Montag, der 12. Februar 2024 ist der 43. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 323 Tage bis zum Jahresende. In Wien ist es sonnig und mild. Vereinzelt ziehen Wolkenfelder durch, denn es weht lebhafter Westwind. Für Mitte Februar ist es überdurchschnittlich mild; die Temperatur erreicht 14 Grad.
#01: Der Frühling ist in Wien angekommen
Tag 129 – Israel im Krieg – 136 Geiseln, darunter Kleinkinder, Frauen und ältere Menschen, sind noch immer in den Händen der Terroristen. In den frühen Morgenstunden des 12. Februar 2024 werden in der Spezialoperation „Golden Hand“ zwei Geiseln aus einem Wohnhaus in Rafah befreit. Endlich gute Nachrichten aus Israel!
#02: Fernando Merman (60) und Luis Har (70) sind wieder mit ihren Familien vereint, nachdem sie am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbutz Nir Itzhak entführt wurden.
Heute ist in Wien ein besonderer Gedenktag. Vor 90 Jahren wurden der Wiener Landtag und Gemeinderat aufgelöst, der Bürgermeister und die Mitglieder des Stadtsenats ihrer Ämter enthoben. Bürgermeister Karl Seitz, der sich weigerte, den Verfassungsbruch der Regierung anzuerkennen, wurde aus dem Rathaus getragen und inhaftiert.
Zentren des Widerstands in Wien waren vor allem die großen Gemeindebauten, wie der Goethehof. Ab dem 12. Februar kam es zu heftigen Kämpfen zwischen den Mitgliedern des Republikanischen Schutzbundes und der Exekutive mit vielen Toten.
#03: Gedenktafel beim Goethehof im 22. Wiener Gemeindebezirk
Die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften wurden verboten und Sozialdemokrat:innen mussten entweder flüchten oder wurden inhaftiert.
Nachdem bereits 1933 das Parlament ausgeschaltet wurde und der damalige Bundeskanzler Dolfuß per Notverordnung diktatorisch regierte, war dies der nächste Schritt, der Hitler und dem Faschismus den Weg ebnete.
Die Führer, Mullahs, charismatischen Gurus, etc. führen die Menschen immer in eine Richtung: in den Abgrund, das lehrt uns die Geschichte. So mühsam und unvollkommen die Demokratie auch manchmal sein mag, für sie müssen wir kämpfen, sie müssen wir bewahren.
#04: Der Abgrund: Steine der Erinnerung bei der Stiege 21 im Goethehof
#05: Im Grätzel-Zentrum gibt es noch bis zum 16.2.2024 eine Ausstellung zu den Februar-Kämpfen.
Ich mache mich auf den Weg zur U1 Station Kaisermühlen, um in die Lassallestraße zu fahren. Dort gibt es ein Blumengeschäft und einen großartigen Obst- und Gemüseladen. Ich will ein paar Blumenzwiebeln und eine Papaya kaufen. Doch vorher werfe ich noch einen Blick auf die im Jahr 2000 eröffnete Kirche „Christus, Hoffung der Welt„. Niemand nennt sie jedoch so.
#06a: Vis-a-vis der U1-Station Kaisermühlen/Vienna International Center steht die „Käsekirche“. Außen schaut sie bedrohlich düster aus, wie sie im Schatten des UNO Gebäudes steht, von innen gleicht sie einem Emmentaler-Käse.
#06b: Die Emmentaler-Innenansicht der „Käsekirche“.
Für die Blumenläden ist diese Woche Großkampftag, denn am 14.2. ist der Valentinstag. Ich muss aufpassen, nicht überrollt zu werden, denn es wird Ladung um Ladung von Blumen ins Geschäft gekarrt. Ich kaufe zwei Blumenzwiebeln, die ich heute noch pflanzen werde.
#07: Vor dem Blumenladen – es ist bunt!
Das Obst- und Gemüsegeschäft „spielt alle Stückerl“, wie wir in Wien sagen. Es gibt hier alles, was das Herz begehrt. Ich kaufe zwei rote Rüben (rote Beete) und eine halbe Papaya.
#08: Nicht nur der Frühling, auch das Frühkraut ist schon in Wien angekommen.
#09: Und rosa Tomaten, die gar nicht rosa ausschauen.
#10: Drinnen gibt’s jede Menge Vitamine in flüssiger Form
#11: Wieder zu Hause angekommen, esse ich die Papaya: Das ist mein Urlaubsfeeling für den Tag.
#12: Gestärkt pflanze ich meine Blumenzwiebel in dieses schöne Gefäß, das mein Mann und ich von lieben Freunden bekommen haben und wo schon mal Blumenzwiebeln drinnen waren. Obwohl ich keinen „grünen Daumen“ habe und normalerweise Trauermücken von diversen sterbenden Pflanzen um mich herumschwirren, hoffe ich doch, dass ich zwei schöne Blüten bekommen werde.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Der Januar 2024 scheint schneller vorbeigegangen zu sein, als es Monate üblicherweise tun. Ich habe dieses Jahr den Schwerpunkt auf Arbeiten gelegt, die von außen weniger sichtbar sind; zumindest nicht sofort – wie z.B. die Optimierung meiner Website und die Überarbeitung von älteren Blogartikeln.
Der 1. Artikel, den ich verbessert habe, ist der Kleiderschrank-ausmisten-Artikel.
Die Kunst, den Kleiderschrank auszumisten
Beim Ausmisten denken viele Menschen zuallererst an ihren Kleiderschrank, der oft vollgestopft mit Klamotten ist.
Bei einer Feier kam ich ins Gespräch mit einem ehemaligen Kollegen. Er meinte, dass allein die „dummen“ T-Shirts, die er entweder zu diversen Jubiläen seiner Firma oder als lustig gemeinte Scherze von verschiedenen Angehörigen bekommen hat, ein paar Regale füllen würden. Viele noch originalverpackt in Plastik.
Das Foto habe ich bei der Manfred Deix Ausstellung in der Galerie Ostlicht gemacht. Da wusste ich noch nicht, dass ich es für diesen Artikel brauchen würde. Es ist ein multifunktionales Bild. Neben attraktiven Deix-Gestalten kann man auch einige Wiener Slang Begriffe lernen.
Ein anderer Bekannter hat mehr als 100 (!!!) T-Shirts von diversen sportlichen Wettbewerben, die er nie anzieht, weil er das Material nicht mag. Sie fristen seit Jahren ein unbeachtetes Dasein in seinem Schrank, sind aber so etwas wie ferne Erinnerungen.
Vielleicht beherbergt dein Kleiderschrank auch viele Stücke, die dich gar nicht mehr interessieren, die dir aber Platz und Zeit stehlen.
Wenn du jetzt nickst, dann lies hier weiter! Ich erkläre in dieser komplett neu überarbeiteten Anleitung, wie du effizient, flott und Schritt für Schritt deinen Kleiderschrank auf Vordermann oder Vorderfrau bringst!
2023 sind insgesamt 14 großartige Wohngespräche entstanden. In dieser Übersicht habe ich sämtliche Artikel kurz zusammengefasst und alle Links sowohl zu den Gastbeiträgen als auch zu den Gastschreiberinnen hinterlegt.
Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche
Meine Newsletter
Ein besonderes Augenmerk lege ich jede Woche auf meine Newsletter. Besonders viele Reaktionen habe ich dieses Mal auf den tiefgefrorenen Professor und die Reise zurück in mein Kinderzimmer bekommen.
In beiden Newslettern spreche ich das Thema Vergänglichkeit an. Ein sperriges Thema, das wir nur allzu oft zur Seite schieben. Nichts ist ewig, weder unser Leben noch unsere Sachen. Auch der ominöse Zeitpunkt „Irgendwann“ kommt einmal herbei; so wie der Zeitpunkt, an dem ich (im fortgeschrittenen Erwachsenenalter) mein altes Kinderzimmer räumen musste, weil das Elternhaus verkauft wurde.
Ist es nicht besser, sich in eigenem Tempo und mit eigenen Entscheidungen von Dingen zu trennen, die schon seit Jahrzehnten unbeachtet in Kisten und Boxen lagern, anstelle sie weitere lange Jahre zu lagern? Mit diesem Thema und auch mit achtsamem Einkaufen und Schenken beschäftige ich mich in meinen Newslettern und in der 30-Tage-Ausmist-Challenge.
Die Newsletter enthalten meistens eine besondere Geschichte, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Es kommen immer wieder „Prominente“ vor: Künstler, Kaiserinnen, Päpste, Nachtclubbesitzerinnen, Philosophen, Mütter, ehemalige Kollegen und manchmal sogar Serienmörder.
Das waren die Newsletter im Januar 2024:
#01: Botschaft aus Memphis
#02: Mehr als du dir vorstellst
#03: Der tiefgefrorene Professor Bedford
#04: Die Reise zurück in mein Kinderzimmer
Zum Newsletter vom 21. Januar haben mich das kalte Wetter und Professor Bedford inspiriert. Er war der erste Mensch, derkryokonserviertwurde und in dieser Form seit 1967 von einem Ort zum anderen gebracht wird; immer in der Hoffnung, dass die Wissenschaft irgendwann so weit sein würde, ihn zum Leben wiederzuerwecken.
Diese Geschichte hat mich an einen ehemaligen Kollegen erinnert, der bei jedem Umzug „konservierte Leichen“ – glücklicherweise hauptsächlich in Papierform – übersiedelte.
Wenn du Geschichten liebst, dich für Tipps zum Ausmisten interessierst und noch nicht zu meinen Abonnentinnen gehörst, melde dich zum Newsletter an und erhalte zusätzlich jeden Sonntag früh ein Lächeln, das dir gratis mitgeliefert wird.
Obwohl die Mariahilfer Straße in unmittelbarer Nähe der Wohnung meines lieben Mannes liegt und ich sie sicher schon hunderte Male beschritten habe, sehe ich viel Neues, das mir nie zuvor aufgefallen ist. Oder ich habe mir nie die Zeit genommen, genau hinzuschauen.
