennoch gelingen?
Über die Schlangenölverkäufer*innen im Online-Business
Schlangenöl (aus dem Englischen snake oil)ist die Bezeichnung für ein Produkt, das wenig oder keine echte Funktion hat, aber als Wundermittel zur Lösung vieler Probleme vermarktet wird.
Der Begriff „Produkt“ umfasst auch Coaching, Heilung und alles dazwischen.
Schlangenölverkäufer*innen sind Menschen, die solche Leistungen anbieten.
Warum gibt es sie?
Woher kommen sie?
In welcher Form treten sie heute auf?
Woran erkennt man sie?
Wie kann man sich vor ihnen schützen?
Anmerkung: Ich meine natürlich nicht, dass alle Coaches oder Heilpraktikerinnen windige Gestalten sind. Es geht um jene schwarzen Schafe, die „das Blaue vom Himmel herab“ versprechen und in Guru Manier etwas darstellen zu versuchen, das sie nicht sind.
Die Schlangenölverkäufer*innen haben es hauptsächlich auf Frauen abgesehen, die sich in einer Umbruchphase befinden und daher empfänglich für solche Praktiken sind, so meine These.
Salbungsvolle Wischiwaschi Sprache war mir schon immer ein Gräuel, selbst als Volksschulkind konnte ich das nicht leiden. Haltlose Versprechungen (Heilung in 20 Minuten oder Millionärin in 1 Woche) sind mir ebenso zuwider wie theatralisches Guru-Gehabe.
Bei diesem Thema falle ich sofort in einen Rant-Modus. Daher habe ich dazu auch schon einen solchen verfasst. Wenn dich dieses Thema interessiert, dann lies hier weiter:
3 geheime Zutaten für den magischen Erfolg!
Psst: Du bekommst gleich Geheimwissen serviert … das dich innerhalb von 5 Minuten Lesezeit komplett transformieren wird. Viele begeisterte Leserinnen haben mir das bestätigt! 😉
Im September habe ich leider nicht so viele Wanderungen geschafft, wie ich gehofft hatte, aber ein paar sind es doch geworden. Glücklicherweise lebe ich in einem der schönsten Wiener Grätzl; wer hat schon drei mal die Donau unmittelbar vor der Haustür und zusätzlich eine Insel?
Natur und Entrümpeln – 2 Gedanken
Du willst dich von Dingen trennen, aber schaffst es ganz schwer, loszulassen?
Geh hinaus in die Natur! Suche deinen Lieblingsplatz auf oder erkunde eine ganz neue Route. Genieße die frische Luft, den Regen, die Sonne, den Wind, einen grandiosen Ausblick. Dann denke an den Pullover, den du schon seit 10 Jahren nie angezogen hast. Wie wichtig ist er dir jetzt? Oder an die 28 Glasschüsselchen (die hatte ich einmal), wie wichtig ist es, diese alle zu besitzen? Ich bin mir ganz sicher, dass draußen, außerhalb deiner 4 Wände, deine Perspektive eine andere ist. Die Energie, die du in der Natur ganz gratis bekommst, unterstützt dich beim Loslassen.
Du konsumierst zu viel als gut für dich ist?
Geh hinaus in die Natur! Schau dich um, wie schön es draußen ist. Dann überlege, was wirklich wichtig für dich ist. Das 47. T-Shirt? Das neueste Handy? Noch mehr Weihnachtsdekoration? Die Werbung versucht uns einzureden, dass uns Dinge glücklich machen und etwas anderes darstellen, als was sie sind: nämlich einfach Dinge.
Oft höre ich: Das kann ich nicht wegwerfen. Ich möchte nicht Teil der Wegwerfgesellschaft sein und zum Müllberg beitragen.
Beginne doch am Anfang und schaffe nur Dinge an, die du wirklich brauchst und die nicht nur „nice to have“ sind. Umweltschutz heißt nicht, keine Dinge zu entsorgen, sondern unnötige Dinge erst gar nicht in dein Haus zu lassen. Nur was nicht produziert wird, schützt langfristig unseren Planeten.
Im Artikel „Achtung! Konsumfalle!“ gebe ich einige Tipps, wie du erst gar nicht in diese Falle tappst.
Hier kommen nun einige Bilder meiner September-Wanderungen und Spaziergänge. Come with me!
Was steht im nächsten Quartal an?
Schreiben, schreiben, schreiben
Neben dem Buchprojekt plane ich jede Woche auch einen neuen Blogartikel zu veröffentlichen. Ich arbeite bereits an einer besonderen Anleitung zum Entrümpeln. Hier lasse ich einen amerikanischen Staatsanwalt zu Wort kommen. Was hat denn Entrümpeln mit der Vorbereitung auf einen spektakulären Mordprozess zu tun, fragst du dich vielleicht. Stay tuned! Die Aufklärung folgt demnächst.
Kleiner Tipp am Rande: Folge mir auf Instagram. Dort erfährst du es zuerst!
Die Mehr-Raum Challenge
Du bist neugierig geworden (was ich doch sehr hoffe): Komm einfach in die FB-Gruppe und mach mit!
Eine Winterwoche im Ötztal
Im Ötztal war ich bisher nur im Sommer. Jetzt werde ich in der Vorweihnachtszeit für eine Woche in meinem Lieblingshotel sein, um mich in dieser tollen Umgebung verwöhnen zu lassen und mich ganz dem Schreiben zu widmen.
Heute ist Sonntag, der 12. September 2021 und ich dokumentiere diesen Tag mit 12 Bildern. Es ist der 255. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 110 Tage bis zum Jahresende. Die Wetterprognose für Wien ist gut – abwechselnd sonnig und bewölkt bis maximal 27 Grad.
