Dienstag, der 12. Dezember 2023 ist der 346. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 19 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist feucht und mild; die Temperatur steigt auf rund 10 Grad. Es gibt einen Mix aus Sonnenschein und Wolken. Vom Schnee der vergangenen Tage ist nur wenig übrig geblieben. Pünktlich um 6:30 erscheint nicht der Märchenprinz, sondern die Müllabfuhr.
Travnicek: Mi hat neulich ana aufg’weckt. Freund: Mit an Kuss? Travnicek: Na, mit an Moped. Was glaubn’s, was i dem dazählt hab!
Helmut Qualtinger und Gerhard Bronner in Travniceks Weihnachten
Am 12. Dezember 1825, d.h. vor 198 Jahren, erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für den Wiener Stadttempel in der Seitenstettengasse in der inneren Stadt.
Diese Synagoge ist die einzige von Wiens einst etwa 25 Synagogen und 70 Bethäusern, die nicht im Novemberpogrom im November 1938 zerstört wurde. Da sie versteckt hinter der Fassade eines Gebäudes inmitten der dicht bebauten Innenstadt steht, haben die Nazis davon abgesehen, sie in Brand zu stecken.
Entsprechend den zur Bauzeit gültigen Vorschriften mussten nicht-katholische Gotteshäuser verborgen werden und durften nicht unmittelbar von der Straße aus sichtbar sein.
Es klingt wie eine Ironie der Geschichte: Diese „Vorschrift“ der Ungleichbehandlung hat den Tempel vor dem Feuer gerettet, denn er steht geschützt inmitten von Gebäuden.
Die Fotos in den Fenstern zeigen die 137 Geiseln, die seit 67 Tagen in den Fängen der Hamas-Terroristen in Gaza sind.
Heute beginnt in Wien der Christbaumverkauf. Am Platz vor der Kirche sind erst spärlich Bäumeausgepackt und aufgestellt. Wie immer, kommen sie aus dem Waldviertel.
Den ersten historisch bezeugten Weihnachtsbaum in Wien stellte die Jüdin Fanny von Arnstein 1814 auf. Fanny war eine vornehme und gebildete Dame der Wiener Gesellschaft und in ihrem Salon trafen sich prominente Vertreter aus Diplomatie, Politik, Wissenschaft, Kunst und Journalismus. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Bei Arnsteins war vorgestern ein sehr zahlreiches Weihnachtsbaum- oder Christbaumfest. Alle gebetenen, eingeladenen Personen erhielten Geschenke oder Souvenirs vom Christbaum. Es wurden nach Berliner Sitte komische Lieder gesungen.
Hilde Spiel: Fanny von Arnstein
Offenbar waren wir in Wien – was Christbäume betrifft – etwas langsam. Goethe erwähnt bereits 1774 den Weihnachtsbaum in seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“. Die von Werther sehr verehrte Lotte erzählt ihm von verzückten Kindern und einem aufgeputzten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln.
Goethe zu Ehren mache ich heute einen kleinen Spaziergang zum Goethehof.
Der Goethehof in Kaisermühlen, ein Gemeindebau mit damals 727 Wohnungen, wurde 1932 eröffnet und zum Andenken an Johann Wolfgang von Goethes 100. Todestag nach ihm benannt. Wenn man durch die weitläufige Anlage spaziert, hat man das Gefühl, sich in einer eigenen Kleinstadt zu befinden.
Bereits kurz nach der Eröffnung des Goethehofs kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und den mehrheitlich sozialdemokratisch gesinnten Hausbewohnern.
Ab 1938 wurden zahlreiche jüdische Mieterinnen und Mieter zwangsdelogiert. In diversen Listen findet sich ein jüdisches Bethaus an der Adresse Schüttaustraße 45, das im Novemberpogrom 1938 zerstört wurde. Trotz einiger Recherchen kann ich nicht mehr herausfinden; auch die historischen Zeitungen geben nichts her.
Mein erstes Weihnachtsgeschenk kommt an. Vom österreichischen Dichter Franz Grillparzer. Der zweite Dichterfürst an nur einem Tag.
Ich fühle eine gewisse Verbindung zu Franz Grillparzer. Er ist Autor einer der schlechtestenTheateraufführungen – Des Meeres und der Liebe Wellen – die ich je gesehen habe. So eindrucksvoll furchtbar besetzt und gespielt, dass ich mich fast 40 Jahre danach noch daran erinnere. Auch wenn er daran nicht schuld ist: Sein Name ist unauslöschlich mit diesem Fiasko verbunden.
Und er hat ein grantiges Reisetagebuch – Das habe ich mir anders vorgestellt – verfasst. Schon bei der Abfahrt in Wien schreibt er:
Meine Laune ist schwer zu beschreiben. Mir war zumute wie einem, der nicht aufs Wasser, sondern ins Wasser geht.
Ich kann es ihm so gut nachfühlen. Exakt so ist bzw. war meine Stimmung vor jeder Reise. Und genau wie Grillparzer, habe auch ich viele Reisen unternommen, um es mir zu beweisen, dass ich es kann.
Er hofft, „Großartiges“ zu sehen, doch die Reise steht unter keinem guten Stern:
Durchfall, Seekrankheit, Regen, üble Kost, miese Quartiere, schlechte Straßen, lästige Reisegefährten, unverschämte Preise, Herbststürme, Langeweile, Quarantänebestimmungen … noch dazu tobt in Athen die Revolution, und Grillparzer muss fürchten, für einen Bayern gehalten zu werden!
Grillparzer hatte mit seiner Langzeitverlobten und Vermieterin Katty Fröhlich sicher jemand, die gut für ihn sorgte – wenn er nicht im Amt oder auf Reisen war. In seinen Briefen nennt er sie: Hochschätzbares, verehrtes, beinahe vergöttertes Fräulein! Und: Schönster Engel!
Ich muss mir mein Mittagessen selbst herrichten. Es gibt einen Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika, Stangensellerie und Avocado. Dazu ein Lachsbrötchen.
Nach dem Essen mache ich einen unproblematischen Spaziergangans Wasser, zur Alten Donau, die in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnung ist. Kurz kommt die Sonne heraus und ich genieße den Blick in Richtung Gänsehäufelbad.
Ein paar Meter weiter und ein paar Minuten später ändert sich die Lage. Die Sonne verzieht sich und taucht die Alte Donau und den Polizeisportverein in mystisches Nachmittagslicht.
Ich mache mich wieder auf nach Hause, genieße ein gutes Abendessen und zünde zwei Kerzen an meinem Adventkranz an.
Da ich schon ein wenig weihnachtlich gestimmt bin, hole ich die Weihnachtskrippe hervor. Sie ist schlicht und würde eventuell sogar Josef II. gefallen. 1782 ließ Josef II. große Weihnachtskrippen aus den Kirchen verbannen. Seiner Ansicht nach waren sie lächerlich, kindisch, unnötig und lenkten nur ab.
Sie haben sich dennoch oder trotz dieses Verbotsdurchgesetzt und sind Teil des alpenländischen Brauchtums.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Alle Jahre wieder habe ich drei Rituale, ja Wundermittel, die ich in der Weihnachtszeit immer einsetze. Sogar an den düstersten Dezembertagen erleuchten sie hell die Stimmung und zaubern ein Lächeln aufs Gesicht. Hier kommen meine persönlichen Rauhnachtsgesellen, die ich gerne mit dir teile:
Onkel Franz, der herzensgute Mensch
Lucie schlug ihrer Freundin die Schüssel aus der Hand, als diese ihr milde lächelnd Spekulatius anbot. Nahte sich dann deren Weihnachtsbaum, riss ihn vom Ständer und trampelte auf Glaskugeln, künstlichen Pilzen, Kerzen und Sternen herum … man ließ sie toben, wartete in der Diele auf den Arzt, gezwungen, zuzuhören, wie drinnen Porzellan zerschlagen wurde … bis sie in einer Zwangsjacke abtransportiert wurde.
Heinrich Bölll: Nicht nur zur Weihnachtszeit
Nicht nur zur Weihnachtszeit erzählt, wie eine Familie der Mutter zuliebe, jeden einzelnen Tag Weihnachten feiert. An heißen Sommertagen genauso wie im Winter. Jahr für Jahr. Denn wenn das Ritual nicht präzise stattfindet, bekommt sie Schreikrämpfe.
Und an der Spitze des Tannenbaums hing ein silbrig gekleideter rotwangiger Engel, der in bestimmten Abständen seine Lippen voneinander hob und Frieden flüsterte, Frieden.
Frieden, Besinnlichkeit, Geborgenheit, Wärme, Liebe und Freude – das wünschen wir uns – wenn schon nicht weltweit, dann zumindest in unseren Familien.
In Bölls satirischer Geschichte des Übermaßes ist der Zerfall der Familie unaufhaltsam. Damit das bei dir nicht so kommt, halte einen Augenblick inne, drossle das Tempo, stell den Perfektionismus mal hintenan und nimm dich selbst nicht so ernst. Lache!
Travnicek, der Zyniker
Freund: Was, Travnicek, denken Sie, wenn Sie Weihnachtseinkäufe machen? Travnicek: I denk, was des kost. Wann i des im Frühjahrsabverkauf b‘sorgt hätt, wär’s dasselbe g’wesen, aber um die Hälfte billiger. Freund: Sie sind prosaisch, Travnicek. Man schenkt doch, um den Leuten Freude zu machen. Macht es Ihnen keine Freude, wenn Sie was g‘schenkt kriagn? Travnicek: Schaun Sie, schaun Sie! Vorige Weihnachten schenk i mein Onkel a Krawattn, die mir g’fallt. Er schenkt mir eine, die ihm g’fallt. Was soll i mit dera Krawattn?