Die Mariahilfer Kirche war eine äußerst beliebte Wallfahrtskirche, die von Tausenden von Pilgern besucht wurde. Sogar Kaiserin Maria Theresia soll auf dem kalten Kirchenboden gelegen und bitterlich geweint haben. Was ihr wohl durch den Kopf ging? Von der Frömmigkeit der vergangenen Jahrhunderte sind noch eine Mariengrotte und viele Dank- und Bitte-Täfelchen übrig.
Ein unbekannter – fast dekadent wirkender – Märtyrer macht in einem überdimensionierten Schaukasten ein Nickerchen. Eine Reinigungskraft mit Kübel und Besen wirft mir einen misstrauischen Blick zu, als er sieht, wie ich Fotos mache.
Ich besuche auch die Stiftskirche, die zur Wiener Militärpfarre gehört. Ein Bild dieses kleinen Gotteshauses schafft es nicht in meinen Artikel, aber ein bitteres und trauriges Gefühl bleibt angesichts der vielen Gedenktafeln für die in diversen Kriegen gefallenen Soldaten.
Eine Inschrift bleibt mir ganz besonders im Gedächtnis und ich kann die tiefe Trauer der Eltern förmlich spüren: Vielen warst du vieles, uns warst du alles. Ich stelle mir vor, dass dieser junge Mann ihr einziges Kind war und sie ganz erstarrt und blind vor Schmerz am Tisch sitzen. Dass sie keine Ahnung haben, wie sie ihr Leben, das draußen unvermindert weiter tobt, ohne diesen Sohn leben sollen.
Meine Erlebnisse an diesem kalten 12. Januartag gibt’s hier zum Nachlesen:
Für Januar hat meine Blogger-Kollegin und Künstlerin Susanne Heinen „Blau“ als Motto für die „Mehr Farbe ins Grau„-Aktion ausgerufen. Dem bin ich sehr gerne gefolgt, denn im Januar war auch in der Natur viel „Blau“ angesagt. Oft war ich „An der schönen blauen Donau„, habe dramatische Wolkenformationen fotografiert und mich über das hervorblitzende Blau gefreut. Ich habe einen Tag im eisig kalten Mühlviertel erlebt und war zur blauen Stunde in der schneebedeckten Winterlandschaft unterwegs.
Mit durchschnittlich 7.562 Schritten pro Tag bin ich im Januar 234.422 Schritte gegangen. Die erste Etappe meines Quartalsziels, durchschnittlich mindestens 7.000 Schritte zu gehen, habe ich erreicht.
Winter im Mühlviertel auf #farbkreisreise
Dünnes Eis am Gänsehäufel-Strand
Dramatische Wolken über der Donau
Wer schreibt hier?
Ich bin Uli Pauer und ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg und ein Dorn im Auge sind.
Willst du gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
12 Punkte gar nicht umgesetzt; teilweise wegen Krankheit (34%)
3 Punkte teilweise umgesetzt (9%)
Wunsch – 1. Quartal 2024
Ich wünsche mir, dass alle Geiseln, die sich nach wie vor in den Terrortunneln oder anderen Verstecken der Hamas befinden, nach Hause zurückkehren können. Wer sich über die Lage in Nahost informieren möchte – eine gute Möglichkeit ist der Podcast „Arye Sharuz Shalicar’s Nahost Pulverfass – Täglicher Kriegsbericht aus Israel„.
Arye ist ein deutsch-israelischer Politologe, Publizist, Schriftsteller und Sprecher der israelischen Armee mit persisch-jüdischen Wurzeln. Er ist in Berlin aufgewachsen und nach Israel emigriert.
Wie schon im Vorquartal, zähle ich hier nur die Punkte auf, die ich machen WILL und KANN.
In die Therme Wien fahren und mir mindestens zwei luxuriöse Wellnesstage im Sauna-Bereich gönnen Am 9. Februar war es so weit – ich habe einen fantastischen Tag in der Therme Wien im Saunabereich verbracht.
Zum Friseur gehen
Professionelle Fotos von mir machen lassen
Hieronymus Bosch und dem Weltgerichtstriptychon in der Wiener Akademie der bildenden Künste einen Besuch abstatten
Mindestens zwei kulturelle Veranstaltungen besuchen Am 14. Februar war ich im Radiokulturhaus und habe mir das Ensemble „Klakradl“ aus Kärnten angeschaut.
Jede Woche einen zuckerreduzierten Kuchen backen 1
KW 01: Schweizer Rüblikuchen (Kochbuch: 500 Kuchen)
4.1. Galerie Ostlicht in der ehemaligen Ankerbrot-Fabrik in Favoriten
Eine Messe nach dem alten römischen Ritus in Latein besuchen (laut Beschreibung wird sie wegen ihrer tiefen mystischen Spiritualität geliebt; und ich liebe Zeitreisen)
Ins Gutruf sind wir zwar nicht gegangen, aber ich habe Romy zweimal in Wolkersdorf besucht. Beim ersten Besuch habe ich Jesus getroffen. Ein Bild, das auch meine Großmutter in ihrem Schlafzimmer hatte, stand beim Eingang zu einem Flohmarkt. Dieses Motiv hat mich zum Text „Der Jesus von Wolkersdorf“ inspiriert.
Der zweite Besuch war bei Romys Geburtstagsparty am 24. März.
Ich war bei der Augenärztin – neue Brille habe ich noch keine
Zwei Landeshauptstädte besuchen
Zur nachträglichen Pensionsfeier in die Gastwirtschaft Renner gehen und einen Tafelspitz essen Bei der Pensionsfeier bin ich zwei Irrtümern aufgesessen. Irrtum 1: Ich dachte, es handle sich um eine Veranstaltung exklusiv für diejenigen, die im Jahr 2023 in Pension gegangen sind – das wären fünf Personen gewesen. Stattdessen war eine Feier für alle Jubilare, d.h. für alle, die 10, 25 oder 35 Jahre in der Firma arbeiten und für die Pensionierten angesagt. D.h. wir waren eine Gruppe von über 50 Personen. Irrtum 2: Ich dachte, wir könnten à la carte bestellen (Tafelspitz!), stattdessen gab es ein Buffet. Die Feier war dennoch sehr schön und stimmungsvoll und ich habe mich gefreut, wieder ehemalige Kolleginnen und Kollegen zu treffen.
NEU: Den Plachutta-Gutschein, den ich als Geschenk bei der Pensionsfeier bekommen habe, „veressen“. Der nächste Tafelspitz-Versuch! 🙂
Bei der Blogdekade im Februar 10 bestehende Expertinnen-Artikel optimieren
Newsletter-Galerie
Reflectandlearn-Galerie
Schritte-Challenge
Meine Schritte-Statistikmotiviert mich, jeden Tag und bei jedem Wetter hinauszugehen. Mein Motto: Jeder Schritt zählt!
2022
Durchschnittliche Schritte pro Tag: 6.196 Durchschnittliche Schritte pro Tag im 1. Quartal: 2.819
2023
Durchschnittliche Schritte pro Tag: 6.228 Durchschnittliche Schritte pro Tag im 1. Quartal:5.632
2024
Durchschnittliche Schritte pro Tag im Januar: 7.562 Durchschnittliche Schritte pro Tag im Februar: Durchschnittliche Schritte pro Tag im März: Durchschnittliche Schritte pro Tag im 1. Quartal: ?
Wenn du nun große Lust bekommen hast, noch mehr über mich, über das Ausmisten, Ausmustern, Entrümpeln, schräge Storys, über Stadtspaziergänge der besonderen Art, Wohngespräche, uvm. zu erfahren, dann lade ich dich ganz herzlich ein, meinen Newsletter zu abonnieren. Denn dort erfährst du immer alles zuerst und du verpasst nichts!
Mit meinen Texten (Newsletter, Posts auf Social Media oder die Aufgaben bei der 30-Tage-Challenge) möchte ich das Ausmisten und Ordnung schaffen aus der Grau-Zone des Langweiligen, Mühsamen und Öden herausführen. Denn mit Humor und einem Lächeln auf dem Gesicht entrümpelt es sich einfach besser.
Uli Pauer – Ausmist-Expertin aus Wien
Für ein Leben ohne Ballast
Du möchtest sofort mit dem Ausmisten loslegen? Hol dir schon mal das „121-Dinge“-PDF (um 0€}. In diesem Workbook gibt’s nicht nur 121 Dinge (sortiert nach Räumen und Kategorien), von denen du dich sofort trennen kannst (wer braucht schon abgelaufene Garantien und Kabeln ohne dazugehöriges Gerät?), sondern auch eine Kurzanleitung, wie du am besten damit beginnst. Alles, was du ausgemustert hast, kannst du auf der Liste abhaken – und dir so deine extra Motivation holen!
Zuckerreduziert bedeutet bei meinen Backwerken, dass ich immer nur maximal 50% der angegebenen Zuckermenge verwende. Ich backe schon seit Jahren so und die Reduktion des Zuckers hat meiner Erfahrung nach überhaupt keine negativen Auswirkungen auf einen Kuchen, eine Torte oder Kekse. ↩︎
Freitag, der 12. Januar 2024 ist der 12. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 354 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist meist stark bewölkt; der Himmel ist grau. Die Sonne blinzelt nur ganz kurz zwischen den Wolken hindurch. Die Temperatur schwankt zwischen -2 und +2 Grad. Es weht kalter Nordwestwind.
Ich habe das Gefühl, dass meine Finger zu Eisklumpen erstarren. Fotos bei diesen Temperaturen aufzunehmen, ist eine frostige Angelegenheit, denn ich muss dazu meine Handschuhe immer wieder ausziehen.
Heute bin ich auf der Inneren Mariahilfer Straße unterwegs, die vom Museumsquartier bis zum Mariahilfer Gürtel (Westbahnhof) reicht und zum 7. Wiener Gemeindebezirk – Neubau – gehört. Sie ist eine der Haupteinkaufsstraßen Wiens und wird von uns Wienerinnen liebevoll Mahü genannt.
#01: Mein Weg führt mich die Esterhazygasse hoch – ich lande etwa in der Mitte der Mahü und werde von einem Mosaik, gestaltet von Christian Ludwig Attersee, empfangen.
