Monatsrückblick Oktober 2023

Wetterprognose für den 31. Oktober: Grau in grau geht es durch den Tag. Erste leichte Regenschauer in der Früh. Ab Mittag regnet es häufiger, dazu weht lebhafter bis kräftiger Westwind. Die höchste Temperatur liegt bei 15 Grad; am Nachmittag kühlt es ab.

Der perfekte Tag, um drinnen zu bleiben und den Monatsrückblick zu schreiben. Umso mehr, als für Allerheiligen schon wieder ein goldener Herbsttag angekündigt ist.

Insgesamt ist der Oktober sehr warm und sonnig. Nach dem wärmsten September haben wir auch den wärmsten Oktober der 257-jährigen Messgeschichte erlebt, sagt Klimatologe Hans Ressl von der GeoSphere Austria.

Die Blätter färben sich nur ganz zögerlich. Es scheint, als klammern sie sich an den Bäumen fest. Und an jedem einzelnen Tag höre ich die Stimme meiner Mutter, die mich ermahnt, nach draußen zu gehen.

Mama, schick mit beerenfarbiger Jacke und Sonnenhut: Ja, du hast Recht! 🙂 Mit über 8.000 Schritten ist der Oktober mein bisher (2023) schrittreichster Monat.

Wohngespräche

Im Oktober habe ich in der Blog-Rubrik „Wohngesprächedrei weitere inspirierende Gastartikel veröffentlicht.

Diesmal kommen meine Blogger-Kolleginnen Ulrike Storny, Evelyn Steindor-Schmidt und Susanne Patzt zu Wort.


#04: Vom Traumhaus
zum Traum-Aus

– Ulrike Storny

Den vierten Wohngespräche-Artikel steuert meine Vornamens-Kollegin, Naturfotografin und Expertin für Kundenservice- und Community Management, Ulrike Storny, bei.Vom Traum-Haus“ zum „Traum-Aus handelt von einer wunderschönen Villa und von Natur PUR. Von Bienenfressern, Turmfalken, Rauchschwalben, einem Wiedehopf, Rehen und aufgetürmten Wolken.

Die Reise geht in den Speckgürtel Wiens, in ein Dorf, das eigentlich eine Stadt ist, wie ich zu meiner eigenen Überraschung bei der Recherche erfahre.

Es gibt viele begeisterte Rückmeldungen zum Blogartikel und alle haben eines gemeinsam: Die Leserinnen möchten eine Fortsetzung! Ich bin dazu selbstverständlich sehr gern bereit.

Was für ein Glück, in diesem Naturparadies mit so viel Weite und besonderen Tiererlebnissen zu wohnen. Die Geschichte schreit nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr. So à la „Ulrike endlich angekommen – mein neuer Kraftort“.


#05: Die Zechenhäuser

– Evelyn Steindor-Schmidt

Heirat, Studium, vier Kleinkinder, Rechtsanwaltspraxis, Aktenberge, Erdbeben im Haus, sieben Hunde, ein riesiger Garten, Übersiedlungen, eine Fast-Tragödie um einen Teppich … Der fünfte Wohngespräche-Artikel stammt von Evelyn Steindor-Schmidt.

Die ehemalige Juristin für Familienrecht ist Coach für achtsame Beziehungskultur und unterstützt Frauen (aber auch Paare), die in ihrer Beziehung feststecken.

Evelyns Zechenhaus-Geschichte ist eine Klasse für sich und das mit der Sonderklasse trifft auch auf Evelyn zu. Sie sagt über sich selbst: Ich bin die Doppel- und Mehrfachbelastung in Person! Aber ich habe mich daraus gerettet!

Und auch dieser doppeldeutige Satz stammt von ihr: Ich miste schon mein ganzes Eheleben aus – und das sind immerhin fast 40 Jahre.

Dementsprechend begeistert waren die Reaktionen. Ich habe einen neuen Begriff gelernt, denn Pommes-Schranke war mir bisher komplett unbekannt.

Ich hau mich weg, der Artikel ist wieder so klasse! Da ist ordentlich Bewegung drin (Wahnsinn, Evelyn!) und ich lechze jetzt nach Pommes Schranke!

Was für eine Geschichte, liebe Evelyn – da wurde ich beim Lesen alleine atemlos! Das reicht ja für gleich mehrere Leben, was du da auf Ulis Blog so anschaulich schilderst!


#06: Gewürzschlacht
im Küchenreich

– Susanne Patzt

Mit dem sechsten Wohngespräch betreten wir die Küche der Ayurveda-Expertin Susanne Patzt. Bei der „Gewürzschlacht im Küchenreich“ verrät uns Susanne, was sie schon alles in ihrer Küche erlebt hat – und das ist nicht nur Kochen. Als Bonus gibt es ein tolles Rezept und eine Liebesgeschichte.

Auch Leserinnen, die normalerweise keine Foodblogs lesen, sind von diesem Artikel hingerissen:

Ich habe es ja so überhaupt nicht mit Essen als Gesprächs-, Foto- oder Blogthema – ich esse einfach. Aber Deine Beschreibung der Küche und der darumgerankten Geschichten hat soviel Spaß gemacht, dass mich die Nahrungsmittel überhaupt nicht gestört haben.


Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche


Meine Newsletter

#40: Das wahre Ausmaß

#41: Vom Killer, der umzog

#42: Vom Suchen und Finden

#43: Supergirls don’t hoard

#44: Die weinenden Trauzeugen

Alle meine Newsletter enthalten eine besondere Geschichte, denn ich liebe Texte mit Augenzwinkern, einem Schuss Ironie und gutem Storytelling. Die Newsletter kündige ich in einem kleinen Preview immer an. Meistens kommen auch „Prominente“ vor.

Zum Newsletter vom 29. Oktober hat mich der Reformator Martin Luther inspiriert. So habe ich ihn angekündigt:

Der neueste Newsletter enthält alles, was eine gute Fernsehserie braucht: Eine skandalöse Hochzeit, weinende Zeugen in der Hochzeitsnacht, Freiheit, Händler, nicht gehaltene Versprechen, ein Inferno, Hölle und Fegefeuer, eine Küche mit Liebesgeschichte und ausgemusterte Wörter.

Wenn du noch keine Abonnentin bist, dann klick auf den Link – und du bekommst den 100% Bullshit-freien, Guru-freien und Floskel-freien Newsletter. Von mir persönlich geschrieben! Frisch. Frech. Fabelhaft. Fantasievoll. Mit vielen Tipps zu den Themen Ausmisten, Entrümpeln und Ordnung schaffen.

12-von-12: Bologna und Padua

Ein besonderes Hightlight war die Reise nach Italien. Im 12-von-12-Artikel habe ich die Höhepunkte zusammengefasst, denn der 12. war der Tag, an dem wir wieder nach Wien zurückgekommen sind und ich wollte mehr schreiben, als nur den unspektakulären Bericht der Heimreise.

Padua hat mich begeistert und im Nachhinein gesehen, hätte ich dort gerne mehr als nur einen Tag verbracht. Aber lies selbst:

Reisepause

So schön das Reisen für mich im Nachhinein normalerweise ist, so sehr stresst es mich. Ich fühle mich aus der Bahn geworfen und es fällt mir schwer, an den Tagen davor, manchmal sind es sogar Wochen davor, meine üblichen Tätigkeiten durchzuführen.

Alles gerät aus dem Ruder. Ich habe daher beschlossen, das Reisen in nächster Zeit auf Eis zu legen und in meiner unmittelbaren Umgebung unterwegs zu sein.

Ich spüre auch eine gewisse Reisemüdigkeit.

Brunnen vor der Hofburg in Wien: Die Macht zu Lande

Die meisten sogenannten Sehenswürdigkeiten sind vom vielen Hinschauen schon ganz abgenutzt.

Helmut Qualtinger

Blog-Challenge

Ich nehme an der Challenge meiner Blogger-Gruppe, „The Content Society“ teil. Zuerst bin ich gar nicht begeistert vom Thema: „Was ich bis zum Jahresende alles erleben will

Schon wieder eine Bucket-List, murrt meine innere Stimme und gibt mir ansonsten ziemlich einsilbige Antworten.

„Welche Orte willst du bereisen?“: Keine.
„Wen willst du treffen?“ Meinen Zahnarzt und meinen Friseur.
„Was willst du sonst noch machen?“ Nichts. Meine Ruhe haben.

Als ich realisiere, dass ich dabei bin, ein neues Travnicek-Kapitel zu erstellen, raffe ich mich doch auf, den Artikel zu schreiben. Was dabei herausgekommen ist und warum ich 18 Kommentare dazu erhalten habe, kannst du hier nachlesen:

Das Gegenteil oder Wörter ausmisten

Schon seit einiger Zeit schwirrt das Wort „Gegenteil“ in meinem Kopf herum.

Alle reisen – ich nicht (mehr)!
Alle wollen die Komfortzone verlassen, denn ausschließlich dort gibt es Erfolg – ich bleibe!

Niemand traut sich mehr, Dinge beim Namen zu nennen und Klartext zu schreiben. Wir lernen nicht – wir „dürfen“ lernen und „dürfen“ erkennen. In geradezu epidemischem Ausmaß!

Wir mühen uns nicht mehr ab, sondern wir „struggeln„. Wir kanalisieren keine Lebenszwecke, wir „channeln“ unseren „life-purpose„. Deep! Da kommt mir Nicole Isermanns Blogparade über „Wörter und Ausdrücke, die nerven“ gerade recht.

Ich schreibe „Wörter ausmisten“ und bin sehr stolz auf diesen Artikel. Die Resonanz ist riesig. Ich dachte, ich bin ganz allein mit meinen „Dürferitis“- und Denglisch-Ressentiments, aber ich bekomme viele Rückmeldungen von Bloggerinnen, die diese Entwicklung ganz ähnlich sehen.

Dadurch, dass man einen Bericht Report nennt, wird er nicht besser.

meinte schon Helmut Qualtinger

Blog-Empfehlung

Bei der Recherche für meinen „Wörter ausmisten„-Artikel finde ich den Schreibszene-Blog, der mich begeistert. Die Reparaturanleitung für lahme Texte beginnt folgendermaßen:

Ich mag Wörter. Auch die schrägen. Die mit Saft und Kraft, mit unrasierter Brust und Schweiss auf der Stirn. Ich mag es, wie sie randalieren, mit dem Po wackeln, in Fettnäpfe treten; wie sie lässig in der Sonne liegen, Harmonien bilden, ihr Bukett entfalten.

Das treffende Wort

Wenn du Lust und Ambition hast, „kein Larifari und keine banale Massenware“ zu schreiben, dann empfehle ich dir diesen ebenso lehrreichen wie amüsanten Blog.

Podcast-Empfehlung

Nach einer längeren Pause gibt es wieder neue Episoden von Tatort Geschichte. Sie behandeln das gesamte Spektrum der Geschichte und zeichen sich durch akribische Recherche aus. Besonders beeindruckt haben mich die Folgen:

  • Die verlorene Ehre des Franz Schmidt (oder wie man zufällig zum Henker wird)
  • Magda Göbbels: Von der „First Lady“ des Dritten Reichs zur Kindsmörderin
  • Irmfried Eberl: Der Mörder im weißen Kittel
  • Erich Mielke: Vom Polizistenmörder zum Stasi-Chef zum verurteilten Mörder
  • Klaus Barbie: Der „Schlächter von Lyon“ und seine Nachkriegskarriere

Keine „leichte Kost“, aber mit vielen Informationen und Details, die im Geschichtsunterricht der Schulen so nicht vorkommt.

Kultur im Oktober

Nach ausreichend Kultur in Italien steht in Wien eine Beisltour an. Als erstes ist das Gasthaus Hansy an der Reihe. Seit Jahrzehnten fahre ich mit dem Rad daran vorbei und ich habe mir immer vorgenommen, es zu besuchen. Endlich hat es geklappt und Romy und ich sind auf ein Gulasch und ein Bier hier eingekehrt.

Plan für November: Gasthaus zum Sieg in der Haidgasse. Angeblich soll es hier das beste Gulasch Österreichs geben. Wir – die Wirtshausliteratinnen – werden es testen.

Beisltour #01 mit Romy: Gasthaus Hansy in der Heinestraße

Meine Vorhaben im November

Wohngespräche

Es geht weiter mit den Wohngesprächen.

Am 2. November steht der Besuch von Mascha in ihrem ganz besonderen Haus im Harz an. Mascha bloggt und fotografiert, um die Schönheit zu teilen, die sie sieht. Sie sagt:

Ich liebe alte Häuser und Fabriken, Schlösser, Parks, Gärten, Blumen, Katzen, Engel … wunderschöne Bildbände, Gedichte, die Jahreszeiten und Farben in der Natur … Vintage-Kleidung und vieles mehr.

Du darfst dich außerdem auf die Gastartikel von Andrea Beerbaum und Vanessa Strauch freuen.

Ausflug nach Klosterneuburg

Nach der Besichtigung des Naumburger Altars im September möchte ich an einem der Tage rund um „Leopoldi“ nochmals nach Klosterneuburg fahren. Denn nur an diesen Tagen wird die Schädelreliquie des Stiftgründers, des Heiligen Leopold ,öffentlich ausgestellt.