Helmut Qualtinger als Travnicek und Gerhard Bronner als Freund
Wenn sonst nichts hilft: Schwarzer Humor aus Wien hilft zuverlässig!
Vergiss Einkaufen, wende deine Schritte in Richtung Innenstadt-Café. Du bist in Wien? Umso besser! Dann mach einen Abstecher ins Gutruf; es war eines von Qualtingers Lieblingscafés.
Clark Griswold, der gescheiterte Perfektionist
Wenn alles anders und sehr viel schlimmer kommt, als erwartet, dann helfen die Griswolds und dieses Filmzitat. Letzteres beinhaltet eine Menge Begriffe, die du aus dem herkömmlichen Englisch-Unterricht wahrscheinlich nicht kennst und mit denen du bei der nächsten Party punkten kannst.
Clark möchte ein perfektes Weihnachtsfest mit seiner gesamten Familie feiern. Er hat die besten Absichten und Pläne, aber nach und nach gerät das Fest komplett außer Kontrolle. Als der erwartete Weihnachtsbonus ausbleibt, sieht er rot.
I want to look him straight in the eye, and I want to tell him what a cheap, lying, no-good, rotten, four-flushing, low-life, snake-licking, dirt-eating, inbred, overstuffed, ignorant, blood-sucking, dog-kissing, brainless, dickless, hopeless, heartless, fat-assed, bug-eyed, stiff-legged, spotty-lipped, worm-headed, sack of monkey shit he is! Hallelujah!
Clark Griswold in „National Lampoon’s Christmas Vacation“
Das Griswold Christmas Desaster zeigt, dass manchmal auch die beste Vorbereitung nicht hilft. Trenne dich von zu hohen Erwartungen an dich und deine Familie und genieße stattdessen ein unperfektes, aber dafür entspanntes und fröhliches Fest.
Ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg sind und ein Dorn im Auge.
Hast du Lust, gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Weihnachtsfeiern mit Kollegen und in Schulen und Kindergärten, Kekse backen, Geschenke für Familienmitglieder besorgen, auf Adventmärkte gehen, basteln, dekorieren, Christbaum besorgen, fürs Weihnachtsessen einkaufen, einen Masterplan erstellen, wann welche Verwandte besucht oder eingeladen werden sollen …
Im Dezember herrscht oft Stress pur!
Denn gerade im Advent und zu Weihnachten – wenn wir die „stille“ Jahreszeit begehen – ist es so laut, wie sonst kaum in einem anderen Monat.
Meine Empfehlung: Schau dir bewusst und nüchtern die eigenen Traditionen an und trenne dich (zumindest teilweise) von jenen, die dir keine Freude bereiten, die überkommen sind oder die du ungefragt von anderen übernommen hast.
Aufwändige Menüs, opulente Dekorationen und die Jagd nach Geschenken haben manchmal den gegenteiligen Effekt und können dazu führen, dass gar keine Weihnachtsstimmung aufkommt.
Oft sind die anderen Familienmitglieder genauso erleichtert und gar nicht enttäuscht, wenn die Weihnachtszeit in einer etwas abgespeckten Variante begangen wird.
Mir fällt dazu immer der geniale österreichische Schauspieler Helmut Qualtinger ein, der in der Rolle des sarkastischen Travniceks folgendes über die Weihnachtseinkäufe sagt:
Vorige Weihnachten schenk i mein Onkel a Krawatten, die mir g’fallt. Er schenkt mir eine, die ihm g’fallt. Also was soll i mit der Krawatten?
Bevor du dich auf „Krawattensuche“ begibst, überlege, ob du schöne Momente verschenken könntest; etwas, das keinen Platz in einem Schrank oder auf einem Regal benötigt.
Einen gemeinsamen Konzert- oder Theaterbesuch, in ein besonderes Restaurant ausgehen oder mit dem oder der Liebsten ein (unblutiges) Fotoshooting organisieren.
Meine besten Tipps
Hab keine zu hohen Erwartungen
Die 100 % harmonische Familie ist eine Erfindung der Werbung
Unperfekt passt auch
Sei auch mit 80 % (oder weniger) zufrieden
Wenn dir danach ist: Sag „NEIN“ (auch der NEIN-Muskel will trainiert werden)
Eines der wichtigsten Wörter überhaupt – das ganze Jahr über
Reduziere Verpackungsmüll
Verwende Materialien, die du schon zu Hause hast
Zeitungen, Magazine, alte Kalender, Papiertüten, Packpapier
Auch wenn es im Weihnachts- und Silvestertrubel manchmal komplett untergeht: Die Welt dreht sich (höchstwahrscheinlich) auch im kommenden Jahr weiter!
Uli Pauer
Ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg sind und ein Dorn im Auge.
Hast du Lust, gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Der November ist voll mit schönen Erlebnissen. Endlich wird das Wetter auch ein weniger grauer und gerade richtig, um es mir drinnen gemütlich zu machen. Zu schreiben und zu lesen. Zu backen und zu kochen. Die Blogartikel zu schreiben, die im November entstanden sind.
Mascha liebt die Natur, die Farben, Friederike Mayröcker, Poesie und ihr kleines Haus, das sie liebevoll „Gefährte“ nennt. Streng genommen gehört das Haus ihrer Katze, die eines kalten Wintertags Asyl bei Mascha gesucht und gefunden hat. Ein poetischer Text einer ganz besonderen Frau und Künstlerin.
Mascha ist in Wernigerode zu Hause, die auch als „die bunte Stadt am Harz“ bezeichnet wird. Genau so bunt und wunderschön ist auch Maschas Gastartikel.
Was für ein schöner, poetischer Text! Er hat richtig gefangen genommen. Die Fotos von Maschas kleinem Paradies illustrieren wunderbar das Gefühl des Angekommenseins.
Danke, liebe Mascha für dieses Juwel. So strahlt Dein Text, Deine Geschichte und wahrscheinlich auch DU. Danke, dass wir daran teilhaben dürfen.
Andrea Beerbaum hat ihr Hauseigentümerinnen-Leben satt und macht sich auf die Suche nach ihrer Traumwohnung. Eine Wohnung, die sie sich zuerst gar nicht anschauen wollte, entpuppt sich als Liebe auf den ersten Blick.
Es ist ihre erste eigene Wohnung hoch im Norden Deuschlands, in die sie allein einzieht. Ganz allein ist sie allerdings nicht, denn ihre beiden Teenager-Kinder sind auch dabei – und etwas, das Alois heißt.
Es gibt viele wunderbare Rückmeldungen zum Blogartikel und wie beim Wohngespräch mit Ulrike Storny wollen die Leserinnen eines: Eine Fortsetzung! Denn Andrea plant, einen speziellen rosa Gegenstand anzuschaffen, von dem die wenigsten je gehört haben.
Was für ein Glück, dass du die Wohnung trotz schlechter Stimmung besichtigt hast. Manchmal lohnt es sich echt, den Dingen eine Chance zu geben.
Gratulation zum neuen Wohngefühl – das kommt richtig gut rüber.
Auch Vanessa macht sich auf, ihr neues Zuhause zu suchen. Haus oder doch lieber Grundstück und selbst bauen, ist die Frage. Bis sie darauf Antwort findet, braucht es einige Zeit. Die Immobilienmakler sind zu fantasiebegabt, die Aussichten zu trübe oder zu bombastisch, neugierige Hühner und dichte Brombeersträucher sind im Weg.
Bei Vanessa gibt es sowohl Liebe auf den ersten als auch den zweiten Blick. Da ändern auch ein paar Baustellenkatastrophen, die starke Nerven benötigen, nichts daran: Das Lieblings-Haus steht.
Klasse Wohngespräch, das zeigt: Auch bei der Haus- oder Grundstückssuche kommt man mit Fantasie und Vorstellungskraft weiter – vor allem zu so einem Traum von Grundstück!
Christine erzählt in ihrem Wohngespräch, wie ihr Wohn-Märchen wahr wurde: Von der Vision zur Traumwohnung. Vom Tipp der Nachbarin zur „Bewerbung um eine Wohnung“. Eine bezahlbare Wohnung und ein mehr als zuvorkommender Vermieter. Und das alles in der Metropole Frankfurt, wo leistbarer Wohnraum Mangelware ist.
Herzlichen Glückwunsch zu eurer tollen Wohnung. Dein Artikel macht Mut, in dieser schwierigen Zeit auf dem angespannten Wohnungsmarkt eine schöne Wohnung zu finden.
Ach, das hört sich so schön an. Ich komme sofort vorbei und genieße mit.
Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche
Meine Newsletter
#45: Jeden Tag neue Schuhe
#46: Nudeln, Alois, Meer
#47: Geheimnisse erfolgreicher Frauen
#48: Der Sklave der roten Robe
Neben Tipps zu den Themen Ausmisten, Ordnung schaffen und nachhaltiges Leben, enthalten meine Newsletter oft eine besondere Geschichte, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Die Newsletter kündige ich in einem kleinen Preview immer an. Es kommen immer wieder auch „Prominente“ vor. Künstler, Kaiserinnen und Päpste und manchmal sogar Kriminelle.
Zum Newsletter vom 26. November haben mich der Philosoph Denis Diderot ((1713 – 1784) und seine luxuriöse rote Robe inspiriert. So habe ich ihn angekündigt:
Einst war er Herr seines Hausrocks, jetzt ist nur noch der Sklave des „verfluchten Luxuskleids“. Er war so verzweifelt, dass er einen Essay darüber schrieb. Er verwünschte sein Geschenk. Seine Einrichtung entsorgte er. Seine Bücher waren fortan eingesperrt. Und er ging in die Konsumforschung ein.
