Monatsrückblick Februar 2023: Costa Rica

Seit ungefähr 20 Jahren verbringen mein Mann und ich im Winter Zeit an der Pazifikküste in Costa Rica. Ursprünglich war Samara kaum touristisch ausgerichtet. Es gab ein paar kleine Geschäfte und einige Lokale. Für den Lebensmitteleinkauf mussten wir eine einstündige Fahrt nach Nicoya unternehmen. Das hat sich stark geändert. Samara ist zwar noch immer ein kleiner Ort, aber mehr und mehr mit einem Verkehr, der die Straßen verstopft. Die Infrastruktur, die sich zwar Jahr um Jahr verbessert hat, kann mit den vielen Urlaubern nicht mehr mithalten.

Tagesausflug nach Arenal

Auch im „Paradies“ herrschen nicht immer paradiesische Zustände.

Ich

Von Samara nach La Fortuna sind es hin und retour ca. 9 Stunden Autofahrt. Dementsprechend früh, nämlich um 5:30 Uhr, startet der Kleinbus in Richtung Arenal. Hätte ich vorher gewusst, in welch schäbigem Zustand der Bus ist, wäre ich wohl nicht mitgefahren. Die Route ist außerdem sehr kurvenreich und mit jeder Menge Hindernissen versehen, und so ist mir den größten Teil der Fahrt übel. Glücklicherweise habe ich nichts gefrühstückt.

Unser erstes Ziel ist der „Sloth Watching Trail„. Der Spaziergang durch den Regenwald ist sehr interessant, wenn auch extrem nass. Mir kommt der Gedanke, dass die Lobau und die Praterauen (nur wenige Busminuten von meiner Wohnung entfernt) ebenso interessant sind; auch dabei handelt es sich um einen Urwald. Kurz nach Beginn der Tour setzt ein starker tropischer Regen ein. Trotz Schirm, unter den mich glücklicherweise ein 49-jähriger Amsterdamer (der gerade an diesem Tag Geburtstag hat) einlädt, werde ich triefend nass. Das T-Shirt wird auch nicht wieder trocken, denn die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch – und so sitze ich bei der weiteren Fahrt abwechselnd mit meinem Unterhemd oder meinem Pullover im Van. Denn auch die Klimaanlage lässt sich nicht richtig einstellen. D.h. es ist entweder zu kalt oder zu heiß.

Wir sehen vermutlich 3 Faultiere in Form von grauen und unbeweglichen Kugeln, die sich vor dem Regen und den Touristen hoch nach oben auf die Bäume geflüchtet haben.

Tipp: Wer Faultiere sehen will, geht besser in den Zoo oder schaut sich die virtuelle Tour an.

Irgendwo halten sich die Faultiere versteckt

Das zweite Ziel ist der La Fortuna Wasserfall. Es handelt sich um einen tadellos schönen Wasserfall in tropischer Landschaft. Nur: Ich war bereits bei den Iguazu-Wasserfällen in Argentinien und Brasilien – und seither fühlt sich für mich jeder andere Wasserfall mickrig an. Anstelle 500 Stufen zum Wasserfall hinunter und auch wieder hinaufzugehen, wollte ich lieber die Hanging-Bridges-Tour machen; wurde aber von den 5 anderen Mitreisenden überstimmt.

Ergebnis: Ein grässlicher Muskelkater und meine bereits vorhandenen Schmerzen in den Hüften sind schlimmer geworden.

La Fortuna Wasserfall

Das dritte und finale Ziel vor der Rückfahrt ist das Hot-Springs Ressort Baldi. Wir essen im Pyramiden-Restaurant und haben ein sehr gutes Buffet-Essen. Ich bin jedenfalls froh, dass wir nur einen Nachmittag hier verbringen, denn ein kleines Bier kostet stolze 6$; Cocktails 11$. Ich trinke Wasser.

Apropos Bier: Das billigste Bier in den Supermärkten in Samara kostet mehr als doppelt so viel als in einem Wiener Supermarkt.

Dann geht es zu den Pools. Es gibt an die 20 Becken mit unterschiedlichen Temperaturen; wunderschön und luxuriös angelegt inmitten eines tropischen Gartens. In dem Becken, in dem ich mich befinde, sind zwei junge Frauen, die sich die ganze Zeit mit ihrem Handy filmen. Wahrscheinlich machen sie live Streams für Instagram; so mein Gedanke. Ich bemerke einen älteren Mann mit dünnem Haar, Bauchansatz, zusammengekniffenen Lippen und verblassenden Tattoos an der Poolbar. Er trinkt ein Bier und erinnert mich an einen abgehalfterten St. Pauli Zuhälter. Ich überlege, ob er Ähnlichkeit mit einem vom Bundeskriminalamt gesuchten mutmaßlichen Verbrecher hat. Es wäre wunderbar, hier auf die Schnelle 50.000€ für einen entscheidenden Hinweis zu kassieren.

Fazit: Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, in der Damensauna der Therme Wien eine gesuchte Person aufzuspüren, aber weitaus bequemer, ebenso luxuriös und noch dazu sehr viel günstiger und mit der U1 perfekt erreichbar. Außerdem sind Kinder und Handys verboten.

Die Rückfahrt nach Samara ist noch mühsamer, als die Hinfahrt, denn die Hälfte der Fahrt erfolgt in Dunkelheit. Aus mir unerfindlichen Gründen werden in Costa Rica die Autoscheinwerfer oft erst dann eingeschaltet, wenn es komplett finster ist. Ich sehe Fußgänger und Radfahrer auf der Autobahn, Temposchwellen auf der Schnellstraße (warum?), tote Hunde, Nasen- und Waschbären entweder mitten auf der Straße oder seitlich weggeschleudert. Zwischendurch gibt es die großartige Aussicht über den Lake Arenal als Belohnung.

