Monatsrückblick Oktober 2022

Der Herbst hat die Stadt fest im Griff. Die Bäume verlieren nach und nach die gelb-braunen Blätter und werden von Tag zu Tag kahler. Wenn ich im Wald unterwegs bin, rieche ich den Verfall. Es sind jetzt deutlich weniger Menschen unterwegs. In der Früh ist es so finster, dass ich keine Lust habe, mich aus dem kuschelig warmen Bett zu bewegen. Dennoch liebe ich diese Jahreszeit. Ich mag es, wenn Nebel und Sonne die Landschaft in mystisches Grau tauchen. Ich mag die feuchte Luft, die ich einatme, wenn ich bei Nieselregen einen Spaziergang unternehme. Und was gibt es schöneres, als zu Hause bei Tee und Zitronenkuchen einen spannenden Krimi zu lesen?

Oktober-12-von-12: Steyr

Eines meiner liebsten Blogformate ist „12von12“. Am 12. jeden Monats schreibe ich einen Artikel, der diesen Tag in 12 Bildern dokumentiert. Der Artikel, den ich im Oktober geschrieben habe, ist schon der siebzehnte dieser Reihe. Ich nenne es mein Augenblicktagebuch und ich habe mir vorgenommen, an jedem 12. des Monats entweder etwas Besonderes oder etwas Neues zu machen.

Am 12. Oktober sind mein Mann und ich nach Steyr gefahren. Das ist eine wunderschöne und beeindruckende Stadt in Oberösterreich mit vielen historischen Gebäuden. Wir haben in einem entzückenden Hotel direkt am Stadtplatz übernachtet, das in einem denkmalgeschützten Haus liegt. Und wir haben ein grandioses Abendessen in einem von außen unscheinbaren Restaurant gegessen. Ab lies doch selbst:

Meine Blogparade: Wer bist du ohne deine Dinge?

Voriges Jahr habe ich in einer Facebook-Gruppe scherzhaft gepostet, dass ich künftig Dinge verschwinden lasse. Als neues Geschäftsmodell. Der Aufschrei war groß – und ausschließlich positiv!
Ich, ich, ich, ja, wann kannst du zu mir kommen? Es schien, dass viele meiner Blogger-Kolleginnen Dinge hatten, die sie dringend in Luft auflösen wollten. Was lag also näher, als für meine Blogparade die Frage zu stellen: Wer bist du ohne deine Dinge?

Bist du dann noch wer? Oder ändert sich auch deine Persönlichkeit, wenn die Dinge nicht mehr da sind? Verlierst du dich selbst oder gewinnst du die ultimative Freiheit?

Bisher haben neun Frauen daran teilgenommen und das Thema „Dinge“ aus jeweils einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Victoria Hirsch

Victoria Hirsch ist Expertin für gesunde & nachhaltige Ernährung. Sie schreibt:

Besitz verpflichtet, er will umsorgt, gehegt und gepflegt werden. Benötigt unsere Zeit und Aufmerksamkeit. Nimmt uns ein Stück unseres Lebens. Er erzählt aber auch unsere Geschichte und weist uns in der Zukunft vielleicht den Weg.

Jutta Büttner

Jutta Büttner ist Psychologin und Trainerin für wertschätzende Kommunikation: Zur Frage: „Wer bin ich ohne meine Dinge?“, sagt sie:

Ich wäre dieselbe, die ich jetzt bin. Es gäbe Dinge, die ich vermisse und Dinge, über die sich der Schleier des Vergessens legt. Dinge, die eben noch so eine große Bedeutung hatten, können morgen locker mein Leben verlassen. Das ist gut so. Neues kann nur da einziehen, wo Platz ist. Und ich habe Klarheit über mein Bedürfnis, dass es wichtig für mich ist, selbst zu entscheiden.

Julia Georgi

Julia Georgi ist Psychologin, führt eine eigene Hypnose-Praxis und hilft auch anderen dabei, ihren Traum einer eigenen Praxis zu verwirklichen. In ihrem Beitrag stellt sie die Frage: „Wer bist du ohne Skripte und Vorlagen?“

Ohne all diese vorgekauten Dinge bist Du zurückgeworfen auf Dich. Deine Beobachtungsgabe, Dein Gefühle für Timing, Deine Intuition, Deine eigene Kreativität. Deine volle Konzentration ist gefragt. Deine Improvisationskunst. Deine Fähigkeit, Beziehung mit Worten zu gestalten. Dein Talent, innere Bilder entstehen zu lassen.  Fernab von allen Schriftstücken hast Du nämlich erst die Chance, ganz authentisch Du selbst zu werden. 

Silke Geissen

Silke Geissen ist Bloggerin, Wortakrobatin, Geschichtenerzählerin und Coach für ein erfülltes Leben. Sie schreibt:

Es ist wichtig, sich darüber klarzuwerden, was wir wirklich brauchen. Was zum Leben notwendig ist. Und was uns hilft, uns zu Hause wohlzufühlenNach einer längeren Abwesenheit von zu Hause fällt das Entrümpeln besonders leicht. Ich kann dir nur empfehlen, gib dem Gefühl nach! Nichts, was ich nach einem Auswärts-Aufenthalt losgeworden bin, vermisse ich jemals. Was wir vermissen, ist sowieso oft nicht das Kleid, sondern die Figur, die wir hatten, als es gut passte. Nicht das Instrument, sondern die nicht eingestandene fehlende Motivation, als wir nicht auf ihm spielten. Das Fantasy Self, die junge, schlanke, Klavierspielende und fließend Italienisch sprechende Frau, die sich auf den High Heels souverän bewegte.

Nadine Fünkchen

Nadine Fünkchen aka Mrs. Coasting to FIRE ist Finanzbloggerin und schreibt über die Themen: Langfristiges Investieren an der Börse und finanzielle Freiheit.

Sie sagt: Ich bin tatsächlich jemand, der lieber Geld für Erlebnisse als Dinge ausgibt: Kino, Urlaub und Reisen, lecker Essen gehen, Zeit mit Freunden im Café. Oder einfach nur auf dem Balkon sitzen und quatschen bei Wasser aus dem Wasserhahn und einem Eis aus dem Supermarkt. Das sind die „Dinge“, die mir Spass machen.

Früher war mein Traum, meine eigene Bibliothek zu haben. Mit einem schönen Lesesessel und Bücherregalen an allen Wänden von oben bis unten. Aber wie oft liest man diese Bücher, wenn man sie ausgelesen hat? Ich lese die meisten Bücher ein einziges Mal, danach stehen sie üblicherweise herum und stauben im Regal ein. Das sieht zwar hübsch aus, nimmt am Ende aber nur eine Menge Platz weg. Insbesondere wenn man in einer Stadt wohnt, wo die Immobilienpreise immer weiter steigen und einfach umziehen nicht wirklich eine Option ist. Ich hätte es mir früher nie vorstellen können, dass ich das mal sage, aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen: inzwischen lese ich fast ausschließlich eBooks auf meinem iPad. 

Janine Peiker

Janine Peiker ist selbstständige virtuelle Assistentin und sie schreibt: Ich bin heute 37 Jahre alt. Während meines Lebens habe ich in 17 Wohnungen gewohnt – meine aktuelle eingeschlossen. Als ich nach Berlin zog, tat ich das unter dem Motto: Es zieht sich besser um, mit leichtem Gepäck. Ich verkaufte alle Möbel bis auf eine Liege, die ich aus Kindertagen habe, und von der ich mich noch immer nicht trennen kann. Meinen Kleiderschrank habe ich ausgemistet und sage und schreibe drei IKEA-Tüten voll mit Klamotten an eine gemeinnützige Einrichtung gespendet. CDs, DVDs und Bücher hatte ich bereits ein Jahr vorher großzügig ausgemistet und in einer Kiste an der nächsten Straßenecke abgestellt. Meine Küchen waren immer relativ klein, es bot sich also nie die Gelegenheit zum übermäßigen Horten von Küchenutensilien.

Gundula Zubke

Gundula Zubke ist Wegbegleiterin für Menschen, die eine partnerschaftliche Beziehung zu ihrem Tier suchen und bereit sind, von Tieren zu lernen.

Sie schreibt: Als ich anfing, mich mit dem Thema „entrümpeln“ zu beschäftigen, habe ich mir vorgestellt, welche Dinge ich wirklich vermissen würde, wenn mein Haus komplett abbrennt. Die Antwort war erschreckend: nichts. Natürlich gibt es diverse Gegenstände, deren Verlust lästig wäre: Papiere, Daten etc. Auch manchem lieb gewonnenen Erinnerungsstück würde ich wohl einen Seufzer hinterherschicken. Aber vermissen? Was würde ich wirklich vermissen? Als Erstes fielen mir Fotos ein. Tausende an der Zahl. Erinnerungen an glückliche Momente, die ich erlebt habe. Schnappschüsse, die nicht wiederherstellbar sind. Familienfotos aus den Generationen vor mir. Diese in Asche vor mir liegen zu sehen, würde mich sicher nicht glücklich machen. Aber wäre ich ein anderer Mensch ohne solche Dinge? Nein, ganz sicher nicht.

Vanessa Strauch

Die Bloggerin Vanessa Strauch vom Queen-all-Blog schreibt: Natürlich ist es schade, würde die geerbte Vase von Tante Erna in tausend Stücke zerspringen. Und es ist auch völlig in Ordnung, wenn man sich darüber ärgert oder traurig ist. Doch am Ende sind das nur Dinge. Diese begleiten uns eine Weile auf unserem Lebensweg und an manches hängen wir unser Herz. Doch nichts ist auch nur annähern so wichtig wie die Menschen, die wir in unserem Leben haben.

Britta Hohne

Britta Hohne ist Expertin für Stoffe und Nähmaschinen und sie liebt es zu nähen. Der Frage nach den Dingen hat sie sich gemeinsam mit ihrem Partner genähert und sie sind dazu von Zimmer zu Zimmer gegangen, um die Dinge zu finden, die wirklich essenziell sind. Sie schreibt:

Mein Partner und ich gingen davon aus, dass das Haus abbrennt. Dann ist alles weg. Ist es wirklich wichtig? Jenseits des Stresses, alles neu für ein neues Zuhause zu kaufen? Was würden wir am meisten vermissen? Bevor wir zusammenzogen, hat mein Partner viele Jahre lang Biergläser gesammelt. Die Gläser befinden sich in Sammlervitrinen im Keller. Er verbindet damit viele Erinnerungen. Aber er sagt selbst, wenn alle Gläser weg wären, dann wäre es eine große Erleichterung für ihn. Er hätte immer noch die Erinnerungen, und müsste sich nicht entscheiden, was er mit all den Gläsern machen soll, die wirklich nur Platz wegnehmen. Am Ende hatte er nur eine Handvoll Dinge, ohne die es wirklich weh tun würde. Und ich selber? Ich bin überall dieselbe Person, mit oder ohne meine Sachen.

Blogparaden, an denen ich teilgenommen habe

Auch meine lieben Blogger-Kolleginnen waren aktiv und haben zu Blogparaden aufgerufen. Folgende Artikel habe ich dazu geschrieben:

Monatsrückblick September 2022: Neubeginn

Monatsrückblick September

Der September gehört zu meinen Lieblingsmonaten. Die Hitzewellen, die Wien jedes Jahr im Juni, Juli und August heimsuchen, sind vorüber. Ich brauche die Wohnung nicht mehr abzudunkeln. Ich kann die Fenster jederzeit öffnen. Ich kann einfach so hinausgehen, ohne einen Hitzeschlag befürchten zu müssen. Bei den Wiener Heurigen beginnt die Sturm-Saison und die diversen Hochsaisonen gehen ihrem Ende zu. Die Kinder sind zurück in der Schule. Langsam etabliert sich wieder eine neue Klarheit und an kühlen klaren Tagen liegt eine metallische Stimmung über der Stadt.