Ich hasse packen. Das Packen hat mir schon oft die Vorfreude auf eine Reise vergällt. Reisen ja, wenn da nur nicht das ätzende Packen wäre. Außerdem hasse ich schwere Gepäckstücke. Wie kann man also minimalistisch packen?
In Büchern und Filmen ist das immer so einfach mit dem Verreisen, aber wie machen die Heldinnen und Helden das? Ich habe also nach Antworten in der Literatur gesucht.
Als Teenager und Agatha Christie Fan habe ich die vornehmen Ladies beneidet, die ein Stubenmädchen für diese Tätigkeit hatten. In „Murder is Easy“ verlässt die smarte Miss Conway den dicklichen und etwas beschränkten, dafür aber umso aufgeblaseneren Lord Whitfield, um mit dem viel attraktiveren Luke, der gerade aus den Kolonien zurückgekehrt ist, glücklich zu werden. Wer packt ihr Zeug zusammen? Das Stubenmädchen! Miss Conway „überwacht“ lediglich die Aktion und ich stelle mir vor, wie die Bedienstete die Kleider von Miss Conway sorgsam in Seidenpapier einhüllt. Auch mit Kofferschleppen muss sich die junge Dame nicht beschäftigen, der neue Verlobte holt die Koffer selbstverständlich nach dem Lunch mit dem Automobil ab.
Nehmen wir James Bond. In „Spectre“ ist er ständig auf Achse – Mexiko, London, Rom, Ötztal, Marokko, um nur einige Orte zu nennen. Gepäck? Höchstens ein Täschchen, wenn überhaupt. Dennoch ist der Mann stets tadellos gekleidet, selbst wenn er von einem Panzer überfahren wird. Auch Schmutz scheint von ihm in jeder Lebenslage abzuprallen. Rätselhaft, aber absolut beneidenswert. Mit Packen hält sich der Geheimagent jedenfalls nicht auf.
Jack Reacher hat seine Karriere bei der US Army schon hinter sich und Lee Child lässt ihn die ländlichen Gebiete der USA bereisen. Entweder mit dem Bus, zu fuß oder per Autostopp. Gepäck hat der ehemalige Militärpolizist keines – gar keines. Die einzige Ausnahme ist eine zusammenklappbare Zahnbürste. Reacher hält sich auch nicht mit Wäsche waschen auf, denn seine Kleidung schmeisst er nach Gebrauch weg und kauft einfach wieder neue Sachen. Ein Haus braucht der Ex-Polizist natürlich nicht, er hat ja nichts, was er aufbewahren müsste. Minimalisten mit 100 Dingen? Da kann Reacher wohl nur darüber lachen; außer den Kleidern am Leib hat er genau ein Ding: Die funktionelle Zahnbürste.
Du willst so leben wie Jack Reacher? Klicke auf das Bild. Dr. Penny Pincher erklärt, wie es geht und was es kostet.
Frederick J. Frenger Jr. ist am Weg nach Miami, dort wo sein genialer Erschaffer Charles Willeford schon ist. Junior, wie ihn seine wenigen Freunde nennen, reist mit dem Flugzeug, first class, ein wenig Luxus muss schon sein. Gepäck hat er keines, wurde er doch gerade aus der berüchtigten Haftanstalt San Quentin entlassen. Er hat allerdings ein paar gestohlene Kreditkarten dabei, deren Unterschrift er eifrig übt, während er genußvoll an seinem Champagner nippt.
Wiewohl die Beispiele aus Literatur und Film aufregend sind, auf mich treffen sie nicht zu.
Ich habe (leider?) keinen Lord kennengelernt und kein Stubenmädchen angestellt, auch keinen Butler.
Ich arbeite nicht für den MI5 und auch Q, der mich mit Geheimwaffen (wie die automatische Kofferpackmaschine) ausstatten könnte, steht mir leider nicht zur Verfügung.
Ich liebe meine elektrische Zahnbürste und habe eine Aversion neue Kleidung zu tragen, ohne sie vorher gründlich zu waschen.
First Class fliegen und jemand anderer zahlt? Ich gestehe, das ist sehr verführerisch, aber ich weiß ja, dass es mit Junior kein gutes Ende genommen hat.
Was also tun, wenn man vereist und das Gepäck so leicht wie möglich sein soll?
Zuallererst ist es wichtig, sich davon zu verabschieden, dass man immer und überall und für jeden erdenklichen Fall alles mithaben muss. Nein! Muss man nicht!
Wenn du nicht gerade eine Expedition in die Antarktis oder die Wüste Gobi planst, dann kannst du in 99% der Fälle davon ausgehen, dass du auch am Urlaubsort benötigte Dinge besorgen kannst.
Hier kommen einige praktische und erprobte Tipps
Ich habe die Tipps so einfach und allgemein wie möglich gehalten. Natürlich kommt es immer darauf an, welche Art von Reise man unternimmt, welche Unterkunft man hat und ob man alleine reist oder mit Partner oder Kindern.
Packliste schreiben
So ist es weniger wahrscheinlich, dass du wichtige Dinge vergisst.
Alle Dinge aufs Bett oder Sofa legen
Hier siehst du alles auf einen Blick und kannst sofort wieder Dinge zurück in den Schrank befördern.
Alle „just-in-case“ Dinge sofort wieder entfernen
Just in case zieht man die Unterhose eben ein zweites Mal an oder kauft sich ein T-Shirt.
Wichtig sind die funktionellen Sachen. Da kommt es darauf an, welche Aktivitäten geplant sind. Oft kann man im Notfall auch diese Gegenstände vor Ort besorgen.
Gut kombinierbare Teile einpacken
Im Idealfall passt alles zu allem.
