Montag, der 12. Februar 2024 ist der 43. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 323 Tage bis zum Jahresende. In Wien ist es sonnig und mild. Vereinzelt ziehen Wolkenfelder durch, denn es weht lebhafter Westwind. Für Mitte Februar ist es überdurchschnittlich mild; die Temperatur erreicht 14 Grad.
Tag 129 – Israel im Krieg – 136 Geiseln, darunter Kleinkinder, Frauen und ältere Menschen, sind noch immer in den Händen der Terroristen. In den frühen Morgenstunden des 12. Februar 2024 werden in der Spezialoperation „Golden Hand“ zwei Geiseln aus einem Wohnhaus in Rafah befreit. Endlich gute Nachrichten aus Israel!
Heute ist in Wien ein besonderer Gedenktag. Vor 90 Jahren wurden der Wiener Landtag und Gemeinderat aufgelöst, der Bürgermeister und die Mitglieder des Stadtsenats ihrer Ämter enthoben. Bürgermeister Karl Seitz, der sich weigerte, den Verfassungsbruch der Regierung anzuerkennen, wurde aus dem Rathaus getragen und inhaftiert.
Zentren des Widerstands in Wien waren vor allem die großen Gemeindebauten, wie der Goethehof. Ab dem 12. Februar kam es zu heftigen Kämpfen zwischen den Mitgliedern des Republikanischen Schutzbundes und der Exekutive mit vielen Toten.
Die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften wurden verboten und Sozialdemokrat:innen mussten entweder flüchten oder wurden inhaftiert.
Nachdem bereits 1933 das Parlament ausgeschaltet wurde und der damalige Bundeskanzler Dolfuß per Notverordnung diktatorisch regierte, war dies der nächste Schritt, der Hitler und dem Faschismus den Weg ebnete.
Die Führer, Mullahs, charismatischen Gurus, etc. führen die Menschen immer in eine Richtung: in den Abgrund, das lehrt uns die Geschichte. So mühsam und unvollkommen die Demokratie auch manchmal sein mag, für sie müssen wir kämpfen, sie müssen wir bewahren.
Ich mache mich auf den Weg zur U1 Station Kaisermühlen, um in die Lassallestraße zu fahren. Dort gibt es ein Blumengeschäft und einen großartigen Obst- und Gemüseladen. Ich will ein paar Blumenzwiebeln und eine Papaya kaufen. Doch vorher werfe ich noch einen Blick auf die im Jahr 2000 eröffnete Kirche „Christus, Hoffung der Welt„. Niemand nennt sie jedoch so.
Für die Blumenläden ist diese Woche Großkampftag, denn am 14.2. ist der Valentinstag. Ich muss aufpassen, nicht überrollt zu werden, denn es wird Ladung um Ladung von Blumen ins Geschäft gekarrt. Ich kaufe zwei Blumenzwiebeln, die ich heute noch pflanzen werde.
Das Obst- und Gemüsegeschäft „spielt alle Stückerl“, wie wir in Wien sagen. Es gibt hier alles, was das Herz begehrt. Ich kaufe zwei rote Rüben (rote Beete) und eine halbe Papaya.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Freitag, der 12. Januar 2024 ist der 12. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 354 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist meist stark bewölkt; der Himmel ist grau. Die Sonne blinzelt nur ganz kurz zwischen den Wolken hindurch. Die Temperatur schwankt zwischen -2 und +2 Grad. Es weht kalter Nordwestwind.
Ich habe das Gefühl, dass meine Finger zu Eisklumpen erstarren. Fotos bei diesen Temperaturen aufzunehmen, ist eine frostige Angelegenheit, denn ich muss dazu meine Handschuhe immer wieder ausziehen.
Heute bin ich auf der Inneren Mariahilfer Straße unterwegs, die vom Museumsquartier bis zum Mariahilfer Gürtel (Westbahnhof) reicht und zum 7. Wiener Gemeindebezirk – Neubau – gehört. Sie ist eine der Haupteinkaufsstraßen Wiens und wird von uns Wienerinnen liebevoll Mahü genannt.
Ich spaziere in Richtung Ring und komme bei der öffentlichen Toilette beim Bundesländerplatz, Ecke Mariahilfer Straße 77, vorbei. Diese altertümlich anmutende unterirdische WC-Anlage punktet mit jeweils eigenem Eingang für Frauen und Männer und gegenderter Wärterin.
Bald kommt die Mariahilfer Kirche in mein Sichtfeld. Der Name Mariahilf kommt vom gleichnamigen Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren. Das Original befindet sich im Dom von Innsbruck, eine Kopie hier in der Mariahilfer Kirche.
1660 bringt der Barnabitenpater Don Cölestin Joanelli bringt das Mariahilf-Bild zur öffentlichen Verehrung nach Wien. Das war der Beginn für die Wallfahrten nach Mariahilf.
Kaiserin Maria Theresia pilgerte nach Mariahilf, um die Gottesmutter um ihre Fürsprache zu bitten. Während der drei heiligen Messen, denen sie aufeinander folgend beiwohnte, soll sie eine viertel Stunde am Boden liegend gebetet und geweint haben.
Auch in den Jahren 1805, 1809 und 1813, während der napoleonischen Kriege, fanden gewaltige Staatsprozessionen mit bis zu 90.000 Teilnehmern statt.
Die Menschen pilgern heutzutage vor allem in die vielen Geschäfte, Restaurants und Imbissläden, aber es gibt sie noch: die religiösen Wallfahrten in diese Kirche.
An der Rückseite der Kirche – in der Barnabitengasse – gibt es ein von der Caritas geführtes Obdachlosenheim, wo wir auch immer wieder ausgemusterte Kleidungsstücke hinbringen.
Es scheint fast so, als ob dieser Märtyrer beim Meditieren müde geworden und eingeschlafen ist.
Walter White – bekannt aus der Serie „Breaking Bad“ – hat auf der Mahü sein Geschäft; vielleicht arbeitet aber auch Saul Goodman aka Slippin‘ Jimmy inkognito hier. Oder doch eher beim neu eröffneten Cinnamood, wo noch vor wenigen Wochen die Menschen Schlange standen, jetzt aber kaum noch Kundschaft zu sehen ist.
Ich gehe weiter bis zur Nummer 1, blicke auf die Ringstraße und mache kehrt. Ganz unten – am Ende der Mahü – ist der riesige Gebäudekomplex des Museumsquartiers.
Ein paar Meter weiter steht das Fachgeschäft für Kopfbedeckungen und Handschuhe, das – nicht ganz passend zum Geschäftsmodell – Fuss heißt.
Überall in Wien sieht man an jedem einzelnen Tag Kräne und Baustellen. So auch auf der Mahü. Eine Großbaustelle, bei der wegen der riesigen Signa/Benko-Pleite nichts mehr weitergeht, ist das Kaufhaus- und Hotelprojekt Lamarr. Das ehemalige Prestigeprojekt, dem das Möbelgeschäft Leiner weichen musste, wird wohl als Bauruine die Straße längerfristig verschandeln.
Ich nähere mich wieder meinem Ausgangspunkt an. Dieses UPS-Gefährt ist ganz neu für mich und wird hier offenbar für die Zustellung verwendet. Ich sehe schon den Fahrer herbeieilen.
Die Wiener Linien machen immer wieder mal Werbung und bekleben Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen. Diese Werbung ist allerdings sehr speziell.
Es wird Zeit, der Mahü Adios zu sagen und mich wieder in die fürstliche Esterhazygasse zu begeben. Es weht ein eisiger Wind und ich kann meine Finger kaum bewegen. Ich freue mich auf einen heißen Kaffee und ein gutes Stück Orangenkuchen.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Mittwoch, der 20. Dezember 2023 ist der 354. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 11 Tage bis zum Jahresende. Heute veröffentliche ich meinen Jahresrückblick.
Das Wetter in Wien ist stürmisch, bewölkt und mit einzelnen Regenschauern. Das perfekte Wetter, um den Jahresrückblick zu schreiben.
Das Jahr 2023 war so unglaublich voll von Erlebnissen, dass es mir schwer fällt, eine Auswahl zu treffen. Beim Schreiben jedes einzelnen Kapitels habe ich mir gedacht: Aber! Das hast du doch auch noch gemacht!
Hier kommen meine Top 12 in meinem Lieblingsformat 12-von-12.
1. Neuartige Krankheit „Dürferitis“ entdeckt
Ich bin ein großer Fan von Blogparaden. Nicht nur fühle ich mich motiviert, mehr zu schreiben und ungewöhnliche Fragestellungen zu bearbeiten, als Beiprodukt habe ich sogar eine neue Krankheit – die äußerst gefährliche Dürferitis – entdeckt.
Die Dürferitis kann sich in ganz schlimmen Fällen sogar zum unkontrollierbaren Dürffall ausweiten. Während die Expertinnen der WWO (World Word Organisation) noch diskutieren, ob es sich um einen Virus oder eine Zwangsstörung handelt, schreitet die Krankheit rasend schnell voran.
Das Eheversprechen steht kurz vor der Abänderung von „Ja, ich WILL“zu„Ja, ich DARF“. Müssen oder sollen und selbst WOLLEN ist für viele Heiratswillige einfach zu abschreckend und mit viel zu viel Verpflichtungen belastet!
Auch das Weihnachtsevangelium nach Lukas wird umgeschrieben und die zu harschen Begriffe „werden“ und „sollen“ kommen in der Neufassung nicht mehr vor:
Du DARFST ein Kind empfangen, einen Sohn DARFST du gebären: dem DARFST du den Namen Jesus geben.