121 Dinge Checkliste

Der Monat September eignet sich ausgezeichnet für einen Neubeginn. Auch, um innere und äußere Ordnung zu schaffen. Genau dafür habe ich die Checkliste gestaltet. Sie beinhaltet nicht nur 121 Dinge, die du sofort loswerden und abhaken kannst, sondern auch eine kurze und knackige Anleitung, wie du den Entrümpelungsprozess am besten startest und durchführst.

Dein „lizard brain„, in sperrigem Deutsch, dein Reptiliengehirn, fängt natürlich sofort an zu meckern. Es will dir weismachen, dass die Welt untergeht, wenn du auch nur irgendein klitzekleines Ding entsorgst. Dass du es schrecklich bereuen wirst. Schließlich könntest du mit der löchrigen Einzelsocke doch noch ein Bastelprojekt machen. Dass du in großer Gefahr bist, weil du es ja irgendwann einmal brauchen könntest.

Ich habe eine kleine Übung für dein Reptiliengehirn 🦎. Schließe die Augen und denke an ein Ding, das du auf gar keinen Fall entsorgen willst. Das könnte z.B. dein Smartphone sein oder dein Laptop oder dein Lieblingskleid oder deine Hochzeitsfotos. Detail am Rande: Eine Studie zeigt, dass die jüngere Generation sogar lieber auf ihren Partner als auf ihr Handy verzichten würde. Nun stell dir vor, dein Smartphone landet irrtümlich in der Waschmaschine und deine Kinder haben alle Hochzeitsfotos in kleine Schnipsel geschreddert. Und nein: Du hast keine Foto-CD und auch keinen Stick und auch sonst keine Speichermedien mit diesen Fotos. Und auch den Fotografen gibt es nicht mehr.

Wie lange trauerst du? Fühlst du, dass es – bei aller Liebe – dennoch nur unbelebte Dinge sind? Denkst du bereits an Plan B, C und D? Hast du schon ein Fotoshooting im Auge, mit dem du deinen Mann oder deine Frau überraschen wirst? Oder ist es der letzte Anstoß für die ohnehin schon geplante Trennung? Ist es Zeit für neue Hochzeitsfotos mit einem neuen Partner?

Nun denk mal an all die Sachen, die du in den letzten 10 Jahren gar nicht beachtet hast und die irgendwo in den Tiefen deiner Einbauschränke oder im Keller lagern. Fühlst du schon, wie es dich in den Fingern juckt, endlich diesen Ballast loszuwerden und in ein leichteres Leben zu starten. Beginne jetzt damit! Hier ist die geniale Checkliste inklusive Anleitung zum Ausmisten.

Abschiedsbrief-Aktion

Auf Instagram kannst du alle Briefe nachlesen! Dir gefällt die Aktion? Dann hinterlasse sehr gerne ein Herzchen! Es kostet dich nur einen Klick, und mir hilft es sehr weiter!

30 Abschiedsbriefe – für jeden Tag im September einen. Die Inspiration dazu kam von meiner lieben Blogger-Kollegin Sabine Scholze.

„Ich habe die Namen der Menschen, auf die ich grollig war, auf kleine Zettel geschrieben, jeden einzelnen verbrannt und sie mit: ‚Ich entlasse dich mit Liebe aus meinem Leben‘ verabschiedet.“ schrieb Sabine sinngemäß in ihrem Newsletter.

Großartige Idee, dachte ich mir! Machen wir das doch auch mit den Dingen, von denen wir uns trennen. Schreiben wir ihnen einen Abschiedsbrief! Sagen wir ihnen Dank und wünschen ihnen alles Gute. Oder teilen ihnen mit, wie froh wir sind, dass wir sie nicht mehr sehen müssen.

Gesagt, getan! Ich musste zwar einiges an Überzeugungs- und Motivationsarbeit leisten, aber schlussendlich sind sogar mehr als 30 großartige Briefe an Dinge entstanden, die den Besitzerinnen einmal gute Dienste geleistet haben und die jetzt weiterziehen dürfen. Sei es, dass sie in neue Haushalte übersiedeln oder dem Recycling zugeführt werden.

Sabines Laufschuhe

Liebe Laufschuhe!
1.280 Kilometer sind wir zusammen gerannt. Gekauft habe ich Euch, als meine Achillessehne Probleme machte und Ihr mir als die „ultimativen Schuhe für Vielläuferinnen“ empfohlen worden seid.

Ich habe Euch angezogen und es war, als wären meine Füße zu Hause. „Die Stylischen“ habe ich Euch getauft, weil Ihr auch noch total schick ward.
Aber jetzt sind die Sohlen ziemlich ab, das Fußbett ausgeleiert und so müssen wir uns nun voneinander verabschieden.
Aber ich bleibe Euch treu: Ein paar Nachfolger stehen schon im Re
gal – in Feuerwehrauto-Rot.

Trotzdem werde ich ein Tränchen für Euch zerdrücken, wenn ich Euch sehr liebevoll die letzte Ruhestätte im Hausmüll bereite. Ich lege einen vollen Staubsaugerbeutel darunter. Dann habt Ihr es wenigstens bequem.

Eure Sabine

12 von 12: Die Stahlstadt Linz

Das ist mein inzwischen 16. Artikel im Format „12 von 12“. Nach mehr als einem Jahr ist dieser Tag für mich ein Fixpunkt im Monat geworden, auf den ich mich immer sehr freue. Jeden 12. habe ich als freien Tag im Kalender blockiert, um an diesem Tag etwas Besonderes zu unternehmen, zu erleben und die Geschichte dieses Tages zu schreiben. Bei diesen Spaziergängen nehme ich meine Leserinnen virtuell mit. Und ich mache auch gerne einen Blick in Seitenstraßen und die grauen Winkel eines Ortes. Auf meinem Blog gibt es sogar die Kategorie „Greyativity“. Genau, Wortspiele liebe ich auch!

Am 12. September ging es in die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz. Nach dem Emmersdorf-Debakel wollten mein Mann und ich für die „12 von 12“-September-Mission auf Nummer Sicher gehen und einen Ort wählen, der gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist.

Linz ist der Underdog unter den österreichischen Städten und hatte lange Zeit das Flair einer kulturlosen und verpesteten Industriestadt mit immer verstopften Einfallsstraßen. So ganz hat sich Linz noch immer nicht von diesem schlechten Ruf befreit, obwohl sich die Stadt durch viele Umweltschutzmaßnahmen und Kulturinitiativen sehr gewandelt hat. Linz ist dennoch nicht das erklärte Ziel für Touristen. Dann doch lieber Wien oder Salzburg? Zeit für einen Check! Zeit für diesen 12von12-Artikel:

Blog-Challenge

Judith Sympatexter hat wieder die Blog-Challenge „RapidBlogFlow“ veranstaltet. Die Aufgabe war, einen Fun-Fact-Artikel über sich selbst zu schreiben oder zu überarbeiten. Dieser Artikel macht immer unglaublich viel Spaß, aber lies selbst. Hier erfährst du ungewöhnliche und lustige Fakten über mich.

Übrigens: Wusstest du, dass ich den Zuschlag für die Entrümpelung von Schloss Balmoral bekommen habe? Die neuen Besitzer wollen einen neuen Anfang!
Diesen Bonus-Fun-Fact habe ich schon vorweg auf Instagram veröffentlicht. Solltest du mir noch nicht folgen, dann ist es jetzt aber wirklich Zeit dafür!

Vorschau auf Oktober

  • Ich entwickle einen neuen Online-Kurs!
  • Ich unternehme eine weitere 12von12-Reise.
  • Ich plane eine neue Interview-Serie.

Monatsrückblick August 2022

Der August war bei mir sowohl Urlaubsmonat als auch ein Monat, wo sich im Aufräum-Business viel getan hat.

Juli und August werden mehr und mehr zu unerträglichen Hitzemonaten in der Stadt und Wien entwickelt sich zum Hitzepol Europas. Wenn ich zu Hause bin, dann mit heruntergelassenen Jalousien und in Finsternis. Das Backrohr verwende ich nicht, denn ich vermeide alles, was zu noch mehr Hitze in meiner Wohnung führt; besonders wenn die Wettervorhersage Tropennächte prognostiziert. Denn dann kann man auch am Abend und in der Nacht nicht mit kühleren Temperaturen rechnen.

Wir sind mitten in der Klimakrise und etwas, das wir alle machen können und das der Umwelt hilft, ist:
Weniger konsumieren. Das geht einfacher, als vielleicht erwartet. Und auch die Lebensqualität sinkt dadurch nicht; im Gegenteil: Sie steigt!

In meinen neuen Artikeln zum Thema Minimalismus und Ausmisten gehe ich darauf ein. Alle Links findest du beim Punkt Blogdekade.

Urlaub im Ötztal

Der alljährliche Urlaub im Ötztal gehört für mich zu den schönsten Wochen im Jahr, wo mein Mann und ich jeden Tag eine Wanderung unternehmen. Auch diesmal war das Wetter (bis auf einen Tag) wunderbar und unseren Touren stand nichts im Weg.

Wir nehmen sehr gern die Auf- und Abstiegshilfen (aka Gondelbahnen) in Anspruch, die uns in hochalpine Gebiete bringen. Vor den Beteuerungen der lokalen Touristeninformation sollte man sich jedoch in Acht nehmen, denn einfach ist nicht immer gleich einfach. Bei unserer ersten Wanderung in Vent – fortan von uns als Vent1 bezeichnet – war die als einfache Familienwanderung für Anfänger deklarierte Tour alles andere als einfach. Glücklicherweise war der Abstieg dann nicht so eng, steil und steinig wie der Aufstieg, denn sonst wären wir wohl ein Fall für die Bergrettung geworden.

Hohe Mut Sattel – Obergurgl

Du willst noch mehr zu meinem Urlaub in Tirol erfahren? Dann lies hier weiter – erstmalig habe ich einen 12von12-Artikel aus dem Ötztal – von unserer gemütlichen Wanderung in Vent (Vent2) geschrieben.

121 Dinge, von denen du dich sofort trennen kannst

Das PDF mit einer Checkliste zum Abhaken von 121 Dingen, die du flott und ohne Reue ausmisten kannst, ist extrem gut angekommen. Inspiriert von den vielen Downloads habe ich im August wieder eine Ausmiste-Challenge in meiner Facebook-Gruppe angeboten. Wenn du das PDF noch nicht hast, dann klicke auf das Bild. Hier gibt’s den Link zum Herunterladen.

Ausmiste-Challenge

Die große Ausmiste-Challenge mit 31 Impulsen (für jeden Tag eine neue Inspiration) ist geschlagen. Insgesamt haben wir sagenhafte 11.235 Dinge ausgemustert! In der Gruppe gibt es immer wieder neue Challenges. Bist du schon Mitglied? Wenn nicht, dann melde dich gleich an, damit du sofort in netter Gemeinschaft mit dem Ausmisten loslegen kannst.