Wer mich kennt, weiß, dass ich schräge Dinge liebe! Das Schräge und Ungewöhnliche spiegelt sich auch in meinen Texten wider.

Wenn du keine meiner Abenteuer, Empfehlungen und Aktionen mehr verpassen willst, dann abonniere meinen Newsletter. Denn hier erfährst du immer alles als Erste!

Wörter ausmisten: 8 Tipps für Texte, die begeistern

Warnung: Dieser Artikel kann deinen Puls erhöhen! Wörter ausmisten ist allerdings unumgänglich, wenn du gute Texte und Texte, die sich von den anderen deutlich abheben, schreiben willst.

Geht unsere schöne deutsche Sprache den Bach runter? Welche 08/15-Formulierungen, Business-Floskeln, Fehler oder Jugendsprech-Ausdrücke gehen dir so richtig auf den Nerv?

fragt Nicole Isermann in ihrer Blogparade

Dass die deutsche Sprache den Bach hinuntergeht, glaube ich nicht. Eine lebende Sprache verändert sich; manche Begriffe und Redewendungen sterben aus oder fühlen sich komplett verstaubt an, andere kommen dafür hinzu. Begriffe aus anderen Sprachen werden eingefügt. Das ist ganz natürlich. So wie sich im Lauf der Zeit neue Moden, Haarschnitte und Staatsformen entwickeln, ändert sich auch die Sprache.

Die Zeiten ändern sich; die Sprache auch.

Dennoch nerven mich bestimmte Wörter und Redewendungen. Besonders dann, wenn sie inflationär oder falsch verwendet werden oder um zu suggerieren, dass da etwas wäre, wo gar nichts ist. Diese nichtssagenden Begriffe erinnern mich immer an ein berühmtes Märchen.

Aber er hat ja nichts an, sagte endlich ein kleines Kind!

Hans Christian Andersen: Des Kaisers neue Kleider

Wie schreibst du authentisch und so, dass deine Leserinnen nicht vor Langeweile sterben? Welche Wörter und Begriffe kannst du mitleidlos und ohne Reue ausmisten, damit dein Text nicht nur klangvolle und euphorische, aber nichtssagende Redewendungen enthält, sondern auch einen fundierten Inhalt?

1. Langwierige Einleitungen

Nicole, eine liebe Blogger-Freundin von mir, hat mich eingeladen, bei ihrer Blogparade mitzumachen. Zuerst war ich mir unsicher, ob ich das zeitlich schaffe und ob sich überhaupt jemand für diesen Artikel interessieren würde. Puh! Nun gut! Aber dann fühlte ich mich doch motiviert und habe angefangen zu schreiben und jetzt hoffe ich, dass dir dieser Text gefallen wird, auch wenn es schwierig war, ihn zu schreiben … ob ich bei anderen Blogparaden mitmachen werde, kann ich noch nicht sagen … mal schauen …

Liest du noch oder fühlst du schon die Augenlider schwer werden?

Warnung vor dem Irrweg der labyrintartigen Einleitungen.

Mühsame, langwierige und unnötig erklärende Einleitungen machen einen Text von Beginn an schwach!

Mein Rat: Komm zum Punkt – und das so schnell wie möglich! Du willst schließlich nicht, dass deine Leserinnen schon zu Beginn aussteigen. Und du bist auch nicht in der Schule, wo früher jeder Aufsatz mit einer Einleitung zu beginnen hatte. Setze stattdessen auf gezieltes Storytelling und einen spannenden Einstieg.

2. Das Hilfsverb „dürfen“

„Dürfen“ ist eigentlich ein ganz harmloses kleines Wort, das sicher schon seit Anbeginn im Duden steht. Dennoch hat es das Potenzial, mich auf die Palme zu bringen.

Früher wurde es in etwa so verwendet:

Mama, Mama! Darf ich ein Eis haben?
Gnädige Frau (zugegeben, das klingt verstaubt), darf ich Ihnen in den Mantel helfen?

„Dürfen“ wurde eingesetzt, um eine Erlaubnis zu erhalten.

Seit einigen Jahren beobachte ich jedoch einen seltsamen und für mich befremdlich wirkenden Paradigmenwechsel beim Wörtchen „dürfen“. Ich lese und höre vermehrt Sätze wie:

  • Wenn du merkst, es wird zu viel mit dem Stress, dann darfst du Gegenmaßnahmen ergreifen.
  • Du darfst in die Selbstreflexion gehen.
  • Ich habe in meinem Leben schon sehr oft lernen dürfen, dass ich angeeckt bin.
  • Ich hoffe, dass du jetzt weißt, was du tun darfst.

Mein Puls beschleunigt sich (und das ist nicht gut), denn neben „dürfen“ höre ich eine sanfte und einschläfernde Stimme vor sich hin säuseln, wo ich gerne KLARTEXT hören möchte. Und das regt mich genau so auf, wie süßlich dahinplätschernde Meditationsmusik, die ich mir anhören „darf„.

Du darfst dich beruhigen. Du darfst dich beruhigen. Beruhige dich jetzt endlich!!!

Beliebig, schwächelnd, ängstlich und vermeidend.

Passiv-aggressiv! Denn als Adressatin von „dürfen“ habe ich dieser milden und unverbindlichen Formulierung wenig entgegenzusetzen.

„Dürfen“ verdrängt das jeweilige Verb. Dürfen ist für mich wie ein schlaffer Händedruck oder eine unverbindliche Option. Weder Fisch noch Fleisch!

Mein Plädoyer: Trau dich, Klartext zu schreiben und zu reden und verstecke dich nicht hinter „dürfen“. Besonders dann, wenn du von dir selbst redest. Du „darfst“ deine Aussagen stark machen. Falsch!!!

Mach deine Aussagen stark!

Sprich mir nach: Ich mache meine Aussagen stark!

3. Das Leben im Konjunktiv

Könnte, würde, hätte, sollte, wäre … und die Verben in der Möglichkeitsform …

Ich habe nichts gegen den Konjunktiv an sich und er hat genauso wie das Hilfsverb „dürfen“ seine Berechtigung, aber hier kommt mein großes ABER: Wenn ein ganzer Text nur so vor Konjunktiven strotzt, dann bewirkt das eine enorme Schwächung des Textes und er wird beliebig.

Deine Leserinnen nehmen dich nicht als Expertin wahr, wenn du dich ständig hinter dem Konjunktiv versteckst und vermeidest, Klartext zu schreiben.

Setze auf „Machen“!

Der Konjunktiv (II) bezeichnet die Nichtwirklichkeit (das Irreale) und steht vor allem in Nebensätzen. 

Meine Empfehlung: Du solltest deine Textefalsch! Überprüfe deine Texte nach Konjunktiven und streiche jene, die nicht unbedingt notwendig sind. Das würde deine Textefalsch! Das macht deine Texte viel stärker und prägnanter, als wenn du ständig in der Möglichkeitsform herumeierst.

4. Unpersönliches

Man – im schlimmsten Fall sogar im Zusammenhang mit „sollte, könnte oder müsste“. Das klingt sehr unpersönlich und schreit nach deinem „Ich“. Wenn du viele „mans“ und „wirs“ im Text hast, dann weg damit. Einzige Ausnahme: Du setzt sie bewusst als stilistisches Mittel ein.

5. Ineinander gestapelte Schachteln

Du weißt nicht mehr, was du zum Beginn des Satzes gesagt oder geschrieben hast? Die Grammatik und die Punktation entgleiten dir, weil du so viele verschachtelte Nebensätze jonglieren musst? Dann ist es Zeit, dreinzuschlagen und die langen Satzkonstruktionen in mehrere kürzere Sätze aufzuteilen.

Heilige Marina: Schutzpatronin der Wörter- und Sätzezerstücklerinnen!

6. Füllwörter

Denn, also, eigentlich, echt, nun, sicher, ja, eh, puh, halt, auch, doch, dann, zumindest, ziemlich, vielleicht, jedoch, sogar, möglicherweise, irgendwie und überhaupt …

Wenn du diese Wörter einsetzt, dann bewusst (als Stilmittel) und nicht inflationär! Dein Text wird sofort besser, wenn du die überflüssigen und dir oft unbewussten Füllwörter minimierst.

7. Exzessiver Einsatz von Denglisch

Vorweg zur Klarstellung: Ich habe nichts gegen englische Begriffe bzw. Wörter aus anderen Sprachen, die in die deutsche Sprache aufgenommen werden. Es gibt viele, die ich auch selbst verwende: Team, Computer, Notebook, Job, Babysitter, Newsletter, Blog, googeln, flirten, interviewen, um nur einige zu nennen. Und natürlich Bullshit!

Mich nerven jedoch Begriffe und Phrasen, die entweder im Englischen etwas komplett anderes bedeuten oder die offensichtlich nur daher eingesetzt werden, weil sie besser klingen und so die mageren und diffusen Aussagen verschleiern sollen.

Bereit für einige (leicht abgeänderte) Originalzitate?

Du darfst deine Painpoints finden, dein Mindset shiften und deine Mindfucks clearen. Wenn du arg struggelst, dann empfehle ich dir: Relax into power und gönn dir einen deep-dive! Zusätzlich searchst du deinen gechannelten life-purpose.

Für mehr Soulclients! Als extra Learning bekommst du die Moneyfestation-tools on-top. Und im sacred Retreat bei den earth-cheerishing cultures worken wir am inner Leadership, am higher-self und healen deine Soulfragments, damit die inner Goddess in dir rised! Mach den deep-leap!

Das Denglisch-Monster oder ein Furz im Hurricane.

Autsch!

Meine Empfehlung: Setze englische Begriffe und Redewendungen nur dann ein, wenn du genau weißt, was diese Wörter im Englischen bedeuten. Keinesfalls solltest du mit einem Bodybag (Leichsack) zu einem Public Viewing (öffentlichen Leichenschau) gehen, es sei denn, du bist ein Undertaker (Bestatter). Im Zweifelsfall „darfst“ du, nein, musst du recherchieren und im Wörterbuch nachschlagen.

Verwende Begriffe nicht inflationär oder als Verschleierungstaktik, um zu „hiden„, falsch: um zu verstecken, dass sich hinter den Aussagen nur „heiße Luft“ befindet. Es mag zwar modebedingt gut klingen, aber es wird niemals mehr sein als ein „fart in a windstorm“ (wie mein lieber Mann dazu sagt).

8. Sinnlose Phrasen – viel heiße Luft – und salbungsvoll dazu

So wie bei „dürfen“ beobachte ich auch eine Epidemie der salbungsvollen Phrasen:

  • in deine Kraft, Fülle oder Erleuchtung kommen
  • die Unendlichkeit in dir finden
  • in der Liebe erwachen oder in der ansteckenden Gesundheit
  • ins pure Sein kommen
  • spirituelles Geldbewusstsein aufbauen
  • das musst du dir wert sein
  • deine Beziehung zu Geld heilen …

Um meine eigene Heilkompetenz zu testen, habe ich den – zugegebenermaßen – exaltierten Titel „Die Beziehung zu deinen Unterhosen heilen“ für einen meiner Newsletter verwendet. Das eigentliche Thema war: „Unterwäsche ausmisten„.

Das Heilverfahren: Wie du Unterhosen NICHT ausmistest!

Um noch ein wenig dicker aufzutragen, habe ich drei Geheimnisse angekündigt, wie man diese „Heilung“ hinbekäme. Ich erhielt (zu Recht!) mehrere verständnislose Anfragen, was ich denn damit meine. Das hat mich beruhigt.

Apropos Geheimnisse:

Sprich nur und wirklich NUR dann von „Geheimnissen“, wenn du entweder ein Märchen schreiben willst oder tatsächlich im Besitz von Wissen bist, das noch niemandem bekannt ist UND das du auch teilen möchtest!

Tipp: Die drei Geheimnisse eines erfolgreichen Online-Businesses gehören nicht dazu!

Mein eindringlicher Rat: Frag dich zuallererst und immer: Was will ich damit sagen? Und wie erkläre ich das in wenigen und einfachen Sätzen einem 8-jährigen Kind oder den eigenen Großeltern?

Im Zweifelsfall: Übersetze die so „cool“ klingenden denglischen Phrasen ins Deutsche – oder versuche es zumindest. Spätestens dann wirst du erkennen, was du bedenkenlos ausmustern kannst.

8. Bullshit

Bereit für Bullshit? Yeah! Mega! Geil! Let’s have some fun! Hier geht’s zum Bullshit-Generator und ich habe ihn todesmutig angeworfen:

To wander the story is to become one with it. Consciousness consists of atomic ionization of quantum energy. “Quantum” means a refining of the internal.

Have you found your myth? If you have never experienced this reimagining devoid of self, it can be difficult to believe. It can be difficult to know where to begin. How should you navigate this mythic universe?

Who are you? Where on the great path will you be reborn?

https://sebpearce.com/bullshit/

Beipackzettel-Hinweis: Wenn du den Bullshit Generator nicht verstehst, ist das völlig in Ordnung! Wenn du das Zitat – trotz gewissenhaften Lesens dieses Artikels – verstehst, dann benachrichtige mich sofort in Form eines Kommentars.