Gabriel/a zu Maria gemäß Lukas 1,31 in der neuen Form
Die einzige Möglichkeit, diese und andere (nicht minder gefährliche) Wort-Krankheiten abzumildern, ist es, meinen Artikel zu lesen und zu kommentieren.
Nun sag, wie hast du’s mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, Allein ich glaub’, du hältst nicht viel davon.
Johann Wolfgang von Goethe: Faust I
Meine umfangreichen Recherchen haben ergeben, dass Gretchen gar nicht wissen wollte, wie Faust es mit der Religion hält, sie wollte vielmehr eine Antwort auf die Nudelfrage haben.
Auch das Goetheinstitut sieht das so, und daher wird Faust (gesponsert vom Verband der Chinarestaurants im DACH-Raum, der sich gegen die Italiener durchgesetzt hat) umgeschrieben. Ohne Religion muss die Geschichte auch nicht mehr in einer Tragödie enden, sondern gemütlich in einem Familienrestaurant, das Heinrich und Maragarethe Faust samt ihren Kindern und dem schwarzen Pudel besuchen.
Wie der Pudel heißen soll, d.h. über die Pudelfrage wird noch abgestimmt. Bis zum 31.12.2023 kannst du mir deinen Vorschlag schicken. Was ich zur Nudelfrage zu sagen habe, liest du hier:
Johann Wolfgang von Goethe hat mich dieses Jahr – ebenso wie Franz Grillparzer – durch das Jahr begleitet und mich zum einen oder anderen ironischen Beitrag inspiriert.
3. 52 Newsletter mit Promi-Gastauftritten verfasst
Viele Prominente gaben sich 2023 die Klinke in die Hand und ich freue mich, dass es das Jahr war, wo so viele berühmte Dichter, Philosophen, Schriftstellerinnen, Komponisten, Kaiserinnen, Königinnen, Prinzen, Päpste, Nachtclubbesitzerinnen, Mütter, Ehemänner, Religionsgründer, Soziologen und Serienmörder wie noch nie zuvor aufgetreten sind.
Sogar Mose, der immerhin 40 Jahre in der Wüste herumirrte, hatte einen Gastauftritt in meinen Newsletter.
Sie alle haben eines gemein: Das eine oder andere Ding zum Entrümpeln und Loslassen. Wenn du weder die spannenden Geschichten noch die guten Ausmist-Tipps verpassen willst, dann komm in den Kreis meiner Abonnentinnen.
Jeder Newsletter ist mit einem kleinen Augenzwinkern und einer guten Dosis Ironie geschrieben.
Frech. Fabelhaft. Fantastisch. Fabulös.
Mit dem persönlichen Touch. Und vor allem mit der nötigen Motivation und Inspiration, die dich beim Ausmustern, Entrümpeln und Ordnung schaffen unterstützt. Mein Motto: Mit einem Lächeln auf den Lippen lässt es sich viel besser ausmisten.
In den Wohngesprächen geht es um Geschichten, die vom eigenen Lebensraum handeln. Ich lade Bloggerinnen dazu ein, ihre Wohnungen und Häuser zu öffnen. Zu erzählen, welche Träume, Hoffnungen, Erlebnisse, glückliche Fügungen, aber auch Anstrengungen und Odysseen hinter dem Zuhause stehen und welche (manchmal ungewöhnliche) Hausbewohner es gibt.
Mit dieser Artikelserie möchte ich zeigen, dass Minimalismus, Ausmisten und Ordnung schaffen weit darüber hinausgehen, als nur eine bestimmte Anzahl von Dingen zu haben.
2023 sind insgesamt 12 Wohngespräche-Artikel entstanden (Tendenz steigend) und jeder einzelne Gastbeitrag ist einzigartig und herzerwärmend.
Es geht um eine bunte und individuelleVielfalt, die nicht unter einer grauen Schicht aus Ballast und ungeliebten Gegenständen verschwunden ist.
Der 12. jeden Monats ist für mich immer etwas ganz Besonderes. An diesem Tag widme ich mich ausschließlich und exklusiv den 12-von-12-Artikeln. Mein Anspruch ist, dass diese Artikel einen Handlungsstrang haben und eine „runde Sache“ sind. Storytelling vom Feinsten.
Ich möchte meine Leserinnen inspirieren, sie zum Nachdenken und zum Lachen bringen. Ungewöhnliche Geschichten erzählen, historische Geschehnisse in neuem Licht darstellen und unterhalten.
Der 12. September 1930 ist der Geburtstag meiner Mutter. Ich tauche ein in die Geschichte – in das Jahr ihrer Geburt und die Jahre ihrer Jugend in einem kleinen Dorf in Oberösterreich. Wo Wien, die Hauptstadt, so unerreichbar scheint, wie für mich die Reise in eine andere Galaxy.
An jedem 12. des Monats gehe ich auf Spurensuche. Ich mache eine kleine Zeitreise zurück in die verschiedenen Epochen der Geschichte und ausgehend davon betrachte den aktuellen Tag.
Könnte ich nur einen einzigen Artikel pro Monat schreiben: er wäre im 12-von-12-Format.
Über 40 Jahre bin ich gereist. Oft mit Angst und Ärger im Gepäck. Viele Male bin ich krank geworden, sei es an der Reisedestination oder zurück in Wien. Immer habe ich geglaubt, mir etwas beweisen zu müssen. Oder anderen. Oder ich bin anderen zuliebe verreist.
Reisen gehört zum erfolgreichen Leben dazu, gehört es das? Zu meinem vorerst nicht mehr. Ich habe mehr als genug von anstrengenden Flug-, Bus-, Zug- und Schiffsreisen. Ich mag mich nicht mehr an Schaltern und Gates anstellen und mich nach stundenlanger Warterei irgendwo hineinquetschen.
Ich mag auch nicht mehr in lauten und überteuerten Unterkünften übernachten. Und ich mag ganz sicher nicht in überfüllten Museen herumrennen, mich bei „Sehenswürdigkeiten“ anstellen und die exorbitant hohen Preise in mittelmäßigen Restaurants bezahlen, um die ich in Wien einen großen Bogen machen würde.
Ich mag mich nicht schon beim Buchen stressen lassen – NUR mehr 2 Plätze zu diesem Preis – und ich mag mich auch nicht schon Monate vor einer Reise festlegen müssen, weil alles immer beschränkt ist.
Irgendeine Kathedrale, Burg, Moschee oder einen besonders lieblichen Stadtplatz in einer fernen Stadt besuchen? Weil sie unter den „Top-10“ in allen Reiseführern ranken? Reicht für mich nicht mehr als Grund, um zu verreisen. Ganz im Gegenteil! Wenn ich eine weitere Festung oder ein weiteres Freiluftmuseum besichtigen muss, könnte es leicht sein, dass ich zum Schreien anfange.
Meine Reiseunlust hatte nicht zur Folge, dass ich jetzt nur noch zu Hause saß und nichts mehr unternahm. Ganz im Gegenteil! Befreit vom Damoklesschwert der (für mich) mühsamen und angstbestzten Auslandsreisen, habe ich viele Ausflüge und Wanderungen unternommen. Immer in dem Wissen und der Zuversicht, dass Wien und Kaisermühlen für mich jederzeit einfach und schnell zu erreichen sind.
Eine liebe Begleiterin auf einigen dieser Abenteuer war meine Bloggerkollegin und Freundin Romy Pfyl. Zusätzlich zu unseren Exkursionen haben wir viele intensive Gespräche über das Schreiben geführt.
Ein weiteres Abenteuer war der Besuch im Leopoldstädter Gasthaus zum Sieg. Der Wirt hat uns begrüßt wie lang verschollene Verwandte und wollte meine Hand gar nicht mehr loslassen. Die männlich dominierten Stammgäste sind unbeschreiblich. Wer wissen will, wie es im Sieg zugeht, muss sich wohl oder übel selbst auf den Weg in den 2. Wiener Gemeindebezirk machen.
Das mit ABSTAND beste Gulasch von Wien (wahrscheinlich sogar Österreichs). Ich bestelle hauptsächlich Gulasch und war in meinem Leben wahrscheinlich schon in jedem Österreichischen Lokal Gulasch essen :-). Aber das Gulasch im Gasthaus zum Sieg ist wirklich mit großem Abstand das Beste.
Norman B. (!!!) auf Tripadvisor
8. Auf Kur gefahren
Die Kur (meine insgesamt Dritte) fand dieses Mal unter erschwerten Bedingungen statt. Kurz vor meiner Abreise ins Ötztal habe ich mir zwei Zehen geprellt und ich konnte nur humpeln. Dennoch war mein Aufenthalt in Umhausen wieder wunderschön und sowohl für den Körper als auch die Seele erholsam.
Aufgrund meiner Zehenprobleme konnte ich nur kürzere Spaziergänge und Ausflüge unternehmen. Dafür vebrachte ich diesmal viel mehr Zeit am Pool, auf der Hotelterrasse und am Balkon.
9. Kraulschwimmen nicht gelernt und ins Gänsehäufel kaum gegangen
Ich wollte Kraulschwimmen lernen, habe einen Kurs gebucht, Übungen gemacht und eine Zeitlang hat es so ausgeschaut, als könnte ich diese Technik lernen. Ich hatte sogar Spaß dabei. Doch an einem schönen Tag im Gänsehäufel habe ich im Wasser plötzlich keine Luft mehr bekommen. Ich habe kein Wasser geschluckt, mich auch nicht verschluckt – aber die Luft war einfach weg.