Klick auf den Link – und du bekommst den 100% Bullshit-freien, Guru-freien und Floskel-freien Newsletter. Von mir persönlich geschrieben! Frisch. Frech. Fabelhaft. Fantasievoll. Mit vielen Tipps zu den Themen Ausmisten, Entrümpeln und Ordnung schaffen.
Ein Monat wäre nicht komplett, ohne meinen 12-von-12-Artikel. Mein Lieblings-Blogformat.
12-von-12: Das mürbide Wien
Dass Wien einen morbiden Touch hat, ist kein Geheimnis. Dass es auch mürbid ist, wissen nicht viele. Am 12. November war ich in der weitgehend unbekannten Kalasaniterkirche im 15. Wiener Gemeindebezirk, um mir etwas ganz besonders Schaurig-Gruseliges anzuschauen. Die Idee dazu steuerte der Falter-Podcast „aus der Wiener Rechtsmedizin“ bei. Was das war und was ich sonst noch am 105. Geburtstag der österreichischen Republik erlebt habe, gibt es hier zum Nachlesen:
Es ist Blogparaden-Zeit
Ich liebe Blogparaden. Im November habe ich an drei Blogparaden teilgenommen:
Lebensmittel ausmisten
Ausmist-Tipp: Miste „Lebensmittel“ aus, die zum Großteil aus Schmäh aka Lügen bestehen – in dem Sinn, dass sie erst gar nicht in deinen Einkaufskorb kommen. Wenn etwas mit Millonenbudgets als „gesund“ beworben werden muss, ist es das höchstwahrscheinlich nicht und besteht zum Großteil aus billigem Industriefett + Zucker + Aromastoffen. Nicht zu vergessen, heiße (Verpackungs)-Luft.
Meine eigene Ernährungsumstellung bringt nach sechs Monaten die erhofften Resultate. Im November habe ich einen Termin im Labor und beim Arzt. Es zeigt sich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Der Trick: Nicht in einen Verzicht-Modus gehen. Worauf man „verzichtet“ sind Industriefette, Zucker, Salz, Aromen und industriell hergestellte Produkte, die wenig Wert haben. Darauf kann man sehr leicht verzichten.
Die Nudelfrage
Faust war mit der Gretchenfrage konfrontiert, ich habe mich mit der Nudelfrage beschäftigt.
10 kleine Schritte für eine nachhaltige Lebensweise
Besonders der 10. Schritt hat viele Reaktionen hervorgerufen.
Ich bin zuerst sehr skeptisch. Aus gutem Grund. Ich habe bisher noch nie Punkte von einer Bucket-List abgearbeitet. Auf meiner Bucket-List zu sein hat bisher so viel wie, wird sicher nicht umgesetzt, bedeutet.
Diesmal schreibe ich nur Sachen auf die Liste, die ich wirklich machen WILL und nichts, was ich tun SOLLTE oder MÜSSTE.
Diese Herangehensweise funktioniert. Ich habe im November vieles erlebt und umgesetzt, jede Menge Spaß dabei gehabt und ich bin guter Dinge, dass ich die meisten restlichen Punkte im Dezember abhaken werde.
Kultur und Kulinarik
2. November: Mutter-Tochter-Tag
Wir besuchen das Sisi-Museum in der Hofburg. Es ist an diesem Tag – und wahrscheinlich auch an jedem anderen Tag – sehr voll, zeigt aber ein authentisches Bild der Kaiserin, jenseits der zuckersüßen Sissi-Filme mit der jungen Romy Schneider.
Verheiratet mit nur 16 Jahren, einem starren Hofzeremoniell unterworfen, dem Druck ausgesetzt, so schnell wie möglich einen Thronfolger zu gebären, Mutter von drei Kindern innerhalb von vier Jahren, kränklich. Kein Wunder, dass sie aus Wien flüchtete, ausgedehnte Kuren machte und in späteren Jahren ständig auf Reisen und fast gar nicht mehr am Wiener Hof anzutreffen war.
Nur zwei Wochen nach ihrer Hochzeit schreibt sie:
Ich bin erwacht in einem Kerker Und Fesseln sind an meiner Hand. Und meiner Sehnsucht immer stärker Und Freiheit! Du, mir abgewandt!
Kulinarisch geht’s für uns weiter im 2. Bezirk. Über die Marienbrücke spazieren wir zum Karmelitermarkt und genießen im Restaurant Tewa ein wunderbares Curry.
5. November: Geburtstagsfeier in der Palatschinken-Kuchl
Auf besonderen Wunsch des Geburtstagskindes – meiner Tochter – feiern wir im Restaurant Palatschinken-Kuchl. Ich entscheide mich für den wunderbar zarten Tafelspitz, der mit einem kleinen Schälchen Semmelkren serviert wird. Neben dem Plachuta ist die Palatschinken-Kuchl das einzige Wiener Restaurant, wo es (meines Wissens nach) zum Rindfleisch auch Semmelkren gibt.
Rindfleisch, Salzkartoffel und Semmelkren – eine schöne Erinnerung an meine Kindheit und Mamas Kochkünste.
8. November: Treffen mit Freunden im Restaurant Zum alten Fassl
Zum alten Fassl ist ein Restaurant, das wir seit mehr als 20 Jahren immer wieder aufsuchen und das konstant gutes Essen in gemütlicher Wiener Atmosphäre bietet. Auch diesmal gibt es keine (negativen) Überraschungen und wir erleben einen gelungen Abend mit unseren Freunden.
9. November: Martinigansl-Essen im Waldviertlerhof
Im Nachhinein betrachtet hätten wir eines unserer bewährten Restaurants aufsuchen sollen, aber wir wollten ein neues Lokal ausprobieren. Das Gansl ist OK, aber auch nicht mehr. Der Kellner ist freundlich, aber alles geht in rasender Geschwindigkeit vor sich.
An diesem Tag herrscht Massenabfertigung und das Lokal ist gestopft voll. Etwas, das ich absolut nicht leiden kann: die Hektik herumrennender Kellner, klirrende Teller und zerberstende Gläser.
15. November: Leopoldi-Tag in Klosterneuburg
Zum Festtag des Heiligen Leopold III. fahren Romy Pfyl und ich mit dem Bus zum Stift Klosterneuburg. Wir fühlen uns wieder wie Schülerinnen auf einer Klassenfahrt.
Das Fest des Hl. Leopold wird in Klosterneuburg mit allem Drum und Dran begangen. Pontifikalamt, Weihrauch, Großer Gott wir loben dich, Leopoldi-Segen, niederösterreichische Politprominenz, Schädelreliquie (sie kann nur rund um den Feiertag gesehen werden), Fasslrutschen für Kinder, der Stadtplatz zum Rummel umfunktioniert, dramatische Wolken, Sonne, Regen, ein wunderschöner Regenbogen und ein Wirtshaus.
Wir sind begeistert von unserem Kurzurlaub und planen schon die nächste Leopoldi-Aktion. 2024 geht’s dann nach Heiligenkreuz.
18. November: Austrofreds Barcelona: Ursula Strauss und Otto Lechner
Zwei Anläufe (am 11.11. stand ich vor verschlossenen Radiokulturhaus-Türen), das Programm nicht genau studiert, eisiges Novemberwetter und Ratten bei der Karlskirche: Nicht die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Abend.
Austrofrednuschelt vor sich hin und tauscht mit den Gästen Belanglosigkeiten aus. Das Bühnenbild ist eine Kombination aus rotvernebeltem Puff und Kirche mit Papierblumen.
Ursula Strauß liest Texte von Christine Nöstlinger aus den 1970er Jahren: Iba die gaunz oamen Leit: „Gedichte jenseits von Wiener Gemütlichkeit und lustvoll-humoriger Sozialpornografie von Schicksalen, die nachdenklich stimmen“. Vor 50 Jahren mögen die Texte lustvoll-humorig gewesen sein; im Jahr 2023 wirken sie auf mich und auch auf das restliche Publikum verstörend.
Nach den ersten Gedichten macht sich eine Art Schockstarre breit und es scheint, als wäre die Temperatur schlagartig um einige Grad gesunken.
Otto Lechner macht, was er am besten kann, auf dem Akkordeon spielen. Der Kafka-Text mit der schwindsüchtigen Zirkusreiterin wirkt geradezu heiter und schwungvoll gegenüber dem Nöstlinger-Text mit suizidalen Spinat-Köchinnen im Gemeindebau.
23. November – Thanksgiving
Wir feiern das amerikanische Thanksgiving. Ganz klassisch mit „Turkey and all the trimmings„. Wir sind bei guten Freunden eingeladen und genießen ein wunderbares Essen und die großartige Gastfreundschaft.
Der klassische Pumpkin Pie wird von mir beigesteuert. Das Rezept habe ich aus dem Silver Palate Cookbook.
Meine Vorhaben im Dezember
Adventskalender
Ausmisten, Ordnung schaffen und Nachhaltigkeit – dazu wird es 24 Ideen, Tipps und Inspirationen geben, die sich leicht umsetzen lassen und auch weiter in das neue Jahr hineinwirken werden.
Das nächste und 11. Wohngespräch kommt aus Tirol. Am 7. Dezember gibt die Malerin und „Gedanken-Inspiraorin“ Angela Braster Einblick in ihr Zuhause. Ich freue mich ganz besonders, dass Angela uns das erste österreichische Wohngespräch beschert.