Blogdekade

Im Rahmen der Content Society (Bloggerkurs) gab es auch dieses Jahr wieder die Blogdekade, d. h. 10 Blogartikel in 10 Tagen schreiben. Eine große Herausforderung!

Ich habe zwei alte Blogbeiträge überarbeitet und sieben neue Artikel zu den Themen Minimalismus und Ausmisten geschrieben und einen Grau-Serie-Bericht verfasst. Zu den neuen bzw. erneuerten Artikeln zu Minimalismus und Ausmisten, gelangst du, wenn du auf das jeweilige Bild klickst. Sie sind in absteigender Reihenfolge angeführt. Ich freue mich sehr, wenn du viele Inspirationen mitnehmen kannst. Und ich freue mich natürlich auch sehr über Kommentare.

Ist Minimalismus nur für Privilegierte?
Angst vor dem Ausmisten überwinden
Warum Ausmisten glücklich macht
6 Gründe für das Horten von Dingen
Wie du dein Leben vereinfachst
Immaterielles ausmisten
Warum Minimalismus glücklich macht
Warum ausmisten?
Wann ausmisten
Wann ausmisten?

Greyativity

Vorigen November habe ich meinen ersten Artikel zum Thema „Grau“ geschrieben und einen phänomenalen Erfolg damit erzielt. Mit „18 Shades of Grey: Miami Edition“ gibt es nun einen weiteren Artikel in dieser Kategorie. DIE Wahrheit über den sogenannten Traumort Miami! Ein schonungsloser Bericht! Klick auf das Bild für diesen Exklusivbeitrag aus Florida, dem Untergangsstaat.

Solltest du das Meisterwerks „17 Shades of Grey: Das Graue Wien“ noch nicht gelesen haben, dann klick auf den Link!

Die Grau-Serie-Artikel und auch die 12von12-Artikel schreibe ich deshalb, weil ich es liebe, andere – alternative – Blickwinkel einzunehmen. Es ist eben nicht immer alles so, wie es in Reisemagazinen oder Werbespots dargestellt wird. Ich schaue nur zu gern hinter die Hochglanzbilder und hinterfrage sie. Und außerdem kratze ich extrem gern an Klischees und schaue, was dann hervorkommt. Es sind ironische Artikel mit einer guten Portion Augenzwinkern. Greyativity eben.

18 Shades of Grey: Miami Edition

Miami kommt immer wieder als Traumort vor. Sei es in Facebook-Beiträgen oder Instagram-Storys oder Webinaren von Geheimnisträgerinnen, die dir eben dieses Geheimnis – wie auch du es an diesen Traumort schaffen kannst – gegen kabbalistisch anmutende Preise verkaufen wollen.

Da immer mehr TouristInnen in den ohnehin zum Untergang geweihten Ort strömen, hat mich die bundesstaatliche Stelle Anti-Tourism Association (ATA) beauftragt, einen klärenden Artikel zu schreiben, in dem DIE Wahrheit über dieses Sumpfgebiet schonungslos dargelegt wird.

Solltest du einen Urlaub in Florida geplant oder sogar schon eine Reise gebucht haben: Storniere diese unbedingt und fahr nicht hin!

Miami Airport
#01: Miami International Airport – Proud Member of the Anti-Tourism Association.

Unser Flug AA1338 – Liberia/Costa Rica – nach Miama/USA landet überpünktlich in MIA International Airport. Natürlich ist kein Gate vorhanden und so kurven wir sinnlos und im Schneckentempo auf der Landebahn herum. Es dauert so lange, dass mein Mann meint, wir müssten in der Zwischenzeit schon in Tampa sein.

Bei der Immigration angekommen, sehe ich bereits die endlos lange Menschenschlange. 91 geschlagene Minuten warte ich, dass ich zu einem der spärlich besetzten Immigrationsschalter komme, um dort sinnlose Fragen zu beantworten. Z.B. wann ich wieder nach Wien zurückfliege und ob ich ein Rückflugticket habe. Ein ESTA-Visum hatte ich selbstverständlich beantragt und bezahlt; das kümmert die Immigrationsbehörden aber gar nicht.

Gleich bei der Ankunft bekommen die in Miami gelandeten Passagiere die Covid-Spezial-Prozedur:

  • Eine unübersehbare Menschenmenge (es hatten nicht einmal alle Platz in der Hölle, ähm Halle)
  • wartet eng auf eng
  • in einem Innenraum
  • ohne FFP2-Maskenpflicht (selbst das TSA-Personal ist nicht mit FFP2-Masken ausgestattet!)

Eigentlich könnte mein Artikel hier schon zu Ende sein. Ich weiß nicht, warum mich die Anti-Tourism Association (ATA) überhaupt eingeladen hat. Der Miami Airport leistet in Zusammenarbeit mit der TSA bereits grandiose Abwehr-Arbeit. Man fühlt sich sofort bei der Ankunft maximal unwillkommen.

In Wien muss man für dieses Gefühl zumindest das Flughafengebäude verlassen.

Das 4-Sterne-Hotel in Coconut Grove ist unspektakulär, ganz und gar nicht glamourös, dafür aber teuer. Eines der Gebäude, das man sofort wieder vergisst, nachdem man einen müden Blick darauf geworfen hat. Wahrscheinlich grau. Gelangweiltes Personal, Aircondition-Kälte, endlose Gänge und in irgendeiner Ecke eine lärmende Vending Machine. Ebenso unspektakulär ist das uns zugewiesene Hotelzimmer. Mit Bügelbrett und Bügeleisen! Wer bitteschön, bügelt heutzutage noch?

Man(n) verfällt sofort in einen lähmenden Dornröschenschlaf mit diffusen Traumsequenzen. Zuvor schaltet man aber jedenfalls den Fernseher ein! Damals (als alles noch besser war!) konnte man sofort Detective Lennie Briscoe vom 27th Precinct des NYPD auf Mörderjagd sehen. Diese gloriosen Zeiten, wo auf sämtlichen Kanälen Law & Order lief, sind leider vorbei.

#02: Det. Lennie Briscoe: Just like the Bates Hotel. They check in, but they never check out.

In einem unbeobachteten Augenblick (siehe Bild #02) nehme ich die Fernbedienung und schalte von MSNBC zu FOX NEWS um. Mein Mann hasst diesen TV-Sender mit Inbrunst und er wacht daher sofort auf und fängt augenblicklich an, zu nörgeln. Ich bestehe jedoch weiterhin auf FOX NEWS, schließlich habe ich hier eine Mission zu erfüllen.

#03: Fox News – The Pillow King: Mike Lindell – From Crack Addict to CEO 

Nach einigen Werbespots, die fast ausschließlich Fast Food in Kombination mit Verdauungsmitteln anpreisen, einigen wir uns darauf, schlafen zu gehen. The Pillow Guy ist ja geradezu ein Wink mit dem Zaunpfahl. Morgen werden wir durch die Stadt schlendern und sehen, welche Gräulichkeiten es an diesem sogenannten Traumort gibt.

Eines ist jedenfalls klar: This low-lying region is set to be swallowed by the sea. Mit diesem beruhigenden Gedanken schlafe ich friedlich ein.

Vor dem Frühstück ist die Welt noch in Ordnung und mein Mann und ich in sind im Partnerlook in luftige hellblaue T-Shirts gekleidet.

Ich weiß: In Miami herrscht tropisch-feuchtes Monsunklima. Dass angeblich in den Winter- und Frühjahrsmonaten (es ist Anfang März) mildere Temperaturen herrschen sollen, glaube ich selbstverständlich nicht. Auch weiß ich, dass man trotz Minusgraden im klimatisierten Hotel draußen mit einem Schwall heiß-feuchter Luft rechnen muss.

Mein Mann weiß das selbstverständlich auch alles, aber Wetter wird von ihm generell ignoriert, wenn es um die Auswahl der richtigen Kleidungsstücke geht. Mit warmem Strickpullover, dafür ohne Badesachen am heißen Sandstrand? Ja, warum eigentlich nicht.

Nach der Fotosession im Bad zieht mein Mann ein dickes schwarzes T-Shirt an und noch dickere Jeans. Man(n) will ja für alle Wetterlagen (nicht) gerüstet sein.

#05: Frühstück? Alles in Plastik!

Schon beim Frühstück so viel Müll zu produzieren, macht mich nicht happy. Der einzige Lichtblick ist ein Durchlauf-Toaster, den ich in Hotels immer sehr schätze, weil ich gerne damit experimentiere. Sei es mit der Temperatureinstellung oder mit den Lebensmitteln, die ich (außer Toastscheiben) noch durch den Toaster jagen kann.

Solange keine Flammen aus dem Gerät schlagen, ist alles gut. Dennoch beäugt mich mein Mann kritisch. Schon aus prinzipiellen Gründen lasse ich die Toastscheibe zwei Runden drehen und natürlich ist sie prompt verbrannt und ungenießbar. Zumindest wurde kein Feueralarm ausgelöst.

#06: Auch die Äpfel sind in Plastik eingeschweißt!

Das Frühstück hat uns müde gemacht und mein Mann meckert die ganze Zeit, dass er nicht nach draußen gehen will. Aber es hilft nichts, er muss mitkommen, denn ich will nicht alleine durch die endzeitliche Stadt gehen.

#07: Überall wo ich bin, ist auch eine Baustelle!

Auf den Eintritt bestimmter Ereignisse kann ich mich jederzeit verlassen. Eines davon ist, dass immer dort, wo ich bin, auch gleichzeitig eine Baustelle ist. Es handelt sich um eine Art abgewandeltes Gravitationsgesetz, wobei ich auf Baustellen (vorwiegend lärmige) aufgrund ihrer Scheußlichkeit anziehende Kräfte ausübe. Warum, konnte von diversen Wissenschaftsteams noch nicht abschließend geklärt werden. Auch warum hier angesichts des nahen Untergangs noch neue Häuser gebaut werden, entzieht sich jeglicher rationaler Erklärung.

#08: Feindbild: Ein hässlicher Lagerhallen-Klotz

Self Storage Gebäude sind ein sicheres Anzeichen, dass es in der Stadt einen großen Bedarf an Aufräumcoaches gibt. Kurz überlege ich, ob ich am amerikanischen Markt meine exklusiven Programme anbieten soll, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich meine mir vom Kosmos zugedachte Lebensaufgabe ist.

Während ich noch meine Visionen checke, fängt mein Mann schon an, sich zu beschweren. Er ist mit Jeans und schwarzem T-Shirt natürlich völlig falsch für Miami gekleidet. Außerdem sind seine Haare für dieses Klima zu lang und zu dicht. Es ist, wie erwartet, feucht-heiß und schon nach kurzer Zeit ist er in Schweiß gebadet und meckert die ganze Zeit von wegen zurück ins Hotel gehen.

#09: Die zerfallende Stadt

Allen Protesten zum Trotz schreite ich jedoch zügig voran (und mein Mann hinterher), um die Stadt zu erkunden und Material für den Artikel zu sammeln. Wie nicht anders erwartet, ist Auflösung und Zerfall überall schon weit fortgeschritten.

#10: Achtlos weggeworfene T-Shirts

Die Self Storage Lager scheinen überfüllt zu sein und auch eine Abfallentsorgung, geschweige denn eine Abfallvermeidung, dürfte es in der Stadt nicht geben.

#11: Toxische Flüssigkeit auf dem Gehsteig

Auch Straßenreinigung ist hier unbekannt. Nur mühsam und über Umwege kommen wir vorwärts. Aber es hilft nichts, auf unserem Tagesplan steht Shopping. Normalerweise hasst mein Mann es, einkaufen zu gehen und ich hasse es, mit ihm einzukaufen, aber die Aussicht auf einen klimatisierten Laden gibt uns die Energie weiterzugehen.