Knitterfreie Kleidung bevorzugen
Mein Rat: Kleidung, die gebügelt werden muss, erst gar nicht kaufen bzw. eine rasche Trennung in die Wege leiten! Ich bügle seit 20 Jahren nicht mehr.
Auf bequeme Schuhe achten
Wenn es eng wird im Koffer, gewinnen immer die bequemen Schuhe, denn sie sind universell einsetzbar.
Dinge einpacken, die du im Laufe der Reise entsorgen kannst
Du kannst (sofern du solche Dinge noch hast), alte T-Shirts, Unterwäsche, Socken, etc. noch 1x tragen und dann direkt vor Ort wegwerfen. Zusätzlicher Vorteil: Du hast wieder mehr Platz im Koffer und musst zuhause weniger waschen.
Was gibt es im Hotel oder der Unterkunft?
Alles was es dort gibt, musst du nicht unbedingt mitnehmen
Fön
Shampoo
Duschgel
Bodylotion
Pool-Handtücher
Bademantel
Badeschlappen
Regenschirm
…
Wenn es Wäscheservice gibt, dann kannst du dort auch deine Wäsche waschen lassen. Das ist immer noch billiger als z.B. für ein (zusätzliches) eingechecktes Gepäckstück zu zahlen.
Was nimmt der Reisepartner mit?
Wenn du zu zweit oder als Familie verreist, dann spricht man sich am besten ab. Bei manchen Dingen ist ein Stück ausreichend, z.B. Ladegerät für Elektrozahnbürste oder Zahnpasta.
Kosmetik
Hast du kleine Packungen oder Probepackungen? Dann nimm diese mit, sie verbrauchen weniger Platz und sind leichter.
Medikamente
Nimm nur die Medikamente mit, die du regelmäßig nimmst. Alles andere kannst du bei Bedarf vor Ort besorgen – es sei denn, du reist in ein Gebiet, wo du nur schwer Zugang zu Ärzten und Apotheken hast.
Rollen
Der Platz wird wesentlich effizienter ausgenutzt, wenn du die Kleidungsstücke zusammen rollst und zusammen gehörige Dinge auch gemeinsam verpackst. So findest du auch alles viel einfacher, wenn du aus dem Koffer leben musst, z.B. bei einer Rundreise.
Platz ausnutzen
In die Schuhe passen z.B. auch gerollte Socken hinein.
Kofferservice
Wenn man mit der Bahn verreist, kann man ein Haus-zu-Haus Service buchen. Aus eigener Erfahrung kann ich das aus vollstem Herzen empfehlen. Es ist so viel entspannter, wenn man den Koffer schon voraus schickt und nur mit leichtem Handgepäck reist.
Der Reisetag sollte nicht mit schweren Gepäckstücken beginnen.
Dinge zurücklassen
Wenn die Unterkunft eine Ferienwohnung war (als meine Tochter noch klein war, sind wir hauptsächlich so gereist), dann habe ich Sachen (Lebensmittel, Hygieneartikel, etc.) vor Ort gekauft und diese dann auch wieder zurückgelassen. Die nächsten Gäste oder das Reinigungspersonal haben sich hoffentlich darüber gefreut. Mein Mann sagt manchmal im Scherz, dass er nicht verstehen kann, wozu all das Hanteltraining gut sei, wenn ich doch nichts trage, was schwerer als eine Feder ist.
Souvenirs?
Vorsicht, Falle! Was am Urlaubsort noch toll ausschaut, ist zuhause vielleicht doch nicht so toll. Die schöne Tracht macht sich gut in den Alpen – aber auch zuhause? Wann und wo wirst du sie anziehen? Die handbemalte Vase lacht dich verführerisch an – aber brauchst du noch ein zusätzliches Stück Dekoration und passt sie überhaupt zum Stil deiner Wohnung? Geschenke für andere mitnehmen? Wenn es sich nicht um einen explizit geäußerten Wunsch handelt, dann ist mein Rat, davon abzusehen.
Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Dinge oft jahrelang aufbewahrt werden, bevor sie dann mit schlechtem Gewissen entsorgt werden.
Packliste für die nächste Reise schreiben
Oft denkt man sich am Urlaubsort: Hätte ich nur das eingepackt oder daran gedacht. Diese Dinge schreibst du am besten sofort auf, damit du sie dann bei der nächsten Reise parat hast. Wenn du (mehrfach) Sachen eingepackt hast, diese aber dann nie verwendest, dann schreib sie ebenfalls auf. Denn darauf kannst du dann beim nächsten Mal verzichten.
Der Aufenthalt in den Bergen ist für mich weit mehr als nur ein Urlaub. In den Alpen zu wandern und ihre Schönheit, aber auch Gefährlichkeit hautnah zu erleben, ist einfach fantastisch. In dieser grandiosen Landschaft und weit weg von zu Hause, ist es leicht, loszulassen und zu entspannen.
Sommerfrische im Ötztal
Das Innsbrucker Tagblatt vom 18. Juli 1874 berichtet:
Schon 1874 wusste man, dass das Ötztal – der „go to Place“ für den Sommer ist – und ich stimme dem 100% zu.
Das Ötztal mit seinen Talstufen bietet fantastische Naturerlebnisse und grandiose Aussichten für alle.
Die Wanderwege können auch von Frauenspersonen ganz leicht und ohne Gefahr begangen werden (siehe Artikel!)
Es gibt ausgezeichnetes Essen und herzliche Gastlichkeit.
Und besonders wichtig: Es gibt – für eine ländliche Gegend – hervorragende öffentliche Verkehrsmittel, sodass einem entspannten Urlaub ohne Auto nichts im Wege steht.