Damit war auch die Luft draußen beim Kurs und ich konnte mich nicht mehr dazu aufraffen, weiterzumachen.
Das Gänsehäufel-Bad ist eines der größten und schönsten Freibäder Wiens. Eine Insel auf der Insel Kaisermühlen. Ganz in der Nähe meiner Wohnung. Dennoch war ich die letzten beiden Jahrzehnte kaum dort anzutreffen. Zu sehr habe ich immer am Sommerblues gelitten und mich lieber in der abgedunkelten Wohnung eingebunkert.
Dieses Jahr sollte es ganz anders werden und ich habe mir eine Saisonkarte gekauft. Inklusive einer sogenannten „Bettenbox„, d.h. einer Lagerstätte für die Sonnenliege. Damit ich es ganz bequem habe. Obwohl mir jeder einzelne Aufenthalt im Gänsehäufel sehr gefallen hat, ich sogar begeistert war, hat das nichts daran geändert, dass ich nur wenige Male dort war.
Ein denkwürdiger Tag im Gänsehäufel war mein Besuch am 12. Juli. Daraus ist natürlich ein 12-von-12-Artikel entstanden. Für kaum einen anderen Beitrag habe ich so viele Kommentare bekommen, wie für die Beschreibung dieses Tags. Mein „Glück“ war, dass ich an diesem heißen Tag (in furchtbar grantiger Laune und am Sommerblues leidend) ein aufgeblasenes Einhorn im FKK-Bereich entdeckt habe. Das hat alles verändert.
10. In den Ruhestand getreten
Obwohl es erst acht Monate her ist, dass ich in Pension gegangen bin, erscheinen mir meine damalige Arbeit, mein Büro und sogar meine ehemaligen Kollegen in weiter Ferne. Manchmal frage ich mich, wie ich gleichzeitig meinem Beruf nachgehen und bloggen konnte.
Am Freitag, dem 28.4.2023 (vor gefühlt einer Ewigkeit) gehe ein letztes Mal in mein Büro, um den Spind auszuräumen, mein Equipment und den Dienstausweis abzugeben. Erscheint einfach, aber es fallen mir so viele Sachen ein, die ich noch unbedingt erledigen will.
Eine Mail an die Kollegen schreiben, der Dokumentation noch einen Satz hinzufügen, in die Kantine gehen, um das Guthaben „aufzuessen“, usw. usf. Zum Schluss sind nur noch die Reinigungskräfte, der Mitarbeiter der Innenorganisation und ich anwesend. Um 17:57 bin ich endlich so weit, das Gebäude zu verlassen.
Am Tag danach feiere ich meinen 60. Geburtstag. Das Geschenk meines Mannes weist auf einen möglichen neuen Job hin.
11. Meine Ernährung umgestellt und die Physiotherapie-Übungen nicht gemacht
Ich wurde schon als Kind mit Sport traktiert – und ich war kein sportliches Kind. Sport bedeutete für mich Ausgrenzung und Mobbing. Ein „fantastisches Ergebnis“ für alle meine Sportlehrer*innen! Nur dass es ihnen sicher am Arsch vorbeigeht, ob ich fit bin oder nicht.
Jetzt bin ich 60 und habe diese „Traumata“ offenbar immer noch nicht überwunden. Die vernünftige Stimme und auch mein Mann sagen:
Das ist doch alles Blödsinn. Deine Sportlehrer sind wahrscheinlich schon dement oder tot. Deine Schulkameraden dem Suff verfallen. Was du tust oder auch nicht, ist für DICH. Verschwende doch keine Gedanken an irgendwelche bescheuerten Zeiten und Leute.
Und dennoch sitze ich hier, schreibe und schreibe und sitze und sitze – und bringe es nicht zustande, fünf Minuten leichte Dehnungsübungen zu machen. (Zumindest gehe ich täglich 5.000 Schritte).
Ich erstelle Listen zum Abhaken; Erfolgskontrolle; ich turne trotzdem nicht.
Ganz anders ging es mir bei meiner Ernährungsumstellung, die ich aufgrund anhaltend schlechter Laborwerte durchgeführt habe.
Ich glaube an keine Diäten, Wunderformeln, exotisches Superfood und exzessiven Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln. Ich habe mich eingehend bei seriösen Quellen informiert.
Ich habe vor allem den Zucker reduziert. Ich koche und backe selbst! Ich achte auf ausreichend Eiweiß, auf gute Fette und langkettige Kohlehydrate.
Meine Einkaufsliste enthält zu einem überwiegenden Großteil Produkte, die unverarbeitet sind (Obst und Gemüse, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte) und saisonal und regional erhältlich sind.
Ich esse jeden Tag einen Apfel und 2-3 Esslöffel Haferkleie (im Müsli).
Das Messer (zum Gemüseschnipseln) ist mein bester Freund!
12. Die 30-Tage-Ausmist-Challenge geschaffen
Inspiriert durch meine vielen erfolgreichen Ausmist-Challenges, allen voran der Adventskalender-Challenge, habe ich Ende Dezember 2022 ein neues Online-Produkt umgesetzt, meine MISTion:
Die 30-Tage-Ausmist-Challenge
Die Teilnehmerinnen bekommen jeden Tag in der Früh ein kurzes und knackiges Mail mit einer kleinen Aufgabe, die jedoch große Wirkung zeigt. Es ist ein 30-tägiges Training der Ausmist-Muskulatur und der Etablierung neuer Verhaltensweisen:
Start: Jederzeit – am besten JETZT
Tägliche Inspirationen
Minimaler Zeitaufwand, maximale Wirkung
Neue Verhaltensweisen, damit die neue Ordnung nachhaltig ist
Dienstag, der 12. Dezember 2023 ist der 346. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 19 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist feucht und mild; die Temperatur steigt auf rund 10 Grad. Es gibt einen Mix aus Sonnenschein und Wolken. Vom Schnee der vergangenen Tage ist nur wenig übrig geblieben. Pünktlich um 6:30 erscheint nicht der Märchenprinz, sondern die Müllabfuhr.
Travnicek: Mi hat neulich ana aufg’weckt. Freund: Mit an Kuss? Travnicek: Na, mit an Moped. Was glaubn’s, was i dem dazählt hab!
Helmut Qualtinger und Gerhard Bronner in Travniceks Weihnachten
Am 12. Dezember 1825, d.h. vor 198 Jahren, erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für den Wiener Stadttempel in der Seitenstettengasse in der inneren Stadt.
Diese Synagoge ist die einzige von Wiens einst etwa 25 Synagogen und 70 Bethäusern, die nicht im Novemberpogrom im November 1938 zerstört wurde. Da sie versteckt hinter der Fassade eines Gebäudes inmitten der dicht bebauten Innenstadt steht, haben die Nazis davon abgesehen, sie in Brand zu stecken.
Entsprechend den zur Bauzeit gültigen Vorschriften mussten nicht-katholische Gotteshäuser verborgen werden und durften nicht unmittelbar von der Straße aus sichtbar sein.
Es klingt wie eine Ironie der Geschichte: Diese „Vorschrift“ der Ungleichbehandlung hat den Tempel vor dem Feuer gerettet, denn er steht geschützt inmitten von Gebäuden.
Die Fotos in den Fenstern zeigen die 137 Geiseln, die seit 67 Tagen in den Fängen der Hamas-Terroristen in Gaza sind.
Heute beginnt in Wien der Christbaumverkauf. Am Platz vor der Kirche sind erst spärlich Bäumeausgepackt und aufgestellt. Wie immer, kommen sie aus dem Waldviertel.
Den ersten historisch bezeugten Weihnachtsbaum in Wien stellte die Jüdin Fanny von Arnstein 1814 auf. Fanny war eine vornehme und gebildete Dame der Wiener Gesellschaft und in ihrem Salon trafen sich prominente Vertreter aus Diplomatie, Politik, Wissenschaft, Kunst und Journalismus. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Bei Arnsteins war vorgestern ein sehr zahlreiches Weihnachtsbaum- oder Christbaumfest. Alle gebetenen, eingeladenen Personen erhielten Geschenke oder Souvenirs vom Christbaum. Es wurden nach Berliner Sitte komische Lieder gesungen.
Hilde Spiel: Fanny von Arnstein
Offenbar waren wir in Wien – was Christbäume betrifft – etwas langsam. Goethe erwähnt bereits 1774 den Weihnachtsbaum in seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“. Die von Werther sehr verehrte Lotte erzählt ihm von verzückten Kindern und einem aufgeputzten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln.
Goethe zu Ehren mache ich heute einen kleinen Spaziergang zum Goethehof.
Der Goethehof in Kaisermühlen, ein Gemeindebau mit damals 727 Wohnungen, wurde 1932 eröffnet und zum Andenken an Johann Wolfgang von Goethes 100. Todestag nach ihm benannt. Wenn man durch die weitläufige Anlage spaziert, hat man das Gefühl, sich in einer eigenen Kleinstadt zu befinden.
Bereits kurz nach der Eröffnung des Goethehofs kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und den mehrheitlich sozialdemokratisch gesinnten Hausbewohnern.
Ab 1938 wurden zahlreiche jüdische Mieterinnen und Mieter zwangsdelogiert. In diversen Listen findet sich ein jüdisches Bethaus an der Adresse Schüttaustraße 45, das im Novemberpogrom 1938 zerstört wurde. Trotz einiger Recherchen kann ich nicht mehr herausfinden; auch die historischen Zeitungen geben nichts her.