Regenbogen über dem Lake Arenal

Es ist ein ständiges Bremsen und wieder Beschleunigen und das in einem Auto, wo nichts abgefedert wird. Mir wird wieder schlecht. Ich tausche Platz mit einem Mitreisenden und sitze nun in der ersten Reihe. Zwar ist mir jetzt nicht mehr so schlecht, dafür sehe ich aber viel besser, was sich auf der Straße abspielt – und das ist auch nicht schön.

Alles in allem: Ein durchwachsener Tag und sehr anstrengend!

Meine Blogartikel im Februar

Nachhaltig ausmisten

Lärm im Kopf entsteht, wenn du ständig mit zu vielen Dingen und Verpflichtungen konfrontiert bist.

Selbst von der hintersten Ecke aus fordern uns die Dinge auf, abzunehmen, Sport zu betreiben, doch endlich mal ein Gourmet-Gericht zu kochen, die Rezepte einzuordnen, die Bücher und Magazine zu lesen, sich mit den Rechnungen und Steuerunterlagen zu beschäftigen, die Mails zu lesen, die Fotos anzuschauen, Klavier zu spielen, usw. usf. Und diese Aufforderungen sind überdies selten in einer liebevollen Art an uns gerichtet, sondern eher harsch und kritisierend; dazu schreien sie unablässig durcheinander.

Eine der Maßnahmen ist: Für bessere „Security“ zu sorgen, damit nicht ständig neue und ungebetene Dinge in den Haushalt hereinströmen.

Den ganzen Artikel liest du hier: ->>> Nachhaltig ausmisten

Fünf Schritte zum perfekt organisierten Zuhause

Du willst Ordnung zu Hause schaffen und ein Ding in den Schrank oder die Schublade legen, um aufzuräumen? Aber es ist kein Raum vorhanden. Der Schrank platzt schon aus allen Nähten, das Regal ist komplett voll gestellt und auch die Schublade lässt sich nur mit Gewalt öffnen und schließen. Selbst der Boden ist übersät. Das Ding ist obdachlos und hat kein fixes „Zuhause“.

Wie du das ändern kannst, liest du im folgenden Artikel: ->>> Perfekt organisiertes Zuhause

Warum ich Ausmisten liebe

Ein wichtiger Grund, warum ich Ausmisten liebe: Beim Ausmisten bekommst du einen anderen Blickwinkel. Je mehr du ausmistest, desto klarer erkennst du die Konsumlügen. Das ist manchmal ein schmerzhafter Prozess. Ein wenig so wie Fegefeuer.

Hier geht’s zum Artikel: Warum ich Ausmisten liebe

Meine Newsletter und Social Media Posts im Februar

Seit Mitte letzten Jahres schreibe ich einen wöchentlichen Newsletter; davor ist er alle zwei Wochen erschienen. Dabei handelt es sich nicht um stinknormale und gewöhnliche Newsletter, sondern mir macht es besonders viel Spaß, ungewöhnliche Parallelen zu ziehen und so zum Ausmisten zu motivieren.

Im Februar kommen u.a. folgende Persönlichkeiten vor:

  • Papst Benedikt XVI, und wie er seine roten Schuhe ausmistete
  • Ludwig van Beethoven, der mich zur eigens von mir entwickelten Beethoven-Skala inspirierte
  • Der Serienmörder Egidius S., den eine 24 Jahre alte Rechnung überführte
  • Ersatz-Prinz Harry und sein Unterhoser-Desaster
  • Die Wahrheit über „to-be-or-not-to-be“ und was Hamlet wirklich sagte
  • u.v.m.

Es zahlt sich also aus, den Newsletter zu abonnieren und mir auf Facebook und Instagram zu folgen.

6 Gedanken zu „Monatsrückblick Februar 2023: Costa Rica

  1. Guten Morgen! Ich glaub, ich fahr am Sonntag dann doch lieber in die Donauauen. Einzig die Belohnung könnte mich umstimmen …
    Mal wieder sehr kurzweilig, dein Rückblick, und ich saß neben dir im Bus und hab mitgelitten … 😜

    1. Vielen Dank, liebe Ulrike! Da viele Reiseartikel immer nur vom „Cocktails mit Sonnenschirmchen“ handeln, war es mir ein Anliegen, auch mal einen anderen Aspekt zu beschreiben.
      LG – Uli

  2. Oje, so schön Costa Rica ist, so schwierig ist es oft zu erkunden. Um jegliche Touristen-Bustouren machen wir mittlerweile einen großen Bogen. Hatten ein ähnlich anstrengendes Erlebnis in Ägypten. Das Tal der Könige sieht in der Realität nicht halb so beeindruckend aus, sowas kann ich mir auch in einer guten Doku anschauen. Und da werde ich auch nicht von Laden zu Laden gekarrt…
    Ich hoffe, euer restlicher Aufenthalt war angenehmer!

    1. Danke, liebe Vanessa! Der Rest war entspannter – wenngleich sehr teuer. Seit ein paar Jahren sind die Preise extrem gestiegen, teilweise ist es dort nun weitaus teurer als in Wien.
      LG – Uli

  3. Gee, sorry I missed the trip to Arenal! Clearly, a good time was had by none except maybe the sloths and the occasional Coatis! Six bucks for a beer? Why that’s highway robbery! Outrageous! Wonderful photos, though!

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