#12: Heaven: Besuch im Supermarkt!

Wir haben es geschafft und nach mehrmaligem Nachfragen einen Supermarkt gefunden, in dem es auch mein Lieblingsgebäck, „Thomas English Muffins“ gibt. Ein wahrer Lichtblick! Sechs Packungen landen im Einkaufswagerl, das uns warnt, es nicht nach draußen mitzunehmen. Warnungen begleiten uns übrigens auf Schritt und Tritt. Und wo es keine Warnungen gibt, ruft mein Mann mir nach: Watch out!

#13: HeimwerkerInnen-Paradies und meine Muffins im Sackerl (aka Tüte)

Unser nächstes Ziel ist ein Baumarkt. In Museen, Parks oder an den Strand gehen, kann jede/r. Das ist Tourismus für AnfängerInnen, mit dem wir uns natürlich nicht zufriedengeben. Laut Statistik gehören wir zu den elitären 0,000137% der TouristInnen, die in Miami einen Baumarkt besuchen. Mein Mann will Shims kaufen, die es angeblich in Wien nicht gibt. Seiner Auffassung nach sind Shims auch in Wien (sprich, in der deutschen Übersetzung) Shims. Eine Erklärung, die mich natürlich irritiert, genau wie der in Orange gekleidete Baumarktangestellte.

Der Mann wirkt auf mich wie ein Verschnitt aus Michelin-Männchen, Serienkiller und in Altersteilzeit befindlicher Mitarbeiter der Wiener Müllabfuhr, mit einem leichten Hauch von Hare Krishna im Abgang. Er und auch der Laden schauen ansonsten exakt so aus, wie die von mir glühend gehassten Wiener Baumärkte.

#14: Kettensägenabteilung – man weiß nie, wann man eine brauchen wird!

Während mein Mann noch mit dem Auffinden der Shims beschäftigt ist, mache ich eine kurze Weiterbildung in der Abteilung für Kettensägen. Ich stelle erstaunt fest, dass so eine Kettensäge ein recht erschwingliches Werkzeug ist und es auch durchaus handliche Teile für zarte Frauenhände gibt.

#15: Überall Verdauungs-Medikamente!

Da die Essensportionen in Miami (und grundsätzlich in den USA) unmenschlich groß sind, gibt es überall – sogar im Baumarkt – Verdauungsmedikamente. Ein Leben ohne Gas-Relief ist nicht möglich! Denn was in den USA eine Portion ist, wäre bei uns die Ration für eine 4-köpfige Familie.

#16: Geschlossen

Die wichtigsten Sachen haben wir bekommen, Muffins, Shims und Gas-Relief, aber nun wollen wir uns dem gemeinen Shopping (wie die anderen 99,999 % der TouristInnen) zuwenden. Auch die 20 Paar Guccibrillen wollen schließlich gekauft werden. Leider stehen wir überall vor verschlossenen Türen. Dem Coming Back Soon glaube ich nicht. Offenbar hat die Absiedlung schon begonnen.

#17: Auch geschlossen

Da wir genug von Miami gesehen haben, fahren wir zum Airport. Im Taxi schaue ich mich nochmals um und betrachte die apokalyptisch anmutenden Straßen, denn wahrscheinlich werde ich diesen schauerlichen Ort nicht mehr betreten.

#18: Der trostlose Miami Airport: „Nothing to be seen anywhere!“ Wer kann, flieht!

Am Airport angekommen, begeben wir uns – nachdem wir die Ausreisekontrollen glücklicherweise hinter uns gebracht haben – zu unserem Abflugsgate. Es ist immer ein besonderer Augenblick für mich, wenn ich die ganzen europäischen Fluglinien angeschrieben sehe. Ich fliege zurück in die Heimat. Diesmal mit Swiss Air über Zürich nach Wien. Bye, bye, Miami! Auf Nimmerwiedersehen!

Solltest du in einer Stadt wohnen, die für einen Grau-Serie-Artikel geeignet ist, dann melde dich unbedingt bei mir. Und wenn du noch nicht das geniale PDF mit den 121 Dingen, die du sofort entsorgen kannst, hast, dann klicke aufs Bild:

Monatsrückblick Juli 2022

Die Hochsommer-Monate sind für mich schon seit Jahren eine lähmende Zeit. Ich verbringe viel Zeit drinnen. Entweder in meiner abgedunkelten (südseitig gelegenen!) Wohnung oder im klimatisierten Büro. Beides ist nicht ideal. Draußen bin ich nur in der Früh oder am Abend. Durch die Klimakrise und die damit einhergehenden Hitzewellen und Tropennächte wird es speziell in den Städten immer unerträglicher.

Mit der Kamera kann ich jedoch auch an einem heißen Sommerabend ein Kälte-Feeling herstellen.

Sommerschnee in der Hofburg

Doch der Wahnsinn mit mehr (statt weniger) Bodenversiegelung geht überall munter weiter. Unser Planet verändert sich. Wir alle verändern uns leider noch nicht in dem Ausmaß, das nötig wäre, um zumindest kleine Verbesserungen zu erreichen.

Der Grund, warum ich mich mit Ausmisten, Entrümpeln und Ordnung schaffen beschäftige, hat mit unserer Umwelt zu tun. Bei diesen Themen gibt es für mich vereinfacht gesprochen zwei Seiten.

Die eine Seite ist es, Dinge auszumustern,

  • die nicht mehr benötigt werden
  • die belastend sind
  • die im Weg stehen
  • die den Wohnbereich verstopfen

und stattdessen

  • eine Grundordnung herzustellen
  • Klarheit und Übersicht zu schaffen

Die andere Seite ist der Konsum. Durch das systematische und gründliche Ausmisten wird (meist ganz automatisch) auch mental ein Schalter umgelegt. Der Konsum verliert sehr viel von seinem Glanz. Die Konsumlügen offenbaren sich als lächerliche Farce und manipulative Anmache einer Werbeindustrie mit unerschöpflichem Budget.

Weniger Konsum und damit weniger Produktion und weniger Transport helfen unserer Umwelt.

Das bedeutet natürlich nicht, dass du nie wieder etwas kaufen darfst oder dich nicht über eine Erwerbung freuen darfst. Aber du weißt und spürst dann, dass du Glück und Fülle nicht in einer Luxussonnenbrille finden wirst oder in teurer Markenkleidung und auch nicht in billigen Dekorationsartikeln.

1. Die 121-Dinge-Checkliste

Um alle zu unterstützen, die einen Schritt in die Richtung „Weniger Dinge – dafür mehr Freiheit“ gehen wollen, habe ich eine neue Checkliste geschrieben, die das Ausmisten noch einfacher machen wird:

121 Dinge, die du sofort ausmisten kannst! Hier habe ich z. B. Gegenstände, die oft komplett vergessen vor sich hinlagern, nach Kategorien geordnet, die nach Erledigung abgehakt werden können.

Motto: Es ist besser, mit ein paar kleinen (nicht perfekten) Schritten anzufangen, als auf den perfekten Zeitpunkt für die ganz große Ausmiste-Aktion zu warten. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche kleinen Aktivitäten oft der Beginn eines neuen Lebens ohne den alten Krempel sind.

2. Mein Fotokurs

Einen Fotokurs machen, das wollte ich schon länger. Irgendwie war aber nie das richtige Angebot dabei. Mitte Juli habe ich es dann gefunden – richtigerweise hat es mich gefunden:

iPhone Photo Academy: How to take incredible iPhone photos that leave everyone speechless!

Was für eine Ansage! Ob meine künftigen Fotos so gut sein werden, dass alle sprachlos vor Begeisterung sind, wird sich zeigen. Ich übe jedenfalls schon fleißig und dabei ist auch das folgende Bild entstanden.

Sonnenuntergang an der Alten Donau
Sonnenuntergang an der Alten Donau mit Blick auf die Donaucity und den Donauturm

I wanted to do more photography, but it just wasn’t practical to carry a camera around with me at all times. And that’s not to mention the lenses, tripods and all the other heavy equipment. The best camera is the one that’s always in your pocket!

Das trifft zu 100 % auf mich zu. Kameraequipment zu schleppen, ist nicht meine Sache. Also habe ich schnell entschlossen (nachdem ich mich durch die gefühlt längste Salespage ever gekämpft hatte) den Kurs gekauft und bin sehr angetan davon. Ich lerne hier genau die Tipps, die ich als Anfängerin brauche und arbeite die Module in meinem eigenen Tempo ab.

3. Meine Blogartikel im Juli

Im Juli habe ich zwei Blogartikel geschrieben:

3.1. Wozu braucht es einen Aufräumcoach?

Im Juli ist mein Expertenartikel – 7 Gründe für einen Aufräumcoach – entstanden. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt: Soll ich wirklich Geld für einen Aufräumcoach ausgeben? Was macht so ein Coach überhaupt und was bringt es mir?

Das bisschen Haushalt macht sich von allein …
Das bisschen Haushalt kann so schlimm nicht sein …

… heisst es in einem ironischen Lied von Johanna von Koczian aus den 70er Jahren. Gilt das auch für Ausmisten und Ordnung schaffen? Wie leicht oder wie schwierig ist es, sich von überflüssigen Dingen zu trennen und dauerhaft Ordnung zu schaffen? Wie und wobei kann dich ein Aufräumcoach hier unterstützen und warum ist es sinnvoll, einen zu engagieren? Das alles erfährst du in diesem Artikel:

3.2. 12 von 12: Mein 12. Juli 2022

Wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du, dass „12 von 12“ zu meinen Lieblings-Blogformaten zählt. Mein Ziel ist es, ein digitales Augenblicks-Tagebuch zu schaffen. Der 12. jeden Monats soll aus der Gleichförmigkeit der Tage herausstechen.

Am 12. Juli 2022 haben mein Mann und ich einen Ausflug nach Heiligenkreuz und Mayerling unternommen. Der „12 von 12“-Artikel im Juli stand unter dem Motto „k.u.k.u.k“. Kaiserlich, königlich und klerikal.

Es ist mir wieder einmal sehr klar geworden, wie sehr ich Geschichte(n) liebe. Ich habe viel im Vorfeld und auch im Nachgang recherchiert und einen tiefen Blick in die tragischen und skandalösen Geschehnisse rund um den Suizid von Kronprinz Rudolph geworfen. Hier kannst du den ganzen Artikel lesen:

4. Ausflug nach Wolkersdorf

Ich habe meine liebe Blogger-Kollegin Romy Pfyl im idyllischen Weinviertler Ort Wolkersdorf besucht. Romy ist Künstlerin, Cyanotypistin, Naturvermittlerin und Mentorin für Kunst & Natur.

Romy und Uli
Romy und Uli

Der Name des Ortes erinnert mich an einen jungen Lehrer, den ich in der Grundschule hatte und für den ich damals sehr geschwärmt habe. Herr Wolkerstorfer war meine erste unerwiderte Liebe. Ich sehe mich in meinem Zimmer sitzen, den Atlas studieren und den Ort Wolkersdorf suchen. Allein aus dem Grund, weil sein Name und der Ortsname so eine hohe Deckungsgleichheit haben.