Mein erstes Weihnachtsgeschenk kommt an. Vom österreichischen Dichter Franz Grillparzer. Der zweite Dichterfürst an nur einem Tag.
Ich fühle eine gewisse Verbindung zu Franz Grillparzer. Er ist Autor einer der schlechtestenTheateraufführungen – Des Meeres und der Liebe Wellen – die ich je gesehen habe. So eindrucksvoll furchtbar besetzt und gespielt, dass ich mich fast 40 Jahre danach noch daran erinnere. Auch wenn er daran nicht schuld ist: Sein Name ist unauslöschlich mit diesem Fiasko verbunden.
Und er hat ein grantiges Reisetagebuch – Das habe ich mir anders vorgestellt – verfasst. Schon bei der Abfahrt in Wien schreibt er:
Meine Laune ist schwer zu beschreiben. Mir war zumute wie einem, der nicht aufs Wasser, sondern ins Wasser geht.
Ich kann es ihm so gut nachfühlen. Exakt so ist bzw. war meine Stimmung vor jeder Reise. Und genau wie Grillparzer, habe auch ich viele Reisen unternommen, um es mir zu beweisen, dass ich es kann.
Er hofft, „Großartiges“ zu sehen, doch die Reise steht unter keinem guten Stern:
Durchfall, Seekrankheit, Regen, üble Kost, miese Quartiere, schlechte Straßen, lästige Reisegefährten, unverschämte Preise, Herbststürme, Langeweile, Quarantänebestimmungen … noch dazu tobt in Athen die Revolution, und Grillparzer muss fürchten, für einen Bayern gehalten zu werden!
Grillparzer hatte mit seiner Langzeitverlobten und Vermieterin Katty Fröhlich sicher jemand, die gut für ihn sorgte – wenn er nicht im Amt oder auf Reisen war. In seinen Briefen nennt er sie: Hochschätzbares, verehrtes, beinahe vergöttertes Fräulein! Und: Schönster Engel!
Ich muss mir mein Mittagessen selbst herrichten. Es gibt einen Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika, Stangensellerie und Avocado. Dazu ein Lachsbrötchen.
Nach dem Essen mache ich einen unproblematischen Spaziergangans Wasser, zur Alten Donau, die in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnung ist. Kurz kommt die Sonne heraus und ich genieße den Blick in Richtung Gänsehäufelbad.
Ein paar Meter weiter und ein paar Minuten später ändert sich die Lage. Die Sonne verzieht sich und taucht die Alte Donau und den Polizeisportverein in mystisches Nachmittagslicht.
Ich mache mich wieder auf nach Hause, genieße ein gutes Abendessen und zünde zwei Kerzen an meinem Adventkranz an.
Da ich schon ein wenig weihnachtlich gestimmt bin, hole ich die Weihnachtskrippe hervor. Sie ist schlicht und würde eventuell sogar Josef II. gefallen. 1782 ließ Josef II. große Weihnachtskrippen aus den Kirchen verbannen. Seiner Ansicht nach waren sie lächerlich, kindisch, unnötig und lenkten nur ab.
Sie haben sich dennoch oder trotz dieses Verbotsdurchgesetzt und sind Teil des alpenländischen Brauchtums.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Sonntag, der 12. November 2023 ist der 316. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 49 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist sonnig, die Temperatur erreicht 10 Grad. Die ersten Christkindlmärkte sperren auf und die Weihnachtsbeleuchtung erstrahlt in hellem Licht.
Am 12. November 1918, d.h. vor 105 Jahren, proklamiert die provisorische Nationalversammlung die Republik. Ein neues Kapitel in der Geschichte Österreichs wird aufgeschlagen.
Für die Habsburgermonarchie ist es der Tag danach. Der Zersetzungsprozess hat ein Ende gefunden.
Es stürzte eigentlich nichts: Der Thron verfiel wie eine morsche Sitzbank in einem vernachlässigten Park; die Monarchie löste sich auf, wie ein Zuckerwürfel im Wasserglas.
Joseph Roth über das Ende des Habsburgerreichs
Emil Cucullatus, auch Milán de la Cogolla genannt, hat heute Namenstag. Er stammte aus Verdejo im Norden Spaniens, war Hirte und lebte dann 40 Jahre lang als Einsiedler in einer Höhle in den Bergen von Cogolla.
In seinem neuen Leben hat Emil eine Bäckerei im 6. Wiener Gemeindebezirk.
Emil bedeutet: Der Eifrige. Das kann man vom Bäcker Emil nicht behaupten. Die Öffnungszeiten sind sehr „flexibel“. Wenn man Glück hat, ist geöffnet. Heute gibt es kein Glück.
Mein Sonntagsspaziergang führt mich die Mariahilfer Straße entlang. Am Sonntag ist wenig Betrieb, denn die meisten Geschäfte sind geschlossen. In manchen Eingängen liegen Obdachlose in ihren Schlafsäcken. In der nahen Barnabitengasse gibt es das Caritas-Tageszentrum und die Notschlafstelle Gruft.
Ich überquere die Ringstraße und gelange an das Äußere Burgtor. Es ist Teil der ehemaligen Stadtmauer zwischen dem Heldenplatz und dem Burgring.
Über den Heldenplatz schlendere ich weiter in die Hofburg hinein und komme zum ältesten Teil, dem Schweizertrakt. Hier befindet sich die Kaiserliche Schatzkammer, eines meiner Lieblingsmuseen.
Vom imperialen Glanz des Hauses Habsburg geht’s weiter zu ihrer letzten Ruhestätte, der Kapuzinergruft.
Die Gruft ist voll. Die vorerst letzt Bestattung fand am 7. Oktober 2023 statt. Yolande de Ligne, die Frau des verstorbenen Carl Ludwig Habsburg-Lothringen und Schwiegertochter des letzten Kaisers, verstarb im Alter von 100 Jahren in Brüssel.
Den Körpern der Habsburger wurden nach ihrem Tod die Eingeweide entnommen und in Kupferurnenin der Herzogsgruft im Stephansdom bestattet. Die Herzen kamen in Silberurnen und sind in der Herzgruft in der Augustinerkirche beigesetzt.
Die Augustinerkirche ist auch Schauplatz einer kaiserlichen Hochzeit. Sisi, die bei ihrer Hochzeit erst 16 Jahre alt ist, fühlt sich schon wenige Wochen nach der Vermählung „wie in einem Kerker“. Zeitlebens fühlt sie sich außerdem unverstanden. In ihren Gedichten wendet sie sich an die „Zukunftsseelen“.
Ich wandle einsam hin auf dieser Erde Der Lust, dem Leben, längst schon abgewandt Es teilt mein Seelenleben kein Gefährte Die Seele gab es nie, die mich verstand.
Kaiserin Elisabeth: Poetisches Tagebuch
Mit einem letzten Blick auf die Augustinerstraße 12, wo die berüchtigte Serienmörderin und „Blutgräfin“ Elisabeth Bárthory ihr Wiener Domizil hatte, wende ich mich von den verlorenen Seelen ab und fahre mit der U-Bahn in den 15. Wiener Gemeindebezirk.
Mein Ziel ist die Pater-Schwartz-Gasse. Ich will die sterblichen Überreste des Seligen Pater Schwartz sehen.
Pater Anton Maria Schwartz (1852 bis 1929) war ein katholischer Priester, Gründer des Ordens der Kalasantiner und wurde am 21. Juni 1998 von Papst Johannes Paul II. in Wien seliggesprochen. Als Seelsorger kümmerte sich Pater Schwartz vor allem um junge Arbeiter und Lehrlinge.
Niemand – absolut niemand – den ich bisher gefragt habe, hat jemals von Pater Schwartz und dem Orden der Kalasantiner gehört. Ich freue mich, dass ich mich hier auf absolutem Neuland bewege!
Pater Anton Maria Schwartz „kenne“ ich aus dem True-Crime-Podcast „Klenk und Reiter“ oder „Es wird a Leich‘ sein“. Für diesen Podcast vergebe ich fünf Sterne und ich empfehle ihn allen, die sich für schräge Sachen interessieren. Er ist nichts für schwache Nerven!
Rechtsmediziner Christian Reiter spricht in diesem FALTER-Podcast über seine spektakulärsten Fälle. Er obduzierte u.a. die Opfer der berüchtigten Serienmörderin Elfriede Blauensteiner und die der sogenannten „Lainzer Todesengel„.
Professor Reiter arbeitet aber auch immer wieder im Auftrag der Katholischen Kirche, wenn eine Selig- oder Heiligsprechung ansteht. In diesen Fällen wird eine Enterdigung und eine Konservierung der zu diesem Zeitpunkt gefundenen sterblichen Überreste vorgenommen.
Reiters Problem nach der Enterdigung des Paters: Der Leichnam war zwar vollständig erhalten, aber extrem mürbe.
So wie ein „Huhn, das zu lange im Backrohr war und bei dem die Knochen aus dem Fleisch herausfallen“.
Im Zuge der langwierigen Prozedur der Konservierung im Wiener Institut für Rechtsmedizin verfärbte sich zum großen Schrecken aller Beteiligten die Hautfarbe der Mumie. Schwartz war Grün geworden!
Und noch ein Problem hatte Reiter zu lösen: Der Pater war nackt. Wie sollte man der zur Wachsfigur erstarrten Leiche sein heiliges Kleid anziehen?