Ich möchte die Tradition der „Sommerfrische“ in mein Leben bringen und in den nächsten Jahren mehr Zeit – idealerweise den ganzen Sommer – im Ötztal verbringen.
„Der gemeine Tourist ist fortwährend in Bewegung, frisst alles was ihm unterkommt und hält sich am liebsten in Höhen von 1000 – 3000 Meter auf“, berichtet die Zeitschrift Wiener Caricaturen bereits am 7.8.1887.
Das kann ich (mit Ausnahme des Essens – da bin ich heikel!) bestätigen. Wenn ich nicht gerade in den Bergen unterwegs bin, dann doch vom Zimmer in den Speisesaal oder zum Pool.
Blogdekade
Die Blogdekade – d.h. 10 Artikel in 10 Tagen zu schreiben, so die Challenge – ist genau in meine Urlaubszeit gefallen. Dennoch war es mein Ziel, 10 „unperfekte“ Artikel zu schreiben – und 10 sind es auch geworden. „Glücklicherweise“ hatten wir ein paar Regentage und ich habe in der Hotellobby mein Büro aufgebaut.
Hier geht’s zu den 10 Artikeln, wo ich das Thema Entrümpeln und Minimalismus aus verschiedenen Blickwinkeln betrachte und meine besten Tipps gebe.
Leben im Hotel
Das Leben in einem guten Hotel hat viele Vorteile. Unter anderem muss man sich nicht um so profane Dinge, wie Lebensmitteleinkauf, Kochen, Putzen, Waschen oder Reparaturen kümmern, sondern kann sich voll und ganz auf die eigenen Aktivitäten konzentrieren.
Das Leben im Hotel zeigt mir auch immer wieder, wie wichtig es ist, sich bei Dingen und Verpflichtungen zu beschränken. Je weniger Sachen man hat, um die man sich kümmern muss, desto mehr Zeit hat man für sich selbst und die eigenen Projekte.
Für mich war es einfacher, die 10 Blogartikel im Hotel zu schreiben – und das, obwohl jeden Tag (außer den beiden Regentagen) eine Wanderung am Programm gestanden hat.
Der Urlaub im Ötztal und der Aufenthalt im (immer selben) Hotel haben für mich etwas Beruhigendes. Hier komme ich zur Ruhe und der Stress fällt von mir ab. Nach 3 Tagen im Ötztal habe ich das Gefühl, dass ich überhaupt kein Bedürfnis danach habe, je wieder nach Wien zurückzukehren. Die Vorstellung, dass meine Wohnung und alle Gegenstände in ihr abgebrannt wären, lässt mich völlig kalt. Alles, was ich brauche, ist in meinem Hotelzimmer. Wohlgemerkt: Ich LIEBE Wien und bin eine überzeugte Städterin und Wienerin.
So bin ich auch wieder nach Wien und in mein Wiener Leben zurückgekehrt. Aber vielleicht werde ich eines Tages das alles hinter mir lassen – zumindest in der heißen Jahreszeit – und die Sommerfrische in den Tiroler Bergen genießen.
Was steht an im September
September-Challenge in der FB-Gruppe „Entrümpeln mit System & Power“
Wir entrümpeln gemeinsam, mit dem Ziel jeden Tag zumindest ein ungeliebtes oder nicht mehr benötigtes Ding zu entsorgen (zu verschenken, wegzuwerfen oder zu verkaufen). Am Ende hat jede Teilnehmerin zumindest 30 Dinge weniger – und vielleicht dürfen sogar noch mehr Dinge den Haushalt verlassen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Endzahl, die wir als Gruppe erreichen werden.
Übrigens, auch Quereinsteigerinnen sind jederzeit herzlich willkommen! Klicke auf das Bild – da geht’s zur Gruppe:
Anleitung zum Entrümpeln
Ich arbeite an einem neuen PDF zum downloaden.
Viele neue Blogartikel
Die Blogdekade hat mich motiviert, mehr und regelmäßig zu bloggen und so meine beiden Leidenschaften – das Schreiben und den Minimalismus – zu verknüpfen.
Schnell, leicht – ja am besten im Schlaf und über Nacht! Du leidest an Blockaden, Depressionen oder willst „nur“ abnehmen? Du hast unerfüllten Kinderwunsch oder du kommst mit deinen Kinder nicht mehr zurecht? Du willst ein Online-Business gründen und du hast keine Ahnung, wie? Du willst aufräumen und zwar gründlich? Alles kein Problem. Es gibt nichts, absolut NICHTS, das nicht ganz EASY gelöst werden kann. Trommelwirbel: Hier kommt der magische Erfolg, DER Erfolgsmagnet! So die Versprechen.
Drei Zutaten für den „magischen“ Erfolg
1. Geheimnisse
Wenn man im Netz nach Onlinekursen oder Coaching sucht, dann findet man ganz viel „Geheimniskrämerei“.
Geheimnis Traumfigur
Geheimnis erfolgreiche Kommunikation
Geheimnis Unternehmenserfolg
Geheimnis Kunden gewinnen
Geheimnis Bestseller schreiben
Geheimnis glückliche Kinder
Ich könnte hier endlos weiterschreiben. Sicher gibt es auch ein Geheimnis vom regelmäßigen Stuhlgang und vom perfekten Sex.
Alternativ zu den „Geheimnissen“ wird manchmal auch diese Phrase verwendet:
Was dir xxx nicht sagt
Was dir bisher noch niemand gesagt hat
Nun ist der Begriff „Geheimnis“ nicht per se schlecht und es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn er im Sinne von „Tipps“, „Tricks“ oder „Hacks“ benutzt wird.