Du darfst dich außerdem auf die Gastartikel von Korina Dielschneider, Marianne Kewitsch und Susanne Wagner freuen.
Jahresrückblog
Auch dieses Mal werde ich wieder beim Jahresrückblog teilnehmen.
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Sonntag, der 12. November 2023 ist der 316. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 49 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist sonnig, die Temperatur erreicht 10 Grad. Die ersten Christkindlmärkte sperren auf und die Weihnachtsbeleuchtung erstrahlt in hellem Licht.
Am 12. November 1918, d.h. vor 105 Jahren, proklamiert die provisorische Nationalversammlung die Republik. Ein neues Kapitel in der Geschichte Österreichs wird aufgeschlagen.
Für die Habsburgermonarchie ist es der Tag danach. Der Zersetzungsprozess hat ein Ende gefunden.
Es stürzte eigentlich nichts: Der Thron verfiel wie eine morsche Sitzbank in einem vernachlässigten Park; die Monarchie löste sich auf, wie ein Zuckerwürfel im Wasserglas.
Joseph Roth über das Ende des Habsburgerreichs
Emil Cucullatus, auch Milán de la Cogolla genannt, hat heute Namenstag. Er stammte aus Verdejo im Norden Spaniens, war Hirte und lebte dann 40 Jahre lang als Einsiedler in einer Höhle in den Bergen von Cogolla.
In seinem neuen Leben hat Emil eine Bäckerei im 6. Wiener Gemeindebezirk.
Emil bedeutet: Der Eifrige. Das kann man vom Bäcker Emil nicht behaupten. Die Öffnungszeiten sind sehr „flexibel“. Wenn man Glück hat, ist geöffnet. Heute gibt es kein Glück.
Mein Sonntagsspaziergang führt mich die Mariahilfer Straße entlang. Am Sonntag ist wenig Betrieb, denn die meisten Geschäfte sind geschlossen. In manchen Eingängen liegen Obdachlose in ihren Schlafsäcken. In der nahen Barnabitengasse gibt es das Caritas-Tageszentrum und die Notschlafstelle Gruft.
Ich überquere die Ringstraße und gelange an das Äußere Burgtor. Es ist Teil der ehemaligen Stadtmauer zwischen dem Heldenplatz und dem Burgring.
Über den Heldenplatz schlendere ich weiter in die Hofburg hinein und komme zum ältesten Teil, dem Schweizertrakt. Hier befindet sich die Kaiserliche Schatzkammer, eines meiner Lieblingsmuseen.
Vom imperialen Glanz des Hauses Habsburg geht’s weiter zu ihrer letzten Ruhestätte, der Kapuzinergruft.
Die Gruft ist voll. Die vorerst letzt Bestattung fand am 7. Oktober 2023 statt. Yolande de Ligne, die Frau des verstorbenen Carl Ludwig Habsburg-Lothringen und Schwiegertochter des letzten Kaisers, verstarb im Alter von 100 Jahren in Brüssel.
Den Körpern der Habsburger wurden nach ihrem Tod die Eingeweide entnommen und in Kupferurnenin der Herzogsgruft im Stephansdom bestattet. Die Herzen kamen in Silberurnen und sind in der Herzgruft in der Augustinerkirche beigesetzt.
Die Augustinerkirche ist auch Schauplatz einer kaiserlichen Hochzeit. Sisi, die bei ihrer Hochzeit erst 16 Jahre alt ist, fühlt sich schon wenige Wochen nach der Vermählung „wie in einem Kerker“. Zeitlebens fühlt sie sich außerdem unverstanden. In ihren Gedichten wendet sie sich an die „Zukunftsseelen“.
Ich wandle einsam hin auf dieser Erde Der Lust, dem Leben, längst schon abgewandt Es teilt mein Seelenleben kein Gefährte Die Seele gab es nie, die mich verstand.
Kaiserin Elisabeth: Poetisches Tagebuch
Mit einem letzten Blick auf die Augustinerstraße 12, wo die berüchtigte Serienmörderin und „Blutgräfin“ Elisabeth Bárthory ihr Wiener Domizil hatte, wende ich mich von den verlorenen Seelen ab und fahre mit der U-Bahn in den 15. Wiener Gemeindebezirk.
Mein Ziel ist die Pater-Schwartz-Gasse. Ich will die sterblichen Überreste des Seligen Pater Schwartz sehen.
Pater Anton Maria Schwartz (1852 bis 1929) war ein katholischer Priester, Gründer des Ordens der Kalasantiner und wurde am 21. Juni 1998 von Papst Johannes Paul II. in Wien seliggesprochen. Als Seelsorger kümmerte sich Pater Schwartz vor allem um junge Arbeiter und Lehrlinge.
Niemand – absolut niemand – den ich bisher gefragt habe, hat jemals von Pater Schwartz und dem Orden der Kalasantiner gehört. Ich freue mich, dass ich mich hier auf absolutem Neuland bewege!
Pater Anton Maria Schwartz „kenne“ ich aus dem True-Crime-Podcast „Klenk und Reiter“ oder „Es wird a Leich‘ sein“. Für diesen Podcast vergebe ich fünf Sterne und ich empfehle ihn allen, die sich für schräge Sachen interessieren. Er ist nichts für schwache Nerven!
Rechtsmediziner Christian Reiter spricht in diesem FALTER-Podcast über seine spektakulärsten Fälle. Er obduzierte u.a. die Opfer der berüchtigten Serienmörderin Elfriede Blauensteiner und die der sogenannten „Lainzer Todesengel„.
Professor Reiter arbeitet aber auch immer wieder im Auftrag der Katholischen Kirche, wenn eine Selig- oder Heiligsprechung ansteht. In diesen Fällen wird eine Enterdigung und eine Konservierung der zu diesem Zeitpunkt gefundenen sterblichen Überreste vorgenommen.
Reiters Problem nach der Enterdigung des Paters: Der Leichnam war zwar vollständig erhalten, aber extrem mürbe.
So wie ein „Huhn, das zu lange im Backrohr war und bei dem die Knochen aus dem Fleisch herausfallen“.
Im Zuge der langwierigen Prozedur der Konservierung im Wiener Institut für Rechtsmedizin verfärbte sich zum großen Schrecken aller Beteiligten die Hautfarbe der Mumie. Schwartz war Grün geworden!
Und noch ein Problem hatte Reiter zu lösen: Der Pater war nackt. Wie sollte man der zur Wachsfigur erstarrten Leiche sein heiliges Kleid anziehen?
Von so vielen „mürbiden“ und morbiden Geschichten bekomme ich Hunger. Ich mache daher einen Abstecher zu einem weiteren „Tat“-Ort, um für meinen Salat Mini-Gurken zu kaufen.
Am Rückweg in die Wohnung komme ich bei einer mysteriösen Inschrift vorbei, die mir die Abendgestaltungvoraussagt.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Mir kommt Goethes Zauberlehrling in den Sinn. Erst ist er noch begeistert von seinen Zauberkünsten. Brav bringt der Besen Wassereimer um Wassereimer ins Haus. Doch die Begeisterung schlägt schnell in Verzweiflung um. Am Tiefpunkt seiner Misere schreit er wütend:
Oh, du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen? Seh’ ich über jede Schwelle Doch schon Wasserströme laufen. … Die ich rief, die Geister Werd’ ich nun nicht los.
Goethe: Der Zauberlehrling
Als Ausmist-Expertin sehe ich auch manchmal eine ähnliche Verzweiflung. Viele Jahre lang sind Dinge ins Haus gekommen. Und es kommen ständig neue Sachen hinzu. Altes und Unbenutztes wandert in den Keller, auf den Dachboden oder die Garage. Oder ins Sommerhaus.
Mehr Stauraum wird geschaffen, es wird geschlichtet und geordnet. Manchmal sogar ein externes Lager angemietet. Oder eine größere Wohnung bezogen.
Vielleicht wird sogar ausgemistet. Aber der „Besen“ rennt und rennt und schafft ständig neue Sachen herbei.
Ausmisten ist der erste Schritt. Die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist: Weniger und achtsamer konsumieren.
Oft höre ich: Das kann ich nicht wegwerfen. Das ist schlecht für die Umwelt.
Das stimmt. Ich bin auch kein Fan vom Wegwerfen. Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Die Umwelt schützt du nicht, indem du neue Boxen kaufst oder einen größeren Schrank, um die Sachen für den ominösen Tag X aufzubewahren.
Die Umwelt schützt du, indem du unnötigen Konsum vermeidest.
Ich glaube, als Gesellschaft sind wir an dem Punkt angekommen, den auch der Zauberlehrling schmerzhaft erfahren musste. Unser Planet leidet. Jedes Jahr gibt es mehr Hitzewellen und mehr Unwetter.
Wir konsumieren weiter. Wir verbrauchen Ressourcen als gäbe es kein Morgen.
Vielleicht denkst du: Was kann ich schon tun? Ist es nicht ohnehin zu spät? Wie soll ich es schaffen, vegan und plastikfrei zu leben? Auf das Auto zu verzichten? Keine Flugreisen mehr zu unternehmen?
Es ist essenziell, nicht sofort zu kapitulieren und gar nicht erst anzufangen!
Geh einen Schritt in die richtige Richtung. Und dann noch einen. Wenn das ganz viele Menschen machen, bewirkt das sehr viel.
Hier sind 10 kleine Schritte (von vielen), die ich für eine grünere und nachhaltigere Zukunft gehe und die ich auch dir ans Herz lege:
1. Wasserflasche
Die Investition in eine gute Wasserflasche, ist eine der besten und einfachsten Möglichkeiten, um die Umwelt zu schützen.