Ich spaziere in Richtung Ring und komme bei der öffentlichen Toilette beim Bundesländerplatz, Ecke Mariahilfer Straße 77, vorbei. Diese altertümlich anmutende unterirdische WC-Anlage punktet mit jeweils eigenem Eingang für Frauen und Männer und gegenderter Wärterin.
#02: Öffentliches WC – Kosten für eine „Kabine“: 50 Cent
Bald kommt die Mariahilfer Kirche in mein Sichtfeld. Der Name Mariahilf kommt vom gleichnamigen Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren. Das Original befindet sich im Dom von Innsbruck, eine Kopie hier in der Mariahilfer Kirche.
#03: Detail an der Kirche Mariahilf: Die graue Fassade passt zum grauen Wetter.
1660 bringt der Barnabitenpater Don Cölestin Joanelli bringt das Mariahilf-Bild zur öffentlichen Verehrung nach Wien. Das war der Beginn für die Wallfahrten nach Mariahilf.
Kaiserin Maria Theresia pilgerte nach Mariahilf, um die Gottesmutter um ihre Fürsprache zu bitten. Während der drei heiligen Messen, denen sie aufeinander folgend beiwohnte, soll sie eine viertel Stunde am Boden liegend gebetet und geweint haben.
Auch in den Jahren 1805, 1809 und 1813, während der napoleonischen Kriege, fanden gewaltige Staatsprozessionen mit bis zu 90.000 Teilnehmern statt.
Die Menschen pilgern heutzutage vor allem in die vielen Geschäfte, Restaurants und Imbissläden, aber es gibt sie noch: die religiösen Wallfahrten in diese Kirche.
#04: Gnadenbild in der Mariahilfer Kirche
An der Rückseite der Kirche – in der Barnabitengasse – gibt es ein von der Caritas geführtes Obdachlosenheim, wo wir auch immer wieder ausgemusterte Kleidungsstücke hinbringen.
#05: Dank und Bitte – in Stein gemeisselt
#06: Schaukasten mit (mir) unbekanntem Märtyrer
Es scheint fast so, als ob dieser Märtyrer beim Meditieren müde geworden und eingeschlafen ist.
Walter White – bekannt aus der Serie „Breaking Bad“ – hat auf der Mahü sein Geschäft; vielleicht arbeitet aber auch Saul Goodman aka Slippin‘ Jimmy inkognito hier. Oder doch eher beim neu eröffneten Cinnamood, wo noch vor wenigen Wochen die Menschen Schlange standen, jetzt aber kaum noch Kundschaft zu sehen ist.
#07: Das Fachgeschäft für sorgfältig sortierte Pflegeprodukte.
Ich gehe weiter bis zur Nummer 1, blicke auf die Ringstraße und mache kehrt. Ganz unten – am Ende der Mahü – ist der riesige Gebäudekomplex des Museumsquartiers.
#08: Museumsquartier; in der k.u.k. Zeit waren hier die kaiserlichen Hofstallungen untergebracht.
Ein paar Meter weiter steht das Fachgeschäft für Kopfbedeckungen und Handschuhe, das – nicht ganz passend zum Geschäftsmodell – Fuss heißt.
#09: Gut zu Fuß mit der passenden Kopfbedeckung
Überall in Wien sieht man an jedem einzelnen Tag Kräne und Baustellen. So auch auf der Mahü. Eine Großbaustelle, bei der wegen der riesigen Signa/Benko-Pleite nichts mehr weitergeht, ist das Kaufhaus- und Hotelprojekt Lamarr. Das ehemalige Prestigeprojekt, dem das Möbelgeschäft Leiner weichen musste, wird wohl als Bauruine die Straße längerfristig verschandeln.
#10: Ohne Geld wird nicht weitergebaut.
Ich nähere mich wieder meinem Ausgangspunkt an. Dieses UPS-Gefährt ist ganz neu für mich und wird hier offenbar für die Zustellung verwendet. Ich sehe schon den Fahrer herbeieilen.
#11: Ein Mini-UPS.
Die Wiener Linien machen immer wieder mal Werbung und bekleben Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen. Diese Werbung ist allerdings sehr speziell.
#12: 13A Haltestelle. Ich steige nicht ein; der Bus fährt in die für mich falsche Richtung.
Es wird Zeit, der Mahü Adios zu sagen und mich wieder in die fürstliche Esterhazygasse zu begeben. Es weht ein eisiger Wind und ich kann meine Finger kaum bewegen. Ich freue mich auf einen heißen Kaffee und ein gutes Stück Orangenkuchen.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Der Dezember ist nicht so voll wie der November – aber ich habe unglaublich viel geschrieben.
Unter anderem 24 Türchen für meinen „Minimalistischen Adventskalender„, wo es nicht nur ums Ausmisten, sondern auch darum ging, erst gar nicht so viele Sachen in den Haushalt zu lassen.
Wohngespräche
Im Dezember habe ich vier weitere fantastische Gastartikel in der Blog-Rubrik „Wohngespräche“ veröffentlicht.
Diesmal kommen meine Blogger-Kolleginnen Angela Braster, Marianne Kewitsch, Korinna Dielschneider und Susanne Wagner zu Wort.
Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche
Meine Newsletter
#49: Berge abtragen
#50: Geschmack-los
#51: Ein radikaler Bruch
#52: Wohin mit Polyestersocken
#53: The Year of JETZT
Neben Tipps zu den Themen Ausmisten, Ordnung schaffen und nachhaltiges Leben, enthalten meine Newsletter oft eine besondere Geschichte, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Die Newsletter kündige ich in einem kleinen Preview immer an. Es kommen immer wieder auch „Prominente“ vor. Künstler, Kaiserinnen und Päpste und manchmal sogar Serienmörder.
Zum Newsletter vom 31. Dezember hat mich ein Spaziergang an der Alten Donau inspiriert, bei dem mir mein Motto für 2024 ganz plötzlich zugeflogen ist: The Year of JETZT.
So habe ich den letzten Newsletter des Jahres angekündigt:
2024 wird das Year of JETZT. Nicht morgen, nicht später und auch nicht irgendwann! Exklusiv für meine Newsletter-Abonnentinnen gibt es bis zum Ende der Weihnachtszeit, bis zum 6.1.2024 ein fantastisches Angebot:
Ein 6-Wochen-Kurs, bei dem wir uns 1x pro Woche via Zoom treffen – die Ausmist-Blockaden auflösen und uns gegenseitig beim Ausmustern unterstützen. Beginn: KW 4 (ab 25.1.2024)
Woher kommt das ganze Zeug?
Warum fällt es so schwer, sich zu trennen?
Was willst du „hinterlassen“?
Welche Lasten willst du loswerden?
Wie am besten anfangen?
Wie nachhaltig ausmustern und Ordnung halten?
uvm.
Wenn du noch nicht zu meinen Abonnentinnen gehörst, melde dich bis zum 6.1.2024 zum Newsletter an und erhalte das Frühbucher-Angebot.
Ein Monat wäre nicht komplett, ohne meinen 12-von-12-Artikel. Mein Lieblings-Blogformat.
12-von-12: Jüdische Weihnachten
Travnicek (ohne ihn wäre für mich kein Weihnachten), der Stadttempel und ein Bethaus, Christbäume, Goethe, Grillparzer, Fanny von Arnstein, Katty Fröhlich, Weihnachtsgeschenke, Weihnachtskrippen, Joseph II. und die Alte Donau. Das alles und mehr kommt in meinem 12-von-12-Artikel vor.
Im Dezember habe ich zwei Artikel für zwei Adventskalender meiner Blogger-Kolleginnen geschrieben. Es ging dabei vor allem um den Weihnachtsstress. Schon seit Jahren fällt mir die Diskrepanz zwischen „es soll still und besinnlich sein“ und „es muss noch alles und noch mehr in den Dezember hineingestopft werden“ auf. Besser gesagt, regt es mich auf.
Die immer mehr und voller werdenden Christkindlmärkte, die Massen an Touristen, die Panik-Einkäuferinnen; dieses Gefühl, als ob sich die Welt am 31.12. aufhören würde zu drehen.
Mach die laute Jahreszeit leise: Weihnachten mit weniger Stress
Von B wie Bettwäsche, über E wie Erwartungen bis hin zu Z wie Zucker war alles dabei. Es ging sowohl ums Ausmisten, als auch ums Innehalten. Daher waren auch Vorschläge zu mehr Ruhe und weniger Konsum dabei.
Besonders in der Vorweihnachtszeit liegt eine seltsame Kombination aus unterschiedlichen Haltungen, Einstellungen und Befürchtungen in der Luft; fast eine Endzeitstimmung.
Während die eine Gruppe mit Schaudern den multiplen Treffen mit diversen Familienmitgliedern entgegenblickt, versinkt die andere Gruppe in eine depressive Episode, weil sie allein sind und das in den Weihnachtstagen als Mangel oder sogar Versagen empfinden.
So wie der Engel bei Bölls „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ unablässig „Friede“ haucht, werden wir neben Weihnachtsmusik-Gedudel, Punsch- und Glühweindüften und Glockengebimmel auch noch mit der ständigen Mahnung, doch endlich mal besinnlich zu sein und sich zusätzlich noch in Selbstfürsorge zu üben, überschwemmt.
Nebenbei heißt es Geschenke und Lebensmittel fürs Festmahl einkaufen und dieses Festmahl auch zu kochen. Fast hätte ich die weihnachtliche Dekoration der Wohnung vergessen!
Ausmisten mit dem Alphabet
Im Dezember gab es eine Pop-up Ausmist-Aktion auf Facebook. Von A bis Z und dann noch Ä (ähm, wozu brauche ich das noch?), Ö (welche Sachen stÖren schon die längste Zeit?) und Ü (alles, was überflüssig und überkommen ist).
Du willst keine meiner Aktionen, Angebote, Tipps und Tricks verpassen? Meine Empfehlung: Abonniere den Newsletter. Trenne dich sowohl von vielen Sachen, die du nicht mehr brauchst, als auch vom Stress, den diese Dinge mit sich bringen.