Von so vielen „mürbiden“ und morbiden Geschichten bekomme ich Hunger. Ich mache daher einen Abstecher zu einem weiteren „Tat“-Ort, um für meinen Salat Mini-Gurken zu kaufen.
Am Rückweg in die Wohnung komme ich bei einer mysteriösen Inschrift vorbei, die mir die Abendgestaltungvoraussagt.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Donnerstag, der 12. Oktober 2023 ist der 285. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 80 Tage bis zum Jahresende. Die letzten 5 Tage verbrachten mein Mann und ich in Italien. In Bologna, mit einem Abstecher nach Padua. Das Wetter in Bologna und Padua war heiß, fast noch sommerlich und bis zu 30 Grad.
Ugo Boncompagni – besser bekannt als Papst Gregorius XIII. – wurde am 7. Januar 1502 in Bologna geboren. Er führte den nach ihm benannten Gregorianischen Kalender ein.
Die Statue von Gregorius befindet sich am Rathaus in der Piazza Maggiore in Bologna.
Als Napoleon die lange Herrschaft des päpstlichen Staates beendete, bestand die Gefahr, dass die Statue eingeschmolzen und in Kanonenkugeln umfunktioniert werden würde. Daher wurde beschlossen, die Inschrift zu ändern. Gregorius wurde als der Heilige Petronius, Schutzpatron von Bologna, dargestellt und so vor der Zerstörung gerettet.
Der 12. Oktober ist unser letzter Tag in Italien. Es geht wieder zurück nach Österreich und ich freue mich, wieder zu Hause zu sein.
Selbst die Schnellbahnstation am Flughafen Wien löst bei mir sofort positive Gefühle aus.
In Wien ist es jederzeit möglich, einen Zug zu nehmen, auch wenn man vorher nicht reserviert hat. Von Bologna nach Padua war das nicht möglich.
So gerieten wir mit unserem Padua-„Programm“ in Stress. Denn wir hatten auch eine Reservierung für die Cappella degli Scrovegni, wo die weltberühmten Giotto Fresken zu sehen sind, die der Künstler zwischen 1303 und 1305 mithilfe von ungefähr 40 weiteren Mitarbeitern malte.
Ich frage mich, wer die Teufel und Monster sind, woher sie kommen und warum sie eine Berechtigung im katholischen Glauben hatten bzw. noch haben.
Giotto malte auch die sieben Todsünden und die sieben Tugenden. Eine der Todsünden ist Inuidia, der Neid.
Aus dem Mund der Frau kommt eine Schlange. Die Schlange streckt ihren Kopf zurück und spritzt ihr Gift in die Augen der Frau. Die Botschaft ist: Neid macht uns blind und frisst uns auf. Neid ist ein Monster, das nie genug bekommt und es ist unersättlich.
Wir waren nicht unersättlich, aber Hunger hatten wir schon. Einige (wenige) Male waren wir in auswärts essen, dann aber kochten wir in unserer Airbnb-Wohnung selbst, denn die Preise für ganz normale und einfache Gerichte und Getränke waren so exorbitant hoch, dass wir keine Lust mehr hatten, auszugehen.
Ich frage mich, wie teuer wohl das letzte Abendmahl war und wer es bezahlte.
Wer Galileo Galilei in Padua bezahlte, ist klar: Die Studenten selbst. Die Gründer der Universität Padua hatten Bologna verlassen, weil Bologna zu sehr unter der Fuchtel der katholischen Kirche stand. 1592 wurde Galilei auf den Lehrstuhl für Mathematik berufen, den auch Giordano Bruno gerne haben wollte. Hier blieb Galilei 18 Jahre lang und er sagte, dass dies seine glücklichste Zeit war.
Seine Vorlesungen waren so populär, dass er nicht (wie üblich) mit den Studenten an einem Tisch sitzen konnte, sondern einen „Lehrstuhl“ verwenden musste.
1446 ist das Datum in den frühesten Dokumenten, in denen die Verwendung von anatomischen Theatern aus Holz erwähnt wird, die je nach Bedarf für öffentliche Sektionen auf- und abgebaut wurden. Der berühmte Anatom Girolamo Fabrici D’Acquapendente, initiierte den Bau eines permanenten anatomischen Theaters. Dieses wurde 1595 eingeweiht und blieb bis 1872 in Betrieb.
Offiziell wurden der Universität Padua pro Jahr zwei Leichen von Hingerichteten (jeweils ein Mann und eine Frau) zu Lehrzwecken zur Verfügung gestellt. In der anatomischen Küche wurden sie vorbereitet und im anatomischen Theater dann seziert. Professoren und Doktoranden saßen ganz unten in unmittelbarer Nähe der Toten. Die erstsemestrigen Studenten saßen ganz oben und konnten demzufolge nur wenig sehen.
Der Seziertisch war nur von Kerzen beleuchtet; die Zuschauerränge waren in kompletter Finsternis. Um zu verhindern, dass ohnmächtige Zuschauen hinunterfielen, waren die Ballustraden schon in weiser Voraussicht breit angelegt.
Von den vielen Türmen, die es in Bologna gab, sind sicher auch so manche Menschen hinuntergestürzt. Zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert wurden viele Türme in der Stadt errichtet. Die Zahlen variieren; man geht jedoch von über 100 Türmen aus. Die reichen Familien nutzten sie wohl als Angriffs- und Verteidigungsmittel und wohnten auch teilweise in ihnen.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurden viele Türme geschleift oder abgebaut. Oder sie stürzten ein. Später dienten sie als Kerker, Geschäfte oder Wohnungen. Auch heute wird ein Turm noch als Luxushotel genutzt.
Die zwei schiefen Türme sind das Wahrzeichen der Stadt. Sowohl der 97,20 Meter hohe Asinelli-Turm als auch der ein wenig niedrigere Garisenda-Turm wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Auftrag gegeben. Ursprünglich waren beide Türme etwa gleich hoch und durch eine überdachte Brücke miteinander verbunden.
Bologna hatte nicht nur viele Türme, sondern hat immer noch viele Kirchen. Mein Gefühl beim Spazierengehen durch die Stadt: An fast jeder Ecke gibt es eine riesige Kathedrale oder Basilika. Wir haben vielen Gotteshäusern einen Kurzbesuch gewidmet. Daher kann ich mich auch beim besten Willen nicht mehr erinnern, in welcher Kirche ich das folgende Foto gemacht habe und um welchen Heiligen es sich handelt.
Eine ganz besondere Basilika gibt es in Padua. Sie ist dem Heiligen Antonius von Padua gewidmet.
Mein Vater war immer stolz darauf, ihn als Namenspatron zu haben. Warum, weiß ich jedoch nicht; war er doch nicht besonders gläubig. Auch meine Mutter hatte bzw. hat immer noch ein besonderes „Verhältnis“ zum Heiligen Antonius, denn er hat ihr schon oft geholfen, verloren gegangene oder verlegte Sachen wiederzufinden.
Daher war ich besonders neugierig auf diese Pilgerstätte, die das Grab und verschiedene Reliquien von Antonius beherbergt, u.a. seine Zunge, seine Stimmbänder und sein Kinn.
Der Heilige Antonius ist Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Fatima, Paderborn, Hildesheim und Menden. Er beschützt besonders die Bäcker, Schweinehirten, Bergleute, Reisenden und Sozialarbeiter. Bei seinem Eintritt in den Himmel soll ihm die Gottesmutter sogar erlaubt haben, sein Schwein mitzunehmen.
Er wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten, Viehkrankheiten und auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen. In Bayern hat er daher den scherzhaften Beinamen „Schlampertoni“ bekommen.
Antonius soll sogar bei der Suche nach einem passenden Partner oder einer idealen Partnerin helfen und daher werden auch Single-Wallfahrten nach Padua angeboten. Zudem soll er zu einer guten Geburt, zum Altwerden, zu einer guten Ernte und zum reichen Pilzfund verhelfen.
Generell gilt er als Schutzheiliger der Frauen und Kinder, der Liebenden, der Ehe, der Pferde und Esel.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Dienstag, der 12. September 2023 ist der 255. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 110 Tage bis zum Jahresende. Heute vor 93 Jahren wurde meine Mama geboren. Der 12. September 1930 ist ein Freitag und Mama hat diesen Tag immer als schlechtes Omen für ein hartes und entbehrungsreiches Leben gesehen. An einem Freitag geboren zu sein, war damals im tief katholischen Mühlviertel (Oberösterreich) schon einmal ein schlechter Start, denn jeder Freitag erinnerte an den Karfreitag und war ein Tag der Trauer und des Fastens.
Mama ist das fünfte Kind (von insgesamt acht Kindern) und wird in eine arme Bauernfamilie hineingeboren.
Zeitungen oder Radio gibt es in ihrer Familie nicht; ja nicht einmal Schuhe für alle Kinder. Eine Tageszeitung kostet damals 7 Groschen. Das Leben in ihrer Familie ist geprägt von Arbeiten und den „Lehren“ der katholischen Kirche. Wien ist so abwegig weit weg, so wenig erreichbar, wie für mich heute ein anderes Sonnensystem.
Mama wird in die Zeit der Weltwirtschaftskrise hineingeboren, die mit dem New Yorker Börsencrash im Oktober 1929 einen ersten Höhepunkt erreicht. Die Menschen haben mit einem starken Rückgang der Industrieproduktion, des Welthandels, der internationalen Finanzströme, mit Bankenkrisen, der Zahlungsunfähigkeit vieler Unternehmen und massenhafter Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Soziales Elend und politische Krisen sind an der Tagesordnung.