Wolkersdorf liegt zwar sehr nah an Wien und ist sogar ein Heurigengebiet, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal in dieser idyllischen Kleinstadt war. Herr Wolkerstorfer und damit auch Wolkersdorf verloren über die Jahre ihren Glanz. Umso mehr freut es mich, dass ich Romy treffe, die mir ihre wunderbaren Kunstwerke zeigt und wir uns über das Bloggen und unser Business austauschen.

Obwohl unsere Business-Themen sehr unterschiedlich sind, haben wir doch viele Gemeinsamkeiten. Die wichtigste Übereinstimmung ist dieser positive Glaubenssatz:

Alles, was wir brauchen, haben wir schon in Fülle.

5. Vorschau auf August

Vom 1. bis zum 31. August 2022 wird es wieder eine Ausmist- und Minimalismus-Challenge in meiner Facebook-Gruppe geben. Wenn du noch nicht Teil dieser Gruppe bist, lade ich dich ganz herzlich ein, dazuzukommen und mitzumachen.

Monatsrückblick Juni 2022: Pleiten, Pech und Pannen und ein Happy End

Wenn ich die Fotos für den Monatsrückblick Juni durchgehe, die ich gemacht habe (oder auch nicht), dann ist das Motto dieses Monats ganz eindeutig: Pleiten, Pech und Pannen. Würde mich jemand zu meinen Aktivitäten befragen, müsste ich ganz oft „ja, aber“ sagen.

Ich hatte mir viel vorgenommen und ich habe versucht, die Pläne in die Tat umzusetzen, aber in den meisten Fällen ist es anders gekommen als geplant.

Pickelige Mönche und Kürbiskerne

Im Juni findet traditionellerweise die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Ich habe zwei Veranstaltungen im Kalender: Den Heiligenkreuzerhof mit der Bernardikapelle im 1. Bezirk und die Gustav Adolf Kirche im 6. Bezirk.

Vor der Pandemie war im wunderschönen Heiligenkreuzerhof immer Volksfeststimmung. Schon ab 17:00 wurden die leckeren Wildbratwürstel auf den großen Grill geworfen und es gab das ausgezeichnete und frisch gezapfte Bier aus der Stiftsbrauerei Aigen-Schlägel. Gut aussehende junge Mönche unterhielten sich mit den Besucherinnen.

Dieses Jahr: Ein mickriger Stand, wo ein paar pickelige Mönche Kürbiskerne und Tee verkaufen. Der schöne Plan, das Abendessen in den Heiligenkreuzerhof zu verlegen: Geplatzt wie eine Seifenblase. Mein Mann und ich ziehen unverrichteter Dinge wieder ab. Um irgendetwas zu essen, müssen wir uns mit schnellen Tortellini begnügen. Denn ich will ja noch in die Gustav Adolf Kirche. Wo es Kabarett vom Feinsten geben soll.

Das Event in der Gustav Adolf Kirche findet zwar statt, aber in sehr abgespeckter Form. Fast alle Ensemblemitglieder, die auftreten sollen, haben überraschenderweise ein Engagement irgendwo anders bekommen und stehen daher nicht mehr zur Verfügung. Das freut mich zwar sehr für die Schauspielerinnen und Sänger, aber das Publikum wird nur mit ein paar lahmen Gedichten abgespeist. Die Begeisterung hält sich sehr in Grenzen und dementsprechend verhalten ist der Applaus.

Zu Hause angekommen, meint mein Mann (der es sich schon mit Netflix gemütlich gemacht hat), dass er das schon geahnt habe. Und mein Pech, dass ich ihm nicht geglaubt habe. Besserwisser!

Die „12 von 12“-Chaoswanderung

Sonn- und Feiertage gehören eindeutig nicht zu meinen Lieblingstagen, da ich alle meine Freizeitaktivitäten viel lieber auf weniger stressbehaftete Wochentage lege, wenn andere arbeiten. Leider kann selbst ich nichts daran ändern, dass mein geliebtes „12 von 12“ diesmal auf einen Sonntag fällt.

Mein Mann und ich machen uns also auf nach Emmersdorf in der Wachau, um am Welterbesteig nach Melk zu wandern und von dort mit dem Schiff nach Krems zu fahren. Bereits in St. Pölten wird unser Plan jedoch über den Haufen geworfen, denn in St. Pölten steht der falsche Zug am Gleis.

Die ganze Chaos-Wanderung ist in meinem „12 von 12“-Artikel dokumentiert.

Highlight: Der Heurige Mayer-Resch in Krems, der glücklicherweise „ausg’steckt“ hatte.

Bye, bye Emmersdorf

Die missglückte Wanderung wollen wir so nicht auf uns sitzen lassen. Der 21. scheint uns auch numerologisch gesehen als der perfekte Tag, um den Misserfolg in einen Triumph umzuwandeln. Mein Mann und ich entscheiden uns daher, einen weiteren Versuch zu starten. Diesmal gelangen wir sogar bis Emmersdorf, aber genau wie bei der ersten Wachau-Wanderung ist der Wanderweg extrem schlecht markiert. Diesmal brechen wir die Tour bereits nach kurzer Zeit ab. Es ist zu heiß und wir beschließen, das Schiff nach Krems zu nehmen.

Blick auf Dürnstein

Wir haben genug von dieser idyllischen Kleinstadt, in der es zu spät fürs Frühstück und zu früh fürs Mittagessen ist. In Orten wie diesen gibt es erfahrungsgemäß zwei Aggregatzustände:
Tot (an Tagen, wo es wenige Touristen hierher verschlägt) und:
Überfüllt (an Sommerwochenenden und Tagen, wo touristische Events angeboten werden). Beides kann ich absolut nicht leiden.

Die Schifffahrt ist gemütlich und ich mache viele Fotos, während mein Mann von einem älteren Ehepaar aus Maine in Beschlag genommen wird, die sich unbändig freuen, einen Landsmann zu treffen. Während die Wachau gemächlich vorbeizieht, erfährt er alles über den Schiffbau des 19. Jahrhunderts. Ein Thema, für das er sich nicht wirklich interessiert, aber er hat nicht das Herz und auch nicht die Energie den Redefluss von John aus Maine zu stoppen.

In Krems angekommen, besteigen wir den nächsten Zug nach Wien-Heiligenstadt. Von dort aus ist es nicht weit zum Mayer am Pfarrplatz. Wir sind begeistert von diesem wunderbaren Heurigen und genießen leckere Fleischlaibchen und unseren Lieblingswein, den Grünen Veltliner.

Miss Saigon stirbt den Liebestod

Der 22. Juni hält eine positive Überraschung bereit und das sowohl für meinen Ex-Mann als auch für mich. Sein Covid-Test zeigt ein fieses „positiv“ an. Daher fällt für ihn „Miss Saigon“ im Raimund-Theater flach. Und ich komme unerwarteterweise in den Genuss einer wunderbaren Musical-Inszenierung, denn er schenkt mir seine Karte. Der VIP-Platz, Parkett 4. Reihe macht das Erlebnis noch eindrücklicher.

So viel Herz-Schmerz bin ich jedoch gar nicht mehr gewohnt und ich hätte mir gewünscht, dass das Ende weniger dramatisch und tödlich ist und Kim nicht den Liebestod sterben muss.

Ich stelle mir das alternative Ende so vor: Ellen (die Ehefrau) und Kim (die Geliebte) reisen gemeinsam mit Tam (dem Kind) ab, um ein neues Leben zu beginnen. John (Ehemann und Gelieber) bleibt in Bangkok zurück. Schlussszene: Die beiden Frauen besteigen die Gangway und singen: „Hit the road John, and don’t you come back no more, no more, no more …“

TCS Treffen in Grinzing

Meine Blogger-Kollegin Kerstin Salvador aus Berlin ist für einen Workation Aufenthalt im Weinviertel und so setzen wir die Idee eines Treffens der Wiener TCS Mitglieder in die Tat um.

Kerstin Salvador, Natalia Schweizer, Ingrid Mader, Monika Eisenbeutel und ich sind dabei. Es ist ein wunderbarer Abend mit intensiven Gesprächen. Ich hoffe, es wird eine Fortsetzung geben, denn dieser offline und live Austausch tut nach der langen Pandemie-Zeit so gut.

Ingrid, Kerstin, Natalia, Uli, Monika

Kerstin und ich spazieren noch durch die nächtliche Wiener Innenstadt. Die Hitze hat sich verzogen und ich zeige Kerstin die touristischen Highlights meiner Heimatstadt.

Rufus Wainwright und Pyjama Man

Das nächste kulturelle Highlight steht an. Wir haben Karten für das Rufus Wainwright Konzert im Volkstheater. Es ist einer der heißesten Tage in Wien bisher und ich war schon am Vormittag in der Innenstadt für meinen Friseur-Termin. Meine Lust, nun nochmals in die City zu fahren, hält sich sehr in Grenzen.

Glücklicherweise bessert sich meine Stimmung, als Rufus den Cohen-Song (und mein Lieblingslied) „Hallelujah“ singt. Wenn es nach mir ginge, dann müsste er das Lied mindestens 10x singen. In den Medien würde man tags darauf Folgendes berichten:

Eklat im Volkstheater! Bebrillte Dame stürmt auf die Bühne!

She tied him to a kitchen chair
(She broke his throne, and she cut your hair)
And from his lips she drew the Hallelujah

In der Pause entdecke ich „Pyjama Man„. Mein Mann meint, dass er ein neuer Super-Hero im Marvel Universum ist. 

Pyjama Man

Pyjama Man und sein Outfit werden sehr populär auf meinem Facebook-Profil. Besonders freue ich mich darüber, dass ich als „bebrillte Dame, die Fotos aus dem Hinterhalt schießt“ bezeichnet werde.

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Monatsrückblick Mai 2022

Aufräumcoach Uli Pauer

Der Monat Mai stand ganz im Zeichen des Bloggens. Insgesamt habe ich zwar „nur“ zwei Artikel veröffentlicht, aber mit diesen beiden Artikeln bin ich sehr zufrieden. Der 12von12-Artikel vom 12. Mai 2022 markiert das 1-jährige Jubiläum der 12von12-Serie und nach 12 mal 12von12 habe ich dieses Format für mich perfektioniert. Für den Artikel „Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Minimalistin“ habe ich ganz tief in meiner Vergangenheit gegraben, was sowohl emotional belastend als auch befreiend war.

Die Challenge Boom Boom Blog

Challenge, die Zweite: Nachdem ich schon voriges Jahr an der „Boom Boom Blog“ Challenge von Judit Peters aka Sympatexter teilgenommen hatte, war es auch dieses Jahr selbstverständlich für mich, den Challenge-Artikel zu schreiben. Als ich jedoch das Thema hörte: „Wie ich wurde, was ich bin“, war ich erst einmal gar nicht begeistert. Schon wieder ein persönlicher Artikel, dachte ich mir.

Herausgekommen ist aber einer meiner besten und wichtigsten Artikel, seit ich blogge. Dieser Artikel hat mir auch viel Klarheit gegeben. Und es ist der Artikel, auf den ich bisher die meiste Resonanz und die meisten Kommentare bekommen habe.

Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Minimalistin

Das Landleben und das Aufwachsen in einem kleinen konservativen Ort mit starren Strukturen hat meine Einstellung zu „Dingen“ nachhaltig geprägt. Hier habe ich gelernt: Trenne dich von allem, was nur Ballast ist und dich an einem Ort festhält!