Mittwoch, der 20. Dezember 2023 ist der 354. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 11 Tage bis zum Jahresende. Heute veröffentliche ich meinen Jahresrückblick.
Das Wetter in Wien ist stürmisch, bewölkt und mit einzelnen Regenschauern. Das perfekte Wetter, um den Jahresrückblick zu schreiben.
Das Jahr 2023 war so unglaublich voll von Erlebnissen, dass es mir schwer fällt, eine Auswahl zu treffen. Beim Schreiben jedes einzelnen Kapitels habe ich mir gedacht: Aber! Das hast du doch auch noch gemacht!
Hier kommen meine Top 12 in meinem Lieblingsformat 12-von-12.
1. Neuartige Krankheit „Dürferitis“ entdeckt
Ich bin ein großer Fan von Blogparaden. Nicht nur fühle ich mich motiviert, mehr zu schreiben und ungewöhnliche Fragestellungen zu bearbeiten, als Beiprodukt habe ich sogar eine neue Krankheit – die äußerst gefährliche Dürferitis – entdeckt.
#01: Pandemie in der Blogosphere: Grassierende Dürferitis!
Die Dürferitis kann sich in ganz schlimmen Fällen sogar zum unkontrollierbaren Dürffall ausweiten. Während die Expertinnen der WWO (World Word Organisation) noch diskutieren, ob es sich um einen Virus oder eine Zwangsstörung handelt, schreitet die Krankheit rasend schnell voran.
Das Eheversprechen steht kurz vor der Abänderung von „Ja, ich WILL“zu„Ja, ich DARF“. Müssen oder sollen und selbst WOLLEN ist für viele Heiratswillige einfach zu abschreckend und mit viel zu viel Verpflichtungen belastet!
Auch das Weihnachtsevangelium nach Lukas wird umgeschrieben und die zu harschen Begriffe „werden“ und „sollen“ kommen in der Neufassung nicht mehr vor:
Du DARFST ein Kind empfangen, einen Sohn DARFST du gebären: dem DARFST du den Namen Jesus geben.
Gabriel/a zu Maria gemäß Lukas 1,31 in der neuen Form
Die einzige Möglichkeit, diese und andere (nicht minder gefährliche) Wort-Krankheiten abzumildern, ist es, meinen Artikel zu lesen und zu kommentieren.
Nun sag, wie hast du’s mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, Allein ich glaub’, du hältst nicht viel davon.
Johann Wolfgang von Goethe: Faust I
02: Johann Wolfgang von Goethe: Die Wahrheit über Faust
Meine umfangreichen Recherchen haben ergeben, dass Gretchen gar nicht wissen wollte, wie Faust es mit der Religion hält, sie wollte vielmehr eine Antwort auf die Nudelfrage haben.
Auch das Goetheinstitut sieht das so, und daher wird Faust (gesponsert vom Verband der Chinarestaurants im DACH-Raum, der sich gegen die Italiener durchgesetzt hat) umgeschrieben. Ohne Religion muss die Geschichte auch nicht mehr in einer Tragödie enden, sondern gemütlich in einem Familienrestaurant, das Heinrich und Maragarethe Faust samt ihren Kindern und dem schwarzen Pudel besuchen.
Wie der Pudel heißen soll, d.h. über die Pudelfrage wird noch abgestimmt. Bis zum 31.12.2023 kannst du mir deinen Vorschlag schicken. Was ich zur Nudelfrage zu sagen habe, liest du hier:
Johann Wolfgang von Goethe hat mich dieses Jahr – ebenso wie Franz Grillparzer – durch das Jahr begleitet und mich zum einen oder anderen ironischen Beitrag inspiriert.
3. 52 Newsletter mit Promi-Gastauftritten verfasst
Viele Prominente gaben sich 2023 die Klinke in die Hand und ich freue mich, dass es das Jahr war, wo so viele berühmte Dichter, Philosophen, Schriftstellerinnen, Komponisten, Kaiserinnen, Königinnen, Prinzen, Päpste, Nachtclubbesitzerinnen, Mütter, Ehemänner, Religionsgründer, Soziologen und Serienmörder wie noch nie zuvor aufgetreten sind.
Sogar Mose, der immerhin 40 Jahre in der Wüste herumirrte, hatte einen Gastauftritt in meinen Newsletter.
04: Hätte Mose schon früher meinen Newsletter abonniert, hätte er sich nicht so schrecklich verirrt.
Sie alle haben eines gemein: Das eine oder andere Ding zum Entrümpeln und Loslassen. Wenn du weder die spannenden Geschichten noch die guten Ausmist-Tipps verpassen willst, dann komm in den Kreis meiner Abonnentinnen.
Jeder Newsletter ist mit einem kleinen Augenzwinkern und einer guten Dosis Ironie geschrieben.
Frech. Fabelhaft. Fantastisch. Fabulös.
Mit dem persönlichen Touch. Und vor allem mit der nötigen Motivation und Inspiration, die dich beim Ausmustern, Entrümpeln und Ordnung schaffen unterstützt. Mein Motto: Mit einem Lächeln auf den Lippen lässt es sich viel besser ausmisten.
In den Wohngesprächen geht es um Geschichten, die vom eigenen Lebensraum handeln. Ich lade Bloggerinnen dazu ein, ihre Wohnungen und Häuser zu öffnen. Zu erzählen, welche Träume, Hoffnungen, Erlebnisse, glückliche Fügungen, aber auch Anstrengungen und Odysseen hinter dem Zuhause stehen und welche (manchmal ungewöhnliche) Hausbewohner es gibt.
05: Mein Botero: Die glückliche Familie
Mit dieser Artikelserie möchte ich zeigen, dass Minimalismus, Ausmisten und Ordnung schaffen weit darüber hinausgehen, als nur eine bestimmte Anzahl von Dingen zu haben.
2023 sind insgesamt 12 Wohngespräche-Artikel entstanden (Tendenz steigend) und jeder einzelne Gastbeitrag ist einzigartig und herzerwärmend.
Es geht um eine bunte und individuelleVielfalt, die nicht unter einer grauen Schicht aus Ballast und ungeliebten Gegenständen verschwunden ist.
Der 12. jeden Monats ist für mich immer etwas ganz Besonderes. An diesem Tag widme ich mich ausschließlich und exklusiv den 12-von-12-Artikeln. Mein Anspruch ist, dass diese Artikel einen Handlungsstrang haben und eine „runde Sache“ sind. Storytelling vom Feinsten.
#05: Mein Blogformat 12von12 ist auf Schienen
Ich möchte meine Leserinnen inspirieren, sie zum Nachdenken und zum Lachen bringen. Ungewöhnliche Geschichten erzählen, historische Geschehnisse in neuem Licht darstellen und unterhalten.
Der 12. September 1930 ist der Geburtstag meiner Mutter. Ich tauche ein in die Geschichte – in das Jahr ihrer Geburt und die Jahre ihrer Jugend in einem kleinen Dorf in Oberösterreich. Wo Wien, die Hauptstadt, so unerreichbar scheint, wie für mich die Reise in eine andere Galaxy.
An jedem 12. des Monats gehe ich auf Spurensuche. Ich mache eine kleine Zeitreise zurück in die verschiedenen Epochen der Geschichte und ausgehend davon betrachte den aktuellen Tag.
Könnte ich nur einen einzigen Artikel pro Monat schreiben: er wäre im 12-von-12-Format.
Über 40 Jahre bin ich gereist. Oft mit Angst und Ärger im Gepäck. Viele Male bin ich krank geworden, sei es an der Reisedestination oder zurück in Wien. Immer habe ich geglaubt, mir etwas beweisen zu müssen. Oder anderen. Oder ich bin anderen zuliebe verreist.
#06a: Auch Grillparzer litt an Reisephobie. Wie es ihm auf der Griechenland-Reise ergangen ist, liest du im Dezember 12-von-12.
Reisen gehört zum erfolgreichen Leben dazu, gehört es das? Zu meinem vorerst nicht mehr. Ich habe mehr als genug von anstrengenden Flug-, Bus-, Zug- und Schiffsreisen. Ich mag mich nicht mehr an Schaltern und Gates anstellen und mich nach stundenlanger Warterei irgendwo hineinquetschen.
Ich mag auch nicht mehr in lauten und überteuerten Unterkünften übernachten. Und ich mag ganz sicher nicht in überfüllten Museen herumrennen, mich bei „Sehenswürdigkeiten“ anstellen und die exorbitant hohen Preise in mittelmäßigen Restaurants bezahlen, um die ich in Wien einen großen Bogen machen würde.
Ich mag mich nicht schon beim Buchen stressen lassen – NUR mehr 2 Plätze zu diesem Preis – und ich mag mich auch nicht schon Monate vor einer Reise festlegen müssen, weil alles immer beschränkt ist.
Irgendeine Kathedrale, Burg, Moschee oder einen besonders lieblichen Stadtplatz in einer fernen Stadt besuchen? Weil sie unter den „Top-10“ in allen Reiseführern ranken? Reicht für mich nicht mehr als Grund, um zu verreisen. Ganz im Gegenteil! Wenn ich eine weitere Festung oder ein weiteres Freiluftmuseum besichtigen muss, könnte es leicht sein, dass ich zum Schreien anfange.
Meine Reiseunlust hatte nicht zur Folge, dass ich jetzt nur noch zu Hause saß und nichts mehr unternahm. Ganz im Gegenteil! Befreit vom Damoklesschwert der (für mich) mühsamen und angstbestzten Auslandsreisen, habe ich viele Ausflüge und Wanderungen unternommen. Immer in dem Wissen und der Zuversicht, dass Wien und Kaisermühlen für mich jederzeit einfach und schnell zu erreichen sind.
Eine liebe Begleiterin auf einigen dieser Abenteuer war meine Bloggerkollegin und Freundin Romy Pfyl. Zusätzlich zu unseren Exkursionen haben wir viele intensive Gespräche über das Schreiben geführt.