Die Zeitungen berichten am 12. September 1930:
dass ein amtsbekannter Gewalttäter Floridsdorf in Angst und Schrecken versetzt hat, indem er „zur Hetz“ auf Passanten schoss
dass Professor Piccard plant, mit seinem Aluminiumluftfahrzeug in eine Höhe von 16.000 Metern aufzusteigen
dass bei einer Straßenbahntragödie in Odessa fünf Menschen starben und 50 verletzt wurden
dass bei einem Verfahren wegen Irreführung der Kranken, der Richter in zweiter Instanz „zugunsten des Apparats, der 77 Krankheiten heilt“ entschied
dass am 7. September 1930 der 228. Dankesgottesdienst der Wiener Fleischhauergenossenschaft stattfand; zum Dank dafür, dass während des Pestjahres 1679 wie durch ein Wunder kein einziger Fleischhauer an der Pest starb
dass in Frankreich tongefilmt wird und in den Paramount Studios in Joinville bei Paris Tag und Nacht an der Herstellung von neuartigen Tonfilmen in verschiedenen europäischen Sprachen gearbeitet wird
Der 12. September ist nicht nur Mamas Geburtstag, sondern auch der Tag, an dem am Wiener Kahlenberg eine Schlacht entschieden wurde.
Am 12. September 1683, d.h. vor 340 Jahren besiegte ein deutsch-polnisches Entsatzheer unter der Führung des polnischen Königs Johann III. Sobieski die osmanische Armee und beendete die zweite Türkenbelagerung. Ich habe heute in der Früh schon die osmanische Armee gefeiert und eine gute Tasse Kaffee getrunken. Der Legende nach haben die Türken Kaffee in Wien zurückgelassen und somit kann man diese historische Schlacht auch als Beginn der Wiener Kaffeehauskultur ansehen.
Eine andere Legende besagt, dass Maria, die Mutter von Jesus, ihre schützende Hand über das Entsatzheer gelegt hatte und so den entscheidenden Beitrag zum Sieg geleistet hat. Daher ist der 12. September auch ein Marienfeiertag, nämlich Mariä Namen.
Der bäuerliche Kalender markiert Mariä Namen als den Abschluss des Sommers:
An Mariä Namen sagt der Sommer Amen.
Bauernregel
Amen sagt der Sommer heute definitiv nicht, denn es ist strahlend sonnig und heiß. Heute ist der heißeste Tag der Woche. Nur vorübergehend zeigen sich ein paar dünne Wolken. Der Wind ist schwach und die Temperatur klettert auf über 30 Grad. Das Wetter vor 93 Jahren war ein wenig kühler und trüber, aber immerhin erwartete man auch am 12.9.1930 Höchsttemperaturen von 22 Grad.
Ich mache mich auf den Weg zum Westbahnhof, um den 10:08 Zug nach Amstetten zu erreichen.
Am Bahnhof Amstetten werde ich abgeholt, denn die Verbindungen ins Mühlviertel sind so schlecht, dass darauf „verzichte“, endlos mit Schülerbussen in der Gegend herumzugondeln. Als ich ankomme, ist es schon Mittagszeit.
Mama ist mein riesengroßes Vorbild, was positives Denken und Resilienz betrifft. Aufgeben ist für sie keine Option. Trotz starker Sehbehinderung und gravierenden Problemen mit Rücken und Knie macht sie jeden Tag ihre Übungen und geht auch immer noch am Rollator, denn sie will jeden Tag ihre Bewegung machen.
Auch ihr gutes Aussehen ist ihr sehr wichtig und sie geht regelmäßig zum Friseur für ihre Dauerwelle. Jeden Freitag werden ihre Haare außerdem mit Lockenwicklern in Form gebracht.
Sie ist sehr am Weltgeschehen interessiert und hört viel Radio. Mit 93 Jahren ist ihr Verstand und ihr Erinnerungsvermögen so scharf wie eh und je. Sie wäre eine grandiose Mordermittlerin gewesen, wenn sie in einer anderen Zeit und in eine andere Familie hineingeboren wäre.
Mama ist sehr beliebt im Seniorenheim und im ganzen Mühlviertel und hat unglaublich viele Besucherinnen. Manchmal zu viele; denn eines kann sie überhaupt nicht: Nein sagen. Manchmal sage ich scherzhaft zu ihr, dass ich für sie eine Assistentin engagieren werde, die die Telefonate annimmt und die Besucherströme leitet.
Die Kapelle Maria Hilf ist von vier Winterlinden umgeben. Bei dieser Baumgruppe handelt es sich um ein wunderschönes Naturdenkmal. Aus der Distanz hat man den Eindruck, dass es sich um einen großen Baum handelt. Das habe ich auch als Kind immer geglaubt. Da die Nachmittagssonne unbarmherzig vom Himmel scheint, mache ich mich bald wieder auf in Richtung Seniorium.
Mama ist nach ihrem Mittagsschlaf wieder aufgewacht und macht sich bereit für das nachmittägliche Geburtstagsständchen, das das Pflegepersonal dem Geburtstagskind darbietet.
Später am Nachmittag gibt’s für uns noch leckere Brötchen mit Räucherlachs. Dazu trinken wir ein Glas Pfirsichspritzer, der Mama ausgezeichnet schmeckt. Ich habe ihn von einer Weinverkostung in Wolkersdorf mitgenommen und nehme mir vor, bald wieder einmal zum Weingut Rögner zu fahren. Räucherlachs und Prosecco sind für Mama und mich schon eine liebgewordene Tradition, die wir jedes Mal zelebrieren.
Wie immer, vergeht die Zeit so schnell und es ist Zeit zum Aufbruch.
Ich bin wieder am Bahnhof Amstetten und nehme den 18:31 Zug nach Wien. Der Bahnhof wirkt heute wie ausgestorben und auch im Zug finde ich ganz leicht einen Platz.
Zurück in Wien, arbeite ich noch ein wenig an der Premiere meiner neuen Blog-Serie, den Wohngesprächen. Die erste Wohngesprächige ist die Autorin Birgit Elke Ising, die uns in ihr Wolkenkuckucks-Schreibzimmer mitnimmt und großartige Ein- und Ausblicke gewährt.
Hier findest du ab dem 14.9.2023 die Wohngespräche:
Samstag, der 12. August 2023 ist der 224. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 141 Tage bis zum Jahresende. Nach einer stürmischen und durchmischten Woche ist das Wetter in Wien wieder sommerlich. So wie ein Augusttag sein soll – sonnig und warm, aber keine Hitzewelle.
Ich mache mich auf den Weg zur U1 Kaisermühlen, denn dort gibt es heute einen kleinen Gemüsemarkt. Am Weg dorthin treffe ich auf drei Personen, die ich spontan anspreche und sie frage, ob ich ein Foto von ihnen für meinen Blogartikel machen darf.
Am Gemüsemarkt angekommen, interessieren mich vor allem die Zwiebel. Aber ich kaufe auch Paradeiser und grüne Paprika.
Am 12. August 1833, d.h. vor 190 Jahren, wird Chicago offiziell gegründet. Die Bezeichnung geht auf den Begriff „Checagou“ oder „Checaguar“ zurück, der so viel wie „wilde Zwiebel“ oder „Stinktier“ bedeutet. Es leben gerade einmal 350 Menschen in diesem Dorf. Vier Jahre später sind es immerhin schon 4.200 und knapp 50 Jahre später (1880) ist die Stadt auf 500.000 Einwohner und Einwohnerinnen angewachsen.
Mit Chicago verbinde ich das „Bordello Cookbook“, das ich vor vielen Jahren gekauft habe – und das bisher alle Ausmist-Wellen überstanden hat. Es beinhaltet viele raffinierte Rezepte, von denen ich so einige nachgekocht habe.
Aida und Minna Everleigh – aka Everleigh Sisters – kommen 1899 nach Chicago. Sie haben den Tipp bekommen, dass Chicago ein Ort sei, an dem es viele Männer mit viel Geld und geringen Moralvorstellungen gebe. Die beiden Schwestern kaufen ein Bordell im berüchtigten Levee District und geben dem 50-Zimmer-Herrenhaus eine komplette Umgestaltung. Sie statten es mit Seidenvorhängen, orientalischen Teppichen, goldenen Spucknäpfen, einem goldenen Klavier, Messingbetten und Badezimmern aus.
Derartig luxuriöse Einrichtungsgegenstände habe ich nicht in meiner Wohnung. Auch Wolfgang Sobotka, der mit der Aufstellung eines goldenen Klaviers fürs Parlament in die Schlagzeilen geraten ist, kann ich telefonisch nicht erreichen. Ich mache mich daher auf die Suche nach Gold in meiner Wohnung.
Wenn du sehen willst, wie das Innere von Minnas und Aidas Haus ausgeschaut hat, kannst du -> hier <- nachlesen und nachschauen. Ein Traum für eine Ausmist-Expertin – oder auch nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass jedes einzelne Stück für Aida und Minna joy gesparkt hat!