Wird er allerdings inflationär verwendet und aus allem und jedem ein riesiges Geheimnis gemacht, zu dem nur ganz wenige Erleuchte Zugang haben, dann ist Vorsicht geboten. Selbsternannte Gurus, die sich mit einer mysteriösen Aura und mit wallenden Gewändern umgeben und gegen Cash ihre Geheimergüsse verkaufen wollen – NEIN, DANKE!
2. Schnell
Skepsis ist auch angebracht, wenn versprochen wird, dass der erwünschte Zustand „schnell“ eintritt. Du kannst dich schnell einmal besser fühlen, aber wirst du dich auch dauerhaft besser fühlen? Du kannst schnell einmal aufräumen, aber wird diese Ordnung nachhaltig sein?
Besonders schlimm sind Heilversprechen. Wenn jemand verspricht, dich in nur 20 Minuten von Ängsten, Depressionen, Panik und Burnout zu befreien, dann ist das moralisch einfach inakzeptabel.
Wut und Hass machen sich in mir breit, ich habe 1000 Gedanken und gleichzeitig keine. Manchmal spüre ich gar nicht, dass ich noch lebe. Dort, in Wien, habe ich gedacht, ich muss jetzt sterben.
Das sagt eine Austauschstudentin bei der Hauptverhandlung aus. Sie wurde in Wien in einer Toilette am Praterstern Opfer einer Gruppenvergewaltigung. Nun, sie konnte nicht persönlich aussagen, es ging ihr zu schlecht.
Kann auch das Vergewaltigungsopfer in 20 Minuten geheilt werden, frage ich mich?
Kann sie sich in nur 20 Minuten von ihren Schmerzen, Ängsten und Blockaden befreien?
Wie beim Begriff „Geheimnis“ ist auch gegen „schnell“ an sich nichts einzuwenden. Ein guter Coach kennt Abkürzungen und kann definitiv unterstützen, schneller zu einem Ziel zu gelangen.
ABER: Manche Dinge brauchen einfach Zeit. Da hilft ein wenig Schnipp und Schnapp, gewürzt mit einer Prise Hokuspokus nicht. Bei diesen schnellen Heilversprechungen (die im Kleingedruckten dann meist ausgeschlossen werden) ist absolute Vorsicht geboten! Hier besteht Lebensgefahr!
Ich frage mich auch immer, was Psychiaterinnen oder Therapeutinnen dazu sagen würden. Sind sie bestürzt, dass sie das 20-Minuten-Geheimnis nicht kennen? Dass es offenbar nicht Teil ihrer Aus- und Weiterbildung ist? Dass sie Patientinnen jahrelang behandeln, wo es doch auch in 20 Minuten gehen könnte?
3. Einfach
Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf. Psalm 127
Eines Tages in der Früh wachst du auf. Du bist jung und schön und fühlst dich fantastisch. Alle deine Krankheiten sind wie weggeblasen. Dein Traumpartner lächelt dich zärtlich an und du erfreust dich an deinen wohlgeratenen Kindern. Auch deine überflüssigen Kilos sind weg und du fühlst deine neu erstarkten Muskeln. Ein Blick auf dein Konto zeigt dir gigantische Zuwächse. 6stellig? Nein, sogar 7stellig! Auch dein Heim ist über Nacht wunderschön geworden. Das Chaos ist wie von Zauberhand verschwunden und du lebst nun in deinem neuen Traumhaus im Grünen mitten in der Stadt. Der Tesla steht vor der Tür. Alles glitzert und funkelt im Sonnenschein.
Was ist geschehen? Bist du in einem Traum? Wahrscheinlich – oder du schaust gerade die neue Serie Simpleville.
Einfach, was für ein magisches Wort! Wir alle lieben diese Geschichten, wo sich einfach alles in Wohlgefallen auflöst.
Einfach ein neues Leben beginnen
Einfach viel Geld verdienen
Einfach ein erfülltes Leben führen
Einfach die richtigen Menschen anziehen
Einfach einen Bestseller schreiben
Der eigentliche Text lautet in etwa so: Bezahle mich dafür, und ich verrate dir x urgeheime Geheimnisse, damit ICH schnell und einfach reich werden kann.
Auch das Wort „einfach“ ist nicht per se schlecht. Es gibt Menschen, die es sich unnötig kompliziert oder schwer machen und es gibt oft einfachere Wege, die ein guter Coach kennt.
ABER: Einfach im Sinne von „da wedle ich mal kurz mit dem Zauberstab“ funktioniert in den wenigsten Fällen und schon gar nicht, wenn es um schwerwiegende Krankheiten oder komplexe Sachverhalte geht.
Aus der Traum
Der versprochene Traum ist nicht wahr geworden? Der VIP-Kurs hat dein Leben nicht auf magische Weise transformiert? Nur dein Konto ist jetzt etwas leerer?
Die Versprechungen waren nicht mehr als ein wenig heiße Luft?
Wer trägt nun die Verantwortung dafür, dass es nicht so funktioniert hat wie versprochen? Richtig geraten! Das bist DU! Die Erklärungen bekommst du natürlich als Draufgabe dazu:
Du hast nicht genug daran geglaubt
Du hattest das falsche Mindset
Du hast deinen Wunsch nicht intensiv genug manifestiert oder gechannelt
Du warst innerlich nicht bereit für die Änderung
Du hast nicht BIG genug gedacht
Du hast den tieferen Sinn nicht verstanden
Du warst zu verbissen
Du warst zu wenig fokussiert
und so weiter und so fort …
Welche Seminare, Ausbildungen und Kurse du buchst und in welcher Form du daran teilnimmst – da bist du selbst dafür verantwortlich.
Für die Inhalte und Versprechungen sind allerdings IMMERdie Anbieterinnen verantwortlich und vor dieser Verantwortung drücken sich manche sehr gerne.