#07a: Leopolditag in Klosterneuburg mit allem Drum und Dran: Pontifikalmesse, niederösterreichische Politprominenz, Leopoldisegen, Schädelreliquie, Fasslrutschen – und das beste: Klosterneuburg ist von Wien-Heiligenstadt in 10 Minuten erreichbar!
Ein weiteres Abenteuer war der Besuch im Leopoldstädter Gasthaus zum Sieg. Der Wirt hat uns begrüßt wie lang verschollene Verwandte und wollte meine Hand gar nicht mehr loslassen. Die männlich dominierten Stammgäste sind unbeschreiblich. Wer wissen will, wie es im Sieg zugeht, muss sich wohl oder übel selbst auf den Weg in den 2. Wiener Gemeindebezirk machen.
#07b: Gasthaus zum Sieg: Hier gibt es das „weltbeste Gulasch“!
Das mit ABSTAND beste Gulasch von Wien (wahrscheinlich sogar Österreichs). Ich bestelle hauptsächlich Gulasch und war in meinem Leben wahrscheinlich schon in jedem Österreichischen Lokal Gulasch essen :-). Aber das Gulasch im Gasthaus zum Sieg ist wirklich mit großem Abstand das Beste.
Norman B. (!!!) auf Tripadvisor
8. Auf Kur gefahren
Die Kur (meine insgesamt Dritte) fand dieses Mal unter erschwerten Bedingungen statt. Kurz vor meiner Abreise ins Ötztal habe ich mir zwei Zehen geprellt und ich konnte nur humpeln. Dennoch war mein Aufenthalt in Umhausen wieder wunderschön und sowohl für den Körper als auch die Seele erholsam.
#08: Juni: Unterwegs am Steppsteig: Blick auf Umhausen im Ötztal
Aufgrund meiner Zehenprobleme konnte ich nur kürzere Spaziergänge und Ausflüge unternehmen. Dafür vebrachte ich diesmal viel mehr Zeit am Pool, auf der Hotelterrasse und am Balkon.
9. Kraulschwimmen nicht gelernt und ins Gänsehäufel kaum gegangen
Ich wollte Kraulschwimmen lernen, habe einen Kurs gebucht, Übungen gemacht und eine Zeitlang hat es so ausgeschaut, als könnte ich diese Technik lernen. Ich hatte sogar Spaß dabei. Doch an einem schönen Tag im Gänsehäufel habe ich im Wasser plötzlich keine Luft mehr bekommen. Ich habe kein Wasser geschluckt, mich auch nicht verschluckt – aber die Luft war einfach weg.
Damit war auch die Luft draußen beim Kurs und ich konnte mich nicht mehr dazu aufraffen, weiterzumachen.
#09: Juni: Im Gänsehäufel: Mit neuem Badeanzug und Schwimmhaube
Das Gänsehäufel-Bad ist eines der größten und schönsten Freibäder Wiens. Eine Insel auf der Insel Kaisermühlen. Ganz in der Nähe meiner Wohnung. Dennoch war ich die letzten beiden Jahrzehnte kaum dort anzutreffen. Zu sehr habe ich immer am Sommerblues gelitten und mich lieber in der abgedunkelten Wohnung eingebunkert.
Dieses Jahr sollte es ganz anders werden und ich habe mir eine Saisonkarte gekauft. Inklusive einer sogenannten „Bettenbox„, d.h. einer Lagerstätte für die Sonnenliege. Damit ich es ganz bequem habe. Obwohl mir jeder einzelne Aufenthalt im Gänsehäufel sehr gefallen hat, ich sogar begeistert war, hat das nichts daran geändert, dass ich nur wenige Male dort war.
Ein denkwürdiger Tag im Gänsehäufel war mein Besuch am 12. Juli. Daraus ist natürlich ein 12-von-12-Artikel entstanden. Für kaum einen anderen Beitrag habe ich so viele Kommentare bekommen, wie für die Beschreibung dieses Tags. Mein „Glück“ war, dass ich an diesem heißen Tag (in furchtbar grantiger Laune und am Sommerblues leidend) ein aufgeblasenes Einhorn im FKK-Bereich entdeckt habe. Das hat alles verändert.
10. In den Ruhestand getreten
Obwohl es erst acht Monate her ist, dass ich in Pension gegangen bin, erscheinen mir meine damalige Arbeit, mein Büro und sogar meine ehemaligen Kollegen in weiter Ferne. Manchmal frage ich mich, wie ich gleichzeitig meinem Beruf nachgehen und bloggen konnte.
Am Freitag, dem 28.4.2023 (vor gefühlt einer Ewigkeit) gehe ein letztes Mal in mein Büro, um den Spind auszuräumen, mein Equipment und den Dienstausweis abzugeben. Erscheint einfach, aber es fallen mir so viele Sachen ein, die ich noch unbedingt erledigen will.
Eine Mail an die Kollegen schreiben, der Dokumentation noch einen Satz hinzufügen, in die Kantine gehen, um das Guthaben „aufzuessen“, usw. usf. Zum Schluss sind nur noch die Reinigungskräfte, der Mitarbeiter der Innenorganisation und ich anwesend. Um 17:57 bin ich endlich so weit, das Gebäude zu verlassen.
#10a: Draußen: Nach dem letzten Arbeitstag. Am Weg zur U4 Heiligenstadt „verabschiedet“ mich noch die „Sängerin“ mit dem mir verhassten „Bittääää Mama, alles Guuutää“! Ich lächle, als ich die Stufen zur Plattform hochgehe.
Am Tag danach feiere ich meinen 60. Geburtstag. Das Geschenk meines Mannes weist auf einen möglichen neuen Job hin.
#10b: Detective Chief Superitendent Uli Pauer
11. Meine Ernährung umgestellt und die Physiotherapie-Übungen nicht gemacht
Ich wurde schon als Kind mit Sport traktiert – und ich war kein sportliches Kind. Sport bedeutete für mich Ausgrenzung und Mobbing. Ein „fantastisches Ergebnis“ für alle meine Sportlehrer*innen! Nur dass es ihnen sicher am Arsch vorbeigeht, ob ich fit bin oder nicht.
Jetzt bin ich 60 und habe diese „Traumata“ offenbar immer noch nicht überwunden. Die vernünftige Stimme und auch mein Mann sagen:
Das ist doch alles Blödsinn. Deine Sportlehrer sind wahrscheinlich schon dement oder tot. Deine Schulkameraden dem Suff verfallen. Was du tust oder auch nicht, ist für DICH. Verschwende doch keine Gedanken an irgendwelche bescheuerten Zeiten und Leute.
Und dennoch sitze ich hier, schreibe und schreibe und sitze und sitze – und bringe es nicht zustande, fünf Minuten leichte Dehnungsübungen zu machen. (Zumindest gehe ich täglich 5.000 Schritte).
#11: Unterwegs zu mindestens 5.000 Schritten
Ich erstelle Listen zum Abhaken; Erfolgskontrolle; ich turne trotzdem nicht.
Ganz anders ging es mir bei meiner Ernährungsumstellung, die ich aufgrund anhaltend schlechter Laborwerte durchgeführt habe.
Ich glaube an keine Diäten, Wunderformeln, exotisches Superfood und exzessiven Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln. Ich habe mich eingehend bei seriösen Quellen informiert.
Ich habe vor allem den Zucker reduziert. Ich koche und backe selbst! Ich achte auf ausreichend Eiweiß, auf gute Fette und langkettige Kohlehydrate.
Meine Einkaufsliste enthält zu einem überwiegenden Großteil Produkte, die unverarbeitet sind (Obst und Gemüse, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte) und saisonal und regional erhältlich sind.
Ich esse jeden Tag einen Apfel und 2-3 Esslöffel Haferkleie (im Müsli).
Das Messer (zum Gemüseschnipseln) ist mein bester Freund!
12. Die 30-Tage-Ausmist-Challenge geschaffen
Inspiriert durch meine vielen erfolgreichen Ausmist-Challenges, allen voran der Adventskalender-Challenge, habe ich Ende Dezember 2022 ein neues Online-Produkt umgesetzt, meine MISTion:
Die 30-Tage-Ausmist-Challenge
Die Teilnehmerinnen bekommen jeden Tag in der Früh ein kurzes und knackiges Mail mit einer kleinen Aufgabe, die jedoch große Wirkung zeigt. Es ist ein 30-tägiges Training der Ausmist-Muskulatur und der Etablierung neuer Verhaltensweisen:
#12: Die Gurkenglasmethode
Start: Jederzeit – am besten JETZT
Tägliche Inspirationen
Minimaler Zeitaufwand, maximale Wirkung
Neue Verhaltensweisen, damit die neue Ordnung nachhaltig ist
Dienstag, der 12. Dezember 2023 ist der 346. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 19 Tage bis zum Jahresende. Das Wetter in Wien ist feucht und mild; die Temperatur steigt auf rund 10 Grad. Es gibt einen Mix aus Sonnenschein und Wolken. Vom Schnee der vergangenen Tage ist nur wenig übrig geblieben. Pünktlich um 6:30 erscheint nicht der Märchenprinz, sondern die Müllabfuhr.
Travnicek: Mi hat neulich ana aufg’weckt. Freund: Mit an Kuss? Travnicek: Na, mit an Moped. Was glaubn’s, was i dem dazählt hab!
Helmut Qualtinger und Gerhard Bronner in Travniceks Weihnachten
#01: Auf die Müllabfuhr kann man sich in Wien immer verlassen. Ich stehe auf und mache mir einen Kaffee, den ich im Bett trinke.
Am 12. Dezember 1825, d.h. vor 198 Jahren, erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für den Wiener Stadttempel in der Seitenstettengasse in der inneren Stadt.
Diese Synagoge ist die einzige von Wiens einst etwa 25 Synagogen und 70 Bethäusern, die nicht im Novemberpogrom im November 1938 zerstört wurde. Da sie versteckt hinter der Fassade eines Gebäudes inmitten der dicht bebauten Innenstadt steht, haben die Nazis davon abgesehen, sie in Brand zu stecken.