Ausflug an die Riviera

Nachdem wir (d. h. mein Mann und ich) die letzten zwei Jahre wenig gereist sind, sind wir im Mai zu einem Kurzurlaub an die französische Riviera aufgebrochen. Der Anlass war, dass unser Enkel Julian einen Festivalpass für die Filmfestspiele in Cannes gewonnen hatte und wir uns mit ihm treffen wollten. Und nach der anstrengenden Challenge-Woche waren die paar Tage in Nizza eine willkommene Abwechslung.

Damit ich ihn jederzeit (auch in einer großen Menschenmenge) wieder finden kann, hat mein Mann praktischerweise dieses Hemd in Magenta getragen. Im Hintergrund sitzt ein zerstückelter Teenager, was meistens passiert, wenn nicht ich selbst das Foto mache.

Mein persönliches Highlight war der Ausflug nach Saint-Paul-de-Vence. Das ist ein romantischer Ort im Department Alpes-Maritime, der im Laufe der Zeit viele bekannte Künstler beherbergte, die sich hier von der besonderen Stimmung inspirieren ließen. So zum Beispiel Matisse, Modigliani und Marc Chagall, der auch hier im örtlichen Friedhof begraben liegt. Wir schlenderten durch malerische Gassen, bestaunten Häuser und Galerien mit bunt lackierten Fensterläden und die vielen bepflanzten Blumenkübel.

Saint-Paul-de-Vence liegt auf einer malerischen Anhöhe.
Idylle ist zerbrechlich und es kommt auf den Blickwinkel an. Das will ich auch immer in meinen Blog-Artikeln und Blog-Bildern vermitteln. Daher liebe ich das Blog-Format 12von12 so. Und natürlich meine Grau-Serie-Artikel, wie „17 Shades of Grey: Das graue Wien„.

Affiliate für Judith Peters

Ich habe auch schon im vergangenen Jahr Judiths Kurse empfohlen, aber für die Challenge und auch für die neue Ausgabe von „The Blog Bang“ habe ich mich entschlossen, eine viel aktivere Affiliate Partnerin zu sein, als zuvor. Mein Ziel (neben der Empfehlung natürlich) war es, mit einfachen Mitteln und alltäglichen Bildern kreative Social Media Postings zu gestalten, die einen gewissen WOW-Effekt haben und eine Kombination aus meinem eigenen mit dem Wiener Schmäh darstellen. Genauso wie bei meinen Blog-Artikeln möchte ich auch mit den Social Media Posts meine Leserinnen zum Lachen, aber auch zum Nachdenken bringen.

Wie praktisch, einen feschen jungen Mann für eine Fotosession zur Verfügung zu haben. Mein Beitrag begann so: „Voriges Jahr: Ich habe „The Blog Bang“ gebucht.
Dieses Jahr: Ich bin als gefeierte Autorin in Cannes. Mit dem Privatflugzeug angereist, Limo wartet schon am Flughafen, Villa mit Riviera-Blick, gekleidet in Versace, …“

Viel zu viele Online-Kurse werben so ähnlich. Buche XY und in Nullkommanichts machst du 6-stellige Launches. Dann wird noch das Luxusleben aufgezählt, das angeblich schon wartet, wenn man nur zuerst für den magischen XY-Kurs tief in die Tasche greift. Und das alles geht ganz leicht! Für mich ist „leicht“ zu einem Unwort verkommen. Durch gutes Coaching oder Mentoring können Dinge leichter gehen, aber Zauberstab-Wedeln-leicht? Daran habe ich meine Zweifel.

Weil Judith eben nicht auf dieser „ich-verspreche-mal-das-Blaue-vom Himmel“-Schiene fährt und ich aus eigener Erfahrung weiß, welch ausgeklügeltes Konzept hinter ihren Kursen steht, war es für mich eine große Freude, Affiliate für sie zu sein.

Im Vorfeld der Challenge habe ich Judith auch interviewt. Obwohl ich zuerst ein wenig nervös war, hatte ich riesigen Spaß dabei. Ich habe mich sehr gut auf das Interview vorbereitet und Judith Fragen gestellt, die ihr so noch nicht gestellt worden waren. Wir teilen ja die Leidenschaft für Minimalismus: Judith mit ihren 1-Wort-Artikeln, besser bekannt als „Wort des Tages“ und ich mit meinem minimalistischen Lebensstil. Was lag also näher, sie zu Begriffen wie Müllionen, Rabatttanten und Emanzonen sowie ihren Sommerkurs „Müllrobics“ zu befragen, wo sie auch auf den Wegputzismus eingeht. Leider hatte ich einen „Bad Hair Day“. Dennoch gibt es das Interview hier zum Anschauen:

Was sonst im Mai noch los war

Ich habe endlich mein Büro neu gestaltet.

Das Bild im Bild ist schon einige Jahre alt – damals hatte ich noch eine Kurzhaarfrisur.

Ich habe einen wunderbaren 12von12-Artikel geschrieben und damit am 12.5.2022 das 1-jährige Jubiläum von 12von12 gefeiert, d.h. 12 mal 12von12 = 144 Einblicke in den jeweils 12. des Monats.

Ich habe bei Susanne Heines #farbkreisreise mitgemacht und hatte den Eindruck, dass Wien schon mehr Violett als Rot ist. Im Juni ist übrigens die Farbe Blau dran.

Ich habe den Autor Gert Heidenreich entdeckt. Das Hörbuch „Im Dunkel der Zeit“ ist ein wahrer sprachlicher Leckerbissen. Ich mag so schräge Charaktere, wie den grauhaarigen Kriminalkommissar Alexander Swoboda, der im fiktiven Zungen an der Nelda Mordfälle löst. Nicht jeder dort ist ihm seine neue Liebe vergönnt, wie man aus dem folgenden Text schließen kann:

„So sah ich euch stehen, ein nettes angejahrtes Paar. Man möchte neidisch werden, auf so viel trauliche Alterserotik. Aber man wird es nicht. Man möchte nicht in den Hängenden Gärten der Semiramis spazieren gehen, sondern zwischen Auroras frisch aufgegangenen Hügeln. Und deinen gewiss ausrundenden Speckgürtel Alex, der auch mit gewagtem Euphemismus nicht mehr als poignée d’amour zu bezeichnen wäre. Wer will denn sowas um die Hüften tragen?

Sieht sie deine Altmännerbrüstchen schlackern, deine Hamsterwangen fallen, wenn du dich auf sie beugst?“

Alterserotik mit Altmännerbrüstchen und Hamsterwangen klassifizieren jedenfalls für eine glatte 5-Sterne-Bewertung!

Worauf ich mich im Juni freue

Am 10.6.2022 findet in Wien wieder die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Ein jährlicher Fixpunkt ist für uns der Heiligenkreuzerhof. Dort gab es in den vergangenen Jahren köstliche Wildbratwürstel, aufgetischt von den Heiligenkreuzer Zisterziensermönchen und das fantastische Bier des Stiftes Aigen-Schlägl. Ich hoffe sehr, dass dies auch heuer wieder der Fall sein wird. Natürlich kann man auch die normalerweise nicht zugängliche Bernardikapelle besuchen. Diesen Programmpunkt haben wir jedoch schon vor Jahren abgehakt, daher können wir uns voll und ganz auf die Kulinarik konzentrieren.

Sowohl humorvoll als auch hochprozentig geht es in der Gustav-Adolf-Kirche weiter. Hier gibt es ein Kabarett-Programm mit Liedern im Stil von Georg Kreislers schwarzem Humor, Sketches mit Loriots ironischen Alltagssituationen und zum drüber Streuen die wortspielreichen Reime von Heinz Erhard. Das alles kann man mit besonderen Cocktails, wie z. B. „Jesus on the Beach“ oder „Pina Hebraica“ genießen.

Es gibt auch ernsthaftere Angebote. Aber wer mich kennt, weiß sicher, wohin es mich zieht.

Monatsrückblick April 2022

Monatsrückblick April 2022

Im April habe ich viel Zeit im Freien verbracht. Nach einem stressigen März ging der April etwas ruhiger vonstatten. 

Frühling in Wien

Nach einem eher kühlen März haben mein Mann und ich den April genutzt, um viel im Freien unterwegs zu sein und den Frühling zu genießen. Wien ist eine grüne Stadt mit vielen wunderschönen Wanderwegen und ausgedehnten Parks. Neben dem Wienerwald gehört der Nationalpark Donauauen zu unseren Lieblings-Ausflugsgebieten. Auch mein Fahrrad habe ich aus dem Winterquartier Heiligenstadt in die Donaustadt zurückgeholt.

Bei warmem Wetter in der Lobau

Die Bäume zeigen sich in ihrer vollen Blütenpracht – Lobau/Panozzalackenrunde

Osterspaziergang im Prater – das Wallfahrtskirchlein Maria Grün

Rhapsody in Magenta – Prateralleen

Am Weg vom Nationalparkhaus Lobau nach Großenzersdorf

Mein Geburtstag

Mein Geburtstag ist für mich immer ein besonderer Tag. Daher hat es mich auch besonders gefreut, dass die Kernfamilie am Frühstückstisch versammelt war. Es gab natürlich mein Lieblings-Frühstück: Kaffee, Scrambled Eggs, Toast mit Butter und Orangenmarmelade.

Am Nachmittag waren wir bei unserem Lieblings-Heurigen (=Weinlokal) in Neustift/Walde im 19. Wiener Gemeindebezirk.

Passend zu meinen „Lieblings-Farben“ Grau und Giftgrün habe ich von meinem Mann eine Geburtstagskarte bekommen, die das Zeug hat, zur neuen Perma-Karte zu werden.

Meine Blogartikel im April

3 Tipps, um unwillige Partner zum Ausmisten zu überzeugen – Nicht nur am 1. April

12von12 – Mein 12. April in 12 Bildern

Vorschau auf Mai

Die geniale Blog-Challenge BoomBoomBlog wird wieder geöffnet. Ich werde diesmal nicht nur selbst an der Challenge teilnehmen, sondern als Teil des #teamsympatexter diese Challenge auch begleiten.

Vom 23. bis 29.5.2022 schreibst du einen großartigen Blogartikel in 7 Tagen und lernst nebenbei und ganz entspannt die Grundlagen für deinen erfolgreichen Business-Blog. 

Ein Klick auf das Bild bringt dich zur Anmeldung: ⬇️⬇️⬇️ 

Melde dich am besten sofort an! Du kannst nur gewinnen!
Wenn du noch Fragen hast, dann schick mir eine Mail. Ich bin auch 2021 über diese Challenge ins Bloggen eingestiegen und das war die beste Entscheidung! Seither blogge ich und habe meinen eigenen Blog und viele Blogartikel sind bisher entstanden.

Du bist neugierig geworden und möchtest in meinem Blog stöbern? Hier entlang, bitte:

Monatsrückblick März 2022

Rückkehr aus Costa Rica

Ich bin immer etwas wehmütig, wenn wir Costa Rica wieder verlassen und ins frühlingskalte Wien zurückkehren. Unsere erste Etappe führt uns von Samara nach Liberia. Diesmal übernachten wir in einer kleinen Hotelanlage und wir haben unser eigenes „tiny“ Haus. Innen ist es gut ausgestattet; von außen schaut es aus wie Ted Kaczynskis Hütte. Perfekt für einen True Crime Fan wie mich!