Das bin ich: Die „No-Bullshit“-Ausmist-Expertin Uli Pauer: Ich miste ALLES aus!
Das fabelhafte Bild hat meine Tochter gezeichnet.
Live long and prosper!

Wenn dir der Artikel gefallen hat und du außer bestimmten Wörtern auch physische Dinge ausmisten möchtest, dann lade dir das geniale „121-Dinge-PDF“ herunter. Diese Liste enthält 121 Dinge (sortiert nach Bereichen bzw. Räumen), die du garantiert nicht mehr brauchst. Inklusive Kurzanleitung, wie du am besten beginnst. Hake Punkt für Punkt ab und befreie deinen Haushalt und dich von unnötigen Sachen, die dir im Weg sind.

Klick auf das Bild: Dahinter verbirgt sich die „121-Dinge-Liste

Wenn du mehr von mir lesen möchtest, dann lade ich dich herzlich ein, meinen Newsletter zu abonnieren. Er ist zu 100% bullshit-free und hat den riesigen Vorteil, dass du neben vielen außergewöhnlichen Ausmist-Tipps auch immer alles zuerst erfährst: Die Berichte meiner legendären 12-von-12-Spaziergänge, die Wohngespräche, Blogparaden-Artikel, Aktionen und Challenges, uvm.

Übrigens: Du musst meinen Artikel nicht lieben, um einen Kommentar zu schreiben! Über Kommentare freue ich mich immer!

Was ich bis zum 31.12.2023 tun und erleben will

Was ich bis zum 31. Dezember 2023 machen WILL. Ich beschränke mich in diesem Artikel auf die Dinge, die ich tatsächlich tun WILL und nicht jene, von denen ich denke, dass ich sie tun SOLLTE oder tun MUSS.

Mein Motto:
Jeder einzelne Punkt hat mir zum Zeitpunkt des Schreibens ein Lächeln ins Gesicht gezaubert; nur dann schaffte er es auf die Liste.

Orte, die ich sehen will

Meine Parole lautet: Lerne deine Heimat (noch besser) kennen!

  • Orte, die im Umkreis von maximal 3 Stunden Bahnfahrt von Wien entfernt sind
  • Orte, wo Menschen wohnen, die ich treffen möchte oder wo der Grund hinzufahren, nicht Tourismus oder Sightseeing ist
  • Orte in Wien und Umgebung, wo es etwas Schräges oder Skurriles zu entdecken gibt (vor allem für meine Lieblingsartikel „12-von-12“)
  • Orte in Wien, die noch nicht von Touristenmassen überrannt sind

Irgendeine Kathedrale, Burg, Moschee oder einen besonders lieblichen Stadtplatz in einer fernen Stadt sehen und fotografieren? Weil sie unter den „Top-10“ in allen Reiseführern ranken? Reicht für mich nicht mehr als Grund, um zu verreisen. Ganz im Gegenteil! Wenn ich eine weitere Festung oder ein weiteres Freiluftmuseum besichtigen muss, könnte es leicht sein, dass ich zum Schreien anfange.

Ich leide an Reisephobie. Seit mehreren Jahrzehnten versuche ich, diese Reisephobie zu besiegen (denn im Nachhinein bin ich fast immer glücklich über meine Reiseerlebnisse). Ohne nennenswerten Erfolg. Ich könnte auch sagen: Ich bin gescheitert. Nicht ein einziges Mal konnte ich Vorfreude auf eine meiner zahlreichen Reise spüren; ganz im Gegenteil – es ist immer wieder purer Stress, der mich die Wochen und Tage vor einer Reise durchströmt und mich manchmal sogar krank werden lässt.

Nach 35 Jahren Reisen gönne ich mir eine Pause. Zumindest dieses Jahr werde ich nicht mehr Teil der Touristenhorde sein, die sich über jeden noch so kleinen Ort oder noch so hohen Berg wälzt.

Es ist mir in letzter Zeit auch zusätzlich zu viel Lärm, zu viel Gedränge, zu viel „das muss man gesehen haben“ und zu teuer geworden. Das macht mir meine Entscheidung leichter – und mal sehen, vielleicht packt mich nächstes Jahr wieder die Reiselust.

Was ich machen und erleben will

  1. In die Therme Wien fahren und mir mindestens zwei luxuriöse Wellnesstage im Sauna-Bereich gönnen
  2. Zum Friseur gehen (erledigt am 17. November)
  3. Zur Mundhygiene gehen (erledigt am 27. Oktober)
  4. Professionelle Fotos von mir machen lassen
  5. Den Kunstsupermarkt besuchen (erledigt am 19. November)
  6. Hieronymus Bosch und dem Weltgerichtstriptychon in der Wiener Akademie der bildenden Künste einen Besuch abstatten 
  7. Zum Leopoldi-Tag nach Klosterneuburg fahren und den im Stift ausgestellten Totenschädel des Heiligen Leopold „bewundern“
    Romy und ich fahren am 15. November, dem Namenstag des Hl. Leopold, nach Klo’burg (wie der Ort umgangssprachlich auch genannt wird) und besichtigen die sowohl äußerst wertvolle als auch schräg-gruselige Reliquie. Sie besteht aus einem Schädelknochen des Heiligen Markgraf Leopold III., ist in rotes Samt eingefasst und trägt eine Kopie des österreichischen Herzoghuts.
Die Schädelreliquie vor dem Verduner Altar aus dem Jahr 1181
  1. Zu mindestens zwei Veranstaltungen ins Radiokulturhaus gehen
    18. November: Austrofreds Barcelona: Ursula Strauss & Otto Lechner
    Zwei Anläufe (am 11.11. stand ich vor verschlossenen Radiokulturhaus-Türen), das Programm nicht genau studiert, eisiges Novemberwetter und Ratten bei der Karlskirche: Nicht die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Abend. Austrofred nuschelt vor sich hin und tauscht mit den Gästen Belanglosigkeiten aus. Das Bühnenbild ist eine Kombination aus rotvernebeltem Puff und Kirche. Ursula Strauß liest Texte von Christine Nöstlinger aus den 1970er Jahren: Iba die gaunz oamen Leit: Gedichte jenseits von Wiener Gemütlichkeit und lustvoll-humoriger Sozialpornografie von Schicksalen, die nachdenklich stimmen. Vor 50 Jahren mögen die Texte lustvoll-humorig gewesen sein; im Jahr 2023 wirken sie auf mich und auch auf das restliche Publikum verstörend. Austrofred muss den Applaus initiieren, denn nach den ersten Gedichten hat sich eine Art Schockstarre breitgemacht und es scheint, als wäre die Temperatur schlagartig um einige Grad gesunken. Otto Lechner macht, was er am besten kann, auf dem Akkordeon spielen. Der Kafka-Text mit der schwindsüchtigen Zirkusreiterin wirkt geradezu heiter und schwungvoll gegenüber dem Nöstlinger-Text mit suizidalen Spinat-Köchinnen im Gemeindebau.
Otto Lechner – alles in Rot
  1. Am ersten Tag des Christbaumverkaufs eine kleine Tanne kaufen und sofort schmücken
    12.12. Baum gekauft
    13.12. Baum steht und ist mit Lichterkette versehen

    14.12. Baum ist von meiner Tochter aufgeputzt worden
    29.12. Baum ist bei der Sammelstelle
    Fazit: Nächstes Jahr wird Keinachten – klassisch ohne Baum gefeiert
  2. Tafelspitz mit Semmelkren (so, wie Mama es immer gemacht hat) kochen
  3. Vitello Tonnato zubereiten
  4. Jede Woche einen zuckerreduzierten Kuchen backen – die Hälfte der angegebenen Zuckermenge reicht bei weitem aus!
  5. Aus den Beeren, die noch im Tiefkühlschrank sind, Marmelade machen
  6. Ein befreundetes Ehepaar zum Abendessen einladen
  7. Mich mit einer Freundin treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe
  8. Meine Mama im Seniorenheim besuchen
    • Montag, 30.10.
    • Dienstag. 28.11.
    • Dienstag. 19.12.
  9. Das amerikanische Thanksgiving feiern
    Wir sind am 23. November bei guten Freunden eingeladen. Es gibt – ganz klassich: Turkey with all the trimmings. Als Nachspeise den von mir beigesteuerten – ebenso klassischen – Pumpkin Pie.
  10. Mit einer Freundin einen Spaziergang im Wienerwald oder in der Lobau unternehmen
  11. In den Augartenpark gehen und Fotos von den historischen Flaktürmen machen
    Mein Uli et Orbi habe ich am 25.12. in die Welt hinaus geschickt
25.12. Spaziergang im Augarten
  1. Das im Dezember neu eröffnete Wien-Museum am Karlsplatz besuchen
  2. Zwei Bild-Kalender für 2024 gestalten
    Beide Kalender sind fertig und werden zu Weihnachten verschenkt
  3. In der Minoritenkirche das riesige Mosaik „Das letzte Abendmahl“ bewundern
    2.11: Mutter-Tochter-Tag: Sisi-Museum, Minoritenkirche, Karmelitermarkt
Minoritenkirche Wien: Perfekte Replika des Letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci
  1. Eine Messe nach dem alten römischen Ritus in Latein besuchen (laut Beschreibung wird sie wegen ihrer tiefen mystischen Spiritualität geliebt; und ich liebe Zeitreisen)
  2. Folgende Restaurants bzw. Cafés besuchen bzw. neue Restaurants kennenlernen
    • Dazwischen – The Sandwich Spot (es war leider am 12.8.2023 – für meinen „Chicago-12-von-12-Artikel“ geschlossen; daher möchte ich diesen Besuch nachholen)
    • Das Café Weimar (das wollte ich schon vor ca. 30 Jahren besuchen; bin bis heute aber nicht dazugekommen; nachdem mein Lieblingscafé, der Florianihof, leider nicht mehr existiert, sehe ich die Chance gekommen, es aufzusuchen)
    • Den Klostergasthof im Stift Heiligenkreuz (mein Mann und ich waren am 12. Juli 2022 für den 12-von-12-Artikel dort und das Essen war einfach himmlisch)
    • Das Restaurant Waldviertlerhof, das sich ironischerweise ganz in der Nähe unserer Wohnung befindet; ich will hier unbedingt den Schweinsbraten mit den echten Waldviertler Knödeln – so wie sie auch meine Mama gemacht hat – essen.
      Wir sind am 9.11. mit Freunden Martinigansl-Essen im Waldviertlerhof. Das Gansl ist OK, aber auch nicht mehr. Der Kellner ist freundlich; alles geht jedoch in rasender Geschwindigkeit vor sich; an diesem Tag herrscht Massenabfertigung; das Lokal ist gestopft voll. Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es genau das – diese Hektik herumrennender Kellner und klirrender Teller und zerberstender Gläser, weil ja alles so schnell gehen muss.
      Ob wir das Lokal nochmals für einen Schweinsbraten aufsuchen, steht in den Sternen.
    • Ins Gasthaus Hansy gehen. Jahrzehntelang bin ich daran vorbeigefahren. Jetzt will ich es endlich auch von innen sehen.
      Am 28.10. ist es dann so weit. Romy und ich besuchen das urige Wiener Gasthaus Hansy auf ein Gulasch und ein Bier. Das Lokal ist sehr gemütlich und dieser Besuch wird sicher nicht der letzte sein.
    • Ins Gasthaus zum Sieg gehen und dort Gulasch essen. Angeblich gibt es dort Österreichs bestes Gulasch.
      Am 1.12. treffe ich Romy am Praterstern und wir spazieren bei dichtem Schneetreiben ins Karmeliterviertel. Im Sieg ist noch nicht viel los, was sich aber im Lauf des Abends grundlegend ändert. Wir bestellen – wie geplant – jeweils ein kleines Gulasch und ein kleines Bier. Kleines Gulasch gibt es hier nicht, aber wir sind ohnehin hungrig. Der Wirt begrüßt uns wie lang verschollene Verwandte. Das Gulasch ist wirklich um Klassen besser, als was man normalerweise in Restaurants vorgesetzt bekommt. Außerdem herrscht hier eine angenehme männliche Atmosphäre. Romy und ich versuchen das in Worte zu fassen, es gelingt uns aber nicht.
    • Das Restaurant Palatschinkenkuchl, wo meine Tochter ihren Geburtstag feiern will. Am 5.11. feiern wir Antonias Geburtstag im Palatschinkenkuchl. Ich esse einen fantastischen Tafelspitz, der sogar mit Semmelkren (wenn auch die Portion mickrig ausfällt) serviert wird. Als Nachspeise gibt es eine Kostprobe Kaiserschmarren.
  1. Eine sehr schräge Kirche besuchen
    Am 12.11. ist der weitgehend unbekannte selige Pater Anton Maria Schwartz Teil meines 12-von-12-Artikels. Er ist als Mumie in der Kalasaniterkirche im 15. Wiener Gemeindebezirk zur Ruhe gebettet. Obwohl die Wiener Rechtsmedizin ganze Arbeit geleistet hat, ist der Anblick gruselig.
  2. Zur Weihnachtsfeier meiner ehemaligen Firma gehen; ehemalige Kollegen und Kolleginnen treffen
    Ich war leider krank und konnte daher nicht daran teilnehmen
  3. An mindestens drei Blogparaden teilnehmen
  4. Beim Jahresrückblog teilnehmen
    Der Artikel wurde von mir pünktlich am 20.12.2023 um 12:00 veröffentlicht.
    12 von 12: Mein Jahr 2023 in 12 Bildern
  5. Die von mir sehr geliebten 12-von-12-Artikel für November und Dezember schreiben
  6. Jeden Donnerstag ein neues Wohngespräch am Blog veröffentlichen und diese Rubrik weiterentwickeln
Die Rubrik Wohngespräche
  1. Die von mir ebenfalls sehr geliebten wöchentlichen Newsletter schreiben, die sehr speziell sind und in denen sich demzufolge auch „Prominente„, wie Beethoven, Mozart, der Würger von Aachen, Papst Benedikt XVI., Kardinal Chris Schönborn, die Queen, Prinz Harry, Nachtclubchefinnen, meine Mutter, uvm. tummeln.
    • NL 43: Die Geheimnisse der Supergirls
    • NL 44: Weinende Hochzeitsnachtzeugen
    • NL 45: Nudeln und Alois
    • NL 46: Die Geheimnisse erfolgreicher Frauen
    • NL 47: Der Sklave der roten Robe
    • NL 48: Berge abtragen
    • NL 49: Der erotische Apollo-Goethe
    • NL 50: Marie-Antoinetts radikaler Bruch
    • NL 51: Polyestersocken
    • NL 52: The Year of JETZT
  2. Die Monatsrückblicke für Oktober, November und Dezember schreiben
  3. Einen Adventskalender machen
    Der präventive Adventskalender: Dieses Jahr ist mir besonders wichtig, Inspirationen und Ideen zu verschicken, die präventiv sind. Gerade in der Vorweihnachtszeit kommen erfahrungsgemäß viele neue Dinge in den Haushalt. Um dem vorzubeugen, gibt es 24 kurze, knappe und knackige Tipps.
  4. Facebook-Aktion: Ausmisten mit dem Alphabet – von A bis Z
    Die Aktion auf Facebook hat sehr viel Spaß gemacht und neben Ausmisten wurde auch ausgiebig geblödelt. Ich werde solche Spontanaktionen öfter machen. Motto: #tun
  5. Bei #reflect and learn mitmachen
    Ab KW 41/2023 immer ein #reflectandlearn geschrieben und auf linkedIn veröffentlicht.