Aida übernimmt die Leitung und ist für die Rekrutierung der Mitarbeiterinnen zuständig, die sie „Schmetterlinge“ nennt. Sie sollen belesen, charmant, attraktiv und erfahren sein. „Ich spreche mit jeder Bewerberin selbst“, sagt Aida. „Sie muss schon woanders gearbeitet haben, bevor wir sie engagieren. Wir mögen keine Amateurinnen.“
Aida und Minna sind nicht nur die führenden Madams (Bordellbesitzerinnen) der Stadt, sondern sie sorgen auch für opulente Dinners. Diese Rezepte habe ich schon nachgekocht:
Brandied Beef
Pheasant Supreme Everleigh (da es in Wien Fasan so selten gibt, verwende ich Hühnerfilet)
Gin Buck (kann auch als Allheilmittel gegen einen Kater eingesetzt werden)
Rum Runner’s Rum Balls (perfekt für Weihnachten)
Brandied Peach and Berry Cobbler (ein himmlisches Dessert)
Groom’s Cake Divine (für Heiratswillige)
Cheese Chips
Citrus Salad
Alle diese Gerichte sind verführerisch, aber ziemlich kalorienreich. Daher gibt es sie – außer dem Citrus Salad – nur in Ausnahmefällen. Heute esse ich – wie fast jeden Tag – ein Müsli, ein Mittagsmüsli. Lange habe ich damit gehadert, denn ich vertrage Müsli zum Frühstück in Kombination mit Kaffee nicht. Aber zu Mittag oder am frühen Nachmittag fühlt sich mein Magen bereit dafür.
Meine Tochter meint: Warum fliegst du nicht einfach nach Chicago? Das könntest du doch machen! Jetzt, wo du in Pension bist! Ich bevorzuge es allerdings, in den 3. Wiener Gemeindebezirk zu fahren und mir die verfallene Mautner Villaanzuschauen.
Am Weg dorthin mache ich einen kleinen Abstecher in die Donaucity mit ihren Türmen. Das ist genug Chicago-Feeling für mich.
Es geht via Stephansplatz zum Kardinal-Nagl-Platz und hoch die Rabenhofgasse bis zur Landstraßer Hauptstraße, wo die Villa steht. Genauso stelle ich mir das Everleigh Herrenhaus vor, nachdem Minna und Aida es samt goldenem Klavier und 2 Millionen Dollar verlassen haben und es dem Verfall preisgegeben war.
Ich gehe noch auf einen kurzen Besuch in die Herz-Jesu-Kirche, eine neuromantische Basilika, die vis-a-vis der Mautner-Villa steht. Im riesigen und mit Weihrauch geschwängerten Innenraum der Kirche stoße ich auf folgendes Bild:
Als begeisterte Hörerin des Podcasts „Klenk und Reiter: Geschichten aus der Gerichtsmedizin“ weiß ich natürlich, dass Professor Reiter normalerweise bei den Enterdigungen von künftigen Seligen oder Heiligen dabei ist. Damit überhaupt ein Seligsprechungsprozess beginnen kann, muss es vorher ein Wunder oder besser zwei gegeben haben. Leider bringt meine schnelle Internetrecherche diesbezüglich keine Erkenntnisse. Weder wird über Wunder berichtet, noch ob der umtriebige Reiter überhaupt tätig wurde.
Die kirchlichen Mühlen mahlen langsam. Das Seligsprechungsverfahren für Viktor Braun wurde 1991 von der Erzdiözese Wien eingeleitet. 2003 kam der Prozess in der Diözese zu einem positiven Abschluss. Seit 2007 ermittelt Rom. 32 Jahre! Ich sage, das ist ein Cold Case!
Schon sehr langsam! Wenn du deine Wohnung oder dein Haus etwas flotter ausmisten bzw. entrümpeln möchtest: Hier geht’s zum Schnelldurchgang in 30 Tagen! In 30 Tagen durch das Haus, aka „Die 30-Tage-Ausmist-Challenge“. Wie es funktioniert erfährst du hier:
Der Tag neigt sich dem Ende zu und ich verabschiede mich mit dem Gruß, der – wenn man der Legende glaubt – von der Großmutter der berühmt-berüchtigten Schwestern immer verwendet wurde:
Everly yours!
An jedem 12. des Monats dokumentiere ich seit dem 12. Juni 2021 diesen Tag mit 12 Bildern. Aber schau einfach selbst! Wenn du Sponsor für meine 12-von-12-Storys sein möchtest, dann schick mir eine E-Mail.
Mittwoch, der 12. Juli 2023 ist der 193. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 172 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist heiß, sehr heiß. Wir befinden uns mitten in einer Hitzewelle. Heute klettert das Thermometer auf schwüle 34 Grad. Noch dazu ist es bewölkt, d.h. die Hitze wird noch drückender und liegt wie eine schwere Decke über der Stadt.
Vielleicht ist hier ein Umdenken notwendig und Psychologinnen und Coaches sollten sich eingehender mit „Sommerblues“ beschäftigen, als nur mantraartig immer auf „Herbstblues“ hinzuweisen. Ich würde mir heute so gern einen trüben, grauen und kühlen Tag wünschen. Die dunklen Herbsttage bringen Licht in meine Wohnung, während die hellen Sommertage sie verdunkeln.
Mitfühlende Freundinnen geben mir gut gemeinte Ratschläge, wie ich mich abkühlen kann. Geh doch an die Donau, geh ins wunderschöne Freibad Gänsehäufel, geh in einen der Parks oder Grünanlagen. Ich gebe es zu und es stimmt: Ich wohne in unmittelbarer Umgebung von all den Strandbädern, der Alten Donau, der Donauinsel, des Donauparks und des Nationalparks Donauauen. Ich habe es GUT!
Der Punkt ist: Ich weiß, wie ich mich abkühlen und vor der Hitze schützen kann. Ich trinke viel Wasser, Limettensaft und esse leichte Sommerkost mit viel Obst und Gemüse. Ich verdunkle meine Wohnung, sodass sie sich möglichst wenig aufheizt. Wenn ich hinausgehe, trage ich leichte Kleidung, einen Sonnenhut, Sonnenbrillen, Sonnenschutz, nehme Wasser mit, bleibe, so weit das möglich ist, im Schatten, meide extreme Anstrengungen. Ich habe mir sogar eine Saisonkarte für das Gänsehäufel genommen – und dennoch habe ich Lust – auf GAR NICHTS!
Der Grund, warum mich dieses Wetter so nervt und richtiggehend wütend macht, ist, dass es mich abhält, meiner Wege zu gehen und meine Aktivitäten so durchzuführen, wie ICH das will. Ich möchte in die City fahren (zu heiß), einen Kuchen backen (würde die Wohnung noch weiter aufheizen), das Fenster aufmachen, wenn mir danach zumute ist (bald muss ich alles verdunkeln), auf den Balkon gehen, wann immer ich es will (ab Mittag nur empfehlenswert, wenn man lebensmüde ist), usw. usf. Ich HASSE diese Restriktionen, die das heiße Wetter mir aufzwingt.
Ich weiß auch, dass meine negativen Gefühle irrational sind, denn wahrscheinlich sollte ich „mit dem Flow gehen“ und eben die Sachen machen, die man bei dieser Hitze machen kann. Dankbar sein, dass ich in einem Land wohne, wo ich mich vor der Hitze schützen kann und wo wir noch genug Wasservorräte haben. Das fällt mir jeden Sommer aber schwerer und schwerer.
Ich entschließe mich, dennoch ins Gänsehäufel zu fahren. Mit dem Rad ist die 33 Hektar große Badeinsel mit viel altem Baumbestand, Schatten und Strand direkt an der Alten Donau nur wenige Minuten von meiner Wohnung entfernt. Und schließlich habe ich auch die Saisonkarte.
Wermutstropfen: Aufgrund starker Hüftschmerzen habe ich nicht die Energie, meine Sonnenliege vom „Bettenlager“ zum FKK-Bereich zu transportieren. Und der FKK-Bereich ist normalerweise der einzige Bereich, wo an einem heißen Badetag Ruhe herrscht.
Auch heute ist der ausgedehnte FKK-Bereich noch sehr spärlich besucht, wenn man von den Schwänen und Enten absieht, die es sich hier immer gemütlich machen. Ich suche mir eine Bank im Schatten. Die ist zwar unbequem, aber für alles andere fehlt mir heute die Kraft.
Ich mache es mir auf meiner harten Bank so gemütlich wie möglich und hole mein Handtuch, meine Wasserflasche und den E-Book-Reader hervor. Derzeit lese ich den Kriminalroman „Schwarzlicht“ der schwedischen Autorin Camilla Läckberg. Im winterlichen Stockholm herrscht eisige Kälte. Der Mord, mit dem es Kommissarin Mina Dabiri zu tun hat, erscheint wie ein missglückter Zaubertrick. Daher entschließt sich die Ermittlergruppe um Mina Dabiri den Zauberkünstler und Mentalisten Vincent Walder als Berater hinzuzuziehen.
Im fiktiven Stockholm ist es zwar kalt, aber im realen Wien ist es auch im Schatten brütend heiß. Die Hitze liegt schwer und undurchdringlich über der Stadt. Es regt sich kein Grashalm und kein Blatt. In der Stadt, in der normalerweise immer der Wind weht, ist es heute windstill. Obwohl ich absolut keine Lust habe, nass zu werden, entschließe ich mich dennoch, ins Wasser zu gehen. Ich komme bis zu den Oberschenkeln, denn ich sehe, dass ich auf der Hüfte einen Kratzer habe, der angefangen hat leicht zu bluten. Es ist nur eine kleine Wunde, aber ich will sie dennoch nicht den Bakterien, die wahrscheinlich in der Alten Donau leben, aussetzen.
Während ich im Wasser stehe und meine Optionen überlege, kommt ein übereifriger und schon angejährter Vater mit seinem etwa zweijährigen Sohn Oskar ins Wasser und beschallt den gesamten Strand.