The Ted Kaczynski Suite

Am nächsten Morgen geht’s zum Flughafen, wo wir zuerst einen Antigen-Test für 65$ durchführen lassen müssen. Denn trotz 3fach Impfung können wir in die USA nur mit einem negativen Testergebnis einreisen. Ich bin sehr nervös; ich möchte die Flüge wie geplant antreten und hoffe, dass unsere Rückreisepläne nicht durchkreuzt werden. Kurze Zeit später gibt es Entwarnung – sowohl das Testergebnis meines Mannes als auch meines ist negativ.

Am frühen Nachmittag ist es dann so weit. Wir gehen an Bord des Fluges AA1338, der uns zu unserer nächsten Etappe, Miami, bringt. Es gibt (aus meiner Sicht) nur wenig Positives über Miami zu sagen. Einer dieser „positiven“ Punkte ist: Meine leichte Wehmut und Trauer über die Abreise aus Costa Rica verwandelt sich sofort in brodelnd heiße Wut; spätestens dann, als ich geschlagene 91 Minuten bei der Immigration warte. Um dann am Schalter sofort gefragt zu werden, wann ich denn gedenke, wieder auszureisen und ob ich auch ein Flugticket zurück nach Europa hätte. 

Bevor ich den Rückflug nach Europa antrete, decke ich mich noch mit 6 Packungen „Thomas English Muffins“ ein. Der zweite positive Punkt an Miami.

Im Januar schrieb ich: „Was ich absolut nicht leiden kann ist Inkompetenz in Kombination mit Größenwahn.“ Inkompetenz kann ich verzeihen; sie stammt oft aus mangelnder Praxis oder Erfahrung. Aber in Kombination mit Größenwahn „Wir- sind-die-Besten“ und völlig sinnlosem Aktionismus ist das für mich unerträglich. So unerträglich, dass ich nächstes Jahr wieder direkt von Wien über Zürich nach San José fliegen werde, um die USA als Transit zu vermeiden. Mein Mann und ich werden also getrennte Wege fliegen. 

Ankunft in Wien

Anfang März präsentiert sich Wien von der kalten Seite; zwar sonnig, aber Minusgrade bin ich nicht gewohnt. Auch 12von12 erwischt mich kalt und das allererste Mal in meiner 12von12-Karriere vergesse ich fast auf diesen Tag. Ich schiebe es auf die 7 Stunden Zeitverschiebung und versuche so gut wie möglich, mich wieder auf Wiener Verhältnisse einzustellen. Denn ich habe eine Mission, auf die ich mich sehr freue und die ich schon in Costa Rica vorbereitet habe: Mein allererster Online-Kurs „The Clean House Club“ beginnt am 14. März. 2022! 

The Clean House Club

Schon bevor ich den Beta-Kurs gestartet habe, wusste ich: Das wird ein riesiger Erfolg. Denn zum ersten Mal bin ich den Schritt gegangen von: Ich „überlege“ ein Angebot zu machen zu: Ich „mache“ ein Angebot. Und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, die „Technik“ so gut im Griff zu haben, um einen Onlinekurs durchzuführen.

Am Esstisch in Costa Rica habe ich den Kurs konzipiert. Hier hatte ich absolute Ruhe und Fokus.

In der Kursbeschreibung habe ich folgendes festgehalten:
Ausmisten ist so viel mehr als sich nur von Dingen zu trennen. Wenn du diesen Prozess startest, dann beginnst du, dich zu entscheiden und selbstwirksam zu werden. Und mit jedem überflüssigem, dir im Wege stehenden oder ungeliebten Ding, das dein Haus verlässt, wird nicht nur dein Wohnraum übersichtlicher, sondern du gewinnst mehr Klarheit und Energie. Mehr Luft zum Atmen! Und zusätzlich trainierst du deine Ausmist-Muskulatur und es wird dir immer leichter fallen, Dinge loszulassen.

Im Verlauf des Kurses hat sich genau das bestätigt. Systematisches und kontinuierliches Ausmisten und die Etablierung von neuen Verhaltensweisen machen den entscheidenden Unterschied. Und das in kurzer Zeit. Die Gruppe ist eine große zusätzliche Motivation. 

Mein Fazit von fast 4 Wochen Kurs: Ich bin am richtigen Weg!

Meine Blogartikel im März

Der Tag Irgendwann – ein Kellerkrimi
Es geht es um das Schicksal einer giftgrünen Kaffeemaschine, die ohne eigenes Verschulden in einem dunklen Kellerverlies gelandet ist.

12von12: Mein 12. März 2022
Unter anderen kann man hier nachlesen, wie mir Judith Peters mit ihrem Newsletter mein Jetlag-behaftetes Grappa-Frühstück vermiest hat.

Meine 3 besten Tipps für schnelles Ausmisten
Ausmisten kann auch flott gehen, wenn man z.B. pomodorosiert. Wie das funktioniert, steht im Artikel.

Anleitung: Kleiderschrank ausmisten
In diesem Artikel versteckt sich ein amerikanischer Staatsanwalt. Ob er wohl im Schrank ist?

Im Vorbeigehen ausmisten
Hier erkläre ich, wie „Ordnung on the way“ entstehen kann.

3 Tipps, um unwillige Partner vom Ausmisten zu überzeugen
Unwillige Partner sind ein riesiges Problem. Wie man dieses effizient beseitigt, erkläre ich im 1.April-Artikel.

Wenn du meine Tipps befolgst, wirst du schon bald ein motiviertes Lächeln auf dieses Gesicht zaubern.

Vorschau auf April

Ab 1. April unterstütze ich das Team Sympatexter als Feedbackerin. Es wurde auch Zeit, der Außenstelle Wien die Bedeutung zu geben, die ihr aufgrund ihrer Größe zusteht. Wer mich kennt, weiß: Jetzt ist Schluss mit Lustig! Der Blogbot und ich (und natürlich das ganze Team) werden dafür sorgen, dass die Blogmillion nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ Formen annimmt. 😉

Kursgeschehen: Nach Beta im März kommt Alpha im April. 

Postscriptum: Glaubenssätze, eine Podcast-Empfehlung und eine Filmbesprechung

Wer vielleicht den Glaubenssatz hat: „Am Land ist alles viel besser, idyllischer und persönlicher als in der Stadt“, dem lege ich den Podcast „Dunkle Spuren“ ans Herz. Im Fall „Ausgelöscht geht es in den beiden Episoden „Wer ist das Mitzerl?“ und „Falsche Fährte“ um den Mord an der 70jährigen Maria Piribauer. Nun gibt es Mord- und Totschlag selbstverständlich nicht nur in der „großen bösen“ Stadt, sondern auch am Land. Was diese Geschichte allerdings so interessant und für mich so schockierend macht, ist die Reaktion der Bevölkerung auf dieses Verbrechen. Ich habe es für mich so zusammengefasst: Maria Piribauer war schon lange vor ihrer Ermordung tot. Diese beiden Podcastfolgen empfehle ich auch allen, die sich nicht für True Crime interessieren. Sie zeichnen das Sittengemälde eines kleinen Dorfs, das kälter nicht sein könnte. Dunkle Spuren wird übrigens von der österreichischen Tageszeitung „Der Kurier“ produziert und ich finde, er ist einer der besten True Crime Podcasts am deutschsprachigen Markt.

Viele Jahre haben mein Mann und ich Ulrich Seidl gemieden. Ulrich Seidl, das ist ein österreichischer Filmemacher und Regisseur, der tief in die (österreichischen) Seelen blickt und dort selten auf schöne Bilder trifft. Und er scheut sich überhaupt nicht, verstörende Schlaglichter auf diese Bilder zu werfen. Wie z.B. bei der Wiener Festwochen Produktion „Böse Buben / Fiese Männer„, die eine Art multitraumatische Belastungsstörung bei uns hervorrief. Zugegebenermaßen übertreibe ich jetzt ein wenig. Aber er log, was die Aufführungsdauer betraf (es dauerte doppelt so lang, wie im Programm angegeben!), wir waren im Zuschauerraum gefangen, mein Mann musste dringend aufs Klo und es gab keine Pause! So etwas verzeiht man nicht leicht.

Ausgerechnet dieser Seidl gab jetzt anlässlich seines neuen Films „Rimini“ im StandART ein Interview. Und irgendetwas hat mich bewogen, das Interview-Video anzuschauen. „Rimini“ handelt vom gealterten Schlagerstar Richie Bravo, der im winterlichen und schneegepeitschten Badeort vor ebenso gealterten Bustouristinnen (Schock: Das sind Frauen in meinem Alter!) auftritt. Und genau bei seiner mit hintergründigem Lächeln gegebenen Antwort auf die Frage: „Was macht den Reiz eines verlassenen Urlaubsorts aus?“ verstand ich plötzlich, warum ich immer „Probleme“ bei Meditationen habe.

Badeort im Winter

Er beantwortete die Frage mit einer Gegenfrage: 

„Was macht den Reiz eines bevölkerten Urlaubsortes im Sommer aus, wenn zehntausende Touristen sich an den Stränden versammeln und die Sonne scheint und der Himmel ist blau?
Das ist die Frage, was wir alle als Sehnsuchtsort begreifen, wenn man an den Süden denkt und wenn man an den Urlaub denkt? Aber ich finde, dass die andere Seite, der Winter und manche würden vielleicht sagen, die Tristesse des Winters eine ganz besondere Schönheit hat. Die Adria im Nebel wenn die Strände leer sind, wenn die Badehütten und die Restaurants und die Hotels geschlossen sind, dann hat das so etwas Sentimentales, eine Stimmung, wo man mehr über das Leben nachdenkt, als wenn man in der Sonne liegt.“ 

Magischer Ort Homedepot. Für Männer. Österreichische Touristinnen im Homedepot in Miami? Ihre Anzahl liegt bei verschwindend geringen 0,0000066667%.

Genauso wie Seidl keine „schönen“ Filme dreht, habe auch ich eine Abneigung gegen „wunderschöne“ Orte bei Meditationen (nicht im Alltag!). Ich mag mir keine perfekten Strände und auch keine Blumenwiesen vorstellen und auch kein liebliches Vogelgezwitscher; diese typischen „Sehnsuchtsorte“ zu denken, löst bei mir großen Widerstand aus. Und auch weise Menschen, die mir in der Meditation etwas sagen sollen. Ich will sie nicht hören. 

Wie Seidl mag ich das Schräge, das Ungewöhnliche, die Grautöne, die Orte, wo man normalerweise nicht hinschaut und Stimmen, die man normalerweise nicht hört. Mag ich jetzt Seidl? Hat dieses Interview meinen Glaubenssatz „Nie wieder Seidl“ zerschmettert?

Und den Glaubenssatz, dass Meditationen nichts für mich sind, gleich mit dazu? Werde ich bei Meditationsreisen nun an Orte wie Rimini im Winter denken und höre ich zu, was abgehalfterte Alkoholiker mir zu sagen haben?

Ich werde im nächsten Monatsrückblick davon berichten. Am 8. April kommt „Rimini“ in die Kinos und ich habe vor, nach jahrelanger Absenz wieder einmal ein Wiener Lichtspieltheater zu besuchen.

 

 

Monatsrückblick Februar 2022

Monatsrückblick Februar 2022 Foto der Autorin mit ihrem Ehemann

Februar 2022 ist der Monat, den ich zum ersten Mal zur Gänze in einem anderen Land – in Costa Rica – verbringe. Insgesamt sind mein Mann und ich fast 7 Wochen „auf Urlaub“. So viel Ferienzeit auf einmal hatte ich zuletzt als Schülerin.