Wenn du nun große Lust bekommen hast, noch mehr über mich, über das Ausmisten, Ausmustern, Entrümpeln, schräge Storys, über Stadtspaziergänge der besonderen Art, Wohngespräche, uvm. zu erfahren, dann lade ich dich ganz herzlich ein, meinen Newsletter zu abonnieren. Denn dort erfährst du immer alles zuerst und du verpasst nichts!

Meine Philosophie

Mit meinen Texten (Newsletter, Posts auf Social Media oder die Aufgaben bei der 30-Tage-Challenge) möchte ich das Ausmisten und Ordnung schaffen aus der Grau-Zone des Langweiligen, Mühsamen und Öden herausführen. Denn mit Humor und einem Lächeln auf dem Gesicht entrümpelt es sich einfach besser.

Uli Pauer – Ausmist-Expertin aus Wien

72 Tage für ein Leben ohne Ballast

Du möchtest sofort mit dem Ausmisten loslegen? Hol dir schon mal das „121-Dinge“-PDF (um 0€}. In diesem Workbook gibt’s nicht nur 121 Dinge (sortiert nach Räumen und Kategorien), von denen du dich sofort trennen kannst (wer braucht schon abgelaufene Garantien und Kabeln ohne dazugehöriges Gerät?), sondern auch eine Kurzanleitung, wie du am besten damit beginnst. Alles, was du ausgemustert hast, kannst du auf der Liste abhaken – und dir so deine extra Motivation holen!

12 von 12: Mein 12. Oktober 2023: Bologna und Padua

Donnerstag, der 12. Oktober 2023 ist der 285. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 80 Tage bis zum Jahresende. Die letzten 5 Tage verbrachten mein Mann und ich in Italien. In Bologna, mit einem Abstecher nach Padua. Das Wetter in Bologna und Padua war heiß, fast noch sommerlich und bis zu 30 Grad.

Ugo Boncompagni – besser bekannt als Papst Gregorius XIII. – wurde am 7. Januar 1502 in Bologna geboren. Er führte den nach ihm benannten Gregorianischen Kalender ein.

Die Statue von Gregorius befindet sich am Rathaus in der Piazza Maggiore in Bologna.

#01: Ugo-Gregorius-Petronius: Endlich habe ich ein Bild zum Gregorianischen Kalender!

Als Napoleon die lange Herrschaft des päpstlichen Staates beendete, bestand die Gefahr, dass die Statue eingeschmolzen und in Kanonenkugeln umfunktioniert werden würde. Daher wurde beschlossen, die Inschrift zu ändern. Gregorius wurde als der Heilige Petronius, Schutzpatron von Bologna, dargestellt und so vor der Zerstörung gerettet.

Der 12. Oktober ist unser letzter Tag in Italien. Es geht wieder zurück nach Österreich und ich freue mich, wieder zu Hause zu sein.

#02: Rückflug nach Wien – Blick auf die Berge

Selbst die Schnellbahnstation am Flughafen Wien löst bei mir sofort positive Gefühle aus.

#03: Wir sind wieder in Wien und warten auf die Schnellbahn in die City.

In Wien ist es jederzeit möglich, einen Zug zu nehmen, auch wenn man vorher nicht reserviert hat. Von Bologna nach Padua war das nicht möglich.

So gerieten wir mit unserem Padua-„Programm“ in Stress. Denn wir hatten auch eine Reservierung für die Cappella degli Scrovegni, wo die weltberühmten Giotto Fresken zu sehen sind, die der Künstler zwischen 1303 und 1305 mithilfe von ungefähr 40 weiteren Mitarbeitern malte.

#04: Giotto: Das jüngste Gericht: Himmel und Hölle (Sadismus pur)

Ich frage mich, wer die Teufel und Monster sind, woher sie kommen und warum sie eine Berechtigung im katholischen Glauben hatten bzw. noch haben.

Giotto malte auch die sieben Todsünden und die sieben Tugenden. Eine der Todsünden ist Inuidia, der Neid.

#05: Giotto: Der Neid

Aus dem Mund der Frau kommt eine Schlange. Die Schlange streckt ihren Kopf zurück und spritzt ihr Gift in die Augen der Frau. Die Botschaft ist: Neid macht uns blind und frisst uns auf. Neid ist ein Monster, das nie genug bekommt und es ist unersättlich.

#06: Giotto: Das letzte Abendmahl

Wir waren nicht unersättlich, aber Hunger hatten wir schon. Einige (wenige) Male waren wir in auswärts essen, dann aber kochten wir in unserer Airbnb-Wohnung selbst, denn die Preise für ganz normale und einfache Gerichte und Getränke waren so exorbitant hoch, dass wir keine Lust mehr hatten, auszugehen.

Ich frage mich, wie teuer wohl das letzte Abendmahl war und wer es bezahlte.

Wer Galileo Galilei in Padua bezahlte, ist klar: Die Studenten selbst. Die Gründer der Universität Padua hatten Bologna verlassen, weil Bologna zu sehr unter der Fuchtel der katholischen Kirche stand. 1592 wurde Galilei auf den Lehrstuhl für Mathematik berufen, den auch Giordano Bruno gerne haben wollte. Hier blieb Galilei 18 Jahre lang und er sagte, dass dies seine glücklichste Zeit war.

#07: Auf diesem Podium lehrte Galileo Galilei

Seine Vorlesungen waren so populär, dass er nicht (wie üblich) mit den Studenten an einem Tisch sitzen konnte, sondern einen „Lehrstuhl“ verwenden musste.

#08: Palazzo Bo: Modell des ältesten anatomischen Theaters

1446 ist das Datum in den frühesten Dokumenten, in denen die Verwendung von anatomischen Theatern aus Holz erwähnt wird, die je nach Bedarf für öffentliche Sektionen auf- und abgebaut wurden. Der berühmte Anatom Girolamo Fabrici D’Acquapendente, initiierte den Bau eines permanenten anatomischen Theaters. Dieses wurde 1595 eingeweiht und blieb bis 1872 in Betrieb.

Offiziell wurden der Universität Padua pro Jahr zwei Leichen von Hingerichteten (jeweils ein Mann und eine Frau) zu Lehrzwecken zur Verfügung gestellt. In der anatomischen Küche wurden sie vorbereitet und im anatomischen Theater dann seziert. Professoren und Doktoranden saßen ganz unten in unmittelbarer Nähe der Toten. Die erstsemestrigen Studenten saßen ganz oben und konnten demzufolge nur wenig sehen.

Der Seziertisch war nur von Kerzen beleuchtet; die Zuschauerränge waren in kompletter Finsternis. Um zu verhindern, dass ohnmächtige Zuschauen hinunterfielen, waren die Ballustraden schon in weiser Voraussicht breit angelegt.

Von den vielen Türmen, die es in Bologna gab, sind sicher auch so manche Menschen hinuntergestürzt. Zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert wurden viele Türme in der Stadt errichtet. Die Zahlen variieren; man geht jedoch von über 100 Türmen aus. Die reichen Familien nutzten sie wohl als Angriffs- und Verteidigungsmittel und wohnten auch teilweise in ihnen.

#09: Die zwei schiefen Türme in Bologna

Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurden viele Türme geschleift oder abgebaut. Oder sie stürzten ein. Später dienten sie als Kerker, Geschäfte oder Wohnungen. Auch heute wird ein Turm noch als Luxushotel genutzt.

Die zwei schiefen Türme sind das Wahrzeichen der Stadt. Sowohl der 97,20 Meter hohe Asinelli-Turm als auch der ein wenig niedrigere Garisenda-Turm wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Auftrag gegeben. Ursprünglich waren beide Türme etwa gleich hoch und durch eine überdachte Brücke miteinander verbunden.

Bologna hatte nicht nur viele Türme, sondern hat immer noch viele Kirchen. Mein Gefühl beim Spazierengehen durch die Stadt: An fast jeder Ecke gibt es eine riesige Kathedrale oder Basilika. Wir haben vielen Gotteshäusern einen Kurzbesuch gewidmet. Daher kann ich mich auch beim besten Willen nicht mehr erinnern, in welcher Kirche ich das folgende Foto gemacht habe und um welchen Heiligen es sich handelt.

#10: San Giovanni, San Jeronimo oder doch ein ganz anderer Heiliger? Er schaut jedenfalls genauso müde aus, wie wir uns nach den Stadtspaziergängen fühlten. Vielleicht ist es aber auch der bislang unbekannte Heilige der alleinerziehenden Väter.

Eine ganz besondere Basilika gibt es in Padua. Sie ist dem Heiligen Antonius von Padua gewidmet.

#11: Basilika des Heiligen Antonius von Padua

Mein Vater war immer stolz darauf, ihn als Namenspatron zu haben. Warum, weiß ich jedoch nicht; war er doch nicht besonders gläubig. Auch meine Mutter hatte bzw. hat immer noch ein besonderes „Verhältnis“ zum Heiligen Antonius, denn er hat ihr schon oft geholfen, verloren gegangene oder verlegte Sachen wiederzufinden.

Daher war ich besonders neugierig auf diese Pilgerstätte, die das Grab und verschiedene Reliquien von Antonius beherbergt, u.a. seine Zunge, seine Stimmbänder und sein Kinn.

#11: Das Kinn und die Zähne des Heiligen Antonius

Der Heilige Antonius ist Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Fatima, Paderborn, Hildesheim und Menden. Er beschützt besonders die Bäcker, Schweinehirten, Bergleute, Reisenden und Sozialarbeiter. Bei seinem Eintritt in den Himmel soll ihm die Gottesmutter sogar erlaubt haben, sein Schwein mitzunehmen.

Er wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten, Viehkrankheiten und auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen. In Bayern hat er daher den scherzhaften Beinamen „Schlampertoni“ bekommen.

Antonius soll sogar bei der Suche nach einem passenden Partner oder einer idealen Partnerin helfen und daher werden auch Single-Wallfahrten nach Padua angeboten. Zudem soll er zu einer guten Geburt, zum Altwerden, zu einer guten Ernte und zum reichen Pilzfund verhelfen.

Generell gilt er als Schutzheiliger der Frauen und Kinder, der Liebenden, der Ehe, der Pferde und Esel.

Du hast bis hierher gelesen und willst noch mehr 12-von-12-Artikel von mir lesen. Hier entlang geht’s zu meinem Augenblickstagebuch:

Monatsrückblick September 2023

Dieser September hat’s in sich und ist einer der bisher produktivsten und erlebnisreichsten Monate des Jahres.

Im September hatten wir in Wien durchwegs schönes und warmes Sommerwetter. Es waren sogar noch ein paar Badetage dabei. Dieses gemäßigte Sommerwetter ist mir weitaus lieber, als die unerträglichen Hitzewellen und Tropennächte, die wir im August hatten. Vielleicht war dieser Monat auch deshalb so produktiv. Aber lies selbst!

Wohngespräche

Die neue Blog-Rubrik „Wohngespräche“ ist im September live gegangen. Ich habe den Donnerstag zum Wohngespräche-Tag erklärt und bisher drei Wohngespräche-Gastartikel auf meinem Blog veröffentlicht.