Das alles kannst du dir und der Umwelt ersparen:
Plastikflaschen
Aludosen
Wegwerfbecher
Zuckerwasser aka Limonaden und sonstigen aromatisierten Unsinn
Viel Geld (sowohl für süße Plörre als auch für den Zahnarzt)
Tipp: Wenn du unterwegs gern Kaffee trinkst, dann besorge dir auch einen Thermobecher.
2. Mit einer Einkaufstasche einkaufen gehen
Neben der Einkaufsliste gehört auch eine Einkaufstasche zum Repertoire einer umweltbewussten Konsumentin. Wenn in der Einkaufstasche bevorzugt Lebensmittel transportiert werden, die zur Kategorie Obst und Gemüse gehören, regional angebaut sind und nicht in Plastik verpackt sind, dann umso besser.
Weniger Plastikverpackungen – weniger Mikroplastik – weniger Müll.
3. Selbst kochen und backen
Wenn du selbst kochst und backst, sparst du nicht nur sehr viel Geld, sondern investierst auch in deine Gesundheit und du hast viel mehr Kontrolle über die Inhaltsstoffe deiner Speisen.
Kuchen und Torten: Es reicht, wenn du die Hälfte der angegebenen Zuckermenge verwendest. Ich habe das unzählige Male gemacht und nie ist ein Backwerk deswegen misslungen.
Die Umwelt unterstützt du noch mehr, wenn du auf folgendes achtest:
Passende Töpfe und Pfannen und Deckel drauf
Restwärme nutzen
Auf Vorrat kochen und backen und an mehreren Tagen essen
Speisen abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank kommen
Nur die benötigte Wassermenge im Wasserkochen erhitzen
4. Waschmaschine und Geschirrspüler voll machen
Wasch erst dann ab, wenn die Waschmaschine und der Geschirrspüler voll sind. Meist reicht auch eine niedrigere Temperatur.
5. Natron, Essig und Zitronensaft als Reinigungsmittel einsetzen
Natron, Essig und Zitronensaft sind vielfältig im Haushalt einsetzbar. Sie sind preisgünstig, effektiv und du sparst neben Geld auch noch Verpackungsmaterial.
6. Wandern in der Umgebung
Kennst du schon die Schön- und Besonderheiten in deiner unmittelbaren Umgebung? Mir ist es so gegangen, dass ich ferne Länder bereist habe, aber Orte und Wanderwege in nächster Nachbarschaft nicht kannte.
Wandern (mit Wasserflasche :-)) ist ein sehr umweltschonendes Hobby und gut für Körper und Seele.
7. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Rad fahren
Es gibt sie natürlich: Die abgelegenen Orte, die man sehr schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Aber oft sind es auch eigene Glaubenssätze, die den Umstieg auf die Öffis erschweren.
Tipp: Es einmal ausprobieren!
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Orte manchmal ferner und komplizierter zu erreichen scheinen, als sie es in Realität sind. Besonders dann, wenn man mit einem Verkehrsmittel noch wenig Erfahrungen hat.
8. Langlebige und gut kombinierbare Kleidungsstücke kaufen
Verabschiede dich vom überfüllten und unübersichtlichen Kleiderschrank. Setze auf Kleidungsstücke, die zeitlos und gut miteinander kombinierbar sind. Mit ein paar Tüchern, Schals und passenden Accessoires bist du dennoch immer bestens gekleidet.
Such mal einen Secondhand-Laden auf.
Nach der Trennung von etwa 2/3 meiner Kleidung, hatte ich nie mehr das Gefühl, nicht das Passende zum Anziehen zu haben.
9. Informationen zum Thema Nachhaltigkeit
Informiere dich regelmäßig zum Thema „Nachhaltigkeit“ und überlege, was du in dein Leben integrieren kannst.
Wie bei den öffentlichen Verkehrsmitteln stehen auch bei der Nachhaltigkeit oft die eigenen Glaubenssätze im Weg.
10. Freundlich zur Nachbarin sein
Ein Lächeln, ein Gruß oder ein Kompliment kostet nichts, bringt aber viel Freude – und begünstigt allgemein bessere Entscheidungen. Das wiederum kommt auch unserer Umwelt zugute.
Wenn dir der Artikel gefallen hat und du in Nullkommanix Dinge ausmisten möchtest, dann lade dir das geniale „121-Dinge-PDF“ herunter. Diese Liste enthält 121 Dinge (sortiert nach Bereichen bzw. Räumen), die du garantiert nicht mehr brauchst. Inklusive Kurzanleitung, wie du am besten beginnst. Hake Punkt für Punkt ab und befreie deinen Haushalt und dich von unnötigen Sachen, die dir im Weg sind.
Wenn du mehr von mir lesen möchtest, dann lade ich dich herzlich ein, meinen Newsletter zu abonnieren. Er ist zu 100% bullshit-free und hat den riesigen Vorteil, dass du neben vielen außergewöhnlichen Ausmist-Tipps auch immer alles zuerst erfährst: Die Berichte meiner legendären 12-von-12-Spaziergänge, die Wohngespräche, Blogparaden-Artikel, Aktionen und Challenges, uvm.
Meine Blogger-Kollegin, die Atemtherapeutin Susanne Wagner stellt die Nudelfrage und möchte wissen, welche Nudel ich wäre und wie mich das (beruflich) ausmacht. Solche außergewöhnlichen Fragestellungen liebe ich. Und auch wenn ich den Weltnudeltag am 25. Oktober für die Veröffentlichung dieses Artikels versäumt habe, kommt hier meine Antwort auf die Nudelfrage.
Welche Nudel wäre ich
Ich wäre eine Spaghettini. Dünn und leicht. In Windeseile gekocht und trotzdem mit perfekter und bissfester Konsistenz. Hervorragend für leichte Saucen geeignet. Wie Spaghetti, nur viel schneller.
Was sagt die Spaghettini über mich aus
Ich liebe es, wenn es schnell geht.
Ich bin ungeduldig.
Ich kann warten nicht gut ertragen.
Ich frage – ich möchte die Antwort am besten sofort.
Ich mag es direkt.
Geradeaus.
Klartext.
Kein Herumeiern.
Als Ausmist-Expertin unterstütze ich meine Klientinnen dabei, ihre Haushalte „leichter“ zu machen und sich von be-LAST-enden Sachen zu trennen.
Erfolgreich, mit einem Lächeln im Gesicht und in Nullkommanix die Dinge ausmustern, die nur mehr lagern, aber nicht mehr leben. Die sprichwörtlich im Weg sind. Oder in Räumen aufbewahrt werde, die erst gar nicht betreten werden.
Das Leben ist eine Kombination aus Magie und Pasta.
Federico Fellini
Mein Motto: Mehr Magie, die richtige Pasta – und weniger Zeugs. Zeit schaffen für die Dinge, die Freude bereiten.
Meine schnelle Lieblingssauce
Zwiebel (Frühlingszwiebel) und Knoblauch anrösten, fein geschnittene (Kalamata) Oliven, Kapern und gehackte Tomaten (Dose) dazugeben. Mit Gewürzen (z.B. Basilikum, Oregano, Rosmarin, Pfeffer, etc.) und etwas Honig abschmecken. Ein paar Minuten köcheln lassen und dann gemeinsam mit den Spaghettini anrichten. Mit Parmesan und Petersilie oder Koriander bestreuen. Mit Blattsalat servieren. Genießen.
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Alt werden ist schön, wenn nur die vielen Zivilisationskrankheiten nicht wären. Fit, beweglich und gesund bis ins hohe Alter, das ist mein Ziel. Und das mache ich dafür:
Vorwiegend pflanzenbasiertes Essen und unverarbeitete Lebensmittel
Ich kaufe Gemüse, Obst, Getreide, Gewürze, Nüsse, Mandeln und Hülsenfrüchte. Einmal pro Woche gibt es Fisch (Lachs oder Heilbutt) oder Hühnchen und zum Sonntagsfrühstück Eier. Ich achte auf eine ausreichendeEiweißzufuhr, gesunde Fette und setze bei den Kohlehydraten auf Vollkorn (Dinkel, Roggen).
Selbst kochen und backen
Ich koche selbst und greife nur in Ausnahmefällen zu Fertigprodukten. Ich achte sehr auf meinen Zuckerkonsum und backe daher selbst und zuckerreduziert. Bei mir zu Hause gibt es (außer meinen eigenen Backwerken) keine Süßigkeiten. Auch keine Säfte. Frischgepresst? Ja, manchmal. Aber nur von mir selbst hergestellt und meistens nur als Zutat fürs Wasser.
Wie bei so vielen anderen Konsumgütern suggerieren uns die Konzerne auch bei Fertigprodukten, dass sie nur unser Bestes im Sinn hätten, denken dabei aber ganz sicher ausschließlich an ihre Gewinne. Convenience Food – billig, gut, sicher, immer verfügbar, eine Hilfe für die gestressten Menschen in unserer Zeit.
Billig und gut ja – aber nur für die Konzerne! So werden vorwiegend billige Materialien, wie Industriefette, Zucker, Salz und künstliche Aromen in diese „Speisen“ hineingekippt. Und jede Menge Konservierungsstoffe, denn die Produkte sollen einfach in der Handhabung sein und lange halten. Das gilt gleichermaßen für Fleischprodukte als auch für vegetarische oder vegane Fertiggerichte. Nur weil irgendwo vegan draufsteht, heißt das nicht, dass sie gesund sind.
Zucker und Fett: Führen in die Abhängigkeit!