Die (Miss)erfolgsgeschichten
In den diversen Testimonials werden die Erfolgsgeschichten ausgebreitet und zelebriert.
Es spricht natürlich absolut nichts dagegen, zufriedene Kundinnen zu Wort kommen zu lassen und so einen Anreiz für potentielle neue Kundinnen zu schaffen.
ABER: Wie wird mit den unzufriedenen Kundinnen verfahren? Wird das Programm angepasst, wenn die Erfolgsrate gerade einmal magere 2% ist?
Man stelle sich vor, eine Lehrerin spricht enthusiastisch über ihre Superschülerin, die in allen Fächern brilliert. In ihrer Klasse sind aber insgesamt 20 Kinder und die anderen 19 Schülerinnen und Schüler sind weit davon entfernt, ihre Ziele zu erreichen. Die 19 werden nicht mehr weiter erwähnt, sie sind so etwas wie Kollateralschaden. Leider, leider hat es bei ihnen nicht gereicht, aber Schwamm drüber, reden wir nicht mehr davon. Schließlich wollen wir die Feierlichkeiten zur „Pädagogin des Jahres“ nicht stören.
Man stelle sich weiter vor, dass besagte Lehrerin viel Geld nimmt, um Schülerinnen zu unterrichten, von denen sie schon zuvor genau weiß, dass sie absolut nicht die Voraussetzungen für einen Erfolg mitbringen. Grundschülerinnen im Universitätslehrgang, zum Beispiel. Nun, mit ganz viel Glück, einmal in 100 Jahren vielleicht, kommt ein Wunderkind, das alle Klassen überspringt und mit summa cum laude abschließt. Aber die anderen 99,999% haben keine Chance. Was ist das? Ich sage, das sind betrügerische Absichten.
Taubstumme, die hören, Blinde, die sehen, Lahme die gehen … und ein Online-Business von Null auf eine Million. Es gibt sie wahrscheinlich, diese Fälle, aber der Prozentsatz ist verschwindend gering.
Namenlose Experten und „A lot of people“
Manchmal werden auch „führende“ Experten bemüht, die anonym eine Empfehlung abgeben. Von „Führenden Experten empfohlen“ heißt es lapidar – nur wer diese Experten sind, steht nirgends. Oder es handelt sich um Pseudo-Experten, die nicht einmal einer simplen Internet Recherche standhalten.
Genauso ist es bei den angeblich vielen Menschen, die ein Programm erfolgreich durchlaufen haben sollen. Was sind viele? 10, 100, 1000, eine Million? Auch sie bleiben eine anonyme Masse. Und sie eignen sich zudem ganz hervorragend dazu, um Kritik abzuschmettern und Kritikerinnen als Einzelfälle oder Querulantinnen darzustellen. Was, du bist unzufrieden? A lot of people are saying this program is HUGE and FANTASTIC and BIG. Wie seltsam, dass es gerade bei dir nicht gewirkt hat. Hmm, das muss an DIR liegen!
Künstlich verknappt und das Super-Mega-Sonderangebot
Der Wert des Kurses ist 19.997 € oder gleich unbezahlbar – aber weil heute Vollmond ist und auch noch der Geburtstag von Dschingis Khan – gibt es das Programm um nur 479 €. Die 19.997 € sind dann doppelt durchgestrichen und das Angebot gibt es selbstverständlich nur heute bis 15:15. Ab 15:16 dann eventuell um 481 €?
Würdest du etwas, das fast 20.000 € wert ist, um knapp 500 € verkaufen (wenn nicht gerade deine echte Identität im Zeugenschutzprogramm aufgedeckt wurde und du dringend die Stadt verlassen musst)? Ich sage NEIN.
Es ist völlig in Ordnung, Rabatte und Boni zu gewähren und auch ein Enddatum zu setzen. Vorsicht ist jedoch bei den marktschreierischen Pseudo-Deals geboten, die einen riesigen Druck auf die potentiellen Kundinnen aufbauen wollen, um sie zu einem Kauf zu überrumpeln. Die ehemaligen Matratzenverkäufer der Kaffeefahrten lassen grüßen!
The Magician
„New and improved! Hassle free! Money-back guarantee! These are the promises of The Magician, a charismatic salesperson with all the answers to life’s little problems. Unfortunately, these sales pitches are only half-truths. After all, a roast is only as good as the cook who prepares it. So don’t be fooled by smooth talkers and sycophants. If something sounds too good to be true, it probably is.“ The Housewives Tarot – Instruction Book
Meine Empfehlung
Lass dich nicht für blöd verkaufen! Überprüfe gründlich, ob es sich nur um einen Verkaufstrick oder um einen seriösen Coach oder eine kompetente Therapeutin handelt.
Vertraue keinem Coach und keiner Therapeutin, die dir das Blaue vom Himmel verspricht
Nimm dir Zeit; nicht alles kann in ein paar Minuten gelöst werden, auch wenn es traumhaft wäre
Schnell reich werden? Das funktioniert meist nicht
Einfach ist gut, aber manchmal braucht es auch Tiefe und komplexe Lösungen
Dieses Angebot gibt es nur noch heute und dann nie wieder? Entscheide dich im Zweifelsfall für „nie wieder“
Anonyme Experten werden bemüht – Finger weg davon
Phantasiepreise in astronomischer Höhe für eine schwammige Leistung – nein, danke!
Wie von Zauberhand – schau dich um nach einer bodenständigen und kompetenten Unterstützung
Ich freue mich sehr , wenn du mir deine Erfahrungen mit den „Schlangenölverkäufern“, die sich online so herumtummeln, mitteilst. Schicke mir bitte eine Mail oder hinterlasse einen Kommentar.