Mit dieser Artikelserie möchte ich zeigen, dass Minimalismus, Ausmisten und Ordnung schaffen weit darüber hinausgehen, als nur eine bestimmte Anzahl von Dingen und eine Wohnung wie im Einrichtungskatalog zu haben. Es geht vielmehr um eine bunte Vielfalt, die nicht unter einer grauen Schicht aus Ballast und ungeliebten Gegenständen verschwunden ist. Das Besondere soll scheinen und zur Geltung kommen.


#01: Das
Wolkenkuckucksheim

– Birgit Elke Ising

Den Anfang macht die Autorin und Bloggerin Birgit Elke Ising, die uns mit in ihr „Wolkenkuckucksheim“ hoch über Bonn nimmt. Sie erzählt uns über den Raum, wo sie ihr Buch „Einfgefroren in der Zeit“ geschrieben hat und was es mit der „schwarzen Wand“, Birgits Mutter und dem Hund Seppel zu tun hat. Vor allem die Geschichte von Seppel und welchen Einfluss dieser kleine Hund ausübte, hat die Leserinnen „umgehauen“!

Es gibt viele fantastische Rückmeldungen zum Blogartikel. Hier ist eine von ihnen:

Du hast mit deinem Wohngespräch eine großartige Idee umgesetzt – und wow, welch Einblick Birgit uns mit ihrem gibt! Die Aussicht über Bonn, die Magnettafel am Schreibplatz und dann der Hammer mit der Mama und Seppel im Rücken.
Eine skurrile und doch vom Leben geformte und der Tochter aufgeschriebene Geschichte.
Danke dafür!


#02: 219 Quadratmeter Glück

– Gabi Kremeskötter/Juli Norden

Meine Blogger-Kollegin und Autorin Gabi Kremeskötter aka Juli Norden folgt mit ihrem großartigen Gastartikel. Sie hat in einem Anfall von Liebe auf den ersten Blick eine Stadtvilla an der Mosel gekauft und sie ganz alleine renoviert. Wie diese Villa jetzt ausschaut, zeigt sie exklusiv in den Wohngesprächen.

Juli-Gabi hat sehr viel Bewunderung für ihr Hausprojekt bekommen und auch ich bin immer noch hin und weg von ihrer Tatkraft und Umsetzungsenergie. Ich habe es in einem Facebook-Beitrag (frei nach Cäsar) so zusammengefasst: Sie kam, kaufte und renovierte!

Chapeau! Was Du aus diesem Haus gemacht hast, ist der Wahnsinn! Und ich weiß, wovon ich schreibe – habe ich doch selbst einige Jahre in einem alten Haus (Bj. 1913) verbracht. Auf diese Weise das „Für-Immer-Zuhause“ zu finden ist geradezu magisch. Und ich bewundere Deine Power, dieses (Herzens-?) Projekt umgesetzt zu haben.


#03: Das Berliner Raumwunder

– Kerstin Salvador

Mit dem dritten Wohngespräch geht meine neue Blog-Rubrik in Serie. Im „Raumwunder am Prenzlauer Berg“ geht es um ein „kleines, schnuckeliges Heim, mitten im Zentrum Berlins“.

Es wurde unglaublich liebevoll durch meine Blogger-Kollegin, Lektorin und Autorin Kerstin Salvador und ihrer Frau, der Kunstrebellin Nadja Schüller-Ost, eingerichtet. Sie haben das Maximum aus nur wenigen Quadratmetern herausgeholt und einen großartigen und bunten Arbeits- und Wohnbereich gestaltet.

Wunderbar … ich bin begeistert. Das macht mir richtiggehend Lust, auch mein Häuschen in all seinen Winkeln und Ecken neu zu inspizieren und sinnvoll zu gestalten. Wohnen als lebenslanger Prozess.


Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche


Meine Newsletter

#36: Ausmisten mit Grillparzer: Wie du der Tragödie entkommst

#37: Ausmisten nach dem Tod: Der Datenfriedhof

#38: Die ultimative Deko für deinen Wohnbereich

#39: Dein personalisierter Verkehrsfunk

Im September habe ich – wie immer – ein besonderes Augenmerk auf meine Newsletter gelegt. Ich liebe Texte mit einem Augenzwinkern, einer Prise Ironie und gutem Storytelling. Die Newsletter kündige ich in einem kleinen Preview immer an.

Beim Newsletter vom 2. September hat mich der österreichische „DichterfürstFranz Grillparzer höchstpersönlich unterstützt bzw. ein kleiner Artikel im Wochenmagazin „Falter“, wo über das Grillparzer-Buch „Das habe ich mir anders vorgestellt“ berichtet wurde. Das wiederum hat mich an die Tragödie „Des Meeres und der Liebe Wellen“ erinnert und an ein Zitat über die Reue. Ist Reue nicht auch oft die Konsequenz, wenn wir Sachen aus einer spontanen Eingebung oder Emotion heraus kaufen, um dann besagte Sachen kaum oder nie zu verwenden, habe ich mir gedacht. Und schon hatte ich Grillparzer als meinen Co-Autor gewonnen.

Romy hat übrigens so recht, wenn sie meint: Kreativität braucht Nichtstun und Kultur. Die Ideen für meine Blogartikel und Newsletter flattern mir meist als Gedankensplitter zu, wenn ich scheinbar „unproduktiv“ bin.

So habe ich meinen Newsletter vom 2. September angekündigt:

Geheimwissen enthüllt! Diesmal gibt’s im Newsletter eine Fast-Tragödie, nämlich Ausmisten mit Grillparzer. Neben den bewährten Ausmist-Tipps erfährst du, welche Theateraufführung so schlecht war, dass ich mich (ca. 30 Jahre später) noch immer daran erinnere und mein Gehirn sie sogar unter dem Prädikat „wertvoll“ abgespeichert hat. Die Nebenrollen (des Newsletters) sind ebenfalls prominent besetzt. Es kommen vor: Der junge Elon Musk, eine japanische Ausmist-Queen und eine Klobürste.

Solltest du noch keine Abonnentin sein, dann klicke auf den Link – und du bekommst den 100% Bullshit-freien, Guru-freien und Floskel-freien Newsletter. Von mir persönlich geschrieben! Frisch. Frech. Fabelhaft. Humorvoll. Es zahlt sich mehrfach aus, ihn zu bestellen.

12-von-12: Der 93. Geburtstag meiner Mutter

Einen Monat ohne den 12. gibt es nicht. Daher ist es für mich liebgewordene „Pflicht“ den monatlichen 12-von-12-Artikel zu schreiben, mein Augenblickstagebuch zu füllen und meine spontanen Revolutionen aufzuschreiben.

Der 12. September ist der Geburtstag meiner Mama und daher ganz besonders. Ich mache mich auf ins Mühlviertel und wir genießen einen wunderschön sonnigen Tag miteinander. Dieser Artikel ist historisch. Nicht nur steige ich in die Geschichte des Geburtstages meiner Mutter – den 12. September 1930 – ein, sondern ich veröffentliche auch alte Bilder des Bauernhofs, auf dem sie aufgewachsen ist. Hier geht’s zum ganzen Artikel:

Gänsehäufel Resumee

Am Sonntag, den 17. September endet die Badesaison in den Wiener Freibädern, so auch im Gänsehäufel. Die Saisonkarte hat sich für mich finanziell nicht ausgezahlt, denn ich war nicht so oft Schwimmen, wie ich mir das im Frühling vorgestellt hatte. Dennoch bereue ich nichts! Ohne die Saisonkarte hätte ich mich wohl nicht aufgerafft, mich im Juli für den denkwürdigen 12-von-12-Artikel ins Gänsehäufel zu schleppen.

Ich hätte mich nicht zweimal mit Romy im Bad getroffen. Wir hätten nicht stundenlang geredet. Ich wäre nicht bei Wind und trübem Wetter die Badeinsel auf und ab spaziert. Ich hätte an diesem Tag wohl auch nicht das lange Telefonat mit Romy über „das Böse“ geführt. Eines führt immer zum anderen und das Andere ist gut!

Im Gänsehäufel – eine Insel auf der Insel Kaisermühlen. Die Schatten des Herbstes werden länger.

Viermal versuche ich, die Schlüssel für die beiden Kästchen abzugeben, den Einsatz zurückzubekommen und so das Kapitel Saisonkarte abzuschließen. Am Sonntag bin ich zu spät dran, die Kassa schließt in sechs Minuten und ich will vorher noch die Sonnenliege holen. Am Montag stehe ich vor verschlossenen Toren. Die Öffnungszeiten an den drei Ausräumtagen sind von 10:00 bis 13:00 und nicht – wie von mir gedacht – bis 15:00.

Am Dienstag bin ich so ins Schreiben eines Blogartikels versunken, dass ich die Zeit übersehe. Am Mittwoch rede ich mit der freundlichen Dame an der Kassa und sie überzeugt mich, die Schlüssel zu behalten und die Entscheidung nächstes Jahr zu treffen. Ich sehe es als Omen. Ich werde auch nächstes Jahr die Saisonkarte haben.

Kabanen im Gänsehäufel

Bevor ich das Gänsehäufel 2023 endgültig verlasse, mache ich einen letzten ausgedehnten Spaziergang durch die fast leere Badeinsel. Ich komme zu Bereichen, die ich vorher nie gesehen habe. Einmal habe ich sogar das Gefühl, mich verlaufen zu haben.

Vereinzelt sind noch Menschen hier, um den sonnigen Tag zu genießen. Ich komme mit einem älteren Herrn ins Gespräch. Vielleicht mache ich nächstes Jahr Interviews mit den Kabanen-Mietern, Sommer-Wohngespräche, denke ich mir. Kurz vor 13:00 verlasse ich das Geänsehäufel; mit den Schlüsseln in meiner Tasche.

Buchempfehlung

Im September habe ich die isländische Krimiautorin Eva Björg Ægisdóttir entdeckt und mit der Krimireihe „Mörderisches Island“ angefangen. Der erste Band heißt: Verschwiegen. Die Ermittlerin Elma kehrt in ihre Heimatstadt Akranes zurück. Schon in ihrer ersten Arbeitswoche bekommen sie und ihr Team es mit einer Mordermittlung zu tun, die weit größere Ausmaße annimmt, als sie ursprünglich annehmen.

An diesem Roman gefällt mir sehr, dass er in einer ruhigen und besonnenen Sprache geschrieben ist. Da gibt es keine reißerischen Elemente und nach Effekt heischenden Stunts. Eva Björg Ægisdóttir entwickelt die Geschichte nach und nach und setzt gezielt Rückblenden in die Vergangenheit ein.

Es ist ein verstörendes, düsteres und subtiles Buch, gerade weil man sich als Leserin so gut vorstellen kann, wie diese Lebensumstände zu den schrecklichen Taten führen konnten. Die Autorin lässt die Grenze zwischen Gut und Böse und zwischen Verzweiflung und bewusstem Wegschauen verschwimmen. Am Ende gibt es keine Guten und Bösen.

Zeit für Selbstfürsorge im Herbst

sagt Mama!

Stella Blomvist ist taffe Anwältin aus Reykjavik. Ruhig und besonnen ist sie definitiv nicht, dafür umso schlagkräftiger, schräg und selbstbewusst. Sie tritt unter dem Namen Stella Blomkvist sowohl als Autorin als auch als Protagonistin auf und zitiert gern ihre Mama.

Der Abend hat gerade erst begonnen. Der größte Spaß kommt immer erst noch, sagt Mama. Recke mich nach dem Glas am Badewannenrand. Kippe den Rest in einem Schluck hinunter. Lasse Jackie Daniels auf der Zunge lodern und den Hals ausbrennen. Lasse das Feuerwasser aus Tennessee endlich den ganzen Weg abwärts rinnen. Hmmm! Er ist immer so verdammt gut. Ich wohne alleine in meinem Haus. Ich bin immer noch Single. Auch ungebunden, was die Vergangenheit angeht. Höre nie etwas von Papa im Osten. Zum Glück. Bekomme noch Briefe von Mama. Hin und wieder. Sie ist immer noch in Amerika. Aber das spielt eigentlich keine Rolle. Ich habe ja mich.

Stella Blomkvist: Das ideale Verbrechen

Blogempfehlung

Die beiden Blogserien „Nacht- und Tag-Bücher“ und „Biografisches Schreiben“ meiner Freundin, der CyanotypieKünstlerin Romy Pfyl, lesen sich poetisch, leicht und sind gleichzeitig so tiefgründig. Romy hat einen ganz besonderen und einzigartigen Stil. Schwebend und dennoch präzise wie ein Stich ins Herz. Ein Adler, der über seiner Beute kreist, um dann im richtigen Augenblick zuzuschlagen!

Ein bisschen war ich auch an einem Blogartikel beteiligt – nämlich über „das Böse„. Romy meinte, ich sei aufgrund meiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit „Crime“ DIE Expertin in diesem Thema. Wir haben lange (sehr lange) darüber gesprochen, was das Böse denn überhaupt sei und ob und wie es existiere; ob es böse Menschen gäbe oder nur böse Taten; was an uns selbst böse war oder ist.