Genau diese „Zutaten“ tragen zu vielen Krankheiten bei oder sind sogar eine wesentliche Ursache davon.
Kochen ist viel einfacher und geht viel schneller, als manchmal von Kochneulingen befürchtet. Es gibt im Netz viele Rezepte und Videos, die eine gute Hilfe sind.
Ich koche oft auf Vorrat, z.B. einen großen Topf Chili sin Carne oder Gemüsesuppe oder die doppelte Menge an Hirselaibchen. So habe ich an mehreren Tagen der Woche eine warme Mahlzeit, ohne dass ich jedes Mal kochen muss. Zu jeder Mahlzeit gibt es bei mir immer frischen Salat (Rucola, Tomaten, Paprika, Radieschen, Gurken, uvm.). Auch der tägliche Apfel (mein „Superfood“) darf nicht fehlen.
An apple a day, keeps the doctor away!
Ausreichend trinken
Ich trinke Wasser, ungesüßten Tee, selbst hergestellte Säfte (z.B. Wasser + frisch gepresster Limettensaft + Minzblätter) – aber keine Säfte mit Zucker oder Süßungsmittel. Und schon gar keine Energiedrinks.
Kaffee? Ja, sehr gern – aber ohne alles, bitte!
Wenn du richtig viel sparen willst, nimm die Getränke (und Snacks) für deine Familie und dich mit und investiere in gute Wasserflaschen. Damit ersparst du dir nicht nur viel Geld, sondern der Umwelt auch viel Plastik und Alu.
Essenspausen – Intervallfasten
Zwischen meiner letzten Mahlzeit am Tag und meiner ersten Mahlzeit am nächsten Tag lasse ich mindestens 12 Stunden vergehen. An mehreren Tagen der Woche mache ich 16:8, d.h. innerhalb von 8 Stunden essen und dann 16 Stunden fasten.
Moderate Bewegung
Ich gehe jeden Tag spazieren. Glücklicherweise wohne ich direkt an der Donau und habe es nicht weit in den Wienerwald. Das sorgt nicht nur für Bewegung, sondern wirkt auch gut gegen Stress und bringt erholsamen Schlaf.
Was du unbedingt ausmisten solltest – mein bester Tipp
Wenn du nur eine einzige Sache ändern möchtest, dann trinke in Zukunft keine zuckerhaltigen Getränke mehr. Streich sie am besten komplett von deiner Einkaufsliste. Wenn du das nicht auf Anhieb schaffst: Reduziere! Denn nichts ist schlimmer, als erst gar nicht zu beginnen.
Trenne dich von „süßer Plörre“!
Limonaden, Energydrinks – und alle Getränke, in denen Zucker oder Zuckerersatzprodukte enthalten sind. Süße Plörre bringt dir absolut gar nichts – diese Getränke sind wertlos, schädigen deine Gesundheit, sind schlecht für deine Verdauung und für deine Zähne. Süße Plörre ist nichts, außer teuer und ungesund.
Wenn du auf süße Getränke nicht komplett verzichten möchtest, dann stell sie selbst her. Nur so hast du Kontrolle über den enthaltenen Zucker. Das gilt auch für die isotonischen Getränke.
Was du unbedingt tun solltest – meine besten Tipps
Jeden Tag lachen! Humor ist die allerbeste Medizin für Seele und Körper. Jeden Tag mit lieben Menschen kommunizieren und Dinge tun, die dir Freude machen.
Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann lade dir das geniale „121-Dinge-PDF“ herunter. Diese Liste enthält 121 Dinge (sortiert nach Bereichen bzw. Räumen), die du garantiert nicht mehr brauchst. Inklusive Kurzanleitung, wie du am besten beginnst. Hake Punkt für Punkt ab und befreie deinen Haushalt und dich von unnötigen Sachen, die dir im Weg sind.
Wetterprognose für den 31. Oktober: Grau in grau geht es durch den Tag. Erste leichte Regenschauer in der Früh. Ab Mittag regnet es häufiger, dazu weht lebhafter bis kräftiger Westwind. Die höchste Temperatur liegt bei 15 Grad; am Nachmittag kühlt es ab.
Der perfekte Tag, um drinnen zu bleiben und den Monatsrückblick zu schreiben. Umso mehr, als für Allerheiligen schon wieder ein goldener Herbsttag angekündigt ist.
Insgesamt ist der Oktober sehr warm und sonnig. Nach dem wärmsten September haben wir auch den wärmsten Oktober der 257-jährigen Messgeschichte erlebt, sagt Klimatologe Hans Ressl von der GeoSphere Austria.
Die Blätter färben sich nur ganz zögerlich. Es scheint, als klammern sie sich an den Bäumen fest. Und an jedem einzelnen Tag höre ich die Stimme meiner Mutter, die mich ermahnt, nach draußen zu gehen.
Wohngespräche
Im Oktober habe ich in der Blog-Rubrik „Wohngespräche“ drei weitere inspirierende Gastartikel veröffentlicht.
Diesmal kommen meine Blogger-Kolleginnen Ulrike Storny, Evelyn Steindor-Schmidt und Susanne Patzt zu Wort.
Den vierten Wohngespräche-Artikel steuert meine Vornamens-Kollegin, Naturfotografin und Expertin für Kundenservice- und Community Management, Ulrike Storny, bei. „Vom Traum-Haus“ zum „Traum-Aus„ handelt von einer wunderschönen Villa und von Natur PUR. Von Bienenfressern, Turmfalken, Rauchschwalben, einem Wiedehopf, Rehen und aufgetürmten Wolken.
Die Reise geht in den Speckgürtel Wiens, in ein Dorf, das eigentlich eine Stadt ist, wie ich zu meiner eigenen Überraschung bei der Recherche erfahre.
Es gibt viele begeisterte Rückmeldungen zum Blogartikel und alle haben eines gemeinsam: Die Leserinnen möchten eine Fortsetzung! Ich bin dazu selbstverständlich sehr gern bereit.
Was für ein Glück, in diesem Naturparadies mit so viel Weite und besonderen Tiererlebnissen zu wohnen. Die Geschichte schreit nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr. So à la „Ulrike endlich angekommen – mein neuer Kraftort“.
Heirat, Studium, vier Kleinkinder, Rechtsanwaltspraxis, Aktenberge, Erdbeben im Haus, sieben Hunde, ein riesiger Garten, Übersiedlungen, eine Fast-Tragödie um einen Teppich … Der fünfte Wohngespräche-Artikel stammt von Evelyn Steindor-Schmidt.
Die ehemalige Juristin für Familienrecht ist Coach für achtsame Beziehungskultur und unterstützt Frauen (aber auch Paare), die in ihrer Beziehung feststecken.
Evelyns Zechenhaus-Geschichte ist eine Klasse für sich und das mit der Sonderklasse trifft auch auf Evelyn zu. Sie sagt über sich selbst: Ich bin die Doppel- und Mehrfachbelastung in Person! Aber ich habe mich daraus gerettet!
Und auch dieser doppeldeutige Satz stammt von ihr: Ich miste schon mein ganzes Eheleben aus – und das sind immerhin fast 40 Jahre.
Dementsprechend begeistert waren die Reaktionen. Ich habe einen neuen Begriff gelernt, denn Pommes-Schranke war mir bisher komplett unbekannt.
Ich hau mich weg, der Artikel ist wieder so klasse! Da ist ordentlich Bewegung drin (Wahnsinn, Evelyn!) und ich lechze jetzt nach Pommes Schranke!
Was für eine Geschichte, liebe Evelyn – da wurde ich beim Lesen alleine atemlos! Das reicht ja für gleich mehrere Leben, was du da auf Ulis Blog so anschaulich schilderst!
Mit dem sechsten Wohngespräch betreten wir die Küche der Ayurveda-Expertin Susanne Patzt. Bei der „Gewürzschlacht im Küchenreich“ verrät uns Susanne, was sie schon alles in ihrer Küche erlebt hat – und das ist nicht nur Kochen. Als Bonus gibt es ein tolles Rezept und eine Liebesgeschichte.
Auch Leserinnen, die normalerweise keine Foodblogs lesen, sind von diesem Artikel hingerissen:
Ich habe es ja so überhaupt nicht mit Essen als Gesprächs-, Foto- oder Blogthema – ich esse einfach. Aber Deine Beschreibung der Küche und der darumgerankten Geschichten hat soviel Spaß gemacht, dass mich die Nahrungsmittel überhaupt nicht gestört haben.
Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche
Meine Newsletter
#40: Das wahre Ausmaß
#41: Vom Killer, der umzog
#42: Vom Suchen und Finden
#43: Supergirls don’t hoard
#44: Die weinenden Trauzeugen
Alle meine Newsletter enthalten eine besondere Geschichte, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Die Newsletter kündige ich in einem kleinen Preview immer an. Meistens kommen auch „Prominente“ vor.
Zum Newsletter vom 29. Oktober hat mich der Reformator Martin Luther inspiriert. So habe ich ihn angekündigt:
Der neueste Newsletter enthält alles, was eine gute Fernsehserie braucht: Eine skandalöse Hochzeit, weinende Zeugen in der Hochzeitsnacht, Freiheit, Händler, nicht gehaltene Versprechen, ein Inferno, Hölle und Fegefeuer, eine Küche mit Liebesgeschichte und ausgemusterte Wörter.
Wenn du noch keine Abonnentin bist, dann klick auf den Link – und du bekommst den 100% Bullshit-freien, Guru-freien und Floskel-freien Newsletter. Von mir persönlich geschrieben! Frisch. Frech. Fabelhaft. Fantasievoll. Mit vielen Tipps zu den Themen Ausmisten, Entrümpeln und Ordnung schaffen.