Bei dieser Blog-Tradition mache ich nun das dritte Mal mit. Heute ist Donnerstag, der 12. August 2021 und ich dokumentiere diesen Tag mit 12 Bildern. Es ist der 224. Tag des gregorianischen Kalenders, somit verbleiben 141 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist heiß – Sonnenschein den ganzen Tag und bis 30 Grad – so die Prognose.
#1: Ich fahre bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel mit dem Rad in mein Büro in den 19. Bezirk. Das sind 7,2 km und bis auf die letzten paar Meter bin ich nur auf der Donauinsel unterwegs. Rechter Hand sieht man die Donaucity mit ihren Türmen. Ganz rechts sind die Uno City und das Austria Center auszumachen. In der Ferne sieht man den Kahlenberg und den Leopoldsberg.
#2: Auf der Donauinsel lässt es sich gut Rad fahren. Am liebsten fürs Radfahren sind mir allerdings nicht die heißen Sommertage, sondern die wolkenverhangenen düsteren und nebeligen Tage. Da habe ich die Insel für mich allein – zumindest fast. Gebaut wurde die Insel als Hochwasserschutz und sie ist gleichzeitig ein tolles Naherholungsgebiet für uns Wienerinnen. Badeplätze, Grillplätze, Spielplätze, Sportplätze, Sitzplätze, Knutschplätze, Badezonen, FKK-Bereiche, Kopa Kagrana & Sunken City und sogar Schafe, die hier als tierische Rasenmäher fungieren – kurz: es gibt auf der Insel alles, was das Herz begehrt.
Schafe, Nackte auf Fahrrädern (nicht ich!), Tattoo Models, Liebespaare, Spanferkel am Spieß, Sonnenbrandopfer – das und vieles mehr kann man auf der Insel erleben.
#3: Der MA48 (Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark) begegnet man in Wien auf Schritt und Tritt. Und fast jeden Tag sind die Herren der Müllabfuhr so nett, mich um ca. 6:30 zu wecken. Bei der Floridsdorfer Brücke sind sie auch gleich mit mehreren Angeboten zu finden – und ich stimme ihnen zu: Ein piss-chen Spaß muss sein. Wiens Beitrag zum Denglisch –dabei ist heute gar nicht Dienstag, sondern Donnerstag – aber Wien ist gerüstet für jeden Shitstorm! Oder hat gar Judith Sympatexter einen Vertrag mit der MA48? Hasta la Mista, Baby!
#4: Im Büro angekommen, bemerke ich, dass ich 2 verschiedene Socken anhabe. Als eingeschworene Minimalistin kann mich das jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Ich sortiere Socken nicht mehr und nehme einfach zwei Stück einer Sockenart.
#5: Mein kombiniertes Frühstück & Mittagessen besteht aus einem Dinkelweckerl mit Käse, Radieschen, Paprika und einer Banane. Seit ca. 1 1/2 Jahren praktiziere ich Intervallfasten.
#6: Nach dem Mittagessen beschließe ich, einen kurzen Spaziergang zu machen. Ich durchquere den Bahnhof Heiligenstadt, der ein denkmalgeschütztes Jugendstilgebäude ist. Er wurde vor einigen Jahren generalsaniert und erstrahlt nun wieder in neuem Glanz.
#7: Auf der anderen Seite kommt man zum 12. Februar Platz hinaus, wo man sofort den beeindruckenden und historisch bedeutsamen Karl Marx Hofsieht, einen der bekanntesten Wiener Gemeindebauten – DAS Symbol des Roten Wien. Er wurde 1930 eröffnet und ist mit ungefähr 1050 Metern Länge der längste zusammenhängende Wohnbau der Welt.
Nicht zu verwechseln mit St. Marx, das Touristen immer sehr verblüfft. Wer jetzt denkt, Karl Marx wurde in Wien heilig gesprochen, irrt. St. Marx ist eine Abkürzung für den Heiligen Markus – und St. Marx ist Teil des 3. Wiener Gemeindebezirks, wo früher die Schlachthöfe Wiens waren.
Ich habe mich auch schlau gemacht, wie Heiligenstadt zu seinem Namen gekommen ist. Hier soll angeblich in heidnischen Zeiten ein heiliger Ort gewesen sein. Es ist bislang aber ungeklärt, wo die heilige Stätte war.
#8: Ich mache mich bereit, wieder nach Hause zu fahren. Die Arbeit ist erledigt und der Schreibtisch ist leer. Ich liebe die „Clean Desk Policy“ und kann Aktenstapel absolut nicht leiden. Auch Desktops, die mit Icons übersäht sind, sind mir ein Gräuel.
#9: Da ich in der Früh so abrupt aufgebrochen bin, ziehe ich meine Tarot Karte erst jetzt. Wie immer am 12. kommt natürlich die XII – Der Gehängte. Diese wunderschöne Karte stammt aus dem Visconti Tarot. Das Visconti Tarot ist eines der ältesten Decks und die Motive für die Karten sind ursprünglich Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden. Im Visconti Tarot ist die Deutung dieser Karte nicht so „soft“ wie bei anderen Decks. Es handelt sich hier um die Bestrafung eines Menschen, der seinen Glauben verleugnet hat.
Ich stelle dem Gehängten ein paar Tschatschkes (= Stehrühmchen auf Jiddisch) zur Seite. Diese zwei Minikakteen (sie waren ein Geschenk) sind mir ans Herz gewachsen und haben einen fixen Platz im Wohnzimmer.
S’gewen a schwere togedike nacht Ich hob gearbet wi a hund Du wejst ich arbet ale tog Zu machn gelt zu kojfn tschatschkes Gerry Tenney – aus Album: Heart will carry on
Ein paar Tschatschkes gehen ja, aber dafür „arbeiten wie ein Hund“ – nein, danke! Da empfehle ich, gleich meinen Artikel „Die Konsumfalle“ zu lesen und zu beherzigen!