Hier geht’s zu -> Romys Blog

Kultur im September

Ich habe mir vorgenommen, zumindest einmal im Monat eine Kulturveranstaltung zu besuchen. Diesmal waren es sogar zwei.

Radiokulturhaus Wien

Am 16. September bin ich beim „Tatort Oper“ im Radiokulturhaus. Ich bin von der Vorstellung begeistert! Sechs Figuren aus sechs unterschiedlichen Opern – Tosca, Rusalka, Eugen Onegin, Der Rosenkavalier, La Bohème und Elektra – machen sich plötzlich selbstständig und verweben sich miteinander. Sie stricken eine opernübergreifende Kriminalgeschichte über Liebe, Lust, Rache, Mord und Eifersucht. Die oberösterreichische Schauspielerin und Tatort-Kommissarin Christina Scherrer setzt den Text fulminant in perfektem Wiener-Deutsch in Szene. Dazu Opernmusik vom Feinsten vom wunderbaren ensemble minui.

Am Weg zurück vom Radiokulturhaus: Karlskirche

Ich bekomme große Lust wieder viel mehr Wiener Dialekt zu sprechen; sehr zum Missfallen meines Mannes, der befürchtet, mich nun gar nicht mehr zu verstehen.

Naumburg zu Gast im Stift Klosterneuburg

Ein montäglicher Ausflug führt uns (meinen Mann und mich) nach Klosterneuburg. Der Grund für unseren Besuch ist ein ganz besonderer Altar aus Naumburg.

Der Mittelteil des Altarbildes ist mit zeitgenössischen Figuren bevölkert.

Der von Lucas Cranach d. Ä. erstellte Mittelteil des Flügelaltars wird 1541 im Zuge der Reformation von Bilderstürmern zerstört. Knapp 500 Jahre später bekommt der Leipziger Künstler Michael Triegel den Auftrag, den Mittelteil im Stil von Cranach wiedererschaffen. Sowohl das Domkapitel als auch das Publikum sind begeistert, nur der Weltdenkmalrat sieht das ganz anders. Es droht sogar die Aberkennung des Welterbe-Status.

Der Altar wird daher auf Tournee geschickt.

September-Splitter

5. September:
Der österreichische Schauspieler und ehemalige Publikumsliebling Florian Teichtmeister wird wegen Besitzes und Herstellung von Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und diversen Auflagen verurteilt.

Die „Volksseele“ kocht; es werden Galgen vor dem Gericht und dem Haus seiner Mutter aufgestellt. Leider ist das wieder einmal ein Beispiel für die komplette Ignoranz von so vielen Menschen betreffend Rechtsstaatlichkeit und Justiz.

15. September:
Einer meiner Lieblingsmaler, der kolumbianische Künstler Fernando Botero stirbt 91-jährig in Monaco.

21. September:
An diesem Tag ist Welt-Altzheimertag. Ich erfahre sehr kurzfristig davon und beschließe spontan, an der Aktion teilzunehmen und eine kleine Radfahrt mit dem Bademantel (der übrigens mein Lieblingskleidungsstück ist) zu unternehmen.

Was steht an im Oktober

Es geht (natürlich) weiter mit den Wohngesprächen. Next in line ist meine liebe Blogger-Kollegin und Expertin für Kundenservice- und Community Management, Ulrike Storny. Sie ist nicht nur meine Vornamens-Kollegin (irgendwo in meiner Geburtsurkunde steht auch Ulrike :-)), sondern auch next-door-neighbor, denn sie lebt nur wenige Kilometer von mir entfernt, in Gerasdorf bei Wien.

Ulrike Storny: Vom Traumhaus zum Traum-Aus
Ab 5.10.2023 bei den Wohngesprächen

Wenn du keine meiner Abenteuer, Empfehlungen und Aktionen mehr verpassen willst, dann abonniere meinen Newsletter. Denn hier erfährst du immer alles als Erste!

12 von 12: Mein 12. September 2023: Mamas 93. Geburtstag

Dienstag, der 12. September 2023 ist der 255. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 110 Tage bis zum Jahresende. Heute vor 93 Jahren wurde meine Mama geboren. Der 12. September 1930 ist ein Freitag und Mama hat diesen Tag immer als schlechtes Omen für ein hartes und entbehrungsreiches Leben gesehen. An einem Freitag geboren zu sein, war damals im tief katholischen Mühlviertel (Oberösterreich) schon einmal ein schlechter Start, denn jeder Freitag erinnerte an den Karfreitag und war ein Tag der Trauer und des Fastens.

Mama ist das fünfte Kind (von insgesamt acht Kindern) und wird in eine arme Bauernfamilie hineingeboren.

#01: Das älteste Foto, das ich von meiner Mama habe. 1931 als Baby am Arm ihrer Mutter.
#02: Der Bauernhof der Familie, 1942.

Zeitungen oder Radio gibt es in ihrer Familie nicht; ja nicht einmal Schuhe für alle Kinder. Eine Tageszeitung kostet damals 7 Groschen. Das Leben in ihrer Familie ist geprägt von Arbeiten und den „Lehren“ der katholischen Kirche. Wien ist so abwegig weit weg, so wenig erreichbar, wie für mich heute ein anderes Sonnensystem.

Mama wird in die Zeit der Weltwirtschaftskrise hineingeboren, die mit dem New Yorker Börsencrash im Oktober 1929 einen ersten Höhepunkt erreicht. Die Menschen haben mit einem starken Rückgang der Industrieproduktion, des Welthandels, der internationalen Finanzströme, mit Bankenkrisen, der Zahlungsunfähigkeit vieler Unternehmen und massenhafter Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Soziales Elend und politische Krisen sind an der Tagesordnung.

Die Zeitungen berichten am 12. September 1930:

  • dass ein amtsbekannter Gewalttäter Floridsdorf in Angst und Schrecken versetzt hat, indem er „zur Hetz“ auf Passanten schoss
  • dass Professor Piccard plant, mit seinem Aluminiumluftfahrzeug in eine Höhe von 16.000 Metern aufzusteigen
  • dass bei einer Straßenbahntragödie in Odessa fünf Menschen starben und 50 verletzt wurden
  • dass bei einem Verfahren wegen Irreführung der Kranken, der Richter in zweiter Instanz „zugunsten des Apparats, der 77 Krankheiten heilt“ entschied
  • dass am 7. September 1930 der 228. Dankesgottesdienst der Wiener Fleischhauergenossenschaft stattfand; zum Dank dafür, dass während des Pestjahres 1679 wie durch ein Wunder kein einziger Fleischhauer an der Pest starb
  • dass in Frankreich tongefilmt wird und in den Paramount Studios in Joinville bei Paris Tag und Nacht an der Herstellung von neuartigen Tonfilmen in verschiedenen europäischen Sprachen gearbeitet wird
#03: Zufall? Nicht nur Kim hat heute eine Zugfahrt geplant, auch ich werde die Westbahn nach Amstetten nehmen. Zwar nicht in einem gepanzerten Hochsicherheitszug, aber immerhin. Und am Jahrestag der Beendigung der zweiten Wiener Türkenbelagerung fordert unser Bundeskanzler Nee-Hammer die Beendigung der EU-Gespräche mit der Türkei.

Der 12. September ist nicht nur Mamas Geburtstag, sondern auch der Tag, an dem am Wiener Kahlenberg eine Schlacht entschieden wurde.

Am 12. September 1683, d.h. vor 340 Jahren besiegte ein deutsch-polnisches Entsatzheer unter der Führung des polnischen Königs Johann III. Sobieski die osmanische Armee und beendete die zweite Türkenbelagerung. Ich habe heute in der Früh schon die osmanische Armee gefeiert und eine gute Tasse Kaffee getrunken. Der Legende nach haben die Türken Kaffee in Wien zurückgelassen und somit kann man diese historische Schlacht auch als Beginn der Wiener Kaffeehauskultur ansehen.

#04: Espresso mit Dromedar.

Eine andere Legende besagt, dass Maria, die Mutter von Jesus, ihre schützende Hand über das Entsatzheer gelegt hatte und so den entscheidenden Beitrag zum Sieg geleistet hat. Daher ist der 12. September auch ein Marienfeiertag, nämlich Mariä Namen.

#05: Die kleine Ikone mit der „Virgin Eleusa“ habe ich in Bulgarien gekauft. Eleusa bezeichnet die liebevolle Haltung, Zuneigung und Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind.

Der bäuerliche Kalender markiert Mariä Namen als den Abschluss des Sommers:

An Mariä Namen sagt der Sommer Amen.

Bauernregel

Amen sagt der Sommer heute definitiv nicht, denn es ist strahlend sonnig und heiß. Heute ist der heißeste Tag der Woche. Nur vorübergehend zeigen sich ein paar dünne Wolken. Der Wind ist schwach und die Temperatur klettert auf über 30 Grad. Das Wetter vor 93 Jahren war ein wenig kühler und trüber, aber immerhin erwartete man auch am 12.9.1930 Höchsttemperaturen von 22 Grad.

Ich mache mich auf den Weg zum Westbahnhof, um den 10:08 Zug nach Amstetten zu erreichen.

#06: Wiener Westbahnhof: Der Zug mit Endstation München steht schon bereit und wird gerade noch gereinigt. Ich fahre allerdings nur ins 51 Zugminuten entfernte Amstetten.

Am Bahnhof Amstetten werde ich abgeholt, denn die Verbindungen ins Mühlviertel sind so schlecht, dass darauf „verzichte“, endlos mit Schülerbussen in der Gegend herumzugondeln. Als ich ankomme, ist es schon Mittagszeit.

#07: Es ist Zeit fürs Mittagessen und Mama und ich machen uns auf den Weg in die Cafeteria, wo für uns beide aufgedeckt ist. Mama ist noch immer sehr flott mit dem Rollator unterwegs.

Mama ist mein riesengroßes Vorbild, was positives Denken und Resilienz betrifft. Aufgeben ist für sie keine Option. Trotz starker Sehbehinderung und gravierenden Problemen mit Rücken und Knie macht sie jeden Tag ihre Übungen und geht auch immer noch am Rollator, denn sie will jeden Tag ihre Bewegung machen.

Auch ihr gutes Aussehen ist ihr sehr wichtig und sie geht regelmäßig zum Friseur für ihre Dauerwelle. Jeden Freitag werden ihre Haare außerdem mit Lockenwicklern in Form gebracht.

Sie ist sehr am Weltgeschehen interessiert und hört viel Radio. Mit 93 Jahren ist ihr Verstand und ihr Erinnerungsvermögen so scharf wie eh und je. Sie wäre eine grandiose Mordermittlerin gewesen, wenn sie in einer anderen Zeit und in eine andere Familie hineingeboren wäre.

Mama ist sehr beliebt im Seniorenheim und im ganzen Mühlviertel und hat unglaublich viele Besucherinnen. Manchmal zu viele; denn eines kann sie überhaupt nicht: Nein sagen. Manchmal sage ich scherzhaft zu ihr, dass ich für sie eine Assistentin engagieren werde, die die Telefonate annimmt und die Besucherströme leitet.

#08: Während meine Mama ein Mittagsschläfchen macht, gehe ich zur nahe gelegenen Kapelle Maria Hilf

Die Kapelle Maria Hilf ist von vier Winterlinden umgeben. Bei dieser Baumgruppe handelt es sich um ein wunderschönes Naturdenkmal. Aus der Distanz hat man den Eindruck, dass es sich um einen großen Baum handelt. Das habe ich auch als Kind immer geglaubt. Da die Nachmittagssonne unbarmherzig vom Himmel scheint, mache ich mich bald wieder auf in Richtung Seniorium.

#09: Rückseite des Senioriums. Ich bin auf der Suche nach Schatten.
#10: Auf der Rückseite des Seniorenheims gibt es auch einen kleinen Fischteich, der über die Jahre hinweg mehr und mehr von Schilf überwuchert wurde.

Mama ist nach ihrem Mittagsschlaf wieder aufgewacht und macht sich bereit für das nachmittägliche Geburtstagsständchen, das das Pflegepersonal dem Geburtstagskind darbietet.

#11: Mama bläst die Kerze aus und wünscht sich, noch viele Geburtstage zu feiern. Sie will mindestens 100 Jahre alt werden. Einer ihrer Lieblingspfleger ist Ronaldo (im Hintergrund). Er ist Experte im Massieren und hat auch immer einen guten Witz auf Lager, z.B. dass die Salben gegen Schmerzen auch gut gegen Falten im Gesicht wären. Mama glaubt ihm natürlich kein Wort.

Später am Nachmittag gibt’s für uns noch leckere Brötchen mit Räucherlachs. Dazu trinken wir ein Glas Pfirsichspritzer, der Mama ausgezeichnet schmeckt. Ich habe ihn von einer Weinverkostung in Wolkersdorf mitgenommen und nehme mir vor, bald wieder einmal zum Weingut Rögner zu fahren. Räucherlachs und Prosecco sind für Mama und mich schon eine liebgewordene Tradition, die wir jedes Mal zelebrieren.

Wie immer, vergeht die Zeit so schnell und es ist Zeit zum Aufbruch.

Ich bin wieder am Bahnhof Amstetten und nehme den 18:31 Zug nach Wien. Der Bahnhof wirkt heute wie ausgestorben und auch im Zug finde ich ganz leicht einen Platz.