Ein besonderes Hightlight war die Reise nach Italien. Im 12-von-12-Artikel habe ich die Höhepunkte zusammengefasst, denn der 12. war der Tag, an dem wir wieder nach Wien zurückgekommen sind und ich wollte mehr schreiben, als nur den unspektakulären Bericht der Heimreise.
Padua hat mich begeistert und im Nachhinein gesehen, hätte ich dort gerne mehr als nur einen Tag verbracht. Aber lies selbst:
Reisepause
So schön das Reisen für mich im Nachhinein normalerweise ist, so sehr stresst es mich. Ich fühle mich aus der Bahn geworfen und es fällt mir schwer, an den Tagen davor, manchmal sind es sogar Wochen davor, meine üblichen Tätigkeiten durchzuführen.
Alles gerät aus dem Ruder. Ich habe daher beschlossen, das Reisen in nächster Zeit auf Eis zu legen und in meiner unmittelbaren Umgebung unterwegs zu sein.
Ich spüre auch eine gewisse Reisemüdigkeit.
Die meisten sogenannten Sehenswürdigkeiten sind vom vielen Hinschauen schon ganz abgenutzt.
Helmut Qualtinger
Blog-Challenge
Ich nehme an der Challenge meiner Blogger-Gruppe, „The Content Society“ teil. Zuerst bin ich gar nicht begeistert vom Thema: „Was ich bis zum Jahresende alles erleben will„
Schon wieder eine Bucket-List, murrt meine innere Stimme und gibt mir ansonsten ziemlich einsilbige Antworten.
„Welche Orte willst du bereisen?“: Keine. „Wen willst du treffen?“ Meinen Zahnarzt und meinen Friseur. „Was willst du sonst noch machen?“ Nichts. Meine Ruhe haben.
Als ich realisiere, dass ich dabei bin, ein neues Travnicek-Kapitel zu erstellen, raffe ich mich doch auf, den Artikel zu schreiben. Was dabei herausgekommen ist und warum ich 18 Kommentare dazu erhalten habe, kannst du hier nachlesen:
Das Gegenteil oder Wörter ausmisten
Schon seit einiger Zeit schwirrt das Wort „Gegenteil“ in meinem Kopf herum.
Alle reisen – ich nicht (mehr)! Alle wollen die Komfortzone verlassen, denn ausschließlich dort gibt es Erfolg – ich bleibe!
Niemand traut sich mehr, Dinge beim Namen zu nennen und Klartext zu schreiben. Wir lernen nicht – wir „dürfen“ lernen und „dürfen“ erkennen. In geradezu epidemischem Ausmaß!
Wir mühen uns nicht mehr ab, sondern wir „struggeln„. Wir kanalisieren keine Lebenszwecke, wir „channeln“ unseren „life-purpose„. Deep! Da kommt mir Nicole Isermanns Blogparade über „Wörter und Ausdrücke, die nerven“ gerade recht.
Ich schreibe „Wörter ausmisten“ und bin sehr stolz auf diesen Artikel. Die Resonanz ist riesig. Ich dachte, ich bin ganz allein mit meinen „Dürferitis“- und Denglisch-Ressentiments, aber ich bekomme viele Rückmeldungen von Bloggerinnen, die diese Entwicklung ganz ähnlich sehen.
Dadurch, dass man einen Bericht Report nennt, wird er nicht besser.
Ich mag Wörter. Auch die schrägen. Die mit Saft und Kraft, mit unrasierter Brust und Schweiss auf der Stirn. Ich mag es, wie sie randalieren, mit dem Po wackeln, in Fettnäpfe treten; wie sie lässig in der Sonne liegen, Harmonien bilden, ihr Bukett entfalten.
Wenn du Lust und Ambition hast, „kein Larifari und keine banale Massenware“ zu schreiben, dann empfehle ich dir diesen ebenso lehrreichen wie amüsanten Blog.
Podcast-Empfehlung
Nach einer längeren Pause gibt es wieder neue Episoden von Tatort Geschichte. Sie behandeln das gesamte Spektrum der Geschichte und zeichen sich durch akribische Recherche aus. Besonders beeindruckt haben mich die Folgen:
Die verlorene Ehre des Franz Schmidt (oder wie man zufällig zum Henker wird)
Magda Göbbels: Von der „First Lady“ des Dritten Reichs zur Kindsmörderin
Irmfried Eberl: Der Mörder im weißen Kittel
Erich Mielke: Vom Polizistenmörder zum Stasi-Chef zum verurteilten Mörder
Klaus Barbie: Der „Schlächter von Lyon“ und seine Nachkriegskarriere
Keine „leichte Kost“, aber mit vielen Informationen und Details, die im Geschichtsunterricht der Schulen so nicht vorkommt.
Kultur im Oktober
Nach ausreichend Kultur in Italien steht in Wien eine Beisltour an. Als erstes ist das Gasthaus Hansy an der Reihe. Seit Jahrzehnten fahre ich mit dem Rad daran vorbei und ich habe mir immer vorgenommen, es zu besuchen. Endlich hat es geklappt und Romy und ich sind auf ein Gulasch und ein Bier hier eingekehrt.
Plan für November: Gasthaus zum Sieg in der Haidgasse. Angeblich soll es hier das beste Gulasch Österreichs geben. Wir – die Wirtshausliteratinnen – werden es testen.
Meine Vorhaben im November
Wohngespräche
Es geht weiter mit den Wohngesprächen.
Am 2. November steht der Besuch von Mascha in ihrem ganz besonderen Haus im Harz an. Mascha bloggt und fotografiert, um die Schönheit zu teilen, die sie sieht. Sie sagt:
Ich liebe alte Häuser und Fabriken, Schlösser, Parks, Gärten, Blumen, Katzen, Engel … wunderschöne Bildbände, Gedichte, die Jahreszeiten und Farben in der Natur … Vintage-Kleidung und vieles mehr.
Du darfst dich außerdem auf die Gastartikel von Andrea Beerbaum und Vanessa Strauch freuen.
Ausflug nach Klosterneuburg
Nach der Besichtigung des Naumburger Altars im September möchte ich an einem der Tage rund um „Leopoldi“ nochmals nach Klosterneuburg fahren. Denn nur an diesen Tagen wird die Schädelreliquie des Stiftgründers, des Heiligen Leopold ,öffentlich ausgestellt.
Wer mich kennt, weiß, dass ich schräge Dinge liebe! Das Schräge und Ungewöhnliche spiegelt sich auch in meinen Texten wider.
Wenn du keine meiner Abenteuer, Empfehlungen und Aktionen mehr verpassen willst, dann abonniere meinen Newsletter. Denn hier erfährst du immer alles als Erste!
Warnung: Dieser Artikel kann deinen Puls erhöhen! Wörter ausmisten ist allerdings unumgänglich, wenn du gute Texte und Texte, die sich von den anderen deutlich abheben, schreiben willst.
Geht unsere schöne deutsche Sprache den Bach runter? Welche 08/15-Formulierungen, Business-Floskeln, Fehler oder Jugendsprech-Ausdrücke gehen dir so richtig auf den Nerv?
Dass die deutsche Sprache den Bach hinuntergeht, glaube ich nicht. Eine lebende Sprache verändert sich; manche Begriffe und Redewendungen sterben aus oder fühlen sich komplett verstaubt an, andere kommen dafür hinzu. Begriffe aus anderen Sprachen werden eingefügt. Das ist ganz natürlich. So wie sich im Lauf der Zeit neue Moden, Haarschnitte und Staatsformen entwickeln, ändert sich auch die Sprache.
Dennoch nerven mich bestimmte Wörter und Redewendungen. Besonders dann, wenn sie inflationär oder falsch verwendet werden oder um zu suggerieren, dass da etwas wäre, wo gar nichts ist. Diese nichtssagenden Begriffe erinnern mich immer an ein berühmtes Märchen.
Aber er hat ja nichts an, sagte endlich ein kleines Kind!
Hans Christian Andersen: Des Kaisers neue Kleider
Wie schreibst du authentisch und so, dass deine Leserinnen nicht vor Langeweile sterben? Welche Wörter und Begriffe kannst du mitleidlos und ohne Reue ausmisten, damit dein Text nicht nur klangvolle und euphorische, aber nichtssagende Redewendungen enthält, sondern auch einen fundierten Inhalt?
1. Langwierige Einleitungen
Nicole, eine liebe Blogger-Freundin von mir, hat mich eingeladen, bei ihrer Blogparade mitzumachen. Zuerst war ich mir unsicher, ob ich das zeitlich schaffe und ob sich überhaupt jemand für diesen Artikel interessieren würde. Puh! Nun gut! Aber dann fühlte ich mich doch motiviert und habe angefangen zu schreiben und jetzt hoffe ich, dass dir dieser Text gefallen wird, auch wenn es schwierig war, ihn zu schreiben …ob ich bei anderen Blogparaden mitmachen werde, kann ich noch nicht sagen …mal schauen …
Liest du noch oder fühlst du schon die Augenlider schwer werden?
Mühsame, langwierige und unnötig erklärende Einleitungen machen einen Text von Beginn an schwach!
Mein Rat: Komm zum Punkt – und das so schnell wie möglich! Du willst schließlich nicht, dass deine Leserinnen schon zu Beginn aussteigen. Und du bist auch nicht in der Schule, wo früher jeder Aufsatz mit einer Einleitung zu beginnen hatte. Setze stattdessen auf gezieltes Storytelling und einen spannenden Einstieg.