#10: Bei meinem Abendspaziergang komme ich bei diesem Baum – oder ist es ein Strauch? – vorbei. Ich finde, er braucht ganz dringend einen Friseurtermin!
#11: Abendstimmung an der Alten Donau – Blick auf das Restaurant des Wiener Polizeisportvereins
#12: Zusätzlich zur „Clean Desk Policy“ gibt es bei mir auch die „Clean Sink Policy“. Ich schaffe es zwar nicht immer, aber mein Ziel ist es, am Morgen eine Küche zu betreten, die aufgeräumt und sauber ist.
Perfektionismus ist einer der Hauptgründe, warum das Entrümpeln und Loslassen so schwer fällt. Wir fangen mit dem Entrümpeln oder Ordnung machen erst gar nicht an, sondern wir wollen zuerst die perfekten Bedingungen schaffen. Wir geben uns nicht mit kleinen unperfekten Lösungsschritten in die richtige Richtung zufrieden, sondern wir warten. Und das kann mitunter sehr lange dauern. Manchmal ewig. Nichts zu tun und in einer Art Lähmung festzustecken, macht die Situation aber nur noch schlimmer. Zusätzlich sind wir in einem Gedankenkarussell gefangen.
Kennst du das auch?
Welcher Zeitpunkt ist am besten?
Der nächste Urlaub?
Im Winter oder doch lieber im Sommer?
Dann, wenn einmal VIEL Zeit ist.
Jetzt passt es gerade nicht.
Welche Dinge genau sollen ausgemustert werden und welche bleiben?
Wo am besten anfangen?
Was, wenn genau dieses Ding später einmal gebraucht wird?
Werden mit dem Ding auch unwiederbringliche Erinnerungen weggeworfen?
Was, wenn Familienmitglieder dem Entrümpeln kritisch gegenüber stehen?
Was, wenn die Mutter beleidigt ist, weil du ihr Geschenk weitergegeben hast?
Wohin mit den ausgemusterten Sachen?
Verschenken, Verkaufen oder Wegwerfen?
Welche Organisationen sind würdig, die ausrangierten Dinge zu erhalten?
Wer könnte diese Dinge am besten brauchen?
Müssen die guten Dinge verkauft werden, damit der Verlust nicht so hoch ist?
Um welchen Preis sollen die ausrangierten Dinge verkauft werden?
Ist wegwerfen eine Umweltsünde?
Und so ziehen die Jahre ins Land, und die Wohnungen bleiben so verstopft und unordentlich wie immer, ja schlimmer noch: Es kommen konstant neue Sachen hinzu.
Hier ein paar schnelle Ideen, um die Lähmung – ganz unperfekt – aufzulösen:
Überlege dir zuerst, welche Zimmer bzw. Kategorien (Kleidung, Bücher, Papier, Bastelsachen, usw.) du generell in Angriff nehmen willst.
Schaffe in kleinen 15 Minuten Einheiten Ordnung in einer Lade oder einem Regal(teil). Erlaube dir ganz bewusst, nicht perfekt zu sein.
Bevor du die Dinge wieder einräumst, reinige die Fläche gründlich. Es fällt viel schwerer, in eine gereinigte Lade (z.B.) die Dinge einfach wieder hineinzuwerfen als in eine nicht gereinigte. Diesen psychologischen Trick können wir hier anwenden.
Nimm dir nicht vor, alle Bücher oder die ganze Kleidung auf einmal auszumustern, sondern starte klein. Du kannst dir z.B. nur die Socken vornehmen oder nur die Schals.
Alternativ kannst du beginnen, von jeder Kategorie 1 Stück (bzw. x Stück) auszumustern. Du schaffst es, dich von einem Buch zu trennen und es z.B. in eine Zu-Verschenken-Box zu legen. Bravo, dann schaffst du am nächsten Tag 2. Der Beginn ist gemacht. Du schaffst es, ein Regal aufzuräumen – dann schaffst du es auch, ein weiteres Regal aufzuräumen.
Wichtig ist, dass der Stillstand durchbrochen wird und Dynamik in die Sache kommt – d.h. dass der erste Schritt gemacht und als Erfolg verbucht wird! Der Wunsch, mehr zu machen kommt dann quasi von selbst, ohne dass du dich quälen musst.
Stell dir vor, du möchtest einen Marathon laufen – du startest auch nicht sofort mit 42 km, sondern vielleicht mit einigen 100 Metern oder du ziehst einmal nur deine Laufschuhe an und gehst raus. Aber du befindest dich am Start und das ist 1000 mal besser, als über die perfekte Vorgangsweise nachzugrübeln und nichts zu machen.
Beim Entrümpeln ist es genauso. Auch hier muss erst einmal die „Aufräum-Muskulatur“ trainiert werden. Je länger du dran bleibst, desto einfacher wird es dir fallen. Gerade am Beginn und wenn das Ausmisten sehr schwer fällt, sind kleine aber konstante Schritte besser als nach einem Tag „Aufräum-Marathon“ entnervt aufzugeben.
Was Laotse gesagt hat, gilt auch für uns. Wenn schnell nicht geht, dann machen wir es eben langsam – und das ist viel besser als gar nicht erst zu beginnen.
Buchempfehlung:
Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist „Atomic Habits“ von James Clear. Er beschreibt darin in vielen praktischen Beispielen, wie man die eigenen Verhaltensweisen in „mini“ Schritten in die gewünschte Richtung verändern kann. Sein Motto ist „Get 1% Better Every Day„.