Entsprechend den zur Bauzeit gültigen Vorschriften mussten nicht-katholische Gotteshäuser verborgen werden und durften nicht unmittelbar von der Straße aus sichtbar sein.
Es klingt wie eine Ironie der Geschichte: Diese „Vorschrift“ der Ungleichbehandlung hat den Tempel vor dem Feuer gerettet, denn er steht geschützt inmitten von Gebäuden.
#02: Mitten in unserer Gesellschaft – kein Platz für Antisemitismus!
Die Fotos in den Fenstern zeigen die 137 Geiseln, die seit 67 Tagen in den Fängen der Hamas-Terroristen in Gaza sind.
Heute beginnt in Wien der Christbaumverkauf. Am Platz vor der Kirche sind erst spärlich Bäumeausgepackt und aufgestellt. Wie immer, kommen sie aus dem Waldviertel.
#03: Christbaumverkauf in Kaisermühlen
Den ersten historisch bezeugten Weihnachtsbaum in Wien stellte die Jüdin Fanny von Arnstein 1814 auf. Fanny war eine vornehme und gebildete Dame der Wiener Gesellschaft und in ihrem Salon trafen sich prominente Vertreter aus Diplomatie, Politik, Wissenschaft, Kunst und Journalismus. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Bei Arnsteins war vorgestern ein sehr zahlreiches Weihnachtsbaum- oder Christbaumfest. Alle gebetenen, eingeladenen Personen erhielten Geschenke oder Souvenirs vom Christbaum. Es wurden nach Berliner Sitte komische Lieder gesungen.
Hilde Spiel: Fanny von Arnstein
#04: Das Palais Arnstein an der Adresse Hoher Markt 1 gibt es nicht mehr. Stattdessen steht dort ein häßlicher grauer Klotz. Die bekannteste Sehenswürdigkeit am Hohen Markt ist die Ankeruhr.
Offenbar waren wir in Wien – was Christbäume betrifft – etwas langsam. Goethe erwähnt bereits 1774 den Weihnachtsbaum in seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“. Die von Werther sehr verehrte Lotte erzählt ihm von verzückten Kindern und einem aufgeputzten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln.
Goethe zu Ehren mache ich heute einen kleinen Spaziergang zum Goethehof.
#05: Der Dichterfürst Goethe wäre sicher stolz gewesen!
Der Goethehof in Kaisermühlen, ein Gemeindebau mit damals 727 Wohnungen, wurde 1932 eröffnet und zum Andenken an Johann Wolfgang von Goethes 100. Todestag nach ihm benannt. Wenn man durch die weitläufige Anlage spaziert, hat man das Gefühl, sich in einer eigenen Kleinstadt zu befinden.
Bereits kurz nach der Eröffnung des Goethehofs kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und den mehrheitlich sozialdemokratisch gesinnten Hausbewohnern.
Ab 1938 wurden zahlreiche jüdische Mieterinnen und Mieter zwangsdelogiert. In diversen Listen findet sich ein jüdisches Bethaus an der Adresse Schüttaustraße 45, das im Novemberpogrom 1938 zerstört wurde. Trotz einiger Recherchen kann ich nicht mehr herausfinden; auch die historischen Zeitungen geben nichts her.
#06: An dieser Adresse befindet sich heute ein Wohnhaus. Es gibt keine Erinnerung in Form einer Tafel oder eines Stolpersteins. Ich werde weiterrecherchieren.
Mein erstes Weihnachtsgeschenk kommt an. Vom österreichischen Dichter Franz Grillparzer. Der zweite Dichterfürst an nur einem Tag.
#07: Mein erstes Weihnachtsgeschenk
Ich fühle eine gewisse Verbindung zu Franz Grillparzer. Er ist Autor einer der schlechtestenTheateraufführungen – Des Meeres und der Liebe Wellen – die ich je gesehen habe. So eindrucksvoll furchtbar besetzt und gespielt, dass ich mich fast 40 Jahre danach noch daran erinnere. Auch wenn er daran nicht schuld ist: Sein Name ist unauslöschlich mit diesem Fiasko verbunden.
Und er hat ein grantiges Reisetagebuch – Das habe ich mir anders vorgestellt – verfasst. Schon bei der Abfahrt in Wien schreibt er:
Meine Laune ist schwer zu beschreiben. Mir war zumute wie einem, der nicht aufs Wasser, sondern ins Wasser geht.
Ich kann es ihm so gut nachfühlen. Exakt so ist bzw. war meine Stimmung vor jeder Reise. Und genau wie Grillparzer, habe auch ich viele Reisen unternommen, um es mir zu beweisen, dass ich es kann.
Er hofft, „Großartiges“ zu sehen, doch die Reise steht unter keinem guten Stern:
Durchfall, Seekrankheit, Regen, üble Kost, miese Quartiere, schlechte Straßen, lästige Reisegefährten, unverschämte Preise, Herbststürme, Langeweile, Quarantänebestimmungen … noch dazu tobt in Athen die Revolution, und Grillparzer muss fürchten, für einen Bayern gehalten zu werden!
#08: Gesundes Mittagessen
Grillparzer hatte mit seiner Langzeitverlobten und Vermieterin Katty Fröhlich sicher jemand, die gut für ihn sorgte – wenn er nicht im Amt oder auf Reisen war. In seinen Briefen nennt er sie: Hochschätzbares, verehrtes, beinahe vergöttertes Fräulein! Und: Schönster Engel!
Ich muss mir mein Mittagessen selbst herrichten. Es gibt einen Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika, Stangensellerie und Avocado. Dazu ein Lachsbrötchen.
Nach dem Essen mache ich einen unproblematischen Spaziergangans Wasser, zur Alten Donau, die in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnung ist. Kurz kommt die Sonne heraus und ich genieße den Blick in Richtung Gänsehäufelbad.
#09: Alte Donau: Mit Sonne
Ein paar Meter weiter und ein paar Minuten später ändert sich die Lage. Die Sonne verzieht sich und taucht die Alte Donau und den Polizeisportverein in mystisches Nachmittagslicht.
#10: Alte Donau: Ohne Sonne
Ich mache mich wieder auf nach Hause, genieße ein gutes Abendessen und zünde zwei Kerzen an meinem Adventkranz an.
#11: Adventkranz – es brennen schon zwei Kerzen
Da ich schon ein wenig weihnachtlich gestimmt bin, hole ich die Weihnachtskrippe hervor. Sie ist schlicht und würde eventuell sogar Josef II. gefallen. 1782 ließ Josef II. große Weihnachtskrippen aus den Kirchen verbannen. Seiner Ansicht nach waren sie lächerlich, kindisch, unnötig und lenkten nur ab.
Sie haben sich dennoch oder trotz dieses Verbotsdurchgesetzt und sind Teil des alpenländischen Brauchtums.
#12: Meine Weihnachtskrippe: Dezember und Januar gehören zwar auch in Bethlehem zu den kältesten Monaten. Es gibt dort aber weder Tannenbäume noch Schnee. Vor mehr als 2.000 Jahren hat ein ziemlich ungleiches jüdisches Paar unter mysteriösen Umständen einen Sohn bekommen.
Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:
Alle Jahre wieder habe ich drei Rituale, ja Wundermittel, die ich in der Weihnachtszeit immer einsetze. Sogar an den düstersten Dezembertagen erleuchten sie hell die Stimmung und zaubern ein Lächeln aufs Gesicht. Hier kommen meine persönlichen Rauhnachtsgesellen, die ich gerne mit dir teile:
Onkel Franz, der herzensgute Mensch
Lucie schlug ihrer Freundin die Schüssel aus der Hand, als diese ihr milde lächelnd Spekulatius anbot. Nahte sich dann deren Weihnachtsbaum, riss ihn vom Ständer und trampelte auf Glaskugeln, künstlichen Pilzen, Kerzen und Sternen herum … man ließ sie toben, wartete in der Diele auf den Arzt, gezwungen, zuzuhören, wie drinnen Porzellan zerschlagen wurde … bis sie in einer Zwangsjacke abtransportiert wurde.
Heinrich Bölll: Nicht nur zur Weihnachtszeit
Nicht nur zur Weihnachtszeit erzählt, wie eine Familie der Mutter zuliebe, jeden einzelnen Tag Weihnachten feiert. An heißen Sommertagen genauso wie im Winter. Jahr für Jahr. Denn wenn das Ritual nicht präzise stattfindet, bekommt sie Schreikrämpfe.
Und an der Spitze des Tannenbaums hing ein silbrig gekleideter rotwangiger Engel, der in bestimmten Abständen seine Lippen voneinander hob und Frieden flüsterte, Frieden.
Der sanfte Klang gläserner Glocken bei mildem Sonnenschein
Frieden, Besinnlichkeit, Geborgenheit, Wärme, Liebe und Freude – das wünschen wir uns – wenn schon nicht weltweit, dann zumindest in unseren Familien.
In Bölls satirischer Geschichte des Übermaßes ist der Zerfall der Familie unaufhaltsam. Damit das bei dir nicht so kommt, halte einen Augenblick inne, drossle das Tempo, stell den Perfektionismus mal hintenan und nimm dich selbst nicht so ernst. Lache!
Travnicek, der Zyniker
Freund: Was, Travnicek, denken Sie, wenn Sie Weihnachtseinkäufe machen? Travnicek: I denk, was des kost. Wann i des im Frühjahrsabverkauf b‘sorgt hätt, wär’s dasselbe g’wesen, aber um die Hälfte billiger. Freund: Sie sind prosaisch, Travnicek. Man schenkt doch, um den Leuten Freude zu machen. Macht es Ihnen keine Freude, wenn Sie was g‘schenkt kriagn? Travnicek: Schaun Sie, schaun Sie! Vorige Weihnachten schenk i mein Onkel a Krawattn, die mir g’fallt. Er schenkt mir eine, die ihm g’fallt. Was soll i mit dera Krawattn?
Helmut Qualtinger als Travnicek und Gerhard Bronner als Freund
Wenn sonst nichts hilft: Schwarzer Humor aus Wien hilft zuverlässig!
Was is des für a Frage?