Costa Rica ist keine neue Urlaubsdestination für uns. Wir fahren seit 20 Jahren nach Playa Samara, wo wir ein kleines Ferienhaus besitzen. In all den vergangenen Jahren war mein Urlaub immer auf 3 bis 4 Wochen beschränkt. D.h. ich reiste später an und früher ab als mein Mann, der schon im Ruhestand ist. Das war immer ein Wermutstropfen für mich. Nicht so dieses Jahr, wo wir beide „all-in“ sind.

Es ist jedes Jahr immer wieder eine unbeschreibliche Freude, wenn das Flugzeug zur Landung in Liberia/Costa Rica ansetzt. Jetzt weiß ich, dass ich bald die unbeschreiblich schöne Farbenpracht sehen werde und den Winter in Wien hinter mir gelassen habe.

Der verstorbene Schauspieler Ben Cross, ein Freund meines Mannes, fragte ihn vor vielen Jahren mit dröhnend theatralischer Stimme: What are you doing, JIM? More NOTHING???

Groundhog Month

„More nothing“ ist eine gute Beschreibung für unseren jährlichen Costa Rica Urlaub. „Groundhog Month“ trifft es auch perfekt. Das Haus in dem kleinen Küstenort ist unser Retreat. Hierher kommen wir, um der Winter-Kälte und dem Winter-Grau in Wien zu entfliehen. Unser Fokus liegt auf „leben“ und weniger auf „erleben“.

Nagetier – oder wie mein Mann sagen würde: Nageltier – manche Wörter gibt es in der deutschen Sprache zwar nicht, aber sie klingen gut.

In ferne Länder reisen

Reisen?! Ein Ziel, das auf vielen Vision-Boards und Bucket-Listen zu finden ist. Etwas, das auch ich in den letzten 35 Jahren intensiv gemacht habe. Von A bis Z – von Albanien bis Zypern. Vor einigen Jahren ist mir aufgefallen, dass ich einen gewissen Sättigungsgrad erreicht habe.

An einem heißen Frühlingstag waren wir in Albanien am Weg zu einer Burg, die hoch über dem Ort thronte. Links und rechts der Straße, die uns hinauf zum Fort führte, hatten die Souvenirhändler ihre Stände aufgebaut. Sie priesen ihre Ramschwaren an; die üblichen T-Shirts, Tassen und „Handwerkskunst“ made in China. Oben angekommen, machte ich pflichtschuldig ein paar Allerweltfotos und zwei Minuten, nachdem ich gelesen hatte, wann diese Burg gebaut wurde und welche Schlachten hier ausgefochten wurden, hatte ich alles auch schon wieder vergessen.

Woran ich mich allerdings noch erinnern kann, ist das Gespräch mit meinem Mann. Ich sagte ihm, das wäre das letzte Fort, das ich betreten würde. Auch die letzte Burg und das letzte Schloss. Vor meinem geistigen Auge zogen all die imposanten Bauwerke vorbei, die ich in den letzten Dekaden besucht hatte und ich dachte: „Es reicht!

Voraussichtlich werde ich irgendwann wieder mehr Lust haben, neue Destinationen zu erkunden, aber in den letzten Jahren haben sich unsere Urlaube auf Tirol im Sommer und Costa Rica im Winter beschränkt – Sommerfrische und Winterwärme – und viel Natur und Wandern anstelle von Museen, Kirchen, Tempeln und anderen Bauwerken. Nicht dass ich etwas gegen Architektur einzuwenden hätte, schließlich bin ich auch in Wien davon umgeben.

Blick auf Buena Vista Beach.

Meine to-do-Liste für den Urlaub hat mir oft Stress bereitet. Ich fühlte mich z.B. „verpflichtet“, ein Museum aufzusuchen. Man kann doch nicht in Paris gewesen sein, ohne das Musée d’Orsay besucht zu haben oder in Barcelona, ohne das Dali Museum gesehen zu haben oder in Amsterdam, ohne das Anne-Frank-Haus betreten zu haben, usw. usf.

Dabei waren es selten die „Sehenswürdigkeiten“, die mir von den Reisen in Erinnerung geblieben sind, sondern Begegnungen, Gespräche und Gefühle. Das kleine Café in Barcelona, wo meine Tochter und ich jeden Tag gefrühstückt haben; die wundervoll flaumigen Croissants, die man nur in Paris bekommt; die Feigenmarmelade-Verkäuferin in Berat (Albanien), deren Sohn nach New Jersey ausgewandert war; das schäbige Hotel in Ani (Türkei), wo in der Früh ein Schaf zur Rezeption marschierte; der in pinke Jogging-Hosen gekleidete Tourist (für den ich mich fremd-geschämt habe) im Restaurant der noch immer mondänen Hill-Station in Indien; die dürren Kühe in Rajasthan, für die ich Krautköpfe gekauft habe; der einbalsamierte Leichnam eines egozentrischen Millionärs in Hongkong, bei dessen Anblick ein Brillenglas meines Ex-Mannes heraussprang … und vieles mehr.

Nun kann man natürlich einwenden: „Wärest du nicht an die türkisch-armenische Grenze gereist, hättest du auch das Schaf an der Hotelrezeption verpasst“. Auch die fantastischen Croissants in Paris hätte ich niemals gegessen, wäre ich immer nur in Wien geblieben. Das stimmt zweifellos.

Aber es sind fast nie die geplanten Highlights, die nachhaltige Erinnerungen produzieren, sondern meistens die unerwarteten Kleinigkeiten und Begegnungen.

Ein selbstbewusstes Schaf! Photo by Arthur Mazi on Unsplash

Urlaub im Alltag

Im Alltag beachten wir diese Dinge meist gar nicht. Dabei sind wir auch zuhause davon umgeben, wenn wir nur genauer hinschauen und uns die Zeit dafür nehmen. Für mich ist das Blogformat 12von12 DIE monatliche Erinnerung, die magischen Momente eines Tages zu sehen und in Bild und Text festzuhalten. Schlussendlich besteht unser Leben aus den vielen kleinen Momenten und Augenblicken. Oft bedarf es nur eines winzigen Perspektivenwechsels, um sie zu erkennen. Wir können uns entscheiden, jeden Tag diese magischen Momente willkommen zu heißen.

Dazu ist es hilfreich, dass der Alltag nicht mit zu vielen Dingen und Verpflichtungen vollgestopft ist und wir das Hamsterrad von noch mehr Arbeit und noch mehr Konsum zumindest verlangsamen.

Ein beschaulicher kleiner italienischer Laden mitten in Samara. Genial: Die handschriftlich ausgestellte Rechnung.

Unser Feriendomizil

Die Dinge, die wir im Ferienhaus haben, halten sich in überschaubaren Grenzen. Alles ist übersichtlich und an seinem Platz. Vor einigen Jahren habe ich einmal alles auf den Kopf gestellt und sämtliche Einbauschränke, Regale, Schubladen und die großen Plastikboxen ausgeräumt und aussortiert. Viele Sachen haben wir verschenkt. Auch Ferienhäuser können entrümpelungstechnisch zur Falle werden. Bei zuhause ausrangierten Sachen kommt leicht der Gedanke auf: „Das könnte ich ins Ferienhaus mitnehmen“. Aber nur in den seltensten Fällen ist das eine gute Idee, sondern meistens nur eine Ausrede, sich nicht sofort um die Entsorgung kümmern zu müssen. Den Topf, den du schon zuhause nicht verwenden mochtest, willst du auch im Feriendomizil nicht verwenden. Und das T-Shirt, das unter den Achseln zwickt, zwickt auch im Ferienort ganz genauso.

Unser Urlaub in Costa Rica hat ein Ziel: Nichts-Tun und Entspannung in einer wunderschönen Umgebung. Natürlich tun wir nicht „nichts“. Aber unsere Tage hier sind geprägt von einem immer wiederkehrenden Tagesablauf, die neben den Mahlzeiten (gemeinsam kochen oder ausgehen, je nachdem worauf wir Lust haben) folgendes beinhalten: Am Strand spazieren gehen, Dehnungsübungen machen, Schwimmen, Lesen, Podcasts oder Musik hören, lange Gespräche führen, die Coatis beobachten oder einfach in die Luft schauen; am Wochenende mit den Nachbarn Petanque spielen. Dieses Jahr kommt für mich noch Bloggen und an meinem Online-Business arbeiten hinzu. Wie ein typischer Tag an unserem Urlaubsort ausschaut, kannst du im 12von12-Februar2022-Artikel nachlesen.

Blick auf „unseren“ Baum.

Schon nach wenigen Tagen fühle ich mich komplett relaxed und ausgeglichen. Dinge, die mich in Wien furchtbar auf die Palme bringen, sind hier maximal kleine und vorübergehende Irritationen. Auch das Bloggen geht in Samara besser voran als in Wien. Es ist nicht so sehr die Zeit, die ich hier mehr habe, sondern der Fokus, der durch eine gute Tagesstruktur entsteht. Es gibt viel weniger Ablenkungen. Ich kann z.B. nicht ständig Online sein oder Videos anschauen, denn die Internetverbindung ist dürftig und die Gigabyte sind beschränkt. Wir haben kein Radio, keinen Fernseher oder Videorekorder und können auch nicht streamen. Entertainment und (bad) News sind begrenzt. Dafür haben wir viel Zeit und Struktur. Und das ist eine wahre Wohltat. Die Wochen, die ich in Costa Rica verbringe, zeigen mir jedes Mal aufs Neue, wie weniger Dinge und Verpflichtungen zu mehr Lebensqualität führen.

Nur weniges bringt mich hier auf die Palme – obwohl es viele davon gibt!

Was „sonst“ noch los war im Februar

Das Wörtchen „sonst“ klingt viel zu harmlos für den Ausbruch eines Krieges. Aber auch hier mit instabilem Internet und weit weg vom Kriegsschauplatz Ukraine haben wir die alarmierenden Nachrichten verfolgt. Ich habe meiner 91jährigen Mutter Trost zugesprochen. Wenngleich, welchen Trost gibt es in einer Lage wie dieser? Sie hat als junges Mädchen den 2. Weltkrieg erlebt und weiß, wie es angefangen hat.

Was können wir konkret tun? Wir können spenden und den Flüchtlingen helfen, die bei uns Schutz suchen. Wir können darüber reden und schreiben. Und wir können uns auf den Weg zu mehr Einfluss und Erfolg machen (Schritt für Schritt) und einander gegenseitig unterstützen. Denn nur so werden wir die Stärke gewinnen, um die patriarchalen Strukturen und die dumm-gefährlichen Geschichten von Blut und Boden und Macht und Ehre in der Versenkung der Geschichte verschwinden zu lassen.

Vorschau auf März

Mein erster Online-Kurs ist im Entstehen. Die Anmeldung und Details für meinen ersten Kurs, den ich um 0 € und gegen Feedback und Testimonial (wenn er gefällt) anbiete, ist hier zu finden – klicke auf Clean House Club!

The Clean House Club ist geöffnet! 

Der Kurs beginnt am 14.3.2022 und dauert 4 Wochen (= 4 Module), d.h. bis zum 10.4.2022. Wir rücken gemeinsam dem Ballast auf den Pelz und komplimentieren überflüssige und nicht mehr benötigte Dinge aus dem Haus.

Für den Kurs suche ich Frauen (Männer dürfen selbstverständlich auch mitmachen), die sich von unnötigem Ballast trennen möchten, damit sie wieder mehr Raum, Energie und Klarheit gewinnen.

Am Esszimmertisch entsteht gerade der neue Online-Kurs.