Wasser, Wasser, Wasser, Wasser, Platschi, Platschi, Platschi, Platschi, Wasser, Wasser, Wasser, Wasser, Platschi, Platschi, Platschi, Platschi röhrt der Vater so laut und platscht rhythmisch aufs Wasser, dass sich sogar das Kleinkind mit Verwunderung von ihm abwendet und mit seinen dünnen Ärmchen hinaus aus dem Wasser fliehen will. Und das, obwohl der Papa schreit: Ich bin’s, dein Papa, dein ERZEUGER!!! Diese Art von Kommunikation macht mich fassungslos.
Ich überlege kurz, ob ich dem Super-Papa den Kopf unter Wasser drücken soll. Ich bin sicher, dass ich mit Notwehr davon kommen und eventuell sogar dem Kind später langwierige Therapien ersparen könnte. Wahrscheinlich würde ich sogar von den anderen Badegästen und dem Bademeister Applaus ernten. Aber ich habe meinem Mann nun einmal versprochen, zurückhaltend zu bleiben und Kämpfen künftig aus dem Weg zu gehen.
Jetzt kommt auch noch die Mutter mit einem aufgeblasenen Einhorn (ich schwöre, das habe ich nicht erfunden!) ins Wasser. Während Super-Papa einen dicken Hängebauch hat, ist Einhorn-Mama so dünn, dass ich erst bei näherem Hinsehen verifizieren kann, dass es sich wirklich um eine Frau handelt. Altersmäßig könnte sie die Tochter von Hängebauch-Super-Papa sein, der wahrscheinlich auch Kinder im Erwachsenenalter hat. Jetzt reitet er am Einhorn. Das Kind schaut verlegen in die andere Richtung. Fast tut es mir ein wenig leid, dass ich hier nicht fotografieren kann.
Anmerkung: Ich bin mit meinen 60 Jahren beileibe kein Supermodel und es kümmert mich absolut nicht, wer welche Figur hat – mit einer Ausnahme: Wenn jemand wie ein röhrender Hirsch im seichten Wasser herumstolziert und LÄRM macht. Noch dazu Lärm im Kleinkindergeplapper-Modus, der sogar Kleinkinder abstößt. Gutschi, gutschi, guuuuuuuuu und platschi, platschi, plaaaaaaaa. Wer sich so verhält, den betrachte ich erbarmungslos und mit scharfem Blick; soweit mir das ohne Brille möglich ist.
Es wundert mich gar nicht, dass der berühmte Wiener Autor Ernst Hinterberger hier die Ideen für seine Kaisermühlen-Blues-Charaktere fand.
Ich habe vorerst genug vom Strand, meine Laune ist nur knapp über dem absoluten Tiefpunkt und ich beschließe ins Bistro zu gehen. Ich habe schon mein Kleid übergezogen und nehme zusätzlich noch mein Handtuch heraus. Wenn schon jemand nackt auf dem Stuhl gesessen hat, dann möchte ich nicht, dass mein Kleid davon in Mitleidenschaft gezogen wird. Ein Schild weist zwar unmissverständlich darauf hin, dass Handtücher verpflichtend sind, wenn man hier nackt sitzen möchte, aber sicher ist sicher. Ein kleines Bier erscheint das Getränk der Wahl.
Ich kann es kaum glauben, aber nur einige Minuten, nachdem ich mich mit meinem Bier hingesetzt habe, kommt auch die Einhorn-Familie angetrottet. Stalken die mich? Nachteilig wirkt sich jetzt aus, dass ich meine Brille aufgesetzt habe und daher den Familienvater in voller nackter Männlichkeit sehe, wie er beim Bistro laut seine Bestellung aufgibt. War er am Strand noch ein röhrender Hirsch, so erscheint er nun wie ein stolzierender Hahn.
Ich kann nicht umhin zu bemerken, wie mickrig sein Penis ist; die Größe ist offenbar diametral entgegengesetzt zum aufgesetzten und aufgeblasenen Ego des Mannes, das er offen zur Schau stellt. Ob er wirklich jemals etwas oder jemand ERZEUGT hat? Ich bezweifle es. Wer nun meint, ich unter- oder übertreibe, der irrt: Ich sitze hier unter nackten und Bier trinkenden Männern und habe daher einen guten Überblick und direkten Vergleich!
Meine Stimmung ist trotz Bier am Tiefpunkt und ich beschließe, eine ausgiebige Dusche zu nehmen. Eine Dusche, von der mein Mann immer behauptet, dass davon der Pegel der Donau sinkt. Das ist mir jetzt auch schon egal. Selbst wenn die Donau austrocknet, ich genieße das Wasser. Die Dusche tut mir gut und ich creme mich ausgiebig mit meiner Lieblingslotion ein. Ein kleiner Lichtblick, bevor ich mich zurück auf den Weg in meine abgedunkelte Wohnung mache.
Ein Blick ins Postkastl zeigt mir, dass ich die Wochenzeitschrift „Falter“ bekommen habe; die erste von 12 Ausgaben. Auch der Online-Zugang ist dabei. Es ist ein Geschenk an mich selbst und eine Unterstützung für den Falter. Später am Abend werde ich mich damit auf den Balkon setzen und hoffentlich eine Antwort auf die Frage am Titelbild „Wieso die FPÖ so stark ist“ finden. Mir ist das nämlich ein psychologisches Rätsel, denn diese Partei hat niemals etwas für die sogenannten „kleinen Leute“ gemacht.
Fast alle Parteigrößen haben sich ungeniert das Geld in die Taschen gesteckt und sind vor Gericht gelandet und verurteilt worden. Protest? Ja, es gibt viele Sachen, die verbesserungswürdig sind. Aber aus „Protest“ eine Partei zu wählen, die außer „dagegen“ zu sein, absolut nichts drauf hat, ist für mich unverständlich.
Freibad, Bier und Gedanken über das Wahlverhalten machen mich hungrig. Heute gibt es bei mir einen leckeren Salat. Rucola, Tomaten, Minigurken, Basilikum, Mozzarella. Dazu ein Glas Roter Bio-Muskateller.
Beim Kochen und Hausarbeit machen höre ich immer wieder gerne Podcasts. Einer der Podcasts, die ich wegen der akribischen Recherche sehr schätze und regelmäßig höre, ist „Zeit Verbrechen„. Heute sehe ich, dass eine neue Folge herausgekommen ist. Es handelt sich um einen Amoklauf, der erst 2023 begangen wurde.
Am Abend mache ich noch einen Spaziergang zur Alten Donau. Die Wolken sind dramatisch. Inzwischen weht auch ein leichter Wind, dennoch ist es immer noch brütend heiß. Es ist keine Abkühlung in Sicht und es wird uns voraussichtlich eine Tropennacht bevorstehen. Es sei denn, es entladen sich Unwetter über der Stadt.
Wenn du bis hierher gelesen hast und dir meine 12-von-12-Geschichten gefallen -> es gibt noch mehr davon. Viel mehr! An jedem 12. des Monats dokumentiere ich seit dem 12. Juni 2021 diesen Tag mit 12 Bildern. Aber schau einfach selbst!
Montag, der 12. Juni 2023 ist der 163. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 202 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Umhausen ist sonnig und warm mit Temperaturen bis 25 Grad. Perfektes Frühsommerwetter!
Das ist mein zweiter 12-von-12-Artikel, der live aus dem Ötztal kommt. Am 12. August 2022 waren mein Mann und ich auf Urlaub in Umhausen; diesmal bin ich für einen Kuraufenthalt hier.
Es ist mein insgesamt 6. Aufenthalt im Vivea Kurhotel Umhausen und ich bin jedes Jahr immer wieder begeistert. Am liebsten würde ich den gesamten Sommer in diesem Hotel residieren. Die glücklichsten und unbeschwertesten Wochen des Jahres verbringe ich immer im Ötztal.
Da mein zweiter Kur-Tagesordnungspunkt erst um 14:00 beginnt, beschließe ich einen Ausflug zu Tirols größtem Wasserfall zu machen. Der Stuibenfall ist eine gute Stunde vom Hotel entfernt und es geht immer gemütlich bergan.
Es ist Zeit für mich, dem Wasserfall adieu zu sagen. Ich wandere gemütlich zurück zum Hotel und schaffe es gerade noch zum Mittagessen um 13:00. Dann ziehe ich mich für die Heilgymnastik um, die um 14:00 beginnt. Es steht Faszien-Rollmassage am Programm, was perfekt zum heutigen Tag passt. Meine Bein- und Gesäßmuskulatur wird regeneriert und mobilisiert.
Ich ziehe mich wieder um, denn ich will noch ein wenig Zeit am Pool verbringen.
Ich mache mich bereit für meine Floating-Übungen, denn ich will unbedingt Kraulen lernen. Dazu brauche ich meine extra für mich angefertigten Ohrstöpsel, die Badekappe und die Schwimmbrille. Angeregt durch meine Blogger-Kolleginnen Romy und Kerstin, habe ich bei Susanne Kuhlemann einen Online-Kurs gebucht. Das Floaten geht schon sehr gut und ich bin guter Dinge, dass ich diese Schwimmtechnik lernen werde. Susanne meint, es sei sogar besser, wenn man gar keine Vorkenntnisse hat. Denn eine falsch angelernte Technik zu verlernen ist viel schwieriger, als etwas von Grund auf zu lernen.
Hast du Lust auf mehr? Mehr 12-von-12-Geschichten? Dann klick auf den Button und komm mit mir durch meine 12. des jeweiligen Monats.