#12: Bahnhofs“halle“ in Amstetten

Zurück in Wien, arbeite ich noch ein wenig an der Premiere meiner neuen Blog-Serie, den Wohngesprächen. Die erste Wohngesprächige ist die Autorin Birgit Elke Ising, die uns in ihr Wolkenkuckucks-Schreibzimmer mitnimmt und großartige Ein- und Ausblicke gewährt.

Hier findest du ab dem 14.9.2023 die Wohngespräche:

Einladung an die Wohngesprächigen

In den Wohngesprächen lade ich Bloggerinnen ein, uns einen Blick in ihr Zuhause zu gewähren und zu erzählen, welche Geschichten ihre Wohnungen, Häuser, Terrassen, Balkone und Gärten spielen. Viele von uns arbeiten von zu Hause aus, d.h. der Wohnraum ist oft zugleich Büro, Schreibzimmer, Kommunikationszentrale, aber auch ein Rückzugsort.

Es gibt Geschichten

  • wie diese Häuser oder Wohnungen gefunden wurden
  • welche Träume sich dahinter verborgen halten
  • welche wertvollen Erinnerungen es gibt
  • welche besonderen Erlebnisse daran verknüpft sind
  • welche Schätze es gibt

Mit dieser Artikelserie möchte ich zeigen, dass Minimalismus, Ausmisten und Ordnung schaffen weit darüber hinausgehen, als nur eine bestimmte Anzahl von Dingen zu haben. Es geht auch nicht darum, eine Wohnung wie im Einrichtungskatalog zu haben. Es geht vielmehr um eine bunte Vielfalt, die nicht unter einer grauen Schicht aus Ballast und ungeliebten Gegenständen verschwunden ist. Das Besondere soll scheinen und zur Geltung kommen.

Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google DokumentWohngespräche

Monatsrückblick August 2023

Im August hatten wir in Wien 15 Tage mit mehr als 30 Grad sowie 9 unerträgliche Tropennächte. Die Höchsttemperatur war am 22. August mit 38,6 Grad erreicht. Für mich sind diese Tage tote Tage, an denen ich gar nichts unternehmen mag; nicht einmal ins Freibad gehen. Ich bunkere mich in meiner abgedunkelten Wohnung ein und habe sehr düstere Gedanken.

Tot ist auch Jewgeni Prigoschin, der Söldnerführer der Wagner-Group. Am 23. August 2023, exakt zwei Monate nach dem Putschversuch und abgebrochenen Marsch auf Moskau, fiel sein Flugzeug vom Himmel. Es sollen zwar Untersuchungen eingeleitet werden, aber ganz ähnlich wie beim „Selbstmord“ von Jeffrey Epstein erwarte ich mir auch hier keine Ergebnisse.

Ausnahmsweise muss ich Putin sogar recht geben, der in einem Interview meint, dass der „sehr talentierte Prigoschin schwere Fehler begangen hätte“. Sein schwerster Fehler war zweifellos, eine Karriere als Verbrecher einzuschlagen. Und sein fatalster, sich in Sicherheit zu wiegen und ein Flugzeug in Russland zu besteigen.

Bloggerinnentreffen mit Romy und Kerstin

Romy und Kerstin haben Bahn und Bus genommen, um mich in Kaisermühlen zu besuchen. Ein Bloggerinnentreffen vom Feinsten! Es gab Chicken Marbella (Rezept aus den Silver Palate Cookbook) und den berühmten Ribiselkuchen (Rezept aus dem Kochbuch meiner Mutter). Und natürlich viele feine Gespräche.

Romy, Uli und Kerstin

Die Speisenfolge hat mich fast aus der Bahn geworfen, denn für beides brauchte ich eine Auflaufform und in meinem Haushalt gibt es nur mehr ein Stück. Die kulinarische Apokalypse habe ich elegant abgewehrt und sogar einen Artikel für LinkedIn dazu geschrieben. Er beginnt folgendermaßen:

Eine der größten Befürchtungen beim Ausmisten ist: „Was, wenn ich das Ding irgendwann wieder einmal brauchen könnte?!?!?!?“
Heute war es bei mir so weit. Ich hätte ein Ding, von dem ich mich schon vor vielen Jahren getrennt habe, brauchen können!

12-von-12: Ein Tag in Chicago

Glücklicherweise war der 12. August kein Hitzetag und so konnte ich nach draußen gehen und die Fotos für den 12-von-12-Artikel machen. Mein Thema war diesmal Chicago, obwohl ich die ganze Zeit in Wien war. Inspiriert hat mich ein 22 Jahre altes Kochbuch – das Bordello Cookbook – in dem u.a. Minna und Aida Everleigh vorkommen, die ein berühmt-berüchtigtes Bordell in Chicago geführt haben, das auch gleichzeitig ein erstklassiges Restaurant war.

Auch der geniale Karikaturist Manfred Deix hat sich des Themas angenommen und meint: Wien muss Chicago bleiben. Und nicht nur das, er hat auch den damaligen Bürgermeister Michael Häupl sehr treffend als Gangster dargestellt.

Hier geht’s zum ganzen Artikel:

Im Gänsehäufel mit Romy

Als ich schon fast aufgegeben hatte, noch einmal ins Gänsehäufel zu gehen und die Saisonkarte schon als komplette Fehlinvestition abgeschrieben hatte, gingen Romy und ich doch noch einmal ins schönste Wiener Freibad. Wir redeten nonstop von 9:00 bis 16:00 über unsere Projekte und Kooperationen, mit nur zwei kurzen Schwimmunterbrechungen. Das waren die Stammgäste gar nicht gewohnt, dass es hier plötzlich so laut und lebhaft zuging, denn normalerweise wird im FKK-Bereich nicht so viel geredet.

Der Name des Bads geht übrigens auf die vielen Haufen der vor der Donauregulierung im Flussbett angeschwemmten Inseln zurück.

Im Gänsehäufel – eine Insel auf der Insel Kaisermühlen

Im Gänsehäufel ohne Romy

Ohne Romy war es plötzlich leise, aber im Kopf ist es natürlich mit den Gedanken weitergegangen. Und ich habe wieder einmal das Wochenmagazin „Falter“ durchgeblättert. Ich dachte, ich hätte den österreichischen Dichter Franz Grillparzer längst abgehakt, aber hier war sie: Eine neue Buchempfehlung. Grillparzer als früher Tripadvisor Rezensent, lange bevor es Tripadvisor überhaupt gab.

Mit 5-Sterne-Wertungen war er jedenfalls sehr sparsam. So bezeichnet er das Donauufer bei Widin (Bulgarien) als „abgeschmackt“ und die Paläste am Bosporus als „aneinander geschobene Lusthäuser“. Lediglich der „Weiberschlag“ in Pressburg (Bratislava) findet seine Anerkennung. Sie sind „hübscher und städtischer, als angenommen“.

Franz Grillparzer: Das habe ich mir anders vorgestellt. Tagebuch auf der Reise nach Griechenland.

Das Gänsehäufel ist immer eine gute Option. Leider existierte es zu Lebezeiten von Franz Grillparzer noch nicht. Aber wie Rainhard Fendrich singt: I steh aufs Gänsehäufel, auf Italien pfeiff ich!

Buchempfehlung

Im August habe ich den australischen Krimiautor Garry Disher wiederentdeckt und ich habe mit der „Constable Hirschhausen“-Serie angefangen. Hirsch, wie er allgemein genannt wird, leitet die Polizeistation der Kleinstadt Tiverton im staubigen Niemandsland. Bagatelldiebstähle, Trunkenheit am Steuer und Nachbarschaftsdispute sind die Fälle, die er normalerweise zu bearbeiten hat. Aber es bleibt natürlich nicht so friedlich.

An den Romanen gefällt mir besonders, dass sie völlig ohne die in diesem Genre üblichen Exzessen auskommen. Es gibt keine Leichen mit eingeritzten Runen, die von Bäumen hängen und mysteriöse Botschaften eines psychopathischen Serienkillers übermitteln. Es gibt keine überkandidelten Ermittler mit nervigen und quengelnden Familienmitgliedern und Alkoholproblemen. Und auch die Vorgesetzte und Kolleginnen von Hirsch sind unterstützend und stehen hinter ihm. Garry Disher ist ein Meister der Beobachtung, der in faszinierender Weise die australische Landschaft des Outback, die Menschen, die dort leben und die Banalität der Verbrechen beschreibt.

Meine Newsletter

Im August habe ich – wie immer – ein besonderes Augenmerk auf meine Newsletter gelegt. Ich liebe Texte mit einem Augenzwinkern und gutem Storytelling. Die Newsletter kündige ich in einem kleinen Preview immer an.

Im Newsletter vom 27. August ging es beispielsweise um die perfekte Anzahl der Unterwäsche. So habe ich meinen Newsletter angekündigt:

Geheimwissen enthüllt! Es wird Schlüpfer-ig! Im neuen Sonntags-Newsletter erfährst du, was dir so noch niemand über deine Unterwäsche erzählt hat! Inklusive: Mach den ultimativen Test – welcher Typ bist du? A, T oder M? Nachdem du diesen Newsletter gelesen hast, ist dir vollkommen klar, wie deine perfekte Wäsche-Kommode bestückt sein soll. Im zweiten Schritt erfährst du sogar, ob dein Partner/deine Partnerin und du kompatibel seid!

Solltest du noch keine Abonnentin sein, dann klicke auf den Link – und du bekommst den 100% Bullshit-freien, Guru-freien und Floskel-freien Newsletter. Von mir persönlich geschrieben! Frisch. Frech. Fabelhaft. Humorvoll. Es zahlt sich mehrfach aus, ihn zu bestellen.

Wohngespräche

Ab September plane ich die neue Rubrik „Wohngespräche“. Vier Frauen haben mir schon ihre Gastartikel geschickt, die ich nach und nach am Blog veröffentlichen werde. Es geht um Wohnraum und Business, um Lieblingszimmer und Bereiche, die man lieber gar nicht betreten will, um Pflanzenexpertinnen und Köchinnen. Um besondere Dekorationsgegenstände, die eine Geschichte erzählen sowie um Ein- und Ausblicke.

Ausmisten, Entrümpeln und eine neue Ordnung schaffen funktioniert nicht im luftleeren Raum – einfach so. Es braucht ein Ziel. Wenige oder weniger Dinge zu haben bedeutet auch nicht, in unpersönlichen Räumen mit weiß gestrichenen Wänden und ohne jegliche Deko leben zu müssen. Das möchte ich in meinen Wohngesprächen zeigen.

Wenn auch du einen Gastartikel schreiben möchtest, dann schick mir eine E-Mail. Alle Informationen dazu findest du in diesem Google Dokument: Wohngespräche

12 von 12: Mein 12. August 2023: In Chicago

Samstag, der 12. August 2023 ist der 224. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 141 Tage bis zum Jahresende. Nach einer stürmischen und durchmischten Woche ist das Wetter in Wien wieder sommerlich. So wie ein Augusttag sein soll – sonnig und warm, aber keine Hitzewelle.

Ich mache mich auf den Weg zur U1 Kaisermühlen, denn dort gibt es heute einen kleinen Gemüsemarkt. Am Weg dorthin treffe ich auf drei Personen, die ich spontan anspreche und sie frage, ob ich ein Foto von ihnen für meinen Blogartikel machen darf.

#01: Wie mir Dr. Google mitteilt, sind sie zur Aninite, der größten Anime- und Manga-Convention Österreichs unterwegs, die dieses Wochenende im Austria Center stattfindet.

Am Gemüsemarkt angekommen, interessieren mich vor allem die Zwiebel. Aber ich kaufe auch Paradeiser und grüne Paprika.

#02: Frisches Gemüse!

Am 12. August 1833, d.h. vor 190 Jahren, wird Chicago offiziell gegründet. Die Bezeichnung geht auf den Begriff „Checagou“ oder „Checaguar“ zurück, der so viel wie „wilde Zwiebel“ oder „Stinktier“ bedeutet. Es leben gerade einmal 350 Menschen in diesem Dorf. Vier Jahre später sind es immerhin schon 4.200 und knapp 50 Jahre später (1880) ist die Stadt auf 500.000 Einwohner und Einwohnerinnen angewachsen.

#03: Mein Tribut für Chicago: Ich kaufe frische rote Zwiebel. Das Y ist symbolisiert die drei Arme des Chicago River. Man findet es auf vielen Gebäuden der Stadt. Ich finde es in der Scrabble Box.

Mit Chicago verbinde ich das „Bordello Cookbook“, das ich vor vielen Jahren gekauft habe – und das bisher alle Ausmist-Wellen überstanden hat. Es beinhaltet viele raffinierte Rezepte, von denen ich so einige nachgekocht habe.

#04: The Bordello Cookbook: Immer noch im Einsatz und genauso verführerisch, wie vor 22 Jahren, als ich es gekauft habe.