Vergiss Einkaufen, wende deine Schritte in Richtung Innenstadt-Café. Du bist in Wien? Umso besser! Dann mach einen Abstecher ins Gutruf; es war eines von Qualtingers Lieblingscafés.
Clark Griswold, der gescheiterte Perfektionist
Wenn alles anders und sehr viel schlimmer kommt, als erwartet, dann helfen die Griswolds und dieses Filmzitat. Letzteres beinhaltet eine Menge Begriffe, die du aus dem herkömmlichen Englisch-Unterricht wahrscheinlich nicht kennst und mit denen du bei der nächsten Party punkten kannst.
Clark möchte ein perfektes Weihnachtsfest mit seiner gesamten Familie feiern. Er hat die besten Absichten und Pläne, aber nach und nach gerät das Fest komplett außer Kontrolle. Als der erwartete Weihnachtsbonus ausbleibt, sieht er rot.
Looks great, little full …
I want to look him straight in the eye, and I want to tell him what a cheap, lying, no-good, rotten, four-flushing, low-life, snake-licking, dirt-eating, inbred, overstuffed, ignorant, blood-sucking, dog-kissing, brainless, dickless, hopeless, heartless, fat-assed, bug-eyed, stiff-legged, spotty-lipped, worm-headed, sack of monkey shit he is! Hallelujah!
Clark Griswold in „National Lampoon’s Christmas Vacation“
Das Griswold Christmas Desaster zeigt, dass manchmal auch die beste Vorbereitung nicht hilft. Trenne dich von zu hohen Erwartungen an dich und deine Familie und genieße stattdessen ein unperfektes, aber dafür entspanntes und fröhliches Fest.
Uli Pauer, im Jahr 5002, gezeichnet von der damals 7-jährigen Antonia
Uli Pauer
Ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg sind und ein Dorn im Auge.
Hast du Lust, gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Weihnachtsfeiern mit Kollegen und in Schulen und Kindergärten, Kekse backen, Geschenke für Familienmitglieder besorgen, auf Adventmärkte gehen, basteln, dekorieren, Christbaum besorgen, fürs Weihnachtsessen einkaufen, einen Masterplan erstellen, wann welche Verwandte besucht oder eingeladen werden sollen …
Im Dezember herrscht oft Stress pur!
Denn gerade im Advent und zu Weihnachten – wenn wir die „stille“ Jahreszeit begehen – ist es so laut, wie sonst kaum in einem anderen Monat.
Meine Empfehlung: Schau dir bewusst und nüchtern die eigenen Traditionen an und trenne dich (zumindest teilweise) von jenen, die dir keine Freude bereiten, die überkommen sind oder die du ungefragt von anderen übernommen hast.
Aufwändige Menüs, opulente Dekorationen und die Jagd nach Geschenken haben manchmal den gegenteiligen Effekt und können dazu führen, dass gar keine Weihnachtsstimmung aufkommt.
Oft sind die anderen Familienmitglieder genauso erleichtert und gar nicht enttäuscht, wenn die Weihnachtszeit in einer etwas abgespeckten Variante begangen wird.
Mir fällt dazu immer der geniale österreichische Schauspieler Helmut Qualtinger ein, der in der Rolle des sarkastischen Travniceks folgendes über die Weihnachtseinkäufe sagt:
Vorige Weihnachten schenk i mein Onkel a Krawatten, die mir g’fallt. Er schenkt mir eine, die ihm g’fallt. Also was soll i mit der Krawatten?
Bevor du dich auf „Krawattensuche“ begibst, überlege, ob du schöne Momente verschenken könntest; etwas, das keinen Platz in einem Schrank oder auf einem Regal benötigt.
Einen gemeinsamen Konzert- oder Theaterbesuch, in ein besonderes Restaurant ausgehen oder mit dem oder der Liebsten ein (unblutiges) Fotoshooting organisieren.
Meine besten Tipps
Hab keine zu hohen Erwartungen
Die 100 % harmonische Familie ist eine Erfindung der Werbung
Unperfekt passt auch
Sei auch mit 80 % (oder weniger) zufrieden
Wenn dir danach ist: Sag „NEIN“ (auch der NEIN-Muskel will trainiert werden)
Eines der wichtigsten Wörter überhaupt – das ganze Jahr über
Reduziere Verpackungsmüll
Verwende Materialien, die du schon zu Hause hast
Zeitungen, Magazine, alte Kalender, Papiertüten, Packpapier
Auch wenn es im Weihnachts- und Silvestertrubel manchmal komplett untergeht: Die Welt dreht sich (höchstwahrscheinlich) auch im kommenden Jahr weiter!
Uli Pauer, noch immer gut aussehend im Jahr 5002, gezeichnet von meiner damals 7-jährigen Tochter
Uli Pauer
Ich unterstütze dich, Dinge loszuwerden, die für dich nur noch Ballast sind. Sachen, die dir schon lange im Weg sind und ein Dorn im Auge.
Hast du Lust, gleich loszulegen? Hol dir die geniale Checkliste „121-Dinge-sofort-ausmisten„. In diesem PDF ist alles (nach Wohnräumen bzw. Kategorien) aufgelistet, das du ohne Wenn und Aber hinauskatapultieren kannst. Von Elektroschrott bis zu alten Gebrauchsanweisungen und kratzigen Pullovern ist alles dabei. Zum Abhaken!
Zusätzlich bekommst du eine kleine Anleitung, wie du am besten und effizientesten mit dem Ausmustern beginnst.
Der November ist voll mit schönen Erlebnissen. Endlich wird das Wetter auch ein weniger grauer und gerade richtig, um es mir drinnen gemütlich zu machen. Zu schreiben und zu lesen. Zu backen und zu kochen. Die Blogartikel zu schreiben, die im November entstanden sind.
Mascha liebt die Natur, die Farben, Friederike Mayröcker, Poesie und ihr kleines Haus, das sie liebevoll „Gefährte“ nennt. Streng genommen gehört das Haus ihrer Katze, die eines kalten Wintertags Asyl bei Mascha gesucht und gefunden hat. Ein poetischer Text einer ganz besonderen Frau und Künstlerin.
Mascha ist in Wernigerode zu Hause, die auch als „die bunte Stadt am Harz“ bezeichnet wird. Genau so bunt und wunderschön ist auch Maschas Gastartikel.
Was für ein schöner, poetischer Text! Er hat richtig gefangen genommen. Die Fotos von Maschas kleinem Paradies illustrieren wunderbar das Gefühl des Angekommenseins.
Danke, liebe Mascha für dieses Juwel. So strahlt Dein Text, Deine Geschichte und wahrscheinlich auch DU. Danke, dass wir daran teilhaben dürfen.
Andrea Beerbaum hat ihr Hauseigentümerinnen-Leben satt und macht sich auf die Suche nach ihrer Traumwohnung. Eine Wohnung, die sie sich zuerst gar nicht anschauen wollte, entpuppt sich als Liebe auf den ersten Blick.
Es ist ihre erste eigene Wohnung hoch im Norden Deuschlands, in die sie allein einzieht. Ganz allein ist sie allerdings nicht, denn ihre beiden Teenager-Kinder sind auch dabei – und etwas, das Alois heißt.
Es gibt viele wunderbare Rückmeldungen zum Blogartikel und wie beim Wohngespräch mit Ulrike Storny wollen die Leserinnen eines: Eine Fortsetzung! Denn Andrea plant, einen speziellen rosa Gegenstand anzuschaffen, von dem die wenigsten je gehört haben.
Was für ein Glück, dass du die Wohnung trotz schlechter Stimmung besichtigt hast. Manchmal lohnt es sich echt, den Dingen eine Chance zu geben.
Gratulation zum neuen Wohngefühl – das kommt richtig gut rüber.
Auch Vanessa macht sich auf, ihr neues Zuhause zu suchen. Haus oder doch lieber Grundstück und selbst bauen, ist die Frage. Bis sie darauf Antwort findet, braucht es einige Zeit. Die Immobilienmakler sind zu fantasiebegabt, die Aussichten zu trübe oder zu bombastisch, neugierige Hühner und dichte Brombeersträucher sind im Weg.
Bei Vanessa gibt es sowohl Liebe auf den ersten als auch den zweiten Blick. Da ändern auch ein paar Baustellenkatastrophen, die starke Nerven benötigen, nichts daran: Das Lieblings-Haus steht.
Klasse Wohngespräch, das zeigt: Auch bei der Haus- oder Grundstückssuche kommt man mit Fantasie und Vorstellungskraft weiter – vor allem zu so einem Traum von Grundstück!
Christine erzählt in ihrem Wohngespräch, wie ihr Wohn-Märchen wahr wurde: Von der Vision zur Traumwohnung. Vom Tipp der Nachbarin zur „Bewerbung um eine Wohnung“. Eine bezahlbare Wohnung und ein mehr als zuvorkommender Vermieter. Und das alles in der Metropole Frankfurt, wo leistbarer Wohnraum Mangelware ist.
Herzlichen Glückwunsch zu eurer tollen Wohnung. Dein Artikel macht Mut, in dieser schwierigen Zeit auf dem angespannten Wohnungsmarkt eine schöne Wohnung zu finden.
Ach, das hört sich so schön an. Ich komme sofort vorbei und genieße mit.
Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche
Meine Newsletter
#45: Jeden Tag neue Schuhe
#46: Nudeln, Alois, Meer
#47: Geheimnisse erfolgreicher Frauen
#48: Der Sklave der roten Robe
Neben Tipps zu den Themen Ausmisten, Ordnung schaffen und nachhaltiges Leben, enthalten meine Newsletter oft eine besondere Geschichte, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Die Newsletter kündige ich in einem kleinen Preview immer an. Es kommen immer wieder auch „Prominente“ vor. Künstler, Kaiserinnen und Päpste und manchmal sogar Kriminelle.
Zum Newsletter vom 26. November haben mich der Philosoph Denis Diderot ((1713 – 1784) und seine luxuriöse rote Robe inspiriert. So habe ich ihn angekündigt:
Einst war er Herr seines Hausrocks, jetzt ist nur noch der Sklave des „verfluchten Luxuskleids“. Er war so verzweifelt, dass er einen Essay darüber schrieb. Er verwünschte sein Geschenk. Seine Einrichtung entsorgte er. Seine Bücher waren fortan eingesperrt. Und er ging in die Konsumforschung ein.