2. Das Hilfsverb „dürfen“
„Dürfen“ ist eigentlich ein ganz harmloses kleines Wort, das sicher schon seit Anbeginn im Duden steht. Dennoch hat es das Potenzial, mich auf die Palme zu bringen.
Früher wurde es in etwa so verwendet:
Mama, Mama! Darf ich ein Eis haben? Gnädige Frau (zugegeben, das klingt verstaubt), darf ich Ihnen in den Mantel helfen?
„Dürfen“ wurde eingesetzt, um eine Erlaubnis zu erhalten.
Seit einigen Jahren beobachte ich jedoch einen seltsamen und für mich befremdlich wirkenden Paradigmenwechsel beim Wörtchen „dürfen“. Ich lese und höre vermehrt Sätze wie:
Wenn du merkst, es wird zu viel mit dem Stress, dann darfst du Gegenmaßnahmen ergreifen.
Du darfst in die Selbstreflexion gehen.
Ich habe in meinem Leben schon sehr oft lernen dürfen, dass ich angeeckt bin.
Ich hoffe, dass du jetzt weißt, was du tun darfst.
Mein Puls beschleunigt sich (und das ist nicht gut), denn neben „dürfen“ höre ich eine sanfte und einschläfernde Stimme vor sich hin säuseln, wo ich gerne KLARTEXT hören möchte. Und das regt mich genau so auf, wie süßlich dahinplätschernde Meditationsmusik, die ich mir anhören „darf„.
Beliebig, schwächelnd, ängstlich und vermeidend.
Passiv-aggressiv! Denn als Adressatin von „dürfen“ habe ich dieser milden und unverbindlichen Formulierung wenig entgegenzusetzen.
„Dürfen“ verdrängt das jeweilige Verb. Dürfen ist für mich wie ein schlaffer Händedruck oder eine unverbindliche Option. Weder Fisch noch Fleisch!
Mein Plädoyer: Trau dich, Klartext zu schreiben und zu reden und verstecke dich nicht hinter „dürfen“. Besonders dann, wenn du von dir selbst redest. Du „darfst“ deine Aussagen stark machen. Falsch!!!
Mach deine Aussagen stark!
Sprich mir nach: Ich mache meine Aussagen stark!
3. Das Leben im Konjunktiv
Könnte, würde, hätte, sollte, wäre … und die Verben in der Möglichkeitsform …
Ich habe nichts gegen den Konjunktiv an sich und er hat genauso wie das Hilfsverb „dürfen“ seine Berechtigung, aber hier kommt mein großes ABER: Wenn ein ganzer Text nur so vor Konjunktiven strotzt, dann bewirkt das eine enorme Schwächung des Textes und er wird beliebig.
Deine Leserinnen nehmen dich nicht als Expertin wahr, wenn du dich ständig hinter dem Konjunktiv versteckst und vermeidest, Klartext zu schreiben.
Der Konjunktiv (II) bezeichnet die Nichtwirklichkeit (das Irreale) und steht vor allem in Nebensätzen.
Meine Empfehlung: Du solltest deine Texte … falsch! Überprüfe deine Texte nach Konjunktiven und streiche jene, die nicht unbedingt notwendig sind. Das würde deine Texte … falsch! Das macht deine Texte viel stärker und prägnanter, als wenn du ständig in der Möglichkeitsform herumeierst.
4. Unpersönliches
Man – im schlimmsten Fall sogar im Zusammenhang mit „sollte, könnte oder müsste“. Das klingt sehr unpersönlich und schreit nach deinem „Ich“. Wenn du viele „mans“ und „wirs“ im Text hast, dann weg damit. Einzige Ausnahme: Du setzt sie bewusst als stilistisches Mittel ein.
5. Ineinander gestapelte Schachteln
Du weißt nicht mehr, was du zum Beginn des Satzes gesagt oder geschrieben hast? Die Grammatik und die Punktation entgleiten dir, weil du so viele verschachtelte Nebensätze jonglieren musst? Dann ist es Zeit, dreinzuschlagen und die langen Satzkonstruktionen in mehrere kürzere Sätze aufzuteilen.
Wenn du diese Wörter einsetzt, dann bewusst (als Stilmittel) und nicht inflationär! Dein Text wird sofort besser, wenn du die überflüssigen und dir oft unbewussten Füllwörter minimierst.
7. Exzessiver Einsatz von Denglisch
Vorweg zur Klarstellung: Ich habe nichts gegen englische Begriffe bzw. Wörter aus anderen Sprachen, die in die deutsche Sprache aufgenommen werden. Es gibt viele, die ich auch selbst verwende: Team, Computer, Notebook, Job, Babysitter, Newsletter, Blog, googeln, flirten, interviewen, um nur einige zu nennen. Und natürlich Bullshit!
Mich nerven jedoch Begriffe und Phrasen, die entweder im Englischen etwas komplett anderes bedeuten oder die offensichtlich nur daher eingesetzt werden, weil sie besser klingen und so die mageren und diffusen Aussagen verschleiern sollen.
Bereit für einige (leicht abgeänderte) Originalzitate?
Du darfst deine Painpoints finden, dein Mindsetshiften und deine Mindfucks clearen. Wenn du arg struggelst, dann empfehle ich dir: Relax into power und gönn dir einen deep-dive! Zusätzlich searchst du deinen gechannelten life-purpose.
Für mehr Soulclients! Als extra Learning bekommst du die Moneyfestation-tools on-top. Und im sacred Retreat bei den earth-cheerishing culturesworken wir am inner Leadership, am higher-self und healen deine Soulfragments, damit die inner Goddess in dir rised! Mach den deep-leap!
Autsch!
Meine Empfehlung: Setze englische Begriffe und Redewendungen nur dann ein, wenn du genau weißt, was diese Wörter im Englischen bedeuten. Keinesfalls solltest du mit einem Bodybag (Leichsack) zu einem Public Viewing (öffentlichen Leichenschau) gehen, es sei denn, du bist ein Undertaker (Bestatter). Im Zweifelsfall „darfst“ du, nein, musst du recherchieren und im Wörterbuch nachschlagen.
Verwende Begriffe nicht inflationär oder als Verschleierungstaktik, um zu „hiden„, falsch: um zu verstecken, dass sich hinter den Aussagen nur „heiße Luft“ befindet. Es mag zwar modebedingt gut klingen, aber es wird niemals mehr sein als ein „fart in a windstorm“ (wie mein lieber Mann dazu sagt).
8. Sinnlose Phrasen – viel heiße Luft – und salbungsvoll dazu
So wie bei „dürfen“ beobachte ich auch eine Epidemie der salbungsvollen Phrasen:
in deine Kraft, Fülle oder Erleuchtung kommen
die Unendlichkeit in dir finden
in der Liebe erwachen oder in der ansteckenden Gesundheit
ins pure Sein kommen
spirituelles Geldbewusstsein aufbauen
das musst du dir wert sein
deine Beziehung zu Geld heilen …
Um meine eigene Heilkompetenz zu testen, habe ich den – zugegebenermaßen – exaltierten Titel „Die Beziehung zu deinen Unterhosenheilen“ für einen meiner Newsletter verwendet. Das eigentliche Thema war: „Unterwäsche ausmisten„.
Um noch ein wenig dicker aufzutragen, habe ich drei Geheimnisse angekündigt, wie man diese „Heilung“ hinbekäme. Ich erhielt (zu Recht!) mehrere verständnislose Anfragen, was ich denn damit meine. Das hat mich beruhigt.
Apropos Geheimnisse:
Sprich nur und wirklich NUR dann von „Geheimnissen“, wenn du entweder ein Märchen schreiben willst oder tatsächlich im Besitz von Wissen bist, das noch niemandem bekannt ist UND das du auch teilen möchtest!
Tipp: Die drei Geheimnisse eines erfolgreichen Online-Businesses gehören nicht dazu!
Mein eindringlicher Rat: Frag dich zuallererst und immer: Was will ich damit sagen? Und wie erkläre ich das in wenigen und einfachen Sätzen einem 8-jährigen Kind oder den eigenen Großeltern?
Im Zweifelsfall: Übersetze die so „cool“ klingenden denglischen Phrasen ins Deutsche – oder versuche es zumindest. Spätestens dann wirst du erkennen, was du bedenkenlos ausmustern kannst.
8. Bullshit
Bereit für Bullshit? Yeah! Mega! Geil! Let’s have some fun! Hier geht’s zum Bullshit-Generator und ich habe ihn todesmutig angeworfen:
To wander the story is to become one with it. Consciousness consists of atomic ionization of quantum energy. “Quantum” means a refining of the internal.
Have you found your myth? If you have never experienced this reimagining devoid of self, it can be difficult to believe. It can be difficult to know where to begin. How should you navigate this mythic universe?
Who are you? Where on the great path will you be reborn?
Beipackzettel-Hinweis: Wenn du den Bullshit Generator nicht verstehst, ist das völlig in Ordnung! Wenn du das Zitat – trotz gewissenhaften Lesens dieses Artikels – verstehst, dann benachrichtige mich sofort in Form eines Kommentars.
Wenn dir der Artikel gefallen hat und du außer bestimmten Wörtern auch physische Dinge ausmisten möchtest, dann lade dir das geniale „121-Dinge-PDF“ herunter. Diese Liste enthält 121 Dinge (sortiert nach Bereichen bzw. Räumen), die du garantiert nicht mehr brauchst. Inklusive Kurzanleitung, wie du am besten beginnst. Hake Punkt für Punkt ab und befreie deinen Haushalt und dich von unnötigen Sachen, die dir im Weg sind.
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