Aida und Minna Everleigh – aka Everleigh Sisters – kommen 1899 nach Chicago. Sie haben den Tipp bekommen, dass Chicago ein Ort sei, an dem es viele Männer mit viel Geld und geringen Moralvorstellungen gebe. Die beiden Schwestern kaufen ein Bordell im berüchtigten Levee District und geben dem 50-Zimmer-Herrenhaus eine komplette Umgestaltung. Sie statten es mit Seidenvorhängen, orientalischen Teppichen, goldenen Spucknäpfen, einem goldenen Klavier, Messingbetten und Badezimmern aus.

Derartig luxuriöse Einrichtungsgegenstände habe ich nicht in meiner Wohnung. Auch Wolfgang Sobotka, der mit der Aufstellung eines goldenen Klaviers fürs Parlament in die Schlagzeilen geraten ist, kann ich telefonisch nicht erreichen. Ich mache mich daher auf die Suche nach Gold in meiner Wohnung.

#05: Maria und das Jesuskind: Dieses kleine Bild war das erste Bild, das vor 20 Jahren in meine Wohnung gekommen ist. Ich kann mich noch genau an den Flohmarkt im Deutschordenshaus im 1. Wiener Gemeindebezirk erinnern. Heißblütige spanische Padres (zumindest ist es mir damals so vorgekommen) haben im Innenhof diverse 2nd Hand Devotionalien angeboten. Ich weiß also, wie es ist, wenn man Spontankäufe bei gutaussehenden Verkäufern macht! 🙂
#06: Twinangels: Eine meiner Lieblingsdekorationen. Falsch! Ich habe ausschließlich Lieblingsdekorationen in der Wohnung. Die kussmündigen Twinangels (so habe ich sie getauft) lebten in einem mexikanischen Laden in Seattle. Ich habe sie in meinen Koffer gepackt (sie natürlich vorher bezahlt) und über den Atlantik mit nach Wien genommen.
#07: Meinen Botero habe ich bei einem Straßenhändler in New York gekauft. Er wollte partout nicht mit sich handeln lassen und hat wohl erkannt, wie gut mir das Bild gefällt. Ich habe es schlussendlich inklusive Rahmen um 24$ erstanden und es ist seither in meinem Besitz.

Wenn du sehen willst, wie das Innere von Minnas und Aidas Haus ausgeschaut hat, kannst du -> hier <- nachlesen und nachschauen. Ein Traum für eine Ausmist-Expertin – oder auch nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass jedes einzelne Stück für Aida und Minna joy gesparkt hat!

Aida übernimmt die Leitung und ist für die Rekrutierung der Mitarbeiterinnen zuständig, die sie „Schmetterlinge“ nennt. Sie sollen belesen, charmant, attraktiv und erfahren sein. „Ich spreche mit jeder Bewerberin selbst“, sagt Aida. „Sie muss schon woanders gearbeitet haben, bevor wir sie engagieren. Wir mögen keine Amateurinnen.“

#08: Heute muss auch die Familie am 12-von-12 mitarbeiten. Das wunderschöne Schmetterlingsfoto wurde mir von einem äußerst talentierten Fotografen zur Verfügung gestellt.

Aida und Minna sind nicht nur die führenden Madams (Bordellbesitzerinnen) der Stadt, sondern sie sorgen auch für opulente Dinners. Diese Rezepte habe ich schon nachgekocht:

  • Brandied Beef
  • Pheasant Supreme Everleigh (da es in Wien Fasan so selten gibt, verwende ich Hühnerfilet)
  • Gin Buck (kann auch als Allheilmittel gegen einen Kater eingesetzt werden)
  • Rum Runner’s Rum Balls (perfekt für Weihnachten)
  • Brandied Peach and Berry Cobbler (ein himmlisches Dessert)
  • Groom’s Cake Divine (für Heiratswillige)
  • Cheese Chips
  • Citrus Salad

Alle diese Gerichte sind verführerisch, aber ziemlich kalorienreich. Daher gibt es sie – außer dem Citrus Salad – nur in Ausnahmefällen. Heute esse ich – wie fast jeden Tag – ein Müsli, ein Mittagsmüsli. Lange habe ich damit gehadert, denn ich vertrage Müsli zum Frühstück in Kombination mit Kaffee nicht. Aber zu Mittag oder am frühen Nachmittag fühlt sich mein Magen bereit dafür.

#09: Haferflocken, Hafermark und Leinsamen (mit Hafermilch und Wasser angesetzt), Kürbiskerne, Walnüsse, Kurkuma, viel Zimt (ich liebe Zimt), 1/2 Apfel, 1/2 Banane, Heidelbeeren – manchmal rühre ich auch noch Magertopfen darunter. Denn ich achte inzwischen sehr auf meine Eiweißzufuhr.

Meine Tochter meint: Warum fliegst du nicht einfach nach Chicago? Das könntest du doch machen! Jetzt, wo du in Pension bist! Ich bevorzuge es allerdings, in den 3. Wiener Gemeindebezirk zu fahren und mir die verfallene Mautner Villa anzuschauen.

Am Weg dorthin mache ich einen kleinen Abstecher in die Donaucity mit ihren Türmen. Das ist genug Chicago-Feeling für mich.

#10: Der DC-Tower in der Donaucity

Es geht via Stephansplatz zum Kardinal-Nagl-Platz und hoch die Rabenhofgasse bis zur Landstraßer Hauptstraße, wo die Villa steht. Genauso stelle ich mir das Everleigh Herrenhaus vor, nachdem Minna und Aida es samt goldenem Klavier und 2 Millionen Dollar verlassen haben und es dem Verfall preisgegeben war.

#11: Landstraßer Hauptstraße 140-142. Das denkmalgeschützte Gebäude wird renoviert und hoffentlich bald in neuem Glanz erstrahlen.

Ich gehe noch auf einen kurzen Besuch in die Herz-Jesu-Kirche, eine neuromantische Basilika, die vis-a-vis der Mautner-Villa steht. Im riesigen und mit Weihrauch geschwängerten Innenraum der Kirche stoße ich auf folgendes Bild:

#12: Landstraßer Hauptstraße 137. Herz-Jesu-Kirche. Ich stelle zufrieden fest, dass der Abbé Peter Viktor Braun schon lange bevor es überhaupt ein Thema wurde, richtig gegendert hat! Wahrscheinlich wurde aus genau diesem Grund der Seligsprechungsprozess eingeleitet.

Als begeisterte Hörerin des Podcasts „Klenk und Reiter: Geschichten aus der Gerichtsmedizin“ weiß ich natürlich, dass Professor Reiter normalerweise bei den Enterdigungen von künftigen Seligen oder Heiligen dabei ist. Damit überhaupt ein Seligsprechungsprozess beginnen kann, muss es vorher ein Wunder oder besser zwei gegeben haben. Leider bringt meine schnelle Internetrecherche diesbezüglich keine Erkenntnisse. Weder wird über Wunder berichtet, noch ob der umtriebige Reiter überhaupt tätig wurde.

Die kirchlichen Mühlen mahlen langsam. Das Seligsprechungsverfahren für Viktor Braun wurde 1991 von der Erzdiözese Wien eingeleitet. 2003 kam der Prozess in der Diözese zu einem positiven Abschluss. Seit 2007 ermittelt Rom. 32 Jahre! Ich sage, das ist ein Cold Case!

Schon sehr langsam! Wenn du deine Wohnung oder dein Haus etwas flotter ausmisten bzw. entrümpeln möchtest: Hier geht’s zum Schnelldurchgang in 30 Tagen! In 30 Tagen durch das Haus, aka „Die 30-Tage-Ausmist-Challenge“. Wie es funktioniert erfährst du hier:

Der Tag neigt sich dem Ende zu und ich verabschiede mich mit dem Gruß, der – wenn man der Legende glaubt – von der Großmutter der berühmt-berüchtigten Schwestern immer verwendet wurde:

Everly yours!

An jedem 12. des Monats dokumentiere ich seit dem 12. Juni 2021 diesen Tag mit 12 Bildern. Aber schau einfach selbst! Wenn du Sponsor für meine 12-von-12-Storys sein möchtest, dann schick mir eine E-Mail.

30 Bedenken, die dich vom Ausmisten abhalten

Ausmisten und Entrümpeln bedeutet auch immer eine Veränderung. Und Veränderungen können für Familienangehörige, Freundinnen, Kolleginnen, Nachbarinnen, auch für dich selbst beängstigend sein. Du beginnst, dein Leben neu zu ordnen.

Solange du nicht ungefragt Sachen von anderen entsorgst (das sollte ohnehin ein No-Go sein), mach dir bewusst, dass es deine Sachen sind. Demzufolge deine Entscheidung und deine Verantwortung. Lass dich daher von mehr oder weniger gut gemeinten Ratschlägen oder Meinungen nicht verunsichern! Und lass dich auch nicht von der kritischen oder meckernden Stimme im Kopf aufhalten, mit dem Ausmisten zu beginnen.

Alle meinen es gut. Sie sorgen sich um deine Sicherheit; auch die kritische Stimme in deinem Kopf. Denn jede Veränderung ist immer auch ein kleiner Schritt weg vom Althergebrachten und von bekannten und bewährten Strukturen; d.h. weg von der alten Sicherheit. Über Veränderung reden, mag ja noch in Ordnung sein – aber damit beginnen, das Leben neu zu ordnen, fühlt sich – zumindest unbewusst – nach Bedrohung an.

Dinge ausmisten könnte ja nur der erste Schritt sein, so die Bedenken. Was aber kommt danach?

Daher wirst du auch immer wieder mit Aussagen, wie diesen, konfrontiert werden:

  1. Warum wirfst du das weg? Das könntest du vielleicht noch gebrauchen!
  2. Du kannst das nicht wegwerfen, das hat Erinnerungswert!
  3. Du wirst es bereuen, wenn du das wegwirfst!
  4. Du bist zu alt, um noch großartige Veränderungen vorzunehmen!
  5. Du bist viel zu pingelig, lass doch einfach alles wie es ist!
  6. Du wirst nie in der Lage sein, all das loszulassen!
  7. Du könntest das alles doch einfach lagern!
  8. Du hast eh genug Stauraum!
  9. Was sollen die Nachbarn denken, wenn du so viel wegwirfst?
  10. Du verschwendest deine Zeit damit, alte Sachen auszusortieren!
  11. Du wirst nie Ordnung halten können, bisher hat es auch nie funktioniert!
  12. Warum wirfst du das weg? Du könntest etwas damit basteln.
  13. Das ist doch Geld, das du da wegwirfst!
  14. Das war ein Geschenk und Geschenke gibt man nicht weg!
  15. Es ist schlecht für die Umwelt, das alles wegzugeben!
  16. Ich könnte das nie tun, es wäre viel zu schwer für mich.
  17. Du wirst sowieso nie mit dem Ausmisten fertig werden, also warum überhaupt anfangen?
  18. Das ist doch Zeitverschwendung. Du könntest Besseres tun!
  19. Du könntest das alles später erledigen. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt!
  20. Denkst du wirklich, dass dich das glücklicher machen wird?
  21. Es ist egoistisch, so viel wegzuwerfen, während andere weniger haben!
  22. Diese Dinge gehören zu deiner Identität. Warum willst du sie aufgeben?
  23. Ausmisten ist nur für Minimalisten. Du musst nicht so extrem sein!
  24. Es ist nur ein Trend. Bald wirst du wieder alles sammeln wollen.
  25. Du wirst am Ende sowieso alles zurückkaufen, was du jetzt weggibst!
  26. Die Kinder werden eines Tages all das wollen. Bewahre es für sie auf!
  27. Du wirst dich fühlen, als ob du ein Stück von dir selbst verloren hast.
  28. Es ist viel zu stressig, dich jetzt damit zu beschäftigen.
  29. Du hast alles schon einmal versucht und es hat nicht funktioniert!
  30. Dein Zuhause ist nun mal unordentlich, das ändert sich sowieso nicht!

Lass nicht die anderen und auch nicht die lästige und sich immer einmischende Stimme in deinem Kopf dein Leben bestimmen!

Deine Sachen – deine Entscheidung!

Und auch wenn der Rest der Menschheit mit diesem Ding extrem glücklich wäre oder noch für diverse Bastelarbeiten einsetzen würde oder sofort damit zur Änderungsschneiderin laufen würde:

Du allein entscheidest, was du mit deinen Sachen tun willst!

Du musst selbstverständlich nicht:

  • Aus jedem Fitzelchen Stoff oder Papier noch etwas basteln!
  • Sachen verkaufen, obwohl es dir gar keinen Spaß macht!
  • Verschenken, wenn es extrem zäh und langwierig wird und du keine Zeit dafür aufwenden willst!

Ausmisten macht dich zu keinem schlechteren Menschen! Oder einen Menschen, der die Umwelt schädigt!

Ausmisten schädigt nicht die Umwelt! Exzessiv konsumieren und einkaufen hingegen schon!

Wenn du den 30 Bedenken direkt 30 Impulse entgegensetzen willst: Hier geht’s zur fabelhaften 30-Tage-Ausmist-Challenge. Du gehst Schritt für Schritt alle Bereiche deiner Wohnung durch und musterst die Sachen aus, die dir weder nutzen noch Freude bereiten. Nebenbei etablierst du neue Verhaltensweisen. Und auch über die „Glücksversprechungen“ der Werbung wirst du wahrscheinlich bald nur noch lachen. So kannst du der Umwelt wirklich helfen!

Hier erfährst du mehr über mich!