Klick auf den Link – und du bekommst den 100% Bullshit-freien, Guru-freien und Floskel-freien Newsletter. Von mir persönlich geschrieben! Frisch. Frech. Fabelhaft. Fantasievoll. Mit vielen Tipps zu den Themen Ausmisten, Entrümpeln und Ordnung schaffen.
Ein Monat wäre nicht komplett, ohne meinen 12-von-12-Artikel. Mein Lieblings-Blogformat.
12-von-12: Das mürbide Wien
Dass Wien einen morbiden Touch hat, ist kein Geheimnis. Dass es auch mürbid ist, wissen nicht viele. Am 12. November war ich in der weitgehend unbekannten Kalasaniterkirche im 15. Wiener Gemeindebezirk, um mir etwas ganz besonders Schaurig-Gruseliges anzuschauen. Die Idee dazu steuerte der Falter-Podcast „aus der Wiener Rechtsmedizin“ bei. Was das war und was ich sonst noch am 105. Geburtstag der österreichischen Republik erlebt habe, gibt es hier zum Nachlesen:
Ich liebe Blogparaden. Im November habe ich an drei Blogparaden teilgenommen:
Lebensmittel ausmisten
Ausmist-Tipp: Miste „Lebensmittel“ aus, die zum Großteil aus Schmäh aka Lügen bestehen – in dem Sinn, dass sie erst gar nicht in deinen Einkaufskorb kommen. Wenn etwas mit Millonenbudgets als „gesund“ beworben werden muss, ist es das höchstwahrscheinlich nicht und besteht zum Großteil aus billigem Industriefett + Zucker + Aromastoffen. Nicht zu vergessen, heiße (Verpackungs)-Luft.
Meine eigene Ernährungsumstellung bringt nach sechs Monaten die erhofften Resultate. Im November habe ich einen Termin im Labor und beim Arzt. Es zeigt sich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Der Trick: Nicht in einen Verzicht-Modus gehen. Worauf man „verzichtet“ sind Industriefette, Zucker, Salz, Aromen und industriell hergestellte Produkte, die wenig Wert haben. Darauf kann man sehr leicht verzichten.
Die Nudelfrage
Faust war mit der Gretchenfrage konfrontiert, ich habe mich mit der Nudelfrage beschäftigt.
Ich bin zuerst sehr skeptisch. Aus gutem Grund. Ich habe bisher noch nie Punkte von einer Bucket-List abgearbeitet. Auf meiner Bucket-List zu sein hat bisher so viel wie, wird sicher nicht umgesetzt, bedeutet.
Diesmal schreibe ich nur Sachen auf die Liste, die ich wirklich machen WILL und nichts, was ich tun SOLLTE oder MÜSSTE.
Diese Herangehensweise funktioniert. Ich habe im November vieles erlebt und umgesetzt, jede Menge Spaß dabei gehabt und ich bin guter Dinge, dass ich die meisten restlichen Punkte im Dezember abhaken werde.
Kultur und Kulinarik
2. November: Mutter-Tochter-Tag
Wir besuchen das Sisi-Museum in der Hofburg. Es ist an diesem Tag – und wahrscheinlich auch an jedem anderen Tag – sehr voll, zeigt aber ein authentisches Bild der Kaiserin, jenseits der zuckersüßen Sissi-Filme mit der jungen Romy Schneider.
Verheiratet mit nur 16 Jahren, einem starren Hofzeremoniell unterworfen, dem Druck ausgesetzt, so schnell wie möglich einen Thronfolger zu gebären, Mutter von drei Kindern innerhalb von vier Jahren, kränklich. Kein Wunder, dass sie aus Wien flüchtete, ausgedehnte Kuren machte und in späteren Jahren ständig auf Reisen und fast gar nicht mehr am Wiener Hof anzutreffen war.
Nur zwei Wochen nach ihrer Hochzeit schreibt sie:
Ich bin erwacht in einem Kerker Und Fesseln sind an meiner Hand. Und meiner Sehnsucht immer stärker Und Freiheit! Du, mir abgewandt!
Maria und Jesuskind auf der Marienbrücke
Kulinarisch geht’s für uns weiter im 2. Bezirk. Über die Marienbrücke spazieren wir zum Karmelitermarkt und genießen im Restaurant Tewa ein wunderbares Curry.
5. November: Geburtstagsfeier in der Palatschinken-Kuchl
Auf besonderen Wunsch des Geburtstagskindes – meiner Tochter – feiern wir im Restaurant Palatschinken-Kuchl. Ich entscheide mich für den wunderbar zarten Tafelspitz, der mit einem kleinen Schälchen Semmelkren serviert wird. Neben dem Plachuta ist die Palatschinken-Kuchl das einzige Wiener Restaurant, wo es (meines Wissens nach) zum Rindfleisch auch Semmelkren gibt.
Rindfleisch, Salzkartoffel und Semmelkren – eine schöne Erinnerung an meine Kindheit und Mamas Kochkünste.
8. November: Treffen mit Freunden im Restaurant Zum alten Fassl
Zum alten Fassl ist ein Restaurant, das wir seit mehr als 20 Jahren immer wieder aufsuchen und das konstant gutes Essen in gemütlicher Wiener Atmosphäre bietet. Auch diesmal gibt es keine (negativen) Überraschungen und wir erleben einen gelungen Abend mit unseren Freunden.
9. November: Martinigansl-Essen im Waldviertlerhof
Im Nachhinein betrachtet hätten wir eines unserer bewährten Restaurants aufsuchen sollen, aber wir wollten ein neues Lokal ausprobieren. Das Gansl ist OK, aber auch nicht mehr. Der Kellner ist freundlich, aber alles geht in rasender Geschwindigkeit vor sich.
An diesem Tag herrscht Massenabfertigung und das Lokal ist gestopft voll. Etwas, das ich absolut nicht leiden kann: die Hektik herumrennender Kellner, klirrende Teller und zerberstende Gläser.
15. November: Leopoldi-Tag in Klosterneuburg
Zum Festtag des Heiligen Leopold III. fahren Romy Pfyl und ich mit dem Bus zum Stift Klosterneuburg. Wir fühlen uns wieder wie Schülerinnen auf einer Klassenfahrt.
Das Fest des Hl. Leopold wird in Klosterneuburg mit allem Drum und Dran begangen. Pontifikalamt, Weihrauch, Großer Gott wir loben dich, Leopoldi-Segen, niederösterreichische Politprominenz, Schädelreliquie (sie kann nur rund um den Feiertag gesehen werden), Fasslrutschen für Kinder, der Stadtplatz zum Rummel umfunktioniert, dramatische Wolken, Sonne, Regen, ein wunderschöner Regenbogen und ein Wirtshaus.
Feierliche Ponifikalmesse mit Schädelreliquie des Heiligen Leopold mit österreichischem Herzogshut.
Wir sind begeistert von unserem Kurzurlaub und planen schon die nächste Leopoldi-Aktion. 2024 geht’s dann nach Heiligenkreuz.
18. November: Austrofreds Barcelona: Ursula Strauss und Otto Lechner
Zwei Anläufe (am 11.11. stand ich vor verschlossenen Radiokulturhaus-Türen), das Programm nicht genau studiert, eisiges Novemberwetter und Ratten bei der Karlskirche: Nicht die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Abend.
Austrofrednuschelt vor sich hin und tauscht mit den Gästen Belanglosigkeiten aus. Das Bühnenbild ist eine Kombination aus rotvernebeltem Puff und Kirche mit Papierblumen.
Ursula Strauß liest Texte von Christine Nöstlinger aus den 1970er Jahren: Iba die gaunz oamen Leit: „Gedichte jenseits von Wiener Gemütlichkeit und lustvoll-humoriger Sozialpornografie von Schicksalen, die nachdenklich stimmen“. Vor 50 Jahren mögen die Texte lustvoll-humorig gewesen sein; im Jahr 2023 wirken sie auf mich und auch auf das restliche Publikum verstörend.
Nach den ersten Gedichten macht sich eine Art Schockstarre breit und es scheint, als wäre die Temperatur schlagartig um einige Grad gesunken.
Otto Lechner macht, was er am besten kann, auf dem Akkordeon spielen. Der Kafka-Text mit der schwindsüchtigen Zirkusreiterin wirkt geradezu heiter und schwungvoll gegenüber dem Nöstlinger-Text mit suizidalen Spinat-Köchinnen im Gemeindebau.
23. November – Thanksgiving
Wir feiern das amerikanische Thanksgiving. Ganz klassisch mit „Turkey and all the trimmings„. Wir sind bei guten Freunden eingeladen und genießen ein wunderbares Essen und die großartige Gastfreundschaft.
Thanksgiving Dinner
Der klassische Pumpkin Pie wird von mir beigesteuert. Das Rezept habe ich aus dem Silver Palate Cookbook.
Meine Vorhaben im Dezember
Adventskalender
Ausmisten, Ordnung schaffen und Nachhaltigkeit – dazu wird es 24 Ideen, Tipps und Inspirationen geben, die sich leicht umsetzen lassen und auch weiter in das neue Jahr hineinwirken werden.
Das nächste und 11. Wohngespräch kommt aus Tirol. Am 7. Dezember gibt die Malerin und „Gedanken-Inspiraorin“ Angela Braster Einblick in ihr Zuhause. Ich freue mich ganz besonders, dass Angela uns das erste österreichische Wohngespräch beschert.
Du darfst dich außerdem auf die Gastartikel von Korina Dielschneider, Marianne Kewitsch und Susanne Wagner freuen.
Jahresrückblog
Auch dieses Mal werde ich wieder beim Jahresrückblog teilnehmen.
Wenn du keine meiner Abenteuer, Empfehlungen und Aktionen mehr verpassen willst, dann abonniere meinen Newsletter. Denn hier erfährst du immer alles als Erste!